GELDPOLITIK & WIRTSCHAFT Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik

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1 GELDPOLITIK & WIRTSCHAFT Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik 10 Jahre Euro-Bargeld Stabilität und Sicherheit. Q1/12

2 REG.NO.AT Die Quartalspublikation Geldpolitik & Wirtschaft präsentiert zentralbankrelevante wirtschaftspolitische Analysen und Studien. Medieninhaber und Herausgeber Editorial Board Koordination Redaktion Grafische Gestaltung Layout und Satz Druck und Herstellung Oesterreichische Nationalbank Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien Postfach 61, 1011 Wien Tel. (+43-1) Fax (+43-1) Peter Mooslechner, Ernest Gnan, Franz Nauschnigg, Doris Ritzberger-Grünwald, Martin Summer Claudia Kwapil Karin Fischer, Susanne Pelz Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit Walter Grosser, Susanne Neubauer, Birgit Vogt Web- und Druck-Service der OeNB DVR Oesterreichische Nationalbank, Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen für nicht kommerzielle Verwendung, wissenschaftliche Zwecke und Lehrtätigkeit sind unter Nennung der Quelle freigegeben. Auf geschlechtergerechte Formulierungen wird verzichtet, an ihrer Stelle verwendete Begriffe gelten im Sinn der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Gedruckt nach der Richtlinie Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 820.

3 Inhalt Call for Applications Visiting Research Program 4 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten 5 Martin Schneider, Josef Schreiner, Maria Silgoner Schwerpunkt: 10 Jahre Euro-Bargeld Editorial 26 Claudia Kwapil 10 Jahre Euro-Bargeld in Österreich 30 Alexandra Koch, Doris Schneeberger Euro-Bargeld in Zentral- und Südosteuropa 44 Doris Ritzberger-Grünwald, Thomas Scheiber Der Euro ein Stimmungsbild 10 Jahre nach der Bargeldeinführung 60 Manfred Fluch, Sabine Schlögl Zusammenspiel des Euro-Banknotenumlaufs und der Intra-Eurosystem-Salden 75 Lenka Krsnakova, Maria Oberleithner TARGET verstehen Das Zahlungsverkehrssystem TARGET2 aus volkswirtschaftlicher und bilanzieller Sicht 86 Clemens Jobst, Martin Handig, Robert Holzfeind Pass-Through von Rohstoffpreisen auf die Konsumentenpreise ausgewählter Produkte 98 Fabio Rumler Preisniveaukonvergenz vor und nach Inkrafttreten der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion 112 Friedrich Fritzer Hinweise Studienübersicht zu Geldpolitik & Wirtschaft 126 Periodische Publikationen 128 Adressen 129 Die von den Autoren in den Studien zum Ausdruck gebrachte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Oesterreichischen Nationalbank oder des Eurosystems wieder. Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 3

4 Call for Applications: Visiting Research Program The Oesterreichische Nationalbank (OeNB) invites applications from external researchers for participation in a Visiting Research Program established by the OeNB s Economic Analysis and Research Department. The purpose of this program is to enhance cooperation with members of academic and research institutions (preferably post-doc) who work in the fields of macroeconomics, international economics or financial economics and/or with a regional focus on Central, Eastern and Southeastern Europe. The OeNB offers a stimulating and professional research environment in close proximity to the policymaking process. Visiting researchers are expected to collaborate with the OeNB s research staff on a prespecified topic and to participate actively in the department s internal seminars and other research activities. They will be provided with accommodation on demand and will, as a rule, have access to the department s computer resources. Their research output may be published in one of the department s publication outlets or as an OeNB Working Paper. Research visits should ideally last between 3 and 6 months, but timing is flexible. Applications (in English) should include a curriculum vitae, a research proposal that motivates and clearly describes the envisaged research project, an indication of the period envisaged for the research stay, and information on previous scientific work. Applications for 2013 should be ed to eva.gehringer-wasserbauer@oenb.at by November 1, Applicants will be notified of the jury s decision by mid-december. The following round of applications will close on May 1, Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

5 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Während sich in Japan erst zögerliche Erholungssignale zeigen, hat der Aufschwung der USamerikanischen Wirtschaft bereits im zweiten Halbjahr 2011 eingesetzt; Wachstumsmotor war dabei die Binnennachfrage. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannte sich merklich, während eine Erholung auf dem Immobilienmarkt nach wie vor auf sich warten lässt. Die USamerikanische und die japanische Notenbank änderten ihre geldpolitische Strategie zu Jahresanfang 2012 dahingehend, dass der Inflationsrate in Zukunft stärkere Beachtung zukommen wird. Gleichzeitig wurden die Leitzinssätze in beiden Ländern vorerst auf historisch niedrigem Niveau belassen. Chinas Wirtschaft verliert hingegen an Schwung, die chinesische Notenbank hat mit der geldpolitischen Lockerung begonnen. Nach konjunkturellen Erholungssignalen im ersten Halbjahr 2011 trübte sich die Wirtschaftslage im Euroraum ab Jahresmitte 2011 deutlich ein. Im vierten Quartal 2011 schrumpfte das reale BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,3 %. Während die notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen in allen Sektoren die Konjunktur bremsten, blieb der Außenbeitrag die einzige robuste Wachstumsstütze. Auch für das erste Quartal 2012 wird mit einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet, darüber hinaus deuten vorlaufende Konjunkturindikatoren auf eine wirtschaftliche Erholung hin. Die anhaltenden Spannungen auf den Anleihemärkten, die sich zunehmend auf weitere Länder und andere Finanzmarktsegmente ausbreiteten, erforderten neue geldpolitische Maßnahmen. Diese umfassten Zinssatzsenkungen, die Bereitstellung zusätzlicher langfristiger Liquidität und Erleichterungen bei den Zulassungskriterien der zu hinterlegenden Sicherheiten. Die genannten Maßnahmen sowie Rettungspakete auf EU- und internationaler Ebene und Fortschritte bei der Reform der wirtschaftspolitischen Steuerung in der EU bewirkten Anfang 2012 eine Entspannung auf den Finanzmärkten und eine Rückkehr des Vertrauens. Die konjunkturelle Lage in den EU-Mitgliedstaaten Zentral-, Ost und Südosteuropas hat sich bis zum Jahreswechsel 2011/12 spürbar verschlechtert. Im vierten Quartal 2011 schwächte sich das durchschnittliche Wachstum in der Region deutlich ab und viele Länder berichteten von einer rückläufigen Wirtschaftsleistung. In den letzten Monaten haben aber die Hinweise auf einen konjunkturellen Wendepunkt im ersten Quartal 2012 zugenommen. Eine mögliche Belebung im weiteren Jahresverlauf 2012 wird aller Voraussicht nach aber nur verhalten ausfallen. Die österreichische Wirtschaft ist im Jahr 2011 mit +3,0 % sehr kräftig gewachsen. Im Verlauf des Jahres hat das Wachstum jedoch sukzessive an Schwung verloren. Während das BIP-Wachstum im ersten Halbjahr noch überdurchschnittlich verlaufen war, kam es im vierten Quartal 2011 zu einer leichten Kontraktion. Damit dürfte der Konjunkturtiefpunkt allerdings auch schon erreicht worden sein. Der OeNB-Konjunkturindikator zeigt für das erste Halbjahr 2012 eine Stabilisierung der Konjunktur an. Trotz der hohen Beschäftigungsdynamik im Jahr 2011, die sich zu Beginn des Jahres 2012 fortsetzte, ist die Arbeitslosigkeit etwas gestiegen. Die Inflation geht nach ihrem Höhepunkt im Herbst 2011 derzeit spürbar zurück. Martin Schneider, Josef Schreiner, Maria Silgoner 1 1 Erholung in den USA, Wachstumslokomotive China verliert an Schwung US-amerikanische Konjunktur mit deutlichen Erholungssignalen In den USA war die Wirtschaftslage zu Jahresende 2011 von deutlichen Erholungssignalen geprägt. Das reale BIP wuchs im vierten Quartal 2011 annualisiert um 3,0 %. Wachstumsmotor war die Inlandsnachfrage und da vor allem die Bruttoanlageinvestitionen und der Konsum der privaten Haushalte, während die öffentlichen Ausgaben einen negativen Wachstumsbeitrag lieferten. Auch der Außenbeitrag zum Wachstum war leicht negativ. Der Arbeitsmarkt setzte seine Erholung fort: Die Arbeitslosenquote lag Anfang 2012 bei 8,3 %, dem niedrigsten Wert seit Frühjahr 1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, martin.schneider@oenb.at; Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland, josef.schreiner@oenb.at, maria.silgoner@oenb.at. Redaktionsschluss: 15. März 2012 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 5

