Diplom- und Masterarbeiten am Lehrstuhl für
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- Sabine Böhmer
- vor 8 Jahren
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1 Prof. Dr. Steffen Fleßa Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Diplom- und Masterarbeiten am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement 1 Grundlagen Die Diplom- und Masterarbeit ist eine freie wissenschaftliche Arbeit, deren Erkenntnisse die Wissenschaft und Praxis bereichern sollen. Sie stellt einen essentiellen Teil der wissenschaftlichen Ausbildung im Gesundheitsmanagement dar. Der Studierende zeigt, dass er in der Lage ist, ein anspruchsvolles Thema mit den Methoden seines Faches zu bearbeiten und die theoretischen Kenntnisse in intensiver Arbeit zu einem eigenen, wissenschaftlich fundierten Standpunkt zu verdichten. Die Diplom- und Masterarbeit wird grundsätzlich vom Lehrstuhlinhaber vergeben und betreut. In Absprache können Themen auch von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Lehrstuhls vergeben werden. Die Betreuung wird in diesen Fällen an den wissenschaftlichen Mitarbeiter delegiert, der auch eine erste Bewertung und einen Notenvorschlag erarbeitet. Die rechtsverbindliche Bewertung obliegt dem Lehrstuhlinhaber. Zur Diplom- und Masterarbeit kann zugelassen werden, wer die Zulassungsbedingungen der Prüfungsordnung des Studienganges Betriebswirtschaftslehre an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald erfüllt. In der Regel wird eine Diplom- und Masterarbeit nur an Studierende vergeben, die ein ausreichendes Studium des Gesundheitsmanagements und der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre nachweisen. Dies ist regelmäßig der Fall, wenn ein Diplomand das Pro- und Hauptseminar am Lehrstuhl mit Erfolg besucht haben. Es wird dringend empfohlen, rechtzeitig mit einem möglichen Betreuer Kontakt aufzunehmen und das Thema der Diplom- und Masterarbeit zu vereinbaren. Studierende können eigene Vorschläge für Diplom- und Masterarbeitsthemen einbringen oder den möglichen Betreuer nach Themen fragen. Der Lehrstuhlinhaber behält sich das Recht vor, die Vergabe eines Themas abzulehnen, wenn er den Studierenden aus fachlichen oder projektspezifischen Gründen für ungeeignet hält. Derartige Gründe könnten z.b. besondere Anforderungen eines Praxispartners sein.
2 Die Diplom- und Masterarbeit sollte quantitativ und qualitativ den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Arbeit genügen. Die Seitenzahl allein ist kein Kriterium für Wissenschaftlichkeit. Trotzdem kann man als Richtwert eine Stärke von Seiten angeben. 2 Entstehungsphasen einer Diplom- und Masterarbeit Der Diplomand hält selbständig und ohne Aufforderung regelmäßigen Kontakt zu seinem Betreuer. Die Fixierung des Themas, die Entwicklung einer Gliederung, die Erarbeitung wichtiger Instrumente (z.b. Fragebogen) und die formelle Gestaltung der Diplom- und Masterarbeit sind wichtige Meilensteine, die zwingend eine Betreuung erfordern. Weiterhin sollte der Diplomand ein Probe seiner Arbeit im Umfang von 5-10 Seiten dem Betreuer vorlegen. Dieses Schriftstück wird vom Betreuer korrigiert, wobei inhaltliche und formale Fehler aufgezeigt werden, so dass der Diplomand die restliche Arbeit mit größerem Erfolg durchführen kann. Bei der Abgabe sollte zusätzlich eine CD mit dem kompletten Text in MS-WORD sowie allen zusätzlich Informationen (pdf, Screenshots etc.) beigefügt werden. Sollte die Arbeit nicht öffentlich zugänglich sein, kann ein Sperrvermerk erfolgen. Im Hinblick auf den formalen Aufbau einer Diplom- und Masterarbeit verweisen wir auf die von uns erstellten Hinweise zur Erstellung und Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten ( bzw. auf die in der Bibliothek erhältliche Literatur zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit. Der Diplomand sollte sich bewusst sein, dass die Diplom- und Masterarbeit keine lästige Pflicht, sondern die Krönung seiner wissenschaftlichen Ausbildung darstellt. Er sollte während der Diplomandenzeit Fortschritte erzielen, die ihn sowohl inhaltlich als auch formal seinem Berufsziel näher bringen. Die Berufspraxis setzt voraus, dass ein Betriebswirt in der