LAND DER ÜBERRASCHUNGEN

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1 LAND DER ÜBERRASCHUNGEN Wein können sie machen, die Portugiesen, und zwar richtig guten. Rot und weiß, trocken und edelsüß, still und perlend. Ihren Siegeszug ins Bewusstsein der Weinliebhaber haben sie so angetreten, wie es ihrer Art entspricht, nämlich galant, einnehmend und beharrlich. Und obwohl das kleine Portugal mit seiner Lage im Südwesten Europas leicht übersehen werden könnte, kommt man an den portugiesischen Weinen inzwischen einfach nicht mehr vorbei. Denn sie haben Charakter, Stil und ein ganz eigenes Profil und das macht sie immer wieder neu zu einer besonderen Erfahrung. >>> TEXT: KRISTINE BÄDER;

2 VON TADELLOSER QUALITÄT Spitzenweine aus Portugal aber ja! In aller Vielfalt, von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Ganz Portugal ist voll davon und deshalb wird es auch nie langweilig, immer neu auf Entdeckungsreise zu gehen. Vom Pool der Quinta do Crasto hat man einen tollen Ausblick ins Dourotal Flying Winemaker und Selfmadewinzer: Hans-Kristian Jorgensen, Cortes de Cima Handarbeit ist auf der Quinta do Zambujeiro selbstverständlich

3 Den wohl berühmtesten Swimming Pool Portugals gibt es am Douro. Auf einer Bergkuppe liegt die Quinta do Crasto, der Douro wälzt sich weit unten entlang. Wer sich zu weit aus dem Wasser des Schwimmbeckens lehnt, läuft Gefahr, sich den Fluss im Tal aus direkter Nähe betrachten zu müssen, denn die Kante des Pools schließt direkt mit dem Abgrund der Bergkuppe ab. Eigentlich benutzt nur die Familie diesen Platz, aber manchmal dürfen auch die Gäste auf der Quinta die staubigen Klamotten gegen Bikini und Badehose tauschen und sich im blauen Wasser erfrischen. Die Quinta do Crasto gehört zu den wenigen am Douro, die ihre Weine nur aus eigenen beziehungsweise gepachteten Weinbergen erzeugen. Wir haben gerade im Norden einige neue Weinberge gepflanzt, erklärt Tomás Roquette, wie man auf der Quinta das Problem mit dem Traubenmangel löst. Insgesamt 250 Hektar gehören zum Weingut. Der Anteil der Portweine ist mit zehn Prozent relativ gering. Wir füllen selbst nur Late bottled Vintages und Vintage-Ports ab, alles andere aus der Portweinerzeugung verkaufen wir an Taylor s, begründet der Weinmacher die kleine Menge. Seit 1994 widmet man sich hier mit viel Liebe eher den trockenen Rotweinen. Aushängeschild ist der Vinha Maria Teresa. Die Trauben kommen von bis zu 100 Jahre alten Reben, die direkt am Fuß der Quinta stehen. Sie wachsen dort als gemischter Satz und ergeben einen Wein, der unter den trockenen Roten vom Douro heraussticht. Diesen Wein zu machen, hat für uns auch etwas mit Respekt zu tun, Respekt vor den alten Reben und der Natur, sagt Tomás Roquette. IM TAL DER WARMEN WINDE Übersetzt man den Namen Chocapalha, dann bedeutet das in etwa eine Mischung aus warmem Wind und ruhiger Quelle. Besser könnte man das kleine Tal, in dem die Quinta de Chocapalha liegt, kaum beschreiben. Die warmen Winde, die durch die kleine Senke streichen, sorgen für ein Mikroklima, das den Weinen der Quinta deutlich zugute kommt. Sie liegt in einer Region, die bis vor kurzem die portugiesische Estremadura war. Nun heißt sie Lisboa, sonst hat sich nichts geändert (siehe Seite VII). Alice und Paulo Tavares haben hier bis vor etwa neun Jahren Trauben produziert. Dass es heute Weine unter dem Label Quinta de Chocapalha gibt, hat mit einer weiteren Tavares zu tun, der Tochter Sandra. Die kennt man von ihren Aktivitäten als Weinmacherin am Douro, doch gemeinsam mit ihrem Mann hat sie auch die Kellerleitung in der Quinta ihrer Eltern übernommen. Jedes Jahr besser werden, hat sich die Schweizerin Alice Tavares auf die Fahnen geschrieben. Lange haben sie und ihr Mann ausprobiert, welche Sorten sich eignen, haben alte Weinberge mit neuen Sorten gepfropft und im Keller viel umgestellt. Heute wachsen hier vor allem Touriga Nacional und Arinto auf bisher noch 45 Hektar. Aus denen sollen in Zukunft etwa 60 Hektar werden. Wenn wir das, was wir machen, nicht lieben, wird es auch nicht gut, ist Alice Tavares überzeugt. Was passiert, wenn man Wein mit Liebe macht, zeigt der Topwein Reserva, eine Cuvée aus Touriga Nacional und Tinta Roriz mit großer mineralischer Eleganz und feinen Tanninen. GROSSES AUS DEM ALENTEJO Auch wenn man das im restlichen Portugal nicht gerne hört, ist der Alentejo nach wie vor eine der aufregenden Regionen des Landes. Kein Wunder, dass viele Quereinsteiger hier landen. Wie beispielsweise Carrie Jorgensen und ihr Mann Hans-Kristian. Die Kalifornierin und der Däne haben sich in Malaysia kennen gelernt, wo beide in der Pflanzenindustrie arbeiteten. Nach einer Pause hat es sie dann nach Portugal verschlagen, wo sie auf Cortes de Cima den geeigneten Ort für ihren Traum vom eigenen Weingut gefunden haben. Nun sind sie schon seit 20 Jahren hier und haben die Zeit genutzt, um Wein zu pflanzen und Kinder in die Welt zu setzen, grinst Carrie Jorgensen. Am Anfang haben wir viele Fehler mit den Sorten gemacht. Im Laufe der Zeit haben wir die passenden gefunden, erzählt Hans-Kristian Jorgensen. Mit dem Syrah, der hier zur Höchstform aufläuft, verbinden die beiden eine ihrer Lieblingsgeschichten. Denn lange Zeit durfte Syrah im Alentejo nicht angebaut werden. Also haben sie ihn unter dem Label Incógnito vermarktet und als geheime Botschaft das Rückenetikett so gestaltet, dass die Anfangsbuchstaben der Zeilen von oben nach unten gelesen den Namen Syrah ergaben. Heute dürfen sie das natürlich ganz öffentlich tun, den Namen Incógnito haben sie aber beibehalten. Was wir machen wollen, ist ein Wein, der Potenzial zeigt, also gut gereift ist, Volumen hat und ein gutes Finish, beschreibt Hans-Kristian seine Ziele. Deshalb kommen die Weine auf Cortes de Cima nicht zu lange ins Holz, sodass der Fruchtcharakter erhalten bleibt. Ein anderer Quereinsteiger im Alentejo kommt aus der Schweiz, ist eigentlich in der Elektrobranche tätig und lebt die meiste Zeit des Jahres in Singapur. Doch die große Liebe Emil Stricklers gilt Portugal und aus seinen Besuchen im Algarve wurde der Wunsch nach einem Weingut. Den hat er auf der Quinta do Zambujeiro verwirklicht. Seit 1999 werden hier auf 31 Hektar nur rote Trauben angebaut, vorwiegend Aragonez, Trincadeira und Petit Verdot. Wir machen in jedem Jahr nur drei Weine, den Monte de Castanheiro als Einstiegswein, den Terra do Zambujeiro im mittleren Bereich und den Zambujeiro als Top-Wein, erklärt Luís Lourinho. In welche Richtung es für die Weine von Zambujeiro Olivenöl In Portugal gibt es nicht nur Wein, sondern auch jede Menge Olivenöl. Eines der besten kommt von Cortes de Cima. Es ist fruchtig und würzig mit einem kleinen Tick Schärfe einfach gut. In jedem Jahr werden davon Flaschen produziert, die man auch in Deutschland kaufen kann. VIF Weinhandel Völklingen I III I

