Psychische Störungen 1

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1 Psychische Störungen 1 Überblick: Der Inhalt dieses Skripts orientiert sich an der Klassifikation psychischer Störungen der ICD-10, Kap. V (Kode: F). Diese gliedert psychische Störungen in folgende zehn Kategorien: F0: Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen F1: Psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F3: Affektive Störungen F4: Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen oder Faktoren F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F7: Intelligenzminderung F8: Entwicklungsstörungen F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend Für die Diagnose einer psychischen Störung sind Anzahl, Schwergrad und Dauer (durchgehendes Bestehen) der Symptome von Bedeutung. Die Anforderung an diese Zuschreibungen fallen dabei in ihrer Intensität je nach Störung und z.t. kulturellem Umfeld unterschiedlich aus (vgl. Dilling et al. 2009). Salutogenese statt Pathogenese Zum Verständnis des Störungsbegriffs als Kontinuum (vgl. Drehregler ) und den daraus folgenden Anforderungen an therapeutische Wirkungen im Gegensatz zur klassich-dichotischen Auffassung von Krankheit und Gesundheit (Menschik-Bendele 2008): Chancen und Ressourcen Der Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky ersetzt den Gegensatz von Gesundheit und Krankheit durch das Konzept eines Kontinuums, in dem die Begriffe gesund und krank unterschiedlich variieren können. Niemand ist nur krank, schon gar keiner kerngesund. Drei Komponenten sind wichtig, dass jemand trotz einer schweren Erkrankung wieder Zuversicht gewinnen kann: 1. Verstehbarkeit : Sie bezieht sich auf das Ausmaß, in welchem man interne und externe Stimuli als kognitiv sinnhaft wahrnimmt, als geordnete, konsistente, strukturierte und klare Informationen und nicht als Rauschen chaotisch, ungeordnet, willkürlich, zufällig und unerklärlich (Antonovsky 1997, 34) 2. Die zweite Komponente ist die der Handhabbarkeit, mit der man wahrnimmt, welche geeigneten Ressourcen einem zur Verfügung stehen, um den Anforderungen zu begegnen, die einen bedrohen oder krank machen. Zur Verfügung stehen Ressourcen vom Ehepartner, von Freunden, Kollegen, Gott, der Geschichte von jemandem, auf den man zählen kann, jemanden, dem man vertraut (Antonovsky 1997, 35). 3. Die dritte Komponente nennt Antonovsky Bedeutsamkeit. Damit meint er Lebensbereiche, die dem Menschen wichtig sind, die ihm sehr am Herzen liegen und in seinen Augen Sinn machen und zwar in der emotionalen, nicht nur kognitiven Bedeutung des Begriffs. 1 Dieses Skript soll einen einführenden Überblick der Klassifikation psychischer Störungen geben, um psychopathologische Vorgänge leichter nachvollziehen zu können. Die in den einzelnen Abschnitten beschriebenen Störungsbilder stellen lediglich eine Auswahl dar für einen umfassenden Einblick sei auf die angegebenen Lehrbücher verwiesen. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 1 von 10

