Masaryk-Universität Philosophische Fakultät

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1 Masaryk-Universität Philosophische Fakultät Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik MAGISTERARBEIT 2010 Lucie Mirandová

2 Masaryk-Universität Philosophische Fakultät Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik Deutsche Sprache und Literatur Lucie Mirandová Politische Rede und ihre stilistischen Mittel. Dargestellt am Vergleich politischer Reden von Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Guido Westerwelle Magisterarbeit Betreuerin: PhDr. Jiřina Malá, CSc. 2010

3 Ich erkläre hiermit, dass ich die Magisterarbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen benutzt habe....

4 An dieser Stelle möchte ich mich bei Frau PhDr. Jiřina Malá, CSc. für intensive Betreuung und Hilfe bei allen Problemen besonders bedanken.

5 Inhalt 1 Einleitung Theoretischer Teil Politische Parteien im Deutschen Bundestag CDU- Christlich Demokratische Union Deutschlands Die historische Entwicklung der CDU Politik der CDU Angela Merkel FDP- Freie Demokratische Partei Die historische Entwicklung der FDP Politik der FDP Guido Westerwelle SPD- Sozialdemokratische Partei Deutschlands Die historische Entwicklung der SPD Politik der SPD Frank-Walter Steinmeier Rhetorik Geschichte der Rhetorik Aristoteles und seine Rhetorik Politische Sprache Diskurs Politischer Diskurs Stilistik Stil Die historische Entwicklung der Stilistik Makrostilistische Aspekte des Textes Mikrostilistische Aspekte des Textes Lexikalische Stilelemente Grammatische Stilelemente Stilfiguren Persuasion Argumentation Praktischer Teil... 44

6 3.1 Methodik der Arbeit Stilistische Analyse Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum 20.Jahrestag des Mauerfalls auf der Bösebrücke ( ) Inhalt Stilistische Analyse Grammatische Stilelemente Lexikalische Stilelemente Stilfiguren Mittel der Persuasion Rede von Bundeskanzlerin Merkel auf der Konferenz Falling Walls ( ) Inhalt Stilistische Analyse Grammatische Stilelemente Lexikalische Stilelemente Stilfiguren Mittel der Persuasion Rede von Dr. Guido Westerwelle: Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungspolitik, Menschenrechte ( ) Inhalt Stilistische Analyse Grammatische Stilelemente Lexikalische Stilelemente Stilfiguren Mittel der Persuasion Rede von Frank-Walter Steinmeier: Ausstellung zur Novemberrevolution 1918 ( ) Inhalt Stilistische Analyse Grammatische Stilelemente Lexikalische Stilelemente Stilfiguren Mittel der Persuasion... 83

7 4 Zusammenfassung Verwendete Abkürzungen Literaturverzeichnis Anhang

8 1 EINLEITUNG In meiner Magisterarbeit beschäftige ich mich mit vier politischen Reden, aus denen zwei von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine von Dr. Guido Westerwelle und die letzte von Frank-Walter Steinmeier stammen (Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum 20. Jahrestag des Mauerfalls auf der Bösebrücke , Rede von Bundeskanzlerin Merkel auf der Konferenz Falling Walls , Rede von Dr. Guido Westerwelle: Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungspolitik, Menschenrechte , Rede von Frank-Walter Steinmeier: Ausstellung zur Novemberrevolution ). Ich glaube, dass die Politik eine wichtige Rolle in unserem Leben spielt, und deshalb habe ich auch dieses Thema ausgewählt. Es ist sehr interessant, sich mit der stilistischen Analyse der politischen Reden zu befassen, weil zum Beispiel die Mittel der Persuasion, die die Politiker benutzen, man auch in den verschiedenen Sphären persönliches Lebens anwenden kann (Kommunikation in der Arbeit, in der Schule, ). Meine Diplomarbeit besteht aus sieben Teilen: 1) Politische Parteien im Deutschen Bundestag 2) Rhetorik 3) Politische Sprache 4) Stilistik 5) Persuasion 6) Stilistische Analyse 7) Praktische Analysen der ausgewählten politischen Reden unter stilistischen Aspekten Die ersten fünf Punkte bilden den theoretischen Teil meiner Diplomarbeit und mit den letzten zwei Punkten beschäftige ich mich in dem praktischen Teil. Im Teil Politische Parteien im Deutschen Bundestag bemühe ich mich um die Vorstellung der Parteien CDU, SPD und FDP, wobei ich mich auf ihre historische Entwicklung, Politik und auch auf die Charakteristik ihrer Vertreter- Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Guido Westerwelle konzentriere. Im zweiten Teil Rhetorik schildere ich die Geschichte der Rhetorik, Aristoteles' Rhetorik und ihre gegenwärtigen Tendenzen. 8

9 Die politische Sprache und die Charakteristik des politischen Diskurses werden im dritten Teil meiner Arbeit Politische Sprache beschrieben. Die Stilistik, ihre allgemeine Charakteristik, ihre historische Entwicklung und die makrostilistischen und mikrostilistischen Aspekte des Textes bewerte ich theoretisch in dem vierten Teil Stilistik. Die Darstellung der Persuasion und der Argumentation gibt es in dem fünften Teil Persuasion. Und die letzten zwei Teile Stilistische Analyse und Praktische Analysen der ausgewählten politischen Reden unter stilistischen Aspekten sind praktisch orientiert. Hier beschäftige ich mich mit dem Inhalt der politischen Reden, mit ihren stilistischen Mitteln, mit den Mitteln der Überzeugung und mit der Auswirkung der Politik der einzelnen Parteien auf die Struktur und den Inhalt der ausgewählten politischen Reden. 9

10 2 THEORETISCHER TEIL 2.1 Politische Parteien im Deutschen Bundestag Die Bundesrepublik Deutschland wird als eine Parteiendemokratie 1 bezeichnet, d.h. dass alle politischen Parteien ausdrücklich die politische Situation im entsprechenden Staat bestimmen. Im Deutschen Bundestag gibt es heute folgende Parteien: CDU- Christlich Demokratische Union Deutschlands CSU- Christlich- Soziale Union in Bayern FDP- Freie Demokratische Partei Bündnis 90/ Die Grünen SPD- Sozialdemokratische Partei Deutschlands Die Linke In meiner Arbeit möchte ich mich aber nicht mit allen Parteien im Deutschen Bundestag beschäftigen und deshalb lege ich nur ihre vereinfachte Liste in den Anhang Nr.1 meiner Arbeit bei. Jetzt werde ich in ein paar Sätzen das Wichtigste über drei Parteien (CDU, SPD und FDP) sagen, in den die Politiker Angela Merkel, Frank- Walter Steinmeier und Guido Westerwelle wirken. Von diesen Parteienvertretern stammen politische Reden, die ich im praktischen Teil meiner Arbeit analysieren möchte CDU- Christlich Demokratische Union Deutschlands Die CDU versteht sich als interkonfessionelle, klassenübergreifende Partei, ja, sie wird geradezu als Prototyp einer Volkspartei beschrieben. Eine ihrer Wurzeln liegt aber im politischen Katholizismus des 19. Jahrhunderts. [ ] Die CDU wird als eine christdemokratische Volkspartei verstanden. 1 Es handelt sich um ein demokratisches System, in dem eine bestimmende Rolle die Entscheidungen der politischen Parteien spielen. 10

