Kurs 2008 / 2011 (Oberkurs) Kursleitung: Lernbereich 2: Ausbildungs- und Prüfungssituation von Pflegenden
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- Lukas Helmuth Flater
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1 Krankenpflegeschule der Kliniken Essen Mitte Henricistraße Essen Kurs 2008 / 2011 (Oberkurs) Kursleitung: Lernbereich 2: Ausbildungs- und Prüfungssituation von Pflegenden Teilbereich 6: Persönliche Gesunderhaltung Projektarbeit zur mündlichen Abschlussprüfung in der Gesundheits- und Krankenpflege am 22. September 2011 Möglichkeiten der persönlichen Gesunderhaltung in der beruflichen Pflege am Beispiel des betrieblichen Gesundheits- und Eingliederungsmanagements Macht und Hierarchie Name : Adresse : Abgabedatum: 1
2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Hauptteil 3. Zusammenfassung 4. Schlussfolgerung/ Eigene Meinung 5. Anhang 6. Quellenverzeichnis 7.Eigenständigkeitserklärung 2
3 1. Einleitung Macht und Hierarchie im Gesundheitssystem und speziell im Krankenhaus stellen oftmals ein großes Problem dar. Ausübung von Macht gibt es in nahezu allen Lebensbereichen. Um Diese ausüben zu können, bedarf es immer mindestens zweier Akteure. Zudem ist die Ausübung von Macht fast immer mit Konflikten zwischen den Akteuren verbunden, da Einer seinen Willen gegen jemand Anderen durchzusetzen versucht (Brockhaus, Band 13 Seite 706). Sowohl im Gesundheitssystem als auch speziell in der Institution Krankenhaus wird das Innehaben von Macht noch deutlicher, z.b. durch teilweise sichtbare und teilweise unsichtbare hierarchische Strukturen. Eine Hierarchie besteht immer aus solchen Ebenen, deren Angehörigen bestimmte Befugnisse bzw. Verpflichtungen zugeordnet sind. (Brockhaus, Band 10 Seite 67) Durch die vielen unterschiedlichen Ordnungen und den damit verbundenen Aufgaben und Erwartungen sind Druck und Anforderungen, vor allem für Pflegende, sehr groß. Pflegekräfte unterliegen sowohl den Anordnungen von Ärzten als auch denen der Pflegedienstleitung, Fachbereichsleitung und Stationsleitung. Gesundheits-und Krankenpflegeschüler/- in sind noch in weitere hierarchische Ordnungen eingegliedert. Nicht nur jede Art von Leitungsposition steht über ihnen, sondern auch jede examinierte Pflegekraft befindet sich auf einer übergeordneten Autoritätsebene (siehe Graphik 1). Dadurch ist es oftmals schwierig, richtig zu handeln und Konflikte zu vermeiden, da es zu viele verschiedene Erwartungen und Anforderungen an den Einzelnen gibt. Daraus resultieren Demotivation, Niedergeschlagenheit und womöglich auch psychiatrische Erkrankungen, wie Depressionen und/ oder Burn- out Syndrom. Folglich häufen sich Krankmeldungen schon bei Auszubildenden. Vor allem aber das Verhältnis zwischen Gesundheits- und Krankenpflegeschüler-in und Arzt kann ein großes Problem sein, dass es im pflegerischen Alltag zu bewältigen gilt. 3
4 2. Hauptteil In der Geschichte der Krankenpflegeausbildung ist der Beruf/die Rolle des Arztes immer wieder im Fokus. Zu Beginn der Ausbildung stand/steht der Arzt als Hauptlehrperson; gegenüber dem Schüler nimmt er zwei Machtpositionen ein: Er war/ ist auf der einen Seite Respektperson in der Institution Schule und auf der anderen Seite war/ist er Ausbilder und Respektperson im pflegerischen Alltag. Schon immer hatte der Arzt einen großen Einfluss auf den Schüler als Menschen, aber auch auf die Arbeit des Einzelnen. Eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten wurden nicht gelehrt, vielmehr wurde Wert darauf gelegt, das Durchführen von ärztlichen Anordnungen zu erlernen und dem Arzt entsprechend zu assistieren. So wurde der Schüler zum ärztlichen Assistenten herangezogen. Der