2 F0: Organische einschließlich symptomatischer psychische Störungen Mögliche Ursachen, z.b.: Entzündlich, z.b.: Enzephalitis ( Gehirnentzündung ), Aids, Sepsis Degenerativ, z.b.: Alzheimer, Pick Traumatisch, z.b.: Contusio Cerebri ( Gehirnprellung ) Zerebro-vaskulär ( Gehirndurchblutung, z.b.: Hypoxie ( Sauerstoffmangel ), Infarkte Raumfordernd, z.b.: Tumore Demenzen: Auch: chronische organische psychische Störungen, chronisch organische Psychosyndrome Leitsymptome: Gedächtnis- und Orientierungsstörungen ( ZÖSP) Auffassungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen Verlust intellektueller Fähigkeiten Persönlichkeitsänderungen (organische Wesensveränderung) weitere Symptome: Werkzeugsstörungen, z.b.: Alexie, Apraxie, Agraphie, Agnosie, Akalkulie. Affektlabilität, Affektinkontinenz, psychomotorische Unruhe Beispiele für ursächliche organische Erkrankung: Demenz bei Morbus Alzheimer: Unaufhaltsam progredient fortschreitende Großhirnrindenatrophie (Gewebeschwund) weltweit häufigste Ursache für die Entstehung von Demenzerkrankungen. Leitsymptome wie oben außerdem insbes. Wortfindungs- und Sprachstörungen. Die äußere Fassade bleibt lange erhalten, Lebenserwartung nach Diagnose ca. 4-9 Jahre. Vaskuläre Demenz (auch: Arteriosklerotische Demenz): Zweithäufigste Demenzform. Ursache sind Durchblutungsstörungen im Gehirn z.b. nach Schlaganfall ( plötzlicher Beginn) oder nach mehreren kleineren Infarkten (Multiinfarktdemenz, z.b. Morbus Binswanger schleichender Beginn und schubweise Intensivierung der Symptome.) Akute organische psychische Störungen: Akute Zustände psychopathologischer Symptome aufgrund akuter ZNS-Schädigung rasch einsetzend, meist reversibel bei Abklingen der organischen Beeinträchtigung. Organisches amnestisches Syndrom (nicht durch Alkohol oder psychotrope Subst. bedingt) auch: (nicht-alkohol-bed.) Korsakow-Syndrom Ursache: Läsion des Gehirns: Leitsymptome: Beeinträchtigung des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses, Fähigkeit Neues zu Lernen ist erheblich reduziert Amnesien, Desorientierung, Konfabulationen. Keine Beeinträchtigung des Immediatgedächtnisses, der Aufmerksamkeit, des Bewusstseins oder der intellektuellen Fähigkeiten. Delir (nicht durch Alkohol oder psychotrope Substanzen bedingt) : Leitsymptome: Störung von Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Denken, Kurzzeitgedächtnis, Psychomotorik, Schlaf-Wach-Rhythmus oder der Affektivität. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 2 von 10

3 Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit: Kategorie zur Unterscheidung von Delir und Demenz. Ursache: Primäre Erkrankungen des Gehirns oder systemische (medizinisch!) Erkrankungen, die sekundär das Gehirn betreffen. Folge können sämtliche beschriebenen psychischen Störungen sein. Bei Rückgang der körperlichen Schädigung bilden sich auch die psychischen Symptome wieder zurück. F1: Störungen durch psychotrope Substanzen Folgende psychotrope Substanzen, die diese Störungen auslösen können, werden differenziert: Alkohol (F10) Opioide (F11) Cannabinoide (F12) Sedativa oder Hypnotika (F13) Kokain (F14) Andere Stimulanzien (u.a.: Amphetamine wie MDMA (Ecstasy), Speed, Crystal und das in Medikamenten verwendete Methylphenidat sowie Koffein, Ephedrin) (F15) Halluzinogene (F16) Tabak (F17) Flüchtige Lösungsmittel (18) In der Klassifikation werden unterschiedliche Schweregrade differenziert: Akute Intoxikation (akuter Rausch): Vorübergehende Störungen von Bewusstsein, kognitiven Funktionen, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten ohne oder mit div. möglichen Komplikationen (von Verletzungen über Delir bis Koma). Schädlicher Gebrauch: Konsummuster, dass zu einer Gesundheitsschädigung führt. Abhängigkeitssyndrom: Konsum hat höheren Stellenwert als andere Verhaltensweisen, die früher höher bewertet wurden, verbunden mit dem starken bis übermächtigen Wunsch die Substanz zu konsumieren, sowie eine verminderte Kontrollfähigkeit des Konsums. Entzugssyndrom: Mögliche Folge eines schweregradogen Abhängigkeitss. mit diversen körperlichen wie psychichen Symptomen, die sich bei erneutem Konsum bessern. Entzugssyndrom mit Delir: U.a. das Alkoholentzugsdelir/Delirium tremens: Folge eines absoluten od. relativen Alkohol-Entzugs beginnt ca. 10 Std. nach Entzug, Höhepunkt nach ein bis zwei Tagen. Leitsymptome: Bewusstseinstrübung und Verwirrtheit, (insbes. optische) Halluzinationen, ausgeprägter Tremor sowie massive vegetative Symptome. Komplikationen: Hypoglykämie, Koma, Kreislaufversagen (Letalität - 20%!) Maßnahmen: Notfall: Ruhe bewahren, Notarzt, ggf. Polizei rufen immer Klinikeinweisung Alkohol ist in diesem Zustand kein Therapeutikum! Psychotische Störung: akuter Zustand bei oder nach Substanzkonsum mit lebhaften (insbes. akustischen) Halluzinationen, Personenverkennung, Wahn oder Beziehungsideen. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 3 von 10

