Hauswirtschaft in der Qualitätsprüfung des MDK
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- Robert Amsel
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1 5. Fachtagung zur hauswirtschaftlichen Berufsbildung Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh) e.v. Wetzlar Hauswirtschaft in der Qualitätsprüfung des MDK Jürgen Brüggemann MDS Fachgebiet Qualitätsmanagement Pflege Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 1
2 Anteil bis Ende 2005 geprüfte Einrichtungen zugelassen geprüft ambulant stationär gesamt Prüfungen in Heimen Prüfungen in Pflegediensten gesamt Prüfquoten 2005 (anhand Einzel- und Stichprobenprüfungen) min max Mittelwert ambulant 2,1 26,2 10,8 stationär 0,7 45,5 12,8 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 2
3 Anteil geprüfter Einrichtungen (anhand Einzel- und Stichprobenprüfungen) 100,0 95,0 90,0 85,0 80,0 75,0 70,0 65,0 60,0 55,0 50,0 45,0 40,0 77,2 72,2 68,8 62,7 63,8 62,3 56,7 57,3 52, ambulant stationär gesamt Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 3
4 Qualitätsdimensionen / Qualitätsperspektiven Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität Aktueller Stand des Wissens zu Pflegeinterventionen Zufriedenheit Fachliche Perspektive Nutzerperspektive Aktueller Stand des Wissens zu Organisation Lebensqualität Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 4
5 Leistungsbereiche und ihre Gewichtung bei der Prüfung Hauswirtschaft Soziale Betreuung Gewichtung gleich Umfang unterschiedlich Bedeutung konzeptabhängig Pflege Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 5
6 Bewohnerzufriedenheit Erwartungen berücksichtigt 92,3 Motivation zur aktivierende Pflege 92,3 Körperpflege gemäß Wünschen 95,0 Abstand Mahlzeiten angemessen 89,8 ausreichend zuzahlungsfreie Getränke 91, Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 6
7 Wesentliche Defizite in der Versorgung (Prozess-/Ergebnisqualität) Ranking stationäre Pflege 6. Dekubitusprophylaxe/-therapie nicht sachgerecht 43,1 % 7. Ernährung und Flüssigkeitsversorgung nicht sachgerecht 41,0 % 9. Nicht sachgerechte gerontopsychiatrische Versorgung 30,4 % 16. Inkontinenzversorgung nicht sachgerecht 20,1 % 17. Pflegezustand nicht angemessen 17,4 % Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 7
8 Ziele der Überarbeitung Erzielung eines bundeseinheitlich hohen Qualitätsniveaus mit Schwerpunkt auf Ergebnisqualität Standardisierung der Prüfung Aufnahme neuer Prüfinhalte aufgrund PQsG (allgemein: Prüfrechte, einrichtungsinternes QM, alle Leistungsbereiche ambulant: Behandlungspflege, Hygiene) Beseitigung von Redundanzen zu Heimaufsicht und anderen Institutionen Anpassung an aktualisiertes Wissen Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 8
9 Prüfinstrumentarium Qualitätsprüfungs-Richtlinien - QPR: Allgemeine Prüfrichtlinien Erhebungsbogen ambulant und stationär MDK-Anleitungen ambulant und stationär: Mindestanforderungen an Prüfinhalte Ausfüllhilfen Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 9
10 Anlagen 1 und 2 zur QPR und MDK-Anleitungen Umsetzung Bogen Einrichtung Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität Bogen Bewohner Organisation Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 10
11 Prüfung der Struktur- und Prozessqualität 1. Angaben zur Prüfung und zur Einrichtung 2. Allgemeine Angaben 3. Aufbauorganisation Personal 4. Ablauforganisation 5. Konzeptionelle Grundlagen 6. Qualitätsmanagement 7. Pflegedokumentationssystem 8. Hygiene 9. Verpflegung 10. Soziale Betreuung ambulant und stationär stationär wissenschaftlich-fachlich Beratung durch Prof. Sobotka Münster Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 11
12 Unterlagen Hauswirtschaft Versorgungsvertrag Leistungs- und Qualitätsvereinbarung Hauswirtschaftskonzept Fall-, Dienstbesprechungen, Informationsweitergabe Organigramm Nachweise internes / externes QM Externe / interne Fortbildungsnachweise Ausbildungsnachweise hauswirtschaftliche Mitarbeiter Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 12
13 Beseitigung von Redundanzen zur Heimaufsicht Bauliche Ausstattung allgemein Bauliche Kriterien für gerontopsychiatrisch Beeinträchtige Heimbeirat und Mitwirkung am Heimgeschehen Medikamentenmanagement allgemein aber Nutzung von Gestaltungsmöglichkeiten für: - Wohnlichkeit (Gestaltung Zimmer, Mitnahme Gegenstände / Wäsche, abschließbare Fächer / Schubladen) - Versorgung gerontopsychiatrisch Beeinträchtiger (Bewegungs-/Aufenthaltsmöglichkeiten auch nachts, identifikationserleichternde Milieugestaltung, individuelle Orientierungshilfen) Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 13
14 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 14
15 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 15
16 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 16
17 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 17
18 Aufbauorganisation Verantwortungsbereiche - Differenzierung hinsichtlich Qualifikation (PFK, KPH, APH, angelernte Kräfte) - Einbeziehung der sozialen Betreuung und Hauswirtschaft Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 18