11 Die historische Entwicklung der CDU Die CDU wurde im Juni 1945 im Rheinland und in Berlin gegründet und als erstes Ziel dieser Partei kann man die Bemühungen, alle christlich orientierten Kräfte in einer Union zu sammeln, bezeichnet. Von Beginn der Sozialen Marktwirtschaft (1948), die von der CDU unter Konrad Adenauer und Ludwig Erhard durchgesetzt wurde, setzte sich die CDU für die Westintegration in der Europäischen Gemeinschaft und in NATO und für die europäische Integration Deutschlands ein. Das Hauptziel war es, Deutschland wiederzuvereinigen. Im Jahre 1949 wurden die Unionsparteien die stärkste Fraktion im Bundestag. Sie bildeten zusammen mit FDP und Deutscher Partei eine Koalition. Im gleichen Jahr wurde Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler und zum ersten Bundesvorsitzenden der CDU gewählt. Er wurde durch seinen rheinischen Katholizismus und durch sein Interesse für die katholische Soziallehre berühmt. Mit dem Bau der Berliner Mauer (1961) erlitt die CDU bei der Bundestagswahl 1961 großen Verlust bezüglich der Zahl ihrer Wähler. In der Ära Adenauer, d.h. in den 50er und 60er Jahren, wurde die CDU als pragmatisch orientierte Kanzlerpartei bezeichnet. Zu einer modernen Partei hat sich die CDU erst nach dem Jahre 1969 (Verlust des Regierungsamtes) entwickelt. Sie musste erstmals in die parlamentarische Opposition gehen. Im Jahre 1982 wurde Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt. Sein Nachfolger als Bundeskanzler wurde Gerhard Schröder, als bei der Bundestagswahl 1998 die CDU die Regierungsmehrheit verlor. Seit dem Jahre 2005, in dem Angela Merkel zur ersten Bundeskanzlerin gewählt wurde, wurde die Fraktionsgemeinschaft aus CDU und CSU wieder die stärkste Fraktion. Am 11. November 2005 entstand eine Große Koalition- CDU, CSU und SPD. Trotzdem gelang es Angela Merkel nach der Bundestagswahl 2009, den Regierungspartner zu wechseln. Sie wurde mit den Stimmen von Union und FDP Regierungschefin der vierten christlich-liberalen Koalition. Auch trotz dem Verlust einiger Stimmen bei der Bundestagswahl 2009, bleibt die CDU die mitgliedstärkste Partei in Deutschland (November 2009: Mitglieder) und mit ihrer Bundesvorsitzenden und derzeitiger Bundeskanzlerin Angela 11

12 Merkel an der Spitze hat sie große Chancen, ihre Stellung zu behalten. [vgl ] Politik der CDU Die CDU sagt über sich selbst, dass sie die Volkspartei der Mitte ist. Sie wendet sich an Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft. Grundlage ihrer Politik ist das christliche Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott. Sie fördert Freiheit aller Menschen, Solidarität und Gerechtigkeit. Sie bemüht sich auch um die freiheitliche und rechtsstaatliche Demokratie, um die Soziale und Ökologische Marktwirtschaft, die Einbindung Deutschlands in die westliche Werte- und Verteidigungsgemeinschaft und um die Einheit der Nation und die Einigung Europas. [vgl ] Angela Merkel Angela Dorothea Merkel ist seit April 2000 Bundesvorsitzende der CDU Deutschlands und seit November 2005 deutsche Bundeskanzlerin. Bevor sie Bundesvorsitzende der CDU geworden ist, wirkte sie von 1991 bis 1994 als Bundesministerin für Frauen und Jugend, von 1994 bis 1998 als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und von 1998 bis 2000 als Generalsekretärin der CDU. Zu ihren hauptsächlichen politischen Zielen gehört Folgendes: internationale Geltung der Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft, die bessere finanzielle Förderung von Familien, gute und bezahlbare Kinderbetreuung, familienfreundliche Arbeitswelt, die Sanierung der öffentlichen Haushalte, Förderung der Forschung und Spitzentechnologien, Förderung des Schulwesens, internationale Zusammenarbeit, klare Grenzen für die Europäische Union (d.h. Förderung des Vertrags von Lissabon) und Förderung des christlichen Verständnisses vom Menschen. [vgl ] 12

13 2.1.2 FDP- Freie Demokratische Partei Deutschland. Die Freie Demokratische Partei ist eine liberale Partei in der Bundesrepublik Die historische Entwicklung der FDP Die FDP wurde im Dezember 1948 als Zusammenschluss von liberalen Landesorganisationen aus den drei westlichen Besatzungszonen und Berlin gegründet. [ ] Erster Vorsitzender der FDP war Theodor Heuss. Von Anfang an förderte SPD die persönliche Freiheitsrechte, das parlamentarische System und die Marktwirtschaft. Man kann sagen, dass die FPD in den 50er Jahren als Partei des protestantischen alten Mittelstandes bezeichnet werden konnte. Im Jahre 1949 wurde Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Die FDP musste erstmals in die Opposition gehen, als die Freie Volkspartei gegründet wurde und anstelle der FPD im Deutschen Bundestag wirkte. Trotz aller Probleme überlebte die FPD und setzte sich zum Beispiel für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa ein. Nach der Bundestagswahl 1969 begann die FDP mit der SPD und dem Bundeskanzler Willy Brandt in einer Sozialliberalen Koalition zu wirken. Im Jahre 1974 wurde der Außenminister und Vizekanzler Walter Scheel zum Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am Ende der 70er Jahren begann die Politik der SPD und der FDP unstimmig zu sein, besonders was die Wirtschaftspolitik betrifft. Deshalb kam die Koalition in ziemlich kurzer Zeit in Abgang. Am 11. und erfolgte auf einem Sonderparteitag in Hannover die Vereinigung von FDP/West mit den Parteien aus der DDR, mit den alten Blockparteien Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) und Nationaldemokratische Partei (NDPD), die sich zuvor schon zum Bund Freier Demokraten (BFD) zusammengeschlossen hatten, sowie den nach der "Wende" in der DDR erfolgten Neugründungen FDP der DDR und Deutsche Forumpartei (DFP). 13