Schüler, aber auch die examinierte Krankenschwester, sah sich dem Arzt immer untergeordnet. Erst mit der Zeit und somit der Weiterentwicklung des Pflegeberufes und auch der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfleger/ in, gewann die Pflege mehr Respekt und entwickelte sich zu einem eigenständigen Berufsbild. Allerdings findet man immer noch ähnliche Strukturen. Auch heute steht der Arzt in der Hierarchie, bezogen auf den Pflegealltag, auf der obersten Ebene, auch heute besitzt Er noch mehr Macht/Autorität als die Gesundheits- und Krankenpfleger/-in oder gar der Auszubildende. Anhand der Graphiken 2,3 und 4 zeigt sich der Unterschied für den Auszubildenden von früher und den Auszubildenden von heute. Auch wenn der Arzt in der hierarchischen Ordnung nach wie vor auf der obersten Ebene steht, so ist sein Einfluss auf den Auszubildenden nicht mehr so enorm wie er es vor Jahrzehnten war. Der Schüler profitiert in seiner Ausbildung auch von Lehrpersonen, die ebenfalls die Gesundheits- und Krankenpflege erlernt haben und zusätzlich pädagogische Kenntnisse besitzen. Dieses vereinfacht es dem Schüler, den schulischen Teil der Ausbildung erfolgreich zu bestehen, wohingegen sich an dem praktischen, alltäglichen Teil während der Ausbildung nicht allzu viel verändert hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es für Schüler ist, richtig zu handeln oder den Mut zu haben, sich Konfliktsituationen zu stellen. 4
5 Die Macht, die ein Arzt besitzt, wird in vielen Situationen deutlich. Allein ärztliche Anordnungen, die die Pflegekraft durchzuführen hat, unterstreichen nochmal den Stellenwert der beiden Berufsgruppen und der damit verbundenen Diskrepanz. Für den Schüler ist es oftmals diffizil, den Anordnungen durch den Arzt gerecht zu werden, da Schüler, je nach Ausbildungsstand, vieles nicht selbstständig durchführen dürfen. Da stellt sich dem Schüler jedes Mal die Frage, ob er, entgegen der Ausbildungsverordnung, diese Anordnung durchführt, oder ob er sich weigert und somit womöglich einen Konflikt zwischen Arzt und Schüler provoziert. Diese Hierarchie findet ihre Begründung darin, dass der Arzt, im Gegensatz zur Pflege, akademisiert ist. So sprechen zum Beispiel mehrere Ärztevertreter von einer Akademisierung des Proletariats (aus der Zeitschrift Die Schwester Der Pfleger, Seite 193) hinsichtlich der Überlegung, den Pflegeberuf, mit Hilfe von Studiengängen, ebenfalls zu akademisieren. Diese Fakten schüchtern Schüler immer wieder aufs Neue ein, sobald sie, im Zuge der Ausbildung, die Station wechseln und immer wieder mit neuen Ärzten und deren unterschiedlichen Arbeitsweisen und Auffassungen von Hierarchie/Autorität konfrontiert werden, verbunden mit dem Problem der Desintegration. Der Arzt kennt den Schüler nicht, desweiteren ist er/ sie ja nur ein/-e Schüler/-in. Das hat zur Folge, dass man sich als Schüler von vorne herein als unerwünscht/minderwertig fühlt und teilweise von oben herab behandelt wird, was die Hierarchie zwischen Arzt und Schüler nochmals unterstreicht. Vor allem das System der Bereichspflege und Funktionspflege macht es dem Schüler fast unmöglich, von Ärzten ernst genommen oder gar respektiert zu werden. In diesen Systemen steht mehr die Erkrankung des Patienten im Vordergrund, welche dann mehr medizinisch als pflegerisch zu betrachten ist. Oft herrschen auf diesen Stationen Standards, die, je nach Operationsart, anzuwenden sind, so dass zwar eigenverantwortliches Arbeiten in Grenzen möglich ist, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ärzten aber erschwert. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, den Ärzten verständlich zu machen, dass sie auf die Pflegekräfte angewiesen, sogar abhängig sind, und somit auch von Gesundheits- und Krankenpflegeschülern. Durch die schon immer dagewesene Hierarchie und damit verbundene Machtverteilung ist dies in sol- 5
