6-10 GESUNDHEIT ALLERGIEN SACH INFORMATION HAUSSTAUBMILBEN HAUSTIERE

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1 SACH INFORMATION Ist man gegen Pollen allergisch, weiß man sofort, ob die belastenden Gräser, Bäume oder Sträucher gerade blühen. Doch auch in den eigenen vier Wänden können allergieauslösende Stoffe (Allergene) lauern. Zu Belastungen kann es das ganze Jahr über kommen. Im eigenen Heim zählen zu den Hauptverursachern von Allergien die Hausstaubmilbe und Haustiere wie Hunde, Katzen und Kaninchen. HAUSSTAUBMILBEN Hausstaubmilben sind allgegenwärtige Mitbewohner in unseren Haushalten. Die winzig kleinen Spinnentiere sind etwa 0,1 mm groß und ernähren sich vor allem von menschlichen Hautschuppen. Ihr Vorkommen ist in unserer häuslichen Umgebung natürlich. Besonders wohl fühlen sie sich, wenn es warm und feucht ist. Kein Wunder also, dass sie sich gerne in Betten aufhalten. Hier stimmen die Umgebungsbedingungen und ihr Hauptnahrungsmittel wird in Hülle und Fülle geboten. Besonders massiv wird die Belastung für Allergiker mit Beginn der Heizperiode. Durch das Heizen sinkt die Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen und viele Hausstaubmilben sterben. Das bringt nun aber keine Erleichterung, ganz im Gegenteil. Die toten Tiere hinterlassen hohe Konzentrationen von allergenhältigem Milbenkot im Hausstaub, wodurch die Belastungen erst einmal zunehmen. Husten, Schnupfen, Niesen oder Atemnot sind die Folgen. Tipps für Allergiker: Temperatur im Schlafzimmer unter 18 C halten regelmäßig Lüften, damit Feuchtigkeit entweichen kann Bettwäsche häufiger wechseln Polstermöbel etc. regelmäßig absaugen Feucht-wischbare Böden statt Teppiche verwenden Staubfänger wie Strohgestecke etc. aus dem Schlafzimmer entfernen Urlaub in den Bergen verbringen: Über m Seehöhe kommen aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit keine Milben mehr vor. Teppiche sind zwar gemütlich, im Kampf gegen Hausstaubmilben und Tierhaare ist feucht-wischbaren Böden aber der Vorzug zu geben. Um Hausstaubmilben im Bett zu bekämpfen, sollte man Bettwäsche bei mindestens 60 C waschen. Auch der geliebte vierbeinige Freund kann Auslöser allergischer Beschwerden sein. HAUSTIERE Tränen die Augen und läuft die Nase auch ohne Pollen- und Hausstaubmilbenallergie, können die besten Freunde des Menschen Auslöser der Beschwerden sein. Meist wird den Tierhaaren die aller- ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.10

2 SACH INFORMATION gene Wirkung zugeschrieben. Sie sind aber nicht die eigentliche Ursache.Vielmehr setzen sich Allergene, die aus dem Schweiß, Speichel und Urin der Tiere stammen, an den Haaren fest und werden so verbreitet. Durch das Anhaften der Haare an Schuhen, Kleidung und Taschen werden die Allergene auch an Orte vertragen, die in keinem Kontakt mit Haustieren stehen. ZUSAMMENFASSUNG: Hausstaubmilben und Haustiere zählen zu den häufigsten Verursachern von Allergien in den eigenen vier Wänden. Atemwegsbeschwerden, tränende Augen, Hautreizungen etc. sind die Folgen. Bei allergischen Reaktionen ist, möchte man eine Ausweitung der Beschwerden verhindern, unbedingt ein Facharzt aufzusuchen. Im Hinblick auf die Vermeidung von Allergien ist sich die Fachwelt uneinig. Sollen wir uns bewusst dem Kontakt mit Allergenen aussetzen oder diese möglichst meiden? INFO SERVICE: Allergien, die ihren Ursprung in den eigenen vier Wänden haben, können auch von Schimmelpilzen ausgelöst werden. Informationen dazu bietet das gleichnamige Kapitel. In den Industrieländern ist die Neigung zu Allergien besonders hoch. Tipps für Allergiker: Unmittelbaren Kontakt mit Haustieren vermeiden Besuche bei HaustierbesitzerInnen nach Möglichkeit auf den Balkon oder in den Garten verlegen Schuhe, Kleidung und Taschen, an denen Tierhaare anhaften könnten, im Vorzimmer belassen und nicht in die übrigen Wohnräume bringen Starke Staubsauger mit Filter verwenden Feucht-wischbare Bodenbeläge bevorzugen Für alle Allergien gilt: Die korrekte Diagnose durch einen allergologisch geschulten Facharzt ist die Basis für eine optimale Therapie VERMEIDUNG MÖGLICH? In der Diskussion, wie man das Entstehen von Allergien vermeiden könnte, gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Ansätze. Der eine Ansatz forciert die Vermeidung des Kontaktes mit möglichen allergieauslösenden Stoffen. Das heißt beispielsweise: keine Haustiere für Risikokinder und möglichst große Reduzierung der Hausstaubmilbenzahl. Der andere Ansatz möchte unser Immunsystem durch den Kontakt mit bestimmten Substanzen gezielt stärken. Eine Gewöhnung an die Allergene ist das Ziel. Grundlage dieses Ansatzes ist unter anderem die Beobachtung, dass in Ländern mit sehr hohem Hygienestandard Allergien häufiger auftreten als in Ländern mit geringerem Hygienestandard ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Viele Kinder sind heutzutage von einer oder mehreren Allergien in ihrer Lebensweise eingeschränkt und/oder gesundheitlich beeinträchtigt. Panik und Hysterie sind sicher nicht der richtige Weg, damit umzugehen.vielmehr helfen grundlegendes Wissen über die Allergie und eine vernünftige Einstellung. LERNZIELE: Auseinandersetzen mit verschiedenen Allergieformen und ihren Auswirkungen auf die Lebensweise des/der Betroffenen. Erarbeiten eines grundlegenden Wissens über die Hausstaubmilbe und ihre Lebensweise. Durchführen eines Versuches um festzustellen, welche Materialien sich am effektivsten reinigen lassen. Viele Menschen reagieren auf Bienen- oder Wespenstiche allergisch. ICH BIN (NICHT) ALLERGISCH! ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtsstunde. MATERIALIEN: Papierstreifen, Arbeitsblatt 1. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Die SchülerInnen bekommen die Aufgabe, sich zu Hause genau zu erkundigen, wogegen sie allergisch sind. Ein Tafelbild (ähnlich der Einteilung auf dem Arbeitsblatt) wird vorbereitet. Jedes Kind erhält einen oder mehrere Papierstreifen und schreibt auf jeden Streifen seine Allergie. Ist ein Kind auf nichts allergisch, schreibt es das ebenso auf den Streifen. In einem ersten Klassengespräch darf jedes Kind kurz über seine Allergie berichten. Dabei soll vor allem darauf eingegangen werden, wie sehr das Kind dadurch in seiner Lebensweise eingeschränkt ist bzw. welche Vorsichtsmaßnahmen es beachten muss. Nun werden die beschrifteten Papierstreifen in die Übersicht an der Tafel eingeordnet und die Kinder füllen das Arbeitsblatt aus. Abschließend kann für die Klasse noch eine Statistik erstellt werden: Wie viele Kinder sind (nicht) allergisch? Welche sind die häufigsten Allergien? Als Alternative zu Milchprodukten bieten sich Sojamilch und Sojaprodukte an. Besonders im Frühjahr leiden viele Menschen unter der Pollenbelastung. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.10