14 [ ] Die FDP wurde erstmals in ihrer Geschichte eine Mitgliedpartei. Im Jahre 2001 wurde Guido Westerwelle, der erst 18 Jahre alt war, als Nachfolger von Wolfgang Gerhardt zum Parteivorsitzenden der FDP gewählt. Damit begann ein Generationswechsel in dieser Partei. Ihre Bemühungen orientierten sich besonders auf jüngere Wähler. Bei der Bundestagswahl 2005 wurde die FDP erstmals seit 1990 drittstärkste Partei im Deutschen Bundestag. Bei der Europawahl 2009 erzielte die FDP fast doppelten Erfolg und stellte 12 Abgeordnete für das Europäische Parlament. Am 28.Oktober 2009 wurde die neue christlich-liberale Koalition mit der CDU und der CSU gegründet. Damit ist die FDP mit dem höchsten Anteil in der Geschichte im Bundeskabinett vertreten. [vgl ] Politik der FDP Hauptsächlich bemüht sich die FDP darum, die Freiheit und Verantwortung des Einzelnen zu stärken. Das heißt, dass für sie der Einzelne wichtiger als ein imaginärer Begriff Staat ist und deshalb möchten sie seine Bedeutung betonen. In der Wirtschaftspolitik sieht die FDP ihr Hauptziel in der Verbesserung des Investitionsklimas, weil man durch diese Verbesserung mehr Arbeitsplätzen sichern kann. Auch der Bürokratieabbau, die Privatisierungen, die Deregulierung 2 und die Reduzierung der Staatsverschuldung spielen in diesem Plan eine wichtige Rolle. Ihre Chancen sieht die FDP auch in der Globalisierung. Unter anderem möchte die FDP auch die Sicherheit der Bürger erhöhen und die Gerichtsverfahren beschleunigen. Das alles wäre möglich, wenn sie mehr Polizeibeamten, Richter und Staatsanwälte sichert. Der letzte Punkt, der sie in ihrer Politik hervorhebt, ist die vorschulische Förderung der Kinder. Sie möchte sich auch auf die Ausbildung der Kinder, die bis 6 Jahren alt sind, konzentrieren. Besonders der Fremdsprachenunterricht, der in Form des Spiels präsentiert wird, konnte der Entwicklung des Kindes wesentlich zugute kommen. 2 Der Begriff Deregulierung gibt es im Bereich der Ordnungspolitik und er bedeutet die Vereinfachung oder auch den Abbau von Marktregulierung; alles im Einklang mit den staatlichen Vorschriften. 14

15 Die FDP bemüht sich auch um die Gründung der Ganztagsschulen 3. [vgl ] Guido Westerwelle Seit 1980 ist Guido Westerwelle Mitglied der FDP und er beteiligte sich auch an der Gründung der Jungen Liberalen. Von 1994 bis 2001 war er Generalsekretär der FDP und im Jahre 2001 wurde er zum bis dahin jüngsten Bundesvorsitzenden der Freien Demokratischen Partei gewählt. Von 2006 bis 2009 war Guido Westerwelle als Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und Oppositionsführer im Deutschen Bundestag tätig. Am 28. Oktober 2009 wurde er Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik. Seine hauptsächlichen politischen Ziele stehen mit politischen Zielen seiner Partei in Einklang. Er konzentriert sich besonders auf Bildungs- und Wirtschaftspolitik. [vgl ] SPD- Sozialdemokratische Partei Deutschlands Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands wird als eine deutsche Volkspartei bezeichnet und in Deutschland ist sie die älteste Partei, die im Parlament vertreten ist Die historische Entwicklung der SPD Die SPD leitet ihren Ursprung vom Allgemeinen deutschen Arbeiterverein, 1863 von Ferdinand Lassalle gegründet, und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, von August Bebel und Wilhelm Liebknecht 1869 errichtet, her, die sich 1875 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands zusammenschlossen. [ ] Wegen der staatlichen Verfolgung unter dem Sozialistengesetz hat die Partei ihren Namen im Jahre 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands geändert. 3 Dieser Schultyp ist keine normale Schule, wie wir sie gewöhnlich kennen, sondern etwas zwischen der Normalschule und dem Internat. 15

16 Dank der Beförderung von Arbeitern, die oft in der schweren sozialen Lage lebten, wurde die SPD zur mitgliederstärksten Partei in Deutschland. Im Jahre 1912 wurde die Partei auch zur stärksten Fraktion im Reichstag. Während des Ersten Weltkrieges wollten viele Mitglieder der SPD so genannte Burgfriedenspolitik 4 ihrer Partei nicht fördern und deshalb gründeten sie die USPD ( Unabhängige SPD ). So entstanden die USPD und die Mehrheits- SPD. In nächsten Jahren wanderten zur USPD auch die linken Antirevisionisten und viele wichtige Persönlichkeiten wie z.b. Karl Kautsky 5 oder Eduard Bernstein 6. Später im Jahre 1919 wurde aus linksrevolutionären Gruppierungen und einem Teil der USPD die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) gegründet. Zwischen den Jahren 1919 und 1925 stellte die SPD mit Friedrich Ebert den Reichspräsidenten und bis 1920 war sie in allen Reichsregierungen vertreten. Als Adolf Hitler in Deutschland zur Macht kam, wurde die SPD verboten. Viele Mitglieder dieser Partei mussten ins Ausland fliehen und andere starben in Konzentrationslagern und Zuchthäusern. Nach dem Krieg begann die Partei mit ihrem Wiederaufbau. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde die SPD mit KPD vereinigt und 1946 entstand die SED- Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. Aber die Mitglieder dieser Partei wurden unter Kontrolle der Sowjets unterdrückt und deshalb emigrierten sie in die Westzonen. Am 11.Mai 1946 wurde die Partei unter dem alten Namen SPD in den Westzonen gegründet. Zwischen den Jahren 1949 und 1966 stand die SPD im Bundestag in der Opposition. Die SPD forderte die Verstaatlichung aller Grundstoffindustrien und stand im Gegensatz zu Adenauers Politik. Erst im Jahre 1960 akzeptierte die Partei die Westbindung, was ihr ermöglichte, die Erste Große Koalition mit der CDU/CSU zwischen den Jahren 1966 und 1969 zu gründen. Von 1969 bis 1982 bildete die SPD mit der FDP eine sozialliberale Koalition. Von 1982 bis 1998, als die rot-grüne Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen gegründet wurde, stand die SPD wieder in der Opposition. Die rot-grüne Koalition, mit dem Bundeskanzler Gerhard Schröder an der Spitze, hatte starke Förderung. Sie dauerte bis Der Begriff Burgfriedenspolitik bedeutet das Wiederherstellen der innenpolitischen und wirtschaftlichen Konflikte in Deutschland zur Zeit des Ersten Weltkriegs. 5 Herausgeber der Zeitschrift Die Neue Zeit 6 Theoretiker des Reformflügels und Begründer des Revisionismus 16

