die letzten Ansichten. Einsichten. Aussichten. Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich HOSPIZ ÖSTERREICH

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1 . die letzten schritte des weges. Ansichten. Einsichten. Aussichten. Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich Ein Arbeitspapier von Dachverband von Palliativ- und Hospizeinrichtungen

2 inhaltsverzeichnis Wozu dieses Arbeitspapier von Hospiz Österreich 4 Zusammenfassung 5 Einleitung 6 Der weitere Kontext 7 Die Vision 8 Die Bausteine 9 Die Empfehlungen 10 Anhang 1 12 Die Bausteine der Hospiz-und Palliativbetreuung 12 Das Hospizteam 13 Das Mobile Palliativteam 16 Der Palliativkonsiliardienst 19 Das Tageshospiz 21 Das Stationäre Hospiz 23 Die Palliativstation 26 Adressenliste 30 Anhang 2: 32 Leitlinie Hospiz Österreich 32 Anhang 3 33 Entstehung und Mitarbeit 33 Literatur 34 3

3 wozu dieses arbeitspapier von... Wir sehen es als unseren Auftrag, schwerkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in unserem Land bei den letzten Schritten ihres Weges beizustehen. Wir meinen, dass es in Österreich schon Fortschritte bei der Hospiz- und Palliativbetreuung gibt; dennoch bekommen viele Menschen noch nicht die Unterstützung, die sie brauchen. Wir meinen, dass es einen weiteren Anstoß für die Integration der Hospiz- und Palliativbetreuung ins Gesundheitswesen braucht. Wir meinen, dass eine Vision und eine darauf aufbauende Strategie vonnöten sind. Wir bieten eine Vision, auf die sich Patienten, Angehörige und Dienstleister berufen können. Wir bieten Empfehlungen, wie wir dahin kommen können und stellen diese zur Diskussion. Wir bieten Beispiele von Einrichtungen, an denen sichtbar wird, dass Hospiz- und Palliativbetreuung wirkt. Wir bieten Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Berufsgruppen, für haupt- und ehrenamtlich Engagierte Wir wollen Entscheidungsträgern fundierte Informationen zur Verfügung stellen. Wir wollen damit Verantwortliche in Politik und Medien aufrufen, weitere Entwicklungsschritte für die Hospizund Palliativbetreuung in Österreich zu setzen. im Dezember

4 zusammenfassung Das Wissen um die Notwendigkeit und Bedeutung guter Hospiz- und Palliativbetreuung ist in den letzten Jahren weltweit gewachsen. Auch in Österreich bekennen sich Bundesregierung und Parlament zur qualitätsvollen Begleitung der letzten Lebensphase. Der Bedarf wird in den nächsten Jahren noch deutlich steigen, weil die Zahl alter Menschen zunimmt und gleichzeitig die Familien kleiner werden. weist darauf hin, dass noch viele Anstrengungen zu leisten sind, dass Menschen in Österreich, die an einer schweren, fortschreitenden und zum Tode führenden Erkrankung leiden, im gesamten Bundesgebiet eine angemessene Betreuung erhalten., der Dachverband von über 100 mobilen und stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen in allen Bundesländern Österreichs, zeigt mit diesem Arbeitspapier einige Beispiele gelungener Bausteine der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich. legt eine Vision der Hospiz- und Palliativbetreuung für das Jahr 2010 vor. An der Erreichung dieser Vision soll die Entwicklung in Österreich gemessen werden. Siehe die Vision auf Seite 8. Gute medizinische Behandlung Keine Überwältigung durch Krankheitssymptome Kontinuität, Koordination und Integration Gut vorbereitet und ohne böse Überraschungen Das Individuum im Blickfeld Orientierung an den Ressourcen der Betroffenen Jeden Tag nutzen In diesem Arbeitspapier werden die Bausteine einer qualitätsvollen Hospiz- und Palliativbetreuung aus dem international zur Verfügung stehenden Wissen heraus beschrieben: Hospizteams, Mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste, Tageshospize, stationäre Hospize und Palliativstationen. Dass die einzelnen Bausteine funktionieren, wird exemplarisch dargestellt: Ausgewählte Einrichtungen in städtischen und ländlichen Regionen wurden eingeladen, ihre Institution kurz zu beschreiben. Darüber hinaus stellen Hospiz- und Palliativbetreuung in der Geriatrie und Pädiatrie in Österreich noch ungelöste Herausforderungen dar. Schließlich werden Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich ausgesprochen (siehe auch Seite 10): Weltweite Anstrengungen bei steigendem Bedarf Lücken in der Versorgung gelungene Beispiele aus Österreich Eine Vision für 2010 beschriebene Bausteine aus Stadt und Land Palliative Care in der Geriatrie u. Pädiatrie Empfehlungen Ein gesellschaftlich und politisch breit getragenes inhaltliches Bekenntnis zu einer Vision für 2010 und zu den Bausteinen der Versorgung soll rasch herbeigeführt werden. Die Finanzierung der Hospiz- und Palliativbetreuung soll solidarisch und einheitlich erfolgen. Es sollen Maßnahmen für eine koordinierte Entwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich gesetzt werden: Sie betreffen die Begleitung der Entwicklung, den Inhalt der Angebote und die Förderung der Vernetzung der in der Hospiz- und Palliativbetreuung Tätigen untereinander. Forschungsaufträge zur Erstellung und Durchführung einer kostengünstigen Evaluation der Umsetzung von Vision, Bausteinen und der Hospiz- und Palliativstrategie. 5