6 chen Pflegesystemen nicht möglich. All diese verschiedenen Punkte können sich negativ auf den Schüler auswirken; bei vielen häufen sich die Krankmeldungen, weil sie dem Druck nicht standhalten können oder teilweise Angst haben, auf dieser Station zu arbeiten. Bei Schülern ist oft zu beobachten, dass sich Krankmeldungen immer dann häufen, wenn sie auf einer Station eingesetzt sind, wo sie große Schwierigkeiten haben. Auch psychiatrische Erkrankungen wie das Burn-out oder Depression sind bei Schülern immer häufiger zu beobachten. Definition Burn-out: Unter dem Burnout Syndrom versteht man einen Zustand emotionaler Erschöpfung. Mit ihm reduziert sich die eigene Leistungsfähigkeit. Der Mensch fühlt sich ausgebrannt, schwach, lustlos und ist nicht mehr fähig, sich in irgendeiner Weise zu erholen. ( Zugriff am :33) In solchen Fällen greift das Gesetz des betrieblichen Gesundheitsmanagements, welches im Jahr 2004 im Sozialgesetzbuch in 84 Absatz 2 SGB IX festgeschrieben wurde. Dieses beinhaltet: Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als 6 Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung ( ) mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeit, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden kann und mit welchen Leistungen oder Hilfen einer erneuten Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (betriebliches Eingliederungsmanagement). ( 84 Abs. 2 SGB IX) ( :05) Dieses bezieht sich sowohl auf die Examinierte Schwester, als auch auf den Auszubildenden, wobei sich eine solche Situation für den Schüler noch etwas anders darstellt. Der Schüler darf während der drei Jahre Ausbildung nicht mehr als 10 % im schulischen Teil und 10% im praktischen Teil fehlen. Ist dies der Fall, hat allerdings die Schule die Möglichkeit, das Gespräch mit dem Schüler zu suchen, so dass durch das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüle schon Lösungsansätze für diese Situation gefunden werden können. Schon das erneuerte Kurrikulum für die Ausbildung zum/r 6
7 Gesundheits- und Krankenpfleger/-in beinhaltet Fächer wie Gesundheitsförderung- und Prävention oder Psychologie, welche dem Schüler schon zeigen, wie wichtig die die persönliche Gesunderhaltung ist. Somit haben wir konkret in dem schulischen Bereich der Ausbildung Lösungen gefunden, um psychiatrischen Erkrankungen oder Krankmeldungen über einen langen Zeitraum vorzubeugen. Jetzt stellt sich die Frage, wie lösen wir solche Probleme im praktischen Alltag? Im folgendem stelle ich Ihnen verschiedene Lösungsansätze vor: In jeder Institution in Deutschland, in der Pflege durchgeführt wird, existieren verschiedene Pflegesysteme. Allein im Krankenhaus werden unterschiedliche praktiziert. Je nach Station gibt es, wie zuvor erwähnt, die Funktionspflege, die Bereichspflege und das System der Bezugspflege. Wie ebenfalls bereits genannt, wirken sich das System der Funktionspflege und das der Bereichspflege eher negativ auf den pflegerischen Alltag aus, wohin gegen ich im Weiteren zeigen möchte. wie hilfreich die Bezugspflege in dieser Situation ist. Definition Funktionspflege: Funktionspflege wird auch als funktionelle Pflege oder Stationspflege bezeichnet. Hierbei werden (Pflege-)Handlungen am Patienten in einzelne Arbeitsschritte eingeteilt, die dann von den zuständigen Mitarbeitern, je nach Qualifikation ausgeführt und umgesetzt werden. ( :16) Definition Bereichspflege: Bei der Bereichspflege wird die Station in Einzelbereiche unterteilt, unabhängig von den Krankheitsbildern. Jedem Bereich wird ein Pflegeteam bzw. eine Pflegeperson zugeordnet. Die Einteilung erfolgt durch die Stationsleitung. Formen der Bereichspflege sind die sogenannte Zimmerpflege (die Einteilung erfolgt nach Zimmern) oder die Gruppenpflege (bestimmte Patienten bilden die Gruppe für die Pflegenden). ( :27) 7