4 oben links: Leonor Freitas repräsentiert die vierte Generation in der Casa Ermelinda Freitas. Hilfe bekommt sie von Jaime Quendera, der nicht nur hier im Keller ein Auge auf alles hat, sondern auch in der benachbarten Cooperative Santo Isidro de Pegões. rechts: Sandra Tavares ist eine der bekanntesten Weinmacherinnen in Portugal. Neben diversen Projekten am Douro kreiert sie auch die Weine der Quinta da Chocapalha. unten: Die sandigen Böden in der Region Península de Setúbal sind die Grundlage für die Qualität der Weine aus der heimischen Sorte Castelão I IV I

5 gehen soll, ist ganz eindeutig. Wir wollen nicht nur konzentrierte und finessenreiche Weine, sie sollen auch komplex sein und vor allem sollen sie altern können, lautet der Anspruch der Weinmacher. Bevor die Weine auf den Markt kommen, liegen sie zwei Jahre im Holzfass und ruhen anschließend ein weiteres Jahr in der Flasche. Daher ist der aktuelle Jahrgang des Zambujeiro der 2005er. Wir haben die Zusammensetzung der Cuvées immer wieder verändert, bis wir unsere Wunschzusammenstellung gefunden hatten, so Luís Lourinho. Im aktuellen Jahrgang 2005 dominiert Alicante neben Touriga Nacional und Aragonez. Er zeigt reife Tannine, eine angenehm kühle Würze und eine schöne Struktur mit Potenzial für noch viele Jahre. IM ZEICHEN DER RITTER Eine alte Kommende ist der Platz des Weinguts Monte da Comenda Grande. Der Sitz des alten Ritterordens erinnert heute kaum noch an eine Niederlassung für den Orden, nur das alte Ritterkreuz als Logo verweist auf die historische Verbindung. Nuno Noronha Lopes ist deshalb auch kein Ritter, sondern der jüngste im Familienbetrieb. Auf insgesamt 750 Hektar werden neben Wein auch Olivenbäume und Korkeichen kultiviert. Obwohl es auch einen Weißwein im Portfolio gibt, sind die roten definitiv die große Stärke auf Comenda Grande. Verantwortlich dafür ist Francisco Pimenta. Dieser Wein hier ruft sehr gegenteilige Meinungen hervor, sagt er und zeigt auf eine Flasche mit der Aufschrift Polémico. Wer den Wein probiert, versteht, warum das so ist. Aromen von Teer und Pflaumenmus, Schwarzbrot und Tabak, mit kräftigen Tanninen und großem Tiefgang, aber eine Mischung, die nicht jeden anspricht. Ich finde den Wein großartig, schwärmt der Weinmacher. Was aber wirklich erstaunlich ist: Nicht einheimische Sorten, sondern Cabernet Sauvignon und Syrah sind für diese eigenwillige Komposition verantwortlich. Sonst konzentriert man sich aber auch hier eher auf die einheimischen Sorten, vor allem Trincadeira und Aragonez. Die Weine passen übrigens perfekt zu den kleinen Häppchen aus Wurst, Schinken und Käse GEBALLTE FRAUENPOWER Die Halbinsel Setúbal ist auf der Landkarte der Portugal-Fans meistens ein weißer Fleck. Was schade ist, denn sie hat in vieler Hinsicht etwas zu bieten. Auch in Sachen Wein. Schon seit 1920 wird in der Casa Ermelinda Freitas Wein gemacht. Der wurde damals noch an größere Unternehmen verkauft, doch vor zehn Jahren haben die Damen des Hauses damit begonnen, ihre Weine selbst zu verkaufen. Wir sind ein Frauenbetrieb, die Männer sind immer zu früh verstorben, erklärt Joana Freitas, die Enkelin der Gründerin, fast verlegen. Rund 220 Hektar bearbeiten sie, das ergibt im Jahr etwa vier Millionen Liter. Anfangs hatten wir um die 90 Prozent Castelão und etwas Fernão Pires, erzählt die junge Frau. Heute ist der Rebsortenspiegel vielfältiger, doch Castelão ist immer noch die wichtigste Sorte. Unsere Weinberge sind bis zu 50 Jahre alt, so Joana Freitas. Hilfe erhalten sie von Jaime Quendera. Er sorgt dafür, dass