5 einleitung Wir alle werden sterben! Hospiz- und Palliativbetreuung nicht nur für Krebskranke leiden lindern unterstützen beraten koordinieren helfen betreuen begleiten Bildungs- und Signalfunktion individueller Zugang Angebote und Lücken finanzielle Belastung regionale Betrachtung erforderlich Defizite: Alte, Kinder und Menschen mit Behinderungen 6 Für manche Menschen sind die letzten Schritte besonders schwer. Nicht nur Patienten mit Krebs sind davon häufig betroffen. Auch Menschen mit anderen Erkrankungen brauchen Hospiz- und Palliativbetreuung in der letzten Lebensphase. Der zunehmende Verlust von Selbständigkeit, schwerwiegende Symptome, quälende Schmerzen und Ängste belasten die letzte Lebensphase. Organisierte Hospiz- und Palliativbetreuung kann die Last des letzten Weges mindern, kann das Leben der Betroffenen und der Angehörigen erleichtern und Lebensqualität trotz schwerer Krankheit sichern. Organisierte Hospiz- und Palliativbetreuung ergänzt die traditionellen Einrichtungen des Gesundheitswesens (Krankenhaus, Hauskrankenpflege, Heime, niedergelassene Ärzte) und unterstützt die Koordination der Betreuung. In schwierigen Situationen wird Unterstützung durch beratende Teams (Mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste) gegeben. Für betreuungsintensive Phasen im Krankheitsverlauf und für Patienten mit komplexer Symptomatik stehen stationäre Einrichtungen zur Verfügung (Palliativstationen, stationäre Hospize). Für manche Patienten sind Tagesangebote hilfreich (Tageshospize). Hospiz- und Palliativbetreuung ist ein Bereich, in dem qualifizierte ehrenamtliche Helfer eine besondere Rolle spielen (Hospizteams). Organisierte Hospiz- und Palliativbetreuung soll auch bewirken, dass das Know-How und die Grundphilosophie der Hospiz- und Palliativbetreuung auf allen Ebenen des Gesundheitswesens wirksam und verankert werden soll. Hospiz- und Palliativbetreuung stellt die Wünsche des schwerkranken und sterbenden Menschen in den Mittelpunkt und geht davon aus, dass das Auf und Ab des letzten Weges bei jedem Menschen anders verläuft. Hospiz- und Palliativbetreuung nimmt darauf Rücksicht, dass jeder Patient und jeder Angehörige unterschiedliche Ressourcen hat, mit diesen schweren Phasen umzugehen. will zeigen, dass es schon viele Angebote in Österreich gibt, aber auch darauf hinweisen, dass große Lücken in der Versorgung existieren. Es soll nicht vom Wohnort oder von der Grunderkrankung abhängen, ob der Patient und seine Angehörigen ausreichend betreut werden. Die notwendige Hospiz- und Palliativbetreuung soll den Betroffenen keine besonderen finanziellen Lasten aufbürden. will zeigen, dass es keine Blaupausen, keine Schablonen für Angebote gibt, die auf alle Regionen (Stadt oder Land, bäuerliches oder industrielles Umfeld) passen. Darum sind in diesem Arbeitspapier gute Beispiele aus unterschiedlichen Regionen beschrieben. Die Angebote sind oft noch unzureichend vernetzt, in vielen Regionen fehlen wichtige Bausteine. Hospiz- und Palliativbetreuung in Pflege- und Seniorenheimen ist erst ansatzweise vorhanden. Angebote für Kinder und für Menschen mit Behinderungen sind noch nicht ausreichend entwickelt.

6 der weitere kontext Die Bedeutung der Hospiz- und Palliativbetreuung Das Bewusstsein um die Notwendigkeit und die Bedeutung guter Hospiz- und Palliativbetreuung ist in den letzten Jahren weltweit gewachsen. Viele Länder haben nationale Pläne und Strategien erarbeitet und verabschiedet. In Österreich zeigen sich Schritte dieser Entwicklung in Parlamentsbeschlüssen 1, im Bericht des Rechnungshofes 2 und in der Regierungserklärung vom März weltweit in Österreich in den Ländern Die menschliche Qualität unserer Gesellschaft misst sich daran, wie wir Mitmenschen in der letzten Phase ihres Lebens begleiten. Es soll für alle, die es brauchen, ein ausreichendes Angebot an Hospizeinrichtungen zur Verfügung stehen. REGIERUNGSERKLÄRUNG Dr. Wolfgang Schüssel Wien, 6. März 2003 Abb. 1.: aus der Regierungserklärung von Dr. Wolfgang SCHÜSSEL am 6. März 2003 Mehrere österreichische Bundesländer 4 haben erste Hospiz- und Palliativpläne erstellt oder arbeiten daran. Der Europarat 5 und auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, zuletzt , haben die Verantwortlichkeit der Regierungen herausgestrichen, nationale Programme zu Schmerzbekämpfung und Palliativbetreuung zu erstellen. Darin wird die Notwendigkeit der Integration ins Gesundheitswesen, adäquater Bildungsmaßnahmen, gerechter Finanzierung und eines abgestuften Betreuungsmodells hervorgehoben. Die Gesundheitsminister der im Europarat vertretenen Länder haben detaillierte Empfehlungen erarbeitet, die in Kürze publiziert werden 7. Das Regionalbüro Europa der WHO in Kopenhagen hat zwei umfangreiche Reports erarbeitet, die in Bälde erscheinen werden 8. Bundesländer die Weltgesundheitsorganisation Europarat WHO-Europa Abb. 2.: Aus National Cancer Control Programmes, WHO 2002, GOVERNMENT POLICY The government of each WHO Member State has a responsibility to establish a national policy and programme for pain relief and palliative care. Policy elements include measures to: ensure that the palliative care programme is incorporated into the existing health care system; ensure that health workers are adequately trained in cancer pain relief and palliative care; ensure that equitable support is provided for programmes of palliative care, particularly in the home, and revise national health policies if necessary; ensure that hospitals are able to offer appropriate specialist back-up and support for home care; ensure the availability of opioid, nonopioid, and adjuvant analgesics, particularly morphine, for oral administration. 7

7 die vision...der Hospiz- und Palliativbetreuung Eine Vision für 2010 legt folgende Vision 9 für die Hospiz- und Palliativbetreuung für das Jahr 2010 vor. An der Erreichung dieser Vision soll die Entwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich gemessen werden. Im Jahr 2010 Gute medizinische Behandlung Den Patienten wird die bestmögliche medizinische, pflegerische und psychosoziale Behandlung geboten, die ihre Lebensqualität verbessert und plötzliche Verschlimmerungen zu vermeiden versucht. Keine Überwältigung durch Krankheitssymptome Mit exzellenter Symptomkontrolle wird die Entgleisung von Symptomen (Schmerz, Atemnot,...) vermieden und anderen Symptomen vorgebeugt. Kontinuität, Koordination und Integration Patienten erfahren rund um die Uhr eine umfassende Hospiz- und Palliativbetreuung vor Ort (zu Hause, Heim, Krankenhaus) und an den Übergängen. Gut vorbereitet und ohne böse Überraschungen Die Patienten und ihre Angehörigen sind auf alle Dinge vorbereitet, die im Verlauf der Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten. Das Individuum im Blickfeld Wünsche der Patienten und Angehörigen werden erfragt, respektiert und - wenn immer möglich - erfüllt. Orientierung an den Ressourcen der Betroffenen Hospiz- und Palliativbetreuung orientiert sich an den emotionalen und praktischen Ressourcen der Patienten und ihrer Angehörigen. Jeden Tag nutzen Die Dienstleister bemühen sich, dass die Patienten und ihre Angehörigen aus jedem einzelnen Tag das Beste machen können. Die Angehörigen unterstützen sie auch nach dem Tod des Patienten. Geplantes Vorgehen zur Erreichung der Vision Damit diese Vision Realität wird, bedarf es eines geplanten Vorgehens, das eine organisierte und abgestufte Hospiz- und Palliativbetreuung sicherstellt. Das Ziel einer "Integrierten palliativen Versorgung" gilt es zu verfolgen 10. Das ist längerfristig auch die für das Gesundheitssystem kostenschonendste Variante. 8