8 Definition Bezugspflege: Zielsetzung der Bezugspflege ist die individuelle, ganzheitliche Betreuung des Patienten/ Klienten/ Bewohners usw. Sie wird mittels Bezugspflegepersonen umgesetzt. Es handelt sich um ein dezentral- egalitäres Organisationsprinzip, das heißt, dass alle Bezugspflegenden gleichgestellt sind und niemand übergeordnete Tätigkeiten delegiert. ( / :30) Da niemand eine 24- Stunden- Verantwortung übernehmen kann, wird die Bezugspflegeperson in der Durchführung der Pflege von anderen Kollegen und Kolleginnen unterstützt. (aus dem Buch Pflegemanagement in Altenheimen, Grundlagen für Konzeptentwicklung und Organisation von Karla Kämmer) Die Bezugspflege stellt somit ein ganzheitlich orientiertes System dar. Dadurch ist der Patient optimal versorgt, vor allem aber steht nicht die Erkrankung im Vordergrund, sondern der Mensch an sich. Das hat zur Konsequenz, dass die Pflegenden auch Bezugsperson für den Patienten sind und diese während ihres Aufenthaltes sehr gut kennen lernen. Konzentrieren wir uns auf den Schüler, ist auch für diesen die Bezugspflege hinsichtlich seines Pflegealltags vorteilhaft. Um ein solches System praktizieren zu können, müssen Ärzte und Pflegende eng zusammenarbeiten und regelmäßig miteinander kommunizieren, um so für den Patienten eine optimale Versorgung gewährleisten zu können. Da die Pflegenden die Patienten kennen, muss der Arzt für seine Therapie auf dieses Wissen zurückgreifen. Des Weiteren vereinfacht die Bezugspflege das eigenverantwortliche und selbstständige Arbeiten. Bezogen auf den Schüler ist es am wichtigsten zu erwähnen, dass auf einer Station, auf der dieses System angewendet wird, ein anderes Arbeitsklima herrscht. Auch Auszubildende werden nach ihrer Meinung gefragt und aktiv mit einbezogen, da auch sie ihre eigene Patientengruppe betreuen. Durch dieses Gesamtkonzept herrscht dort ein besonderer Teamgeist. Jeder arbeitet mit dem Anderen eng zusammen, sei es die Pflegenden mit ihren Arbeitskollegen, die Ärzte jeweils unter sich, oder Ärzte mit Pflegenden. Die Bezugspflege wird standardmäßig auf allen psychiatrischen und verwandten Stationen durchgeführt. Dadurch hat man als Pflegende/r und auch als Auszubildender zusätzlich 8
9 Kontakt zu Psychiatern und Psychologen und arbeitet auch mit diesen eng zusammen. Trotz des positiven Effekts und den Vorteilen, die dieses System mit sich bringt, fällt die Umsetzung vielen Institutionen und einzelnen Stationen im Krankenhaus sehr schwer. Grund: Personalmangel und teilweise sehr kurze Verweildauer der Patienten lassen für viele Beteiligte die Bereichspflege praktizierbarer als die Bezugspflege erscheinen. Um den Gesundheits- und Krankenpflegeschülern die praktische Ausbildung positiver und einfacher zu gestalten, reichen auch weniger große Veränderungen aus. Da die Hierarchie zwischen Arzt und Auszubildendem oftmals Schwierigkeiten mit sich bringt, wäre es sinnvoll, dass nicht nur Pflegende über die erlaubten Tätigkeiten im jeweiligen Ausbildungsjahr informiert sind, sondern auch die Ärzte. So lassen sich Konfliktsituationen aufgrund ärztlicher Anordnungen vermeiden und der Arzt weiß, welchen Schüler er ansprechen kann und welchen nicht. Desweiteren ist es wichtig, dass die Schüler, auch wenn sie häufig nur kurze Zeit auf einer Station eingesetzt sind, sich jedes