17 Im Jahre 2005 entschied sich die SPD die zweite Große Koalition mit der CDU/CSU unter Angela Merkel zu bilden. Während der Existenz dieser Koalition, die bis 2009 dauerte, wurde Frank-Walter Steinmeier zum Außenminister ( ) und Vizekanzler ( ) gewählt. Wegen der nicht zufrieden stellenden Ergebnisse bei der Bundestagswahl 2009, steht die SPD seit diesem Jahr wieder in der Opposition. Der Parteivorsitzende Franz Müntefering wurde abgerufen und zu seinem Nachfolger wurde Sigmar Gabriel gewählt. Auch der Bundesminister Frank-Walter Steinmeier wurde ersetzt. Die SPD wurde auch die Mitgliedspartei der SPE- Sozialdemokratische Partei Europas und der Sozialistischen Internationalen. [vgl ] Politik der SPD Als ihre Hauptziele führt die SPD Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ein, die im Hamburger Programm 7 als Grundwerte des Demokratischen Sozialismus bezeichnet wurden. Besonders die soziale Gerechtigkeit ist für sie das Wichtigste. Deshalb möchte die SPD die soziale Marktwirtschaft stärken und ihre Erträge gerecht verteilen. Mit diesem Schritt wird der Wohlstand aller Bevölkerungsschichten gesichert. Sie möchte auch die Staatsverschuldung reduzieren und damit die Fähigkeit des Staates, schwächere Bevölkerungsgruppen zu schützen, erhöhen. Die SPD fördert unter anderem die Bürgerrechte und Bürgerbeteiligung. Sie möchte auch im Ausland zeigen, dass Deutschland sich für Friedenspolitik einsetzt. Auch Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Einigung setzte die SPD als ihr Hauptziel. Sie möchte das soziale und demokratische Europa erzielen. In ihrem Programm gibt es noch folgende Ziele: Gleichstellung der Geschlechter, wissenschaftlicher und technischer Fortschritt und hochwertige Arbeit für alle Menschen. 7 Nach achtjähriger Diskussion wurde im Oktober 2007 der Diskussions-Prozess für ein neues Grundsatzprogramm, das die Herausforderung des 21. Jahrhunderts annimmt, auf dem Hamburger Parteitag abgeschlossen. [ ] 17

18 Frank-Walter Steinmeier Frank-Walter Steinmeier tritt in die SPD schon im Jahre 1975 ein. Seit 1991 wirkte er als Referent für Medienrecht und Medienpolitik in der Niedersächsischen Staatskanzlei. Dann im Jahre 1993 wurde er Leiter des persönlichen Büros des niedersächsischen Präsidenten Gerhard Schröder und von 1994 bis 1996 leitete er die Abteilung für Richtlinien der Politik, Ressortkoordinierung und Ressortplanung. Zwischen den Jahren 1996 und 1998 war er als Staatssekretär und Leiter der Niedersächsischen Staatskanzlei tätig. Im November 1998 arbeitete er immer für Gerhard Schröder und wurde zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt und Beauftragter für die Nachrichtendienste befördert. Von 1999 bis 2005 arbeitete er auch als Chef des Bundeskanzleramtes, von 2005 bis 2009 wirkte er als Bundesminister des Auswärtigen in der von Angela Merkel geführten Bundesregierung und von 2007 bis 2009 bekleidete er Funktion des Vizekanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Seit Oktober 2009 wurde er Vorsitzender der SPD-Fraktion und damit auch Oppositionsführer im Deutschen Bundestag. Als seine Hauptziele führte er besonders neue Arbeitsplätze zu sichern, den Mittelstand zu fördern, Gleichstellung der Geschlechter und auch Förderung der Ausbildung. [vgl. walter.html, ] 18

19 2.2 Rhetorik Es gibt viele Definitionen, mit denen man den Begriff Rhetorik erklären möchte. Aber ich glaube, dass die richtige Definition nicht existiert. In der Rhetorik vereinigen sich Fähigkeiten des Redners, das Publikum zu überzeugen, die derzeitige Ethik zu erkennen und damit Vertrauen der Zuhörer zu gewinnen, mit der sich ständig entwickelnden Sprachwissenschaft, die dem Redner hilft, richtige Wörter und stilistische Mittel zu wählen. In Kürze kann man sagen, dass die Rhetorik Redekunst oder auch Anweisung für wirkungsvolle Gestaltung der Rede ist. Aristoteles, der älteste und bekannteste Redner aller Zeiten, definierte die Rhetorik als Fähigkeit, in jedem gegebenen Fall das zu treffen, was überzeugend ist. [vgl. Aristotelés, 1980: 54] Mir gefällt auch eine andere Definition, dass die Rhetorik ein methodisches Rezept für die öffentliche Rede ist. [Michel, 1986: 19] Geschichte der Rhetorik Die Rhetorik entstand im 5.Jh.v.Chr. nach der Beseitigung der Tyrannenherrschaft in Syrakus und Athen. Als die erste Form der Rhetorik wurde die öffentliche Austragung von Interessengegensätzen auf rechtlichem, politischem und ökonomischem Gebiet bezeichnet. Die Rede wurde immer mehr rationell und innerhalb kurzer Zeit wurde sie ein unvertretbarer Bestandteil des alltäglichen Lebens. Die Menschen mussten sich selbst vor Gericht vertreten und ihre Anträge betreffend alle Gebiete des Lebens persönlich vortragen. Zur bekanntesten Persönlichkeiten, die sich mit der Rhetorik in der Zeit der Antike beschäftigten, gehören: Gorgias ( v.chr.): Er war der erste Vertreter der Sophisten und großer Redelehrer, der die Notwendigkeit, das Publikum über eigene Wahrheit mittels der Rede zu überreden, betonte. Sokrates ( ): Er war griechischer Philosoph und Gegner der Sophisten. Seine Lehre sagte, dass die Wahrheitsfindung und die Überzeugung wichtiger als die Überredungskunst der Rhetorik sind. Platon ( v.chr.): Er war einer der Schüler Sokrates und vertrat die gleiche Meinung über die Rhetorik. 19