8 die bausteine...der Hospiz- und Palliativbetreuung Auch in Zukunft wird die Hauptlast der Betreuung durch jene Dienstleister und Institutionen erfolgen, die schon bisher diese Aufgaben zu erfüllen hatten. Es ist aber erforderlich, diese zum einen besser zu qualifizieren - dazu gibt es schon eine Reihe von Angeboten (z.b. Interdisziplinäre Palliativlehrgänge) - zum anderen für jene Situationen, in denen diese Dienstleister Rat suchen, ihnen auch diesen Rat exzellent zu bieten (Palliativkonsiliardienste und Mobile Palliativteams). Auch soll den Patienten, vor allem durch ehrenamtliche Mitarbeiter, zusätzliche Hilfe zur Bewältigung ihrer Situation angeboten werden (Hospizteams). Tageshospize sollen jenen, die wenigstens die Nacht zu Hause verbringen können, Erleichterung bringen. Für schwierige Situationen, die anders nicht bewältigt werden können, dienen Palliativstationen 11 im Krankenhaus mit besonderer ärztlicher Expertise und Stationäre Hospize 12, die den Schwerpunkt stärker in der exzellenten Pflegebetreuung haben. bestehende Dienstleister Fortbildung Beratung Betreuung Versorgung Jeder der Bausteine hat auch seine eigene Verpflichtung als Vorbild und als Sauerteig zu wirken und an der Aus-, Fort- und Weiterbildung mitzuwirken. Schematisch dargestellt besteht das Haus organisierter, abgestufter Palliativbetreuung aus folgenden Bausteinen: schematische Darstellung Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Abb. 3: Bausteine der Hospiz- und Palliativbetreuung Für jeden dieser Bausteine stellen wir im Anhang 1 exemplarisch Einrichtungen aus einem städtischen und aus einem ländlichen Umfeld vor. Leider ist es noch nirgends in Österreich gelungen, ein ganzes Haus zu entwickeln. Zwischen den einzelnen Bausteinen gibt es auch Übergänge, je nach regionaler Situation. gelungene Beispiele aus Österreich Stadt und Land 9

9 die empfehlungen Anfang die Vision im Blick nächste Schritte auch in der Hospizund Palliativbetreuung an die Spitze kommen Die Grundsteine in Österreich sind gelegt siehe Beispiele im Anhang 1. Die Erreichung der Vision ist bis zum Jahr 2010 anzustreben. Die nächsten Schritte sind zu setzen: Sie müssen einen gerechten und gleichen Zugang für alle betroffenen Menschen in Österreich zu organisierter Hospiz- und Palliativbetreuung mit entsprechender Qualität und einer solidarischen Finanzierung gewährleisten. Es gilt, das österreichische Gesundheitswesen, das im internationalen Vergleich an sich immer gut abschneidet, an die Best Practice der Hospiz- und Palliativbetreuung anderer europäischer Länder heranzuführen oder sie zu übertreffen. Empfehlungen stellt dazu vier Empfehlungen zur Diskussion: Empfehlung 1 Empfehlung 2 Empfehlung 3 Empfehlung 4 Bekenntnis zur Vision Solidarität mit den Sterbenden Gewährleistung koordinierter Entwicklung Evaluation des Fortschrittes die 4 empfehlungen von : Empfehlung 1: Bekenntnis zur Vision Ein gesellschaftlich und politisch breit getragenes inhaltliches Bekenntnis zu einer Vision für 2010 und zu den Bausteinen der Versorgung soll rasch herbeigeführt werden. Ein gemeinsames Ziel, das auch inhaltliche Eckpunkte beinhaltet, gewährleistet eine abgestimmte und konsequente Entwicklung. Empfehlung 2: Solidarität mit den Sterbenden Die Finanzierung der Hospiz- und Palliativbetreuung soll solidarisch und einheitlich erfolgen. Die Bausteine der Hospiz- und Palliativbetreuung decken sich derzeit nur zum Teil mit den bestehenden Finanzierungsschienen des Gesundheitswesens. Für diese Einrichtungen der Hospiz- und Palliativbetreuung sind Finanzierungsregelungen (z.b.: Änderungen im ASVG, neue 15a-Vereinbarung) einzuführen, die einen gerechten Zugang sichern. 10

10 die empfehlungen Empfehlung 3: Gewährleistung koordinierter Entwicklung Auf ministerieller Ebene (z.b.: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen) sollen Maßnahmen für eine koordinierte Entwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich gesetzt werden: Empfehlung 3 a: Eine (überparteiliche) Plattform als Lobby und Aufsichtsrat für die Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich soll eingerichtet werden. Der Entwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung würde ein prominentes Organ als Lobby und zur Überwachung der Entwicklung dienen. Empfehlung 3 b: Eine österreichische Hospiz- und Palliativstrategie soll erarbeitet werden. Diese Strategie beinhaltet unter anderem den Hospiz- und Palliativplan, die Finanzierungsstrategie, die Personalentwicklung incl. Bildungsstrategie. Sie muss gute Rahmen setzen und eine regional angepasste Umsetzung ermöglichen. Empfehlung 3 c: Der Austausch der Erfahrungen und des Wissens soll gefördert werden. Die Dienstleister und Träger der Hospiz- und Palliativeinrichtung brauchen laufenden Austausch der Erfahrungen. dient dazu. Die wissenschaftliche und wissensorientierte Komponente trägt die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) als Fachgesellschaft. Empfehlung 4: Evaluation der Umsetzung Forschungsaufträge (z.b. durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur) zur Erstellung und Durchführung einer kostengünstigen Evaluation (österreichweit einheitlich) der Umsetzung von Vision, Bausteinen und der Hospiz- und Palliativstrategie sollen erteilt werden. Jede geplante Veränderung bedarf des Feedbacks, ob und inwieweit die angestrebten Ziele erreicht wurden und wo Änderungsbedarf besteht. 11

