Handreichung zur Kompetenzfeststellung bei Migrantinnen und Migranten im Projekt

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1 Handreichung zur Kompetenzfeststellung bei Migrantinnen und Migranten im Projekt Gefördert durch:

2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Einleitung 1.1 Rahmen für die Erarbeitung der Handreichung zur Kompetenzfeststellung 1.2 Das transnationale Projekt in³ - informelle Kompetenzen, individuelle Qualifizierung, integrative Unterstützung 1.3 Einsetzbarkeit der Handreichung zur Kompetenzfeststellung in Beratung, Vermittlung und Qualifizierung Kompetenzbegriff / Kompetenzfeststellungsmodelle 2.1 Allgemeines zum Kompetenzbegriff/zur Kompetenzfeststellung 2.2 Kompetenzfeststellung für Migranten 2.3 Migrantenspezifische Elemente und Qualitätsstandards 2.4 Voraussetzungen migrationsspezifischer Beratung 2.5 Handlungsempfehlungen Niederschwelliges Verfahren zur Kompetenzfeststellung für Migranten 3.1 Projektintegrierter Ablauf der Kompetenzfeststellung 3.2 Interkulturelle Kompetenz als Voraussetzung für die Durchführung 3.3 Biografieorientierte Instrumente 3.4 Handlungs- und anforderungsorientierte Verfahren 3.5 Anforderungsorientierte, berufsbezogene Verfahren in der praktischen Erprobung I

3 4 Fazit 34 5 Übersicht zu vorhandenen Materialien 35 6 Literaturverzeichnis 41 7 Exemplarisches Material / Anhang 42 Anhang 1 Anhang 2 Anhang 3 Anhang 4 Anhang 5 Anhang 6 Anhang 7 Anhang 8 Anhang 9 Anhang 10 Anhang 11 Anhang 12 Anhang 13 Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Aufnahmebogen in³ Ermittlung des Sprachverständnisses Erfassung beruflicher Kompetenzen Erfassung informeller Kompetenzen Berufsinteressen-Test (BIT) Collagenarbeit Mein Leben in 10 Jahren Paar-Interview Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Praktische Übung Holzturm bauen Gruppenarbeit Hammerwerk Chancenprofil Kompetenzcheck Metall / Metallbau II

4 1 Einleitung Bereits seit vielen Jahren sind in Deutschland Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen. Mehr als ein Drittel der Arbeitslosen (34%) hat einen Migrationshintergrund. 1 Unterdurchschnittlich vertreten findet sich dieser Teil der Gesellschaft immer noch in Führungspositionen, im Rahmen des öffentlichen Dienstes oder in Berufen mit hohem Qualifikations- und Lohnniveau. Nicht nur neu Zugewanderte, sondern auch diejenigen Migrantinnen und Migranten 2, die bereits längere Zeit hier leben und zum Teil bereits über Arbeitserfahrungen verfügen, stehen nach dem Verlust eines Arbeitsplatzes oft vor der schwierigen Herausforderung, mit den fremden - oder fremd gebliebenen - Berufs- und Bildungsstrukturen zurecht zu kommen. Probleme mit der deutschen Sprache, fehlende Informationen über die Anforderungen des Arbeitsmarktes und nicht zuletzt auch geringere Einbindung in soziale Netzwerke erschweren den Einstieg bzw. Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit. Ein im Durchschnitt schlechteres Qualifikationsniveau und Sprachschwierigkeiten von Migranten werden zunehmend als Probleme erkannt, auf die sich verstärkte Bemühungen bei der Aus- und Weiterbildung sowie die Versuche zu einer passgenaueren Förderung für die berufliche Integration richten sollen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund können ihr Potenzial in der Arbeitswelt aufgrund verschiedener Formen von Ausgrenzung nicht voll einsetzen. Unter Berücksichtigung ihrer eigenen Ressourcen und Selbsthilfepotenziale sowie ihrer Verantwortung für den Hilfeprozess im Sinne eines Förderns und Forderns müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um den Zugang zur Erwerbsintegration und zu den für diese Integration erforderlichen Hilfen sicherzustellen. Der Preis, den Deutschland - auch aus ökonomischer Sicht - für dieses Brachliegen von Potenzialen zahlt, ist hoch. Einerseits werden Menschen zu Hilfeempfängern und an den Rand der Gesellschaft gedrängt, andererseits kann der zunehmende Fachkräftemangel, der mit der demographischen Entwicklung und den veränderten Anforderungen der Arbeitswelt einhergeht, nicht gedeckt werden. 3 Sowohl formale Qualifikationen aus den Herkunftsländern als auch informell erworbene Kompetenzen von Migranten sind in Deutschland bisher zu wenig anerkannt oder überhaupt erkannt worden. 1 Bundesagentur für Arbeit (2013): Der Arbeitsmarkt in Deutschland. Arbeitsmarktberichterstattung - Oktober Menschen mit Migrationshintergrund auf dem deutschen Arbeitsmarkt. S Zur besseren Lesbarkeit wird im Text nicht durchgehend die männliche und weibliche Sprachform verwendet, sondern es wird häufig die männliche Form benutzt, die dann Frauen mit einschließt. 3 Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (2010): Erste Empfehlungen zur Verbesserung der Erwerbsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund, DV 22/09 AF III, S. 2. 1

5 Erschwerend kommt hinzu, dass auch die formal erworbenen Abschlüsse bei einer Nicht-Anerkennung wieder zu rein informellen Kompetenzen werden. Erst im Rahmen des Nationalen Integrationsplans 4 wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen. Kompetenzen von Migranten werden seither verstärkt in der Integrationsdebatte mit einbezogen. Um die zu erschließenden Potenziale von Migranten transparent zu machen, sollen nun formale und nonformale ebenso wie auch informelle Kenntnisse und Fähigkeiten, unabhängig von ihrer formalen Anerkennung, in Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden. Damit diese Potenziale und Kompetenzen von Migranten in den Blick kommen und sichtbar gemacht werden, ein Heben von Schätzen 5 zu einer verbesserten Förderung führt und so die Kompetenzen nutzbar gemacht werden, braucht es Methoden und gute Praxisbeispiele. Die Angebote zur Integration in Ausbildung und Arbeit, die berufliche Beratung und Vermittlung von jugendlichen und zunehmend auch von erwachsenen Migranten wurden deshalb in den letzten Jahren häufig mit Verfahren der Kompetenzfeststellung verbunden. Bei der Anwendung dieser gängigen Verfahren und Instrumente, spezifiziert auf die Zielgruppe von Migrantinnen und Migranten, wird vor allem die Orientierung an den Ressourcen hervorgehoben. Gegenüber der früher praktizierten, eher entmutigenden Defizitorientierung sollen mit dem Fokus auf die bislang wenig berücksichtigten Ressourcen die oft durch die Migration entstandenen Brüche in der Bildungs- und Erwerbsbiografie überwunden und neue Zugänge zum Arbeitsmarkt eröffnet werden. Für die Praxis der Beratung und Arbeitsmarktintegration stellt sich allerdings nicht so sehr die Frage, welche neuen migrantenspezifischen Instrumente entwickelt werden, sondern vielmehr wie die bereits vielfach vorhandenen Verfahren auf die Anforderungen der Arbeit mit Migranten - und hier auch wieder differenziert innerhalb der Zielgruppe (Jugendliche, qualifizierte Neuzuwanderer, langzeitarbeitslose ältere Migranten usw.) - angepasst werden können. Viele der neu, oder in einer modifizierten Form, für die Zielgruppe der Migranten entwickelten Kompetenzfeststellungsverfahren sind im Rahmen von Projekten entstanden. Für die Anwendung und Übertragung eines Verfahrens ist es daher wichtig, die Einbettung in den jeweiligen Kontext dieser Projekte zu berücksichtigen. 4 Die Bundesregierung (2008): Der Nationale Integrationsplan - Neue Wege, Neue Chancen. 5 Lachmayr-Früchtl, Martina (2010): Vom Heben der Schätze - Grundlegendes zur Kompetenzfeststellung. In: IQ Facharbeitskreis Kompetenzfeststellung: Kompetenzfeststellung braucht Qualität. Nürnberg. S

6 Die hier vorliegende Handreichung ist begleitend zu direkten Integrationsmaßnahmen - ebenfalls im Rahmen eines durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts entstanden, das auf die Verbesserung der Qualifizierung und Integration von Arbeitslosen, mit dem Schwerpunkt auf Menschen mit Migrationshintergrund, gerichtet war. Als eine neue Zusammenstellung von Materialien trägt diese Handreichung vor allem der Erfahrung Rechnung, dass in Maßnahmen, die auf eine Integration bzw. Reintegration von Migranten mit z.t. längerer Zeit der Arbeitslosigkeit zielen, eine besondere Niederschwelligkeit der angewendeten Verfahren, sowie z.t. ein längerer Zeitraum zur Feststellung von Kompetenzen, gefordert sind. Dieser niederschwellig orientierte Zugang betrifft sowohl die sprachliche Ebene der Verständigung, die häufig jedwede Form einer vorwiegend schriftlichen Bearbeitung von Materialien durch Teilnehmende an der Kompetenzfeststellung ausschließt, als auch die Überprüfung vorhandener praktischer Fähigkeiten und Basisqualifikationen für verschiedene Berufe. Die Materialien, die als Arbeitshilfen von bereits vorhandenen Verfahren zur Kompetenzfeststellung von Migranten vorliegen, setzen häufig unterschiedliche Schwerpunkte je nach ihrer Zielrichtung. Es steht dann z.b. stärker die Ermittlung vorhandener Grundlagen für aufbauende und sinnvolle Weiterbildungen bei bereits vorhandenem gutem Qualifikationsniveau im Vordergrund, oder die Anregung zur Selbstreflexion zum Erkennen eigener Fähigkeiten sowie die Bewertung von sozialen Kompetenzen. Der Aspekt der Verwertbarkeit der Ergebnisse von Kompetenzfeststellungen für Betriebe, die auch gering qualifizierte Migranten bei entsprechendem Nachweis ihrer Fähigkeiten doch einstellen würden, ist bei diesen Verfahren weniger aufzufinden. Mit Blick auf die spezifischen Zielsetzungen des Projekts, in dessen Rahmen die Handreichung erarbeitet wurde, sind aus den im Projektverlauf gesichteten bereits vorhandenen Materialien Teile aufgenommen worden, die sich für den Versuch zu einem mehr niederschwelligen Verfahren zur Kompetenzfeststellung eigneten. Diese Unterlagen wurden an die Zielgruppe des Projekts und die in der Projektdurchführung gegebenen Möglichkeiten angepasst und durch Material zur Überprüfung berufsbezogener praktischer Fähigkeiten ergänzt. Die Projektmitarbeitenden hoffen, damit zu einer weiteren Verbreitung von Instrumenten zur Kompetenzfeststellung für Migranten beizutragen und deren Handhabung im Rahmen von Integrationsmaßnahmen zu erleichtern. 3

7 1.1 Rahmen für die Erarbeitung der Handreichung zur Kompetenzfeststellung Zu Beginn des Jahres 2010 veröffentlichte das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg einen Aufruf zur Einreichung von Projekten im Rahmen des Transnationalen Programms im Europäischen Sozialfonds zur Verbesserung der Qualifizierung und Integration von Arbeitslosen. Schwerpunkte des Förderprogramms waren die Verbesserung der Integration und Reintegration von Personen mit Migrationshintergrund sowie arbeitslosen Personen ab 45 Jahren, aufgrund der deutlich höheren Risiken, denen diese Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt ausgesetzt sind. Ergänzend zu den Maßnahmen der Integration in den Arbeitsmarkt sollte mit den Projektaktivitäten die Einbeziehung transnationaler Partner verbunden sein. Der aktive Austausch über innovative Ansätze, Produkte und Verfahrensweisen sollte zu einer Verbesserung der beruflichen Situation der genannten Zielgruppen beitragen. Nach einer halbjährigen Phase der Anbahnung von Kooperationsbeziehungen mit transnationalen Partnern konnten die Träger der fünf vom Ministerium ausgewählten Projekte im ersten Quartal 2011 mit der direkten Projektdurchführung starten. Die beiden kooperierenden Projektträger Neue Arbeit Zollern-Achalm e.v. und BruderhausDiakonie führten im Förderzeitraum von gemeinsam das von ihnen konzipierte Projekt mit dem Titel in³ - informelle Kompetenzen, individuelle Qualifizierung, integrative Unterstützung durch. Dieses Projekt verfolgte neben den direkt arbeitsmarktintegrierenden Maßnahmen mit Teilnehmenden die Zielsetzung, das Beratungssetting und die Instrumente zur Arbeitsmarktintegration für die sehr heterogene Gruppe von Migrantinnen und Migranten, die unabhängig von der Frage ausreichender Sprachkenntnisse oft sehr unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich Kultur, Bildungsstand und Aufenthaltsstatus hat, an den Bedarf anzupassen. 1.2 Das transnationale Projekt in³ - informelle Kompetenzen, individuelle Qualifizierung, integrative Unterstützung Die folgende Tabelle gibt in Form eines Steckbriefs einen Überblick zu den Projektdaten und teilweise zu Ergebnissen der transnationalen Zusammenarbeit, die Anteil an der Umsetzung der Projektziele hatten. 4

8 Projektname in³ - informelle Kompetenzen, individuelle Qualifizierung, integrative Unterstützung Träger Neue Arbeit Zollern-Achalm e.v. in Kooperation mit der BruderhausDiakonie Transnationale Partner Związku Zakładów Doskonalenia Zawodowego (ZZDZ, Verband der Anstalten für die berufliche Weiterbildung) in Warschau Dodder Valley Partnership (Bürgerschaftliches Engagement zur Gemeindeentwicklung) in Dublin Instituto Municipal de Formacion y Empleo (IMFE, Städtisches Institut für Ausbildung und Beschäftigung) in Granada Consorcio Vega-Sierra Elvira, Granada, mit dem Projekt "Vegainnova" Spezifische Zielsetzung des Projekts (Re)Integration von z.t. langzeitarbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund und älteren Personen ab 45 Jahren in den Arbeitsmarkt sowie Verbesserung des Berufseinstiegs von jungen Menschen mit Migrationshintergrund durch Ressourcenorientierte Aktivierung, Kompetenzfeststellung und Qualifizierung Zentrale Inhalte Entwicklung und Erprobung eines an die Zielgruppen angepassten, subjekt- und anforderungsorientierten, niederschwelligen Ansatzes zur Feststellung sowohl formaler, praktischer, als auch informeller, arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen. Aufnahme von Modellen zur Kompetenzerfassung bei transnationalen Partnern Anpassung von Qualifizierungseinheiten an den individuellen Bedarf und die vorhandenen Kompetenzen Umsetzung eines sozialräumlichen Ansatzes zur Verbesserung von Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit in einem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil Bei relevanten Akteuren der Arbeitsförderung wird die Wahrnehmung von Kompetenzen und brachliegenden Ressourcen der Zielgruppen gestärkt. 5

9 Ergebnis - Konkreter Outcome Stand Dezember geförderte langzeitarbeitslose Teilnehmende; 80 Teilnehmende in 1. Arbeitsmarkt, Ausbildung oder in weitere Maßnahmen vermittelt (darunter TN mit bis zu 10 Jahren Arbeitslosigkeit); 178 Teilnehmende haben erfolgreich die Maßnahme abgeschlossen. Eine Handreichung (Arbeitsinstrument) zur niederschwelligen Kompetenzfeststellung für Migranten liegt vor. Die wissenschaftliche Begleitung durch die Tübinger Forschungsgruppe konnte im stadtteilorientierten Ansatz für die Berufsorientierung junger Migrant/innen relevante Erwartungshaltungen in Diskrepanz zu den realen Chancen ermitteln und in die Arbeit zur Berufsfindung einbinden. Zentrale Punkte der Zusammenarbeit mit den transnationalen Partnern Warschau/Polen: Austausch zu den Erfahrungen im Bereich der an praktischen Testverfahren orientierten Erfassung, Bilanzierung und Bestätigung von informell vorhandenen Qualifikationen bei der Ermsland-Masurischen Anstalt für Weiterbildung Dublin/Irland: Transfer der Erfahrungen und Konzepte im Bereich Community work mit einem Schwerpunkt auf dem Thema Arbeitsintegration Granada / Spanien: Entwicklung eines Portfolios für Arbeitsuchende, in dem auch informelle Kompetenzen erfasst und ausgewiesen sind. Zusammenarbeit im Rahmen eines spanischen Projekts: Praktikum von 5 spanischen, in der Arbeitsmarktintegration tätigen Beraterinnen in Deutschland. Wie in dieser groben Übersicht deutlich wird, hatte das Gesamtprojekt mehrere Teilpakete, die je nach Schwerpunktsetzung bei einem der beiden Träger bzw. der jeweiligen thematischen Ausrichtung der transnationalen Partnerschaft umgesetzt wurden. Das hier mit dem Vorliegen der Handreichung im Mittelpunkt stehende Teilprojekt, die Erarbeitung und Erprobung eines an die Zielgruppen des Projekts angepassten Verfahrens zur Kompetenzfeststellung, basierte in seiner Konzeption auf der Erfahrung, dass Kompetenzfeststellungen für Migranten in der Beratungs- und Vermittlungspraxis wenig bekannt und genutzt sind. Eine erste Sichtung der vorhandenen Verfahren ergab, dass keines der einbezogenen Kompetenzfeststellungsverfahren geeignet ist, an alle spezifischen Zielstellungen, Zielgruppen und Rahmenbedingungen angepasst zu werden. 6