im Weinberg und im Keller alles gut läuft. Zum Portfolio gehört beispielsweise ein Syrah. Er ist immer gut für einen Top-Wein, der elegant ist und das Potenzial hat, lange zu reifen, so Jaime Quendera. Mehr Profil hat allerdings der Quinta da Mimosa, ein hundertprozentiger Castelão mit einer frischen Säure, Schokolade, Pfeffer und einer seidigen Textur. Eine ganz andere Geschichte sind die Weine des Unternehmens Bacalhôa. Immerhin ist es die zweitgrößte Kellerei in Portugal und die Geschichte des Unternehmens ist mehr als bewegt wurde das Unternehmen unter dem Namen João Pires & Filhos in Lissabon gegründet und handelte anfangs mit Fassweinen. Erst sechzig Jahre später wurde mit der Produktion eigener Flaschenweine begonnen wurde das Unternehmen von Joe Berardo gekauft und in J. P. Vinhos umbenannt. Seit man 2005 auch den historischen Palast von Bacalhôa, ein traditionsreiches Weingut, dazu bekam, heißt das Unternehmen nun eben Bacalhôa. Das Portfolio des Unternehmens ist riesig. Rund 20 Millionen Liter Wein werden jährlich produziert, Weinberge und Weingüter in fast allen Regionen Portugals liefern die Trauben dafür. Die Weinmacherin Filipa Tomaz de Costa beweist mit ihren Tropfen, dass auch Unternehmen mit einer großen Produktion in der Lage sind, anspruchsvoll und hochwertig zu arbeiten. Nicht weit weg gibt es einen zweiten Big Player in der Region, der zu den ganz großen Portugals gehört. José Maria da Fonseca wurde 1834 gegründet und einige der traditionsreichsten Marken gehen auf das Konto des Unternehmens. Beispielsweise der Periquita, der Wein, der die Sorte Castelão berühmt gemacht hat und lange als Synonym für die Sorte benutzt wurde. Domingo Soares Franco ist die siebte Generation der Familie, die das Unternehmen nun führt. Berühmt ist natürlich der Moscatel de Setúbal, der aufgespritete Süßwein. Der Alambre ist 20 Jahre in altem Holz gereift, in der Flasche muss er dann nicht mehr reifen. Die Bernsteinfarbe des Weins deutet auf die reifen Aromen von konzentrierter Frucht, Honig und kandierten Früchten, von Honig und Nüssen hin. Doch es gibt auch ein großes Portfolio an trockenen Weinen. Die kommen nicht nur aus der Region sondern auch von Weingütern in anderen Regionen des Landes, die das Unternehmen unter seinem Dach vereint. Der bekannteste dürfte wohl der Domini Plus sein, das Ergebnis der Zusammenarbeit von Domingo Soares Franco und Cristiano van Zeller am Douro. Ein tiefroter Wein mit floralen und fruchtigen Noten. Der besondere Tipp Der Palácio de Bacalhôa ist ein Renaissancepalast aus dem 16. Jahrhundert. Der dazugehörige Garten ist einer der berühmtesten Portugals. Im Palast selbst gibt es sehr wertvolle Kachelbilder zu sehen. Die Geschichte des Palastes birgt auch lustige Anekdoten. Wie die von der Vorbesitzerin, die überzeugt war, dass sich unter dem Palast ein Schatz befindet, den man nur ausgraben muss. Einen Schatz hat sie nicht gefunden, aber den Beweis, dass das Gebäude mal viel tiefer unterkellert war. Immerhin. Bacalhôa Vinhos de Portugal P Azeitão I V I

6 ALLES ANDERS Symbol der Stadt Lissabon: die 28 Meter hohe Jesus- Figur Cristo Rei Wenn alles immer so bleibt wie es war, wird es schnell langweilig. In Portugal kann das kaum passieren. Neue Regionen rücken in den Fokus entweder weil die Winzer mit ihren Weinen Aufmerksamkeit erregen, oder weil mal kurzerhand der Name der Region geändert wird. Die Felsenküste des Algarve zieht alljährlich tausende Urlauber an Weiße Häuser, blaue Ränder um Fenster und Türen klassische Gestaltung portugiesischer Häuser

