ALLGEMEINES Wie hoch waren die monatlichen Kosten für? Unterbringung: 350 Verpflegung: 250 Fahrtkosten: 0 vor Ort; [Flug ca 700 ]

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1 PERSÖNLICHE DATEN: Name des/der Studierenden: Stefan Redl (freiwillige Angabe) (freiwillige Angabe) Gastinstitution und Angabe der Fakultät / Gastunternehmen: McMaster University Studienrichtung an der TU Graz: Production Science and Management Aufenthalt an der Gastinstitution von: bis: Mobilitätsprogramm (z.b. ERASMUS): Joint Study - Bericht soll anderen Studierenden, die sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren, zugänglich gemacht werden - mind. 1-2 Seiten - Abgabe in ausgedruckter und elektronischer Form Ich bin damit einverstanden, dass mein Fragebogen auf der Homepage des Büros für Internationale Beziehungen und Mobilitätsprogramme veröffentlicht wird. Ja Nein ALLGEMEINES Wie hoch waren die monatlichen Kosten für? Unterbringung: 350 Verpflegung: 250 Fahrtkosten: 0 vor Ort; [Flug ca 700 ] Kosten für Kopien, Skripten, etc.: 15 (Stark abhängig von Büchern) Sonstiges (Kleidung, Telefon, Fortgehen, Aktivitäten, excl. Reisen): 650 SPRACHKURS (falls zutreffend) Haben Sie vor Beginn des Aufenthalts einen vorbereitenden Sprachkurs absolviert? In Österreich: ja nein Im Gastland: ja nein Wenn ja, wo / bei welcher Einrichtung: Wie zufrieden waren Sie? Kosten des Sprachkurses: Wurde der Sprachkurs an der TU Graz anerkannt? ja nein UNTERKUNFT:

2 Wie haben Sie Ihre Unterkunft gefunden? selbst gesucht Universität hat Unterkunftssuche übernommen Freunde andere: Wie zufrieden waren Sie? Sehr! Haus war neu renoviert und in der Studentenwohngegend (Westdale) Tipps für NachfolgerInnen (z.b. bestimmte Zeitungen, Homepages mit Wohnungsangeboten; wichtige länderspezifische Hinweise; Preis-Leistungsverhältnis, etc.) Ich habe das Zimmer durch einen Studienkollegen aus Österreich gefunden und dadurch nicht extensiv nach einer Wohnung gesucht. Wenn man nur im Wintersemester in Hamilton studiert hat man es relativ einfach Zimmer zu finden. FRAGEN ZUM STUDIUM: Unterrichtssprache: Englisch War es möglich Prüfungen auf Englisch (z.b. nach Absprache mit den Vortragenden) zu absolvieren? Ja Anmerkungen und Tipps (z.b. werden mehr englischsprachige Lehrveranstaltungen im Master- oder Bachelorstudium angeboten etc.): Alle ;) In welchem Maße waren universitären Einrichtungen vorhanden bzw. zugänglich? Computerräume: nicht benötigt Labors, Zeichensäle, etc. nicht benötigt Andere Einrichtungen: Bibliotheken für Gruppentreffen und zum Lernen; Eintritt zum Sportzenturm ist als Student automatisch dabei (günstige Kurse und kostenlose Squashboxen) Hatten Sie Probleme bei der Vorausanerkennung der Lehrveranstaltungen an der TU Graz? ja nein Wenn ja, welche: Wurden nach Ihrer Rückkehr alle Lehrveranstaltungen für das Studium an der TU Graz anerkannt? ja nein Wenn nein, welche nicht und aus welchem Grund? Lehrveranstaltung Grund

3 Tipps für NachfolgerInnen (z.b. Informationen zu Lehrveranstaltungen, Prüfungen, etc.) Ich habe mit vier Lehrveranstaltungen im Semester einen ziemlich konstanten Aufwand übers Semester gehabt. Die Prüfungen und Arbeiten sind nicht sehr schwer, konsumieren aber sehr viel Zeit. Wird sich Ihr Studienfortgang an der TU Graz als Folge Ihres Auslandsaufenthalts verzögern? ja nein ERFAHRUNGSBERICHT (mind. 1 2 Seiten): - Gesamteindruck zum Auslandsaufenthalt mit Bezug auf den fachlichen Nutzen und die generellen Erfahrungen vor Ort - Reisevorbereitungen, Details zur Visumsantragstellung, Versicherungen, Ankunft am Studienort (z.b. Transport Flughafen - Stadtzentrum), Abreise, etc. - Betreuung an der Einrichtung, z.b. durch die Lehrenden - Studierendenleben am Studienort (Auto von Vorteil?, Bücherkosten, Arbeiten am Campus möglich?, etc.) - ev. Angabe einer eigenen Homepage, auf der sich weitere Infos / Erfahrungen zum Aufenthalt befinden