6 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Grafik 1 USA: Komponenten des realen BIP-Wachstums Wachstumsbeiträge (zum Vorquartal, saisonbereinigt, annualisiert) in Prozentpunkten Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoinvestitionen Außenbeitrag BIP in % Quelle: Bureau of Economic Analysis Die Erholung des Immobilienmarktes lässt hingegen länger auf sich warten. Ende des Jahres 2011 waren die Immobilienpreise gemessen am Case- Shiller-Index noch um 4 % niedriger als ein Jahr zuvor und gingen weiter zurück. Vorlaufende Konjunkturindikatoren lassen eine Fortsetzung des Aufschwungs erwarten. Der IWF prognostiziert für das Jahr 2012 ein Wirtschaftswachstum von 1,8 %, das sich 2013 auf 2,2 % beschleunigen wird. Der erstarkten Binnennachfrage steht dabei eine schwächere globale Nachfrage gegenüber. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die zukünftige Ausrichtung der Haushaltspolitik. Das Budgetdefizit wird auch 2012 knapp 10 % betragen, die Staatsschuldenquote könnte 2013 fast 110 % des BIP erreichen. Der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit könnte bald den Inflationsdruck erhöhen; vorläufig ist erst der Abwärtstrend in der Gesamtinflation gebremst. Das Federal Reserve System (Fed) wird der Teuerungsrate in Zukunft verstärkt Beachtung schenken. In der Sitzung des Federal Open Market Commitee (FOMC) Ende Jänner 2012 wurde erstmals in der Geschichte der Fed ein formales Inflationsziel von 2 % (Preisindex für private Konsumausgaben) definiert, das somit im weltweit gängigen Bereich liegt. Im Jänner 2012 betrug dieses Inflationsmaß 2,4 %. Allerdings schreibt der Gesetzgeber anders als im Fall eines klassischen inflation targeting der Fed nicht nur Preisniveaustabilität, sondern auch maximale Beschäftigung und moderate langfristige Zinsen vor. Für den Fall von Zielkonflikten hat die Fed eine ausbalancierte Herangehensweise angekündigt. Neben der Präzisierung des Inflationsziels wurde im Jänner 2012 ein weiterer Schritt in Richtung höherer Transparenz gesetzt, indem in Zukunft regelmäßig detaillierte Prognosen über die erwartete Zinssatzentwicklung der einzelnen FOMC-Mitglieder veröffentlicht werden. Demnach divergierten im Jänner 2012 die Erwartungen stark, insgesamt wird von der Mehrheit der FOMC-Mitglieder jedoch frühestens im Jahr 2014 mit einer Zinssatzerhöhung gerechnet. Basierend auf diesen Informationen beließ das FOMC den Leitzinssatz unverändert bei 0 % bis 0,25 %. 6 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

7 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten 1.2 Erholung in Japan nach Erdbebenkatastrophe nur von kurzer Dauer Das große Erdbeben in Japan im März 2011 hatte zu starken Wachstumseinbußen und zu Unterbrechungen der globalen Wertschöpfungsketten geführt. Im dritten Quartal 2011 zeigte sich in Japan der erwartete positive Effekt durch den Wiederaufbau und die Normalisierung der Exporte. Gegenüber dem Vorquartal wuchs das reale BIP annualisiert um 1,7 %, annähernd gleichermaßen getragen von Binnennachfrage und Außenbeitrag. Der Aufschwung war jedoch nur von kurzer Dauer. Gegen Jahresende 2011 schwächten die verschlechterte globale Konjunktur und der starke japanische Yen die Exportnachfrage. Im Jahresverlauf 2011 hatte der japanische Yen gegenüber dem US-Dollar um 6 % und gegenüber dem Euro um 8 % zugelegt. Dazu kamen die Überschwemmungen in Thailand, die erneut die Wertschöpfungsketten unterbrachen. Im vierten Quartal 2011 ging das reale BIP um 0,2 % zurück, wobei lediglich der Außenbeitrag negativ war. Im Gesamtjahr 2011 schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,7 %. Zu Jahresanfang 2012 verbesserte sich die Lage allmählich. Die Industrieproduktion und das Konsumenten- und Unternehmensvertrauen legten wieder zu. Der IWF geht davon aus, dass die japanische Wirtschaft im Jahr 2012 um 1,7 % und 2013 ähnlich stark wachsen wird. Mitte Februar 2012 beschloss die Bank of Japan (BoJ) die Ausweitung des Anleihekaufprogramms um auf Mrd JPY, um die Konjunktur anzukurbeln und den japanischen Yen zu schwächen; beides trat auch tatsächlich ein. Gleichzeitig verkündete die BoJ drei Wochen nach der Bekanntgabe der neuen Kommunikationsstrategie der Fed ein Inflationsziel von 1 %, das als price stability goal präziser definiert ist als zuvor. Im Jänner 2012 war die Gesamtinflationsrate mit 0,1 % knapp positiv, die Kernteuerung mit 0,9 % hingegen klar negativ. Allerdings ist angesichts der Entwicklung des Wechselkurses und des Erdölpreises nicht mit einer Ausbreitung der deflationären Tendenzen zu rechnen. Der Leitzinssatz der BoJ liegt seit Ende 2010 bei 0 % bis 0,1 %. 1.3 Deutliche Abkühlung der chinesischen Wirtschaft Die Konjunktur Chinas hat sich deutlich abgekühlt. Das Wachstum des realen BIP lag im vierten Quartal 2011 bei 8,9 % (im Jahresvergleich). Für 2012 rechnet der IWF aufgrund der Abschwächung des internationalen Umfelds nur mehr mit einem Wachstum von 8,2 %. Selbst im Krisenjahr 2009 war die Wirtschaft stärker gewachsen. Die chinesische Regierung hat ihr Wachstumsziel für 2012 indessen auf 7,5 % gesenkt. Vor allem die hohen Rohstoffpreise belasten die Konjunktur. Bei starkem Importwachstum und gleichzeitig nachlassender Exportnachfrage schwenkte die Handelsbilanz ins Defizit. Mit der konjunkturellen Verschlechterung geht auch die Inflationsrate rasch zurück. Nach Spitzenwerten von bis zu 6½ % Mitte des Jahres 2011 betrug sie zu Jahresende nur mehr knapp über 4 %. Der Inflationsanstieg im Jänner 2012 auf 4,5 % ist primär auf das heurige Datum der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten zurückzuführen, die traditionell die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe treiben. Angesichts des geschwächten Wachstums gab die Regierung Anfang Februar 2012 die Gründung eines Fonds zur Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben bekannt; zudem wurden Steuererleichterungen beschlossen. Die chinesische Notenbank leitete Anfang Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 7