19 Aufbau- und Ablauforganisation Zusammensetzung Personal (Isterhebung) - Pflege - soziale Betreuung - Hauswirtschaft: hauswirtschaftliche Fachkräfte (2-3 Jahre) (Wirtschafterin, Hauswirtschafterin, Koch, dipl. Ökotrophologen, Haus- und Familienpflegerin, Dorfhelferin, Küchenmeisterin, Verpflegungsbetriebswirt) Hilfskräfte und angelernte Kräfte Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 19
20 Aufbau- und Ablauforganisation Ist die hauswirtschaftliche Versorgung täglich gewährleistet? Hinweise auf Probleme in der Personaleinsatzplanung - abhängig von Organisationsform - auch bei reduzierter Hausreinigung am WE muss Hygiene in sensiblen Bereichen gewährleistet sein - ausreichend Wäsche zur Verfügung - auch im Spätdienst, WE oder Feiertage angemessene hauswirtschaftliche Versorgung Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 20
21 Konzeptionelle Grundlagen Geeignetes schriftliches Konzept zur Hauswirtschaft? - Aussagen zu Leistungsgestaltung Verpflegung Hausreinigung Wäscheservice Kooperation personelle Ausstattung Mitarbeitern bekannt? Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 21
22 Qualitätsmanagement interne Maßnahmen des QM im Bereich Hauswirtschaft - Visiten der verantwortlichen Fachkraft in den Leistungsbereichen - Beteiligung am Beschwerdemanagementsystem - Prozessprüfung Verpflegung (Hazard Analysis and Critical Control Points = Risikoanalyse und Überwachung kritischer Kontrollpunkte) - Prozessprüfung Hausreinigung (Leistungs- und Qualitätsbeschreibungen mit Kontroll- und Checklisten der Reinigungsverfahren und Ergebnisse) - Prozessprüfung Wäscheversorgung (Überwachung der Textilbeschaffung, Wäschekontrolllisten) - Zufriedenheitserhebung zu Leistungsbereichen Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 22
23 Qualitätsmanagement Fortbildung (Pflege + Hauswirtschaft + Soziale Betreuung + ggf. Schwerpunkt geplant, alle Mitarbeiter) Sicherstellung der Informationsweitergabe professionsübergreifende Dienstbesprechungen Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 23
24 Hygiene Gesamteindruck - Eingang, Bewohnerzimmer, Diensträume, Sanitärräume, Aufenthaltsräume, Hilfsmittel, Kleidung Mitarbeiter, Trennung in Rein und Unrein Hygienemanagement - Verfahrensregelungen zu Desinfektion und Sterilgut - Umgang mit kontaminierten Gegenständen - interne Überprüfung zur Anwendung der Regelungen - Mitarbeitern bekannt - Plausibilität hinsichtlich Desinfektionsmittel Hygienemanagement Relevante Empfehlungen des RKI bekannt - Händehygiene - Katheterassoziierte Harnwegsinfekte - Nosokomiale Pneumonien - MRSA (auch Umgang!) Mitarbeitern stehen Arbeitshilfen zur Verfügung - Handschuhe, Schutzkleidung - Händedesinfektionsmittel Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 24
25 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 25
26 Verpflegung Wahlmöglichkeiten Diät bei Bedarf Wunschkost bedarfsgerechtes Speisenangebot bei Demenz Feste Speisen bei bestehender Kaufähigkeit bedarfsgerechtes Speisenangebot bei Schluckstörungen mindestens 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten Abstände (weniger als 12/10 Stunden) Regelung zur Vermeidung von Mangelernährung und Exsikkose Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 26
27 Beispiele Regelungsinhalte: Vermeidung von Mangelernährung / Exsikkose Ernährungsbiografie Energieberechnung für Standard-Speisenangebot Ernährungsprotokoll für gefährdete Bewohner (Wer ist gefährdet, wer berechnet, wie wird berechnet?) Angepasste Getränkeangebote bei Hitzewelle Hochkalorische Angebote bei wem? Festlegung bedeutender Gewichtsverluste Spezielle Angebote bei Schluckstörungen Spezielle Angebote bei Demenz Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 27
28 Prüfung der Prozess- und Ergebnisqualität 11. Allgemeine Angaben 12. Bewohnerzufriedenheit 13. Isterhebung der Pflegesituation unter Berücksichtigung der aktuellen Pflegedokumentation 14. Umsetzung Pflegeprozess und Dokumentation 15. Behandlungspflege ambulant (9-15) und stationär 16. Bewohnerbezogene Aspekte der Prozess- und Ergebnisqualität 17. Sonstiges Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 28
29 Sachgerechter Umgang mit Sturzrisiko Fähigkeiten und Probleme erkannt systematische Risikoerkennung geeignete Ziele und erforderliche Maßnahmen geplant (sicher Umgebung, Beleuchtung, Möbel, Schuhe, Kraft und Balance, Hilfsmittel, Beratung) Einsatz von Hilfsmitteln Sturzereignisse nachvollziehbar Durchführung der Nachweise nachvollziehbar Auswertung der Nachweise und ggf. Anpassung der Maßnahmen Information Hausarzt Ambulant: Wurde Beratung durchgeführt? Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 29
30 Schnittstellen Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 30
31 Jürgen Brüggemann, MDS, Fachgebiet QM Pflege 31
Anteil bis Ende 2005 geprüfte Einrichtungen
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