10 Es wurde deshalb der Versuch unternommen, Verfahrensanregungen zur Kompetenzfeststellung zu erarbeiten, die vor allem mit dem Fokus auf ein niedrigeres Qualifikationsniveau und geringeren Sprachkenntnissen geeignete Werkzeuge zusammenfügen und damit für die Praxis Beispiele zur Verfügung stellen. Ein besonderer Aspekt bei der Zusammenstellung und Erarbeitung dieser mehr niederschwellig orientieren Praxis-Handreichung für die Beratung, Kompetenzfeststellung und Qualifizierung war durch den Austausch mit den transnationalen Partnern gegeben. Hier sind vor allem Anregungen durch den polnischen Partner zu nennen, bei dem die praktische Überprüfung und anschließende Verwertung der jeweils berufsrelevanten Fähigkeiten - unabhängig vom formalen Qualifikationsnachweis - im Vordergrund steht. In der Zusammenarbeit mit dem spanischen Partner wurden u.a. der Einfluss der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Ländern sowie kulturell bedingte Unterschiede deutlich, die z.b. bereits eine jeweils passende Formulierung von Fragen zur Aufnahme von Daten oder die Art der Fragestellung zu potentiellen informellen Fähigkeiten betrafen. 1.3 Einsetzbarkeit der Handreichung zur Kompetenzfeststellung in Beratung, Vermittlung und Qualifizierung Praktischen Nutzen für die Alltagspraxis in Beratungssituationen, zur Durchführung einer Kompetenzfeststellung, und für Vermittlungsbemühungen zur Integration von Migranten auf dem Arbeitsmarkt kann die vorliegende Handreichung für folgende Gruppen haben: Mitarbeitende in der Beratungs- und Vermittlungstätigkeit der Jobcenter, bei Bildungsträgern und Anbietern von Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt, sowie Fachkräfte, die im Bereich der Feststellung berufspraktischer Fähigkeiten und der (Nach)qualifizierung tätig sind. Auch im Rahmen bzw. im Anschluss an Integrationskurse kann ein Teil des Materials sinnvoll Verwendung finden. Vielen Beratungsfachkräften und Mitarbeitenden in Integrationsmaßnahmen und -projekten wird die Erfahrung vertraut sein, mit der sich auch die Mitarbeitenden des Projekts in³ auseinander zu setzen hatten. Maßnahmenbzw. Projektteilnehmende der Zielgruppe Migrantinnen und Migranten haben häufig auch nach längerer Zeit des Aufenthalts in Deutschland noch nicht ausreichende Sprachkenntnisse, um den Großteil der bisher bereits vorhandenen Materialien zum Einstieg in Kompetenzfeststellungen, z.b. detaillierte Fragebögen, überhaupt bearbeiten zu können. 7

11 Auch der Sinn von Aufgaben, die auf Selbstreflexion und das Bewusstmachen verborgener Fähigkeiten abzielen, ist in der ersten Betreuungsphase oft sehr schwierig zu vermitteln und transparent zu machen. Oft stellt sich als ein zusätzliches Problem, dass die zu Beratenden keinerlei Unterlagen und Nachweise von Qualifikationen oder Arbeitszeugnisse beibringen können. Die Suche nach geeigneten Materialien, Beschreibungen von Prozessabläufen bzw. Checklisten für die Feststellung berufspraktischer Fähigkeiten, die einer geforderten Niederschwelligkeit Rechnung tragen, gestaltet sich dann sehr aufwendig. Die vorliegende Handreichung ist eine komprimierte und beispielhafte Zusammenstellung von Materialen, die sich in der Umsetzung des Projekts in³ bewährt haben. Die Auswahl und Anpassung der Materialien war insbesondere auf diejenigen Personen innerhalb der Zielgruppe von Migranten ausgerichtet, für die ein Verfahren einer umfassenden Kompetenzfeststellung, z.b. in einer größeren Gruppe oder mit der Voraussetzung eines höheren Qualifikationsniveaus, nicht in Frage kommt. Es handelt sich um Vorschläge für eine Durchführung von Kompetenzfeststellungen mit dem Anspruch, in einem sehr individuell gestalteten Prozess, der zugleich die Handlungsfähigkeit und das Selbstvertrauen von Teilnehmenden steigert, bisher nicht erfasste Kompetenzen für die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermitteln und sichtbar zu machen. Eine Verdeutlichung des theoretischen Hintergrunds für die Entwicklung von Instrumenten zur Kompetenzfeststellung mit migrationsspezifischer Ausrichtung erleichtert das Verständnis für den damit verbundenen Paradigmenwechsel. Der Kompetenzfeststellung für Migranten liegt immer eine Haltung zugrunde, die auf das Erkennen und Dokumentieren von Ressourcen und Stärken ausgerichtet ist. Im Folgenden werden die theoretischen Grundlagen für Kompetenzfeststellungsverfahren kurz zusammengefasst. 6 2 Kompetenzbegriff / Kompetenzfeststellungsmodelle Der Kompetenzbegriff gewinnt seit etwa 1990 im Kontext von Bildung und Ausbildung in der Forschung sowie in der Praxis zunehmend an Bedeutung. Egal ob man den Blick eher auf die Schulbildung oder auf die Erwachsenenbildung lenkt. Insbesondere der Blick auf die betriebliche Aus- und Weiterbildung zeigt, dass sich der Fokus nun stärker auf die Anwendung erworbener Kompetenzen und weniger auf formale Qualifikationen richtet. 6 In ausführlicher Darstellung finden sich diese Grundlagen in: Erler, Wolfgang/Dr. Schindel, Andrea (2007): Kompetenzfeststellung bei Migrantinnen und Migranten. Konzepte und Handlungsstrategien zur Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten. 8

12 2.1 Allgemeines zum Kompetenzbegriff / zur Kompetenzfeststellung Eine Qualifikation bescheinigt, dass in einem formalen Lernprozess ein bestimmtes, meist berufsbezogenes Wissen erworben wurde. Die Kompetenz geht weit darüber hinaus und bezieht alle Formen von Erfahrungswissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Motiven und sogar auch die Anwendungssituation mit ein. Es steht nicht das grundsätzliche Vorhandensein dieser Kompetenzen im Vordergrund, sondern deren Anwendung und Abrufbarkeit in konkreten Situationen. Kompetenzen sind weniger eng auf Anforderungen von Berufen oder Tätigkeiten bezogen, sie sind allgemeine Dispositionen von Menschen zur Bewältigung bestimmter lebensweltlicher Anforderungen. Durch die Einbeziehung dieses Blicks auf die Anwendung ergibt sich eine mehr ganzheitliche Betrachtungsweise. Zur Begriffsbestimmung wird fast durchgängig folgende Arbeitsdefinition verwendet: Kompetenzen bezeichnen Fähigkeiten und Dispositionen, die ein sinnvolles Handeln in komplexen Situationen und eine erfolgreiche Bewältigung komplexer Aufgaben erlauben. 7 Wenn sich im Weiteren die Frage stellt, mit Hilfe welcher Instrumente sich die solcherart definierten Kompetenzen erfassen und bewerten lassen, können verschiedene Analyseebenen unterschieden werden. Mit Bezug auf die Ebene des Individuums ist die Einteilung in vier Kompetenzdimensionen, anhand von denen beobachtet und bewertet wird, gängig geworden. Fachkompetenz Methodenkompetenz Soziale und kommunikative Kompetenz Personale Kompetenz Wissen, sensomotorische Fähigkeiten, fachliche Urteilsfähigkeit für die sachkundige Bewältigung von Arbeits- und Lebensbereichen - weitgehend deckungsgleich mit dem Inhalt beruflicher Spezialqualifikationen Methoden mit einem weiten Anwendungsspektrum umfassen: Beherrschung von Kulturtechniken (Fremdsprachen), Umgang mit Informationstechnologien sowie kreative Problemlösung neuer Aufgaben Sie werden im Miteinander mit anderen Personen wirksam: Teamfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit, Empathie, Übernahme von Verantwortung Sie betreffen die Formen der Selbstorganisation der Individuen: Fähigkeit zur Einordnung eigenen Erfahrungswissens, Selbstbewusstsein, Selbstmanagement, Reflexionsfähigkeit 7 Erpenbeck, John/von Rosenstiel, Lutz (2007): Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen,Verstehen und Bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart. S. XI f. 9

13 Verfahren zur Kompetenzfeststellung dienen der systematischen Erfassung von Kompetenzen. Gleichzeitig wird damit das Aktivieren von Ressourcen und das Stärken des Selbstbewusstseins von Teilnehmenden intendiert. Kompetenzfeststellung kann deshalb in diesem Sinn auch als ein Empowerment-Instrument begriffen werden, mit dem berufliche Perspektiven erweitert oder Veränderungsmöglichkeiten eröffnet werden. Allgemein wird von Kompetenzfeststellungsverfahren verlangt, dass sie sowohl anforderungsorientierte Teile als auch - dies besonders bei migrationsspezifisch orientierten Verfahren - subjektorientierte Elemente enthalten. Die anforderungsorientierten Verfahrenselemente dienen dazu, festzustellen, für welches berufliche Feld Teilnehmende möglicherweise geeignet sind. Mit Blick auf je spezifische Arbeitsanforderungen ermitteln und bewerten sie die Anschlussfähigkeit an die Arbeitswelt. Subjektorientierte Verfahrenselemente sollen die teilnehmende Person befähigen, die eigenen Kompetenzen einzuschätzen und für sich nutzbar zu machen. Diese Selbstreflexion bezieht sich z.b. auf die eigene Biografie, auf individuelle Entscheidungsprozesse oder auf das eigene Rollenverhalten. Einen guten Überblick zu den Themenfeldern, die bei einem stärker subjektund entwicklungsorientierten Ansatz gemeinsam mit Teilnehmenden erarbeitet werden, gibt die folgende Tabelle: 8 Woher komme ich? Biografische Sammlung Was kann ich? Erfahrungen, Fertigkeiten, Kenntnisse, Interessen Woher komme ich? Familie Sprachen Stationen des Lebens Persönliche Kontakte Was ist mir im Leben wichtig (Werte)? Formeller Bereich Schule, Ausbildung, Beruf Weiterbildung und Qualifikation Informeller Bereich Soziales Leben Haushalt und Familie versch. Lebenssituationen Interessen und Hobbies Alltagsbewältigung Welche Zeugnisse und Nachweise habe ich 8 MigraNet und SEPA in EQUAL II (2007): Kompetenzbilanz. Augsburg/München. S. 9. Letzter Zugriff am unter URL : 10

14 Mein Kompetenzprofil Kompetenzen und Stärken Wo will ich hin? Möglichkeiten der Umsetzung der Kompetenzen Welche besonderen Stärken und Kompetenzen habe ich? In welchen unterschiedlichen Situationen konnte/kann ich diese Kompetenzen einsetzen Welche Aufgaben und Anforderungen konnte ich mit diesen Kompetenzen bewältigen persönliche und berufliche Ziele und Wünsche Was ist mir wichtig? Wie kann ich diese Ziele erreichen Welche anderen Möglichkeiten gibt es für mich Wer kann mir dabei helfen? Welche Hindernisse können auftreten? Wo kann ich mich bewerben Die Auswertung des jeweiligen Teils im Rahmen einer Kompetenzfeststellung erfolgt immer über Selbst - und Fremdeinschätzung, bzw. in einer Kombination von beiden. Hier kommt dem Gespräch - vor allem der Art der Gesprächsführung - eine wichtige Rolle zu. Nur dann, wenn Teilnehmende in einem sensibel gestalteten Gespräch in die Reflexions- und Bewertungsprozesse von Ergebnissen aktiv einbezogen sind, kann überhaupt von einer Kompetenzfeststellung, gegenüber einem reinen Assessment- und Profilingverfahren, gesprochen werden. 2.2 Kompetenzfeststellungen für Migranten Verfahren zur Kompetenzfeststellung für Migranten haben einen besonderen Stellenwert für die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Die bisherigen gesetzlichen Vorgaben schließen Personen mit Migrationshintergrund und neu Zugewanderte in weiten Teilen von formalen Anerkennungsverfahren aus. Zu vielen ausländischen Berufsabschlüssen gibt es keinen vergleichbaren Abschluss in Deutschland. Wenn eine im Ausland erworbene berufliche Qualifikation im Vergleich zum jeweiligen deutschen Abschluss nicht gleichwertig ist, kann zwar eine Teilanerkennung ausgesprochen werden, aber die Möglichkeiten zu Anpassungsqualifizierungen sind oft langwierig und zum Teil auch in finanzieller Hinsicht schwierig zu bewerkstelligen. In der Konsequenz sind Migranten häufig auf Arbeitsplätzen weit unter ihrem Qualifikationsniveau beschäftigt oder es gelingt ihnen schwer, überhaupt auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dies bedeutet einen Verlust von Beschäftigungspotentialen, der bei dem zunehmend beklagten Mangel an Facharbeitskräften an Bedeutung gewinnt. Die Berücksichtigung beruflicher praktischer Erfahrung und die Feststellung von Handlungskompetenzen ist somit ein wichtiger Schritt zu einer verbesserten Arbeitsmarktintegration von Migranten. 11

15 Für die Migranten selbst kann die Teilnahme an einem Verfahren zur Kompetenzfeststellung dazu beitragen, ihre informell und non-formal erworbenen Kompetenzen aufzuwerten und ihnen Wege zu einer adäquaten Beschäftigung zu eröffnen. Werden die zusätzlichen Potentiale, die Migranten mitbringen oder im Zuge der Migrationserfahrung entwickelt haben (wie z.b. ihre Sprachkenntnisse aus dem Herkunftsland, ihre interkulturelle Kompetenz) berücksichtigt und als Kompetenzen gesehen, so stärkt diese ressourcenorientierte Perspektive das Vertrauen in ihre Handlungsfähigkeit und die Verwertbarkeit ihrer Kenntnisse. 2.3 Migrantenspezifische Elemente und Qualitätsstandards Die Notwendigkeit zur Anwendung migrationsspezifischer Instrumente zur Arbeitsmarktintegration und die migrationsspezifische Ausgestaltung einer Beratungssituation, selbst bei der ersten groben Datenerhebung und Ermittlung des Kenntnisstandes, ist in vielen Fällen von Beratungsprozessen (in Jobcentern, bei Bildungsträgern...) noch immer nicht ausreichend umgesetzt. Um die Chancen eines erfolgreichen Gesamtberatungsprozesses, in dem eine Kompetenzfeststellung eingebunden ist, sowie die Chancen zur Vermittlung in eine Beschäftigung zu verbessern, ist es deshalb wichtig, die migrationsspezifischen Elemente hervorzuheben. 9 Dazu gehören: Sprachstandfeststellung, die in differenzierter Weise die erreichte Verstehens- und Ausdrucksfähigkeit erhebt Ermittlung persönlicher Stärken und Potentiale (Subjekt- und Ressourcenorientierung) Herausarbeiten des Nutzens informeller Kompetenzen Reflexion der aus der Migrationserfahrung gewonnenen Kompetenzen Bewertung von nur arbeitsintegriert erworbenen Kompetenzen Stärkung des Selbstwerts, die zu einer Erhöhung der Handlungsfähigkeit führt Und nicht zuletzt: Verständigung über die kulturellen Unterschiede und Erkennen migrationsspezifischer Diskriminierungsmuster, die auch in Beratungssituationen wirksam sein können. 9 Erler, Wolfgang/Dr. Schindel, Andrea (2007): Kompetenzfeststellung bei Migrantinnen und Migranten. Konzepte und Handlungsstrategien zur Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten. S

16 Immer wieder die kulturellen Unterschiede zu reflektieren, z.b. was in verschiedenen Ländern jeweils der Bewertungsmaßstab für Teamfähigkeit, das Verhalten im Umgang mit Hierarchie oder die Anforderung an Selbstständigkeit sein kann, gehört zur den Voraussetzungen einer migrationsspezifischen Ausrichtung von Kompetenzfeststellungen. Es ist zu beachten, dass eine dialogische Auseinandersetzung zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Fachkräften stattfinden kann, um kulturell bedingten Unterschieden Raum zur Aushandlung zu geben (z.b. Unterschiede in der Einordnung von Begriffen). 10 Die Ansatzpunkte für Verfahren, die in einem ganzheitlichen Sinn die Lebenssituation von Migranten berücksichtigen, liegen in dem Bestreben, dem Defizitblick zu begegnen und die Kompetenzfeststellung als Arbeitsinstrument und zugleich als Handlungskonzept zu sehen, mit dem es gelingt, Impulse für die weitere Entwicklung zu geben. Das gemeinsame Reflektieren im Prozess des Herausarbeitens von Kompetenzen soll den Selbstwert der zu Beratenden und daran anknüpfend ihre Handlungsfähigkeit steigern. Das Ziel der systematischen Erfassung und Dokumentation der Fähigkeiten und Kompetenzen ist immer, einen konkreten Ausgangspunkt für die passgenaue Vermittlung oder, wenn nötig, für nachqualifizierende Maßnahmen zu erheben. Insgesamt ist das Verfahren nur sinnvoll, wenn es in einen Gesamtberatungsprozess eingebunden ist und sichergestellt ist, dass daran angeschlossen werden kann. Im Rahmen des Facharbeitskreises Kompetenzfeststellung und Profiling im Netzwerk Integration durch Qualifizierung wurden Qualitätsstandards zur Kompetenzfeststellung für Menschen mit Migrationshintergrund festgelegt. 11 Zu diesen Qualitätsstandards gehören - verkürzt dargestellt - Regeln und Anforderungen für folgende Ebenen: Teilnehmerebene: Für die Teilnehmenden müssen die Ziele, die Aussagen und die Verwertung der Ergebnisse der Kompetenzfeststellung transparent sein. Sofern verschiedene Stellen an dem Prozess beteiligt sind und Daten weitergegeben werden, muss auch dieses deutlich gemacht werden. Damit das Verfahren als ein Angebot verstanden wird, das es für sich zu nutzen gilt, ist die Freiwilligkeit der Teilnahme wichtig. 10 IQ-Facharbeitskreis Kompetenzfeststellung und Profiling (2007): Praxishandreichung - Qualitätsstandards und migrationsspezifische Instrumente zur Kompetenzfeststellung und Profiling. S Ebd., S.5 13

