Öffnen für ein befreites Leben Ausbildungs- und Persönlichkeitstraining
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- Rosa Brandt
- vor 8 Jahren
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1 Gewinn macht Angst Begrüßung Vorstellung Runde / Namen Meine Erkenntnisse um Arbeiten mit dem Anliegen beruhen auch auf Erkenntnissen von: eigener Forschung NLP zum Thema "Ökologie" Traumaaufstellungen von Prof. Dr. Franz Ruppert lösungsorientierte Kurzzeittherapie von Steve de Chaser Ökologie (NLP) Ein Wunsch / Anliegen ist ökologisch, wenn alle inneren Anteile mit der Erfüllung einverstanden sind. Das ist aber selten der Fall, da das Anliegen dann vermutlich schon längst erfüllt wäre. Wenn alle inneren Anteile ein Anliegen verwirklichen wollen, fällt die Verwirklichung leicht und erfüllt sich wie von selbst, "man wird da hingeführt". Manche sprechen folgende Sätze dazu aus: "Es ging fast von selbst" "Es kam einfach auf mich zu" "Ich bin ganz im Fluss / Flow" "Als ich im Internet war, kam ich "zufällig" auf eine Seite, wo jemand gesucht wird, der genau meinem Profil entspricht. Ich rief sofort an und konnte sofort einen Termin machen. usw." Also sind bei einem Leidensanliegen meist NICHT alle Anteile einverstanden. Im systemischen Sinn gibt es viele Möglichkeiten dafür (Beispiele): Treue zu jemandem im System, wodurch Gewinn als Untreue / Nicht-Liebe erlebt würde. Treue zum Lebensparter/In, der da nicht mit klar käme oder sich herabgewürdigt erleben würde oder weniger Erfolg hat und das nicht ertragen würde, Seite 1
2 also wo mit der Erfüllung ein möglicher Verlust einherginge, der als vom inneren System als wichtiger eingestuft wird, als die Erfüllung. der "sekundäre Gewinn" oder auch Leidensgewinn. o Zum Beispiel wenn man befürchtet, dass mit der Erfüllung Zuneigung entzogen werden könnte, o man könnte weniger jammern und damit weniger Aufmerksamkeit bekommen. o man hat als Kind von der Mutter nur wirkliche Aufmerksamkeit oder Einfühlung oder andere Zuwendung bekommen, wenn man z.b. krank war. Das wird von unserem System dann als Muster fortgelebt, auch in späteren Beziehungen, wo man durch Jammern diese Aufmerksamkeit nicht bekommt. Das "frühere" Muster ist unbewusst stärker, als der Wunsch nach Erfüllung Unser Inneres System entscheidet im Grunde rein logisch, welches die "beste Wahl" im Sinne aller vorhandenen Möglichkeiten und Ressourcen ist. Es wird etwas Wichtiges durch das Leiden sichergestellt. Z.B. Zugehörigkeit s.o. Wir machen eine gute Aufstellungsarbeit, die erst mal ein recht gutes Ergebnis zu haben scheint, es fühlt sich auch erst mal gut an, manifestiert sich aber nicht wirklich im Leben. Wir fallen zurück in das alte Muster, da ein Innerer Anteil erst nach einiger Zeit merkt, dass er mit der Lösung nicht klar kommt, sich bedroht fühlt, eine Partnerschaft oder ein sonstiger versteckter Gewinn verloren geht. Seite 2
3 Vorgespräch / Anliegenklärung In meinen Seminaren widme ich jetzt der Anliegenklärung ganz besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf die "Ökologie". Schon hier achte ich besonders darauf, wie das Anliegen / der Wunsch vorgetragen wird und ob es Wiedersprüche gibt. Die Physiologie kann dazu reichlich Auskunft gehen: Der Klient lächelt, wenn er von seinem Leiden spricht. Er will gar nicht über die Erfüllung reden, sondern kommt immer wieder zurück zum Leiden, und was er alles NICHT mehr haben will. Damit hält er am Leiden fest. Es hat eine große Bedeutung / größere Bedeutung als der Wunsch nach Lösung und kann so schlecht losgelassen werden. Er hat gefühlt wenig Zugang zur Erfüllung, schein nur mental darüber zu sprechen. Er bleibt bei der Erklärung, wie er sich die Erfüllung wünscht, sehr allgemein, z.b. "ich wünsche mir ein glücklicheres Leben". Er kann die Erfüllung kaum oder gar nicht imaginieren. Bei der "Wunderfrage" nach Steve de Chaser fällt es schwer, sich das Leben mit der Wunscherfüllung vorzustellen. Bei der Frage, wie die Umwelt (Freunde, Familien, Arbeitskollegen), reagieren, wenn sich die Erfüllung einstellt, gibt es Vorbehalte. Moralische Bedenken bei der Erfüllung. Er hat sich so sehr mit dem Leidensmuster identifiziert, dass er den Boden unter den Füßen verlieren würde, wenn das Muster weg wäre. Immerhin ist das Leiden sehr altbekannt und gewohnt. Da weiß man was man hat. Wäre das Leiden weg und das Neue noch nicht wirklich da, ist die Angst, Verwirrung und Unsicherheit u.u. zu groß. usw. Seite 3