Lage ist, ein größeres Thema selbständig zu bearbeiten und formal korrekt sowie leicht lesbar zu präsentieren. Eine gute und stetige Betreuung ist deshalb ein wichtiger Teil der Ausbildung, Fehler sind wichtige Lernimpulse. Würde der Diplomand schon wissen, wie er eine wissenschaftliche Arbeit schreiben muss, bräuchte die Diplom- und Masterarbeit nicht Teil der Ausbildung sein. 3 Gliederung und Fehler Die Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit muss grundsätzlich problemstellungsadäquat sein und ist dem jeweiligen Forschungsgegenstand anzupassen. Trotzdem können einige grundsätzliche Anforderungen gestellt werden. 1. Einleitung: Die Einleitung stellt die wissenschaftliche Arbeit in den Kontext des Gesundheitsmanagements, zeigt die persönliche Motivation des Diplomanden zu diesem Thema, entwickelt die Forschungsziele und -hypothesen und stellt kurz den Aufbau der weiteren Arbeit vor. 2. State-of-the-Art: Im zweiten Kapitel sollten grundsätzliche Begriff auf Grundlage der Literatur geklärt werden. Der Diplomand zeigt auf, dass er die maßgebliche Literatur kennt und in der Lage ist, die Relevanz dieser Literatur für seine Fragestellung einzuschätzen. 3. Methodik: Nur im Falle einer Metaanalyse erschöpft sich die Diplom- und Masterarbeit in der Analyse der bestehenden Literatur. In der Regel wird sie einen empirischen Teil aufwei-
3 sen, dessen Methodik ausführlich darzustellen ist. Die Methodik muss dem Problem angemessen und die Instrumente müssen präzise beschrieben sein. 4. Ergebnisse: Dieser Abschnitt stellt in klar verständlicher und gut organisierter Form die wichtigsten Ergebnisse dar. Der Präsentation von Daten und der Analyse von Zusammenhängen kommt hier eine wichtige Bedeutung zu. 5. Diskussion: Der Diplomand interpretiert seine Ergebnisse und reflektiert sie auf dem Hintergrund der Literatur. Die Diskussion sollte auch (meist zeitlich bedingte) Limitierungen der eigenen Studie aufzeigen und Forschungslücken für spätere Arbeiten entdecken. Die Arbeit schließt mit einer Bewertung und wo möglich einer Implementierungsempfehlung. Häufige inhaltliche Fehler einer Diplom- und Masterarbeit sind: 1. Keine Einbindung in den Gesamtkontext. Hierbei sind gesellschaftliche (z.b. gesundheitsökonomische), betriebswirtschaftliche (z.b. kurze Vorstellung des Praxispartners) und wissenschaftliche (z.b. Forschungsinteresse des Lehrstuhls und des Faches) Bezüge herzustellen. 2. Keine Hypothesenbildung, d.h., man erkennt lange nicht, was der Diplomand eigentlich untersuchen möchte. 3. Behauptungen: Manche Diplomanden tendieren dazu, ihre Überzeugungen gleich am Anfang als Wahrheit darzustellen. In einer wissenschaftlichen Arbeit muss jede Behauptung mit einer Quelle belegt sein. Bei besonders wichtigen Aussagen muss die Qualität der Quelle diskutiert werden. Ansonsten sind Behauptungen nur als Forschungshypothesen möglich, die es zu untersuchen gilt. Eine eigene Wertung, die sich auf Grundlage der Diplom- und Masterarbeit bildet, muss in der Diskussion eingebracht werden. Allerdings ist sie klar als solche zu kennzeichnen. 4. Tendenz zur Fülle: Manche Diplomanden tendieren dazu, alles aufzuschreiben, was sie irgendwo gelesen haben. Die Arbeit muss jedoch stringent sein und zu einem klaren Ziel führen. 5. Lehrbuch: Eine Diplom- und Masterarbeit ist kein Lehrbuch, das grundsätzlich alle Grundlagen wiederholt. Man kann in der Regel davon ausgehen, dass Begriffe, die nicht im Kern einer Arbeit stehen, jedoch in der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre oder dem Gesundheitsmanagement definiert wurden, als bekannt vorausgesetzt werden können. 6. Unzureichende Beschreibung der Methodik: Die Methodik sollte ausführlich beschrieben und von alternativen Vorgehensweisen abgegrenzt werden. Der Gutachter möchte erkennen, dass der Diplomand selbständig aus der Fülle der Möglichkeiten die problemstellungsadäquate Alternative gewählt und kompetent umgesetzt hat. 7. Statistische Methoden: Moderne Software verführt dazu, statistische Methoden anzuwenden, deren Hintergrund unzureichend verstanden wurde. In der Regel gilt: lieber eine intuitiv zugängliche deskriptive Statistik als eine problematische Inferenz.