Mal bei den Ärzten, vor allem aber dem leitenden Oberarzt oder Chefarzt persönlich vorstellen. So wäre es möglich, das immer wiederkehrende Gefühl der Desintegration zu vermeiden. Außerdem ist es vielen Chefärzten ein großes Anliegen, darüber informiert zu sein, wer auf seiner Station arbeitet. Aber nicht nur bei den Ärzten und Schülern müssen Veränderungen stattfinden, auch die Pflegenden können helfen. Diese müssen den Schülern bei eventuell bestehenden Konflikten zur Seite stehen und sich für diese einsetzen und nicht wegschauen. Allerdings wäre dies am besten durchführbar, wenn schon in der Ausbildung zum/r Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Kommunikation in Konfliktsituation auch mit Leitungspositionen geübt wird, um so den Schülern mehr Selbstbewusstsein mit auf den Weg zu geben. Ein letzter weiterer Schritt ist der der Praxisanleitung, der gesetzlich schon vorgeschrieben ist. Im Huyssens-Stift haben die Schüler den Vorteil, dass auf nahezu allen Stationen ausgebildete so genannte Praxisanleiter arbeiten. Problematisch wird es nur, wenn mehrere Schüler auf der gleichen Station eingesetzt sind, sodass eine Eins zu Eins oder maximal eine Eins zu Zwei- Betreu- 9
10 ung nicht mehr möglich ist. In dem Klinikverbund Südwest und der dazugehörigen Schule für Gesundheitsberufe wird ein ähnliches, aber detaillierteres System der Praxisanleitung und Vermeidung von Konflikten durchgeführt. Da die meisten Auszubildenden sich zum Zeitpunkt der Ausbildung in einer schwierigen Lebensphase befinden, in der sie sich selbst zu finden versuchen, arbeitet die Schule dort sowohl mit ehrenamtlichen Praxisanleitern zusammen als auch mit hauptamtlichen. Desweiteren gibt es dort einen festangestellten Psychologen sowie eine Vertrauenslehrerin und einmal jährlich findet eine Mediatorenausbildung für Schüler statt. Zusätzlich erzählt Marina Schnabel, berufstätige Diplom- Pflegepädagogin im Personalmanagement des Klinikverbundes Südwest, dass die einzelnen Kurse zu externen Teamentwicklungsseminaren gehen, und in jedem Theorieblock ein von den Schülern moderiertes Klassengespräch durchgeführt wird. (Aus der Zeitschrift die Schwester Der Pfleger, Seite 12) 10
11 3.Zusammenfassung Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Macht und Hierarchie im Krankenhausalltag immer existieren werden. Auf der einen Seite brauchen wir hierarchische Ordnungen, da sie uns Struktur, Halt und Ordnung bieten; auf der anderen Seite ist es wichtig darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Ebenen nicht zu weit voneinander entfernt sind. Macht und Hierarchie üben, wie im Text erklärt, einen teilweise zu großen Druck, vor allem auf den unerfahrenen Auszubildenden, aus. Das Verhältnis zwischen Pflegeschülern und Ärzten war in früheren Jahren schon schwierig, welches sich bis zum heutigen Tag nur teilweise gebessert hat. Es gibt mittlerweile Lehrpersonal für Pflegeberufe, dadurch haben es Schüler einfacher, da der Druck von zwei Seiten durch den Arzt wegfällt. Auch die Weiterentwicklung des Pflegeberufes hat schon einiges zum Positiven verändert. Allein durch die erneuerte Ausbildung wird der Schüler nicht mehr zum ärztlichen Assistenten herangezogen. Desweiteren lernen die Auszubildenden auf sich selbst Acht zu geben durch Fächer wie beispielsweise Psychologie. Trotzdem ist es nochmals wichtig zu erwähnen, dass auch das Ärztepersonal seinen Teil dazu beiträgt, dass Auszubildende überfordert sind / sich überfordert fühlen und auf den Stationen Schwierigkeiten mit ihrer Integration haben. Durch den Unterschied, dass der Arzt einen akademischen Werdegang hat, die Pflegenden aber nicht, zeigen viele Schüler von vorneherein