20 Aristoteles ( v.chr.): Er war Platons Schüler und großer griechischer Denker seiner Zeit. Aristoteles schrieb drei wichtige Bücher, in denen er bedeutsame Prinzipien der Rhetorik formulierte. Diese Bücher gehören auch heute zu den bedeutendsten Lehrbüchern der Redekunst. Marcus Tullius Cicero ( v.chr.): Er war ein römischer Philosoph, Politiker und besonders der berühmteste Redner Roms. Cicero versuchte, Rhetorik und Philosophie zu verbinden, damit philosophisch gebildete Redner und Politiker entstehen. Publius Cornelius Tacitus (58-120): Er war ein römischer Historik und auch sehr bekannter Redner. Marcus Fabius Quintilianus (35-96): M.F.Quintilianus war der erste römische Staatslehrer der Rhetorik. Im Mittelalter hatte die Rhetorik auch ihre unvertretbare Rolle. Sie wurde für die Bibelauslegung und Predigtlehre verwendet. Neben den klassischen drei Redegattungen, die bis dahin existierten (Gerichtsrede, politische Rede und Festrede), entstand noch ein weiterer rhetorischer Theoriebereich Homiletik 8. Deshalb war die Rhetorik auch in den Schulen sehr hoch gewertet; sie gehörte zum so genannten Trivium (drei wichtigste Fächer: Rhetorik, Dialektik, Grammatik). Während der Renaissance und des Humanismus hatte die Rhetorik eine riesige Bedeutung. Sie beherrschte alles und alle: Schul- und Universitätsbetrieb, Literatur, Architektur, Philosophie, Kirche, Theologie, gesellschaftliches Leben und auch Hofund Gerichtswesen. Sie beeinflusste jede Seite des Lebens und wirkte auch auf die höfische Kultur; besonders das Barock wurde von ihr sehr geprägt (Schmuck- und Prachtentfaltung). Zur Zeit der Aufklärung wurde die lateinischsprachige Rhetorik im ganzen Europa nationalisiert. In Folge dieser Änderungen entstanden muttersprachliche Lehrbücher und neue Terminologie wie z.b. Beredsamkeit (Praxis der Rede) und Redekunst (Theorie der Rede). Die Französische Revolution brachte mit sich einen wesentlichen Aufschwung der Rhetorik besonders auf politischem Gebiet, aber auch im gesellschaftlichen Leben. 8 Den Begriff Homiletik gibt es im Bereich der Theologie und bedeutet die Predigtlehre. 20

21 Es begann, sich eine kritische bürgerliche Publizistik zu entwickeln. Deshalb ist ganz überraschend, dass die Rhetorik am Ende des 18.Jhs verfiel. Dieser Verfall wurde wahrscheinlich durch die Entstehung neuer Wissenschaften (Ästhetik, Psychologie, Germanistik, Pädagogik) und durch Kulturveränderungen verursacht. Seit dem Anfang des 19.Jhs verfiel die Bedeutung der Rhetorik als wissenschaftliche Disziplin, aber als Redepraxis blieb sie erhalten. Die Rhetorik können wir in allen Bereichen unseres Lebens finden- in den Printmedien, bei der Fernseh- und Radiosendung, in der Arbeit während der Kommunikation mit dem Vorgesetzten oder mit den Kollegen und in vielen anderen Situationen. Besonders in der Politik sind gute rhetorische Kenntnisse sehr gewertet. Die Politiken bemühen sich die Zuhörer zu überzeugen, damit sie mit ihrer Politik und mit ihren Ansichten sympathisieren. Es sichert ihnen neue Wähler und verlängert ihre Vertretung in der Regierung. [vgl ] Aristoteles und seine Rhetorik Aristoteles' Erkenntnisse der Rhetorik sind wichtig für alle, die versuchen, den Inhalt der Rhetorik zu verstehen und ausgezeichneter Redner in der Praxis zu werden. Deshalb führe ich da wenigstens das Wichtigste aus seinen Forschungskenntnissen. Aristoteles unterscheidet in seinem Werk Rhetorik drei Redegattungen [vgl. Aristotelés, 1980: 59-60]: Beratungsrede (genus deliberativum): Diese Rede soll jemanden zu einer Tätigkeit ermutigen oder von ihr abschrecken. Sie orientiert sich an der Zukunft und hat ein Ziel- Nutzen oder Schaden. Zu dieser Gattung gehört auch die politische Rede. Gerichtsrede (genus iudicale): Diese Rede benutzt man vor dem Gericht. Der Gerichtsprozess beinhaltet einerseits die Verteidigung, anderseits die Anklage. Sie orientiert sich an der Vergangenheit, weil man vor dem Gericht nur solche Handlungen, die sich in der Vergangenheit abspielten, bespricht. Das Ziel dieser Rede sind das Recht und das Unrecht. Lobrede (genus demonstrativum): Im Fall der Lobrede orientieren sich die Redner auf die Gegenwart. Sie loben oder tadeln etwas, was sich in der 21

22 Gegenwart abspielt. Diese Rede hat auch zwei Ergebnisse- die Ehre oder die Unehrlichkeit. Nach Aristoteles gliedert sich die Rede in fünf Bestandteile [vgl. Aristotelés, 1980: ]: exordium Einleitung: In diesem Teil der Rede ist es sehr wichtig, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu wecken. Die Rede kann man auf verschiedene Weise einleiten- mit dem Tadel, dem Lob, dem Ratschlag usw. Sie soll aber am Anfang festlich wirken. narratio Erzählung: In diesem Teil soll man die objektiven Aspekte des Falles subjektiv darstellen. Da ist es wichtig, die Moral der Gesellschaft widerzuspiegeln und damit das Vertrauen der Zuhörer zu gewinnen. Die Erzählung ist kurz, klar und glaubwürdig. confirmatio Beweise: Der Redner hat da einzige Aufgabe, die überzeugenden Beweise und Argumenten einzuführen. Man benutzt zum Beispiel die Zeichen (Indizien), Beispiele (Induktion 9 ) oder auch die Gründe (Deduktion 10 ). refutatio Widerlegung der Einwände conclusio Abschluss: Der Abschluss bildet einen wichtigen Bestandteil der Rede. Der Redner hat die letzte Chance, die Gunst des Zuhörers zu gewinnen und auch die Gegner abzuschrecken, den Zuhörer gefühlsmäßig zu beeinflussen und eigene Ideen zuletzt zu resümieren. Die altgriechische Rhetorik gliedert noch die Vorbereitung einer Rede in fünf Bearbeitungsphasen: invention : Erfindung der Gedanken und Stoffsammlung dispositio : Anordnung und Gliederung der Gedanken und des Stoffes sinnvolle und wirkungsvolle Anordnung elocutio : sprachliche Formulierung und stilistische Struktur 9 Auf das Allgemeine schließen wir vom besonderen Einzelfall. 10 Aus das besondere Einzelfall schließen wir vom Allgemeinen. 22

23 a) sprachliche Darstellung: Sprachrichtigkeit, Klarheit, Schmuck (verschiedene stilistische Figuren), Angemessenheit (sinnvolle Auswahl der Gedanken und ihre schmuckvolle und korrekte Formulierung) b) Stilgattungen: hoher (viel Schmuck), mittlerer (weniger Schmuck) und schlichter (fast ohne Schmuck) Stil memoria : die Rede auswendig lernen actio : Vortrag der Rede Bei dem Vortrag ist es wichtig richtige Lautstärke, Betonung und Rhythmus der Sprache zu wählen. Auch die nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik und Aussehen des Redners bildet einen untrennbaren Bestandteil des Vortrags und beeinflusst den Zuhörer viel mehr als man denkt. Es ist wichtig zu betonen, dass die Rede eine geschlossene und kompakte Einheit darstellt. Was den Inhalt betrifft, muss sich der Redner nur auf das vorgegebene Thema konzentrieren und am Ende der Rede soll er dieses Thema logisch beenden. Der Redner hat auch die Pflicht, während der Rede entsprechende Sprachmittel zu benutzen, damit der Zuhörer Anfang, Mittel und Ende der Rede deutlich erkennt. [vgl. Mistrík, 1987: 165] Wie wir schon wissen, gliederte Aristoteles die Rede in drei Gruppen: Beratungsrede, Lobrede und Gerichtsrede. Diese Gliederung wurde durch gesellschaftliche Situation geprägt und wie sich die Gesellschaft änderte, entwickelte sich auch diese Aufteilung. Es wäre gut, auch neuere Arten der Redegliederung zu zeigen, zum Beispiel [vgl. Mistrík, 1987: ]: Deutsche Rhetorik Friedrich Wolf-Hartmut, Walther Killy: Literatur II. (2.Auflage, Frankfurt a.m., 1969) Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur (5.Auflage, Stuttgart, 1969) Henrich Lausberg: Elemente der literarischen Rhetorik (3.Auflage, München, 1967) Deutsche Schriften, die sich der Rhetorik widmen, halten Aristoteles Gliederung. 23