11 anhang 1 DIE BAUSTEINE DER - UND PALLIATIVBETREUUNG Eine vollständige Übersicht über alle Einrichtungen in Österreich finden sie auf der neu gestalteten Homepage von unter Übersicht über die vorgestellten Einrichtungen nach den einzelnen Bausteinen: Hospizteams 13 Die Hospizbewegung Bezirk Vöcklabruck 14 Die Hospizteams der Hospizbewegung Vorarlberg 15 Das Mobile Palliativteam 16 Mobiles Hospiz Wien der Caritas der Erzdiözese Wien 17 Das Mobile Palliativteam Innsbruck und Umgebung 18 Der Palliativkonsiliardienst 19 Der Palliativkonsiliardienst am LKH Univ. Klinikum Graz 20 Das Tageshospiz 21 Das Tageshospiz in Salzburg 22 DAS STATIONÄRE 23 Das Albert Schweitzer Hospiz in Graz 24 Das Helga Treichl Hospiz in Salzburg 25 DIE PALLIATIVSTATION 26 Die Palliativstation St. Luise in Linz 27 Die Palliativstation St. Vinzenz in Ried 28 Das CS Hospiz Rennweg in Wien 29 12

12 das hospizteam Das Hospizteam unterstützt und entlastet die Familie, damit schwerstkranke und sterbende Menschen möglichst bis zuletzt zu Hause bleiben können. Die Begleitung durch ein Hospizteam erfolgt vor allem durch qualifizierte Ehrenamtliche. Durch Dasein, Handreichungen und Gespräche begleiten sie Kranke und Angehörige in der Zeit der Krankheit, des Schmerzes, des Abschieds und der Trauer. Die Hospizteams arbeiten mit anderen mobilen Diensten in enger Kooperation. Die Ehrenamtlichen können zuhause, in Heimen und in Krankenhäusern tätig sein. Ehrenamtliche begleiten und kooperieren Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie zwei Hospizteams beschrieben. Informationen über weitere Hospizteams in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 13

13 das hospizteam Die Hospizbewegung Bezirk Vöcklabruck Der Verein Hospizbewegung Bezirk Vöcklabruck betreut die Region des Bezirkes mit etwa Einwohnern. Seit der Gründung 1999 stellten die an einem bösartigen Leiden Erkrankten nahezu 100% der Betreuten dar. Das Team besteht aus 2 angestellten DGKS (gemeinsam 1, 4 Dienstposten), einer stundenweise beschäftigten Schreibkraft und 16 ehrenamtlichen Mitarbeitern (in Palliative Care ausgebildete Ärzte, DGKS, SozialarbeiterInnen und andere Berufsgruppen). Die Tätigkeit besteht neben der Sterbe- und Trauerbegleitung der betroffenen Familien in regionaler Aufklärungsarbeit den Hospizgedanken betreffend sowie in der Mitarbeit im Projekt "Hilfe für durch Asbest Erkrankte". Im abgelaufenen Jahr 2002 wurden 60 Begleitungen in Zusammenarbeit mit den HausärztInnen und den mobilen Diensten, dem Palliativteam des lokalen Krankenhauses sowie dessen Überleitungspflege und den beiden oberösterreichischen Palliativstationen in Ried und Linz abgeschlossen, bei weiteren 82 Personen dauerte der Kontakt noch über den Jahreswechsel an. Für diese Patientenkontakte wurden seitens der hauptamtlichen MitarbeiterInnen etwa Stunden, von den Ehrenamtlichen ca Stunden aufgewendet. Dazu kamen noch zu den Patienten gefahrene Kilometer sowie Stunden Fort- und Weiterbildung. Hierzu sei die laufende Steigerung der Inanspruchnahme zu erwähnen (siehe Halbjahresstatistik 2003). Unser Budget von etwa (Löhne, Fortbildung, Literatur, Treibstoff, etc) wird vom lokalen Sozialhilfeverband mir einer jährlichen Spende von sowie von leistungsbezogenen Zuschüssen der Sozialabteilung des Landes Oberösterreich (2003: ) unterstützt, den verbleibenden Rest müssen wir durch Spenden und Mitgliedsbeiträge aufbringen. Dr. Wolfgang Wiesmayr 14

14 das hospizteam Die Hospizteams der Hospizbewegung Vorarlberg Die Hospizbewegung Vorarlberg eine Einrichtung der Caritas - wurde im Jahr 1994 gegründet und ist seither kontinuierlich gewachsen. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt in der psychosozialen Beratung und Begleitung, die wir heute im ganzen Bundesland ( EinwohnerInnen) anbieten können: zuhause, in den Senioren- und Pflegeheimen und in allen Krankenhäusern. PalliativpatientInnen und Angehörige sowie trauernde Hinterbliebene können sich an eines der sechs regionalen Teams bzw. an eines der sieben Krankenhaus-Teams wenden, um sich beraten zu lassen oder eine Begleitung anzufordern. Mit den anderen Einrichtungen in der palliativen Versorgung fühlen wir uns partnerschaftlich verbunden. Auf der Palliativstation Hohenems deckt die Hospizbewegung Vorarlberg die Sozialarbeit ab. Kern unseres Dienstleistungsangebotes sind rund 200 bestens qualifizierte ehrenamtliche MitarbeiterInnen und eine professionelle Organisationsstruktur mit qualifizierten hauptamtlichen MitarbeiterInnen, welche die Einsatzverantwortung tragen, die Ehrenamtlichen Teams leiten und PalliativpatientInnen beraten. Alle hauptamtlichen MitarbeiterInnen haben eine Ausbildung in einem Gesundheits- oder Sozialberuf und einen Palliativlehrgang absolviert bzw. haben sich nachträglich auf diesem Gebiet qualifiziert. Wir begleiten schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen entsprechend der Hospizidee während kritischer Phasen einer schweren Erkrankung. Trauernde finden Unterstützung in einer der Trauergruppen bzw. in einer Einzelbegleitung. Die Hospiz-Begleitung ist für die Betroffenen kostenlos. Finanziert wird unser Angebot zu ca. 2/3 durch die öffentliche Hand (Vorarlberger Sozialfonds) und zu 1/3 durch Spenden. Die Hospizbewegung Vorarlberg setzt sich mit Erfolg seit einigen Jahren für eine integrierte palliative Versorgung ein und ist an der weiteren Entwicklung der palliativen Versorgung federführend aktiv beteiligt. Karl W. Bitschnau, MAS Palliative Care 15