4 Amnestisches Syndrom, auch: Durch Alkohol oder sonst. psychotrope Substanz bedingtes Korsakow-Syndrom (vgl. F0) Letalität 20%! Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung, zu differenzieren in: o o o o o Nachhallzustände (Flashbacks) Residuale Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung Residuale affektive Störung Demenz Verzögert auftretende psychotische Störung F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen In diesem Klassifikationsabschnitt finden sich sehr unterschiedliche Störungsbilder, denen großteils Beeinträchtigungen im Denken, in der Wahrnehmung, im Ich-Erleben und im emotionalen Erleben gemeinsam sind. Die häufigste Störung in dieser Gruppe ist die der Schizophrenie, die mit einer Lebenszeitprävalenz von 1% eine der häufigsten psychischen Störungen überhaupt ist. Es wird eine genetische Disposition angenommen, jedoch sind Umweltfaktoren entscheidend, um zu einer Dekompensation zu führen. Spezifisch im Störungsbild der Schizophrenie ist die Aufteilung in Positiv-/Plussymptome ( mehr von etwas z.b. paranoide Ideen, akustische Ideen) und Negativ-/Minussymptome ( weniger von etwas, z.b.: soz. Rückzug, Affektverflachung). Folgende Formen der Schizophrenie werden u.a. differenziert: Paranoide Schizophrenie (häufigste Schizophrenieform): Ziemlich dauerhafte, oft paranoide, Wahnvorstellungen, meist begleitet von i.d.r. akustischen Halluzinationen und anderen Wahrnehmungsstörungen. Hebephrene Schizophrenie: Affektive Veränderungen, Manierismen, flapsiges Verhalten stehen im Vordergrund. Beginnt meist im Jugendalter. Aufgrund schneller Entwicklung der Minussympt. schlechte Prognose. Katatone Schizophrenie: Psychomotorische Störungen zwischen Erregung und Stupor stehen im Vordergrund. Postschizophrene Depression: Länger anhaltende depressive Episode, im Anschluss an schizophrene Störung, mit wenigen schizophrenietypischen Symptomen oft aufgrund Medikation durch Neuroleptika Erhöhtes Suizidrisiko. Schizophrenes Residuum: Chronisches Stadium im Verlauf einer schizophrenen Störung, mit einer eindeutigen Verschlechterung von einem früheren Stadium und auffallendem Vorhandensein negativer Symptome. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 4 von 10

5 F3: Affektive Störungen Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität sowie des Antriebs. Typisch für diese Störungsbilder ist das Auftreten in Form von Episoden (Phasen, Wellen), daher wird zwischen einer einmaligen Episode und der eigentlichen Störungen (mehrere Episoden, Residuum) sowie zwischen dem Schweregrad (leicht, mittelgradig, schwer) differenziert: manische Episode: Leitsymptome (mindestens eine Woche), u.a.: Beschleunigtes Denken, Ideenflucht, Logorrhoe, inadäquat gehobene oder sprunghafte Stimmung (euphorisch-dysphorisch), Antriebssteigerung, vermindertes Schlafbedürfnis, Selbstüberschätzung, Fehlen von Krankheitseinsicht, Größenwahn. Bipolare affektive Störung: Wechsel von manischen und/oder depressiven Episoden, wobei die depressiven in der Regel länger und schwerer sind. depressive Episode: Leitsymptome (mindestens zwei Wochen): Denkverlangsamung, Gefühl der Gefühllosigkeit, morgendliches Früherwachen und Morgentief, Schuld-, Versündigungs-, Verarmungswahn, Mangel an Initiative und Interesse, Entscheidungsunfähigkeit, Angst, innere Unruhe, Hoffnungslosigkeit, vegetative Symptome: Obstipation, Libidomangel, Schlafstörungen. Suizidgedanken bei bis zu 80% der Betroffenen, Suizidversuche bei 20%-60% (je nach Schweregrad), Suizidrate 15%. Rezidivierende depressive Störung: Wiederholte depressive Episoden, mit einer Dauer zwischen 3 und 12 Monaten (Ø 6 Mon.). Anhaltende affektive Störungen (mindestens mehrere Jahre): o Zyklothymia: Stimmungslabilität mit Wechsel von leicht gehobener Stimmung und Perioden leichter Depressionen. o Dysthymia: Chronisch depressive Verstimmung leichten Grades. F4: Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen Störungsbilder die dem historischen Neurosenkonzept entsprechen und verschiedene Ausprägungen von Angst gemeinsam haben. Phobische Störungen: Leitsymptome: auf ein konkretes Objekt oder eine konkrete Situation bezogene Angst, die sich in verändertem psychischem Erleben und vegetativen Reaktionen zeigt. Folge: Vermeidungsverhalten, soziale Isolation. Es werden differenziert: o Agoraphobien mit/ohne Paniksyndrom: Angst vor allen Situationen außerhalb der gewohnten Umgebung z.b. Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen, Kaufhaus. o Soziale Phobien: Angst vor der prüfenden Betrachtung durch andere Menschen in verhältnismäßig kleinen Gruppen (nicht Menschenmassen) und bestimmten sozialen Situationen z.b. vor Leuten zu sprechen, mit Anderen zusammen Essen, Treffen mit dem anderen Geschlecht etc. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 5 von 10