17 Durchführungsebene: Hier ist die Qualifizierung der Fachkräfte angesprochen, deren interkulturelle Kompetenz geschult sein soll und die Ambiguitätstoleranz gegenüber der Vielfalt von Lebensentwürfen, unterschiedlichem Rollenverständnis etc. mitbringen müssen. Immer dann, wenn das Verhalten von Teilnehmenden in Situationen analysiert wird, z.b. zur Feststellung der Sozialkompetenz, ist die Beteiligung mehrerer Beobachter/innen erforderlich. Methodisch-didaktische Ebene: Ein ausführliches Erstgespräch ist notwendig, um das Verfahren, die Vorgehensweise und das Ziel des Prozesses zu klären. Die gewählten Aufgabenstellungen müssen dem Sprachniveau der Teilnehmenden entsprechen und es sollen erforderliche Unterstützungen, z.b. durch Visualisierungen, gegeben werden. Die Auswahl der Methoden sollte subjekt- und anforderungsorientierte Verfahrensteile enthalten. Sowohl formelle als auch informelle Lernprozesse sollen dabei berücksichtigt werden. Verfahrensebene: Je nach Zielgruppe, Zielsetzung und institutionellen Rahmenbedingungen soll das Verfahren differenziert eingesetzt werden, sich dabei jedoch nach den empfohlenen Vorgaben richten. Neben der Balance von subjekt- und anforderungsorientierten Verfahrensteilen soll auch die systematische Begleitung im Prozess und die Ergebnisdokumentation sowie die Anschlussfähigkeit, d.h. die Weiterführung des Prozesses, beachtet werden. Ebene der Rahmenbedingungen: Eine Vertrauen weckende, gute Atmosphäre gehört ebenfalls zu den Voraussetzungen für einen gelingenden Prozess der Kompetenzfeststellung. Als zu berücksichtigender migrantenspezifischer Faktor kommt neben der sprachlichen Unterstützung hinzu, dass ein größerer Zeitaufwand für interkulturelle Aushandlungsprozesse und die Verständigung über die Bedeutung und Einordnung von Kompetenzen nötig ist. Das durchgängige Beachten der Qualitätsstandards, vor allem der noch weiterreichenden Forderungen nach fortlaufender Evaluierung des Prozesses, wird nicht in jedem Fall eines Beratungsprozesses, bei dem gezielt Verfahrensbestandteile zur Kompetenzfeststellung eingebunden werden, vollständig gelingen. Die an den Standards orientierte qualitative Gestaltung muss jedoch im Blick bleiben. 14

18 2.4 Voraussetzungen migrationsspezifischer Beratung Zu den Empfehlungen, die das Netzwerk Integration durch Qualifizierung zur Verbesserung der Praxis der Integrationsarbeit mit Personen mit Migrationshintergrund abgegeben hat, gehören neben den Qualitätsstandards auch unverzichtbare Voraussetzungen und Bestandteile migrationsspezifischer Beratung zu Bildung, Beruf und Erwerbstätigkeit. 12 Anlässe für die migrationsspezifische Beratung in Bildungs- und Berufsfragen sind immer Situationen des Übergangs zwischen oder innerhalb von Phasen im Laufe eines Erwerbslebens. In der vom Facharbeitskreis Beratung des IQ- Netzwerkes herausgegebenen Erhebung wurden elf typische Anlässe identifiziert, bei denen sich in der migrationsspezifischen beschäftigungsorientierten Beratung besondere Herausforderungen stellen. 13 Bei den hier mit dem Kontext der Handreichung verbundenen Übergangssituationen handelt es sich vorrangig um Beratung zur Beendigung von Arbeitslosigkeit und zur aktiven Teilhabe am Arbeitsmarkt Beratung beim Zuzug nach Deutschland zur Integration in den Arbeitsmarkt Beratung beim Übergang von bisher oder zweitweiser Nichterwerbstätigkeit in den Arbeitsmarkt, sowie Beratung zu einer beruflichen Fortbildung oder Umorientierung. An eine migrationsspezifische Beratung in diesen Übergangssituationen stellen sich besondere Herausforderungen. 14 So z.b. die Herausforderung, die Tendenz zur Diskriminierung zu beachten, die sich gegenüber Migranten einstellt, deren Arbeitslosigkeit durchschnittlich länger andauert und oft aufgrund mehrfach erlebter Frustration zu Verunsicherung und Inaktivität führt. Auch wenn die Integrationsarbeit erschwert ist, die Beratung von arbeitslosen Migranten ist in besonderer Weise herausgefordert, bisher nicht genutzte Potentiale aufzuspüren und mögliche Förderungen zur beruflichen Qualifizierung umzusetzen. Es ergeben sich damit sehr komplexe Anforderungen an die Beraterinnen und Berater, zu denen hoch reflektierte und differenzierte Kommunikationsstrategien und insbesondere die Fähigkeit zur Bewältigung der Gratwanderung zwischen beeinflussenden und respektierenden Interventionen gehören. 12 Kohn, Karl-Heinz P. (2011): Migrationsspezifische beschäftigungsorientierte Beratung - spezifische Themen, spezifische Bedarfe. Berlin. S Ebd., S Ebd., S. 7 15

19 Wenn sich bereits bei zu beratenden arbeitslosen Migranten, die schon längere Zeit in Deutschland verbracht haben, Herausforderungen durch spezifische Wissensnachteile, durch den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache und durch diskriminierende und desintegrierende Strukturen ergeben, so stellen sich diese Herausforderungen in der Beratung von neu Zugewanderten auf erhöhtem Niveau. Es müssen in der Beratungssituation nicht nur die spezifischen Nachteile ausgeglichen werden, sondern beschäftigungsorientiertes Wissen und die deutsche Sprachfähigkeit von der Nulllinie aus aufgebaut werden. 2.5 Handlungsempfehlungen Es wird häufig darauf hingewiesen, dass die Verwertbarkeit der Ergebnisse einer migrationsspezifischen Kompetenzfeststellung insofern problematisch ist, als es sich dabei noch nicht um ein etabliertes Arbeitsinstrument handelt, sondern dieses Verfahren - wie auch im vorliegenden Fall - meist im Rahmen von Modellprojekten genutzt und propagiert wird. Eine breitere Information von Arbeitgebern und die stärkere Nutzung durch Akteure der Arbeitsmarktintegration werden daher dringend empfohlen und als notwendig erachtet. Trotz vieler Ansätze und dem Einsatz innerhalb von Projekten kommt Kompetenzfeststellungsverfahren bei Migranten bislang eher geringe Bedeutung zu. Sowohl die Verfahren selbst als auch die resultierenden Kompetenznachweise leiden unter einem geringen Verbreitungsgrad. Vor allem unter Arbeitgebern sind Verfahren zur Kompetenzfeststellung wenig bekannt. Zudem zielen viele der entwickelten Verfahren auf den Einsatz in der arbeitsmarktorientierten Beratung und Berufswegplanung ab. Dabei fokussieren sie in erster Linie auf eine persönliche Standortbestimmung und orientieren sich weniger an konkreten Kompetenzanforderungen von Arbeitsplätzen und prozessen. Sie sind damit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber nur bedingt nutzbar. 15 Von den bestehenden Möglichkeiten ausgehend ergeben sich dennoch Anknüpfungspunkte und Perspektiven, die dazu beitragen können, dass Kompetenzfeststellungsverfahren zur beruflichen Integration von Migranten von Unternehmen und Arbeitsverwaltungen akzeptiert und genutzt werden. Empfehlungen zu einer stärkeren Etablierung beziehen sich sowohl auf die untergesetzliche als auch auf ordnungspolitische Ebene Kucher, Christian/Wacker, Nadine (2011): Kompetenzfeststellung für Migratinnen und Migranten. In: Granato, Mona/Münk, Dieter/Weiß, Reinhold (Hrsg.): Migration als Chance. Bonn, S Ebd., S. 169 ff. 16

20 Zu den Empfehlungen auf untergesetzlicher Ebene gehören: Bessere Information aller beteiligten Akteure und damit Erhöhung des Bekanntheitsgrads und der Verbreitung von Kompetenzfeststellungsverfahren. Einbindung der Instrumente und Verfahren in den Regelbetrieb der Arbeitsvermittlung Etablierung in den Anerkennungsstellen. Damit könnte bei mangelnder Vergleichbarkeit eine informelle Kompetenzfeststellung angeboten werden. Stärkere Ausrichtung auf den betrieblichen Bedarf. Die Empfehlungen auf ordnungspolitischer Ebene richten sich auf die Rahmenbedingungen für die Externenprüfung, als bislang einziges Instrument zur Zertifizierung im Ausland erworbener Kompetenzen. Eine Verringerung der formalen Zulassungskriterien, die Ermöglichung von Teilprüfungen und der Aufbau von Unterstützungsstrukturen könnten zu einer breiteren Nutzung dieses Anerkennungsinstruments führen. Sofern Arbeitsverwaltungen/Jobcenter, Betriebe oder auch Weiterbildungsanbieter ein Interesse an Kompetenzfeststellungsverfahren haben, äußern sie nach unserer Erfahrung den Wunsch nach handfesten, nachvollziehbaren Ergebnisse, so z.b. zum Beurteilen der berufsbezogenen Sprachkompetenz, zum Nachweis der vorhandenen Qualifikationen und zur konkreten Empfehlung für eine Nachqualifizierung oder beruflichen Weiterbildung. Unabhängig von geförderten Projekten sollten zudem auch der Umfang und der Aufwand für eine Kompetenzerfassung machbar und nicht zuletzt auch finanzierbar sein. Die vorliegende Handreichung mit einem niederschwelligen Ansatz, der komprimierten Zusammenstellung von verwendbarem Material und den Hinweisen zur Feststellung berufsbezogener Kompetenzen bemüht sich, einen Schritt weiter in diese Richtung zu erleichtern. 3 Niederschwelliges Verfahren zur Kompetenzfeststellung für Migranten Im Rahmen des Projekts In³ wurde die in den letzten Jahren öfter formulierte Handlungsempfehlung aufgegriffen, aus dem Baukasten bereits vorhandener Materialien zur Kompetenzfeststellung bei Migranten an die Zielgruppen des Projekts angepasste Instrumente zu verwenden und sie bedarfsorientiert abzuwandeln oder gegebenenfalls zu ergänzen. Die aus vorhandenem Material 17 ausgewählten und z.t. neu erarbeiteten Arbeitshilfen greifen Aspekte sowohl der Subjektorientierung als auch der Anforderungsorientierung auf und geben ergänzend Anregung zu Nachqualifizierungsbestandteilen. 17 Eine Übersicht zu Kompetenzfeststellungsverfahren findet sich ab Seite 35 17

21 In Bezug auf subjektorientierte Verfahren sind dies: Biographieorientierte Instrumente (Erstinterview, Einstiegsphase für die Ermittlung informeller Kompetenzen) und Handlungsorientierte Instrumente (Ermittlung sozialer und methodischer Kompetenzen) Bezogen auf anforderungsorientierte Verfahren in der berufspraktischen Erprobung werden Anregungen gegeben zur praktischen Erfassung von berufsübergreifenden Basiskenntnissen und zur Feststellung von Grundkenntnissen/informellen Kompetenzen in ausgewählten beruflichen Feldern (hier im Bereich der Metallbearbeitung). 3.1 Projektintegrierter Ablauf der Kompetenzfeststellung Die mit dem Projekt in³ verfolgte Zielsetzung, die Verbesserung der Chancen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt durch Nutzung von Verfahren zur Kompetenzfeststellung, wurde im Rahmen von zwei unterschiedlich konzipierten Prozessabläufen umgesetzt, in die diese Verfahren eingebunden waren. a) Längerfristige intensive Beratung, Kompetenzermittlung und Qualifizierung: Diese Maßnahme mit einer durchschnittlichen Dauer von 6 Monaten wurde mit mehreren Ablaufphasen konzipiert, beginnend mit einer migrationsspezifisch ausgerichteten Erstberatung, dem Aufspüren vorhandener informeller Kompetenzen in einem weiteren strukturierten Interview, Sprachstandfeststellung und Ermittlung sozialer und methodischer Kompetenzen, Feststellung der berufsbezogenen praktischen Basiskenntnisse für die anschließende Nachqualifizierungsphase und Einmündung in konkrete Schritte der Vermittlung in Arbeit. Dieser Prozessablauf hat sich besonders bei Migranten mit niedrigerem Qualifikationsniveau und längerer Zeit der Arbeitslosigkeit bewährt, bei denen die nicht vorhandene Kenntnis, über welche Fähigkeiten sie aktuell noch verfügen oder aufbauen könnten, zu den vorrangigen Vermittlungshemmnissen gehörte. Der längere Zeitraum der Begleitung war notwendig, um das Vertrauen der Teilnehmenden in die Bewältigung von Arbeitsaufgaben wieder aufzubauen und auch den Betrieben aufgrund der intensiven Begleitung und Erprobung in den eigenen Werkstätten des Projektträgers oder in Praktikumsstellen den Stand der Kompetenzen konkret darstellen zu können. 18

22 b) Einwöchiges Verfahren zur Kompetenzfeststellung: Mit einer Gruppe von ca. 10 Teilnehmenden wurde zeitlich verdichtet mit vorwiegend subjektorientierten Instrumenten gearbeitet. Anforderungsorientierte Anteile waren jedoch auch in spielerischer Form integriert. Die Teilnehmenden machten über die Vermittlung durch das Jobcenter freiwillig an dieser kürzeren Maßnahme zur Kompetenzfeststellung mit, um ausgehend von den ermittelten Ergebnisse eine konkretere Grundlage für weitere Vermittlungsgespräche bzw. Förderangebote des Jobcenters oder auch, im Fall jüngerer Teilnehmender, die bei diesem Verfahren einbezogen wurden, eine verbesserte Orientierung in Richtung Ausbildung zu haben. Im Folgenden ist der Ablauf der beiden Prozesse schematisch bzw. als Übersicht der Bestandteile im Aufbau der einwöchigen Kompetenzfeststellung dargestellt: 19

23 20

24 Einschätzungsverfahren Wochenplan KW 10, März 2012 Name: Datum: Zeit Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Beginn immer 08:30 Uhr Begrüßung, Einführung (Fahrgeld) Einsammeln der Bewerbungsmappen 09:00 Uhr Biografische Arbeit: 09:30 Uhr Datenerhebung (Standard) 10:00 Uhr 10:30 Uhr Schriftlicher Test zu Allgemeinwissen und Sprachvermögen verschiedene Niveaustufen Erläuterung der Aufgaben und Betreuung der Aufgabenauswahl 11:00 Uhr Sozialkompetenz-analyse: dazwischen: Kommunikation und 11:30 Uhr Einzelinterviews mit Teamfähigkeit Hammet II Abfrage PC-Kenntnis Praxis 12:00 Uhr 12:30 Uhr 13:00 Uhr Paarinterview mit Gruppenpräsentation Beobachtung der Flexibilität (Wiedereinstieg) Test der PC- Leistung PC-Raum Fisch Draht Hamet II Praxis Fisch Draht Praxis Modell Funktion Praktische Übungen zu allgemeinen Fähigkeiten und Kenntnissen Hamet II Individualisierung Vertiefung Beginn ab 08:00 Uhr Auswertung mit TN in Einzelgesprächen im Stadtteiltreff WHO á 1 Stunde Mein Termin.Uhr Ort Mistralweg 2 Mistralweg 2 PC / Bei den Pferdeställen Bei den Pferdeställen 18 Stadtteiltreff WHO Bitte bringen Sie uns bis Mittwoch alle von Ihnen aktuell verwendeten und vorhandenen Bewerbungsunterlagen mit! (Lebenslauf, Bewerbungsfoto, Beispielanschreiben, Zeugnisse usw.) 21

25 3.2 Interkulturelle Kompetenz als Voraussetzung für die Durchführung Unabhängig von dem jeweiligen Kontext, in dem ein Kompetenzfeststellungsverfahren eingebettet ist, handelt es sich dabei um eine Beratungssituation, für die die oben genannten Voraussetzungen migrationsspezifischer Beratung gelten. Für den gelingenden Kommunikationsprozess ist wichtig, bei allen Schritten der Beratung und Begleitung - beginnend mit der Kontaktaufnahme und dem Erstgespräch - eine Grundhaltung zu beachten, die als interkulturelle Kompetenz der Beraterinnen und Berater sowie auch bei weiterem Personal in der Anleitung und Qualifizierung wirksam wird. Die interkulturelle Öffnung ist eine Aufgabe, vor der viele Bereiche stehen. Im Bereich der Arbeitsintegration, sowohl bei der Arbeitsverwaltung als auch bei Maßnahmenträgern, entfaltet sie eine besonders positive Wirkung. Im Projektverlauf bestätigte sich dies immer wieder. Über das breite Kompetenzprofil hinaus, das beruflich Beratende benötigen, wird für die migrationsspezifische Beratung und für den Kontext der Kompetenzfeststellung bei Migranten vom professionellen Personal interkulturelle Kompetenz verlangt. Beschäftigte, die in diesen Zusammenhängen arbeiten, brauchen - so die Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge - zur Weiterentwicklung oder zum Erwerb der notwendigen Kompetenzen Unterstützung durch Fortbildung. Eine solche Fortbildung sollte folgende Inhalte vermitteln: mit Widersprüchlichkeiten oder kulturell bedingten Unterschieden besser umgehen können, den eigenen kulturellen Hintergrund sowie die eigene Haltung reflektieren und Selbstverständlichkeiten und unbewusste Muster hinterfragen, erkennen, wo im Arbeitsalltag kulturelle Unterschiede oder solche des sozialen und/oder gesellschaftlichen Status eine Rolle spielen, Wissen über die Kulturbedingtheit von Wahrnehmung und Kommunikation haben, aber auch erkennen können, dass Verhalten nicht nur kulturbedingt ist. Widersprüchlichkeiten und Unterschiede dürfen nicht kulturalisiert bzw. ethnisiert werden, Ausgrenzungsmechanismen wahrnehmen und Machtunterschiede zwischen Mehrheiten und Minderheiten reflektieren Brandmayer, Simone (2010): Erste Empfehlungen zur Verbesserung der Erwerbsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund. Deutscher Verein (Hrsg.). S