15 das mobile palliativteam Beraten Betreuen Unterstützen im Team manchmal mit doppelter Aufgabe Das interdisziplinär zusammengesetzte Mobile Palliativteam berät, unterstützt und begleitet Patienten, Angehörige, Ärzte und Pflegepersonen. In einzelnen Situationen führt dieses Team auch Betreuungen durch. Das Mobile Palliativteam unterstützt weiters die Übergänge zwischen häuslicher Versorgung und dem Krankenhaus. Je nach geographischer Situation kann das Mobile Palliativteam auch als Konsiliarteam in Krankenanstalten, in Heimen und in Tageshospizen beratend tätig sein und damit auch den Auftrag des Palliativkonsiliardienstes erfüllen. Umgekehrt ist es auch organisatorisch möglich, dass der krankenhausgestützte Palliativkonsiliardienst die Aufgaben des Mobilen Palliativteam mit abdeckt. Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie zwei Mobile Palliativteams beschrieben. Informationen über weitere Mobile Palliativteams in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 16

16 das mobile palliativteam Mobiles Hospiz Wien der Caritas der Erzdiözese Wien Im Mittelpunkt der Hospizarbeit der Caritas der Erzdiözese Wien steht die ganzheitliche Betrachtung des Menschen unabhängig von Herkunft, Weltanschauung und sozialem Status. Es ist ein kostenloses Angebot. Das Mobile Hospiz Wien wurde als das erste Palliativteam Österreichs 1989 gegründet. Es besteht aus interdisziplinären Teams von ÄrztInnen, diplomierten Krankenpflegepersonen, Seelsorgern und einer Vielzahl ausgebildeter, multiprofessioneller ehrenamtlicher Mitarbeiter. Die Teams unterstützen und begleiten schwerstkranke Menschen mit voraussichtlich begrenzter Lebenserwartung und deren Angehörige im letzten Lebensabschnitt. Sie betreuen mehrheitlich Krebskranke (94%), aber auch Menschen mit bösartig verlaufenden neurologischen oder anderen unheilbaren Erkrankungen. Die Betreuung zu Hause umfasst den psychosozialen Bereich sowie Palliativpflege und Palliativmedizin. Das Einsatzgebiet umfasst alle 23 Bezirke von Wien mit rund 1,6 Millionen Einwohnern. Neben den geplanten Besuchen werktags, gibt es den Wochenend- Bereitschaftsdienst einer DGKP, sowie einen 24 Stunden Bereitschaftsdienst, sieben Tage die Woche, durch einen Palliativmediziner. Darüber hinaus besteht eine gute Vernetzung mit Hausärzten und allen Pflege- und Sozialeinrichtungen sowie Zusammenarbeit mit den stationären Hospizen und Palliativstationen. Der Aufwand wird zu 70% aus Mitteln der Stadt Wien, der Sozialversicherungen und zu 30% aus Spendenmitteln finanziert. Darüber hinaus unterstützt das Mobile Hospiz Wien auch die Teams des Mobilen Hospiz NÖ der Caritas Wien in Niederösterreich und betreibt seit dem Jahr 2000 ein Tageshospiz in Wien. Dr. Franz Zdrahal 17

17 das mobile palliativteam Das Mobile Palliativteam Innsbruck und Umgebung Das Mobile Palliativteam betreut neben Krebspatienten selten auch Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Das Einzugsgebiet ist der Großraum Innsbruck mit fast Einwohnern. Im Team arbeiten teilzeitbeschäftigte Diplomschwestern und freiwillige MitarbeiterInnen. Die enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten der Patienten ist eminent wichtig. Eine diplomierte Sozialarbeiterin und eine Psychotherapeutin ergänzen das Betreuungsteam und bilden zugleich eine wichtige Brücke zum Stationären Hospiz in Innsbruck. Die Finanzierung erfolgte in den ersten Jahren über Spenden und Pflegegeld, soweit solches beantragt war und die Patienten die Wartefristen bis zum nächsten Monatsersten noch erlebten. Nach intensiven internen Ringen haben wir ab 1997 sozial gestaffelte Eigenleistungen für die Pflege eingeführt. Damit ersetzen wir die Forderung: Hospizbetreuung muss kostenlos sein! durch die Formulierung: Hospizbetreuung muss für jede/n leistbar sein und darf nicht am Geld scheitern. Inzwischen leisten Land und Stadt Innsbruck freiwillige Zuschüsse, fast 50 % des Aufwandes bleiben aber nach wie vor spendenfinanziert. Die Gewährleistung eines 24 Stunden-Bereitschaftsdienstes gibt für Patienten und Angehörige viel Sicherheit. Bei Bedarf ist jederzeit eine diplomierte Pflegeperson erreichbar, die, wenn es erforderlich ist, dann auch sofort kommt! Wenn es daheim einfach nicht mehr geht... stationäre Hospizbetreuung. Trotz der intensiven und dichten Betreuung unserer Patienten kamen wir in den letzten Jahren immer wieder in Situationen, in denen ein Daheim bleiben nicht mehr möglich war. Hier lag die Triebfeder für die Entscheidung ein stationäres Hospiz zu errichten und zu betreiben. Unsere Vision heißt: Wenn Patienten sich für Hospiz als Weg entscheiden, dann wollen wir ihnen diese Betreuung entweder daheim oder in einem Stationären Hospiz anbieten können. Seit Ende 1998 sind wir diesem Ziel näher gekommen. Für Menschen im Großraum Innsbruck bieten wir nunmehr aus einer Hand mobile palliative Betreuung und stationäre Hospizbetreuung an. Mag. Arnold Schett 18

18 der palliativkonsiliardienst Der Palliativkonsiliardienst eines Krankenhauses wendet sich in erster Linie an die betreuenden Ärzte und Schwestern auf den Stationen und in den Ambulanzen, erst in zweiter Linie an die Patienten und deren Angehörige. Er ist beratend tätig. Entscheidungen über die durchzuführenden Maßnahmen und deren Ausführung obliegen den betreuenden Ärzten und Mitarbeitern. Das Leistungsangebot des Palliativkonsiliardienstes umfasst: Konsiliarbesuche auf den Stationen und Ambulanzen Hilfestellung für die Einleitung der extramuralen Betreuung der Patienten zu Hause oder an weiteren Einrichtungen außerhalb des jeweiligen Krankenhauses Vermittlung weiterer Leistungserbringer, telefonische Auskünfte und Fortbildung Wie oben angesprochen, kann ein Palliativkonsiliardienst im Verbund mit einem Mobilen Palliativteam angeboten werden. beraten der Betreuer steht im Vordergrund im Team Tätigkeiten manchmal mit doppelter Aufgabe Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie einen Palliativkonsiliardienst beschrieben. Informationen über weitere Palliativkonsiliardienste in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 19

