Mikroökonomie I WS 2004/2005. PD Dr. Thomas Wein, Universität Lüneburg Sprechzeiten: mittwochs, Uhr 30, UC (bitte in Liste eintragen)
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1 Mikroökonomie I WS 2004/2005 PD Dr. Thomas Wein, Universität Lüneburg Sprechzeiten: mittwochs, Uhr 30, UC (bitte in Liste eintragen)
2 Literatur Grundlegende Literatur Pindyck, R.S./Rubinfeld, D.L. (2003), Mikroökonomie, 5., aktualisierte Auflage, München (Pearson), 49,95. Alternative Literatur Frank, R. H. (2003), Microeconomics and Behavior, 5th. edition, Boston et al. (Irwin McGraw-Hill)
3 Allgemeine Hinweise und Lernstrategien Vorlesung Vorstellung des Stoffes erstmaliges Hören verstehen 1 Aufgabe wird vorgerechnet Hausaufgabe
4 Allgemeine Hinweise und Lernstrategien Zu Hause Nachlesen im Lehrbuch Kontrollfragen bearbeiten Hausaufgaben machen Lösungen zu Kontrollfragen im Internet:
5 Kontrollfragen
6 Allgemeine Hinweise und Lernstrategien Übung Bekanntgabe der Lösung zur Hausaufgabe Einige Übungsaufgaben werden vorgerechnet aus P/R aus F siehe: Vorstellen von Multiple-Choice Aufgaben unter:
7
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9 Allgemeine Hinweise und Lernstrategien Rechnergestützes Tutorium Hilfe bei Multiple Choice Hilfe bei Übungsaufgaben Ihre Aktivität ist entscheidend
10 Inhaltsübersicht zu Mikro I I. Grundlagen 1. Einleitung 2. Grundlagen von Angebot und Nachfrage II. Das Verhalten der Konsumenten 3. Einführung in das Verhalten von Konsumenten 4. Individuelle Nachfrage und Marktnachfrage III. Das Verhalten der Anbieter 5. Produktion 6. Kosten der Produktion IV. Marktformen 7. Wettbewerbsmärkte
11 Inhaltsübersicht zu Mikro II V. Erweiterungen zum Geschehen in anderen Märkten 8. Monopol 9. Monopolistische Konkurrenz und Oligopol 10. Spieltheorie und Wettbewerbsstrategien 11. Faktormärkte 12. Investitionsentscheidungen und Kapitalmärkte VI. Allgemeines Gleichgewicht und Marktversagen 13. Allgemeines Gleichgewicht und ökonomische Effizienz 14. Asymmetrische Informationsverteilung 15. Externe Effekte und öffentliche Güter
12 Kapitel 1 Volkswirtschaftslehre zeigt, wie Märkte funktionieren
13 1.1 Einführung Ökonomik: Enge Verknüpfung von menschlichem Verhalten und Institutionen. Menschliches Handeln wird durch seine Wünsche (Präferenzen) und die für ihn geltenden Beschränkungen (Restriktionen) bestimmt Restriktionen kommen aus den institutionellen Bedingungen, welche gibt es?
