Arbeits- und Präsentationstechnik

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1 Lehrplan Arbeits- und Präsentationstechnik Berufsgrundbildungsjahr Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft Hohenzollernstraße 60, Saarbrücken Postfach , Saarbrücken Telefon (0681) Telefax (0681) Saarbrücken 2003 Hinweis: Der Lehrplan ist online verfügbar unter LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 1 von 7

2 Einleitende Hinweise Dem vorliegenden Lehrplan für Arbeits- und Präsentationstechnik liegt die Verordnung zur Änderung der Verordnung Schulordnung über die Stundentafeln des Berufsvorbereitungsjahres und des schulischen Berufsgrundbildungsjahres vom 03. Mai 2002 zu Grunde, die dieses Fach neu ausweist. Unser Wirtschafts- und Gesellschaftsleben stellt zunehmend komplexere Anforderungen an Schulabgänger. Künftige berufliche Anforderungen können nicht mehr allein durch den Erwerb von Fachkompetenzen erfüllt werden. Persönliche, soziale und arbeitstechnische Kompetenzen sind notwendig, um eine reibungslose Integration der Schülerinnen und Schüler in das Berufsleben ermöglichen zu können. Der in diesem Fach soll Lernenden des Berufsgrundbildungsjahres die Ausbildung bzw. Weiterentwicklung sozialer und arbeitstechnischer Kernkompetenzen ermöglichen. Zudem steht das Fach mit allen anderen sfächern maßgeblich in Verbindung: Die erworbenen Fähigkeiten sollen als s- und Arbeitsprinzip in den jeweiligen Fachunterricht einfließen und dort Anwendung finden. Das Fach Arbeits- und Präsentationstechnik wird mit 4 Wochenstunden insgesamt 160 Stunden unterrichtet. Die Zeitrichtwerte sind als vorgeschlagene zeitliche Empfehlung zu verstehen. Je nach Klassenstärke und sozialer Struktur muss die s- und Erziehungsarbeit den Gegebenheiten angepasst werden. Daher ist dieser Lehrplan so konzipiert, dass der Fachlehrer/die Fachlehrerin unter Berücksichtigung der Bedürfnisstruktur der Lerngruppe Schwerpunkte setzen kann. Viele dieses Fachs sind sehr anwendungsbezogen und setzen daher eine vertretbare Klassenstärke voraus. Im Lernbereich Sachbezogene Arbeitstechniken kann es sinnvoll sein, auch die entsprechende EDV-orientierte Anwendungspraxis zu zeigen. Bei vorliegenden Möglichkeiten sollten daher einige Inhalte am PC behandelt werden. Der Erwerb der oben genannten Kernkompetenzen setzt einen schülerzentrierten voraus, welcher auch das kreative Potenzial der jeweiligen Klasse mit einbeziehen sollte. Team- und Präsentationskompetenz können daher durchaus auch in künstlerisch-kreativen Projekten ihren Ausdruck finden. Auf folgende formale Vorgaben wird verwiesen: In seinem Aufbau lehnt sich der Lehrplan der Lernzieltaxonomie von Bloom an. Die des Lehrplans sind als Groblernziele konzipiert. Bei den ausgewiesenen Zeitrichtwerten sind die Zeiten für Wiederholungen, Leistungsüberprüfungen, sausfall usw. bereits enthalten. Die Lehrplankommission hat daher den neuen Lernstoff zeitlich nur im Umfang von ca. zwei Drittel angesetzt. Saarbrücken, 2003 LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 2 von 7

3 LERNGEBIETSÜBERSICHT Lerngebiete Zeitrichtwert* Stunden 1 Persönliche Arbeitstechniken 20 2 Sachbezogene Arbeitstechniken 80 3 Soziale Arbeitstechniken 60 Summe 160 * Zeitrichtwert i. S. eines Vorschlags LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 3 von 7

4 Lerngebiet 1: Zeitrichtwert: 20 Stunden Persönliche Arbeitstechniken 1.1 zeigen eine positive Arbeitshaltung und einen angemessenen Arbeitseinsatz 1.2 kennen Möglichkeiten der Zeitplanung und wenden sie an 1.3 kennen gehirngerechte Lernweisen und wenden sie an 1.4 arbeiten konzentriert 1.5 gestalten kreative Arbeiten - Führen der Haushefte einschließlich entsprechender Hausaufgaben (Arbeitssorgfalt) - Bereithalten der Arbeitsmittel im (Schreibstifte, Haushefte, sbuch, Textmarker u. Ä.) - Grundsätze und Möglichkeiten der eigenen Arbeitsplatzgestaltung - Mitarbeit und aktives Zuhören - Planung der Schul- und Praktikumszeit (z. B. Arbeits-, Klassenarbeitsund Prüfungsvorbereitung, auch: Freizeitplanung) - Verwendung eines einfachen Terminplaners (z. B. Hausaufgabenheft) - Funktionsweisen der linken und rechten Gehirnhälfte - Lern- und Behaltenstechniken - Arbeitsaufgaben zum gehirngerechten Lernen - Aufgabenstellungen zur Konzentrationsförderung (Gehirn-Jogging) - Aufgaben aus dem weiteren Fachunterricht - Einzelarbeit - Gruppenarbeit Die genannten Groblernziele beinhalten in besonderem Maße auch affektive, welche mittel- und langfristig im sprozess zu fördern sind, so dass ggf. auch Verhaltensänderungen erkennbar werden. Bezug: Lerngebiet 2 Verbindung zu allen anderen Fächern Deutsch (4.2) LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 4 von 7