19 der palliativkonsiliardienst Der Palliativkonsiliardienst am LKH Univ. Klinikum Graz Ein von der Universitären Palliativmedizinischen Einrichtung (UPE) am LKH-Universitätsklinikum Graz ausgehender Palliativkonsiliardienst wendet sich in erster Linie an die betreuenden Ärzte sowie Schwestern auf den Kliniken bzw. klinischen Abteilungen. Das LKH- Universitätsklinikum Graz hat ca Betten und ca. 340 Ambulanzen für ein Einzugsgebiet von mehr als 1,6 Millionen Menschen. Unser Konsiliardienst ist für die Behandlung von Patienten mit weit fortgeschrittenen unheilbaren Erkrankungen beratend tätig. Für den Palliativkonsiliardienst stehen speziell geschulte Ärzte, Schwestern und Pfleger sowie Sozialarbeiter zur Verfügung. Das Leistungsangebot des Palliativkonsiliardienstes besteht aus: Durchführung von Konsiliarbesuchen im gesamten LKH Univ. Klinikum Graz. Ziel ist es, das jeweilige Behandlungsteam bei medizinischen Problemen (Schmerzen, refraktäres Erbrechen, Luftnot u.a.) und pflegerischen Fragen (exulzerierende Wunden, Lagerungen, Mundpflege u.a.) zu unterstützen. Angebot der Hilfestellung bei der psychosozialen Betreuung der Patienten und deren Angehörigen Indikationsstellung für eine Übernahme des Patienten auf die Palliativstation Hilfestellung für die Einleitung der extramuralen Betreuung der Patienten zu Hause oder an anderen Einrichtungen außerhalb des LKH-Universitätsklinikum Graz in enger Zusammenarbeit mit allen Betreuern im Umfeld des Patienten Vermittlung von ehrenamtlichen Besuchsdiensten des Hospizvereins Telefonische Beratung, Aus- und Fortbildung Die Universitäre Palliativmedizinische Einrichtung am LKH- Universitätsklinikum Graz ist die erste Palliativmedizinische Einrichtung Österreichs, die an einer Universität angesiedelt ist, mit zusätzlichen Schwerpunkten in Lehre und Forschung. Sie besteht seit Juli 2001 und aus drei miteinander verbundenen Strukturen: einer Palliativstation mit 12 Betten, dem Mobilen Palliativteam Graz in Kooperation mit dem Roten Kreuz sowie dem beschriebenen Palliativkonsiliardienst. Dr. Julijana Verebes 20

20 das tageshospiz Der wesentliche Aspekt eines Tageshospizes ist die Entlastung und Unterstützung des Patienten bzw. seiner Angehörigen, sodass der Patient möglichst lange in seiner häuslichen Umgebung bleiben kann. Im Tageshospiz wird die palliativpflegerische bzw. palliativmedizinische und psychosoziale Versorgung und Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen durchgeführt. Die ärztliche Betreuung erfolgt in der Regel durch die Einrichtung, an die das Tageshospiz angeschlossen ist, oder durch qualifizierte Hausärzte oder auch durch ein Mobiles Palliativteam. das Daheim-bleiben ermöglichen Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie ein Tageshospiz beschrieben. Informationen über ein weiteres Tageshospiz in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 21

21 das tageshospiz Das Tageshospiz in Salzburg Lebensqualität ermöglichen und pflegende Angehörige entlasten Herr G. kam im Sommer 2002 ins Tageshospiz der Hospiz-Bewegung Salzburg. Aufgrund seiner fortgeschrittenen, schweren Erkrankung benötigte er intensive körperliche und seelische Betreuung. Dadurch konnte seine Frau an drei Tagen in der Woche beruhigt ihrer Arbeit nachgehen und wusste ihn gut versorgt. In seinen letzten Lebenstagen wurde Herr G. im Helga Treichl Hospiz des Roten Kreuzes stationär betreut. Vielen unserer PatientInnen ist es durch das Angebot des Tageshospizes möglich, ihrem Wunsch gemäß, zu Hause zu sterben. Neben der medizinischen und pflegerischen Betreuung durch unser hauptamtliches Hospizteam haben die PatientInnen bei uns auch die Möglichkeit, mit ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen u.a. Gespräche zu führen, Spaziergänge zu machen, zu malen oder Musik zu hören. Gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge und das Feiern von Festen sind wichtige Bestandteile unseres Alltags im Tageshospiz. Das Tageshospiz bietet an drei Öffnungstagen pro Woche für jeweils 6 Personen einen Betreuungsplatz. Schwerkranken PatientInnen aus der Stadt Salzburg und Umgebung (Einzugsbereich von ca Einwohnern - bis ins benachbarte Berchtesgadener Land) können wir neben der Aufnahme in unser Tageshospiz auch mobile Begleitung sowie unsere Schmerzsprechstunde anbieten. Das Tageshospiz bildet den Stützpunkt für die mobile ehrenamtliche Hospizbegleitung. Alle Angebote der Hospiz-Bewegung Salzburg können kostenlos in Anspruch genommen werden. Die gute Zusammenarbeit mit dem benachbarten Stationären Hospiz, dem Helga Treichl Hospiz, ist eine wichtige Grundlage für eine bedarfsgerechte Betreuungsstruktur in der Region. Seit Februar 2001 besteht zwischen unserem selbständigen Verein und der Caritas eine Partnerschaft. Die Finanzierung der Hospiz-Bewegung Salzburg erfolgt aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden (ca. 55%), Personalsubventionen durch die Caritas (ca. 21 %) sowie Subventionen der öffentlichen Hand (ca. 21 %) und aus Leistungsabgeltungen durch die Sozialversicherungsträger (ca. 3 %). Mag. Christof Eisl 22

22 das stationäre hospiz Das Stationäre Hospiz ist eine Einrichtung, die je nach Organisation, selbständig, an ein Pflegeheim, aber auch an ein Krankenhaus angeschlossen sein kann. Im einem Stationären Hospiz werden schwerstkranke und sterbende Menschen mit einer unheilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung betreut, bei denen eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nicht mehr erforderlich und mobile Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist. Die Aufgaben liegen in der Überwachung von Schmerztherapie und Symptomkontrolle sowie in der palliativpflegerischen, psychosozialen und auch spirituellen Begleitung und Betreuung. Eine regelmäßige Anwesenheit von qualifizierten Ärzten ist erforderlich. Mit den anderen beschriebenen Hospiz- und Palliativeinrichtungen gibt es eine enge Zusammenarbeit. im Verbund mit Heim oder Krankenhaus wo ambulante Betreuung nicht möglich ist mit Ärzten Kooperationen Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie zwei Stationäre Hospize beschrieben. Weitere Beispiele über Stationäre Hospize in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 23