7 AUS ESTREMADURA WIRD LISBOA Sie wird zwar anders geschrieben, die Verwechslungsgefahr war aber dennoch groß. Denn ob nun Estremadura in Portugal oder Extremadura in Spanien ist nur ein kleiner Unterschied. Zumindest auf dem Papier. Denn unterschiedlicher können zwei Regionen wohl kaum sein. Deshalb wurde Anfang des Jahres aus der Estremadura die Landweinregion Lisboa. Die portugiesische Küstenregion nördlich von Lissabon ist geprägt von Hügelketten, von einem atlantischen Klima mit manchmal strengen Winden, von Sandstein und Muschelkalk und von Weinbergen. Obwohl sie eher zu den kleinen Weinregionen im Land gehört, gibt es neun verschiedene DOCs, die bekannteste ist wohl die DOC Bucelas, aber auch andere wie die DOC Alenquer oder die DOC Óbidos haben inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Comissão Vitivinícola da Região de Lisboa, P Torres Vedras ALENTEJO, RIBATEJO, TEJO? Ribatejo und Alentejo sind nicht nur benachbarte Weinregionen, sie stehen auch immer ein wenig in einem Wettstreit. Während Alentejo so viel heißt wie Jenseits des Tejos, bedeutet Ribatejo Ufer des Tejos. Um sich nun deutlicher vom Nachbarn jenseits des Tejos abzusetzen, wurde aus dem Ribatejo nun die Landweinregion Tejo. Weite Ackerflächen, fruchtbares Land, große Koppeln mit den Herden der edlen Lusitano-Pferde auf den ersten Blick ist es nicht unbedingt augenscheinlich, dass der Tejo eine große Weinbauregion ist. Doch die Weine von hier haben eine große Vergangenheit und eine Vielzahl kleinerer und größerer Betriebe haben erfolgreich daran gearbeitet, diese Reputation wieder aufleben zu lassen. Beispielsweise durch neue Rebflächen. Die brauchen die Winzer nicht, weil sie mehr Trauben brauchen, sondern weil sie die Weinberge von den fruchtbaren Schwemmböden am Flussufer in die hügeligeren Regionen des Tejo verlegt haben. Dort sind die Böden mager, bestehen aus Kalkstein und Tonböden. Der Schwerpunkt der Produktion liegt nach wie vor bei den einheimischen Sorten, die nicht nur in der Region sondern auch darüber hinaus in jüngster Zeit verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Zu Recht, denn sie sind durch ihre weichen Tannine und ihre deutliche Frucht meist schon als junge Weine gut trinkbar. Mit dazu beigetragen hat auch die Erweiterung des Rebsortenspiegels. Der sensible Umgang mit der Verbindung aus modernen und einheimischen Sorten hat den Weinen einerseits einen modernen Anstrich verliehen, kennzeichnet sie aber immer noch als Tropfen mit einer eindeutigen Herkunft. Comissão Vitivinícola Regional do Tejo, P Santarém, , ERDWEINE WERDEN INSELWEINE Und noch eine Landweinregion hat sich umbenannt. Zur Ernte 2009 wurde aus Terras do Sado Península de Setúbal. Diese Umbenennung macht Sinn, denn immerhin ist die Region auch unter diesem Namen bekannt. Innerhalb der Region gib es zwei DOCs: Die DOC Setúbal steht für die berühmten Süßweine aus Moscatel, die Moscatel de Setúbal, den Likörwein der Könige. Die trockenen Weine der Region werden unter der DOC Palmela abgefüllt. Der unangefochtene Star unter den roten Sorten ist die einheimische Die fruchtbaren Ebenen des Tejo dienen immer mehr der Landwirtschaft als dem Weinbau Castelão-Rebe. Das hat zwei Gründe. Einmal passt die Rebe ideal zu den extrem sandigen Böden. Andererseits hat die Sorte unter dem Namen Periquita schon im 19. Jahrhundert ihren Siegeszug durch die Welt angetreten. Heute ist die Sorte bezüglich ihrer Qualität über jeden Zweifel erhaben. Die Weine sind an den richtigen Orten gepflanzt und entsprechend ausgebaut tiefgründig und mit einer ungewöhnlichen Aromenvielfalt ausgestattet, sie haben das Zeug zu einer langen Lagerung und eignen sich perfekt als Essensbegleiter. Comissão Vitivinícola Regional da Península de Setúbal, P Palmela, , Aufbruch im Algarve Dass der Algarve in der Vergangenheit als Weinregion unterschätzt wurde, hat die üblichen Gründe: Massenproduktion und die falschen Rebsorten. Doch das Umdenken der Winzer hat einiges grundlegend geändert. Für die DOC-Weine sind inzwischen nur Castelão, Trincadeira und die eher unbekannte Sorte Negra Mole zugelassen. Außerdem kümmern sich vor allem in Portugal immer weniger Winzer um die Zulassung als DOC. Im Sinne der Qualität setzen sie auf die Sorten, die zu ihren Weinen passen und deklarieren ihre Weine lieber als Vinho Regional, also als Regionalweine. Daher verwundert es nicht, dass inzwischen auch Sorten wie die einheimische Aragonêz oder die Touriga Nacional oder internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Syrah oder Merlot hier ihre Nischen gefunden haben. Algarve Regional Winegrowing Commission P Lagoa, , I VII I