8 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten China: Währungsreserven ohne Gold 2 Finanzmarktspannungen und konjunkturelle Abschwächung erfordern neue geldpolitische Maßnahmen im Euroraum 2.1 Erste Erholungssignale nach negativem Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2011 Im vierten Quartal 2011 ging die Wirtschaftsleistung im Euroraum erstmals seit 2½ Jahren gegenüber dem Vorquartal zurück, und zwar um 0,3 %. Wachstumsdämpfer war dabei die Binnennachin Mrd USD Grafik Quelle: Thomson Reuters, nationale Quelle. Dezember 2011 die Lockerung der Geldpolitik ein. Der Mindestreserve- Satz wurde bereits um 1 Prozentpunkt (auf 20,5 %) gesenkt. Die Zinssätze blieben vorerst unverändert, für 2012 wird jedoch mit weiteren expansiven geldpolitischen Maßnahmen gerechnet. Erstmals seit der Asien-Krise im Jahr 1998 sanken im vierten Quartal 2011 in US-Dollar gemessen die Fremdwährungsreserven Chinas. Vordergründig steht dahinter primär der Wertverlust der Euro-denominierten Vermögenswerte durch die Abwertung des Euro. Der Stand der Währungsreserven spiegelt aber auch die Güter-, Dienstleistungs- und Geldströme zwischen China und dem Rest der Welt wider. So sind sowohl der Leistungsbilanzüberschuss als auch der Saldo der Direktinvestitionen deutlich zurückgegangen. Dahinter stehen die globale Risikoaversion und die verschlechterten Fundamentaldaten Chinas ebenso wie die Öffnung Chinas gegenüber internationalen Investitionsmöglichkeiten. Grafik 3 Euroraum: Komponenten des realen BIP-Wachstums Wachstumsbeiträge (zum Vorquartal, saisonbereinigt) in Prozentpunkten 1,0 0,5 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 Q1 Q2 Q Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen Außenbeitrag Vorratsveränderung, Statistische Differenz BIP in % Q4 Quelle: Eurostat. 8 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

9 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten frage. Die notwendigen Sparpakete in vielen Euroraum-Ländern brachten den Wachstumsbeitrag des öffentlichen Konsums zum Erliegen, aber auch das private Konsumwachstum verlangsamte sich zunehmend. Die Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt, steigende Preise, aber auch Fiskalkonsolidierungsmaßnahmen dämpften die verfügbaren Einkommen und die Konsumneigung. Das sinkende Unternehmensvertrauen und die verschlechterten Finanzierungsbedingungen dämpften die Investitionen, die bereits ab dem zweiten Quartal 2011 keinen positiven Wachstumsbeitrag mehr erbrachten. Die Produk tion im Baugewerbe sank im vierten Quartal um 1,8 %. Die Lagerbestände gingen im zweiten Halbjahr zurück, die Kapazitäten wurden heruntergefahren. Einzige robuste Konjunkturstütze blieb der Außenbeitrag. Hinter diesen Zahlen stehen jedoch große länder- und sektorspezifische Unterschiede. So konnten einige Länder in der zweiten Jahreshälfte 2011 insgesamt noch deutlich positive Wachstumsraten erzielen (Deutschland, Finnland, Frankreich und Österreich), während das reale BIP in anderen Mitgliedstaaten (Irland, Italien, die Niederlande und Portugal) bereits im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorquartal zurückging. Die Arbeitslosenquote im Euroraum steigt seit April 2011 (9,9 %) und erreichte im Jänner 2012 bereits 10,7 %. Die Beschäftigung ging im vierten Quartal 2011 erneut gegenüber dem Vorquartal zurück. Innerhalb des Euroraums ist dabei eine starke Divergenz zu beobachten. Während Deutschlands Arbeitslosenquote auf einem 20-Jahres-Tief liegt, steigt sie in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien steil an. 2.2 Konjunkturelle Talsohle dürfte durchschritten sein Vorlaufende Konjunkturindikatoren signalisieren, dass die Talsohle des Konjunkturzyklus durchschritten sein dürfte. Um den Jahreswechsel 2011/12 hatten bereits nationale Indizes auf einen Aufschwung in Deutschland hingedeutet; nun verstärken und verbreitern sich die positiven Signale. So hat sich der Economic Sentiment Indicator der Europäischen Kommission im Februar 2012 zum zweiten Mal verbessert. Mit 94,4 Punkten liegt er zwar noch immer deutlich unter seinem langfristigen Durchschnittswert von 100, allerdings hat der Subindex zum Industrievertrauen, dem ein Gewicht von 40 % innerhalb des Gesamtindex zukommt, diesen bereits überschritten. Auch das Vertrauen in die Bauwirtschaft verbesserte sich deutlich. Schwach bleiben weiterhin das Vertrauen der Konsumenten und deren Bereitschaft, dauerhafte Konsumgüter anzuschaffen. Auch dieser Indikator steigt seit Anfang Trotz dieser ermutigenden Signale wird derzeit damit gerechnet, dass das reale BIP auch im zweiten Quartal 2012 leicht schrumpfen wird. Damit befindet sich der Euroraum nach der technischen Definition von zwei Quartalen negativen Wachstums neuerlich in einer Rezession, die aber kurz und schwach ausfallen dürfte. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2012 sollten wieder positive Wachstumsraten verzeichnet werden. Die EZB erwartet in ihren Projektionen vom März 2012, dass das reale BIP-Wachstum im Jahr 2012 zwischen 0,5 % und 0,3 % liegen und sich 2013 auf 0,0 % bis 2,2 % beschleunigen wird. Sehr niedrige kurzfristige Zinssätze und eine leichte Entspannung auf den Finanzmärkten werden die Wirtschaft im Euroraum stützen. Abwärtsrisiken Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 9