4 Erfahrungsbericht Auslandssemester Mein Auslandsaufenthalt in Hamilton an der McMaster Universität von Jänner bis April 2014 war eine super Erfahrung und ich werde JEDEM empfehlen mindestens ein Semester im Ausland zu verbringen. In Kanada zu leben war sehr bereichernd für mich. Nicht nur war es mir möglich ein anderes Bildungssystem kennen zu lernen, auch habe ich die Lebensweise in Kanada kennen lernen dürfen und es ist mir nun auch möglich Grundwerte und Gedankengänge der Kanadier zu verstehen. Universität und Lehrveranstaltungen Das Universitätssystem in Kanada ist sehr unterschiedlich zu dem in Österreich. Bei den Lehrveranstaltungen wird nicht zwischen Vorlesung und Übung unterschieden. Als Student werden einem stets Abgaben und Gruppenarbeiten zugeteilt und man muss sich mit persönlicher Anwesenheit einen Teil seiner Note verdienen. Die Abschlussprüfungen zählen meistens nicht mehr als 40% der Gesamtnote und werden von allen Studenten innerhalb von drei Wochen am Ende des Semesters absolviert. Die Prüfungen im Allgemeinen sind etwas gewöhnungsbedürftig, da ein Großteil im Multiple-Choice Modus abgehalten werden und diese in einen computerlesbaren Bogen übertragen werden müssen. Von der TU Graz bin ich es gewöhnt mir meine Zeit bzw. den Arbeitsaufwand und auch die Prüfungen selbst einzuteilen und ich habe somit gelernt sehr selbständig zu sein. Diesen Entwicklungsschritt habe ich bei den kanadischen Studenten etwas vermisst, da die Einteilung von den Professoren übernommen wird und man bei jeder Gelegenheit an das nächste Fälligkeitsdatum erinnert wird. Ebenfalls waren die Studenten im Durchschnitt um drei bis vier Jahre jünger als ich. Die Professoren bereiten Lehrveranstaltungen sehr gut auf, lassen viele Praxisbeispiele einfließen und versuchen stets die Studenten zur aktiven Mitarbeit anzuregen (welche auch teilweise in die Note miteinfließt). Die Lehrveranstaltungsleiter sind sehr bemüht um den Lernfortschritt/-erfolg der Studenten und bieten stets die Möglichkeit für Zusatzarbeiten an um zurückgelassene Prozentpunkte aufzuholen. In meinen Lehrveranstaltungen Management Skills Development, Supply Chain Management, Entrepreneurial Finance konnte ich enorm viele Eindrücke über Denkweisen von kanadischen Wirtschaftsstudenten und zukünftigen Managern gewinnen. Mein einziger Kurs für Techniker war Engineering & Social Responsibility ein Ethikkurs von einem ehemaligen Technikstudenten der McMaster Universität, der sich in verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen engagiert und auch ein Motivationsredner ist. Joel der Lehrveranstaltungsleiter hat uns sehr ungewohnte Übungen aufgetragen und das Belohnungssystem im Sinne von Noten ganz anders aufgezogen. Eine der Aufgaben war ein persönliches Vision-Statement zu verfassen und anhand dessen es war es mir möglich viel über mich nachzudenken, sowie persönlich zu wachsen. Ich benutze dieses Vision- Statement jetzt immer bei meiner Entscheidungsfindung. Eine interessante Tatsache ist, dass jeder Ingenieurstudent in Kanada einen Ethikkurs besuchen muss um seinen Abschluss zu bekommen. Leider wird im Lehrplan der TU Graz nur ein Ethikkurs angeboten und abgesehen von einem zweistündigen Vortrag in einer Einführungsveranstaltung tritt man mit einem so wichtigen Thema nicht in Kontakt. Ein sehr interessanter Aspekt an der Universität war die Proaktivität der Studenten den Unternehmen gegenüber. Um eine Anstellung zu bekommen, sei es im Sommer oder nach dem Abschluss, haben sehr viele Studenten im Frühjahr Vorstellungsgespräche und müssen sich gegen einer durchaus ausgeprägten Konkurrenz behaupten. Einige Studenten aus fortgeschrittenen Jahrgängen die ich