26 Es entspricht unserer Erfahrung, dass von der interkulturellen Kompetenz des Beratungs- und Anleitungspersonals die Aussage- und Verwertungsfähigkeit einer Kompetenzfeststellung bei Migranten in höchstem Maße abhängig ist. Vor allem bei dem niederschwelligen Ansatz, mit dem innerhalb des Projekts in³ zu arbeiten versucht wurde, waren die als interkulturell definierten Kompetenzen eine unabdingbare Voraussetzung. Es wurde darauf geachtet, dass alle Projektmitarbeitenden, d.h. auch das Anleitungs- und Qualifizierungspersonal in den Werkstätten, entsprechend geschult wurden. In der Kommunikation mit den Teilnehmenden, so schwierig sie auch teilweise aufgrund der geringen Sprachkenntnisse war, wurden die Kompetenzen der Empathie Multiperspektivität Selbstreflexivität Ambiguitätstoleranz als Fähigkeit, Unsicherheiten auszuhalten, Flexibilität Offenheit für neue Erkenntnisse und Sichtweisen und Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, wie häufig zusammenfassend die Merkmale interkultureller Kompetenz benannt werden, zur Geltung gebracht. 19 Als Orientierung zu den erforderlichen Kompetenzen und ihre inhaltliche Ausführung findet sich im Anhang eine Checkliste zur differenz-sensiblen Gesprächsführung. Siehe Anhang Biografieorientierte Instrumente Die im Projekt verwendeten biografieorientierten Verfahren zielen darauf ab, durch die subjektive Selbstbeschreibung der Teilnehmenden im Verlauf des Beratungsgesprächs so weit wie möglich erste Rückschlüsse auf vorhandene Kompetenzen und deren potentielle Weiterentwicklung zu ziehen. In diesem Rahmen soll die subjektive Deutung und Einschätzung der aktuellen Situation, sowie die von den Teilnehmenden angenommene weitere Perspektive erschlossen werden. Die Erfahrung von Beratenden im Kontext der migrationsspezifisch ausgerichteten Erhebung erster Daten und Einschätzungen zeigt, dass hier häufig bei den Teilnehmenden eine Unterschätzung ihres Stands an Kompetenzen bzw. mangelndes Bewusstsein von deren Vorhandensein zum Tragen kommt. 19 Schuch, Joachim (2003): Interkulturelle Kompetenz - die Kür in der Kinder- und Jugendarbeit. In: Jugendsozialarbeit News. Jg. 2003, H.5, S

27 Unter Berücksichtigung der sprachlichen Verständigungsprobleme ist es deshalb von besonderer Bedeutung, dass die Wertschätzung bisheriger Erfahrungen und Lebensleistungen zum Ausdruck gebracht wird. Das Bewusstwerden von Anknüpfungspunkten und Ressourcen steht im Vordergrund. Dadurch soll eine Vertrauensbasis hergestellt und Eigenaktivierung in Gang gebracht werden. Bei der im Projekt vorrangig angesprochenen Zielgruppe, die z.t. auch längere Zeiten der Arbeitslosigkeit aufwies, war bei den Projektmitarbeitenden besonderes Geschick bei der Formulierung der Fragestellungen und in der sprachlichen Unterstützung notwendig. An selbstreflexive Fähigkeiten konnte hier wenig angeknüpft werden. Als Arbeitshilfe für diese Situation wurden entsprechende Unterlagen entwickelt bzw. bedarfsgerecht angepasst. a) Standardisierter Aufnahmebogen Die bekannteste Methode zur ersten Erhebung von Daten ist das biografieorientierte Interview zur Beschäftigung mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit, der Familie, Schule, Freizeit und Beruf, die für die weitere berufliche Entwicklung und Integration bedeutsam sein können. Diese Bestandsaufnahme von Daten zur eigenen Biografie erfolgt in der Regel methodisch mit halbstandardisierten, leitfadengestützten Interviews. Zur Strukturierung dieser ersten Kontaktaufnahme und des Gesprächs zur vorerst formalen Datenerhebung wurde in Abwandlung der gängigen Vorlagen ein Aufnahmebogen entwickelt, der neben der üblichen Datenabfrage auch spezifische Rubriken für die Erfassung u.a. der besonderen rechtlichen oder familiären Situation von Migranten enthält (Aufenthaltsdauer und -status, ausländische Schul- oder Berufsabschlüsse, Familiennachzug usw.). Obwohl dieser Aufnahmebogen bereits zu einem ersten Gesamtüberblick und zur Dokumentation auch des beruflichen Werdegangs und der diesbezüglichen aktuellen Ausgangslage führen soll, interessieren in dieser ersten Gesprächssituation nicht in erster Linie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Es geht um die Würdigung des bisher Geleisteten. Das Feststellen einer Ausgangslage, die trotz der zu Beginn eher gegenteiligen Einschätzungstendenz der jeweils Befragten doch nachfolgende Schritte zur Arbeitsmarktintegration eröffnet, stärkt das Selbstbewusstsein und die Motivation, sich auf weitere Verfahren zur Kompetenzfeststellung einzulassen. Das Erfolgskriterium für diese Interviewsituation ist das Gespräch auf Augenhöhe, das zwischen Teilnehmenden und den Beratenden geführt wird. Ein vorurteilsfreier und ergebnisoffener Umgang mit den Teilnehmenden und die Rücksichtnahme auf deren Sprachniveau gehören selbstverständlich dazu. Siehe Anhang 2 24

28 b) Ermittlung des Sprachverständnisses Bei der Durchführung des biografieorientierten Interviews wie auch bei allen weiteren Verfahren der Kompetenzfeststellung kommt der Sprache eine Schlüsselfunktion zu. Für die Zielsetzungen von berufsbezogenen Kompetenzfeststellungen ist die Erhebung des Sprachniveaus obligatorisch. Hier gilt jedoch, je spezifischer die Anforderungen sind, desto höher sind auch die Voraussetzungen an die Sprachfähigkeit. Ein Sprachtest in Anlehnung an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachenlernen (GER) ist hier immer ein Bestandteil. Bei vielen der am Projekt in³ teilnehmenden Migranten waren die Sprachfähigkeiten auf einem eher niedrigen Niveau. Um hier trotz des Versuchs zu weitgehender Niederschwelligkeit dennoch eine Einschätzung des Sprachstands zu ermöglichen, wurden gemeinsam mit der Mitarbeiterin eines Integrationskurses unter Rückgriff auf dort verwendete Materialien in abgewandelter Form passende Unterlagen für den Sprachtest ausgearbeitet. 20 Der Test ermittelt in sehr einfacher Weise das Hör- und Leseverständnis und die mündlichen und schriftsprachlichen Fähigkeiten. Im Niveau entspricht er der Referenzstufe A 1. Siehe Anhang 3 c) Fragebogen zur Erfassung der beruflichen Kompetenzen Für eine Standortbestimmung der vorhandenen beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen, die Einschätzung der Verwertbarkeit von eventuell bereits erfolgter Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses, oder die Sichtung von Arbeitsnachweisen, ist über die erste Bestandsaufnahme hinaus eine zweite ausführliche Ermittlung und Dokumentation notwendig. Dabei sollen nicht nur die formalen Aspekte der Erwerbsbiografie aufgenommen werden. Ebenso sollen Vorlieben für bestimmte Betätigungsbereiche im jeweiligen Arbeitsfeld, oder Arbeitstätigkeiten, von denen Teilnehmende angeben, dass sie besonders gut ausgeführt werden konnten, zur Sprache kommen. Dieses erneute Einbeziehen subjektiver Faktoren in der Aufnahme des berufsbiografischen Verlaufs dient wiederum der Bestärkung und Vergegenwärtigung nicht (mehr) erinnerter Fähigkeiten, die mit Blick auf Beschäftigungs- oder Qualifizierungsziele aufgegriffen werden können. Siehe Anhang 4 20 Material für Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz. Ausgabe 2011, Start Deutsch 1 / telc Deutsch A 1 25

29 d) Fragebogen zur Erfassung informeller Kompetenzen Das Erkennen von Kompetenzen, die in non-formalen und informellen Lernsituationen erworben wurden, bildet in der migrationsspezifischen Ausrichtung biografieorientierter Verfahren das Kernstück. Zur Veranschaulichung dieser sehr ins Detail gehenden Reflexion darauf, welche Fähigkeiten in den alltäglichen Tätigkeiten entwickelt wurden, kann folgendes Beispiel dienen Jaeckel, Monika; Erler, Wolfgang (2003): Kompetenzbilanz für Migrant/innen. Checkliste zum Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. DJI (Hrsg.), S

30 Diese Beispiel zeigt, dass für das Ermitteln von Kenntnissen und Fähigkeiten, die den Befragten auf den ersten Blick nicht als relevant für eine Verwertung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, oder für den Ausbau durch eine Nachqualifizierung erscheinen, viel Zeit und Schatzsucher-Geduld aufgewendet werden muss. Der größte Teil der Kenntnisse, über die wir verfügen, stammt aus anderen Lebensbereichen als Schule, Ausbildung und Beruf. Erst wenn ein geeigneter Reflexionsrahmen hergestellt wird, werden aus diesen informellen Erfahrungen und Fähigkeiten nutzbare Kompetenzen für die Arbeitsmarktintegration. Die meisten der aus vorliegendem Material gesichteten Checklisten zum Erkennen und Dokumentieren informeller Kompetenzen sind auf einen weitgehend selbständigen Bearbeitungsprozess ausgelegt. In ihrer Ausführlichkeit erwiesen sie sich für Projektteilnehmende mit niedrigerem Qualifikationsniveau als zu komplex. Es wurde daraus ein vereinfachter Fragebogen entwickelt, der exemplarisch für das gemeinsam im Gespräch erfolgende Herausarbeiten und Entdecken informeller Kompetenzen eine Anleitung und Dokumentationsmöglichkeit bietet. Siehe Anhang 5 e) Ermittlung von Berufsorientierung und Lebensentwürfen Im Rahmen des auf eine Woche beschränkten Prozesses, bei dem teilweise auch jüngere Personen mit Migrationshintergrund teilnahmen, die bereits ein höheren Sprachniveau aufwiesen, wurde zur Selbsteinschätzung und als Grundlage für die Ausrichtung der angestrebten Ausbildung oder Qualifizierung ein an diese Ausgangssituation angepasster Berufsinteressentest verwendet. 22 Da die meisten Teilnehmenden im Umgang mit dem PC eher ungeübt waren, wurde dieser Test in Papierform angeboten. Die Auswertung übernahmen anschließend die Betreuer, indem sie die Antworten online einpflegten. Auch wenn in diesem Test die genannten Berufsgruppen nicht immer mit den in Deutschland üblichen Bezeichnungen übereinstimmen, so haben sich doch die kreativen und zumeist leicht verständlichen Fragestellungen als ein Vorteil erwiesen. Siehe Anhang 6 22 Letzter Zugriff am unter URL: 27

31 Für die inhaltliche Durchmischung der angewendeten biografieorientierten Verfahren, vor allem im Verlauf der dicht gefüllten Kompetenzbilanzierungswoche, bei der von den Teilnehmenden auch die Gewöhnung an die Gruppensituation gefordert ist, wurde die kreative Methode der Collagenarbeit unter dem Titel Mein Leben in 10 Jahren als Impuls für die Entwicklung neuer Perspektiven aufgenommen. 23 Siehe Anhang 7 Die Auswertungen der verwendeten biografieorientierten Verfahren, deren Ergebnisse aus Anteilen von Selbst und Fremdeinschätzungen resultieren, wurden in transparenter Weise mit den Teilnehmenden kommuniziert. Wenn diese Arbeitsergebnisse über das Nutzen als Standortbestimmung, das Stärken des Selbstbewusstseins und die Aktivierung der Teilnehmenden hinaus als Bewertungen an Dritte weitergegeben werden, bedarf es der Zustimmung der Teilnehmenden. 3.4 Handlungs- und anforderungsorientierte Verfahren Die im Rahmen des Projekts in³ in Gruppensituationen angewendeten handlungs- und anforderungsorientierten Verfahren zielten auf die Feststellung und Überprüfung von berufsrelevanten im Arbeitsleben geforderten sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen. Bei dieser Ausrichtung der Verfahren kommt es weniger darauf an, Ergebnisse zu bewerten, sondern es sollen die Verhaltensweisen eingeordnet werden. Die Verschiedenartigkeit der Teilnehmenden soll aufgegriffen werden. Ihre Vielfalt soll im Gruppenprozess Anerkennung finden, um sie für ihre weitere Kompetenzentwicklung positiv zu nutzen. Für diese, auf Verhaltensbeobachtung abzielenden Bestandteile der Kompetenzfeststellung wurden gängige Methoden aufgenommen, die eine fundierte Beurteilung und differenzierte Dokumentation ermöglichen. a) Erfassen sozialer Kompetenzen Um erste Rückschlüsse auf die Sozialkompetenz zu ziehen, wurde in der Kennenlernphase der Gruppen die bekannte Methode des Paar-Interviews angewendet. 23 Bremer, Helmut/Teiwes-Kügler, Christel (2003): Die Gruppenwerkstatt. Ein mehrstufiges Verfahren zur vertiefenden Exploration von Mentalitäten und Milieus. In: Geiling, Heiko: Probleme sozialer Integration. Münster. 28

32 Die Methode erscheint deshalb als besonders geeignet, da sie über die biografischen Informationen zu den bisher wichtigen Lebensstationen hinaus im Vergleich z.b. mit dem Beratungsgespräch mit der Fachkraft die Möglichkeit bietet, sich untereinander zu vergleichen und in der Partner- und Gruppensituation neue Impulse gesetzt werden. Siehe Anhang 8 b) Erfassen sozialer und methodischer Kompetenzen Die Bandbreite der bei Kompetenzfeststellungen eingesetzten Verfahren, die das Ziel verfolgen, über systematische Verhaltensbeobachtung soziale und zugleich methodische Kompetenzen zu beurteilen und zu dokumentieren, ist erheblich. Aus den vorhandenen erprobten Materialien wurden exemplarische Übungen ausgesucht, die gut geeignet sind, auf sehr praktische Weise und ohne große Sprachlastigkeit neben dem logischen Denken und dem Geschick insbesondere das Gruppenverhalten der einzelnen Teilnehmenden zu überprüfen. Die Auswertung erfolgt in der jeweils vorgegebenen standardisierten Form. Innerhalb des Projekts haben sich die beiden praktischen Übungen Wir bauen eine Brücke 24, und Holzturm bauen 25 sehr bewährt, da sie die Elemente der Selbstauswertung, der Fremdbeobachtung durch mitwirkende Teilnehmende und der Fachkräfte in einer für die Teilnehmenden gut nachvollziehbaren Weise vereinen. Siehe Anhang 9 und Anhang 10 Als weiteres Instrument zur Diagnostik der sozialen Kompetenzen im Bereich Teamfähigkeit und Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmenden wurde ein Test verwendet, der diese Kompetenzen beim Zusammenbau eines funktionsfähigen Hammerwerks nach Bauanleitung in der Gruppe überprüft. Diese Übung gehört zu den als Hamet-Test bekannten Verfahren, das es ermöglicht, praktische und soziale Ressourcen anforderungsnah, handlungsbezogen und wissenschaftlich gesichert zu erkennen protalk (2012):Activity: Papier-Brückenbau. 25 Letzter Zugriff am unter URL: 26 Dietrich, Michael/ Goll, Martin/Pfeiffer, Gerhard et al. (2000 Modul 1 Berufliche Basiskompetenzen): hamet 2 Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen. Berufsbildungswerk Waiblingen (Hrsg.) 29

33 Dieses Verfahren wurde insbesondere entwickelt, um die beruflichen Kompetenzen von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf und Benachteiligungen zu erkennen. Dadurch ist es auch bei Teilnehmenden mit geringen Sprachkenntnissen gut anzuwenden. Als Vorteil der Hammerwerk- Übung innerhalb des Projekts hat sich gezeigt, dass ältere Teilnehmende den Test als technische Herausforderung sehen und weniger als Spiel. Teilnehmende mit wenig Sprachkenntnissen können trotzdem gut integriert werden und haben keine Schwierigkeiten mit dem Ablauf der Übung. Siehe Anhang 11 Aus den im Hamet-Testverfahren gesammelten Instrumenten wurden in den Ablauf des einwöchigen Kompetenzfeststellungsverfahrens ebenfalls zwei praktische Übungen integriert, deren Aufgabenstellungen für diesen Rahmen ohne großen Materialaufwand gut geeignet waren. Es handelt sich um die Übungen, die im Gesamtverfahren unter den Bezeichnungen Fisch feilen und Draht geführt sind. 27 Zum Erfassen der methodischen Kompetenzen gehört im Allgemeinen auch die Überprüfung des Stands der Computerkenntnisse bzw. der Medienkompetenz der Teilnehmenden. Im Rahmen des Projekts bedienten sich die Fachkräfte eines Tools aus dem Internet, das den Vorteil hatte, dass die unterschiedlichen Übungs- und Testeinheiten auf die einzelnen Teilnehmenden abgestimmt werden konnte. Die Ergebnisse wurden von den Fachkräften am Ende einer jeden Einheit festgehalten. Es wurde folgendes im Internet verfügbare Instrument genutzt: Die Auswertung der Arbeitsergebnisse sowohl aus den biografieorientierten als auch aus handlungs- und anforderungsorientierten Verfahren zur Kompetenzfeststellung erfolgte im Rahmen der beiden Prozesse, in die sie jeweils integriert waren, anschlussorientiert. Sie bildete ein Glied in dem je nach Prozess unterschiedlichen Verlauf der Förderkette. 27 Ebd., S. 150 ff. und S.159 ff. 30

34 Für die Dokumentation des einwöchigen Verfahrens, das in Absprache mit dem Jobcenter durchgeführt wurde und als Grundlage für den dort vorgesehenen weiteren Beratungs- und Vermittlungsprozess genutzt werden sollte, wurde ein eigenes Formular als Chancenprofil erstellt. Mit Zustimmung der Teilnehmenden wurde diese Datenzusammenführung und komprimierte Auswertung an die jeweils zuständigen Fachkräfte im Jobcenter weitergegeben. Auf diesem Blatt, das als Deckblatt der Sammlung der Arbeitsergebnisse und der Unterlagen der Teilnehmenden vorangestellt wurde, sind durch höchstmögliche Informationsdichte auf einem Blick die Stammdaten und die ermittelten Kompetenzen und Ressourcen ersichtlich. Es werden sowohl der aktuelle Stand als auch die Entwicklungschancen und die Fördernotwendigkeiten deutlich. Die Teilnehmenden konnten auf dieser Basis zielgerichtet ihren nächsten Termin zur Vereinbarung nächster Schritte wahrnehmen. Bei Ergebnissen mit positiver Bilanz und realistischem sowie umsetzbarem Entwicklungspotential kann dieses Chancenprofil auch einem potenziellen Arbeitsgeber vorgelegt werden. Die leichte Lesbarkeit schafft Sicherheit und Verbindlichkeit und ergänzt die weit umfangreichere Auswertung in der Teilnehmerakte. Siehe Anhang Anforderungsorientierte, berufsbezogene Verfahren in der praktischen Erprobung Anforderungsorientierte Verfahren mit berufspraktischem Bezug werden oft auch aus der Überlegung heraus eingesetzt, dass die auf Selbstreflexion ausgelegte Biografiearbeit, die Interviewsituation und die Arbeit mit Fragebögen im Allgemeinen sehr sprachlastige Verfahren sind. Gerade Migranten, die auf einen niederschwelligeren Zugang zur Ermittlung ihrer berufspraktischen Fähigkeiten, die sie oft nur arbeitsbedingt im Rahmen ihrer Erwerbsarbeit erworben haben, angewiesen sind, brauchen einen geeigneten Rahmen für eine beobachtete Praxiserprobung. Sie können dieses Potential ihrer informellen Kompetenzen nicht ausreichend in rein sprachlicher Form darstellen. Für diese Feststellung von Kompetenzen im gewerblich-technischen Bereich ist allerdings die Zusammenarbeit mit technisch gut ausgestatteten Maßnahmeträgern oder mit Betrieben, wie sie bei dem hier dargestellten Projekt gegeben war, eine unerlässliche Bedingung. 31

