Förderung der effizienten Nutzung von Strom im Haushalt durch zielgruppenspezifische Verhaltenshinweise
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- Ulrike Althaus
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1 Förderung der effizienten Nutzung von Strom im Haushalt durch zielgruppenspezifische Verhaltenshinweise Dipl. Psych. Malte Nachreiner Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Psychologie Abteilung Umweltpsychologie
2 Gliederung 1) Einsparungspotentiale & Stromeffizienz 2) Handlungsphasenmodell & Interventionen 3) Zielgruppen (-differenzierung) 4) Vorgehen & Herausforderungen 2
3 1) Einsparungspotentiale & Stromeffizienz exakte Bestimmung derzeit bestehenden Stromsparpotentiale aufgrund mangelnder Datengrundlage (genaue Geräteausstattung und -nutzung) nicht umsetzbar in der Vergangenheit ermittelte Potentiale bestehen (z.t.) immer noch Potentialanalyse (Bürger, 2009): Austausch Stromheizung & elektrische Warmwasserbereitung Austausch alter Kühlgeräte Austausch alter TV-Geräte Einsatz schaltbarer Steckerleisten (Vermeidung von Stand-By-Verlusten) Austausch Leuchtmittel optimierte Nutzung von Kühlgeräten optimiertes Kochverhalten optimiertes Wasch- und Trockenverhalten 3
4 1) Einsparungspotentiale & Stromeffizienz Stromeinsparung durch (1) Investitionsverhalten (2) Wartungsverhalten (3) Verhaltensreduzierung Vermeidung von Verschwendung Suffizienz Quellen: Gardner & Stern (2002) Defila, Di Giulio & Kaufmann-Hayoz (2011) von (1) nach (3): zunehmende Verhaltenshäufigkeit abnehmender kognitive Involviertheit Unterschiede hinsichtlich der ablaufenden kognitiven Prozesse 4
5 2) Handlungsmodell & Interventionen Quelle: Bamberg (2012) Prä-Kontemplation Kontemplation Präparation/Test Maintenance Mit Normerfüllung antizipierte Emotion Soziale Normen Persönliche Norm Zielintention Verhaltensintention Implementationsintention Neuer Habit Negative Emotion Wahrgenommene Verantwortung Negative Verhaltenskonsequenzen Wahrgenommene Zielerreichbarkeit Einstellung zu und wahrgenommene Kontrolle über Ausführung alternativer Verhaltensstrategien Planungsfähigkeit Fähigkeit Implementationsprobleme zu lösen Fähigkeit Versuchung zu widerstehen Fähigkeit mit Rückschlägen umgehen zu können I Aktivierung von Verhaltensveränderung unterstützenden sozialen Normen II Aufmerksamkeit und Selbstfokus fördernde Interventionen III Zielsetzung und -bindung fördernde Interventionen IV Information über Vor- und Nachteile möglicher Alternativen V Soziale Unterstützung VI Neue Angebote, Technologie und Gesetze VII Unterstützung bei Planung und Rückfallprävention 5
6 2) Handlungsmodell & Interventionen Quelle: Bamberg (2012) Prä-Kontemplation Kontemplation Präparation/Test Maintenance Zielintention Verhaltensintention Implementationsintention Neuer Habit Ziel des Projektes: Phasenfortschritt unterstützen, durch auf einem Internetportal dargestellte Informationen, insbesondere Shortlists, also Verhaltenshinweise II Aufmerksamkeit und Selbstfokus fördernde Interventionen IV Information über Vor- und Nachteile möglicher Alternativen Informationsdarstellung: handlungsphasenspezifisch zielgruppenspezifisch (erfordert ad hoc Beantwortung von Zuordnungsfragen) 6
7 3) Zielgruppen (-differenzierung) zu berücksichtigende Kriterien: etablierte sozioökonomische Variablen differenzierte Geräteausstattung (Größe, Alter der Geräte, Effizienzklasse) tatsächliches Nutzungsverhalten (Häufigkeit, Dauer, Intensität) Investitionsintentionen (geplante Anschaffung von Geräten) Motive: normativ ökologisch ressourcenerhaltend ökonomisch hedonistisch sich gut fühlen, Aufwandsminimierung und/oder Aspekte des Selbstkonzeptes: Materialismus, Sparsamkeit, Innovation, Natur / Umweltschutz (Krömker & Dehmel, 2010) 7
8 4) Vorgehen & Herausforderungen Herausforderungen hinsichtlich der Gestaltung des Internetportals: Darstellung der (durchschnittlichen) Einsparung (pro Jahr) als Kriterium zur Herstellung (zumindest) einer Rangordnung der Verhaltensweisen Geld Preisveränderungen erschweren zuverlässige Angaben Strom CO 2 -Einsparung (da Angaben in kwh sehr unanschaulich) oder Piktogramme (für Geld / Energie) wählen für eine exakte Einsparungsberechnung wäre eine unrealistisch detaillierte Erfassung von Ausstattung und Nutzungsverhalten erforderlich Darstellung der Einsparung für realistische Beispiele (ggf. zielgruppenspezifisch) 8
9 4) Vorgehen & Herausforderungen 1. Zielgruppen-Differenzierung inklusive Phasendiagnostik (computergestützte) Umfrage im Februar Er- & Bereitstellung zielgruppen- und handlungsphasenspezifischer Informationen & Shortlists bis Juni Erfassung des Phasenfortschritts sowie der Wahrnehmung (u.a. Glaubwürdigkeit, Nützlichkeit ) & Nutzung der Shortlists (computergestützte) Mehrpunkterhebung ab Juni 2013 bis Februar 2014 zusätzlich: Vorher-/Nachher-Erhebung des Energieverbrauchs durch DEW21 9
10 Quellen Bamberg, S. (2012). Processes of Change. In L. Steg, A. von den Berg & J. de Groot (Eds.) Environmental psychology: an introduction (pp: ). Southern Gate, Chichester: Wiley. Bürger, V. (2009). Identifikation, Quantifizierung und Systematisierung technischer und verhaltensbedingter Stromeinsparpotenziale privater Haushalte. Transpose Working Paper No. 3 [ [ ] Defila, R., Di Giulio, A. & Kaufmann-Hayoz, R. (Hrsg.) (2011). Wesen und Wege nachhaltigen Konsums. Ergebnisse aus dem Themenschwerpunkt»Vom Wissen zum Handeln - Neue Wege zum nachhaltigen Konsum«. München: Oekom. Gardner, G.T. & Stern, P.C. (2002). Environmental Problems and Human Behavior (2nd ed.). Boston, MA: Pearson Custom Publishing. Krömker, D. & Dehmel, C. (2010). Einflussgrößen auf das Stromsparen in Haushalten aus psychologischer Perspektive. Transpose Working Paper No. 6. [ shalt_aus_psychologischer_perspektive.pdf] [ ] Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 10
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