23 das stationäre hospiz Das Albert Schweitzer Hospiz in Graz Wir sind eine 10-Betten Station mit fünf Zweibett-Zimmern. Der Träger ist die Stadt Graz mit den Kooperationspartnern Hospizverein Steiermark, Caritas Steiermark, Land Steiermark und Koordination Palliativbetreuung Steiermark. Vorwiegend betreuen wir Patienten aus dem Großraum Graz (ca Einwohner), aber auch aus den umliegenden Bezirken, nämlich immer dann, wenn aufgrund der schwerwiegenden Symptomatik eine Versorgung durch die Familie bzw. durch andere Institutionen nicht mehr möglich ist. Unsere Patienten leiden zu 95 % an Karzinomerkrankungen. In den übrigen Fällen liegt Multimorbidität bei alten Menschen vor (terminales Nierenversagen, terminales Leberversagen, PAVK, etc....) Wir versuchen Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu betreuen, ihnen Lebensqualität zu erhalten und die Angehörigen während der Trauerphase zu begleiten. Wir bieten neben der palliativen Pflege, der Symptomkontrolle und der psychosozialen Betreuung, Angehörigengespräche während des Aufenthaltes und Trauerrunden nach dem Tod des Patienten an. Wir wenden neben den schulmedizinischen Betreuungsmethoden auch komplementärmedizinische Möglichkeiten wie Aromatherapie, Magnetfeld- und Lasertherapie sowie Bachblütentherapie an. Wir sind ein Team aus ehrenamtlichen Betreuern, einer Koordinatorin der Ehrenamtlichen, DGKS, Pflegehelfer, Ärztin, Dipl. Sozialarbeiterin, Psychologin, Seelsorger, Diätassistentin, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Die Finanzierung der Aufenthaltskosten erfolgt aus Mitteln des Steiermärkischen Krankenanstalten Finanzierungsfonds, der Stadt Graz, der Sozialhilfe, durch Eigenleistung der Patienten und durch Spenden. Wir stehen mit großer Freude und großem Engagement in unserer Arbeit, sind in Palliative Care und Hospizarbeit geschult und nehmen mit Interesse Fortbildungsveranstaltungen wahr. Dr. Petra Wagner, Serafine Isaak 24

24 das stationäre hospiz Das Helga Treichl Hospiz in Salzburg Wer sind wir? Das Helga Treichl Hospiz, eine Station für Palliativmedizin Wer trägt uns? Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) Wen betreuen wir? Die Region Salzburg, benachbartes Oberösterreich und Bayern, einem Einzugsgebiet mit rund Einwohnern Wie viele von den Betreuten haben Krebs als Grunderkrankung? Geschätzte 80 % Was machen wir? Symptommanagement, Schmerzpumpenbetreuung, Aszitespunktionen, Pleuradrainagen und Pleurodesen, Pflege vor allem in schwierigen Situationen, psychosoziale Betreuung von Patienten und Angehören, seelsorgerischer Begleitung, Hospizsprechstunde im Landeskrankenhaus Wer arbeitet mit in der Einrichtung/im Tätigkeitsbereich? Ärzte, Pflegepersonen, Sozialarbeiter, Seelsorger, Ehrenamtliche. Nach Vereinbarung: Physiound Psychotherapeuten Wer finanziert uns? Überwiegend das ÖRK, einen Anteil trägt der Patient bzw. das Sozialamt, zu einem kleinen Teil die Krankenversicherungsträger und das Land Salzburg. Was ist das Besondere an uns? Ziel unserer Versorgung ist die umfassende Begleitung. Das Brückenteam (Sozialarbeiter und DGKS) ist für die psychosoziale Beratung und Versorgung zuständig. Es nimmt Wünsche und Erwartungen unserer Patienten und ihrer Angehörigen auf, hält die Kontakte im sozialmedizinischen Netzwerk und sichert so die Kontinuität der Betreuung und die Autonomie von Patienten und Angehörigen. Das Hospiz bietet 10 Einzelzimmer in ruhiger Südlage, die Übernachtung von Angehörigen ist im Patientenzimmer und in einem separaten Gästezimmer willkommen. Eine Küche steht im Patientenwohnzimmer zur Verfügung, ebenso ein 'Raum der Stille'. Tiere können mitgebracht werden. Dr. Peter Reichenpfader 25

25 die palliativstation Eigenständige Station im Krankenhaus Team wenn Krankenhausbehandlung erforderlich im österreichischen Krankenanstaltenplan Die Palliativstation ist eine eigenständige Station an einer Abteilung eines Akutkrankenhauses. Aufgenommen werden Patienten mit einer unheilbaren und fortgeschrittenen Erkrankung, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen, das heißt, es besteht eine komplexe Symptomatik und ein hoher Betreuungsaufwand. Für die Umsetzung eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes mit möglichst rascher Schmerz- und Symptomlinderung ist ein interdisziplinäres Team erforderlich. Die Entlassung des Patienten mit ausreichend kontrollierten Symptomen nach Hause oder in eine andere Einrichtung ist das Ziel der Behandlung. Für Palliativstationen und Palliativbereiche (in dezentralen Lagen) im Krankenhaus gibt es Planungen und Strukturqualitätskriterien im Rahmen des Österreichischen Krankenanstaltenplans (ÖKAP). Traditionelle Dienstleister des Gesundheitswesen Hospiz- und Palliativbetreuung unterstützende betreuende Angebote Angebote im Akutbereich Abteilungen, Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses Palliativkonsiliardienste Palliativstationen im Langzeitbereich Senioren- und Pflegeheime Hospizteams Stationäre Hospize zu Hause Ärzte für Allgemeinmedizin, niedergelassene Fachärzte, Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Sozialarbeit, Physiotherapie,... Mobile Palliativteams Tageshospize Hier finden Sie drei Palliativstationen beschrieben. Weitere Beispiele über Palliativstationen in Österreich finden sie auf der Homepage von unter 26