8 I VIII I EINE JUNGE ELITE

9 Innovationen, eine gute Ausbildung, Leidenschaft für Wein und ausreichend Ehrgeiz sind die Zutaten für erfolgreiche, neue Projekte in Portugals Weinregionen. Die jungen Winzer Portugals machen vor, wie man mit guter Qualität Erfolg hat ganz egal ob als Quereinsteiger oder Winzersohn. Romantische Felsküsten, Sandstrände, Fischrestaurants und simple Weine das ist das, was man mit dem Algarve in Portugal verbindet. Wer Portugal sagt, meint in der Regel Algarve, das Urlaubsparadies. Das soll sich ändern. Nicht, dass man nun keine Urlaubsregion mehr sein will. Ein neues Bewusstsein unter den Winzern hat allerdings dazu geführt, dass immer mehr kleine Weingüter sich dem Anbau von Wein widmen, mit einem hohen Anspruch an Qualität und Regionalität. Dabei wurde schon unter der Herrschaft der Mauren hier Wein angebaut und auch exportiert. Doch die Expansion des Tourismus forderte ihren Tribut, und so wurde immer mehr Rebland in Bauland verwandelt. Die Tendenz geht inzwischen wieder in eine andere Richtung. Das Potenzial der Kalk- und Sandsteinböden, der Mergelböden und des mediterranen Klimas macht immer mehr junge Winzer neugierig auf die Möglichkeiten des Weinbaus in den maritimen Zonen des Algarve. Rui Virgínia gehört zu den Vorreitern im Algarve. Vor acht Jahren begann er in der Nähe der Stadt Silves mit dem Aufbau seines Weingutes Quinta do Barranco Longo. Zwei Jahre später, 2003, kam der erste Jahrgang auf den Markt. Rund 15 Hektar umfasst die Produktion inzwischen, neben den üblichen einheimischen Sorten Arinto, Aragonez und Touriga Nacional werden auch Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Syrah angebaut. Das Niveau der Weine überrascht. Selbst der Branco, eine Cuvée aus Arinto und Chardonnay, überzeugt mit seiner frischen Frucht, fein integriertem Holz und mineralischen Noten. Mutig ist ein Rosé aus dem Holzfass, der drei Monate in neuem amerikanischem und französischem Holz reifte und das erstaunlich gut verkraftet. Der Top-Wein ist allerdings der Reserve, der ein Jahr im Holz lag, aus Alicante Bouschet, Trincadeira und Cabernet Sauvignon zusammen gestellt ist und mit Würze, Eleganz und Tiefgang überzeugt. VOM ALGARVE ZUM ALENTEJO Die Wurzeln von Henrique Uva liegen ebenfalls im Algarve. Dort betreibt er ein Hotel mit 300 Betten. Dass sein großer Traum vom eigenen Wein handelt, liegt bei dem Nachnamen portugiesisch für Traube fast schon auf der Hand. Ich trinke einfach sehr gerne Wein. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass meine Weine Spaß machen, formuliert er seine Weinphilosophie. Sein Weingut Herdade da Mingorra liegt jedoch nicht im Algarve, sondern im Süden des Alentejo. Dort hat er ein riesiges Areal von Hektar was eigentlich seiner Jagdleidenschaft zugute kommen sollte. Dass dort rund 140 Hektar Weinberge standen, befeuerte die Idee vom eigenen Wein zusätzlich und weil das Jagdfieber mit zunehmendem Alter weniger wurde, die Freude am Wein dafür mehr, wagte er 2004 den Schritt in die Weinproduktion. Vorher haben wir die Trauben auch schon verkauft, deshalb haben wir heute auch Weinberge mit 30 Jahre alten Rebstöcken, erzählt er bei der Fahrt durch die weitläufigen Weinberge. Das Gelände bietet übrigens auch jede Menge Platz für Olivenbäume und Getreidefelder, so dass man hier kaum von Monokultur sprechen kann. Henrique Uvas Wunsch ist es, Rotweine mit einer guten Säurestruktur zu haben. Das ist im Alentejo mit seinem heißen Klima natürlich nicht immer einfach, so Henrique Uva. Viele Versuche mit verschiedenen Sorten und Anbaumethoden und die Tatsache, dass er seine Trauben relativ früh erntet, bringen ihn diesem Ziel jedoch näher. Die wichtigsten Sorten sind Touriga Nacional und Syrah bei den Roten, bei den Weißen setzt er auf Antão Vaz und Arinto. Ganz in der Nähe des Wohnhauses hat Henrique Uva eine neue Kellerei gebaut, die Pläne für ein Gästehaus gibt es auch schon, doch zunächst will er sich noch auf den Wein konzentrieren. Dabei hilft ihm Pedro Hipólito. Der Weinmacher sorgt dafür, dass die Weine so werden, wie Henrique sie sich vorstellt. Zwei Tropfen stechen dabei besonders hervor: der reinsortige Alfaraz das heißt so viel wie Schlachtross und treffender kann man den Wein kaum beschreiben aus Touriga Nacional, mit einer vielschichtigen Nase von Brombeeren, Veilchen, Schwarztee und reifen Tanninen. Und der Vinhas da Ira, ein Wein, der in Anlehnung an John Steinbecks Früchte des Zorns entstand. Die Diskussionen um den Erhalt eines alten Weinbergs haben den Weinliebhaber zu dem Namen inspiriert. Dass er sich durchgesetzt hat, hat sich gelohnt, die intensiven Aromen von Pflaumen und Schwarzkirschen, Gewürznelken und Zimt machen Spaß und Lust auf mehr. WEIN FÜR DIE GÄSTE Überhaupt scheint die Verbindung aus Tourismus und eigenem Wein in Portugal gut zu funktionieren. Neben der Herdade dos Grous, die zur Hotelgruppe Vila Vita gehört und im Urlaub auf dem Weingut Das Areal der Herdade do Sobroso bietet jede Menge Möglichkeiten für Urlauber, die es gerne still und naturnah haben. Im liebevoll renovierten und eingerichteten Gästehaus lässt es sich stilvoll übernachten, am Pool relaxen, und für Jagdliebhaber gibt es die Möglichkeit, eine große Palette an Wild zu bejagen. Nicht zu vergessen die kulinarische Seite, die man mit der bodenständigen regionalen Küche entdecken kann. Herdade do Sobroso Country House P Vidigueira I IX I

10 oben: Die neue Kellerei der Herdade da Mingorra passt zum typischen Stil der Häuser des Algarve. unten links: Rui Virgínia gehört mit seiner Quinta do Barranco Longo zu den Pionieren am Algarve, Mit seinen Weinen überzeugt er auch kritische Weinkenner von den Möglichkeiten der Urlaubsregion. unten rechts: Der junge Filipe Teixeira Pinto macht auf der Herdade do Sobroso typisch portugiesische Weine, die locker auf dem internationalen Markt bestehen können I X I