24 Russische Rhetorik G.Z. Apresian: Oratorskoje iskusstvo (3.Auflage, Moskau, 1978) Die russische Literatur teilt die rhetorischen Genres ausführlicher und so mit der Ausrichtung auf Thema der Rede. Diese Gliederung ist aber sehr umfassend und deshalb führe ich da nur das Wichtigste an: 1. sozialpolitische Rede (politische Rede, diplomatische Rede, Agitationsrede, usw.), 2. akademische Rede (Vorlesung, wissenschaftlicher Vortrag, usw.), 3. Gerichtsrede (öffentliche Anklage, Verteidigungsrede, usw.), 4. Familienrede (Lobrede, Toast, Trauerrede, usw.), 5. kirchliche Rede (Predigt, usw.) Der Hauptfaktor, der das Genre der Rede bestimmt, ist die Funktion des Vortrags. Die Rede propagiert etwas, sie kann etwas erzählen oder auch kommentieren. Aus dieser Sicht werden die rhetorischen Genres heute auf folgende Art und Weise gegliedert [vgl. Mistrík, 1987: 169]: 1. Agitatorisch- propagandistische Rede a) politische Rede b) Gerichtsrede 2. Didaktische Rede a) Vorlesung b) Referat und Korreferat c) Diskussion und Polemik d) kirchliche Rede 3. Gelegenheitsrede a) öffentliche Gelegenheitsrede b) Familienrede Jedes Genre ist spezifisch charakterisiert und hat bestimmte Eigenschaften. In meiner Arbeit möchte ich mich aber nur mit der politischen Rede beschäftigen und deshalb lasse ich die Charakteristik anderer Genres beiseite. 24

25 2.3 Politische Sprache Die Sprache bildet einen wichtigen Teil unseres Lebens und in der Politik spielt sie eine bedeutende Rolle. Mit deren Hilfe kann man mit seiner Umgebung kommunizieren, eigene Gedanken und Ansichten präsentieren oder die Zuhörer beeinflussen. Gerade die Arbeit der Politiker besteht zum großen Teil aus der Beschäftigung mit der Sprache, weil Reden, Schreiben und Lesen ihre Tätigkeit darstellt. Die Sprachkenntnis bedeutet für die Politiker wichtige Voraussetzung für ihren zukünftigen Erfolg, weil nur die Sprache ihnen ermöglicht, ihre politischen Stellungen und Gründe ihrer politischen Handlungen zu erklären, nächste Ziele betreffend der Politik und des gesellschaftlichen Lebens zu schildern und hauptsächlich ihre Zuhörer von eigener Wahrheit zu überzeugen. Aber nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern auch die Kenntnisse der Rhetorik und Sozialverhältnisse bestimmen, auf welcher Art und Weise die Partei auf ihre Hörer einwirkt. Unter den Aufgaben der politischen Rede gehört auch, mit der Gesellschaft zu manipulieren. Damit diese Manipulation voraussichtliche Ergebnisse mitbringt, muss jeder Redner seine Zuhörer sehr gut kennen lernen (Jedermann gehört zur bestimmten sozialen, geographischen oder kulturellen Bevölkerungsgruppe und obwohl diese Gruppen größerenteils gemeinsame Sprache benutzen, unterscheiden sie sich auseinander in der Ausbildung, im Lebensstil und in den Gewohnheiten. Deshalb sollte der Redner eigene Sprache und verwendete Ausdrücke auf jede solche Gruppe anpassen.) Jede Partei redet spezifische Wählergruppe an und das Sprachvermögen ermöglicht ihr, bei gegebener Lage die passendsten Ausdrücke und den richtigen Sprachstil auszuwählen Diskurs Der Begriff des Diskurses wurde im Allgemeinen in der Bedeutung des Vortrags (Monolog) oder als Gespräch mehrerer Sprecher (Dialog) zum bestimmten Thema verwendet. Sehr zutreffend ist Kopperschmidts Definition: Im Diskurs wird entsprechend ein problematisiertes Einverständnis durch Begründung 25

26 wiederhergestellt. [Kopperschmidt, 1973: 39] Diese Aussage charakterisiert genau auch das Wesen der politischen Rede Politischer Diskurs Einer der Diskurstypen ist der politische Diskurs, dem wir in der politischen Sphäre begegnen können. Es geht um eine komplexe Einheit, mit deren Hilfe die Parteien Macht gewinnen oder erhalten möchten, und sie nutzen dazu alle möglichen Mittel. Daraus hervor geht, welche Funktionen der politische Diskurs haben muss: informieren, überreden, überzeugen und erinnern. Der politische Diskurs wird nicht aufgrund bestimmter Regeln gestaltet, trotzdem muss er so überzeugend wie möglich sein. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form, wie er präsentiert wird, ist sehr wichtig. Deshalb muss sich der Redner dessen bewusst werden, dass er einen Kontakt mit dem Publikum herstellen muss. Auch die Gestik, Mimik und Körperhaltung (nonverbale Kommunikation) bilden einen maßgebenden Eindruck, der über die Sympathie der Zuhörer entscheidet. In unserer Zeit erhalten die Massenmedien einen immer stärkeren Einfluss auf die Gesellschaft und die Politiker können mit deren Hilfe auf die breite Öffentlichkeit einwirken. Deshalb ist es immer wichtiger, die politischen Gegner zu diskreditieren und die Sympathie der Wähler zu gewinnen. In Zusammenhang mit dieser Wirklichkeit entstand neue linguistische Disziplin- Politolinguistik 11. Im politischen Diskurs gibt es viele Fremdwörter, Neologismen, Metaphern, Euphemismen und verschiedene rhetorische Figuren und Tropen, die ihn interessanter machen. Diese Eigenschaften der politischen Rede möchte ich aber erst im praktischen Teil meiner Arbeit analysieren. 11 Es geht um eine wissenschaftliche Untersuchung der Kommunikation in der Politik. 26