26 die palliativstation Die Palliativstation St. Louise in Linz Eröffnet wurde unsere Abteilung im Jänner Als Palliativstation verstehen wir uns als integralen Bestandteil unseres Krankenhauses. Für die stationäre Betreuung stehen zehn Betten (8 Ein-, 1 Zweibettzimmer) zur Verfügung. Über den Palliativkonsiliardienst betreuen wir Patienten im gesamten Krankenhaus. Unsere Palliativmedizinische Ambulanz bildet eine Brücke zu Hausärzten und extramuralen Betreuungsdiensten, speziell zum mobilen Hospizteam. Wir sind die einzige Palliativstation im Zentralraum Linz und Umgebung. Träger des Krankenhauses ist die Kongregation der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul, das Krankenhaus ist wiederum Teil der St. Vinzenz Holding. Als Teil des öffentlichen Gesundheitsversorgungssystems wird die Palliativstation über die öffentliche Hand und zum Teil vom Träger finanziert. Spenden ermöglichen uns eine Verbesserung des Betreuungsangebotes. Dem Patienten erwachsen keine Kosten, die über einen üblichen Krankenhausaufenthalt hinausgehen. Knapp 200 Patienten werden pro Jahr betreut, über 95 % leiden an den Folgen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung, etwa 40% von ihnen können nach Stabilisierung nach Hause oder in andere Betreuungseinrichtungen entlassen werden. Angebote für Trauerbewältigung gibt es für Angehörige und für Teammitglieder. Die Komplexität der Probleme und Beschwerden bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen erfordert besondere Kompetenz in umfassender Schmerz- und Symptomtherapie, Palliativpflege und psychosozialer Unterstützung unter Einbeziehung der Angehörigen. Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Pflegenden, Ärzten, Psychotherapeutin, SeelsorgerIn und ehrenamtlichen Mitarbeitern mit einschlägigen Schulungen und Ausbildungen ist erforderlich, um dieser Aufgabe zu entsprechen. Eine Stationssekretärin unterstützt uns in administrativen Belangen. Durch unsere integrierte Stellung im Krankenhaus ist es möglich, palliative Betreuung frühzeitig anzubieten, die Sensibilität für die Bedürfnisse von schwerkranken und sterbenden Menschen durch Weitergabe von Wissen zu verbessern. Ein kontinuierliches Fortbildungsangebot für Mitarbeiter der Palliativstation inner- und außerhalb des Krankenhauses dient diesem Wissensaustausch und der Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Johann Zoidl 27

27 die palliativstation Die Palliativstation St. Vinzenz in Ried Die Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried besteht seit dem Jahr Im Auftrag der Kongregation der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul ist die St. Vinzenz Holding die Rechtsträgerin des allgemein öffentlichen Krankenhauses. Die 10-Betten Palliativstation besteht als eigenständiger Bau am Krankenhausgelände. Durch einen unterirdischen Gang besteht die direkte Verbindung mit dem Krankenhaus, um dessen Infrastruktur nützen zu können. Die Übernahme der Kosten für den stationären Aufenthalt von PatientInnen erfolgt in etwa wie im üblichen Krankenhaussystem. Das Einzugsgebiet umfasst den gesamten westlichen Teil des Bundeslandes Oberösterreich. Der Schwerpunkt der Betreuung liegt in der stationären Behandlung von ca. 200 PalliativpatientInnen pro Jahr, von denen ca. 80 % an einer Krebserkrankung leiden. Mehr als 40% unserer PatientInnen können nach Linderung der Krankheitssymptome wieder nach Hause entlassen werden. Zusätzlich wird ein Palliativkonsiliardienst im Krankenhaus angeboten. Für Angehörige gibt es neben der kontinuierlichen Begleitung zusätzliche Angebote der Trauerbegleitung nach dem Tod der PatientInnen. Dem interdisziplinären Team gehören ÄrztInnen, Diplompflegepersonen, SeelsorgerInnen, Klinische Psychologin, Physiotherapeutin, Musiktherapeutin und Ehrenamtliche an. Die gute Atmosphäre im Team und die daraus resultierende qualitativ hochwertige Teamarbeit stellen die Voraussetzung für gelingende Palliativbetreuung dar. Dr. Harald Retschitzegger 28

28 die palliativstation CS Hospiz Rennweg in Wien Das CS Hospiz Rennweg wurde im Jahr 1995 in Wien als eines der ersten Stationären Hospize in Österreich gegründet. Von Anfang an ermöglichte die enge Zusammenarbeit mit dem Mobilen Caritas Hospiz eine sorgfältige Entscheidung, für welche sterbenskranken PatientInnen die Betreuung zuhause aufgrund besonderer Schmerzeinstellungsprobleme oder hohem Pflegebedarf nicht ausreichend ist, wer daher zumindest vorübergehend in stationäre Betreuung aufgenommen werden muss. Etwa 80 % der kranken Menschen, die ins CS Hospiz kommen, versterben hier auch - in friedlicher, ruhiger Atmosphäre, die Lebensqualität bis zuletzt garantiert. Kompetente MedizinerInnen, mit besonderer schmerztherapeutischer Schulung, ein hoher Personalstand an Pflegenden und die Einbindung ehrenamtlicher HelferInnen ermöglichen eine individuelle Begleitung und die Erfüllung persönlicher Wünsche für den Tagesablauf. Sieben Jahre wurde das CS Hospiz als gesonderte Abteilung des CS Pflege- und Sozialzentrums nach den Kriterien der Wiener Pflegeheime geführt, was zu großen finanziellen Belastungen des Trägers und oft auch der Patienten führte. Durch außerordentliche Bemühungen um Spenden und zahlreiche Benefizveranstaltungen konnten aber Härtefälle stets vermieden werden. Mit konnte die Caritas Socialis eine Kooperation mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul Wien/Gumpendorf verwirklichen. Damit ist nur mehr der im Krankenhaus übliche Tagsatz vom Patienten zu entrichten. Die weiteren Kosten werden von der CS, dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, der Stadt Wien und durch einen großen Teil von Spenden getragen. Im CS Hospiz Rennweg erfahren krebskranke Menschen, die nach menschlichem Ermessen nicht mehr geheilt werden können, eine intensive persönliche Betreuung. Diese Betreuung umfasst neben kompetenter und individueller Pflege die medizinische Behandlung von Schmerzen und Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Das CS Hospiz Rennweg kann 13 PatientInnen (großteils in Einzelzimmern) aufnehmen. Auch Angehörige können im Hospiz übernachten; Besuche sind rund um die Uhr möglich. Ebenso wird seelsorgliche und psychosoziale Begleitung für PatientInnen und Angehörige angeboten. Es gibt regelmäßige Trauergruppen für die Angehörigen verstorbener PatientInnen. Abschiedsrituale für die MitarbeiterInnen ermöglichen den Begleitenden, liebgewordene Menschen immer wieder loslassen zu müssen und die Ohnmacht vor manchen Fragen des Sterbens zu bewältigen. Mag. Sabina Dirnberger 29