4 Allgemein: wann ist das Ziel in einer Aufstellung erreicht? Wann ist die Aufstellung auch wirklich kongruent mit dem Anliegen? Oft macht man Aufstellungen, es zeigen sich dort Themen und Verstrickungen. Die können bearbeitet und teilweise auch gelöst werden. Aber in wie weit kann man feststellen, dass die Lösung in der Aufstellung auch wirklich zum Anliegen kongruent ist, dass die Lösung der Wunscherfüllung dient? Oft kann man das gut sehen, manchmal auch erahnen oder glauben, manchmal kann man den Zusammenhang nicht mehr erkennen. Wird das Anliegen geschildert, dann aufgestellt, es zeigt sich eine Verstrickung im Familiensystem oder ein Trauma oder Erlebnis in der Kindheit oder ähnliches. Das bearbeitet man in der Aufstellung und es scheint eine gute Lösung zu geben. Alle sind zufrieden. Nach einer Weile bekommt man vom Klienten aber das Feedback, dass die Aufstellung klasse war, sich bezüglich des Anliegens sich aber nichts verändert hat. Oder, dass es kurzfristig eine Verbesserung gab, sich das Alte aber wieder eingestellt hat. Wir sagen dann oft, dass noch etwas Tieferes dahinter liegen muss oder erst mal das eine wirken muss, bevor sich das Anliegen verbessern kann oder ähnliches. Seite 4
5 Das Anliegen in der Aufstellung Der Stellvertreter des Anliegens weist den Weg zum Ziel der Aufstellung. Die Beziehung des Anliegens zum Klienten ist der Wegweiser. Das Anliegen kann sich als freies Element in der Aufstellung frei bewegen und ausdrücken. Wenn das Anliegen nicht "ökologisch" ist, ist meist auch die Beziehung des Klienten zum Anliegen / zur Wunscherfüllung gestört. Das Anliegen kann vom Aufstellungsleiter wie ein Indikator gesehen werden, ob er auf dem richtigen Weg ist. Es kann immer wieder auf die Resonanz des Anliegens auf die Interventionen des Leiters geachtet werden. Wenn sich z.b. das Anliegen abseits des Geschehens langweilt oder energielos wird, muss der eingeschlagene Weg in der Aufstellung überprüft werden. Es kann natürlich auch sein, dass erst mal Abseits vom Anliegen gearbeitet werden muss, um später wieder darauf zurückzukommen. Allerdings ist es wichtig, dass das Anliegen seine Zustimmung zu den Interventionen geben sollte. Anfangssituationen mit dem Anliegen: Oftmals ist der Klient vorerst nicht am Anliegen interessiert. Er will zu viel vom Anliegen und bedrängt dieses. Er interpretiert zu viel Glück hinein, was das Anliegen abschreckt. Er fühlt sich klein gegenüber dem Anliegen und erlebt dieses als mächtig, hat sogar Angst davor. Er kann das Anliegen nicht ertragen. Siehe Thema Ökologie und Angst vor der Lösung. Das Anliegen kann auch anfangs "verstrickt" sein In den Vater oder die Mutter. In jemanden anderes, der unbewusst als "Heilbringer" erlebt wird. Seite 5
6 In jemand, von dem man noch etwas "bekommen" möchte, der ein "Loch" noch auffüllen könnte (in der unbewussten Fantasie) Das ist meist sehr ersichtlich, wenn der Klient einen gegengeschlechtlichen Stellvertreter auswählt. Es kann auch sein, dass das Anliegen sofort sagt, dass es gar nicht zum Klienten gehört. Dann wird geschaut, wohin es stattdessen gehört oder ob es nur eine Kopfgeburt, die nicht wirklich stimmig für den Klienten ist. An dieser Verstrickung kann dann auch gearbeitet werden, indem man die mögliche verstrickte Person mit in die Aufstellung hineinnimmt. Dann ändert sich das Verhältnis vom Anliegen zum Klienten meist sofort. Möglich ist auch, dass das Anliegen "in Wirklichkeit" sogar zu jemandem anderes gehört. Z.B. der unerfüllte Wunsch der Mutter ist oder ähnliches. Das Anliegen wird unter Umständen losgelassen Es kann sich auch in der Aufstellung herausstellen, dass die "Hinbewegung" zum Anliegen gar nicht funktioniert. Entweder ist wirklich noch etwas sehr gravierendes dazwischen, dass erst noch erledigt werden muss und in einer Aufstellung nicht erarbeitet werden kann. Oder das Anliegen ist wirklich grundsätzlich für den Klienten nicht stimmig oder sogar an der Entwicklung hinderlich, war nur eine "Kopfgeburt" oder eben Verstrickung und passt nicht wirklich zum Typ des Klienten. Wenn zum Beispiel der Klient sich wünscht ein sexueller Draufgänger zu sein, was die Mutter beim Vater nicht ertragen konnte, oder er es für die Mutter sein will o.ä. So kann durch die Aufstellung bewusst die Verstrickung oder Verblendung klar werden und ein gesundes Loslassen vom ursprünglichen Anliegen stattfinden. Es kann dem Klienten auch während der Aufstellung ein anderes, passenderes, angemesseneres Anliegen in den Sinn kommen. Das könnte man dann auch noch als Stellvertretung aussuchen und hier kann dann eine Hinbewegung möglich sein. Ziel der Aufstellung mit Anliegen Das Ziel ist spätestens erreicht, wenn der Klient sich tief mit dem Anliegen umarmt, sogar verschmilzt, Seite 6
7 das Anliegen im besten Fall links vom Klienten wie ein Freund oder Lebenspartner steht. Steht das Anliegen am besten rechts, hat es zu viel Macht im Leben des Klienten. Vielleicht interpretiert er zu viel Glück in die mögliche Erfüllung des Wunsches hinein, mit dem Anliegen an seiner Seite, vielleicht auch Hand in Hand, sich der Klient vom Drama, den Eltern, der Verstrickung, dem Leiden abwendet und dem "neuen" Leben zuwendet. Hier kann auch noch ein Stellvertreter für das "Leben" oder das "neue Leben" hinzugenommen werden. Entweder es reicht, dass Klient und Anliegen einfach nur dort hinschauen und der Weg frei ist, oder es kann auch schon die Hinbewegung dorthin vollzogen werden. Seite 7
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