4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Stofftiere sollten bei 60 C waschbar sein. Für die Übung Die Hausstaubmilbe wird in einem Klassengespräch zuerst deren Lebensweise besprochen. Der Fachausdruck für die wichtigsten Hausstaubmilben heißt Dermatophagoides das bedeutet Hautfresser. DIE HAUSSTAUBMILBE ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtsstunde. MATERIALIEN: Bild der Hausstaubmilbe vom Arbeitsblatt 2 (vergrößert), Wortkärtchen vom Arbeitsblatt (vergrößert) oder Tafelanschrift, Reste von einem Teppichboden, einem PVC-Belag und einem Laminatboden, Fliese, Polster, Speisestärke oder feiner Soßenbinder, Besen, Staubsauger, feuchtes Tuch, Arbeitsblatt 2. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: In einem Klassengespräch wird die Lebensweise der Hausstaubmilbe besprochen. Dabei werden zur Veranschaulichung die Wortkärtchen zu einem Tafelbild ergänzt. Um den Kindern deutlich zu machen, wie schwer es ist, die Hausstaubmilbe (bzw. ihren Kot) aus Polstermöbeln,Teppichen zu entfernen, wird folgender Versuch durchgeführt: Die verschiedenen Materialien werden auf ihre Oberflächenbeschaffenheit untersucht. Die Kinder stellen Vermutungen an, welche Materialien sich gut reinigen lassen. Nun wird die Speisestärke darauf verteilt. Durch Abkehren und Staubsaugen wird versucht, die Speisestärke wieder zu entfernen. Dabei stellt sich heraus, dass zum Beispiel auch bei einem scheinbar sauberen Teppich noch Verschmutzungsreste bleiben, die sichtbar werden, wenn man den Teppich ausklopft. Nur bei Materialien, die man feucht wischen kann, ist die Verschmutzung rückstandsfrei zu entfernen. Abschließend füllen die SchülerInnen das Arbeitsblatt aus. Tipp: Das Bild auf dem Arbeitsblatt bietet einen guten Impuls für eine BE- Stunde. Lassen Sie die Kinder eine Hausstaubmilbe zeichnen je größer, desto wirkungsvoller! 7.10 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

5 ARBEITSBLATT ICH BIN (NICHT) ALLERGISCH! Ordne die Begriffe richtig ein und ergänze die Übersicht! Allergien im Wohnbereich Milben Tierallergene Schimmel Nahrungsmittel zoologische Berufe Federn Getreide Tierhaare Milch Wohnungsschimmel Insekten Penicillin Arzneimittel Berufe Allergien im Freien ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.10

6 ARBEITSBLATT DIE HAUSSTAUBMILBE Ordne die Wörter und Wortgruppen richtig zu! Aussehen Lebensraum Nahrung Allergieauslöser Symptome der Allergie So bekämpft man die Hausstaubmilbe Bettwäsche mikroskopisch klein Temperatur unter 22 Teppiche gehört zu den Spinnentieren allergische Hautausschläge Stofftiere menschliche und tierische Hautschuppen Federn geringe Luftfeuchtigkeit Beschwerden der Atemwege Matratze vorwiegend im Kot der Hausstaubmilbe Wolle Naturfasern Bettwäsche Fußböden regelmäßig feucht wischen Staubsauger mit Mikrofiltern 7.10 ÖKO LOG