6 o Spezifische (isolierte) Phobien: Anhaltende Angst vor einem konkreten umschriebenen Objekt oder Situation z.b. Spinne, Blut, Prüfungs-, Höhen-, Flugangst. Andere Angststörungen: Nicht auf bestimmte Umgebungssituationen begrenzte Angst, u.a.: o Panikstörung: Leitsymptome: Plötzliche, nicht vorhersehbare Panikattacken bis hin zu Erstickungsanfällen, Todesangst Folge: Erwartungsangst / Angst vor der Angst. o Generalisierte Angststörung: Anhaltende Angst die nicht auf konkrete Personen, Situationen oder Objekte gerichtet ist. Zwangsstörungen: Zwang wird als dem Ich zugehörig, jedoch als unsinnig u. bedrohlich erlebt, eine effektive Abwehr ist nicht möglich. Folgende Zwangserscheinungen werden differenziert: o Zwangsgedanken (Zwangsideen) z.b. Verletzung, Gefährdung anderer od. eigenen Person o Zwangshandlungen (Zwangsrituale) z.b. Wasch-, Kontrollzwang Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Auslösend ist ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis ( life-event, Trauma) o Akute Belastungsreaktion: Bis zu 48 Std. anhaltende Reaktionen auf außergewöhnliche körperliche oder seelische Belastungen bei einem ansonsten gesunden Menschen. Leitsymptome: Wechselndes Bild aus affektiven und vegetativen Reaktionen, wie: Betäubung, Angst, Verzweiflung, Ärger, Überaktivität, Tachykardie, Schwitzen. o Posttraumatische Belastungsreaktion: Verzögerte Reaktion auf eine Situation extremer Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes innerhalb der letzten sechs Monate. ( Späte, chronifizierte Folgen extremer Belastung (nach Jahren/Jahrzehnten) werden unter F62.0: Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung klassifiziert.) Leitsymptom: Flashbacks: Wiederholtes Erleben in sich aufdrängenden Erinnerungen. Außerdem: Emotionaler und sozialer Rückzug, Teilnahmslosigkeit und Verlust der Lebensfreude, Vegetative Übererregtheit, Vigilanzsteigerung, Schreckhaftigkeit. o Anpassungsstörung: Auch: Abnorme Trauerreaktion, Hospitalismus bei Kindern, Kulturschock Gestörter Anpassungsprozess nach einschneidender Lebensveränderung (Tod eines Angehörigen, Umzug, Flucht, Eintritt in den/austritt aus dem Beruf etc.). Mögliche Symptome: Depressive Verstimmung, Angst, Besorgnis nicht zurecht zu kommen, Einschränkungen in der Bewältigung d. tägl. Routine, Stör. des Sozialverhaltens Dauer: Meist nicht länger als sechs Monate. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 6 von 10