5 kennen lernen durfte, hatten bereits vor ihrem Abschluss eine Stelle in einem Unternehmen. Allgemein sind viele Studenten sehr flexibel dem Arbeitsort gegenüber und haben gemeint eine Anstellung zu nehmen, wo auch immer sie einen guten Job finden. Das Leben in Kanada Nach meiner Ankunft bei -20 C durfte ich sogleich die allgemein bekannte Freundlichkeit der Kanadier kennenlernen. In einem Tim Hortons dem Kaffeehaus / Fast-food Bäckerei in Kanada wurde mir nach der Frage um eine Telefonzelle von einer Angestellten ein Handy angeboten um meinen Zukünftigen Vermieter anzurufen. Durch einen Studienkollegen aus Graz, der ein Jahr in Hamilton verbringen durfte, habe ich ein Zimmer in einem sehr netten, neu renovierten Haus in der Wohngegend Westdale gefunden. Mit 15 Gehminuten Entfernung von der Universität, ist Westdale sehr beliebt bei Studenten und dadurch war ich sehr nahe bei anderen Austauschstudenten. So nahe, dass in meinem Haus fünf Austauschstudenten waren und innerhalb von ein paar Gehminuten weitere sechs. Ich durfte auch mein Haus mit drei anderen Österreichern, einer Engländerin und zwei Kanadierinnen teilen. Alleine beim Zusammenwohnen konnte ich einen klaren Unterschied bei der Esskultur feststellen. Sehr oft stand bei meiner kanadischen Mitbewohnerin klassisches Tiefgefrorenes oder auch nur Makkaroni mit Käse auf dem Speiseplan. Im Gegensatz dazu habe ich fast jeden Tag selbst gekocht und versucht mich durchaus gesund und ausgewogen zu ernähren. Ein Grund dafür ist bestimmt, dass es in Kanada es alles to-go gibt: Kaffee, Tee und jede Art und Form von Essen. Diese auf Fast-food ausgerichtete Küche kann man auch auf der Uni bemerken, eine klassische Mensa wie bei uns in Österreich gibt es leider nicht. Um günstiges, von lokalen Bauern angebautes Gemüse und Obst zu bekommen fährt man gelegentlich zum Bauernmarkt knapp eine Stunde mit dem Bus. Natürlich gibt es auch näher gelegene Märkte, jedoch für eine Hausaufgabe war ich bei einem Bauernmarkt am anderen Ende der Stadt und habe Zutaten für ein Gericht mit niedrigem ökologischen Fußabdruck besorgt. Es ein sehr interessantes Projekt und ich freue mich diese Aufgabe im Zuge meines Engineering & Social Responsibility Kurses gewählt zu haben. Kanada ist auch sehr bekannt für seine Einwanderungspolitik; die kanadische Regierung fördert Immigration um die Abwanderung in Waage zu halten. Jedes Jahr immigriert ungefähr die gleiche Anzahl wie es Neugeborene gibt. Dadurch ergibt eine hohe kulturelle Diversität und eine damit verbundene Akzeptanz, aber auch Sensibilität. Es war unglaublich interessant mitzubekommen wie Einwanderer und damit Kanadier erster oder zweiter Generation sich integrieren und nichts desto trotz ihre Kulturen weder vernachlässigen noch anderen aufdrängen. Einige Kanadier, die ich nun zu meinen Freunden zählen darf, versuchen stets mit ihren Wurzeln verbunden zu bleiben wie zum Beispiel die Sprache ihrer Eltern zu lernen oder ich bei kulturellen Initiativen zu engagieren. Obwohl meine Englischkenntnisse relativ fortgeschritten waren, war mein Aufenthalt in Kanada sehr bereichernd für meinen Wortschatz, meine Ausdrucksweise als auch Anwendung im Alltag. Auch auf der Universität konnte ich, trotz meines englischsprachigen Masterprogramms an der TU Graz, sehr viele neue Fachvokalen lernen und anwenden. Ich fühle mich nun jederzeit bereit international Geschäftsbeziehungen zu betreuen oder aufzubauen. Hiermit möchte ich auch die Gelegenheit nutzen und mich bei der TU Graz und alle anderen Unterstützern bedanken die es mir ermöglicht haben diesen Auslandssemester in Kanada anzutreten und zu absolvieren.