35 Bei der Umsetzung des Projekts in³ bildete die Verbindung von berufspraktischen Verfahren der Diagnose und zugleich des Trainings innerhalb des längerfristigen Gesamtprozesses der Arbeitsmarktintegration einen inhaltlichen und zeitlichen Schwerpunkt. Mit fachlich-berufsbezogenen Feststellungsverfahren wurde zum Großteil in den eigenen Werkstätten eine qualifizierte Ermittlung und Bewertung von Kenntnissen und Fertigkeiten durch Fachkräfte vorgenommen. Es war damit zugleich eine Form beruflicher Nachqualifizierung verbunden, in der durch die Ermittlung jener Kompetenzen, die in nichtstrukturierten Lernprozessen bzw. in Arbeitszusammenhängen erworben worden waren, eine wichtige Basis für aufbauende Qualifizierungsschritte gelegt werden konnte. Das Erfassen von berufsübergreifenden Basiskenntnissen in konkreten Arbeitssituationen orientierte sich zum Teil ebenfalls an den standardisierten Modulen des Hamet-Verfahrens. 28 Als nicht zu vernachlässigende Bewertungskriterien wurden dabei die allgemein von Arbeitgebern formulierten Anforderungen an das Verhalten im Arbeitsalltag einbezogen. Über diese Feststellung von Basiskenntnissen in der Arbeitserprobung hinausgehend wurde durch ein differenziertes, auf ein berufliches Referenzsystem bezogenes Verfahren die Fach- und Methodenkompetenz von Teilnehmenden erfasst und dokumentiert. Üblicherweise bildet für ein solches Verfahren eine modulare Gliederung gemäß Ausbildungsrahmenplan im jeweiligen Berufsbild die Grundlage. Mit Blick auf die spezifische Zielgruppe des Projekts, und die Ausrichtung der Projektaktivitäten auf ein geringeres Qualifikationsniveau sowie die z.t. geringen Sprachkenntnisse, war es notwendig, für diese Erprobungsphase ein eigenes Instrument als Bewertungsvorlage in Form einer Checkliste zu entwickeln. Für das häufig vertretene Arbeitsfeld Metall / Metallbau ist sie hier exemplarisch eingefügt - siehe Anlage 13 Ziel dieses Verfahrens ist eine optimale Qualifizierungsplanung. Die vorhandenen fachlichen Kompetenzen sollen berücksichtigt und im praktischen Vollzug wiederbelebt werden. Damit wird eine völlig individuelle und jeweils angepasste (Nach)qualifizierung ermöglicht. 28 Dietrich, Michael/ Goll, Martin/Pfeiffer, Gerhard et al. (2000 Modul 1 Berufliche Basiskompetenzen): hamet 2 Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen. Berufsbildungswerk Waiblingen (Hrsg.). 32

36 Zu der migrationsspezifischen Ausgestaltung gehört, dass in allen Bereichen des vorliegenden Kompetenzchecks zu den berufsbezogenen Fähigkeiten grundsätzlich zugleich informelle berufsfeldübergreifende Kompetenzen abgefragt, bewertet und dokumentiert werden. Dieses Vorgehen ist bewusst gewählt und zieht sich wie ein roter Faden durch den Check. Es ist ein immanenter Bestandteil der Kompetenzen-Überprüfung, da eine vermittlungsrelevante und berufsbezogene Bewertung und Quantifizierung dieser übergreifenden Kompetenzen gerade bei Personen mit Migrationshintergrund und nach einer Phase der längeren Arbeitslosigkeit dann am erfolgreichsten und am aussagekräftigsten ist, wenn sie in einem fachpraktischen Umfeld erfolgt. Mit der Dokumentation der verwertbaren Erfahrungen, der fachpraktischen Kenntnisse und Fertigkeiten sowie des Zuwachses an Kompetenzen, der durch jeweils ergänzende Teilqualifizierungsschritte erreicht wird, liegen für die Bewerbung bei Arbeitgebern - auch ohne formalen Qualifikationsnachweis oder Zertifizierung - aussagekräftige Beurteilungen und Bewertungen durch qualifiziertes Fachpersonal vor. Bei den Hilfestellungen zur Vermittlung in Arbeit im Anschluss an die Prozesse der Kompetenzfeststellung und der Nachqualifizierung kam diesen Nachweisen von einsetzbaren Fähigkeiten eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Arbeitsintegration zu. Diejenigen Projektteilnehmenden, für die aufgrund des Arbeitsfelds ihrer beruflichen Vorerfahrungen, oder ihrer aktuellen Berufsorientierung, keine berufsbezogene Kompetenzfeststellung in den Werkstätten oder sonstigen betrieblichen Einheiten der beiden Maßnahmeträger möglich war, wurden in geeignete Praktikumsbetriebe vermittelt. Hier war allerdings die enge Begleitung dieser Praktika durch die Projektmitarbeitenden und die Vereinbarung mit den Betrieben, dass die Kompetenzfeststellung den Schwerpunkt der Erprobung bildet, maßgeblich. Die Beurteilung durch die Betriebe erfolgte so weit wie möglich unter Einbezug der Projektmitarbeitenden. Die Ausstellung einer ausschließlichen Teilnahmebescheinigung war im Kontext des Projekts nicht sinnvoll, da es sich bei den Kompetenzfeststellungen trotz der subjektorientierten Bestandteile mit Selbsteinschätzungen darüber hinausgehend trotzdem um einen systematischen Bewertungsprozess handelte. 33

37 4 Fazit Die Projektbestandteile innerhalb des Gesamtprojekts in³, die darauf ausgerichtet waren, die Anwendung von Kompetenzfeststellungen bei Migranten stärker zu nutzen und zu ihrer Verbreitung beizutragen, konnten erfolgreich umgesetzt werden. Insbesondere der Erfolg bei der Vermittlung in Arbeit, in Ausbildung oder zu weiteren Qualifizierungsschritten, der durch den angepassten niederschwelligen Ansatz zur Verwendung von Instrumenten zur Kompetenzfeststellung erzielt wurde, bestätigt dieses Vorgehen. Unter den Projektteilnehmern befanden sich Migranten, deren Arbeitslosigkeit bis zu 10 Jahren gedauert hatte. Durch die längerfristige Begleitung, die Aktivierung und Wiederbelegung verschütteter informeller Kompetenzen aus früheren Arbeitszusammenhängen wurde diese Reintegration in den Arbeitsmarkt möglich. Diese Kompetenzen konnten innerhalb eines Rahmens, in dem kein unmittelbarer Bewährungsdruck in einem neuen Arbeitsverhältnis vorlag, erkannt, erweitert und dokumentiert werden. Aus den Rückmeldungen der im Projekt tätigen Beratungsfachkräfte wurde deutlich, dass es vor allem der Ansatz der sehr individuellen Begleitung ohne vorgegebenem Kurs-bzw. Maßnahmenablauf war, der sich positiv auswirkte. Da sie zu Beginn des Projekts mit dem Problem der Eignung von vorhandenem Material zu kämpfen hatten, erlebten sie den Transfer und die Einpassung in den spezifischen Kontext als sehr sinnvoll. Es erwies sich für sie als wenig zielführend, wenn schwerpunktmäßig nur die Selbstaktivierung von Migranten verfolgt wurde. Die stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse und Anforderungen der Arbeitgeber, die mit den berufsübergreifenden und fachlich-berufsbezogenen Verfahren verfolgt wurde, war erfolgsversprechender. Obwohl viele verschiedene Kompetenzfeststellungsverfahren existieren, werden sie zumeist doch nicht flächendeckend eingesetzt. Diese sehr guten Verfahren, die mit dem Anspruch der migrantenspezifischen Ausgestaltung entwickelt wurden, nutzen jedoch wenig, wenn sie zu wenig bekannt sind. Die für das Projekt in³ erarbeitete vorliegende Handreichung wurde mit dem Anliegen erstellt, einen vermehrten Einsatz der Kompetenzfeststellung für Migranten zu unterstützen. Für die stärkere Nutzung des Instruments ist der Schulterschluss zwischen Arbeitsverwaltung, Maßnahmeträgern und nicht zuletzt den Arbeitgebern in den Betrieben notwendig. Nur durch die Einbindung und das Zusammenspiel all dieser Akteure kann Kompetenzfeststellungsverfahren für Migranten eine nachhaltige Wirkung zukommen. 34

38 5 Übersicht zu vorhandenen Materialien Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente Kompetenzbilanz für Migranten und Migrantinnen DJI Erwachsene mit Migrationshintergrund; für Jüngere nur eingeschränkt möglich Ressourcenorientierter Ansatz Instrument zur Identifizierung, Wertschätzung, Bewertung von Kompetenzen und Selbstreflexion sowie zum Empowerment Arbeit mit Fragenkatalogen, Portfolio, versch. assoziativen Methoden in Gruppen und Einzeln in vier Schritten: beschreiben, erkennen, nachweisen/dokumentieren und umsetzen/planen Ziele Aufwertung der Lebenserfahrung Sichtbarmachen des Lerneffektes durch die eigene Biografie Aus den biografisch erworbenen Kompetenzen berufliche Perspektiven entwickeln Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Einsatz der Kompetenzbilanz ist nicht reduziert auf arbeitsmarktrelevante Gebiete, sondern es werden auch Alternativen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Integrationsmöglichkeiten aufgezeigt Berufsberatung, Flüchtlingsberatung, Rückkehrberatung, im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen Stunden; mit Dolmetscher deutlich länger Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Profilpass - gelernt ist gelernt DIE, DIPF, IES Erwachsene Instrument zur systematischen Ermittlung und Darstellung von Kompetenzen und Fähigkeiten. Neben den formalen Abschlüssen aus Schule und Beruf geht es hauptsächlich um die Erfahrungen aus Familie, Freizeit, Arbeitsleben oder Ehrenamt. Die Arbeit mit dem ProfilPASS beruht auf zwei Säulen: dem ProfilPASS-Ordner zur Selbstexploration und der professionellen ProfilPASS-Beratung durch speziell geschulte BeraterInnen. Bewusst machen der eigenen Fähigkeiten und informell erworbenen Kompetenzen für die Lebensplanung und das berufliche Vorwärtskommen. Im Mittelpunkt steht die Dokumentation non-formaler und informell erworbener Kompetenzen. Umfassende biografische Analyse Berufliche Um- oder Neuorientierung Wiedereinstieg in das Berufsleben Vorbereitung von Mitarbeitergesprächen Formulierung von persönlichen Zielen 2 Tage 35

39 Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente KompetenzenPanorama für Migrantinnen und Migranten IUBM - Institut für interkulturelle Unternehmensberatung und Bildungsmanagement Menschen mit Migrationshintergrund ab 25 J., die von Arbeitslosigkeit bedroht oder nicht erwerbstätig sind Beratungs- und Diagnoseinstrument mit Hilfe dessen kultur- und migrationsspezifische Erfahrungen und Kompetenzen eine positive Wertschätzung erfahren und als Ressource für den Arbeitsmarkt genutzt werden können. Strukturierte Selbstreflexion; Das KompetenzenPanorama kann dabei in der Einzel- und Gruppenarbeit sowohl mit dem Schwerpunkt der beruflichen Orientierung als auch mit dem Schwerpunkt des Empowerments durchgeführt werden. Ziele die formal, non-formal und informelle erworbenen Kompetenzen sichtbar machen sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden Kompetenzen dokumentieren realistische Ziele für die berufliche Zukunft formulieren und ein arbeitsmarktrelevantes Portfolio zusammenstellen Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Das KompetenzPanorama verbindet den subjektorientierten Ansatz der Kompetenzfeststellung mit arbeitsmarktrelevanten Potential- und Fremdbildanalysen. Berufliche Beratung und Orientierung, Empowerment Für Einzelpersonen: 4 Einzelsitzungen und ein Abschlussgespräch (90 Min.) Bezug des Instruments bzw. Zugangsberechtigung zum Download nur nach vorheriger Multiplikatorenschulung Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf KUBI Berufliche Kompetenzfeststellung für Migrantinnen und Migranten Verein für Kultur und Bildung e.v. - KUBI Langzeitarbeitslose Erwachsene mit Migrationshintergrund EDV-gestütztes Verfahren zur Erfassung, Intervention und Dokumentation der beruflichen Kompetenzen aufgrund einer biografischen Herangehensweise zur Analyse aller relevanten Fähigkeiten und Fertigkeiten und prozessorientierten Begleitung. Modularer Aufbau; Tests, Interviews, Fragebögen und Beobachtung des Verhaltens Gesamtbild über die beruflichen (auf informellen) und persönlichen Kompetenzen und passgenaue Vorschläge für die Zuweisung in spezielle Trainings Mit dem Instrument kann eine aktuelle Bestandsaufnahme der beruflichen und persönlichen Kompetenzen erfolgen, aber auch eine prozessorientierte Begleitung im Sinne von Training, Beratung bzw. Coaching mit der notwendigen Dokumentation. Das Instrument ist an den Personenkreis gerichtet, der mit MigrantInnen kurzfristig, aber auch prozessorientiert längerfristig zusammenarbeitet. MigrantInnen mit guten PC- u. Deutschkenntnissen können das Instrument auch selbstständig bearbeiten. Die Integration in den Arbeitsmarkt oder die Befähigung zu einer eigenen Existenzgründung 1-4 Std. 36

40 Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung KOMPASS - kumulus plus Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen e.v. - GFBM Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund Ermittlung von Interessen und Neigungen sowie persönlichen, sozialen und fachlichen Potenzialen in Bezug auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Das Verfahren wird durch wird durch ausgewiesene Berufs- und Arbeitsmarktexperten/-innen durchgeführt. Das Verfahren findet in Gruppen bis zu 16 Personen in Kombination mit Einzelreflexionen statt. Bei Bedarf werden Muttersprachler/-innen hinzugezogen. Methoden/Instrumente Biografiearbeit Auseinandersetzung mit den eigenen Qualifizierungs- und Beschäftigungszielen in Selbst- und Fremdeinschätzung Einschätzung der Möglichkeiten und Erfolgsaussichten hinsichtlich des Qualifizierungs- und Beschäftigungsziels Sprachstandfeststellung Ermittlung und Dokumentation von beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen, die für ein Qualifizierungs- bzw. Beschäftigungsziel von Bedeutung sein können. Formulierung des Qualifizierungs- bzw. Beschäftigungsziels Ermittlung der vorhandenen beruflichen Kompetenzen in Bezug auf das formulierte Ziel durch eine begleitete Selbstevaluation Dokumentation der beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen im Qualifizierungspass Einschätzung des Qualifizierungsbedarfs in Bezug auf das angestrebte Ziel Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Ratsuchende möglichst früh von der passiven Rolle in einen aktiven Gestaltungsprozess ihrer Qualifizierungs- und Beschäftigungsperspektiven bringen. Ermittlung eines realistischen Beschäftigungsziels und des erforderlichen Qualifizierungsbedarfs. Zur Ermittlung der Basiskompetenzen, der personalen und sozialen Kompetenzen sowie der Medien- und Präsentationskompetenzen. Berufliche Orientierung und Qualifizierung, Weiterbildung, Berufseinstieg 5-10 Tage. Die Dauer richtet sich nach den individuellen Anforderungen und Voraussetzungen der Teilnehmer. Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Talentkompass NWR Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW Beschäftigte von kleineren und mittleren Unternehmen, Personen in beruflichen Orientierungs- bzw. Veränderungsprozessen Der TalentKompass NRW unterstützt Menschen bei der beruflichen Orientierung und Entwicklung. Mit diesem Instrument können die eigenen Kompetenzen, ob in der Ausbildung, im Beruf oder im Privatleben erworben, erfasst werden. In fünf Schritten unterstützt der Talentkompass NRW dabei, die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Werte zu erkennen, Ziele für den weiteren beruflichen Weg zu entwickeln und einen Plan zur Realisierung dieser Ziele zu gestalten: 37

