Grundzüge der Betriebswirtschaft Aufgabenstellung
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- Herta Giese
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1 Modulprüfungen SVF-ASFC Ausgabe Frühling 2009 Grundzüge der Betriebswirtschaft Aufgabenstellung Dauer der Prüfung: 60 Minuten Erlaubte Hilfsmittel: Netzunabhängiger, nicht programmierbarer Taschenrechner Kleben Sie Ihre Prüfungsmarke hier auf! Punkte: Note: Unterschrift Experte 1: Unterschrift Experte 2:
2 Fallstudie Bohemia-Kristall Vorgeschichte Petr Swarovski entschied sich 1968 seine Geburtsstadt Prag aus politischen Gründen zu verlassen. Er arbeitete bis zu diesem Zeitpunkt als Kristallglas-Schleifer in der Firma Bohemia Cristal AG, ansässig in einem Vorort der Stadt Prag. Er kam mit vielen Ideen und wenig Mitteln in die Ostschweiz. Er fand eine Anstellung in einer kleinen Trinkgläser-Manufaktur mit Sitz in St. Gallen ( Kristall-Eugster ). Diese Einzelunternehmung wurde von Bruno Eugster 1950 gegründet. Anfangs der siebziger Jahre beschäftigte die Firma 20 Mitarbeiter. Das Sortiment, das unter dem Markennamen Kristall-E (Registrierte Marke) bekannt ist, bestand aus Wasser-, Most-, Bier- und Weingläser im Hochpreissegment. Der Jahresumsatz betrug damals CHF 2 Mio. Petr Swarovski arbeitete sich als tüchtiger Böhmischer Glasschleifer rasch hoch und konnte diese Einzelfirma 1994 übernehmen, als Bruno Eugster in den Ruhestand trat. Die Einzelfirma Kristall- Eugster, Inhaber Petr Swarovski, belieferte zu diesem Zeitpunkt über den Direktverkauf Restaurations- und Hotelbetriebe sowie Warenhäuser der gehobenen Preisklasse und Fachgeschäfte. Absatzgebiet ist hauptsächlich die Ostschweiz, der Kanton Zürich sowie der Kanton Graubünden. Ab 1995 setzte sich die Geschäftsleitung aus Petr Swarovski (Direktor) und den Leiter/innen der 4 Funktionsbereiche Administration, Materialbewirtschaftung, Produktion und Verkauf zusammen. Die Firma beschäftigte zu diesem Zeitpunkt 40 Mitarbeiter, der Jahresumsatz betrug CHF 12 Mio. Karl Swarovski (lic. oec. HSG), Sohn von Petr, übernahm die Geschäftsleitung Ende Aktuelle Situation Petr und Karl Swarovski sind sich einig, eine Expansionsstrategie anzupeilen. Eine bestehende Firma, die in der gleichen Branche tätig ist, soll akquiriert werden. Diesbezügliche Gespräche wurden mit dem ehemaligen Arbeitgeber von Petr in Böhmen, der Firma Bohemia-Cristal AG *, geführt. Dir Firma kämpft seit einigen Jahren mit finanziellen Engpässen, da u.a. die Konsequenzen aus der Liberalisierung in den ehemaligen Comecon Länder (Ostblock) zu spät realisiert wurden. Heute beschäftigt der Betrieb noch 20 Mitarbeitende. Petar Hradec, der jetzige Geschäftsführer der Bohemia-Cristal AG ist bereit, die Mehrheit seiner Firma zu veräussern. Karl Swarovski ist entschlossen, die günstige Gelegenheit zu ergreifen und 70% der Aktien (mit einer Option auf die restlichen 30%) der Firma Bohemia Cristal AG zu erwerben. Es wird vereinbart, dass Petar Hradec noch drei Jahre Geschäftsführer dieser Firma bleibt. Ziele der Übernahme der Bohemia Cristal AG" sind: Erhöhung von Umsatz und Marktanteil in der Schweiz und Kostensenkung. Daraus wird die Grundstrategie Markterweiterung definiert. Der Aufbau eigener Fachgeschäfte in der Schweiz ist einer der Massnahmen zur