14 1.1 Einführung (1) Entscheidungssysteme Markt Demokratie Hierarchie Verhandlungssysteme
15 1.1 Einführung (2) Normen, Traditionen, Verhaltensregeln (3) Organisationen
16 1.2 Eigenschaften des ökonomischen Verhaltensmodells Handlungsebene ist der Einzelne Methodologischer Individualismus: Das auf der Ebene der Gesellschaft beobachtbare Geschehen wird auf das Handeln von Personen zurückgeführt Nicht Theorie, in denen Kollektive selbstständig handeln Nicht-Theorie, in denen unterhalb des Einzelnen weitere Ebene unterschieden werden = Bewertungen des Einzelnen zählen
17 1.2 Eigenschaften des ökonomischen Verhaltensmodells Menschliches Verhalten wird durch Anreize bestimmt Personen handeln nicht zufällig, sondern systematisch wählen vorteilhaftere Handlungsalternative
18 1.2 Eigenschaften des ökonomischen Verhaltensmodells Anreize werden durch Präferenzen und Restriktionen hervorgerufen, zwischen denen strikt getrennt wird Ändert sich das Verhalten, so versucht man es durch Änderungen der Restriktionen und nicht durch Präferenzänderungen zu erklären
19 1.2 Eigenschaften des ökonomischen Verhaltensmodells Individuen sind auf eigene Vorteile bedacht, sie verhalten sich (im großen und ganzen) eigennützig Einschränkungen bestimmen den zum Handeln verfügbaren Möglichkeitsraum und werden maßgeblich durch Institutionen vermittelt
20 1.3 Unterschiede zum Menschenbild in anderen Sozialwissenschaften Homo sociologicus: Verhalten des Menschen wird durch moralische Einflüsse, gesellschaftliche Strömungen sowie Sozialisierungs- und Internalisierungsprozesse bestimmt Im Einzelnen: menschliches Verhalten wird durch Gesellschaft bestimmt Mensch verhält sich gemäß einer Rolle Normabweichungen werden von der Gesellschaft sanktioniert Homo sociologicus hat keine - eigenen Kräfte - Wahlmöglichkeiten Restriktionen ergeben sich durch Sanktionen und Rollenerwartungen anderer Menschen
21 1.4 VWL als Marktwirtschaftslehre VWL befasst sich damit, wie Märkte funktionieren. Sie zeigt, wie effizient der Marktmechanismus in vielen Bereichen ist. Sie verdeutlicht aber auch, welche Schwächen der Markt aufweist.
22 Wir haben ständig mit Märkten zu tun? Ich kaufe Brötchen beim Bäcker Gütermarkt Ich buche eine Reise in den Süden Dienstleistungsmarkt Ich lege mein Geld in Aktien an Aktienmarkt Ich miete eine Wohnung Immobilienmarkt Ich suche einen Ferienjob Arbeitsmarkt
23 Fragestellungen der VWL Warum gibt es beim Bäcker in der Regel genug Brötchen für alle? Warum ist ein Urlaub im August teurer als im November? Warum schwanken die Aktienkurse so stark? Warum findet man in München so schwer eine Wohnung? Wieso sind in Deutschland fünf Millionen Menschen ohne Arbeit?
24 Märkte sind in der Regel sehr effizient Hohe Verfügbarkeit von Gütern Starke Leistungs- und Innovationsanreize für die Anbieter Sparsamer Umgang mit Ressourcen durch Anbieter Güter werden von den Menschen erworben, die ihnen den höchsten Wert beimessen. Freundliche Verkäufer ( Käufermarkt )
25 Adam Smith (1776) Nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers und Bäckers erwarten wir das, was wir zum Essen brauchen, sondern davon, dass sie ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Wir wenden uns nicht an ihre Menschensondern an ihre Eigenliebe, und wir erwähnen nicht die eigenen Bedürfnisse, sondern sprechen von ihrem Vorteil.
26 Schwächen des Marktes ( Marktversagen ) Menschen mit sehr geringer Leistungsfähigkeit können ihr Existenzminimum nicht sichern. Güter, für die es keinen Preis gibt ( Umwelt ), werden verschwendet. Unternehmen versuchen, sich dem Wettbewerb durch Kartelle und Monopole zu entziehen Es kann zu Arbeitslosigkeit und/oder Inflation kommen.
27 Rolle des Staates im Marktprozess Dort in den Markt eingreifen, wo ein Marktversagen diagnostiziert wird Ordnungspolitik: Setzen von Rahmenbedingungen (z.b. Kartellrecht) Prozesspolitik: Direkter Eingriff, z.b. durch Zinspolitik der EZB Grundproblem: Richtige Balance finden Zuviel Eingriffe: geringe Leistungsbereitschaft Zuwenig Eingriffe: Instabile Konjunktur, hohe Kriminalität, Umweltverschmutzung
28 Hauptgebiete der VWL Mikroökonomie: Analyse der Märkte für einzelne Güter Wie kommt der Preis für ein Glas Bier in der Kneipe zustande Makroökonomie: Analyse der Volkswirtschaft im Ganzen Warum wächst die deutsche Wirtschaft derzeit kaum noch?