27 2.4 Stilistik Die Stilistik wird als eine linguistische Teildisziplin, die sich mit der Auswahl und Anordnung sprachlicher und mit der Sprachtätigkeit zusammenhängender Mittel und Verfahren, die im Kommunikationsprozeß in Abhängigkeit von der kommunikativen Situation, der Absicht des Textproduzenten, von Ziel, Thema und Funktion der Äußerung eingesetzt werden [Malá, 1996: 6] beschäftigt, charakterisiert. Es geht aber nicht um eine umfassende Theorie von der Verwendung der Sprache, sondern um eine Teildisziplin innerhalb eines Gefüges von Wissenschaften, die die Sprachkommunikation erforschen. [Fleischer, 1975: 15] Die Stilistik orientiert sich nicht nur auf die schöne Literatur, sondern auf alle Bereiche der gesellschaftlichen Praxis (Belletristik, Wissenschaft, Produktionssphäre, Alltagskommunikation, Umgang der Menschen) und deshalb steht sie ferner mit all jenen Wissenschaftsgebieten in engem Zusammenhang, bei denen Fragen der sprachlichen Gestaltung, Fragen der Textqualität und Redewirksamkeit eine besondere Rolle spielen, also Rhetorik, Literaturwissenschaft, Journalistik, Pädagogik u.a.m. [Wodňanská, 1986: 4] Im Sprachsystem erforscht sie auch die phonologischen, grammatischen und lexikalischen Mittel, aber mit Nachdruck auf ihre Relation zur Spezifik der kommunikativen Situation und Aufgabe. [Fleischer, 1975: 15] Deshalb hat die Stilistik enge Beziehungen zu anderen wissenschaftlichen Teildisziplinen wie zum Beispiel zur Psycholinguistik, Soziolinguistik, Textlinguistik oder Sprachwirkungsforschung. Die Stilistik wird in Mikro- und Makrostilistik 12 eingeteilt Stil Das Wort Stil kommt aus dem Lateinischen (stilus) und bedeutete ursprünglich Griffel, Schreibgerät zum Einritzen der Buchstaben in Wachstafeln, später- in übertragener Bedeutung- schriftliche Übung, schließlich die Art und Weise zu schreiben. [Wodňanská, 1986: 5] Im Deutschen gibt es das Wort Stil seit dem 15.Jahrhundert und wird in vielen Situationen gebraucht, im Bezug auf die 12 Der Unterschied zwischen die Makro- und Mikrostilistik liegt darin, dass Makrostilistik sich mit der Erfoschung stilistisch relevanter größerer Texteinheiten beschäftigt. [Malá, 1996: 33] 27

28 Kennzeichnung eines bestimmten Verhaltens (Lebensstil, Übungsstil, Kampfstil, Modestil, Sportstil, usw.), im Bereich der Künste auf die Benennung der Eigenart einer Schaffensweise (van Goghs Stil, Mozarts Opernstil usw.) und auf die Charakterisierung einer Epoche (der gotische Stil, der Stil des Barock usw.). [vgl. Malá, 1996: 6] In der Linguostilistik spielt der Begriff Sprachstil, der als Art und Weise einer Äußerung, die Ausdrucksweise, die Gestaltung mit sprachlichen sowie außersprachlichen Mitteln [Malá, 1996: 6]charakterisiert werden kann, die wichtigste Rolle. Andere Definition des Stils, die Barbara Sandig in ihrem Buch Stilistik der deutschen Sprache eingeführt hat, lautet: Stil ist für den Linguisten Teilaspekt von Texten. Texte wiederum werden hergestellt, um damit jeweils Bestimmtes zu tun, um damit sprachlich zu handeln. Es gibt auch nicht Stil schlechthin, sondern Stile- bezogen auf die unterschiedlichen Aspekte und Funktionen sprachlichen Handelns: Ein Stil ist implizit immer ein von anderen Stilen verschiedener Stil eines Textes. [Sandig, 1986: 18] Im Bezug auf den Sprachstil wird nicht nur der Text sondern auch die Rede analysiert. Jeder Text oder Rede hat einen bestimmten Stil, weil jede Situation auf verschiedene Art und Weise dargestellt werden kann. Es hängt davon ab, welche Eigenschaften der Sprecher oder Schreiber hat, welche Stellung zur Erscheinung der Wirklichkeit und zum Inhalt der Äußerung vertritt, welches Verhältnis zwischen Sender und Empfänger ist aber auch welchen Zweck und welche Funktion die Äußerung hat Die historische Entwicklung der Stilistik Die Stilistik entstand schon in der Antike, damals aber nur als ein Teil der Rhetorik. In damaliger Zeit wirkten Aristoteles und seine Schüler, die die Ordnung und Formulierung der Gedanken bei der Entstehung einer Rede betonten. Dieses Thema wurde aber schon im Kapitel Nr behandelt. Im Mittelalter gab es noch nicht die Stilistik als Stillehre aber trotzdem wurden die rhetorischen Stilmittel pragmatisch verwandt. Ab 18. und 19. Jahrhundert begann wissenschaftlich ausgerichtete Stilistik zu entstehen und damit wurden auch erste Bücher über den Stil und die Schreibart geschrieben. In gleicher Zeit wurden auch die Stilmittel systematisch zusammengestellt. 28

29 Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stilistik sehr ausdrücklich, wobei zu den wichtigsten Autoren, die im Bereich der Stilistik wirkten, Benedetto Croce, Karl Vossler, Wolfgang Kayser und Charles Bally gehörten. Aber den bedeutendsten Einfluss auf die Stilistik hatte die Prager Schule, die als dritte linguistische Schule des Strukturalismus seit dem Jahre 1929 in der damaligen Tschechoslowakei wirkte. Im Jahre 1970 traten einige Änderungen in Zusammenhang mit der Stilistik ein, weil die Wissenschaftler sich mehr für die Funktionen der Sprache und ihre Wirkung im Kommunikationsprozess interessierten. In Folge dieser Entwicklung entstanden neue Disziplinen wie zum Beispiel Textlinguistik, Pragmalinguistik, Sprechakttheorie, Theorie des sprachlichen Handelns, Soziolinguistik, Psycholinguistik usw. Zu den deutschsprachigen Schriftsteller, die sich mit der Stilistik beschäftigten, gehörten besonders Bernd Sowinski, Barbara Sandig, Ulrich Püschel, Bernd Spillner, Georg Michel, Wolfgang Fleischer, Michael Hoffmann und Gotthard Lerchner. In der Tschechoslowakei wirkten die Forscher wie zum Beispiel Jan Chloupek, Karel Hausenblas, Jana Hoffmannová, Jozef Mistrík und František Miko. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich die Stilistik in einem Entwicklungsprozess, wobei Nachdruck nicht nur auf die sprachlichen, sondern auch auf die außersprachlichen Kategorien, gelegt wird. [vgl. Malá, 1996: 7-11] Makrostilistische Aspekte des Textes 34]: Die Funktionalstilistik erkennt folgende funktionale Stiltypen [vgl. Malá, 1996: Stil des Alltagsverkehrs (alltägliche Gespräche, Erzählungen und Reden mit der Alltagsthematik, private Briefe u.a.) Stil des öffentlichen Verkehrs (Dokumente, Protokolle, Anzeigen, Verträge, Akten, Geschäftsbriefe u.a.) Stil der Wissenschaft (Vorträge, Vorlesungen, wissenschaftliche Aufsätze und Publikationen u.a.) Stil der Presse und Publizistik (Reportagen, Berichte, Kommentare, Glossen, Feuilletons u.a.) Stil der Belletristik (Romane, Erzählungen, Novellen, Gedichte, Dramen u.a.) 29