11 Alentejo ein sehr erfolgreiches Weingut unter der Ägide des portugiesischen Weinmachers Luís Duarte führt, hat auch die Gruppe Vila Galé ein eigenes Weingut im Alentejo. Mehr als 20 Hotels in Portugal und Brasilien können so mit dem eigenen Wein versorgt werden. Vila Santa Vitória heißt die Quinta und liegt in direkter Nachbarschaft zum Hotel, in dem den Gästen Urlaub auf dem Lande geboten wird, ohne dass man auf Komfort verzichten müsste. Neben 130 Hektar Weinbergen gibt es weitere 150 Hektar Olivenbäume, einen Strauß, Lamas, einen Esel, Pferde, eine Stierkampfarena und und und. Erst 2002 wurde das Hotel eröffnet, zwei Jahre später begann das Weingut mit der Produktion. Etwa 25 Prozent unserer Weine gehen in unsere eigenen Hotels, so der junge Weinmacher Bernardo Cabral. Die Weine profitieren von den Lehm- und Schieferböden. Auch hier kämpft man mit der Hitze, die oft auch noch während der Ernte herrscht. Bevor wir die Trauben sortieren und entrappen, werden sie erst runter gekühlt, verweist Bernardo Cabral auf die Lösung dieses Problems. Mit einer langen Mazeration versucht er dann, alle Aromen aus der Beerenhaut zu lösen und eine gute Struktur in die Weine zu bekommen. Mein Ziel ist es, immer mehr an die Trauben ran zu kommen, immer mehr im Weinberg und immer weniger im Keller zu machen, lautet die Philosophie des Weinmachers. Die Barriques aus amerikanischer Eiche hat er inzwischen alle aussortiert. Mit französischer Eiche werden die Weine einfach komplexer, ist seiner Erfahrung. Weil die Weine auch auf dem weltweiten Markt bestehen sollen, versucht Bernardo Cabral den Spagat zwischen portugiesischer Identität und Internationalität. Wir wollen moderne Weine, daher machen wir internationale Blends mit dem Besten aus Portugal. Der Inevitável hat einen Fifty-fifty-Anteil von Touriga Nacional und Syrah, riecht nach Schokolade und Brombeeren, zeigt einen spürbaren Einfluss vom Holz und eine deutliche, frische Säure. ZUGPFERD FÜR EINE GANZE REGION Auch Filipe Teixeira Pinto hat einen Blend mit Syrah im Programm. Der Herdade do Sobroso ist mit Syrah, Cabernet Sauvignon, Trincadeira und Aragonez ein komplexer Vertreter internationalen Weinstils mit portugiesischen Wurzeln. Frucht und gute Säure verbinden sich zu einem eleganten Tropfen mit Charakter. Im Jahr 2000 hat der junge Familienvater das Weingut gegründet und in den beiden darauf folgenden Jahren Weinberge gepflanzt. Wir haben insgesamt mehr als Hektar. Das gibt uns die Möglichkeit, nicht nur Weinberge zu pflanzen, sondern auch eine sehr naturnahe Form des Weintourismus anzubieten, erzählt der Weinmacher. Die Weinberge wachsen in erster Linie auf Lehm und Tonböden, daneben gibt es aber auch sandige Abschnitte. Überraschend ist vor allem das Preis-Leistungsverhältnis der Weine. Die Cellar Selection beispielsweise ist der Topwein und ein reifer und komplexer Tropfen mit ätherischen Noten, dem Geschmack von Zartbitterschokolade und Rosinen, alles sehr konzentriert und komplex für weniger als 15 Euro. Moderne Ausstattung für moderne Weine. Die Einstiegslinie von Mingorra Auch auf der Peninsula de Setúbal gibt es neue Projekte. Beispielsweise das Weingut Soberanas. Erst seit wenigen Jahren wird auf dem Familienweingut Wein produziert und zwar ausschließlich roter. Für Besitzer Franklim Ferro Jorge ging damit ein großer Wunsch in Erfüllung. Denn der Liebhaber und Sammler großer Weine kann nun seine eigene Vorstellung von einem großen Wein umsetzen. Insgesamt 23 Hektar sind mit vorrangig einheimischen Sorten bepflanzt Alicante Bouschet ist in Portugal allerdings so populär, dass sie eigentlich schon fast zu den einheimischen Sorten gezählt wird. Das Besondere ist die Lage des Weinguts. Während die Produktionsgebäude im Alentejo stehen, wachsen die Reben in der Region Península de Setúbal entstand ein neuer Keller, in dem nun die drei Weinlinien des Weingutes ausgebaut werden: XS als ein Tropfen, der die Brücke zwischen den beiden Regionen Setúbal und Alentejo schlagen soll. Der Soberana stellt die elegante Variante des XS dar, was durch die Nähe der ausgewählten Weinberge zum Atlantik gewährleistet wird. Nur in besonderen Jahren entsteht der S de Soberana, ausschließlich aus Trincadeira und Alicante Bouschet. Er ist als Wein mit hohem Alterungspotenzial angelegt. Nach zwei Jahren im Holzfass hat er zwar noch deutlich ruppige Tannine, aber auch Aromen von dunkler Schokolade und das Potenzial, noch lange Zeit reifen zu können. Weinmarketing Ein sehr eigenwilliges und ehrgeiziges Projekt ging vor sieben Jahren an den Start: Fünf Weingüter aus ganz Portugal haben sich zu Enoport zusammen geschlossen. Gemeinsam vermarkten sie nun rund 500 Hektar, verteilt in verschiedenen Regionen in Portugal. Während sich Enoport um die Vermarktung kümmert, ist Enovalor das Pendant für die Arbeit in den Weinbergen, im Keller und den Weintourismus vor Ort. Das Angebot an Weinen bietet von simplen Alltagsweinen für sehr kleines Geld bis zu Weinen mit hohem Anspruch ein breit gefächertes Portfolio. Enoport P Rio Maior & I XI I