41 Methoden/Instrumente Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Weitere Informationen 1. Kraftfelder (Beschäftigung mit den persönlichen Fähigkeiten) 2. Magnetfelder (Beschäftigung, wo es den TN hinzieht) 3. Kompass (Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse) 4. Erkunden (neue Kombination der Potenziale und Entwicklung von Ideen, Überprüfen der Ideen in der Arbeitswelt) 5. Losgehen (Pläne schmieden für die Umsetzung der Ideen) Kombination von Eigenarbeit und Reflexion in einem Beratungsprozess Das Instrument ist über Fragebogen stark vorstrukturiert. Bestandsaufnahme der persönlichen Besonderheiten, Fähigkeiten, Erfahrungen, Kenntnisse, Werte, Interessen und Wünsche Entwicklung neuer Kombinationsmöglichkeiten von Fähigkeiten und Interessen Stärkung der persönlichen Veränderungsbereitschaft und Gestaltungsmöglichkeiten von Beschäftigten Verknüpfung der Bilanzierung von privaten u.beruflichen Fähigkeiten und Interessen mit der Entwicklung von beruflichen Zielen Berufliche Weiterentwicklung; Berufliche Neuorientierung; Beruflicher Wiedereinstieg; Übernahme neuer beruflicher Aufgaben Recruitingprozesse, Vorbereitung auf Mitarbeitergespräche, Personalentwicklung Die notwendigen Unterlagen sind online verfügbar. Name des Verfahrens Entwickler P.E.A.Ce Potential-Entwicklungs-Assessment-Center Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen e.v. - GFBM Zielgruppe Benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene von J., mit und ohne Migrationshintergrund, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind Beschreibung Methoden/Instrumente Assessment-Center-Verfahren zur Ermittlung von Entwicklungspotentialen für Qualifizierung und Arbeit Assessment-Center-Verfahren, das drei Komponenten beinhaltet: 1) SALZ-Interview (Situation-Aufgabe-Lösungsweg-Ziel), 2) Aufträge, 3) Auswertungsgespräche. Tests und Simulationen berufsrelevanter Aufgabenbereiche. Praxismodule zur Arbeit mit Werkzeugen und Werkstoffen, Einzelarbeiten zu Logik, Sprache und Allgemeinwissen, verschiedene Teamarbeiten. Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Kompetenzfeststellung hinsichtlich Eignungen, Voraussetzungen und Interessen für verschiedene berufliche Arbeitsfelder Stärkung von Motivation und Initiative bei der Suche nach Arbeits-, Qualifizierungs- und Ausbildungsplätzen Stärkung des Selbstvertrauens Entwicklung eines realistischen Selbstbildes Ressourcenorientierung Qualifizierungs- und Berufswegeplanung für Träger mit beruflichen Integrationsaufträgen, Vermittlung in Arbeits- und Ausbildungsplätze 2 Wochen 38

42 Name des Verfahrens Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente MELBA Psychologische Merkmalprofile zur Eingliederung Behinderter in Arbeit Menschen mit Behinderung aller Art und Menschen mit Handicaps bezogen auf den Arbeitsmarkt (Langzeitarbeitslose, Wiedereinsteiger, Jugendliche aus speziellen pädagogischen Einrichtungen) MELBA ist ein Verfahren, mit dem einerseits die Fähigkeiten einer Person und andererseits die Anforderungen einer Tätigkeit dokumentiert werden können. Es handelt sich um ein Einschätzungs- und Dokumentationsinstrument, nicht um ein diagnostisches Testverfahren Grundlage der Dokumentation sind 29 definierte Merkmale, die fünf Merkmalsbereichen zugeordnet sind: soziale Merkmale, kognitive Merkmale, Merkmale zur Art der Arbeitsausführung, psychometrische Merkmale und Kulturtechniken. Die Einschätzungen beziehen sich auf tätigkeitsrelevante Schlüsselqualifikationen und werden in Form von übersichtlichen Profilen dargestellt. Das Verfahren stellt ein Fähigkeits- und ein Anforderungsprofil bereit. Der Vergleich dieser beiden Profile ermöglicht eine fähigkeitsadäquate Platzierung. Ziele Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Neben diversen Formularbögen beinhaltet MELBA eine Vielzahl unterstützender Materialien zur Erstellung der Profile, wie Fragenkataloge und differenzierte Beurteilungshilfen. Das Verfahren ist interdisziplinär angelegt, tätigkeitsbezogen und fähigkeitsorientiert. Fähigkeiten einer Person und Anforderungen einer Tätigkeit sind diagnostiziert und dokumentiert und können für eine fähigkeitsadäquate Platzierung verglichen werden. Rehabilitation und Integration Personalentwicklung und auswahl, Entwicklung und Veränderung von Arbeitsplätzen Zwischen 10 Minuten und 2 Tagen Name des Verfahrens Entwickler Zielgruppe Beschreibung Methoden/Instrumente Profil Kompetenzanalyse Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.v. (CJD) und MTO Psychologische Forschung und Beratung GmbH Schüler/innen der Sonderschulen, Hauptschulen, Werkrealschulen und Realschulen ab der 7. Klasse, Jugendliche und Erwachsene in der Beruflichen Orientierung, Beruflichen Vorbereitung und Ausbildung. Verfahren zur Ermittlung der überfachlichen und fachlichen Kompetenzen, mit Hilfe dessen ein individuelles, ressourcenorientiertes Kompetenzprofil mit persönlichen Stärken und Entwicklungspotenzialen erstellt. Flexibel gestaltbares Verfahren. Die Anwender stellen sich nach Bedarf, Rahmenbedingungen und Teilnehmergruppe aus verschiedenen Beobachtungsaufgaben, Tests und Fragebögen ein Assessment-Center zusammen. Im Vordergrund steht die Methode der Systematischen Beobachtung, die ergänzt wird durch den Einsatz standardisierter Tests und Fragebögen. 39

43 Ziele Besonderheiten Einsatzmöglichkeiten Zeitbedarf Weitere Informationen Ziel ist es, den Teilnehmenden eine Unterstützung zur zielgerichteten individuellen Entwicklung und Berufsorientierung zu geben. Das Ergebnis des Verfahrens ist ein individuelles Kompetenzprofil. Weitere Ziele: Kompetenzen messbar machen; Valide Beurteilungen; Individuelle Förderung und hohe Entwicklungsmotivation Online-basiertes Verfahren Trennung von Beobachtung und Beurteilung Beurteilung und Selbsteinschätzung Standardisierte Instrumente Berufsorientierung, Bewerberauswahl, Berufseinstieg, Auszubildenden-Beurteilung und -Förderung Kurzversion: 3-4 Stunden Vollversion: ca. 2 Tage 40

44 6 Literaturverzeichnis BRANDMAYER, SIMONE (2010): Erste Empfehlungen zur Verbesserung der Erwerbsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund. Deutscher Verein (Hrsg.) BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (2013): Der Arbeitsmarkt in Deutschland. Arbeitsmarktberichterstattung - Oktober DEUTSCHER VEREIN FÜR ÖFFENTLICHE UND PRIVATE FÜRSORGE (2010): Erste Empfehlungen zur Verbesserung der Erwerbsintegration von Menschen mit Migrationshintergrund, DV 22/09 AF III. DIETRICH, MICHAEL/GOLL, MARTIN/PFEIFFER, GERHARD/et al. (2000 Modul 1 Berufliche Basiskompetenzen): hamet 2 Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen. Berufsbildungswerk Waiblingen (Hrsg.) ERLER, WOLFGANG/JAECKEL, MONIKA (2003): Kompetenzbilanz für Migrant/innen. Checkliste zum Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. DJI (Hrsg.). Letzter Zugriff am unter URL : ERLER, WOLFGANG/DR. SCHINDEL, ANDREA (2007): Kompetenzfeststellung bei Migrantinnen und Migranten. Konzepte und Handlungsstrategien zur Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten. ERPENBECK, JOHN/VON ROSENSTIEL, LUTZ (2007): Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, Verstehen und Bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart. IQ Netzwerk Integration durch Qualifizierung ; gefördert durch BMAS, BMBF und BA. IQ-FACHARBEITSKREIS KOMPETENZFESTSTELLUNG UND PROFILING (2007): Praxishandreichung - Qualitätsstandards und migrationsspezifische Instrumente zur Kompetenzfeststellung und Profiling. KOHN, KARL-HEINZ P. (2011): Migrationsspezifische beschäftigungsorientierte Beratung - spezifische Themen, spezifische Bedarfe. Berlin. KUCHER, CHRISTIAN/WACKER, NADINE (2011): Kompetenzfeststellung für Migratinnen und Migranten. In: GRANATO, MONA/MÜNK, DIETER/WEIß, REINHOLD (Hrsg.): Migration als Chance. Bonn. LACHMAYR-FRÜCHTL, MARTINA (2010): Vom Heben der Schätze - Grundlegendes zur Kompetenzfeststellung. In: IQ Facharbeitskreis Kompetenzfeststellung: Kompetenzfeststellung braucht Qualität. Nürnberg. MigraNet und SEPA in EQUAL II (2007): Kompetenzbilanz. Augsburg/München. Letzter Zugriff am unter URL : SCHUCH, JOACHIM (2003): Interkulturelle Kompetenz - die Kür in der Kinder- und Jugendarbeit. In: Jugendsozialarbeit News, Jg. 2003, H. 5 41

45 7 Exemplarisches Material / Anhang Anhang 1 Anhang 2 Anhang 3 Anhang 4 Anhang 5 Anhang 6 Anhang 7 Anhang 8 Anhang 9 Anhang 10 Anhang 11 Anhang 12 Anhang 13 Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Aufnahmebogen in³ Ermittlung des Sprachverständnisses Erfassung beruflicher Kompetenzen Erfassung informeller Kompetenzen Berufs-Interessen-Test (BIT) Collagenarbeit Mein Leben in 10 Jahren Paar-Interview Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Praktische Übung Holzturm bauen Gruppenarbeit Hammerwerk Formular Chancenprofil Kompetenzencheck Metall / Metallbau 42

46 Anhang 1 Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Grundhaltung: Wertschätzung, Respekt und Anerkennung der Verschiedenheit des Anderen Neutralität, Sachlichkeit - professionelle Distanz Offenheit Überkategorie Kompetenz Bedeutet. Personale Kompetenzen Soziale Kompetenzen Selbstwahrnehmungskompetenz Reflexionskompetenz Empathie, Einfühlungsvermögen Ambiguitätskompetenz und Perspektivenwechsel Kommunikationskompetenz: - Nachfragen - Aktives Zuhören Ich bin mir meines eigenen Standpunktes, meiner eigenen Zugehörigkeiten, Wertmaßstäbe, Wahrnehmungsroutinen, Vorurteile und Handlungsspielräume bewusst und weiß, dass dieser Standpunkt einer von vielen möglichen ist. Ich bin mir bewusst, was die KundInnen sehen, wenn sie mich sehen, und reflektiere die Interaktionsdynamik, die daraus entsteht (Spiegel - z.b. Dynamik Mann-Frau, Jung-Alt, Mehrheit-Minderheit). Ich bin mir der bestehenden Machtasymetrien bewusst und versuche in der konkreten Beratung dazu beizutragen, dass sich die KundInnen respektiert und bestmöglich beraten fühlen und keine weiteren Diskriminierungserfahrungen machen. Ich erkenne in meiner Beratungspraxis subtile, direkte und indirekte Ausgrenzungsmechanismen und Prozesse von Othering und bin bereit, mich damit auseinanderzusetzen und diese so gut wie möglich zu vermeiden. Ich versuche mein Gegenüber in seiner/ ihrer individuellen Gesamtheit und Mehrfachzugehörigkeit (Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit) als Mensch wahrzunehmen und Schubladendenken und stereotype Einordnungen zu vermeiden. Ich bin bereit, auftauchende Unsicherheiten auszuhalten, mit Irritationen konstruktiv umzugehen und bei der Suche nach Lösungen, die Perspektive der KundIn mit einzubeziehen. Ich bin mir möglicher Unterschiede in der Gesprächsführung, der verbalen/nonverbalen Interaktion und der Deutung von Situationen bewusst und gehe konstruktiv und lösungsorientiert damit um. Ich frage so nach, dass ich ein möglichst umfassendes Bild über die/den KundIn erhalte. Ich höre aktiv zu und versuche umfassend zu verstehen, was mir die KundIn zu sagen versucht. Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Seite 1 von 3

47 Anhang 1 Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Methodenkompetenz Fachwissen/ Fachkompetenzen Beziehungs- und Kontaktfähigkeit Konfliktfähigkeit Handlungskompetenz Verwendung einfacher verständlicher Sprache Fehlerfreundlichkeit und kreativer Umgang mit Fettnäpfchen Differenzierte Stärken- und Kompetenzanalyse und Potenzialerhebung Strategien der interkulturellen Öffnung Grundlagenwissen zum Thema Migration und der Verschränkung weiterer Diversity-Kategorien Grundwissen zu Diskriminierung Ich bin in der Lage, mit den KundenInnen in der Beratung eine vertrauensvolle Beratungsbeziehung aufzubauen und wertschätzenden Kontakt herzustellen. Ich spreche auftauchende Irritationen und Konflikte möglichst frühzeitig an und bemühe mich trotz möglicher unterschiedlicher Wertehaltungen einen Konsens mit den KundInnen zu finden. Ich bemühe mich immer wieder darum, neue Handlungsoptionen zu erkennen und neue Möglichkeiten auszuprobieren, um Stück für Stück meine Spielräume zu erweitern. Ich bemühe mich, möglichst einfache Sprache und kurze Sätze zu verwenden. Ich umschreibe Fachbegriffe so einfach wie möglich. Bei Bedarf ziehe ich eine SprachmittlerIn/DolmetscherIn hinzu. Ich weiß, dass ich nicht umhin komme, Fehler zu machen. Ich gebe die eigenen Fehler zu und versuche, die Fehler, die ich gemacht habe, zu reflektieren und mir zu überlegen, wie ich in einer nächsten Situation damit anders umgehen könnte. Ich spreche meine Unsicherheiten an. Ich kenne verschiedene Zugänge und Möglichkeiten, um die Kompetenzen und Potenziale der KundInnen möglichst umfassend und differenziert zu erheben. Mir ist bewusst, dass die Institution, in der ich arbeite, meine Beratungspraxis bestimmt. Aus diesem Grund bemühe ich mich mit KollegInnen um einen interkulturellen Öffnungsprozess, um bestehende institutionelle Barrieren abzubauen. Ich habe Kenntnisse und Informationen über unterschiedliche Migrationsgruppen und verschiedene religiöse Feiertage und relevante Begriffsdefinitionen. Ich kenne die verschiedenen Formen von Diskriminierung und Rassismus auf der Ebene der Interaktion, der Institutionen, der Gesellschaft und der Medien. Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Seite 2 von 3

48 Anhang 1 Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Rechtliche Grundlagen Netzwerkwissen Ich habe Kenntnisse aufenthaltsrechtlicher Bedingungen und die Auswirkungen auf meine Beratungspraxis. Darüber hinaus kenne ich verschiedene Zugänge von MigrantInnen zum deutschen Bildungssystem und Arbeitsmarkt. Ich kenne das Antidiskriminierungsgesetz. Ich kenne bei mir vor Ort vorhandene Netzwerke anderer Träger und Beratungsmöglichkeiten, an die ich die KundInnen weiter verweisen kann. Ich kenne Migrantenorganisationen, die ich bei Bedarf einbinden kann, bzw. Akteure aus dem (außer)familiären sozialen Umfeld des/der KundIn. Quelle: Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) Das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Daran arbeiten bundesweit regionale Netzwerke, die von Fachstellen zu migrationsspezifischen Schwerpunktthemen unterstützt werden. Das Programm wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. Checkliste differenz-sensible Gesprächsführung Seite 3 von 3

49 Anhang 2 Aufnahmebogen in³ Datum: durchgeführt von: Persönliche Daten Name, Vorname m w Straße PLZ Ort Geburtsdatum Telefon Geburtsort/Land Handy Familienstand Nationalität Kinder/Alter Minderheit Religion Migrationsgrund In der BRD seit Arbeitsaufnahme Fam.nachzug Flüchtling Asyl EU-Niederl. Aufenthaltsstatus befristet Kontakt Jobcenter / Arbeitsamt Ansprechpartner JC JC Kundennummer (wenn vorhanden) Ansprechpartner AA Zuständ. JC (Ort) Bewilligungsbescheid kopiert? Berufsberatung Sonstige Beratungsstellen Sonstiges Arbeitssuchend seit Materielle Situation Wie haben Sie von uns erfahren? Aufnahmebogen in³ Seite 1 von 5

50 Anhang 2 Aufnahmebogen in³ Schulbildung Abschluss Ausland ohne Fördersch. Realsch. Hauptsch. Gymn. Studium Sonst. In welchem Land erworben? Anerkannter Abschluss? nein ja Welcher? Übersetzt? nein ja Abschluss Deutschland ohne Fördersch. Realsch. Hauptsch. Gymn. Studium Sonst. Berufsausbildung Berufsausbildung nein ja wenn, ja, welche: Ausbildungsdauer Wann? In welchem Land abgeschlossen? Anerkannter Abschluss? nein ja Welcher? Übersetzt? nein ja Sonstige Qualifikationen Sonstige berufl. Qualifikationen Welche? Anerkannt? nein ja Übersetzt? nein ja Qualifizierungsmaßnahmen Welche? Aufnahmebogen in³ Seite 2 von 5

51 Anhang 2 Aufnahmebogen in³ Führerschein nein ja Fahrzeug nein ja Anerkannt? nein ja Staplerschein nein ja Anerkannt? nein ja Übersetzt? nein ja Berufliche Erfahrungen Wo/Firma Zeugnis nein ja Was Wo/Firma Zeugnis nein ja Was Wo/Firma Zeugnis nein ja Was Wo/Firma Zeugnis nein ja Was Wo/Firma Zeugnis nein ja Was Aufnahmebogen in³ Seite 3 von 5

52 Anhang 2 Aufnahmebogen in³ Belastungen Arbeitsaufnahme behindert nein ja durch folgende Probleme: Gesundheitliche Probleme nein ja welche? Anerkannte Einschränkungen nein ja (Krankheit/Pflege, Sucht?) Behinderungen nein ja Ausweis Sprachkenntnisse Deutsch mündlich schriftlich Heimatsprache: mündlich schriftlich Andere mündlich schriftlich Computerkenntnisse Microsoft Word Microsoft Excel Microsoft PowerPoint Sonstige: Aufnahmebogen in³ Seite 4 von 5

53 Anhang 2 Aufnahmebogen in³ Ziele und Wünsche Ziel für das nächste ½ Jahr Wünsche an uns Nächste Schritte Vereinbarungen bis zum nächsten Termin Beraterin TeilnehmerIn Hinweis: Die Teilnahme am Projekt in³ ist freiwillig und keine Maßnahme des Arbeitsamts (Ausnahme: AGH). Daher sind die TeilnehmerInnen ihren Pflichten gegenüber dem Jobcenter (Bewerbung, Bewerbungsnachweise, Gesprächstermine) nicht entbunden! Wenn Sie im Projekt teilnehmen wollen, bitte mitbringen: 1. Bewilligungsbescheid 2. Zeugnisse 3. Lebenslauf Nächster Termin: Aufnahmebogen in³ Seite 5 von 5