10 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten gehen von den Finanzmärkten und dem weltwirtschaftlichen Umfeld aus. Die Europäische Kommission ist mit ihrer Prognose für 2012 ( 0,3 %) tendenziell vorsichtiger. Starke Verluste an Wirtschaftskraft werden demnach Griechenland ( 4,4 %), Italien ( 1,3 %), Portugal ( 3,3 %) und Spanien ( 1,0 %), aber auch die Niederlande ( 0,9 %) erfahren. In Portugal ist es bereits das zweite Rezessionsjahr, in Griechenland das fünfte. Gerade in Ländern mit Schuldenproblemen ist zudem in den kommenden Quartalen nicht mit einem positiven Wachstumsbeitrag der Binnennachfrage zu rechnen. 2.3 Inflation bleibt erhöht Nachdem im ersten Halbjahr 2011 der externe Preisdruck durch gestiegene Energie- und Nahrungsmittelrohstoffpreise dominiert hatte, kam im zweiten Halbjahr die Anhebung indirekter Steuern und administrativer Preise im Rahmen von Sparpaketen als Inflationstreiber hinzu. So lag im Gesamtjahr 2011 die Inflationsrate zu konstanten Steuersätzen im Euroraum um etwa 0,3 Prozentpunkte unter der tatsächlich gemessenen HVPI-Inflationsrate (2,7 %). Während der Preisdruck in vorgelagerten Produktionsstufen der Wertschöpfungskette im Verlauf des Jahres 2011 langsam nachließ, blieben die Preise für Konsumgüter auf erhöhtem Niveau. In den Monaten September bis November 2011 erreichte die Gesamtinflation Spitzen von 3,0 %, im Februar 2012 lag sie bei 2,7 %. Die Kernteuerung (ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel) lag im Jänner 2012 bei 1,9 %. Die Projektionen der EZB vom März 2012 erwarten für das Gesamtjahr 2012 einen HVPI-Anstieg zwischen 2,1 % und 2,7 %. Die Inflationsrate wird vor allem von den Energiepreisen und neuerlichen Anhebungen bei indirekten Steuern getrieben; sie dürfte erst Anfang 2013 wieder unter 2 % fallen. Mittelfristig ist der Inflationsausblick Grafik 4 Euroraum: Komponenten des HVPI Wachstumsbeiträge zum Vorjahr in Prozentpunkten 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0 0,5 1,0 1,5 Jän. 09 Juli 09 Jän. 10 Juli 10 Jän. 11 Juli 11 Jän. 12 Energie Unverarbeitete Lebensmittel Bearbeitete Lebensmittel einschließlich Alkohol und Tabak Industrielle nicht energetische Güter Dienstleistungen Gesamt-HVPI (Jahresveränderung in %) Kerninflation (Jahresveränderung in %) Quelle: Eurostat. 10 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

11 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten angesichts der gedämpften Wachstumsaussichten, der jüngsten Erholung des Euro-Wechselkurses zum US-Dollar und der stabilen Inflationserwartungen günstig. 2.4 Eurosystem beschließt neue geldpolitische Maßnahmen Die anhaltenden Spannungen auf den Märkten für Staatsanleihen sowie der Anstieg der Risikoprämien auch auf den Geldmärkten erforderten im zweiten Halbjahr 2011 eine Reihe geldpolitischer Maßnahmen seitens des Eurosystems, um Spannungen wie nach dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers zu vermeiden. Die hohen Risikoprämien hatten negative Auswirkungen auf die Refinanzierungsbedingungen der Banken und somit auch auf die der Unternehmen und privaten Haushalte. Um der Gefahr einer drohenden neuerlichen Rezession entgegenzuwirken, senkte der EZB-Rat die Leitzinssätze sowohl im November als auch im Dezember 2011 um jeweils 25 Basispunkte auf das Niveau zu Jahresbeginn 2011 (1 %). Im Herbst 2011 wurde zudem die Zuteilung langfristiger Liquidität durch die Ankündigung von zwei Ein-Jahres- Tendern verstärkt. Dies sollte die Unsicherheit der Banken hinsichtlich der Refinanzierung dämpfen und unterstützend bei der Vergabe von Krediten an Unternehmen und private Haushalte wirken. Der erste der beiden Ein- Jahres-Tender wurde im Oktober 2011 abgewickelt, der zweite wurde im Dezember 2011 in einen Drei-Jahres- Tender umgewandelt; gleichzeitig wurde ein weiterer Drei-Jahres-Tender für Ende Februar 2012 angekündigt. Die Nachfrage nach langfristiger Liquidität war hoch und wurde in vollem Ausmaß befriedigt. Die dem Bankensektor zur Verfügung gestellte Liquidität betrug Ende des Jahres Mrd EUR Securities Markets Programme und stieg in den ersten Monaten des Jahres 2012 auf Mrd EUR. Eine weitere im Dezember 2011 beschlossene Maßnahme, um die Refinanzierung der Banken zu erleichtern, war die Erweiterung der Liste der Sicherheiten, die in Tendergeschäften mit dem Eurosystem hinterlegt werden müssen. Für gewisse durch Kredite gedeckte Wertpapiere wurde die Ratinggrenze herabgesetzt. Zudem wurde den nationalen Zentralbanken erlaubt, temporär und unter Berücksichtigung bestimmter Mindeststandards auch Kreditforderungen als Sicherheiten zu akzeptieren. Der Wert sämtlicher hinterlegter Sicherheiten wird seitens des Eurosystems jedoch mit einem Risikoabschlag versehen, der der Ausfallwahrscheinlichkeit der Sicherheiten Rechnung trägt. Schließlich wurde der Mindestreserve- Satz von 2 % auf 1 % herabgesetzt. Zusätzlich startete das Eurosystem ein zweites Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (Covered Bonds Purchase Programme), in dessen Rahmen bis Oktober 2012 Titel im Wert von 40 Mrd EUR gekauft werden sollen. Das Programm für den Ankauf von Staatsanleihen (Securities Markets Programme) wurde ebenfalls reaktiviert, um das Übergreifen der Spannungen auf andere Finanzmarktsegin Mrd EUR in Mrd EUR 25 0 Apr. 10 Juli 10 Okt. 10 Jän. 11 Apr. 11 Juli. 11 Okt. 11 Jän. 12 Stand Portfolio (linke Achse) Veränderung gegenüber Vorwoche (rechte Achse) Quelle: EZB. Grafik Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 11