6 Im nachfolgenden Abschnitt möchte ich vor allem auf Vorbereitungen und nützliche Informationen eingehen. Transfer: Ich habe einen Direktflug Wien Toronto mit der AUA gewählt und könnte diesen nur wieder empfehlen. Der Transfer nach Hamilton wurde von der McMaster Universität organisier (und finanziert). Ein Airport-Pick-up-Service bringt einem zur gewünschten Adresse. Dieser wird nach der Zusage von der McMaster angeboten. Vor Ort kann man in ganz Hamilton mit dem Studentenausweis kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Visum: Bei einem Aufenthalt unter 6 Monate benötigt man kein Visum. Versicherung: Vor Ort muss man eine Studentenversicherung (UHIP) abschließen. Diese ist Pflicht für jeden Studenten in Ontario und kostet 230CAD pro Semester. Zusätzlich habe ich die normale Versicherung meiner Kreditkarte benutzt (VISA von Card Complete). Da man vor Ort einen permanenten Zweitwohnsitz hat greift diese Versicherung ab 30km außerhalb von Hamilton. ( Des Weiteren habe ich als Naturfreundemitglied die SOS Auslandsreiseversicherung um 9 abgeschlossen ( Zum Glück habe ich keine der Versicherungen benötigt und kann dadurch keine genaueren Erfahrungswerte schildern. Unterkunft: Wie oben schon beschrieben habe ich meine Wohnung durch einen Studienkollegen gefunden, der auch auf der McMaster zu gleichen Zeit war. Rund um die Uni findet man sehr viele Studentenwohnhäuser, welche je nach Vermieter in sehr gutem bis eher schlechten Zustand sind. Am besten man bekommt Bilder vorab oder besichtigt vor Einzug. Die Mietverträge gehen meistens vier Monate: sprich der Auszugstermin für den Winterterm (Jänner April) ist der 30. April. Handy: Ein Handy vor Ort ist zu empfehlen. Die meisten Studenten kaufen das billigste Handy (50-75 CAD) und den günstigsten Tarif mit entweder gratis SMS oder unlimitierte Freiminuten (20 CAD/Monat) Geldangelegenheiten: Wenn man möchte kommt man in Kanada fast überall mit Kreditkarte (VISA/MasterCard) durch, außer die Vermieter nehmen Bargeld oder Scheck. Ich habe zusätzlich noch eine Kreditkarte ohne Versicherung von der DKB (Deutsche Kreditbank) zur (gratis) Bargeldbehebung benutzt und mir somit größtenteils Spesen gespart. Aktivitäten und Unileben: Für Aktivitäten kann ich jeden den McMaster Outdoor Club empfehlen. Hier werden verschiedenste Trips organisiert wie: Schneeschuhwanderungen, Hundeschlittenfahrten und auch ein Caving Trip in die USA war dabei. Mitgliedwerden lohnt sich! Outdoor Aktivitäten in Hamilton gibt es reichlich: Radfahren im Sommer/Herbst, Wandern entlang vom Bruce Trail entlang der Wasserfälle oder im lokalen Naturschutzgebiet Cootes Paradise. Der McMaster International & Exchange Club organisiert einige Events für die Austauschstudenten und bietet super Gelegenheiten andere Austauschstudenten kennen zu lernen. Das Sportcenter der McMaster bietet viele Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen: Squash, Klettern, Tennis, Basketball, Volleyball, Laufen, ein Fitnesscenter usw. sind zum Teil kostenlos oder gegen eine relativ geringen Beitrag zugänglich. Es werden auch Schulungskurse in den verschiedensten Sportarten angeboten. Ich habe dort die Gelegenheit genutzt und Squash gelernt, was eine hervorragende Abwechslung zum Unialltag war während des kalten und langen Winters.