nicht ein solches Selbstbewusstsein, wie sie es Pflegenden gegenüber zeigen. Dieses erschwert von vorne herein die Zusammenarbeit untereinander. Es ist schwierig auf beiden Seiten, zu erkennen, dass man voneinander abhängig ist. Diese beiden Berufsgruppen stehen in einer Wechselwirkung miteinander. Um dieses gewährleisten zu können, müssen Pflegende und Ärzte an sich arbeiten. Eine Hilfestellung könnte die allgemeine Einführung der Bezugspflege darstellen, aber auch kleine Schritte auf beiden Seiten und speziell in der Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, können dabei hilfreich sein. 11
12 Schlussfolgerung/ Eigene Meinung Aus eigener Erfahrung als Gesundheits- und Krankenpflegeschülerin, weiß ich, dass es oft schwierig ist selbstbewusst aufzutreten, vor allem gegenüber Ärzten. Die Hierarchie zwischen Arzt und Auszubildendem ist im Alltag teilweise so deutlich sichtbar, dass man eingeschüchtert ist und Angst hat Fragen zu stellen. Außerdem kommt es häufig vor, dass man als Schüler ärztliche Anordnungen erhält, die man nicht ausführen darf. Dieses könnte man, meiner Meinung nach verhindern, indem man auch den Ärzten erklärt, was Schüler im jeweiligen Ausbildungsjahr, selbstständig machen dürfen und was nicht. Zusätzlich halte ich es für förderlich, schon in der Ausbildung Kommunikation mit Leitungspositionen und Verhalten in Konfliktsituationen mit hierarchisch übergeordneten Menschen zu lernen. Das gibt gerade den noch Unerfahrenen, also den Schülern im ersten Lehrjahr mehr Selbstbewusstsein. Aber auch die Pflegenden müssen lernen; sie müssen lernen die Schüler in Konfliktsituationen zu unterstützen und nicht wegzuschauen, auch wenn ein Problem mit einem Arzt, oder gar dem Chefarzt besteht. Zwar ist es schwierig dies alles bei dem momentanen Fachkräftemangel umzusetzen, aber dennoch wäre der Krankenhausalltag für alle beteiligten Berufsgruppen einfacher, da sich das Arbeitsklima insgesamt verbessern würde. Ein weiterer, aber großer Schritt, ist die allgemeine Einführung/ Etablierung der Bezugspflege. Im Laufe meiner Ausbildung, war ich auf zwei Stationen eingesetzt, auf denen dieses Pflegesystem angewendet wird. Schon der erste Tag war anders, als auf den bisherigen Stationen. Man erfährt einen großen Teamzusammenhalt, nicht nur unter den Pflegenden, sondern auch mit den Ärzten. Respekt und Anerkennung für seine Arbeit werden einem entgegen gebracht, welches wiederum das Selbstbewusstsein und die Motivation steigern, vor allem aber das Gefühl der Integration. 12
13 5. Anhang 1.) Arzt Praktikant Examinierte Kraft Gesundheits- und Krankenpflegeschüler/-in Stationsleitung Pflegedienstleitung Fachbereichs-leitung Zivildienstleistender 2.) Früher: Arzt Lehrperson Schüler 3.) Heute: 4.) Heute: Lehrperson Arzt Schüler Schüler 13
14 6. Quellenverzeichnis - Brockhaus, Die Enzyklopädie/ 20. Auflage/ Band 10/ Seite 67, Abschnitt 2 - Brockhaus, Die Enzyklopädie/ 20. Auflage/ Band 13/ Seite Zeitschrift Die Schwester Der Pfleger / Erscheinungsdatum Januar 2011/ Seite 12/ Artikel: Verändert haben sich auch die Schüler - Zeitschrift Die Schwester Der Pfleger / Erscheinungsdatum Februar 2011/ Seite 193/ Artikel: Warum Pflege studieren? / Abschnitt: Einblick
15 7. Eigenständigkeitserklärung Ich versichere, das ich die vorgelegte Projektarbeit eigenständig und ohne fremde Hilfe verfasst, keine anderen als die angegebenen Quellen verwendet und die den benutzten Quellen entnommenen Passagen als solche kenntlich gemacht habe. Die Projektarbeit ist in dieser oder einer ähnlichen Form in keinem anderen Kurs vorgelegt worden. Unterschrift: Essen, den: 15
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