12 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten mente zu vermeiden. Als die Spannungen auf den Anleihemärkten Anfang 2012 nachließen, konnten die Staatsanleihekäufe durch das Eurosystem wieder zurückgefahren werden. 2.5 Spannungen auf den Anleihemärkten erfordern EU-weite Rettungsmaßnahmen Dank der bereits im Jahr 2010 eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen und der temporären wirtschaftlichen Erholung im ersten Halbjahr 2011 konnte das Budgetdefizit im Euroraum im Jahr 2011 um rund 2 Prozentpunkte reduziert werden. Dadurch verlangsamte sich auch das Wachstum der Staatsverschuldung deutlich. Die öffentlichen Finanzen der einzelnen Euroraum-Länder entwickelten sich jedoch sehr heterogen, sodass es trotz verbesserter Budgetlage zu Verwerfungen auf den Anleihemärkten und zu Bonitätsherabstufungen kam, die sich in einem weiteren Anstieg der Risikoprämien auf Staatsanleihen ausdrückten. Die Schaffung des Rettungsschirms und die gewährten Hilfspakete für Griechenland, Irland und Portugal konnten das Vertrauen der Anleger nicht nachhaltig stärken. Zur Jahresmitte 2011 erfassten die Spannungen auf den Anleihemärkten auch Italien und Spanien. Um einer weiteren Verschärfung der Vertrauenskrise vorzubeugen, kündigten die Regierungen der Euroraum-Länder an, den Handlungsspielraum der Europäischen Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) auszuweiten. Die erweiterte EFSF kann Anleihen auf dem Sekundärmarkt erwerben und Kredite an Banken vergeben. Zudem wurde im Herbst 2011 ein zweites Hilfspaket im Ausmaß von 130 Mrd EUR für Griechenland angekündigt, da sich die ursprünglichen Erwartungen bezüglich des Wirtschaftswachstums und der Fiskalentwicklung als zu positiv herausstellten. Dieses Paket sah erstmals eine Beteiligung des Privatsektors an der Reduktion des Schuldenstands vor und konnte nach langwierigen Verhandlungen zwischen den privaten Gläubigern im Februar 2012 beschlossen werden. Der griechische Anleihetausch verlief mit einer Grafik 6 Renditeaufschläge auf 10-jährige Staatsanleihen in Basispunkten, Vergleich mit Deutschland Juli 09 Jän. 10 Juli 10 Jän. 11 Juli 11 Jän. 12 ES IE IT PT GR FR BE Quelle: EZB. 12 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

13 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Teilnahme von 83,5 % der Anleger (bzw. 85,9 % der unter griechisches Recht fallenden Anleger) erfolgreich. Durch die Aktivierung von Collective Action Clauses, die die Gültigkeit der Vereinbarungen auf alle Besitzer von Staat s- anleihen ausdehnen, sofern eine Mehrheit diesen zugestimmt hat, könnte die Teilnahmequote auf 95,6 % erhöht werden. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um die griechische Schuldenquote, gepaart mit weiteren Sparanstrengungen und strukturellen Wirtschaftsreformen, bis 2020 auf 120,5 % des BIP zu senken. Die Ratingagentur Fitch reagierte auf den erfolgreichen Schuldenschnitt mit einer deutlichen Verbesserung des Ratings für neue griechische Staatsanleihen auf B, die Risikoprämien sanken merklich. Auch in den meisten anderen Euroraum-Ländern ist seit Jahresbeginn 2012 eine deutliche Reduktion der Renditen auf zehnjährige Staatsanleihen zu beobachten, vor allem in Belgien, Italien und insbesondere in Irland. Diese Entspannung kann einerseits mit den Fortschritten bei der Reform der wirtschaftspolitischen Steuerung in der EU und der erfolgten Umstrukturierung der griechischen Staatsschuld erklärt werden, andererseits könnte auch eine mit der großzügigen und langfristig orientierten Liquiditätszuteilung durch das Eurosystem im Zusammenhang stehende erhöhte Nachfrage nach Staatsanleihen seitens der Banken dazu beigetragen haben. Um das Vertrauen der Finanzmärkte weiter zu stärken, ist es notwendig, den eingeschlagenen Fiskalkonsolidierungskurs beizubehalten und ihn durch strukturelle Reformen zu ergänzen. Gerade die jüngsten Diskussionen über die Haushaltsgebarung Spaniens verdeutlichen, wie rasch eine Trendumkehr einsetzen kann. Die Risikoaufschläge für spanische Anleihen übertrafen zuletzt wieder jene Italiens, dessen entschlossene Fiskalkonsolidierung von den Märkten offenbar gewürdigt wird. 3 Wirtschaftliche Entwicklung in den EU-Mitgliedstaaten Zentral-, Ost- und Südosteuropas Die wirtschaftliche Entwicklung in den EU-Mitgliedstaaten Zentral-, Ost- und Südosteuropas (CESEE) im Beobachtungszeitraum (Mitte September 2011 bis Mitte März 2012) lässt sich in zwei Phasen gliedern. Während sich die konjunkturelle Lage bis zum Jahreswechsel 2011/12 spürbar verschlechterte, ist seither im Wesentlichen eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Dabei haben die Hinweise auf einen konjunkturellen Wendepunkt im ersten Quartal 2012 zuletzt zugenommen, wenngleich eine mögliche Belebung im weiteren Jahresverlauf aller Voraussicht nach nur verhalten ausfallen wird. 3.1 Spannungen auf den europäischen Finanzmärkten wirkten sich im zweiten Halbjahr 2011 zunehmend auf die CESEE- Region aus Die Spannungen im Kontext der Schuldenkrise im Euroraum, die sich im zweiten Halbjahr 2011 intensivierten, blieben nicht ohne Auswirkungen auf die CESEE-EU-Mitgliedstaaten. So stiegen etwa seit Mitte September 2011 in der gesamten Region die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) sowie die Renditeabstände von Eurobonds und erreichten Spitzenwerte zum Jahreswechsel 2011/12. Gleichzeit gaben sowohl Aktien- als auch Wechselkurse deutlich nach. Anleiheauktionen mussten in mehreren Ländern aufgrund mangelnder Nachfrage abgesagt bzw. verschoben werden (z. B. in der Slowakei, in Slowenien und Ungarn), und Ratingagenturen stuften ihre Einschätzung für einzelne Länder herab, nachdem bis Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 13

