Vorsorge ist besser als Nachsorge - Notfallplanung in Bibliotheken
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- Luisa Mann
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1 Vorsorge ist besser als Nachsorge - Notfallplanung in Bibliotheken Milena Pfafferott UB Ilmenau
2 Kleine Vorschau Definition Notfälle im Bibliothekskontext Was heißt überhaupt Notfallplanung? Instrumente und Akteure der Notfallplanung Herausforderungen im Alltag und im Notfall Umsetzung in der Praxis
3 Notfälle sind alle Situationen, in denen Gefahr für Leib und Leben des Betroffenen, das heißt des Notfallpatienten, besteht. Wikipedia-Artikel Notfall ( )
4 Notfälle - Überblick Wasserschaden Brandereignis Versagen Technik, z.b. EDV, Strom Vandalismus, Randale Diebstahl, Einbruch Großereignisse, z.b. Erdbeben
5 Notfälle - Ursachenforschung Naturereignisse bauliche Mängel technische Defekte menschliches Versagen terroristische Aktion
6 Notfälle - Konsequenzen mechanische, chemische, biologische Schäden am Bibliotheksbestand Schäden an Gebäuden oder baulichen Einrichtungen Verletzungen oder Unfälle Gefahr für Leib und Leben hohe Kosten
7 Notfallplanung Zuständigkeiten kennen gut vorbereitet sein Schäden frühzeitig entdecken Menschenleben schützen Kulturgut retten und bewahren wissen, was zu tun ist Risiken kennen und einschätzen helfen können
8 Ein Notfall auf der Zeitskala Vorbeugung + Vorbereitung Nachsorge + Nachbereitung
9 Gut zu wissen, dass man sich nicht auf alles vorbereiten kann!, dass jeder Notfallplan ein Unikat ist!, dass oftmals improvisiert werden muss!, dass das aber besser klappt, wenn grundlegende Überlegungen und Entscheidungen vorab getroffen wurden!, dass ein Notfallplan eine Lebensaufgabe ist!
10 Instrumente der Notfallplanung Gefährdungsbeurteilung, Risikoanalyse: Standort Bestände Personen Maßnahmen technische organisatorische personenbezogene Umsetzung und Überprüfung
11 Akteure der Notfallplanung Leitung der Einrichtung und Trägereinrichtung Mitarbeiter der Einrichtung Sicherheitsbeauftragte Sicherheitsingenieur / Krisenstab Feuerwehr und / oder Katastrophenschutz Polizei Besucher der Einrichtung
12 Akteure - II Projektleitung (1 Person oder kleines Team) wer soll einbezogen werden: bestimmte Hierarchieebenen, z.b. höherer Dienst bestimmte Funktionsebenen, z.b. technische Mitarbeiter, Buchbinder alle Interessierten wer soll informiert werden: alle Mitarbeiter Mitarbeiter und externe Helfer auch Besucher
13 Herausforderungen - Alltag Notwendigkeit der Notfallplanung wird nicht erkannt personelle Kapazitäten ohnehin schon erschöpft keine finanziellen Mittel vorhanden in Bibliotheken teilweise wenig Technikaffinität kaum Handlungsspielraum, z.b. bzgl. baulicher Struktur Abneigung gegen organisiertes Verhalten
14 Herausforderungen - Notfall Unkenntnis der möglichen Maßnahmen keine Koordination der notwendigen Abläufe keine oder zu wenige Materialien vorhanden unklare Zuständigkeiten Überreaktionen oder Fehlentscheidungen mit teilweise schweren Folgen Überforderung Einzelner mit bestimmten Situationen
15 Wasserschaden - Vorüberlegung besteht überhaupt das Risiko, z.b. Dachgeschoß, Leitungen? wären wertvolle oder seltene Bestände betroffen? lohnt sich Gefriertrocknung? Kosten = Einfrieren + Transport + Trocknen + Reparieren + wenn nein: Einfrieren überhaupt sinnvoll? Materialmenge anpassen alternative Trocknungsmöglichkeiten wie viel Kapazität für welche Zwischenlagerung ist vorhanden? wie können nasse Medien intern und außer Haus transportiert werden?
16 Wasserschaden - Maßnahmen Notfallboxen mit individuellem Inhalt, z.b.: Gummistiefel Handschuhe Verpackungsmaterial für Bestände Dokumentationsmöglichkeit Schutzausrüstung, z.b. Mundschutz Abdeckplanen oder folien für Regalabschnitte Grundmenge an schwer beschaffbarem Material sollte vorhanden sein, Alltagsartikel können nachgekauft oder im Ernstfall besorgt werden!
17 Brand - Vorüberlegung welche technischen Einrichtungen (BMA, RWA, Feuerlöscher ) existieren? Wird die Feuerwehr automatisch informiert? Wie wird alarmiert (z.b. Sirene, Durchsage)? Wo hängen die Feuerlöscher und welche Art Löschmittel ist darin? Wie werden Feuerlöscher bedient? Wie verlaufen die Fluchtwege und wo ist der Sammelplatz? Gibt es kritische Punkte im Gebäude? Wer ist wofür bei der Evakuierung zuständig? Wie soll die Organisation auf dem Sammelplatz laufen?
18 Brand - Maßnahmen Zuständigkeiten definieren, z.b. Besetzung der Servicetheken koordiniert Evakuierung und hat bis zur Übergabe an Rettungskräfte den organisatorischen Hut auf Einbindung der Feuerwehr (auch im Sinne der Bestandserhaltung!) Unterweisung zu Fluchtwegen und Brandmeldeszenario ( was fiept wann und was passiert dann? ) (un)angekündigte Evakuierungsübung Feuerlöscherbenutzung üben oder theoretisch durchspielen Behandlung von Wasserschäden vorbereiten
19 Unfall - Vorüberlegung welche Unfallgefahren existieren im Gebäude oder im Zuständigkeitsbereich? Sind diese zu beseitigen oder zumindest zu kennzeichnen? Ist Erste-Hilfe-Material vorhanden und wo befindet es sich? Muss eine 0 vorgewählt werden oder kann 112 direkt gerufen werden? Gibt es einen Erste-Hilfe-Raum im Gebäude?
20 Unfall - Maßnahmen Beseitigung, Sicherung oder Kennzeichnung von Gefahrenstellen Ausbildung von Ersthelfern oder Vermittlung von Basiskenntnissen in Erste Hilfe Üben des Transports einer verletzten Person durch das Gebäude
21 Praxisbeispiel Erarbeitung Notfall- und Evakuierungskonzept (2010) Unterweisungen: Arbeits- und Brandschutzunterweisung (Pflicht) Auswahl und Ausbildung von insgesamt 8 Ersthelfern (freiwillig) Gebäudebegehung in Kleingruppen (freiwillig) Basiskenntnisse Erste-Hilfe (freiwillig) Aufnahme der freiwilligen Inhalte in bibliotheksinternes Fortbildungsprogramm Material 2 selbstbestückte Notfallboxen 3 Erste-Hilfe-Kästen, Defibrillator, Krankentrage Übungen Evakuierungsübung im Rahmen einer Feuerwehreinsatzübung (09/2010) Evakuierungsübung im Rahmen eines Tests der BMA (04/2012)
22 Notfallübung In Kooperation mit Rettungskräften oder intern organisiert Übung von Gebäudeevakuierung Bergen nasser oder beschädigter Bestände Erste-Hilfe-Szenario Dokumentation von Planung und Durchführung Auswertung mit allen Beteiligten Auswertung mit oder für Entscheidungsträger z.b. Notfallübungen des Notfallverbundes Weimar
23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!
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