Brustkrebs-Früherfassung: Breast-Awareness - Sensible Alertness - Selbstuntersuchung der Brust - Ultraschall Mammographie oder gar MRI?
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- Franka Kopp
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1 Brustkrebs-Früherfassung: Breast-Awareness - Sensible Alertness - Selbstuntersuchung der Brust - Ultraschall Mammographie oder gar MRI? Agnes Glaus (PhD, RN)
2 Inhalt Potential der Früherkennung von Brustkrebs Entwirrung des Begriffs Breast- (Self)-Awareness Evidenz verschiedener Brustkrebs-Früherkennungs- Methoden Zielpopulationen und Methoden in der Brustkrebsfrüherkennung
3 Brustkrebs: Inzidenz in Europa Höchste Inzidenz 1. Belgium Ireland Netherlands Switzerland Sweden Tiefste Inzidenz 1.Moldovia Ukraine Romania Latvia Lithuania 68.7 Europe (incl. Switzerland) (neu Erkrankungen pro , IARC 2006)
4 Alters-standardisiertes Vorkommen von World map Brustkrebs pro Frauen (rot = höchstes Vorkommen)
5 Prävention: effizienter als Therapie Vorbeugen heisst, alles tun, was die Entwicklung einer Brustkrebszelle verhindern kann: Risikofaktoren kennen und meiden = Primärprävention (begrenzt möglich) Früherfassen heisst, Brustkrebs in einem Frühstadium entdecken, minimal invasiv behandeln, besser überleben: Vorsorgemassnahmen so gestalten, dass ein Befund früh entdeckt werden kann = Sekundärprävention (begrenzt)
6 Früherfassen; der Zeitpunkt entscheidet (wesentlich) Stadieneinteilung nach TNM Klassifikation UICC pt Grösse des Primärtumors N Befall der Lymphknoten M Metastasenbildung Früherfassung = ptis: Carcinoma in Situ (DCIS, LCIS) pt1/n0/m0: pt1 Tumor 2 cm oder weniger pn0 keine regionären Lymphknotenmetastasen M0 keine Fernmetastase
7 (n=12423) Was ist der Beitrag der Pflege? Munich Cancer Registry 2002
8 Erwarteter Nutzen der Früherfassung Frühzeitige und einfache Behandlung Ueberleben verlängern Lebensqualität verbessern Leiden vermindern Kosten senken
9 Breast-Self Self-Awareness: die Konfusion Breast-Self Self-Awareness (BSA), oft gleich- bedeutend verwendet mit Brust-Selbstunter Selbstuntersuch (BSU) BSA (Susan Comen Foundation): Informiert sein über Brustkrebs (Rechte, Aufklärung, Fortschritte); Früherfassung; sich (Frau) selbst zu helfen wissen; sich öffentlich, auch politisch engagieren; Empfehlung zur Brust-Selbstuntersuchung
10 Brust-Selbstuntersuchung (BSU) Evidenz: Kein Ueberlebensvorteil, eher schädlich Thomas DB, Gao DL, Ray RM, J Nat Ca Inst 2002;94(19) Semiglazov VF et.al., Vopr Onkol 2003;49(4) Sensitivität Fähigkeit, Brusttumore durch Tasten zu entdecken: BSU teilweise unzulänglich nglich (kein Mammographie-Ersatz) Spezifizität Fähigkeit, Brustkrebs durch Tasten zu entdecken, in Abgrenzung zu gutartigen Tumoren: Fehlt, BSU führt f zur Ueberdiagnostik U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) 2008: Empfiehlt die Unterlassung der BSU-Instruktion!
11 Sensible Alertness* als Alternative Vernünftige nftige Wachsamkeit (auf der Hut sein) gegenüber dem Thema Brustkrebs für r sich und für f andere BSA (Susan Comen Foundation): Informiert sein über Brustkrebs, Früherfassung fördern, sich selbst zu helfen wissen, sich öffentlich, auch politisch engagieren, mit Zurückhaltung bzw. vorsichtiger, individueller Empfehlung der Brust-Selbstuntersuchung (kein Mammographie-Ersatz) *Thornton H et al. EJC 2008, 44,15,
12 BSU trotzdem für r Ziel-Populationen? Frauen mit einem Hoch-Risiko für f r Brustkrebs, als Zusatz zum Screening mit Klinischer Brust- Untersuchung (KBU), Mammographie, MRI (Wilke LG et.al. 2009, Am J Surg) Junge Frauen vor der Mammographie-Phase? Alternativ in Ländern L ohne technische Ressourcen Klinische Brustuntersuchung (KBU) beim Arzt nützlich oder schädlich? Frauen und Aerzte finden bei der Untersuchung gelegentlich kleine Befunde. De Vita VT Jr, 2009
13 Brustkrebs-Früherfassung no one fits all! Für die Frau mit durchschnittlichem Brustkrebsrisiko Aeltere Frauen von Jahren (ohne familiäres oder anderes Risiko) Für die Frau mit aussergewöhnlichem Brustkrebsrisiko Jüngere Frauen mit familiärer Belastung mit Brustund Ovarialkrebs BRCA1/BRCA2 Mut., oder family cancer syndrom Frauen in der Nachsorge nach Brustkrebs Langzeit Ueberlebende nach Krebs (Survivors) Frauen mit bestrahlter Thoraxwand, nach M. Hodgkin Frauen mit hoher Brustdichte (langjährige HRT?)