14 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten September 2011 Verbesserungen in den Ratingeinstufungen der CESEE-Länder überwogen hatten. So verschlechterte sich beispielsweise das Rating der Slowakei und Sloweniens bei mehreren Agenturen. Darüber hinaus wurden vermehrt Befürchtungen laut, dass die beim Euro- Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Länder des Euro-Währungsgebiets am 26. Oktober 2011 beschlossene Bankenrekapitalisierung zu einer verringerten oder sogar rückläufigen Kreditvergabe westeuropäischer bzw. in westeuropäischem Eigentum befindlicher Banken in den CESEE-Ländern führen könnte. Jüngste Daten zur Kreditentwicklung zeigen, dass das Kreditwachstum in vielen Ländern nach einer gewissen Erholung zur Jahresmitte 2011 zuletzt tatsächlich wieder etwas schwächer ausgefallen ist. In welchem Umfang diese Entwicklung aber Angebots- oder Nachfragefaktoren zuzuschreiben ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Grundsätzlich ist das Kreditwachstum in der CESEE-Region seit dem Übergreifen der Krise auf die europäischen Schwellenländer im Herbst 2008 verhalten ausgefallen. Gegen Ende des Jahres 2011 rückte Ungarn in den unmittelbaren Fokus der internationalen Berichterstattung. Nachdem sich das Investorenvertrauen im Zuge der Umsetzung mehrerer umstrittener Politikmaßnahmen deutlich verschlechtert hatte, verlor der Forint von Juli bis Dezember 2011 rund 20 % an Wert gegenüber dem Euro und wurde Anfang Jänner 2012 zum niedrigsten Kurs seiner Geschichte gehandelt (seitdem hat sich die Währung wieder etwas erholt). Die ungarische Notenbank erhöhte ihren Leitzinssatz im November und Dezember 2011 um jeweils 50 Basispunkte auf zuletzt 7 % in Reaktion auf steigende Risikoaufschläge und zunehmenden Preisdruck. Alle drei großen Ratingagenturen (Standard & Poor s, Moody s und Fitch) stuften ungarische Anleihen auf den Status einer spekulativen Anlage herunter; Probleme bei der Platzierung neuer Anleihen erhöhten die Unsicherheiten bezüglich der Finanzierung des Staatshaushalts. Daraufhin startete Ungarn Sondierungsgespräche bezüglich eines möglichen Hilfspakets mit der EU und dem IWF, die allerdings vor dem Hintergrund der Verabschiedung einer neuen Verfassung und eines neuen Notenbankgesetzes, das die Unabhängigkeit der Zentralbank einschränkt, unterbrochen wurden. Im Jänner 2012 erklärte sich die ungarische Regierung angesichts der zunehmenden Turbulenzen auf dem ungarischen Finanzmarkt zur teilweisen Rücknahme von umstrittenen Regelungen bereit; die EU begann zu prüfen, ob diese Zugeständnisse ausreichend für die Wiederaufnahme von Verhandlungen sind. Ein positiver Abschluss dieser Prüfung ist von der tatsächlichen Änderung der nicht EU-konformen Gesetzesbestimmungen durch das ungarische Parlament abhängig. Zusätzlich wurde nach der Feststellung mangelnder Fortschritte bei der Fiskalkonsolidierung durch den Europäischen Rat im Jänner 2012 das Verfahren bei übermäßigem Defizit (EDP) gegen Ungarn verschärft. Sollte das Land bis September 2012 keine ausreichenden Maßnahmen zur Rückführung des übermäßigen Defizits setzen, so werden laut Beschluss des EU- Finanz- und Wirtschaftsministerrats vom März 2012 Mittel aus dem europäischen Kohäsionsfonds für Ungarn in Höhe von 500 Mio EUR (oder 0,5 % des ungarischen BIP) ab Anfang 2013 eingefroren. 14 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

15 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten 3.2 und Vorlauf- und Vertrauensindikatoren verschlechterten sich im zweiten Halbjahr 2011 Gleichzeitig trübten sich die Vertrauenswerte deutlich ein. Diese Entwicklung, die bereits seit dem Frühjahr 2011 zu beobachten war, beschleunigte sich im Sommer und betraf vor allem das Vertrauen in der Industrie und etwas zeitversetzt auch im Dienstleistungsbereich sowie im Einzelhandel. Das Konsumentenvertrauen hat sich seit Krisenbeginn im Jahr 2009 nicht wieder erholt und lag die letzten beiden Jahre durchgehend deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt. Im Vergleich dazu entwickeln sich die realwirtschaftlichen Vorlaufindikatoren noch vergleichsweise gut. Zwar kam es auch in diesem Bereich vor allem zu Jahresbeginn 2011 zu einer spürbaren Verschlechterung. So halbierte sich etwa das Wachstum der Industrieproduktion von rund 10 % auf zuletzt nur noch 5 %. Seit Sommer 2011 verharren die Wachstumsraten aber in etwa auf diesem Niveau. Ein ähnliches Muster ist auch bei den Auftragseingängen in der Industrie zu beobachten. Das Baugewerbe berichtet von konstant positiven Wachstumsraten, dies dürfte allerdings zum Teil auf Basiseffekte und zum Teil auf günstige Witterungsbedingungen im vierten Quartal 2011 zurückzuführen sein. Vor allem aber hat sich das starke Wachstum der Bauwirtschaft in Polen im Zusammenhang mit der Fußball- Europa meisterschaft 2012 positiv zu Buche geschlagen. Einzig die Vorlaufindikatoren für den privaten Konsum entwickeln sich durchgehend negativ. Die Einzelhandelsumsätze in den CESEE-EU-Mitgliedstaaten stagnierten seit Mai 2011 (jeweils gemessen gegenüber dem Vorjahresmonat) und die Kfz- Neuzulassungen lagen im Dezember CESEE-EU-Mitgliedstaaten: Vorlaufindikatoren Veränderung zum Vorjahr in % Industrieproduktion (linke Achse) Wirtschaftsvertrauen (ESI; rechte Achse) Quelle: Eurostat um 21 % unter dem Wert vom Dezember Wirtschaftswachstum schwächt sich in den meisten Ländern im vierten Quartal 2011 ab Nachdem im dritten Quartal 2011 noch ein weitgehend robustes Wachstum verzeichnet worden war die Wirtschaftsleistung in der Region legte im Durchschnitt um 0,7 % (im Vergleich zum Vorquartal) zu setzte im vierten Quartal die erwartete Konjunkturabkühlung ein. Das durchschnittliche Wachstum verringerte sich auf 0,5 % und vier der hier betrachteten Länder berichteten von einer rückläufigen Wirtschaftsleistung (Tabelle 1). Hauptausschlaggebend dafür dürfte einerseits die schwächere Nachfrage aus dem Euroraum und dementsprechend niedrigere Wachstumsbeiträge der Außennachfrage gewesen sein. Andererseits deuten erste vorhandene Daten hinsichtlich der Entwicklung der BIP- Komponenten darauf hin, dass sich das Wachstum des privaten Konsums in vielen Ländern abgeschwächt hat; eine Entwicklung, die sich auch Grafik 7 in Punkten Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 15