54 Anhang 3 Ermittlung des Sprachverständnisses Datum: durchgeführt von: 1 Persönliche Angaben Name, Vorname m w Straße PLZ Ort Geburtsdatum Berufserfahrung 2 Lesen, Textverständnis Aufgabe 1 Lesen Sie den folgenden Text und kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Der Fußballverein KICKER wird 30! Liebe Vereinsmitglieder, liebe Fans, unseren Verein gibt es nun seit 30 Jahren. Das ist ein Grund zum Feiern. Die Feier findet am Samstag, den 21. Juli ab 18 Uhr auf dem Sportplatz statt. Es gibt Musik, Tanz, Essen und Getränke. Wir freuen uns auf Euer Kommen. Der Vorstand Der Vorstand hat Geburtstag. Die Feier endet um 18 Uhr. Es gibt Getränke. Der Fußballverein wird 30. Die Feier findet am Wochenende statt. Ermittlung des Sprachverständnisses Seite 1 von 4

55 Anhang 3 Ermittlung des Sprachverständnisses Aufgabe 2 Lesen Sie die folgenden Anzeigen und kreuzen Sie die richtigen Antworten an. 1 A Suche Verkäufer/in in Reutlingen für Lebensmittelmarkt Tel / B Verkäuferin mit Berufserfahrung sucht neue Stelle in Reutlingen Tel Sie sind Verkäufer/in und suchen eine neue Stelle. Bei welcher Anzeige rufen Sie an? 1 A 1 B 2 A Zu vermieten: 3-Zi-Whg., 80m², Stuttgart, KM NK Tel. 0711/ B Günstige Gelegenheit: 3-Zi-Whg. in Stuttgart zu verkaufen. 80m², Balkon, Aufzug , Tel /8642 Sie möchten eine Wohnung mieten. Bei welcher Anzeige rufen Sie an? 2 A 2 B 3 A PC-Doktor Neuer Computer -nichts funktioniert? PC-Doktor kommt ins Haus Tel / B Computerprobleme? Schnelle Hilfe per Telefon Tel / Sie haben Computerprobleme und brauchen jemanden, der zu Ihnen nach Hause kommt und bei der Installation hilft. Bei welcher Anzeige rufen Sie an? 3 A 3 B Ermittlung des Sprachverständnisses Seite 2 von 4

56 Anhang 3 Ermittlung des Sprachverständnisses Aufgabe 3 Lesen Sie die folgenden Schilder und kreuzen Sie die richtigen Antworten an. Neue Öffnungszeiten: Die Stadtbibliothek hat ab Juli auch montags von 9-13 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek hat nur montags von 9-13 Uhr geöffnet. richtig falsch Praxis Dr. Kind, Kinderarzt Wir machen Urlaub. Unsere Praxis ist vom bis geschlossen. Die Vertretung hat die Praxis Dr. Müller, Tel / Die Praxis Dr. Kind schließt für immer. richtig falsch Schild am Eingang des Rathauses Haupteingang zur Zeit geschlossen Bitte benutzen Sie den linken Seiteneingang Das Rathaus ist heute geschlossen. richtig falsch Ermittlung des Sprachverständnisses Seite 3 von 4

57 Anhang 3 Ermittlung des Sprachverständnisses 3 Schreiben Schreiben Sie den Anfang der Geschichte ab. Schreiben Sie die Geschichte weiter (2-3 Sätze genügen). Herr Müller steht wie jeden Morgen pünktlich um sechs Uhr auf. Da läutet es plötzlich an der Haustür. Wer kann das sein? denkt sich Herr Müller und eilt schnell zur Tür Ergebnis Ermittlung des Sprachverständnisses Seite 4 von 4

58 Anhang 4 Erfassung beruflicher Kompetenzen Datum: durchgeführt von: Berufsausbildung Hatte ich mit dem Schulabschluss auch einen beruflichen Abschluss? ja nein Welche beruflichen Kompetenzen habe ich dadurch? Was habe ich gelernt? Welche Tätigkeiten habe ich dabei gemacht? Was konnte ich besonders gut? Was hat mir dabei Spaß gemacht? Militärdienst nein ja wie lange? Was waren dort meine Aufgaben? Was habe ich dort gelernt? Erfassung beruflicher Kompetenzen Seite 1 von 5

59 Anhang 4 Erfassung beruflicher Kompetenzen Berufliche Stationen Firma 1 Tätigkeiten berufsspezifische Fragestellungen, ggf. Stellenprofil verwenden Was habe ich in der Firma dazugelernt? Was habe ich gerne gemacht? Grund für den Wechsel der Arbeitsstelle Firma 2 Tätigkeiten berufsspezifische Fragestellungen, ggf. Stellenprofil verwenden Was habe ich in der Firma dazugelernt? Was habe ich gerne gemacht? Grund für den Wechsel der Arbeitsstelle Firma 3 Tätigkeiten berufsspezifische Fragestellungen, ggf. Stellenprofil verwenden Was habe ich in der Firma dazugelernt? Was habe ich gerne gemacht? Grund für den Wechsel der Arbeitsstelle Erfassung beruflicher Kompetenzen Seite 2 von 5

60 Anhang 4 Erfassung beruflicher Kompetenzen Firma 4 Tätigkeiten berufsspezifische Fragestellungen, ggf. Stellenprofil verwenden Was habe ich in der Firma dazugelernt? Was habe ich gerne gemacht? Grund für den Wechsel der Arbeitsstelle Firma 5 Tätigkeiten berufsspezifische Fragestellungen, ggf. Stellenprofil verwenden Was habe ich in der Firma dazugelernt? Was habe ich gerne gemacht? Grund für den Wechsel der Arbeitsstelle Kurse, Maßnahmen, Qualifikationen Habe ich Kurse/Qualifikationen durch das Jobcenter oder eigenständig besucht? Kurs 1 Kurs 2 Erfassung beruflicher Kompetenzen Seite 3 von 5

61 Anhang 4 Erfassung beruflicher Kompetenzen Was habe ich dort gelernt? Welche Tätigkeiten habe ich gemacht? Was hat mir gefallen? Familienbetriebe Habe ich in Familienbetrieben ausgeholfen? Was habe ich dabei gemacht? Praktika, Nebenjobs Habe ich Erfahrungen in Praktika oder Nebenjobs gemacht? nein ja Was waren die Tätigkeiten? Was hat mir gefallen? Erfassung beruflicher Kompetenzen Seite 4 von 5

62 Anhang 4 Erfassung beruflicher Kompetenzen Was konnte ich gut? Berufliche Wünsche und Ziele Was war mein ursprünglicher Berufswunsch? In welchem beruflichen Bereich würde ich gerne arbeiten? Was würde ich gerne tun? Was sind meine beruflichen Ziele? Ergebnis Erfassung beruflicher Kompetenzen Seite 5 von 5

63 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Datum: durchgeführt von: Erfahrungen aus der Biografie Wo habe ich schon überall gelebt? (Stadt, Land, verschiedene Länder) Was habe ich aus dem Leben in verschiedenen Ländern und an verschiedenen Orten gelernt? Welche Erfahrungen beeinflussen mich noch heute? Welche schwierigen Situationen habe ich schon gemeistert? (Migration, Umzüge, Arbeitswechsel usw.) Erfassung informeller Kompetenzen Seite 1 von 6

64 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Wie gehe ich mit Arbeitslosigkeit um? (z.b. nicht entmutigen lassen, immer wieder neu anfangen.) Erfahrungen aus Tätigkeiten Landwirtschaft Welche Erfahrungen habe ich im Umgang mit Tieren, im Garten, in der Landwirtschaft, im Anbau? Haushalt Was mache ich im Haushalt, was kann ich da besonders gut, was tue ich gerne? Erfassung informeller Kompetenzen Seite 2 von 6

65 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Kochen Welche Gerichte koche ich besonders gerne, welche kann ich besonders gut, für wen habe ich bereits gekocht (Familie, Verwandtschaft, Feste, Hochzeiten )? Kinder Habe ich auf Kinder aufgepasst (eigene, Geschwister, Nachbarschaft, Verwandtschaft )? Was kann ich bei der Beschäftigung mit Kindern besonders gut, was mache ich besonders gerne? Für Ältere / Kranke sorgen Habe ich schon Krankenpflege / Altenpflege gemacht (Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft? Handwerkliches Arbeiten Nähen, schneidern, weben, Kleidung reparieren Erfassung informeller Kompetenzen Seite 3 von 6

66 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Kunsthandwerk Schweißen, Autoreparatur, Fahrradreparatur Holzbearbeitung Renovierung, Reparaturen, Verschönerung im Haus und Garten Hobbies (Musik, Tanz, Singen, Malen, Zeichnen, Theater, Lesen. Sport usw. heute oder früher) Erfassung informeller Kompetenzen Seite 4 von 6

67 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Erfahrungen / Kenntnisse aus Sozialkontakten In welchen Vereinen, Kreisen bin ich aktiv / war ich aktiv? Welche Kontakte habe ich in Deutschland? Welche Menschen sind wichtig für mich (z.b. Familie, Freunde, Stars, Vorbilder)? Wer unterstützt mich, wer hilft mir? Erfassung informeller Kompetenzen Seite 5 von 6

68 Anhang 5 Erfassung informeller Kompetenzen Ergebnis Erfassung informeller Kompetenzen Seite 6 von 6

69 Anhang 6 Berufsinteressen-Test Anmerkung: Dieser Test besteht aus 87 Fragen, welche für die Berufswahl wichtige personen- und arbeitsplatzbezogenen Merkmale erfassen. Bitte entscheiden Sie sich bei jeder Frage für eine der vorgegebenen Antwortalternativen. Mitunter wird Ihnen die Entscheidung schwer fallen - wählen Sie trotzdem jene Möglichkeit, zu der Sie eher tendieren. Die beste Art und Weise dabei ist, spontan zu antworten. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Fragebogen muss vollständig beantwortet werden, da er sonst nicht auswertbar ist! Auszug aus dem AK-Berufsinteressentest der Arbeitskammer Oberösterreich. Sie können den gesamten Test finden unter: Ich nehme die folgenden Fragen ernst und werde spontan antworten. stimmt Lieber stimmt nicht entwickle ich originelle Ideen überlege ich, wie diese umgesetzt werden können Ich interessiere mich für die ökologischen Probleme unserer Zeit stimmt stimmt nicht Ich lege mehr Wert auf einen Job der mich persönlich weiter bringt Lieber der mich beruflich weiter bringt gehe ich mit einem/r guten Freund/in essen. lerne ich auf einem Fest neue Menschen kennen. Berufsinteressen-Test Seite 1 von 4

70 Anhang 6 Berufsinteressen-Test In meinem Beruf würde ich lieber bestehende Systeme und Lösungen anwenden oder umsetzen. neue Wege und Lösungen generieren. Bitte entscheiden Sie, wie gerne Sie in folgenden Arten von Unternehmen arbeiten würden. Bedenken Sie, dass in jedem Umfeld verschiedenste Berufe und Tätigkeiten ausgeübt werden können. Hier würde ich gerne arbeiten sehr ziemlich wenig gar nicht Bank Chemielabor Museum Tiergarten Krankenhaus Polizei Versicherungsbüro Softwareunternehmen Ich interessiere mich für das aktuelle politische Geschehen. stimmt stimmt nicht Ich bevorzuge eine. geistige Tätigkeit Ich vertraue lieber auf. körperliche Tätigkeit meine körperliche Geschicklichkeit Berufsinteressen-Test Seite 2 von 4

71 Anhang 6 Berufsinteressen-Test meine geistigen Fähigkeiten Bitte entscheiden Sie, wie sehr oder wie wenig Ihnen die unten angeführten Tätigkeiten zusagen. Das interessiert mich sehr ziemlich wenig gar nicht verkaufen organisieren, verwalten bedienen, benützen konstruieren lagern, sammeln testen, überprüfen entwickeln unterrichten, anleiten Andere Menschen bezeichnen mich als abenteuerlustig sicherheitsbedürftig Wenn ich am Abend nach Hause gehe, möchte ich lieber wissen, dass ich Freude an der Arbeit habe Ich mag es, dass ich viel Geld verdient habe zu wissen, was auf mich zukommt mit neuen Situationen konfrontiert zu werden Berufsinteressen-Test Seite 3 von 4

72 Anhang 6 Berufsinteressen-Test Ich halte mich eher für praktisch originell In meinem Beruf möchte ich wenig Kundenkontakt viel Kundenkontakt Ich lese regelmäßig Fachzeitschriften, stimmt stimmt nicht Bitte entscheiden Sie, womit Sie sich gerne beschäftigen würden. sehr ziemlich wenig gar nicht Konstruktionspläne Umsatzzahlen Altenpflege Gemeindeverwaltung Gemüse- und Getreideanbau Literatur Programmierung Verkaufsgespräche Berufsinteressen-Test Seite 4 von 4

73 Anhang 7 Collagenarbeit Mein Leben in 10 Jahren Die Arbeitsanweisung ist, dass die Teilnehmenden mittels verschiedener Zeitschriften eigenständig eine Collage erschaffen. Dabei sollen die Teilnehmenden anhand Bildausschnitte ihr Leben in den kommenden 10Jahren darstellen. Die Teilnehmer arbeiten für sich. Sie leben sich kreativ aus. Dieses Angebot ist besonders für Menschen mit leichten Sprachbarrieren geeignet. Der Collagenarbeit ist eine Gruppendiskussion vorgeschaltet. Die Teilnehmenden werden so auf das Angebot thematisch eingestimmt bevor das Angebot in den projektiven Teil übergeleitet wird. Die Collagenarbeit soll einen Zugang zu den Tiefenschichten, d.h. Zu den latenten weniger reflektierten und emotionalen Ebenen des Habitus eröffnen (Bremer/Teiwes- Kügler 2003:31). Die Collage wird am Ende von den Herstellern selbst vorgestellt und interpretiert. Diskussionsimpulse können und sollen dabei entstehen. Die Auswertung der Collage orientiert sich an einer habitushermeutischen Literatur (Bremer/Teiwes Kügler 2003): spontaner ästhetischer Gesamteindruck, formale Gestaltung Deskription und Analyse, Thematisch inhaltlich Motivauswahl, Bedeutungsanalyse: Bestimmung von Themenkomplexen und symbolischer und konnotativer Bildsinn. Ziel ist es das milieuspezifische Zusammenspiel der verschiedenen Haltungselemente zu finden (Bremer/Teiwes-Kügler 2003:31) bzw. das Offenlegen von individuellen Handlungsmustern. Bremer, H.; Teiwes-Kügler, C. (2003): Die Gruppenwerkstatt. Ein mehrstufiges Verfahren zur vertiefenden Exploration von Mentalitäten und Milieus. In: Geiling, H. Probleme sozialer Integration. Münster LIT Verlag Collagenarbeit Mein Leben in 10 Jahren Seite 1 von 1

74 Anhang 8 Paar-Interview Aufgabe: Befragen Sie Ihr Gegenüber mit dem Ziel, diese Person anschließend in der Gruppe vorzustellen. Ihnen stehen jeweils 15 Minuten zur Verfügung - nutzen Sie die Zeit um möglichst viel zu erfahren. Folgende Hinweise (mögliche Fragen) können Ihnen dabei helfen. Name / Alter / Herkunft Hobbies / besondere Interessen / Freizeitaktivitäten Schulischer und beruflicher Werdegang Beschreiben Sie Ihren Alltag Mein Leben in 10 Jahren Berufswunsch Zeit: 2 x 15 Minuten (Dauer der Vorstellung in der Gruppe mindestens 3 Minuten) Notizen: Paar-Interview Seite 1 von 1

75 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Aufgabenstellung: Die Arbeitsgruppe mit 8-10 Teilnehmern erhält den Auftrag, eine Zeichnung für das Modell einer Brücke aus Papier zu erstellen und das Modell der Brücke nach dieser Zeichnung zu bauen. Material / Räumlichkeiten: 1 Arbeitsraum mit Tischen (pro Gruppe 2 Tische) 1 Materialkiste pro Gruppe Anleitung Eine Brücke bauen, Qualität und Vorgehensweise für alle Teilnehmer Beobachtungs- und Beurteilungsbögen, Selbstbeurteilungsbögen. Beteiligte Personen: 8-10 Teilnehmer pro Gruppe 1 Testleiter 2 Beurteiler, die aus der Arbeitsgruppe kommen Zeitrahmen: 2,5 Stunden für das Erstellen der Skizze und des Modells Vorgehen: Der Testleiter ernennt jeweils 2 Personen jeder Gruppe zu Beurteilern und händigt diesen Personen das Anweisungsmaterial für Beurteiler aus. Die anderen Gruppenmitglieder sind die Teilnehmer, sie bekommen den Anweisungsbogen für Teilnehmer und die Materialkiste. Vom Testleiter wird deutlich gemacht, was von den Teilnehmern erwartet wird: - es ist eine Zeichnung der Bücke auf einem DIN A4 Blatt zu erstellen - das Modell der Brücke ist nach der Zeichnung zu bauen Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 1 von 6

76 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Er erläutert zudem, welchen Kriterien die Brücke entsprechen muss (in der Reihenfolge der Wichtigkeit): 1. Stärke Die Brücke muss für das Befördern von Lasten über einen Abgrund geeignet sein, den die Brücke überspannt (d.h. den Raum zwischen den 2 Tischen) 2. Länge Je größer der Abstand, den die Brücke überspannt, desto mehr Punkte gibt es (1cm = 1 Punkt) 3. Technik Qualität und Originalität der technischen Lösungen 4. Design Die Schönheit der Einfachheit des Brückendesigns Aufgaben der Beurteiler: Während der Übung ist es die Aufgabe der Beurteiler, die Haltung der Teilnehmer (Initiative, Kooperation, Teamwork und Beziehung zu anderen) zu beurteilen und ihre Beobachtungen zu notieren. Diese Beurteilung soll auf der Beobachtung von Tatsachen beruhen. Zur Beurteilung der Teilnehmer wird der Assessment Beurteilungsbogen herangezogen. Auswertung: Das Verhalten der Teilnehmer wird in Fremd- und Selbsteinschätzungen festgehalten und ausgewertet. Die erbauten Brücken werden anhand der Qualitätskriterien Stärke, Länge, Technik und Design beurteilt und die Teilnehmer erhalten direkt im Anschluss an die Übung Feed-back bezüglich der erreichten Ergebnisse. Abschließend findet eine offene Gruppendiskussion zu der Übung Brücke bauen statt. Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 2 von 6