30 Hans-Werner Eroms bietet in seinem Buch Stil und Stilistik auch eine andere und dazu mehr detaillierte Gliederung der funktionalen Stiltypen an [vgl. Eroms, 2008: 115]: Stil der Alltagssprache Stil der Wissenschaftssprache Stil der Öffentlichen Kommunikation Stil der Sprache der Medien Stil der Sprache der Unterweisung Stil der literarischen Sprache Stil der sakralen Sprache Stil der Werbungssprache Jeder Stil, der oben angeführt wird, hat seine spezifischen Merkmale, mit denen er sich von anderen Stilen unterscheidet. Ich möchte mich aber nicht mit allen Stilen befassen und deshalb richte ich meine Aufmerksamkeit nur auf den Stil, der sich auf die politische Rede erstreckt. Hans-Werner Eroms führt in seinem Buch ein, dass die politische Rede unter die Kategorie der Öffentlichen Kommunikation fällt. Zu diesem Stil schreibt er: Dieser Stiltyp ist gekennzeichnet durch die Dominanz der 'Verhaltenssteuerung'. Es lassen sich zwei Gruppen herauslösen: die unmittelbare und die mittelbare Direktive: der ersteren sind Gesetze, Verordnungen, Anweisungen, Bekanntmachungen und weitere Textsorten der Exekutive zuzurechnen, der anderen gehören alle im weiteren Sinne politischen Textsorten an. [Eroms, 2008: 121] Aus dieser Behauptung folgt, dass die politische Rede zur zweiten Gruppe, und so zu den Texten der mittelbaren Direktive, zugeordnet wird. Für diese Texte ist die Argumentation, die die Zuhörer zur Akzeptation bestimmter Auffassungen bringen soll, charakteristisch. Im Bezug auf die makrostilistischen Aspekte des Textes ist es geeignet, auch die Kategorie der Stilzüge zu erwähnen. Das Wesen des Stilzuges besteht in der Zusammenwirkung einzelner Stilmittel in einem bestimmten Text. [Malá, 1996: 36] Die Aspekte, die einzelne Stilzüge beeinflussen, sind besonders der Mitteilungszweck, das Thema und die konkrete Sprechsituation. 30

31 Es ist nicht leicht, die Stilzüge zu systematisieren und klassifizieren. Ich führe da nur eine Klassifizierung, die G.Michel geschafft hat. In dieser Klassifizierung werden die Stilzüge nach der Häufigkeit des Vorkommens in einem Text eingeteilt [vgl. Malá, 1996: 37]: relative Häufigkeit bestimmter Wortarten (verbal, nominal) relative Häufigkeit bestimmter Satzformen (parataktisch, hypotaktisch, Periodenstil) konjunktionale Verbindungsart (syndetisch, asyndetisch, polysyndetisch, kopulativ, adversativ, kausal, usw.) Figuren und Tropen (figurativ, metaphorisch, metonymisch, personifizierend, periphrasenreich, usw.) Stilschicht / Stilfärbung (normalsprachlich, gehoben, umgangssprachlich, salopp, vulgär, abwertend, spöttisch, vertraulich, scherzhaft, gespreizt) Lexikalische Schichten (Fremdwortstil, archaisierend, anachronistisch, fachsprachlich, gruppensprachlich, phraseologisch) Jeder Stil eines Textes enthält mehrere Stilzüge, wobei es klar ist, dass nicht alle Stilzüge in einem Text umgefasst sind. Meiner Meinung nach sind in der politischen Rede besonders folgende Stilzüge beinhaltet: nominal, hypotaktisch, etwas zwischen normalsprachlich und gehoben, Fremdwortstil (viele Anglizismen) aber auch phraseologisch. Zu den makrostilistischen Aspekten eines Textes wird auch die Komposition gezählt. Unter dem Begriff Komposition versteht man den Textaufbau, der den inneren Aufbau eines Textes darstellt (themenbedingte 13 und verfahrensbedingte 14 Ebene eines Textes). Wenn man über den äußeren Aufbau eines Textes sprechen kann, führt man den Begriff Architektonik (zum Beispiel Kapitel im Roman, Strophen und Zeilen im Gedicht, usw.). [vgl. Malá, 1996: 39] 13 Hauptthema und Nebenthema 14 Stilistische Darstellungsverfahren- z.b. Erzählen, Berichten, Beschreiben, Schildern, usw. 31

32 2.4.4 Mikrostilistische Aspekte des Textes Einzelne Textsorten kennzeichnen sich durch bestimmte mikrostilistische Elemente, die uns ihre Bestimmung ermöglichen. Diese mikrostilistischen Elemente gliedern sich in folgende drei Gruppen [Mirandová, 2008: 24]: Lexikalische Stilelemente Grammatische Stilelemente Stilfiguren Lexikalische Stilelemente Der Wortschatz einer Sprache ist sehr vielfältig und bietet zahlreiche Möglichkeiten der stilistischen Variationen an. Deshalb ist es manchmal nicht leicht, das richtige Wort für bestimmte Situation zu wählen. Ich glaube, dass die Gründe für solche Variabilität besonders in der Synonymie liegen und deswegen sind die guten Sprachkenntnisse für jede Stilanalyse notwendig. Man kann den Wortschatz unter verschiedenen Aspekten einteilen und deshalb habe ich die Gliederung von G.Michel gewählt, die mir verständlich und übersichtlich fällt. [vgl. Malá, 1996: 40-54]: Lexikalische Stilelemente unter dem chronologischen Aspekt: Archaismen: Unter die Archaismen fällen solche Wörter und Wendungen, die uns heute als veraltet, veraltend oder altertümelnd scheinen. Z.B. der Trobadour Historismen: Es handelt sich um die begrifflichen Archaismen, die solche Gegenstände und Sachverhalte darstellen, die heute nicht mehr existieren. Z.B. der Taler, der Kurfürst, das Turnier, das Allod Neologismen: Es sind solche Wörter, die als neue Wörter, wegen der Notwendigkeit neue Gegenstände oder Sachverhalte zu nennen, entstehen. Man kann die Neologismen in drei Gruppen einteilen- 1. die okkasionellen Neologismen (die einmalige Neologismen, werden oft in der Belletristik und Publizistik verwendet), 2. die vorübergehenden Neologismen (werden in bestimmter Zeitperiode verwendet, z.b. der 32