5 Lerngebiet 2: Zeitrichtwert: 80 Stunden Sachbezogene Arbeitstechniken (fachübergreifend) 2.1 erkennen die Sinnträger in Texten und heben sie hervor - Textmarkierungen - Unterstreichungen - grafische Hervorhebungen (z. B. Umkreisen) vgl. 1.1 und kennen wesentliche Quellen der Informationsbeschaffung und nutzen sie zur Arbeitsvorbereitung 2.3 stellen (Text-) Informationen strukturiert dar 2.4 erstellen aus Informationstexten eine Grafik - Lexikon - Wörterbuch - Internet-Suchmaschinen - Zeitung (Wirtschaftsteil) u. a. - Zuordnung von Ober- und Unterbegriffen - Gliederung von Informationen - Überschriften für Sinnabschnitte - Grafische Strukturierung (z. B. Mind-Map, Baumdiagramm, Ablaufdiagramm, Tabelle) - Spezielle Übungstexte - Texte aus anderen Fächern Besuch einer Bücherei vgl. Lernziel 1.4 Datenverarbeitung (Suchmaschinen) Mind-Map- Skript ( methodik-im-.de) 2.5 verbalisieren und interpretieren Grafiken - mündlicher Vortrag - schriftliche Darstellung Mind-Map als Sprechgrundlage LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 5 von 7

6 Fortsetzung Lerngebiet 2: Zeitrichtwert: 80 Stunden Sachbezogene Arbeitstechniken (fachübergreifend) 2.6 kennen Planung und Ablauf einer Präsentation 2.7 bereiten einen Vortrag vor 2.8 präsentieren mündlich ihre s- bzw. Projektergebnisse 2.9 verwenden für ihre Präsentationen geeignete Medien 2.10 visualisieren in angemessener Weise ihre Darstellungen 2.11 tragen als Zuhörende zum Erfolg einer Präsentation bei 2.12 kennen die einzelnen Schritte eines Bewerbungsvorgangs 2.13 üben Vorstellungsgespräche - Recherchieren, Informationen verarbeiten, Vortrag vorbereiten, Vortrag halten, Vortrag auswerten - Ziel des Vortrags, Adressatenkreis, Inhalt, Sprechweise und Körperausdruck, Medienauswahl - Einzelpräsentation - Teampräsentation - Overhead-Projektor, Tafel, Stellwand, Flip-Chart, Beamer, Präsentationssoftware u. a. - Kriterien: Schriftgröße, Informationsdichte, Bildanteil, Farbenwahl u. a. - konzentriert zuhören, Notizen anfertigen; nach dem Vortrag: Fragen stellen, diskutieren - Informationsbeschaffung (freie Stellen, Angaben zum Betrieb) - Bewerbungsmappe (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate) - Vorstellungsgespräch - Bewerbung um Praktikantenplatz - Bewerbung um Ausbildungsplatz vgl. 3.1 und 3.2 Lernziel 3.1 Datenverarbeitung (Präsentation) Abhängigkeit vom gewählten Medium aufzeigen Lerngebiet 2 Lernziel 4.4 Rollenspiele; evtl. Mitwirkung externer Beratungsinstitutionen LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 6 von 7

7 Lerngebiet 3: Zeitrichtwert: 60 Stunden Soziale Arbeitstechniken 3.1 zeigen Kooperations- und Teamfähigkeit 3.2 kennen Möglichkeiten verbaler Konfliktlösung und wenden sie an - Kennzeichen von Kooperationsbzw. Teamfähigkeit (Interesse an gemeinsamen Zielen, Gesprächsfähigkeit, Konfliktfähigkeit...) - Arten der unterrichtsbezogenen Mitwirkung (Mitarbeit, Zuhören, Hausaufgaben, Referat, Vortrag...) - Möglichkeiten der Unterstützung von Mitschülern (Informationen weiterreichen, Hilfe anbieten, selbst konzentriert mitarbeiten, Lerngruppen bilden...) - Gesprächsregeln (aktiv zuhören, Gesprächspartner ausreden lassen, Kompromissbereitschaft zeigen, Sachbezug herstellen) - Ablauf eines konstruktiven Konfliktumgangs (einfache Mediationsgrundlagen, z. B. Gordon-Methode: Problem definieren, Lösungsvorschläge sammeln, Lösungen bewerten, Auswahl der besten Lösung, Umsetzung, ggf. Überprüfung der Umsetzung) Bezug zu allen sfächern; prozess- und anwendungsorientierte, vgl. hierzu die Lerngebiete 1 und 2; mittel- und langfristig sollten positive Verhaltensänderungen erkennbar sein. Lerngebiet 2 Konkretes Verhalten im als Ausgangspunkt; Rollenspiele 3.3 zeigen soziales Verhalten und üben einen konstruktiven Konfliktumgang - Verhalten/Konfliktumgang in der Schule (Mitschüler, Lehrer/innen) - Verhalten/Konfliktumgang am Arbeitsplatz (Mitarbeiter/innen, Vorgesetzte) ggf. in Zusammenarbeit mit Mediationstrainer/in LP Saarland: BGJ Arbeits- und Präsentationstechnik, 2003 Seite 7 von 7