12 I XII I WEINEMPFEHLUNGEN

13 Ob nun als reinsortiger Tropfen oder als Cuvée, ob ausschließlich aus einheimischen Sorten oder in Verbindung mit Cabernet und Co. portugiesische Weine bieten große Vielfalt und beste Qualität. QUINTA DO CRASTO 2007 Quinta do Crasto Reserva Old Vines, DOC Douro Aus bis zu 70 Jahre alten Trauben im gemischten Satz (etwa 30 verschiedene Sorten); der Holz-Einfluss ist deutlich zu spüren, daneben Aromen von Schokolade und Kaffee, Röstaromen, saftig und fruchtig Quinta do Crasto Vinha da Ponte, DOC Douro Auch dieser Wein wächst im gemischten Satz, die Reben sind mit 90 Jahren noch einen Tick älter; ein maskuliner Wein aus warmer Erde, Aromen von dunklen reifen Beeren, würzig, pfeffrig; am Gaumen komplex und dicht, kraftvoll, mit den Aromen von Kirschen und einer frischen Säure Vinha Maria Teresa, DOC Douro Einer der besten trockenen Rotweine vom Douro mit Aromen von Blaubeeren, Heidelbeeren, Tabak und Röstaromen; dazu duftig und floral, komplex und strukturiert und ewig lang im Abgang. Alle Weine bei LUSO-Weinimport Rheinstetten /61 QUINTA DE CHOCAPALHA 2006 Quinta de Chocapalha Nach zehn Tagen auf der Maische und 17 Monaten in zwei Jahre altem Holz strömt aus der Cuvée der Duft von Weihnachtsgewürzen, Zimt, Pfeffer und Lebkuchen; am Gaumen erdig und warm, strukturiert, präsente Tannine Chocapalha Reserva Das ist die Steigerung des Vorgängers, Zimt und Pfeffer, alles in allem eine deutliche Spur eleganter mit feinen Tanninen, roten Fruchtaromen und einer mineralischen Note. Alle Weine bei Weindeko, Schondorf CORTES DE CIMA 2005 Cortes de Cima Aragonez, VR Alentejano Der reinsortige Aragonez ist ein Beispiel für das Potenzial der Sorte, die identisch ist mit der spanischen Tempranillo; Aromen von dunkler Schokolade und reifen Beeren, der Duft von warmer Erde, dazu weiche Tannine, gute Struktur Incógnito, VR Alentejano Dass Syrah tatsächlich großes leistet im Alentejo, beweist dieser Wein. Schon in der Nase Gewürzschokolade, Mokka und Tabakaromen, sehr dicht und mit viel Volumen; die Tannine sind rund und weich Touriga Nacional, VR Alentejano Duftige Aromen von Rosen und Veilchen, dazu Noten von Schlehen und Heidelbeeren, Milchschokolade, Himbeerjoghurt; leicht grünlicher Touch, der dem Wein Frische verleiht. Alle Weine bei VIF Weinhandel Völklingen QUINTA DO ZAMBUJEIRO 1999 Zambujeiro Auch nach zehn Jahren noch Säure, pfeffrige Aromen, der Duft von Rumtopf und reifen Pflaumen, dunkle Schokolade; am Gaumen mineralisch, knackige Tannine und saftig Zambujeiro Etwas andere Zusammensetzung, daher eher vegetabiler Typ mit grünlichen Aromen, Marzipan, am Gaumen rund, würzig mit etwas Schokolade, pfeffrig und ganz leicht bitter Zambujeiro Diesmal etwas fruchtigsäuerlicher Typ, Sauerkirsche, Kirschkern, auch Schoko, gute Tannine, angenehm frische Säure, etwas kurz Zambujeiro Cabernet Sauvignon verleiht dem Wein trotz des verregneten und schwierigen Jahrgangs Struktur; duftiger Tropfen mit Rose, Heidelbeere, Kräutern und am Gaumen sehr saftig Zambujeiro Fast fleischiger Typ, Eisen, balsamisch und ätherisch; am Gaumen saftig, Orangeat, Kirschsaft, rauchig und speckig, lang und mit guter Struktur. Außergewöhnlich spannend Zambujeiro Für die Macher eines der ausgewogensten Jahre: duftig und würzig in der Nase; am Gaumen Kirschkern, Zartbitterschokolade, Kirschsaft; langer Nachhall, Eleganz und noch mindestens fünf Jahre bis zur perfekten Trinkreife Zambujeiro Noch viel zu jung, der höhere Anteil an Alicante Bouschet sorgt für deutlich mehr Würze, Aromen von dunklem Pflaumensaft, kühl-würzig mit reifen, guten Tanninen und einer schönen Struktur. Alle Weine bei K&U-Die Weinhalle Nürnberg Aliança Vinhos de Portugal Elf Geschäftspartner haben sich 1927 zusammen getan und das Unternehmen Aliança gegründet. Heute bewirtschaftet es etwa 500 Hektar, die sich auf verschiedene Anbaugebiete (Dão, Alentejo, Beiras, Douro) verteilen. Die französischen Weinmacher Michel Rolland und Pascal Chatonnet haben den Stil der Weine entscheidend geprägt. Für Besucher gibt es die Möglichkeit, den Schaumweinkeller zu besichtigen und danach ein Glas zu genießen. Auf Wunsch gibt es natürlich auch umfangreiche Proben. Da das Portfolio sehr umfangreich ist, sollte man vorher klären, wieviele Weine man vor Ort probieren möchte. Aliança Vinhos de Portugal P Sangalhos I XIII I