Realisierung dieser Strategie. Sie sind ein Studienkollege von Karl Swarovski. Er bittet Sie nun um Unterstützung bei der Lösung einiger Fragen, die sich mit der aktuellen Situation seiner Unternehmung stellen. Die meisten der folgenden Aufgaben beziehen sich auf die Fallstudie. Beachten Sie, dass Sie bei Ihren Antworten wo immer möglich konkret auf die Fallbeschreibung eingehen. * Die Bohemia Cristal AG ist spezialisiert in der Herstellung von Kristallglas, wie teure Kristallgläser sowie Vasen, geschliffene Kristallplatten und Kristallschalen, Lüster, Kerzenständer, Glastiere, die unter der Marke Bohemia Cristal" über ein eigenes Fachgeschäft in der Stadtmitte von Prag vertrieben werden. Abnehmer sind hauptsächlich Touristen, die Wert legen auf echtes Kristallglas, sowie wohlhabende Prager und Pragerinnen. Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 2/11
3 Aufgabe 1: Rechtsformen 4 Punkte 1.1 Nachteile einer Einzelfirma (2 Punkte) Erklären Sie, welches in praktischer Hinsicht die beiden wesentlichsten Nachteile der Rechtsform des Einzelunternehmens für Karl Swarovski sind. 1.2 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (2 Punkte) Die Einzelfirma firmiert nun neu unter den Namen Kristall-E AG. Nennen Sie zwei Vorteile, die nun diese neue Gesellschaftsform für den Hauptaktionär Karl Swarovski bringt. Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 3/11
4 Aufgabe 2: Strategische Ziele der Unternehmung 3 Punkte Die Grundstrategie der Unternehmung Kristall-E AG soll nun als Basis für die Bestimmung der strategischen Ziele dienen. Nennen Sie drei konkrete messbare strategische Ziele und nennen Sie für jedes Ziel eine konkrete, auf die Firma Kristall-E AG bezogene Massnahme. Strategisches Ziel Massnahme Aufgabe 3: Ökonomisches Prinzip 2 Punkte Bei einer Diskussion zwischen Ihnen und Karl Swarovski, wird das Thema Ökonomisches Prinzip aufgegriffen. Ihre Empfehlung lautet: Die Firma soll sich auf das Maximumprinzip konzentrieren. Erklären Sie nun mit einem klaren Satz, was das konkret für die Firma Kristall-E AG bedeutet. Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 4/11
5 Aufgabe 4: Kenngrössen für wirtschaftliches Handeln 6 Punkte Als Massstab für die Wirtschaftlichkeit dienen u.a. die Kenngrössen Produktivität und Erfolg. 4.1 Steigerung der Arbeitsproduktivität im Prager Betrieb (3 Punkte) Die Arbeitsproduktivität im Prager Betrieb soll innerhalb von einem Jahr um 20% gesteigert werden. Pro Arbeitstag werden heute 45 Kristallplatten und 60 Kristallschalen geschliffen. Berechnen Sie den neuen Produktionsausstoss dieser beiden Produkte. Kristallplatten: Kristallschalen: 4.2 Steigerung des Erfolges in der St. Galler Manufaktur (3 Punkte) Der heutige Erfolg der St. Galler Manufaktur liegt bei CHF 2 Mio. Der Verwaltungsrat hat das Ziel gesetzt, diesen Erfolg um 1 Mio. CHF innerhalb von 2 Jahren zu steigern. Nennen Sie zwei konkrete Massnahmen, um dieses Ziel erreichen zu können. Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 5/11
6 Aufgabe 5: Eröffnung von neuen Filialen 13 Punkte Karl Swarovski ist überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, nach der Übernahme der Bohemia- Cristal AG den Vertrieb dieser neuen Produkte über eigene Fachgeschäfte in der ganzen Schweiz aufzubauen Standortfaktoren (5 Punkte) Nennen Sie drei wesentliche und voneinander unterscheidbare Standortfaktoren, die zu berücksichtigen sind, und geben Sie je zwei konkrete Beispiele. Standortfaktor Beispiele Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 6/11