7 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen): Teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration von Erinnerungen an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der unmittelbaren Empfindungen sowie der Kontrolle der Körperbewegungen ( Dissoziation komplementär zu Assoziation), u.a.: o dissoziative Amnesie: Erinnerungsverlust für wichtige, kurz zurück liegende Ereignisse. o dissoziative Fugue: Dissoziative Amnesie verbunden mit Ortswechsel über den täglichen Aktionsbereich hinaus. o dissoziativer Stupor: Verringerung oder Fehlen willkürlicher Bewegungen und Reaktionen. o dissoziative Störung der Bewegung (z.b. Lähmungen, Stottern) und der Sinnesempfindung (z.b. Blindheit, Taubheit) o Multiple Persönlichkeitsstörung Somatoforme Störungen: Körperliche Symptome verbunden mit der hartnäckigen Forderung nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer medizinischer Befunde, u.a.: o Somatisierungsstörung Doctor Shopping": Multiple, häufig wechselnde Symptome in unterschiedlichen Organen u. Organsystemen ohne nachweisbaren medizinischen Befund Weigerung die Versicherung anzunehmen, dass keine körperlichen (sondern möglicherweise psychische) Erklärungen zu finden sind. o hypochondrische Störung: Beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit oder Angst davor an einer schweren Krankheit zu leiden, was an bestehenden Symptomen festgemacht wird. o Somatoforme autonome Funktionsstörung Körperliche Symptome u.a. des Herz-Kreislauf-Systems (z.b. Herzneurose), des Verdauungssystems, des Atmungssystems (z.b. psychogener Husten) oder des Urogenitalsystems werden von den Betroffenen körperlichen Beschwerden zugeordnet ohne dass eine solche diagnostizierbar ist. o Anhaltende somatoforme Schmerzstörung Andauernder, schwerer, quälender Schmerz, der nicht durch einen medizinischen Befund vollständig erklärt werden kann. F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren Zu diesem Klassifikationskapitel zählen unter anderem: Nichtorganische Schlafstörungen Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Krankheit Psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett Schädlicher Gebrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen Essstörungen o Anorexia Nervosa ( Magersucht ) siehe nächste Seite. o Bulimia Nervosa ( Ess-Brech-Sucht ) siehe nächste Seite. o Essattacken bei anderen psychischen Störungen mit der Folge: Übergewicht Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 7 von 10

8 o Anorexia Nervosa: Leitsymptome: Körperliche Symptome Untergewicht: mind. 15% unter Idealgewicht (BMI < 17,5), herbeigeführt durch Vermeidung von hochkalorischen Speisen sowie selbst induziertes Erbrechen oder Abführen, übertriebende körperliche Aktivität oder Diuretika. Bei Frauen Amenorrhoe, bei Männern Libido- und Potenzverlust Niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag, Verstopfung, niedrig. Blutzuckerspiegel Psychische Symptome Körper-Schema-Störung Angst zu dick zu werden als feste überwertige Idee Ausgeprägte Krankheitsleugnung, fehlender Leidensdruck Hohe Suizidalität, Mortalitätsrate 10-20%. Es können differenziert werden: Restriktive Form (ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsabnahme) Bulimische Form (mit aktiven Maßnahmen zur Gewichtsabnahme, u.u. in Verbindung mit Heißhungerattacken (Binge-Eating). o Bulimia Nervosa: Leitsymptome: Andauernde Beschäftigung mit dem Thema Essen, Gier nach Nahrungsmitteln verbunden mit Essattacken Dickmachender Effekt der Nahrung wird durch selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, zeitweiligen Hungerperioden, Gebrauch von Appetitzüglern etc. Übertriebende Furcht davor zu dick zu werden häufig als Folge einer Anorexia Nerv. Körperliche Symptome durch Erbrechen: Zahnschäden, Heiserkeit, Schluckschmerzen, Verätzungen der Speiseröhre, Elektrolytverschiebungen. F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Tiefgreifende, zeitlich überdauernde, kontinuierliche Verhaltens-, Fühl-, Erlebensmuster als Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des Verhältnisses zur eigenen Person und zu anderen Menschen. Einige dieser Störungen entstehen in Kindheit und Jugend ( -störungen) während andere später im Leben erworben werden ( -veränderungen ). Es können u.a. folgende Störungsbilder differenziert werden: Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle: Pathologisches Spielen, Pyromanie, Kleptomanie, Trichotillomanie (Haare ausreißen) Störungen der Geschlechtsidentität: Transsexualismus, Transvestismus Störungen der Sexualpräferenz: Fetischismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Pädophilie, Sadomasochismus Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung oder psych. Krankheit Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 8 von 10