29 Wichtige Besonderheit der Makroökonomie Rationalitätenfalle: Was von jedem Einzelnen individuell angestrebt wird, kann in der Gesamtheit zu gegenläufigen Effekten führen Theateraufführung Ladenöffnungszeiten Lohnfestlegung Sparen
30 Mikroökonomische Annahmen Denken in Kosten und Nutzen Allgegenwärtige Knappheiten Soll ich etwas tun? Wie messe und definiere ich Kosten und Nutzen? B(X): Maximaler Geldbetrag, den man zu zahlen bereit wäre, um X zu tun C(x): Wert aller Ressourcen, die aufzugeben sind, um X zu tun
31 Mikroökonomische Annahmen Denken in Kosten und Nutzen Beispiel 1-1: Soll ich meine Hifi-Anlage ausschalten? sitze gemütlich im Sessel realisiere, dass gleich zwei Stücke kommen, die ich nicht mag Aufstehen und ausschalten oder nicht? Nutzen des Aufstehens: Kosten des Aufstehens: C + B auch in monetären Größen umsetzbar
32 Mikroökonomische Annahmen Denken in Kosten und Nutzen Rolle der ökonomischen Theorie: Für manche oder viele scheint es absurd, dass Individuen Entscheidungen über das Anschalten des Radios an Kosten und Nutzen festmachen würden Zwei Antworten: Friedman's Antwort: Ob Individuen sich so verhalten, spielt keine Rolle Hauptsache ist, dass geeignete Voraussagen möglich ist Individuen lernen: Viele Individuen verhalten sich anders als Annahmen, aber im Laufe der Zeit lernen sie, dass es besser ist, dem ökonomischen Prinzip zu folgen
33 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Vernachlässigung der impliziten Kosten Wenn ich X mache, dann verliere ich den Wert der Aktivität Y = Opportunitätskosten von X Beispiel 1-2: Soll ich Skifahren gehen oder arbeiten Skigelände nähe Campus Skifahren am 1 Tag Gebühren Andere Kosten auch berücksichtigen
34 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Vernachlässigung der impliziten Kosten Wenn ich X mache, dann verliere ich den Wert der Aktivität Y = Opportunitätskosten von X Beispiel 1-2: Soll ich Skifahren gehen oder arbeiten Alternative: Geschirr spülen
35 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Vernachlässigung der impliziten Kosten Aus Beispiel 1-3 wird klar: Nicht-Hinnehmen müssen von Kosten = Nutzen Nicht-Erhalten eines Nutzens = Kosten
36 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Vernachlässigung der impliziten Kosten Beispiel 1-4: Kosten des Studiums Direkte Kosten Opportunitätskosten These: Da man nach dem Abitur wenig verdienen würde, geht man lieber zuerst zur Uni
37 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Vernachlässigung der impliziten Kosten Beispiel 1-5: Geld an Verwandtschaft ohne Zins ausleihen
38 Mikroökonomische Annahmen Häufige Irrtümer Berücksichtigung versunkener Kosten sunk costs = versunkene, unwiederbringliche Kosten Beispiel 1-7: Soll ich den Bus oder das Auto nehmen?
39 Mikroökonomische Annahmen Marginalanalyse Ökonomen fragen nach den Kosten und Nutzen für eine weitere Einheit/eine geringere Einheit
40 Aufgabe Pizza 1. Stück MU: 2 2. Stück MU: 0,6 3. Stück MU: 0 4. Stück MU: Pizza: umsonst 2. Pizza: 0,6
41 Hausaufgabe Suppose that random access memory (RAM) can be added to your computer at a cost of $50 per megabyte. Suppose also that the value to you, measured in terms of your willingness to pay, of an additional megabyte of memory is $200 for the first megabyte, and then falls by one-half for each additional megabyte. Draw a graph of marginal cost and marginal benefit. How many megabytes of memory should you purchase?
42 Zusammenfassung Volkswirtschaftslehre handelt vom Einsatz knapper Ressourcen zur Produktion von Gütern und von der Verteilung dieser Güter VWL in Mikro- und Makroökonomik unterteilbar Unterscheidung in normativ und positive Sicht ist wichtig Annahme des ökonomischen Verhaltensmodells: methodologischer Individualismus, Anreize bestimmen menschliches Verhalten, Präferenzen und Einschränkungen sind wichtig, eigennützige Individuen und Restriktionen begrenzen individuelle Möglichkeiten
43 Zusammenfassung Mikroökonomik: Das Denken in Kosten und Nutzen Häufige Irrtümer: Vernachlässigen Opportunitätskosten und berücksichtigen sunk costs.
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