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15 MONTE DA COMENDA GRANDE 2007 Comenda Grande, VR Alentejano Pflaume, Schwarzkirsche, dazu Schokolade, eine kühle Würze, Tabak und ein Touch grünliche Aromen; viel Wein fürs Geld Polémico, VR Alentejano Ein Tropfen, der polarisiert: Teer und Pflaumenmus, Schwarzbrot und Tabak, Rose und erdige Aromen, vielfältig und tiefgründig; für Liebhaber. Beide Weine bei Finca Catalana Bad Oeynhausen CASA ERMELINDA FREITAS 2007 Quinta da Mimosa, DOC Palmela Über das Etikett lässt sich streiten, über den Wein nicht: Schokolade, schwarze Johannisbeere, Brombeere, angenehme Säure, prägende Mineralität, über allem eine seidige Textur und Eleganz Alicante Bouschet, VR Terras do Sado Der Duft von dunkler Gewürzschokolade, schwarzen Kirschen und Brombeeren, dazu etwas Leder; am Gaumen erfrischende Säure, Zedernholz und mineralische Länge Casa Ermelinda Freitas Reserva, VR Terras do Sado Castelão aus 50 Jahre alten Weinbergen, Touriga Nacional und Syrah verbinden sich zu Aromen von Lebkuchen, Kirschmarmelade, Gewürzbrot und Fenchel; am Gaumen dunkle Frucht, Säure; alles elegant. Alle Weine bei Weindeko, Schondorf QUINTA DO BARRANCO LONGO 2008 Barranco Longo Rosé Ein Rosé aus Aragonez (Tempranillo) mit feinem Rosenduft, saftig (Himbeere, Erdbeere) und sehr mineralisch; ideal für den Sommer Barranco Longo Reserva Nach einem Jahr im Holzfass zeigt diese Cuvée aus Alicante Bouschet, Trincadeira und Cabernet Sauvignon gut integriertes Holz, ist würzig dicht und saftig, sehr elegant. Bezugsquellen nennt Quinta do Barranco Longo P Algoz HERDADE DA MINGORRA 2005 Alfaraz Reserva, VR Alentejano Auffallend würzig, viel reife, dunkle Frucht, Pflaume, Schlehe, auch erdig, Wacholder, gute Tannine, deutliche Säure, bestens strukturiert Alfaraz Touriga Nacional, VR Alentejano Brombeere, Veilchen und Rose, auch etwas Schwarztee, leicht und duftig, dennoch intensiv, Schokolade, Pfeffer, mit reifen Tanninen und guter Säure Vinhas da Ira, VR Alentejano Pflaume satt, Pflaumenmus, Schwarzkirsche, Gewürznelke, Zimt und dunkle Schokolade, satt und dicht. Weine bei Fonseca GmbH Singen CASA SANTA VITÓRIA 2006 Casa Santa Vitória Reserva, VR Alentejano Den Einfluss des Touriga Nacional merkt man deutlich am Veilchen-Duft, sonst Aromen von dunklen Beeren, dunkle Schokolade, saftig und mit angenehmer Säure Inevitável Schokoladenduft, Brombeeren, Pflaumen und eine deutlich wahrnehmbare Säure, das Holz ist gut integriert. Weine bei Vinho de Portugal Weinhandel Carlos Quintas Düsseldorf HERDADE DO SOBROSO 2006 Herdade do Sobroso, VR Alentejano Sehr würzig und gehaltvoll mit Aromen von Preiselbeeren, Thymian und anderen Kräutern, frischer Säure und einer eleganten Struktur Herdade do Sobroso Cellar Selection, VR Alentejano Unglaublich konzentriert, intensiver Duft von reifen Beeren, ätherisch (Thymian), etwas Bitterschokolade, Rosinen und Schwarzkirsche. Bezugsquellen nennt Herdade do Sobroso P Vidigueira SOBERANAS 2004 Soberana Erdiger Charakter, ist würzig und punktet mit dunkler, reifer Frucht, alles in allem rund und saftig S de Soberanas Besteht zu gleichen Teilen aus Trincadeira und Alicante Bouschet, die Tannine sind reif, dunkle Schokolade, Saft und eigenwilliger Charakter Bezugsquellen nennt Pecuária das Soberanas P Lissabon ENOPORT 2008 Romeiro Caves Velhas, DOC Palmela Reiner Castelão mit Duft von schwarzem Tee, Zedernholz und dunklen Beeren; am Gaumen würzig mit süßlich gerundeter Frucht. Wein bei viva-vinum GmbH Wiesbaden Vinipax 2009 Zum dritten Mal fand in diesem Jahr die Messe Vinipax in Beja statt. Winzer aus den südlichen Weinbaugebieten des Landes finden sich hier zusammen und stellen ihre aktuellen Jahrgänge vor die ideale Gelegenheit, sich einen Überblick über das Können der Winzer zu verschaffen und jede Menge unbekannter Winzer zu entdecken. Parallel dazu findet auch die Olivipax statt, bei der man vor allem Olivenöl, aber auch andere Produkte aus Oliven probieren kann. Übrigens haben solche Messen in Portugal einen etwas weniger formellen Charakter als bei uns, drum herum gibt es eine Art Kirmes mit Angeboten für die ganze Familie. I XV I

16 Der Rosé der Quinta do Barronco Longo gehört zur neuen Garde moderner Weine aus dem Algarve Adressen und Kontaktdaten ViniPortugal Rua Cândido dos Reis P Torres Vedras In Deutschland ViniPortugal Peer F. Holm Sankt Augustin Von tadelloser Qualität Quinta do Crasto P Sabrosa Quinta de Chocapalha P Aldeia Galega da Merceana Cortes de Cima P Vidigueira Adega Quinta do Zambujeiro P-7150 Borba Monta da Comenda Grande P Arraiolos Casa Ermelinda Freitas P Águas de Moura Bacalhôa Vinhos de Portugal P Azeitão José Maria da Fonseca P Azeitao Aliança Vinhos de Portugal P Sangalhos Eine junge Elite Herdade da Mingorra P Beja Pecuária das Soberanas P Lissabon Herdade do Sobroso P Vidigueira Quinta do Barranco Longo P Algoz Casa de Santa Vitória P Santa Vitória Enoport P Rio Maior I XVI I FOTOS: S.1/COVER: VEER; SEITE 2-5: HANS-PETER SIFFERT/CORTES DE CIMA, FOTOLIA/EMIPHOTO, PRIVAT; SEITE 6-7: FOTOLIA/MARC JOHNSON, DREAMSTIME/FELINDA, DREAMSTIME/PAOLOGOZZI, DREAMSTIME/VOXEL-MEDIA, IMAGES OF PORTUGAL/JOHN COPLAND; SEITE 8-11: PRIVAT, SEITE 12-15: ISTOCKPHOTO/WEBPHOTOGRAPHER (2); AGROVITIS, FOTOLIA/SOPHIE BERCLAZ, ADEGA BEIRA MAR; SEITE 16: PRIVAT, VINIPORTUGAL