Prüfung der Mehrkosten für erhöhte Energiestandards im Baugebiet Westlicher Ortsrand in Ditzingen
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1 Ingenieurbüro ebök Schellingstraße 4/2 D Tübingen Tel Fax mail@eboek.de Prüfung der Mehrkosten für erhöhte Energiestandards im Baugebiet Westlicher Ortsrand in Ditzingen Erstellt im: Mai 2006 im Auftrag von: Projektleitung: Inhaltliche Bearbeitung: Stadt Ditzingen Dipl.-Ing. Olaf Hildebrandt Dipl.-Phys. Thomas Kitschig
2 Prüfung der Mehrkosten für erhöhte Energiestandards Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Zusatzinvestitionen für KfW-60-Standard Fazit Glossar...4
3 1 Einleitung Ziel der Stadt Ditzingen ist es, ggf. Anforderungen an den baulichen Energiestandard in den privatrechtlichen Grundstücksverträgen festzuschreiben. Die Anforderungen sollen für den Käufer eine wirtschaftliche Erstellung und Betrieb eines Gebäudes ermöglichen. Als Standard ist vorgesehen der Niedrigenergiestandard nach RAL bzw. der baulichen Anforderungen des Standards nach der KfW60 Förderung (EnEV 30%). Dazu wurden die Mehrkosten für ein typisches Beispielgebäude im Baugebiet ermittelt und bewertet. Der Untersuchung zugrundegelegt werden überwiegend Ergebnisse aus Erfahrungswerten und Vergleichsprojekten, z.b. wie sie für die Festlegung des Energiestandards der Stadt Heidelberg und der Umsetzung des Zukunftsstandorts Phoenix West in Dortmund erarbeitet wurden 1. Die technischen Mehraufwendungen zur Einhaltung des Standards nach der KfW60 Förderung werden kurz dargelegt. 2 Zusatzinvestitionen für KfW-60-Standard Die erforderlichen Zusatzinvestitionen zur Erreichung des KfW- Energiesparhaus 60 Standard gegenüber dem gesetzlich geforderten Mindeststandard nach EnEV wurden untersucht. Es wurden Grundstücke mit kleinen Gebäudegeometrien aus dem Bebauungsplan ausgewählt, bei denen größere Zusatzaufwendungen zu erwarten sind. Für die Gebäudegeometrien, die energetischen Maßnahmen und spezifischen Zusatzkosten wurden typische Annahmen getroffen. Die tatsächlichen Gebäudegeometrien, Ausführungen und Zusatzkosten können die Ergebnisse beeinflussen. Folgende Grundstücke und Gebäudetypen wurden ausgewählt: Flurstücknummer : Reihenhaustyp 1 LEG Landesentwicklungsgesellschaft Dortmund und Stadt Dortmund, Umweltamt (Hrsg.), Zukunftsstandort Phoenix West Energiehandbuch, Dortmund, Juni Energiekonzeption 2004 der Stadt Heidelberg, Seite 1
4 Flurstücknummer : Kettenhaustyp Flurstücknummer 6451: freistehendes EFH Bei allen EnEV-Varianten wurde als Wärmeversorgung Gasbrennwerttechnik und Lüftung über eine Abluftanlage angenommen. Der Fensterflächenanteil beträgt bei allen Berechnungen 25% bezogen auf die Nettogrundfläche. Es wurden Energiebilanzen für die Mustergebäude analog zum Nachweisverfahren KfW60 (EnEV-Verfahren) erstellt. Basisvariante für den Vergleich ist immer die Einhaltung der Energiesparverordnung EnEV. Die eingesparten Wärmekosten wurden mit heutigen Bezugspreisen für Erdgas und Holzpellets berechnet. Je Gebäudetyp wurden 2 Varianten zur Erreichung des KfW-Energiesparhaus 60 berechnet. Aus folgenden Verbesserungsmaßnahmen wurden die beiden günstigsten Kombinationen ausgewählt: Verbesserte Außenwand-, Boden-, Dach-Dämmung, Verbesserte Fenster, Reduktion von Wärmebrücken, Holzpelletsheizungen, Lüftung mit Wärmerückgewinnung und thermische Sonnenkollektoren. Die folgende Übersicht zeigt die notwendigen Zusatzinvestitionen zum Erreichen des KfW60 Standards und die voraussichtlichen Wärmekosteneinsparungen für verschiedene Gebäudetypen auf städtischen Grundstücken. Bei der 10-Jahres Einsparung wurde keine Preissteigerung berücksichtigt, diese würde das Ergebnis deutlich verbessern. Seite 2
5 Gebäude Zusatzinvestition je WE (EUR/WE) Zusatzinvestition je m² A N (EUR/m²) Eingesparte Wärmekosten/a (EUR/WE*a) Eingesparte Wärmekosten in 10 Jahren (EUR/WE) RH Var RH Var KH Var KH Var EFH Var EFH Var Nach den aktuellen Zinsbedingungen der KfW beträgt der Effektiv - Zins für einen 10-jährigen Kredit über EUR 3,15%. Vergleicht man diesen Zinssatz mit den aktuellen Bauzinsen, ergeben sich je nach Laufzeit und Konditionen deutliche Zinseinsparungen. Die Summe aus diesen Zinseinsparungen und den o.g. eingesparten Wärmekosten über einen Zeitraum von 10 Jahren ist höher als die notwendigen Zusatzinvestitionen. 3 Fazit Die Berechnungen zeigen, dass der Standard KfW60 für den Investor wirtschaftlich ist. Wir empfehlen der Stadt Ditzingen, den Standard KfW60 verbindlich in die privatrechtlichen Verträge, die mit dem Verkauf der stadteigenen Grundstücke geschlossen werden, festzuschreiben. Wir schlagen Ihnen, vorbehaltlich einer rechtlichen Prüfung, folgende Formulierungen vor: Der Käufer verpflichtet sich, bei der Bebauung des Grundstückes für das darauf zu errichtende Gebäude den Standard des KfW Energiesparhaus 60 nach den aktuellen Förderbedingungen vom [Datum] einzuhalten Der Nachweis des Standards KfW60 ist der Stadt mit der Baugenehmigung prüffähig einzureichen. Sollte der angestrebte Standard nach KfW60 wesentlich (...) überschritten werden, so verpflichtet sich der Käufer, der Stadt die Kosten einer etwaigen Überprüfung der vorgelegten Berechnung des Primärenergiebedarfs zu erstatten und an diese eine Vertragsstrafe [nach Seite 3
6 Maßgabe nachfolgender Staffelung] pro Haus zu zahlen... [Staffelung festlegen, z.b. in % der Überschreitung] 4 Glossar Im KfW-Förderprogramm "Ökologisch Bauen" wird ein energetischer Standard für geförderte Neubauten (Wohngebäude, Wohn-, Pflege und Altenheime) definiert: Der Jahres-Primärenergiebedarf Q P wird auf maximal 60 kwh pro m2 Gebäudenutzfläche AN begrenzt. Gleichzeitig muss der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust H' T den in der EnEV 2002 (Anhang 1, Tabelle 1) angegebenen Höchstwert um mindestens 30% unterschreiten. Nähere Angaben unter Seite 4
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