4 8. Tabellen und Darstellungen: Ergebnisse sind oftmals große Datenmengen, die geeignet darzustellen sind. Lange Listen bzw. Referenztabellen sollten in den Anhang gestellt werden, während Analysen und graphische Veranschaulichungen in den Hauptteil gehören. 9. Eigene wissenschaftliche Aussage: Der Diplomand beschäftigt sich länger und intensiver mit einem Thema als sein Betreuer oder sein Praxispartner. Man kann deshalb von ihm eine eigene Wertung verlangen. Sie sollte abgewogen und fair sein, jedoch auch kritische Töne nicht vermeiden, so dies nötig ist. Häufige formale Fehler einer Diplom- und Masterarbeit sind: 1. Kopf: Bitte verwenden Sie den offiziellen Kopf für Diplom- und Masterarbeiten. 2. Inhaltsverzeichnis: Bitte unbedingt automatisches Inhaltsverzeichnis verwenden (Word: Einfügen Referenz Index Inhaltsverzeichnis). Achten Sie darauf, dass das Verzeichnis vor Abgabe aktualisiert ist. Der Begriff Inhaltsverzeichnis darf im Inhaltsverzeichnis nicht erneut aufgeführt werden. Beim Seitenumbruch darauf achten, dass keine zusammengehörigen Kapitel getrennt werden. (z.b und auf dieselbe Seite). 3. Rechtschreibung und Zeichensetzung: Bitte lassen Sie Ihre Arbeit vollständig überprüfen, bevor Sie sie abgeben. 4. Tabellen: Eine Tabelle muss einen klaren und und vollständigen Titel tragen. Die Spalten- und Zeilenüberschriften sind ebenfalls prägnant und vollständig zu formulieren. Dimensionen sind in eckigen Klammern anzugeben (z.b. [ ]). Bitte achten Sie darauf, dass zusammengehörende Einträge auch im Zeilenspiegel als solche erkenntlich sind. 5. Formeln: Bitte verwenden Sie unbedingt einen Formelgenerator und listen Sie die verwendeten Variablen und Konstanten tabellarisch auf. 6. Gemäß DIN 5008 gilt: i. bitte 91 %, nicht 91%. ii. iii. iv. bitte z. B., nicht z.b.. bitte d. h., nicht d.h.. bitte Nord-Süd, nicht Nord- Süd. v. bitte das Theorem ceteris paribus ist, nicht das Theorem ceteris paribus ist und nicht das Theorem - ceteris paribus - ist Gewöhnlich werden Sie vor Abgabe der Arbeit einige Seiten zur formalen Vorkorrektur einreichen. Die Korrektur wird folgende Abkürzungen tragen: 1. W: Wiederholung, d.h., Sie haben den Inhalt bereits vorher beschrieben. 2. S: Satz, d.h., die Satzkonstruktion ist formal nicht korrekt oder unverständlich. 3. Q: Quelle, d.h., hier ist eine (weitere) Quellenangabe nötig. 4. A: Ausdruck, d.h., der Satz ist umgangssprachlich oder irreführend. 5. B: Bruch, d.h., es besteht ein Bruch zwischen zwei Absätzen. 6. Ü: Überleitung, d.h., sie sollten von einem Kapitel zum nächsten eine Überleitung einfügen. 7.?: Unverständlich, d.h., der Zusammenhang ist unklar. 8. f: Falsch, d.h., diese Aussage ist nicht korrekt.
5 9. Folge, d.h., hier wäre das Argument weiter zu entfalten und eine Konsequenz aufzuzeigen. 4 Bewertung Der Bewertung liegt folgendes Schema zugrunde: Logischer Aufbau und Gliederung Thematische Kongruenz und Stringenz Erkenntnis des State-of-the-Art Innovationsgrad und eigene wissenschaftliche Leistung Ausdruck und Sprache Formale Gesichtspunkte (Layout, Rechtschreibung,...) 15 Punkte 25 Punkte 30 Punkte Für Diplom- und Masterarbeiten gilt folgender Notenschlüssel 0-49 Punkte: Note Punkte: Note 4, Punkte: Note 3, Punkte: Note 3, Punkte: Note 3, Punkte: Note 2, Punkte: Note 2, Punkte: Note 2, Punkte: Note 1, Punkte: Note 1, Punkte: Note 1,0 Der Lehrstuhlinhaber behält sich das Recht vor, in begründeten Ausnahmen von diesen Regelungen abzusehen. Eine Diplom- und Masterarbeit, die ganz oder teilweise ein Plagiat darstellt, ist grundsätzlich als ungenügend (Note 5) zu bewerten. Ein Plagiat liegt vor, wenn ganze Sätze oder Satzteile aus anderen veröffentlichten oder unveröffentlichten Publikationen (Printmedien, Internet, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen) entnommen wurden, ohne als wörtliches Zitat gekennzeichnet und mit der Quelle versehen zu sein. Ein Plagiat liegt auch bei einer Paraphrasierung vor, d.h., für den Fall, dass Material aus anderen Quellen entnommen und nur geringfügig verändert wurde. Ein Plagiat widerspricht der Berufsethik und wird als Täuschungsversuch gewertet. 5 Fazit Die Diplom- und Masterarbeit ist die Krönung der wissenschaftlichen Ausbildung an einer Universität. Das Thema sollte gut gewählt sein, um auch unter den hohen Anforderungen während der Bearbeitungszeit motiviert zu bleiben. Schnell wird der Diplomand zum Experten auf seinem Gebiet. Der Betreuer hat das Formalwissen, wie eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen ist. Der Diplomand hat das Fachwissen über das Forschungsgebiet. Zusammen kann eine hervorragende Arbeit entstehen, auf die man sein ganzes Leben lang stolz sein kann.
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