9 Spezifische Persönlichkeitsstörungen o Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Diskrepanz zwischen bestehender sozialer Norm und eigenem Verhalten, kein Schuldbewusstsein, häufig aggressives Verhalten, geringe Frustrationstoleranz etc. o Paranoide Persönlichkeitsstörung: Nachtragend, empfindlich, misstrauisch, streitsüchtig, Person besteht auf eigenen Rechten, zeigt häufige ungerechtfertigte Eifersucht und ist stark selbstbezogen. o Schizoide Persönlichkeitsstörung: Kalt, unnahbar, Einzelgänger, kaum Reaktion auf Lob, Kritik, wenig Interesse an Sexualität und Mitmenschen. o Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Impulsiver Typ: Emotionale Instabilität mit Ausbrüchen gewalttätigen Verhaltens. Borderline Typ: Eigenes Selbstbild, Ziele und innere Präferenzen sind unklar, Neigung zu intensiven aber unbeständigen Beziehungen mit Suiziddrohungen oder selbstschädigendem Verhalten. o Histrionische Persönlichkeitsstörung: Dramatisierung bzgl. der eigenen Person, theatralisches Verhalten, übertriebener Ausdruck von Gefühl, andauerndes Verlangen nach Aufregung und Aufmerksamkeit. o Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung: Sparsamkeit, Geiz, Pedanterie, Rigidität, Perfektionismus, Rigidität etc. o Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung: Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung eigener Wünsche, bei den meisten Lebensentscheidungen wird an die Hilfe Anderer appelliert, Angst verlassen zu werden etc. F7: Intelligenzminderungen Je nach Beeinträchtigung werden verschiedene Schweregrade differenziert: leichte Intelligenzminderung (Debilität): IQ mittelgradige Intelligenzminderung (Imbezillität): IQ schwere Intelligenzminderung: IQ schwerste Intelligenzminderung: IQ < 20 F8: Entwicklungsstörungen Der Beginn dieser Störungen liegt ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit und die Symptome beziehen sich auf Funktionen, die sich in der (früh-)kindlichen Entwicklung stetig ausbilden. Dabei werden differenziert: Umschriebene Entwicklungsstörungen (Teilleistungsstörungen): motorische, sprachliche, schulische (z.b. Legasthenie) Fertigkeiten andere Fertigkeiten (insbes. Intelligenz) sind nicht betroffen. Tiefgreifende Entwicklungsstörungen: z.b. frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom Mehrere Fertigkeitsbereiche sind beeinträchtigt, insbesondere im Bereich der Interaktion und Kommunikation zudem meist stereotype, sich wiederholende Interessen und Aktivitäten. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 9 von 10

10 F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend Hierzu zählen u.a.: Störungen des Sozialverhaltens Emotionale Störungen des Kindesalters, u.a.: Trennungsangst, phobische Störungen Störungen sozialer Funktionen, u.a.: elektiver Mutismus Ticstörungen: unwillkürliche, rasche, wiederholte, nicht rhythmische Muskelzuckungen (Blinzeln, Grimassieren, Schulterzucken) sowie plötzlich einsetzende, sinnlose Lautproduktion (Räuspern, Bellen, Zischen) Nichtorganische Enuresis, Enkopresis, Stottern, Poltern Hyperkinetisches Syndrom (HKS, in DSM-IV bezeichnet als: ADS, ADHS) Leitsymptome: Aufmerksamkeitsdefizit: Ablenkbarkeit, Unfallhäufigkeit, Aufmerksamkeit, ineffektiver Lernstil, fehlender Lernerfolg, Hyperaktivität: Hypermotorik, Überaktivität, motorische und innere Unruhe; ziellose, desorganisierte Aktivität. Literaturtipps: Möller, H.J., Laux, G. & Deister, A. ( ). Psychiatrie und Psychotherapie. Stuttgart: Thieme. Dilling, H., Mombour, W. & Schmidt, M.H. (2009). Internationale Klassifikation psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F), klinisch diagnostische Leitlinien. Bern: Hans-Huber. Greeve, N. & Keller, T. (Hrsg.) (2002). Systemische Praxis in der Psychiatrie. Heidelberg: Auer. Grunst, S. & Schram, A. (Hrsg.) (2005). Neurologie und Psychiatrie. München: Urban & Fischer. (Tipp: über jokers.de) Köhler, T. (1998). Psychische Störungen. Stuttgart: Kohlhammer. Ruf, G.D. (2005). Systemische Psychiatrie. Stuttgart: Klett-Cotta. Schweitzer, J. & Schlippe, A. v. (2007²): Handbuch der systemischen Therapie und Beratung II. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Antonovsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: DGVT. Jutta Menschik-Bendele (2008). Wonach ich suchte war das Leben. In: S. Doering & H. Möller (Hrsg.). Frankenstein und Belle de Jour 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen. Heidelberg: Springer. Prof. Dr. Simon Hahnzog Mail: kontakt@hahnzog.de Web: Seite 10 von 10

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