77 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Materialbereitstellung pro Gruppe: 15 Blatt Karton A4 weiß (od. neutral) 2 Blatt Karton A4 farbig 3 m Strick (farbiger stärkerer Faden) 1 Schere 1 Bleistift 5 Farbstifte 1 Lineal 1 Schachtel Büroklammern 1 Rolle Tesa (farblos) 1 Flasche Kleber 1 Radiergummi 1 Gewicht (zur Orientierung: Normgewicht, Stein, Metallplatte o.ä.) 2 Tische (deren Abstand das Bauwerk überbrücken soll) Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 3 von 6

78 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Anleitung: Eine Brücke bauen Qualität und Vorgehensweise Anweisung 1. Bauen Sie zusammen mit anderen Gruppenmitgliedern das Modell einer Brücke und verwenden Sie dabei nur die vorgegebenen Materialen. 2. Machen Sie eine Zeichnung der Brücke auf einem DIN A4 Blatt und spezifizieren Sie die Zeichnung. Die Qualität der Brücke erfordert: In der Reihenfolge der Wichtigkeit: 1. Stärke Die Brücke muss geeignet sein für den Transport von Lasten über den Abgrund, den sie überbrückt (d.h. der Abstand zwischen 2 Tischen). Zu diesem Zweck werden Gewichte zur Verfügung gestellt. 2. Länge Je länger der Abgrund, den die Brücke überspannt, desto mehr Punkte gibt es. 3. Technik Qualität und Originalität der technischen Lösungen 4. Aussehen Die Schönheit und Einfachheit des Brückendesigns Dauer Sie haben insgesamt 2,5 Stunden Zeit, um das Design zu zeichnen und die Brücke zu bauen. Viel Glück! Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 4 von 6

79 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Beurteilungsbogen Teilnehmer Name Vorname Datum Kriterium Initiative Definition (TN steht für Teilnehmer und Teilnehmerinnen) TN trägt der Gruppe seine Ideen und Vorschläge vor. Er übernimmt in Diskussionen die Führung, fasst zusammen und trifft Entscheidungen. TN versucht seinen Vorschlag in die Gruppe einzubringen, leistet einzelne Beiträge TN hat keine eigenen Ideen, bleibt im Hintergrund, zögert beim Treffen von Entscheidungen. Bewertung* Kooperation und Teilnahme TN trägt aktiv zur Aufrechterhaltung einer guten Gruppenatmosphäre bei, beteiligt sich intensiv an der Aufgabenlösung, arbeitet gut mit den Anderen zusammen und ist dabei stets hilfsbereit, freundlich und taktvoll. TN beteiligt sich an der gemeinsamen Aufgabe, übernimmt auf Anfrage Arbeiten und bietet bei Bedarf Hilfe an. TN übernimmt von sich aus keine Aufgaben, bietet keine Hilfe an, beteiligt sich nicht an Gruppengesprächen. Interesse und Aufgeschlossenheit Anderen gegenüber TN kann gut zuhören und ist offen für andere Meinungen, beachtet die Beiträge und Arbeit der Anderen TN beachtet teilweise andere Gruppenmitglieder in ihrer Meinung und Arbeit TN hört nicht die Vorschläge der Anderen an und akzeptiert keine andere Meinung neben seiner / TN interessiert sich nicht für die Gruppe. Sprachverständnis (für TN mit Deutsch als Fremdsprache) TN hat in der Gruppenarbeit keinerlei Verständigungsprobleme. Er besitzt einen umfangreichen Wortschatz TN kann sich in der Gruppe verständlich machen und versteht die Aussagen der Anderen. TN besitzt nur ein begrenztes Vokabular, so dass er die Aufgabenstellung nicht ausreichend versteht und mit den Anderen nicht entsprechend kommunizieren kann. *Bewertung: 1=dürftig 2=mäßig 3=ausreichend 4=gut 5=ausreichend Anmerkungen Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 5 von 6

80 Anhang 9 Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Selbstbeobachtungs-Bogen TN Name, Vorname Datum Ich kann meine Ideen einbringen. Ich kann auf die Ideen der anderen eingehen. Ich höre allen zu. Ich lasse den / die anderen aussprechen. Ich übernehme Verantwortung für eine gute Lösung. Ich überlasse es anderen, eine Lösung zu finden Ich spreche mit allen Gruppenmitgliedern. Es fällt mir schwer, mit allen zusammenzuarbeiten. Es fällt mir schwer, Vorschläge von anderen abzulehnen. Ich bestimme gerne. Ich setze das gemeinsame Ergebnis gerne um. Praktische Übung Wir bauen eine Brücke Seite 6 von 6

81 Anhang 10 Praktische Übung Holzturm bauen Zielsetzung: Übung für eine Kleingruppe, bei der neben dem logischen Denken, Geschick und insbesondere das Gruppenverhalten des Einzelnen überprüft werden. Durchführung: In einem abgegrenzten Bereich werden 8 Bauteile senkrecht stehend auf dem Boden verteilt. Jeder TNr greift ein Seilende (oder mehr, je nach Zahl der Akteure; bei Bedarf können auch einzelne Seile entfernt werden). Aufgabe ist es, gemeinsam den an den Seilen befestigten Kran zu steuern und damit die Bauteile aufeinander zu stellen, um so einen Turm zu bauen. Dabei gilt stets die Vorgabe, dass die Bauteile von den TN mit keinem Körperteil berührt werden dürfen. Dies ist eine wackelige Angelegenheit. Die Konstruktionsweise der Bauteile erlaubt kein hektisches und unkoordiniertes Vorgehen. Die Aufgabe ist also nur durch genaue Absprache und organisiertes, gemeinsames Handeln der Gruppe lösbar. Zusatzinformation Akteure Zeit: (ohne Auswertung): Platzbedarf: Kleingruppe mit 5-12 Teilnehmern, Alter und Herkunft spielen keine Rolle min 8 x 8 m Themen & Ziele: Führungstraining: Abhängigkeiten in Systemen erkennen, Führungskommunikation, mit Risiken umgehen, Feedback geben. Teamentwicklung: Effektiv kommunizieren, kooperieren, aktiv zuhören, Balance herstellen, arbeiten mit Wertvorstellungen des Teams. Projektmanagement: Planung simulieren; unter Zeitdruck arbeiten. Kommunikationstraining: Metakommunikation, moderieren, umgehen mit unterschiedlichen Blickwinkeln. Material: 1 Kran mit 24 Flechtschnüren, 8 Bauelemente aus Buchenholz, 1 detaillierte Anleitung. Zu beziehen bei METALOG training tools. Letzter Zugriff am unter URL: Praktische Übung Holzturm bauen Seite 1 von 1

82 Anhang 11 Gruppenarbeit Hammerwerk Gruppenarbeit Hammerwerk Aufgabenstellung: Die Arbeitsgruppe mit 3-4 Teilnehmern erhält den Auftrag, ein batteriebetriebenes Hammerwerk aus Fischer-Technik-Elementen zusammenzubauen und zum Laufen zu bringen. Das Modell besteht dabei aus vier verschiedenen Bausätzen mit entsprechender Bauanleitung, die nach der Fertigstellung in einer vorgegebenen Reihenfolge zusammengefügt werden müssen. Material / Räumlichkeiten: 1 Arbeitsraum mit großem Tisch und Stühlen Bausatz Fischertechnik mit Foto des fertigen Hammerwerks, Bauanleitungen mit Materialliste für jeden Teilnehmer, Beobachtungs- und Beurteilungsbögen, Selbstbeurteilungsbögen. Beteiligte Personen: 3-4Teilnehmer 1 Testleiter 1-2 Beobachter Zeitrahmen: Durchführungszeit 45 Minuten Durchführung und Auswertung ca. 3 Stunden Gruppenarbeit Hammerwerk Seite 1 von 3

83 Anhang 11 Gruppenarbeit Hammerwerk Vorgehen: Der Testleiter stellt anhand eines Fotos das zu erstellende Modell vor. Er erklärt ausdrücklich, dass es den Teilnehmern erlaubt ist, während des Zusammenbaus des Hammerwerks miteinander zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Teilnehmenden haben sich vor Beginn des Zusammenbaus abzusprechen, wie sie die einzelnen Bausätze untereinander verteilen. Die Teilnehmer suchen dann mit Hilfe der Stückliste die für ihren Bausatz benötigten Bauteile heraus und montieren ihren Bausatz. Nach der Fertigstellung der jeweiligen Bausätze werden diese aneinandergefügt und es wird eine Funktionsprüfung durchgeführt. Sollte die Gruppe während des Zusammenbaus nicht weiterkommen, kann der Testleiter einzelne Hinweise geben. Wenn das Modell während der Testdauer nicht fertiggestellt werden konnte, sollte es nach der Testzeit gemeinsam fertiggestellt werden, um mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Aufgaben der Beobachter: Aufgabe der Beobachter ist es, ihre Aufmerksamkeit auf folgende Bereiche zu richten: - Identifikation mit der Aufgabe/ gemeinsame Aufgabenbewältigung (z.b. TN übernimmt Aufgaben, regt Aufgabenverteilung an, arbeitet zielgerichtet, treibt gemeinsame Aufgabenbewältigung voran, unterstützt andere usw.) - Fachliche Kommunikation (z.b.tn hört zu, fragt nach, spricht sich mit anderen ab, gibt Wissen weiter, vertritt das Gruppenergebnis nach außen usw.) - Integration in die Arbeitsgruppe (z.b. TN fügt sich in die Arbeitsgruppe ein, zieht mit, Rolle in der Gruppe, Verhalten bei Konflikten) - Akzeptanz anderer Gruppenmitglieder (z.b. ist um Ausgleich bemüht, lässt andere Meinungen gelten, akzeptiert Schwächen anderer. - Freundlichkeit/Kommunikationsbereitschaft (z.b. freundlicher Umgangston, teilt sich mit, holt Informationen ein) Auswertung: Das Verhalten der TN wird in Fremd- und Selbsteinschätzungen festgehalten und ausgewertet. Die Beobachter, die bestenfalls verschiedene Professionen haben, halten ihre Eindrücke während der Testsituation im Beobachtungsbogen fest und übertragen sie dann unabhängig voneinander in den Beurteilungsbogen. Bei der Interpretation des Verhaltens berücksichtigen die Beobachter zusätzliche Situationsvariablen wie Gruppengröße, Geschlecht, Alter usw. Die Betrachtungen der Beobachter werden im Anschluss an den Test in einer Beobachterkonferenz zu einer gemeinsamen Beurteilung zusammengefasst. Die Teilnehmer erhalten einen Selbsteinschätzungsbogen. In einem Auswertungsgespräch bekommen die Teilnehmer Rückmeldung zu den Ergebnissen. Gruppenarbeit Hammerwerk Seite 2 von 3

84 Anhang 11 Gruppenarbeit Hammerwerk Selbsteinschätzung Name Vorname Hammerwerk montieren Datum Meine Gruppe wollte die Aufgabe so gut wie möglich erledigen. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Ich habe mich mit anderen TeilnehmerInnen meiner Gruppe abgesprochen. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Ich wurde in meiner Gruppe gut aufgenommen. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Ich habe die Meinungen und Vorschläge der Anderen angenommen. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Ich war zu den anderen freundlich und habe mit ihnen geredet. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig In unserer Gruppe haben wir viel miteinander geredet. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Ich habe mich oft an den Gesprächen in der Gruppe beteiligt. stimmt gar nicht stimmt wenig stimmt teils-teils stimmt ziemlich stimmt völlig Gruppenarbeit Hammerwerk Seite 3 von 3

85 Anhang 12 Chancenprofil Chancenprofil Seite 1 von 1

86 Anhang 13 Kompetenzcheck Metall / Metallbau Tätigkeit: von bis Name: Erstellt durch: Datum: Unterschrift: Fachpraktische Kompetenzen Metallbau Grundsätzlich werden informelle berufsfeldübergreifende Kompetenzen in allen Bereichen des vorliegenden Kompetenzenchecks abgefragt, bewertet und dokumentiert. Dieses Vorgehen ist bewusst gewählt und zieht sich wie ein roter Faden durch den Check und ist ein immanenter Bestandteil der Kompetenzen-Überprüfung. Eine vermittlungsrelevante und berufsbezogene Bewertung und Quantifizierung dieser übergreifenden Kompetenzen ist gerade bei Personen mit Migrationshintergrund und nach einer Phase der längeren Arbeitslosigkeit am erfolgreichsten und am aussagekräftigsten, wenn sie in einem fachpraktischen Umfeld erfolgt. Erhoben und bewertet werden insbesondere die übergreifenden Kompetenzen: Sprachkompetenz Kognitives Verstehen was gemeint ist, Nutzung verschiedener Lernkanäle (Sprache, Bilder, Gestik, Mimik, Skizzen) Körperliche Fitness Geistige Fitness Lernmotivation Kommunikations- und Kontaktfähigkeit, adäquates Auftreten Erscheinungsbild Von herausragender Bedeutung im Prozess der wertschätzenden Kompetenzfeststellung bei Teilnehmenden mit Migrationshintergrund ist die Fähigkeit der Mitarbeiter/innen, auf eine differenz-sensible Gesprächsführung zu achten und diese auch im Prozess der Kompetenzfeststellung anzuwenden. Zur Unterstützung der Mitarbeitern/innen bei der Anwendung auch in berufspraktischen Handlungsvollzügen ist eine Checkliste für die differenz-sensible Gesprächsführung entwickelt worden. Die Mitarbeiter/innen sind in der Anwendung dieser Gesprächsführung geschult und sie wird bei der Durchführung des Kompetenzchecks beachtet. Metall / Metallbau Kompetenzcheck Seite 1 von 5

87 Anhang 13 Kompetenzcheck Metall / Metallbau Feststellung der Kompetenzen: a) Normgerechte Zeichnungen/Skizzen Montageanleitungen lesen und verstehen einfache mittlere komplexe Bemerkungen/Einschätzung: b) Arbeitsaufträge verstehen / Art und Weise des Verstehens mündlich in Schriftform bildhaft Bemerkungen/Einschätzung: c) Schweißen/Löten MIG/MAG: WIG E-schweißen Hart löten/flamme richten Bemerkungen/Einschätzung: d) Systematische und sinnhafte Vorgehensweise zur fachgerechten Montage von Baugruppen/Teilen Lesen von Monateanleitungen Verstehen von mündlich vermittelten Montagehinweisen Bemerkungen/Einschätzung: Metall / Metallbau Kompetenzcheck Seite 2 von 5

88 Anhang 13 Kompetenzcheck Metall / Metallbau e) Anwendung verschiedener Befestigungs- und Verbindungstechniken (Nieten, Dübeln, Schrauben etc.) Kenntnisse Normen (z.b. Gewindegrößen, Maße, etc.) Bohren in verschiedenen Materialien mit geeigneten Bohrern/Drehzahlen Bemerkungen/Einschätzung: f) Materialkenntnisse Eisen- Nichteisenmetalle Festigkeit Einsatzmöglichkeiten Bemerkungen/Einschätzung: g) Oberflächenbehandlung/Korrosionsschutz Bemerkungen/Einschätzung: h) Materialbearbeitung mit Maschinen (Sägen, Bohren, Stanzen, Biegen, Kanten, etc.) Beschreibung welche Tätigkeiten durchgeführt wurden: welche Kenntnisse waren vorhanden: welche Kenntnisse wurden vermittelt: Bemerkungen/Einschätzung: i) Materialbearbeitung mit handgeführten Maschinen welche Maschinen: welche Arbeiten wurden durchgeführt: welche Kenntnisse waren vorhanden: welche Kenntnisse wurden vermittelt: Bemerkungen/Einschätzung: Metall / Metallbau Kompetenzcheck Seite 3 von 5

89 Anhang 13 Kompetenzcheck Metall / Metallbau j) Kenntnisse im Umgang und Einsatz von handgeführten Maschinen Arbeitssicherheit Einsatzzweck fachgerechte Anwendung Bemerkungen/Einschätzung: k) Technisches Verständnis kann technische Zusammenhänge verstehen Bemerkungen/Einschätzung: l) Fähigkeit zur Lösung von tätigkeitsrelevanten Problemstellungen kann Zusammenhänge erkennen ist an der Lösung interessiert/denkt mit ist fähig zu Transferleistungen aus anderen Tätigkeitsgebieten kann auf diese Kompetenzen/Erfahrungen zurückgreifen Bemerkungen/Einschätzung: m) Motorik feinmotorische Arbeiten grobmotorische Arbeiten Bemerkungen/Einschätzung: n) Montieren von Teilen und Reparatur Verstehen von Funktionsweisen und Zusammenhängen analytische Fähigkeiten zur Fehlerdiagnose Bemerkungen/Einschätzung: Metall / Metallbau Kompetenzcheck Seite 4 von 5

90 Anhang 13 Kompetenzcheck Metall / Metallbau o) Arbeitssicherheit Kenntnisse Bemerkungen/Einschätzung: p) Sonstige Kompetenzen: Pünktlichkeit Bemerkungen/Einschätzung: Sprache /Ausdrucksvermögen Bemerkungen/Einschätzung: Auffassungsvermögen/Verstehen neuer Dinge und Zusammenhänge Bemerkungen/Einschätzung: Motivation (gezeigtes Interesse/Nachfragen und Einsatzbereitschaft) Bemerkungen/Einschätzung: Umgangsformen/ Kommunikation/ Zusammenarbeit mit anderen Bemerkungen/Einschätzung: Die Beurteilung erfolgte durch Die Beurteilung wurde mit dem Teilnehmenden besprochen und ausgewertet., den Unterschrift Ausbilder Unterschrift Teilnehmer/in Metall / Metallbau Kompetenzcheck Seite 5 von 5

91 Impressum BruderhausDiakonie Stiftung Gustav Werner und Haus am Berg Ringelbachstraße 211, Reutlingen Herausgeber BruderhausDiakonie Geschäftsfeld Jugendhilfe Redaktion Dr. Susanna Schagerl, Gestaltung Dr. Susanna Schagerl, Corina Klein Fotonachweis Titel: fotolia.de Projektmitarbeitende Bei den Kompetenzfeststellungsverfahren haben mitgearbeitet: Renate Polarzyk-Oldiges, Maria Stroppel, Thomas Wied (BruderhausDiakonie) Claudia Rigotti, Veit Walter (Neue Arbeit Zollern-Achalm e.v.) Reutlingen, Dezember 2013 Gefördert durch: