STRATEGISCHE OPTIONEN FÜR EINE NEUAUSRICHTUNG DER INNOVATIONSPOLITIK IN BREMEN
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- Jutta Grosse
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1 STRATEGISCHE OPTIONEN FÜR EINE NEUAUSRICHTUNG DER INNOVATIONSPOLITIK IN BREMEN Prof. Dr. Wim Kösters Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) Essen und Ruhr Universität Bochum Präsentation für die Handelskammer Bremen am 18. März 2015 im Zentrum für marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen (MARUM)
2 Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen Homepage: essen.de unabhängiges Forschungsinstitut Mitglied der Leibniz Gemeinschaft, d.h. u.a. regelmäßige interne und externe Evaluierung der Forschungs und Beratungsleistung durch unabhängige Gutachter beteiligt an der Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung FAZ Ranking: zweiter Platz der einflussreichsten Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland Präsident: Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, u.a. zugleich Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ( Fünf Wirtschaftsweise ) evidenzbasierte Politikberatung wissenschaftliche Evaluation von Politikmaßnahmen 2
3 Inhalt 1. Untersuchungsauftrag 2. Aufgaben der Innovationspolitik 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen 4. Position Bremens in seinen Innovationsschwerpunkten 5. Ergebnisse der SWOT Analyse 6. Empfehlungen 7. Fazit 3
4 1. Untersuchungsauftrag Untersuchungsauftrag des RWI Untersuchungsbausteine 1. Untersuchung der Innovationsaktivitäten der bremischen Wirtschaft Zusammenarbeit Wissenschaft Wirtschaft Position der zentralen Innovationsfelder im Regionenvergleich Effektivität der Innovationspolitik 2. Stärken Schwächen Analyse für den Innovationsstandort Bremen 3. Identifikation der Ansatzpunkte für die Innovationspolitik Zentrale Informationsquellen 1. Expertengespräche 2. schriftliche Unternehmensbefragung 4
5 2. Aufgaben der Innovationspolitik Was kann die Innovationspolitik? Aufgaben der Innovationspolitik 1. Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen 2. Unterstützung des Wissenstransfers aus der Grundlagenforschung 3. Anstöße für Vernetzung und Kooperation in etablierten Branchen und neuen Technologiefeldern Ansatzpunkte 1. Schaffung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen (Bildungssystem, Schul und Hochschulwesen) 2. Verbesserung der Wissenschaftsinfrastruktur (Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen) 3. Innovationspolitik als Katalysator: Forschungskooperationen Wissenschaft Unternehmen Chance: langfristiger Impuls für Wachstum und Wohlstand Voraussetzungen: genaue Kenntnis des Innovationsgeschehens verlässliche Rahmenbedingungen wo erforderlich: Anpassung/Verbesserung der Maßnahmen der Innovationspolitik 5
6 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Innovations und Wirtschaftsaktivität im Regionenvergleich bester Kreis in Deutschland = 1, schlechtester Kreis in Deutschland = 0 Befunde für Bremen: Bremen liegt im guten Mittelfeld Stärke bei den Hightech Gründungen deutlicher Abstand zu sehr innovativen Regionen Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2014; Europäisches Patentamt 2014; Statistische Ämter der Länder 2012; SVW 2013; ZEW
7 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Forschungsintensität der Wirtschaft interne FuE Ausgaben der Unternehmen für Forschung und Entwicklung 2001 und 2011 in % des BIP Befunde für Bremen: Forschungsintensität der Wirtschaft gering zu wenig FuE von Großunternehmen Schwerpunkt: große KMU in den Hightech Feldern Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik
8 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Dynamik der innovativen Wirtschaft in Bremen (geplante) Veränderung von Beschäftigtenzahl und FuE Personal in % Befunde für Bremen: zahlreiche schnell wachsende, innovative Unternehmen zurückhaltende Planungen hinsichtlich der Beschäftigung Quelle: Befragung bremischer Unternehmen zu Forschung und Innovation (n=246). 8
9 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Wie stark und mit wem wird kooperiert? Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen/Hochschulen als Innovationspartner Befunde für Bremen: ein Drittel der Unternehmen mit Innovationskooperationsprojekten (Bayern 48%, Berlin 50%) Quelle: Befragung bremischer Unternehmen zu Forschung und Innovation 2014 (n=226). 9
10 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Universitäts und Hochschulabsolventen in Bremen Verbleib 48% der Universitätsabsolventen finden ihre erste Beschäftigung in Bremen 31% der Bremer Unternehmen planen, in den kommenden drei Jahren Absolventen einzustellen Unternehmensbedarf 26% der Unternehmen meinen, spezifische Hochschulqualifikationen sollten noch stärker aus der Region abgedeckt werden besonders nachgefragte Qualifikationen: Elektrotechnik, Automatisierungs und Antriebstechnik, Luft und Raumfahrttechnik, Neue Medien Quelle: Befragung bremischer Unternehmen zu Forschung und Innovation 2014, Verbleibstudien der Hochschulen. 10
11 3. Innovationsgeschehen und Innovationspolitik in Bremen Innovationspolitik in Bremen: Gesamtbild Erreichtes erfolgreiche Unterstützung der Clusterentwicklung Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen (Wissenschaftsinfrastruktur) ausdifferenzierte Förderlandschaft Weiterentwicklungspotenziale Wissenstransfer Wissenschaft / Wirtschaft Transparenz der Förderlandschaft Klarheit der Zielformulierungen und Strategie der Innovationspolitik Kompetenzen sind verteilt, Abstimmungsprozesse schwierig Verbesserungsmöglichkeiten: Sicht der Unternehmen Wahrnehmbarkeit der Innovationspolitik verbessern größere Wirtschaftsnähe der Politik mehr Unterstützung von Forschung für den Mittelstand 11
12 4. Position Bremens in seinen Innovationsschwerpunkten Bremen im Regionenvergleich Befunde für Bremen: positive Entwicklung in den meisten Schwerpunkten vergleichsweise gut ausgebaute Wissenschaftsinfrastruktur teilweise höheres Gewicht von FuE der Unternehmen an anderen Standorten Hafen als wichtiges Asset für die Entwicklung der Innovationsschwerpunkte 12
13 4. Die Position Bremens in seinen Innovationsschwerpunkten Luft und Raumfahrt Kooperation Uni Bremen Hamburg ausbauen Windkraft Diversifizierung von Forschungsergebnissen Maritime Wirtschaft Logistik stärkere überregionale Zusammenarbeit Nahrungs und Genussmittelindustrie intensivere FuE Kooperationen mit Hochschulen Verbesserungspotenziale: Beispiele Automobilindustrie verstärkte Forschungs und Innovationszusammenarbeit Innovativer Mittelstand Innovationsgutschein für mittelständische Unternehmen Innovative Materialien Forschungsschwerpunkt an der Universität stärken 13
14 5. Ergebnisse der SWOT Analyse Gesamtbild des Innovationsstandorts Bremen 14
15 6. Empfehlungen Gesamtstrategie 1. Weiterentwicklung der Innovationsstrategie Entwicklung einer Leitvorstellung mit klaren Zielsetzungen für die Förderung stärkere Berücksichtigung: Wertschöpfungs und Beschäftigungswirkungen 2. Stärkung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft 3. Orientierung der Wissenschaftsplanung an den Erfordernissen der (mittelständischen) Wirtschaft 4. Weiterentwicklung der Clusterlandschaft (Ziele und Entwicklungsstrategien auf Clusterebene) 5. Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung neuer Innovationsfelder 15
16 6. Empfehlungen Ausgestaltung 1. Verbesserung der Koordination der Aktivitäten im Rahmen der Innovationspolitik Querschnittscharakter der Innovationsaktivitäten mehrere institutionelle Möglichkeiten (Innovationsressort; ressortübergreifende Arbeitsgruppen) 2. Ausbau überregionaler Kooperationen innerhalb der Metropolregion Nordwest 3. Fokussierung der Förderung der Netzwerklandschaft 4. Erhöhung der Effektivität der Beratungslandschaft Bestandsaufnahme Übersichtlichkeit erhöhen 16
17 6. Empfehlungen Maßnahmen 1. Innovationsgutscheine für mittelständische Unternehmen 2. Stärkung der Förderung des personellen Austauschs zwischen Hochschulen und Unternehmen duale Studiengänge Entwicklung von Konzepten zur berufsbegleitenden Weiterbildung vorübergehender Austausch von Beschäftigten 3. Intensivierung der Existenzgründerförderung aus den Hochschulen Gründungsgeist in die Hochschule tragen 17
18 7. Fazit mittlere Position Bremens in Bezug auf die Innovations und Wachstumsperformance in den vergangenen Jahren: Entwicklung spezifischer Stärken des Standorts (Innovationsschwerpunkte) verbliebene Verbesserungspotenziale Strategiefokussierung der Innovations und Clusterpolitik Wissenstransfer Wissenschaft Wirtschaft zu wenig Fokussierung auf Wachstum und Beschäftigung daher: für eine positive weitere Entwicklung ist ein neuer Impuls durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen erforderlich 18
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