16 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten CESEE-EU-Mitgliedstaaten: Wirtschaftswachstum bereits in den Vorlaufindikatoren in diesem Bereich abgezeichnet hatte. Einzig Polen und die Slowakei konnten weiterhin eine kräftige wirtschaftliche Dynamik aufrechterhalten, ohne die das regionale Wachstum noch deutlich schwächer ausgefallen wäre. 3.4 Vertrauens- und Vorlaufindikatoren signalisieren Verbesserung der Lage Tabelle Q1 11 Q2 11 Q3 11 Q4 11 Wachstumsrate des realen BIP in % gegenüber der Vorperiode, saison- und arbeitstägig bereinigt Bulgarien 0,4 1,7 0,5 0,5 0,2 0,3 Estland 2,3 7,6 2,8 1,6 0,9 0,2 Lettland 0,3 5,5 1,1 2,0 1,5 1,1 Litauen 1,4 5,9 1,4 1,7 1,3 1,0 Polen 3,9 4,3 1,0 1,2 1,0 1,1 Rumänien 1,7 2,5 1,1 0,2 1,1 0,2 Slowakische Republik 4,2 3,3 0,8 0,8 0,8 0,9 Slowenien 1,4 0,2 0,3 0,1 0,4 0,7 Tschechische Republik 2,7 1,7 0,5 0,3 0,1 0,1 Ungarn 1,3 1,7 0,7 0,1 0,4 0,3 Gesamte Region 2,3 3,2 0,9 0,8 0,7 0,5 Euroraum 1,9 1,4 0,8 0,1 0,1 0,3 Quelle: Eurostat. Obwohl die meisten Finanzmarktsegmente weiter teils deutlich schwächer als noch im Sommer 2011 notieren, hat sich die Situation auf den Finanzmärkten in vielen CESEE-Ländern seit dem Jahreswechsel 2011/12 merklich entspannt. Verantwortlich dafür dürften ein leichter Rückgang der internationalen Risikoaversion, die fallenden Renditeabstände für Staatsanleihen im Euroraum und nicht zuletzt auch die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB gewesen sein, die sich positiv auf die Liquiditätssituation der Banken im Euroraum, aber auch ihrer Töchterinstitute in der CESEE-Region ausgewirkt haben. Währungen gewannen gegenüber dem Euro an Wert (Ungarischer Forint: +5,5 %, Polnischer Zloty: +6,5 %), die Aktienpreise stiegen (Polen: +7,5 %, Rumänien: +17,5 %) und sowohl die Renditeabstände bei Eurobonds als auch CDS-Prämien gingen zurück (jeweils über 100 Basispunkte in Bulgarien, Litauen und Rumänien). Darüber hinaus ist ein gewisses positives Momentum bei den Vorlaufund Vertrauensindikatoren zu bemerken (Grafik 7). Sowohl die Industrieproduktion als auch die Produktion im Bauwesen sind im Dezember 2011 leicht stärker gewachsen als in den Monaten zuvor. Das Wirtschaftsvertrauen hat sich von Dezember 2011 bis Februar 2012 um 3 Punkte verbessert; dies ist vor allem auf eine positivere Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage im Bereich der Konsumenten bzw. der Dienstleister zurückzuführen. 3.5 Wendepunkt des Konjunkturabschwungs im ersten Quartal 2012 erwartet Die massive Eintrübung der internationalen Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr 2011 hat zu einer deutlichen Abwärtsrevision der Prognosen für die CESEE-Region geführt. Alle wichtigen Prognoseinstitute haben ihren Wachstumsausblick für 2012 im Zeitverlauf deutlich gesenkt. Während in der ersten Jahreshälfte 2011 noch Wachstumsraten von rund 3,5 % bis 4 % für die Region erwartet wurden, pendelten sich die Prognosen auf zuletzt rund 1,5 % ein. Laut aktueller Prognose der Europäischen Kommission vom 23. Februar 2012 könnte der Wendepunkt des aktuellen Konjunkturabschwungs allerdings bereits erreicht sein. Zwar wird die wirtschaftliche Dynamik im ersten Quartal 2012 weiter nachlassen, doch schon ab dem zweiten Quartal sollte das Wachstum aber wieder sukzessive leicht zunehmen und im vierten Quar- 16 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

17 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Grafik 8 BIP-Entwicklung Veränderung zum Vorquartal in %, saison- und arbeitstägig bereinigt 3 2 Prognose März Sep CESEE März Sep Euroraum März Sep März Sep März Sep März Sep Quelle: Eurostat, Europäische Kommission. tal 2012 bei 0,6 % (im Vergleich zum Vorquartal) zu liegen kommen. Für das Gesamtjahr 2012 ergibt sich somit für die CESEE-Region ein prognostiziertes Wachstum von 1,5 %; dies ist um 0,4 Prozentpunkte niedriger als noch im Herbst 2011 von der Europäischen Kommission erwartet wurde. Auf Einzelländerebene betrachtet werden vor allem Lettland (+2,1 %), Litauen (+2,3 %) und Polen (+2,5 %) robust wachsen. Lediglich eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang der Wirtschaftsleistung wird hingegen für Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn erwartet. Im Jahr 2013 wird die Konjunktur weiter leicht an Fahrt gewinnen und das durchschnittliche Wachstum auf rund 2,5 % steigen. Die Dynamik wird allerdings in Slowenien und Ungarn verhalten bleiben (knapp über 1 %), während Lettland, Litauen und Polen weiter das regionale Spitzenfeld stellen werden (Wachstum jeweils leicht über 3 %). Sowohl im Jahr 2012 als auch 2013 wird die CESEE-Region somit um rund 1,5 bis 2 Prozentpunkte stärker als der Euroraum wachsen. 3.6 Inflation hat ihren Höhepunkt in den meisten Ländern im Sommer 2011 überschritten Die Inflationsraten in den CESEE-EU- Mitgliedstaaten bewegten sich in den letzten Monaten im Durchschnitt konstant zwischen 3,5 % und 4 %. Als regionale Trends lassen sich ein gewisser disinflationärer Effekt von Lebensmittelpreisen im Zusammenhang mit einem Basiseffekt und mit guten Ernten im Jahr 2011 sowie ein stärkerer Preisauftrieb bei Dienstleistungen identifizieren. Beide Effekte hielten sich im Durchschnitt in etwa die Waage. Auf Länderebene gab es unterschiedliche Trends bei der Preisentwicklung: Einem starken Rückgang der Teuerung z. B. in Bulgarien und Rumänien stand eine ebenso deutliche Zunahme in der Tschechischen Republik und in Ungarn gegenüber. Während Bulgarien und Rumänien in besonderem Ausmaß von günstigen Entwicklungen bei Lebensmittelpreisen profitierten (auch weil Lebensmittel im Warenkorb dieser Länder einen besonders großen Anteil darstellen), trugen in der Tschechischen Republik und in Ungarn steigende Dienstleistungspreise (in geringerem Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 17

18 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Ausmaß auch höhere Preise von Industriegütern) merklich zur Inflation bei. Der Preisdruck in diesem Bereich kann zum Teil mit Steuererhöhungen per 1. Jänner 2012 erklärt werden. In Ungarn wurde der Mehrwertsteuersatz von 25 % auf 27 % erhöht, in der Tschechischen Republik stieg der ermäßigte Steuersatz von 10 % auf 14 %. In beiden Ländern fielen darüber hinaus Preiserhöhungen bei Energie stärker als im regionalen Durchschnitt aus; eine Entwicklung, die nicht zuletzt durch die Abwertung des Ungarischen Forint und der Tschechischen Krone seit Mitte 2011 begünstigt worden sein dürfte. Die aktuelle Prognose der Europäischen Kommission geht davon aus, dass die Inflation im Jahr 2012 in der Region zurückgehen wird. Die Teuerung wird demnach im regionalen Durchschnitt mit 3,3 % rund 0,7 Prozentpunkte unter dem Wert des Jahres 2011 zu liegen kommen. Besonders deutlich soll dabei der Disinflationsprozess in den baltischen Staaten, Rumänien und der Slowakei ausfallen. Die Tschechische Republik und Ungarn werden aufgrund der bereits erwähnten Mehrwertsteuererhöhungen als einzige Länder der Ländergruppe im Jahr 2012 eine höhere Jahresinflation als 2011 aufweisen. 4 Österreich 4.1 Konjunktur stabilisiert sich in der ersten Jahreshälfte 2012 Die österreichische Konjunktur hat im Verlauf des Jahres 2011 sukzessive an Dynamik verloren. Während das BIP- Wachstum im ersten Halbjahr noch überdurchschnittlich verlaufen ist, kam es im vierten Quartal 2011 zu einer leichten Kontraktion. Getrieben war diese Abkühlung von einer abnehmenden Exportdynamik und einem Auslaufen des Investitionszyklus. Der öffentliche Konsum büßte ebenfalls deutlich an Schwung ein. Die Güterexporte zeigen seit Sommer 2011 eine Seitwärtsbewegung und sind im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal sogar gesunken. Die konjunkturellen Aussichten haben sich zum Zeitpunkt der Veröffent- Grafik 9 CESEE-EU-Mitgliedstaaten: Inflationsentwicklung Wachstumsbeiträge zum Vorjahr in Prozentpunkten Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän. Q3 Q4 Jän Bulgarien Estland Lettland Litauen Polen Rumänien Slowakei Slowenien Tschechische Ungarn CESEE Republik Bearbeitete Lebensmittel (inkl. Alkohol und Tabak) Industriegüter Dienstleistungen Energie Unverarbeitete Lebensmittel HVPI (Veränderung zum Vorjahr in %) Quelle: Eurostat. 18 Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