14 Methode für f r die Frau mit üblichem Risiko Breast-Self-Awareness ab Erwachsenenalter Selbstuntersuchung der Brust 1 x mt (?), Tag 5-10; auf Veränderungen achten; komplementär, nicht alternativ Brust-Untersuch ärztlich (mit Gyn. Kontrolle) Mammographie im Screening-Programm in der definierten Altersgruppe (CH: 50-69, USA 50-74) Ultraschall alleine: als Screening nicht geeignet
15 Risikofaktor Alter: Grundlage für f r die Zielgruppe im Mammographie-Screening Im Alter von 20 Jahren: 1 von > Frauen Im Alter von 30 Jahren: 1 von 2525 Frauen Im Alter von 40 Jahren: 1 von 217 Frauen Im Alter von 50 Jahren: 1 von 50 Frauen* Im Alter von 60 Jahren: 1 von 24 Frauen* Im Alter von 70 Jahren: 1 von 14 Frauen* Im Alter von 80 Jahren: 1 von 10 Frauen (American Cancer Soc.) * Zielgruppe für Massen-Vorsorgeprogramme
16 Mammographie-Screening-Programm (CH) Als Gesundheitsprogramm, flächendeckend; Reduktion der Mortalität an Brustkrebs 20-30% Alle 2 Jahre, für Frauen ohne erhöhtes Brustkrebsrisiko Im risikoreichsten Alter zwischen Jahren Kostenfrei (fast), Einladung an alle Frauen in diesem Alter, freiwillig, Chancengleichheit für Alle Qualitätskontrolliert; digital, Doppelkontrolle, Outcome-Kontrolle (nicht im opportun. Screening) Dient auch der Forschung (Krebsregister)
17 Erhöhtes, familiäres Brustkrebsrisiko Hinweise für die intensivierte Vorsorge Mehr als 1 Familien-Mitglied mit Brustkrebs Eine erstgradig Angehörige mit Brust- oder Ovarialkrebs im Alter von weniger als 50 J. Vorkommen von Ovarialkrebs in der Familie Vorkommen von bilateralem Brustkrebs Brust- und Ovarialkrebs bei der gleichen Frau Brustkrebs bei einem Mann in der Familie Ashkenasi-Abstammung Bekannte BRCA1/2 Mutation
18 Methoden bei erhöhtem htem Brustkrebs-Risiko MRI plus Mammographie plus Ultraschall Familiäre Belastung oder anderes Lebenszeit- Erkrankungsrisiko von mehr als 20-25% 25% Frauen mit BRCA1/BRCA2 Mutation Nachsorge nach M. Hodgkin; Hohe Brustdichte, Brust-Implantate MRI idr kein Ersatz für f r die Mammographie; MRI diagnostisch zusätzlich bei nicht-eindeuti eindeuti- gen Befunden, als Problemlöse se-tool
19 Individuelle Surveillance bei Hoch-Risiko Beratung in Brustzentren Bei zirka 20% LifeTimeRisk Start 10 J. vor Erkrankungsalter der 1. Grad Angehörigen, oder mit 25 J. BSA (inkl. BSU) Jährliche Mammografie+Ultraschall Klinische Brustuntersuchung, alle 6 Monate Ultraschall, endovaginal, alle 6 Monate zur Ovarialkontrolle, CA 125 (?)
20 Schlussfolgerung: : Was soll Frau tun? Breast Awareness ist weiterhin wichtig: : die BSU darf nicht überbewertet werden Methoden der Früherkennung berücksichti cksichtigen besondere Risiken und Altersgruppen Frauen mit durchschnittlichem Risiko: Mammographie im Screening-Programm Frauen mit erhöhtem htem Risiko: individuelles Assessment; BSA, Mammographie, Sonographie und MRI (Trippelmethode( Trippelmethode), Beginn und Zeit-Intervall individuell
21 Früherfassung: ein Pflegegebiet? Florence Nightingale,, Vorreiterin Prävention Gebiet der Pflege mehr als der Medizin? Schlüsselaufgabe: Kommunikation + Edukation Kann Pflegenden unabhängige ngige Tätigkeits- gebiete im interdisziplinären ren Team eröffnen Ein machbarer Weg der Pflege, Leiden wirksam zu verhüten und Gesundheitskosten zu senken?
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