7 5.2 Inhalte Businessplan (8 Punkte) Karl Swarovski will nun einen Business-Plan für diesen Ausbau machen. Sie sollen ihn dafür in der Formulierung des Inhaltes unterstützen. Formulieren Sie je einen Satz zu folgenden Inhalten: Aktuelle und zukünftige Situation Finanzplanung Infrastruktur und Meilensteine Marketing Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 7/11
8 Aufgabe 6: Interaktion Unternehmung Anspruchsgruppen 6 Punkte Im Hinblick auf die Zukunftssicherung der Unternehmung werden Sie damit beauftragt, ein strategisches Anspruchsgruppenkonzept für den Schweizer Markt zu entwerfen. Beantworten Sie folgende Teilaufgaben: Nennen Sie drei konkrete Anspruchsgruppen, die Sie insbesondere bearbeiten wollen. Nennen Sie zudem je zwei konkrete Massnahmen, um diese gezielt zu bearbeiten. Anspruchsgruppe Massnahmen Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 8/11
9 Aufgabe 7: Ordnungsmomente der Firma Kristall-E AG 10 Punkte Im St. Galler Management-Modell werden die Ordnungsmomente als ein Eckpfeil dieses Modells genannt. 7.1 (4 Punkte) Erklären Sie anhand zwei konkreter Beispiele bezogen auf die Fallstudie das Zusammenwirken und die gegenseitige Beeinflussung der drei Ordnungsmomente der Unternehmung. 7.2 (3 Punkte) Nennen Sie zwei Elemente der Unternehmenskultur der Firma Kristall-E AG, die bei der Integration der Firma Bohemia-Cristal AG von grosser Bedeutung sind. 7.3 (3 Punkte) Inwiefern spielen diese Elemente eine Rolle bei der Integration der Firma Bohemia-Cristal AG in die Kristall-E AG? Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 9/11
10 Aufgabe 8: Überarbeitung der Geschäftsprozesse 16 Punkte Nach der Übernahme der Bohemia-Cristal AG stellt sich heraus, dass die Geschäftsprozesse gründlich überprüft werden müssen, um mögliche Synergien ausnützen zu können. Dies kann auf zwei Arten erfolgen: Geschäftsprozesse können einem inkrementalen oder einem radikalen Wandel unterzogen werden. 8.1 Inkrementaler versus radikaler Wandel (3 Punkte) Nennen Sie je zwei konkrete Massnahmen pro Wandelform, die nun von der Kristall-E AG eingeleitet werden müssen. Wandelform Massnahmen Inkremental Radikal 8.2 Arten von Geschäftsprozessen (3 Punkte) Nennen Sie 3 Geschäftsprozesse, die für den Aufbau eigener Fachgeschäfte der Kristall-E AG in Betracht gezogen werden müssen. Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 10/11
11 8.3 Die Geschäftsprozesse (6 Punkte) Der Leistungserstellungsprozess spielt bei der Unternehmung Kristall-E AG eine eminent wichtige Rolle. Nennen Sie mit je einem Satz drei konkrete Teilprozesse, die zum Leistungserstellungsprozess gehören Arten von Unterstützungsprozessen (4 Punkte) Nennen Sie zwei Unterstützungsprozesse, die konkret für den Aufbau eigener Fachgeschäfte der Kristall-E AG in der Schweiz in Betracht gezogen werden müssen. 1. Unterstützungsprozess 2. Unterstützungsprozess Ende der Prüfung Ausgabe: Frühling 2009 Version Letzte Bearbeitung: Prüfungsleiter Druck: Seite 11/11
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