19 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Österreich: Reales Bruttoinlandsprodukt und Nachfragekomponenten (real, saison- und arbeitstägig bereinigt) Tabelle 2 BIP Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen Exporte Importe Inlandsnachfrage Nettoexporte Lagerveränderungen Statistische Diskrepanz Veränderung zur Vorperiode in % Wachstumsbeitrag zum BIP in Prozentpunkten Q1 11 0,8 0,1 1,0 1,4 2,2 1,9 0,3 0,2 0,4 0,1 Q2 11 0,5 0,1 0,9 1,0 1,2 1,1 0,5 0,1 0,1 0,2 Q3 11 0,2 0,2 0,5 0,9 0,3 0,3 0,5 0,0 0,1 0,1 Q4 11 0,1 0,3 0,1 0,7 0,4 0,3 0,2 0,0 0,2 0, ,6 0,2 0,7 7,4 13,7 12,5 1,4 1,7 0,6 0, ,5 1,7 0,0 0,0 8,3 7,4 0,9 0,9 0,7 0, ,0 0,8 2,4 5,2 6,8 6,6 1,7 0,4 1,3 0,3 Quelle: WIFO, OeNB. lichung der letzten OeNB-Prognose Anfang Dezember 2011 hingegen spürbar verbessert. Die meisten nationalen und internationalen Frühindikatoren haben im November ihren Tiefpunkt erreicht und zeigen seit Dezember eine stete Verbesserung der Stimmungslage der befragten Unternehmen und privaten Haushalte. Die schlechte Stimmungslage im Herbst 2011 und damit auch die aktuelle Verbesserung könnten jedoch durch die Berichterstattung hinsichtlich des Umgangs der politischen Entscheidungsträger mit der Krise zu dieser Zeit überzeichnet sein. Trotz aller Vorsicht bei der Interpretation deuten die Indikatoren aber eindeutig auf ein Ende der globalen Abkühlung hin. Die Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators zeigen für das erste und zweite Quartal 2012 eine Stabilisierung der Konjunktur an. Während für die Güterexporte der OeNB-Exportindikator vom März 2012 zeigt für die Monate Jänner und Februar eine anhaltende Seitwärtsbewegung an kein nennenswerter Zuwachs zu erwarten ist, ist für die Investitionen angesichts einer verbesserten Auftragslage und günstiger Finanzierungsbedingungen mit einem leichten Plus zu rechnen. Der private Konsum dürfte im ersten Quartal 2012 seine Rolle als konjunkturstützende Nachfragekomponente nicht erfüllen. Rückläufige Einzelhandelsumsätze und eine sinkende Anzahl an Pkw-Neuzulassungen deuten für das erste Quartal 2012 auf eine Stagnation oder sogar einen leichten Rückgang des privaten Konsums hin. Angesichts der ausgezeichneten Beschäftigungslage und der aktuell rückläufigen Inflation sollten sich die Realeinkommen aber stabil entwickeln. Die derzeit zu beobachtenden, starken Rohölpreissteigerungen stellen aber einen klaren Risikofaktor für die Konjunktur dar. Angesichts der jüngsten Fortschritte zur Lösung der Schuldenkrise in Griechenland wird für den Prognosezeitraum bis Ende des zweiten Quartals 2012 mit keiner Verschärfung der europäischen Schuldenkrise gerechnet. Die europäische Schuldenkrise stellt jedoch auch für die österreichische Konjunktur einen wichtigen Risikofaktor dar. Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12 19

20 Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten Kasten 1 Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom März Die Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators zeigen für das erste und zweite Quartal 2012 mit Wachstumsraten von 0,2 % bzw. 0,3 % eine Stabilisierung der Konjunktur an. Eine technische Rezession mit zwei negativen Quartalswachstumsraten in Folge ist damit nicht zu erwarten. Diese Prognose gilt jedoch nur unter der Annahme, dass es zu keiner Verschärfung der europäischen Schuldenkrise kommt. Die positiven Wachstumsaussichten sind hauptsächlich auf eine markante Verbesserung der Stimmungslage der Unternehmen zurückzuführen. Im Vergleich zur letzten Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators bleibt die Prognose für das erste Quartal 2012 unverändert. Kurzfristprognose für das reale BIP in Österreich für das erste und zweite Quartal 2012 (saison- und arbeitstägig bereinigt) Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Veränderung zum Vorjahresquartal in % 0,9 2,4 3,2 3,4 4,2 3,9 2,6 1,4 0,8 0,6 Veränderung zum Vorquartal in % 0,0 0,7 1,5 1,1 0,8 0,5 0,2-0,1 0,2 0,3 Veränderung zum Vorjahr in % 2,5 3,0 x Quelle: OeNB Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom März 2012, Eurostat. 1 Die nächste Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators ist für Juli 2012 vorgesehen. 4.2 Dynamische Beschäftigungsentwicklung durch vollständige Arbeitsmarktliberalisierung im Mai 2011 getrieben Der österreichische Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2011 ausgezeichnet entwickelt. Die Unternehmen weiteten angesichts des hohen Wirtschaftswachstums die Beschäftigung deutlich aus. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um Personen bzw. um 1,8 %. Der Beschäftigungsaufbau fand in erster Linie in der Sachgütererzeugung statt ( ). Neben den von den Unternehmen direkt angestellten Mitarbeitern ist die Anzahl der Leiharbeiter deutlich gestiegen (+9.100). Ein kräftiger Beschäftigungsaufbau war auch im Handel zu verzeichnen ( ). Die hohe Dynamik des Beschäftigungszuwachses hielt trotz der sich im Verlauf des Jahres 2011 eintrübenden Konjunktur bis Jahresbeginn 2012 an. Die Vorlaufindikatoren deuten jedoch seit dem zweiten Quartal 2011 auf eine Abschwächung hin. So sinkt die Anzahl der von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen bereits seit dem zweiten Quartal Ein Großteil der hohen Beschäftigungsdynamik des Jahres 2011 ist auf die vollständige Liberalisierung des österreichischen Arbeitsmarktes im Mai 2011 zurückzuführen. Die Anzahl der Beschäftigten aus den acht betroffenen Staaten (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn) stieg seit Mai 2011 sprunghaft an. Zwischen April Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12

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