Für Quereinsteigende. Dem Berufsleben eine neue Wende geben

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1 Für Quereinsteigende in die LANGZEITPFLEGE UND -BETREUUNG Dem Berufsleben eine neue Wende geben

2 Neue Berufliche Ausrichtung Immer wieder kommen wir im Leben in Situationen, in denen neue Ideen gefragt sind. Drei Beispiele dazu aus der Berufswelt: Sie arbeiten seit mehreren Jahren im erlernten Beruf. In letzter Zeit tritt ein Gedanke immer wieder in den Vordergrund: «Ich möchte in meinem Leben noch einmal etwas ganz anderes machen.» Ihre Kinder sind herangewachsen. Sie möchten Teilzeit arbeiten, die gewonnene Zeit sinnvoll nutzen und etwas zum Familieneinkommen beitragen. Sie haben ihre Arbeit verloren, betrachten diesen Umstand als Chance für einen Neuanfang und möchten deshalb einen neuen Beruf erlernen. Vielfältige Möglichkeiten im Alters- und Pflegeheim Die Zahl betagter Menschen wird in der Schweiz steigen, und ein Teil dieser Menschen im Alter braucht professionelle Pflege und Betreuung. Hierfür wird mehr qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal benötigt. Im Alters- und Pflegeheim gibt es viele Möglichkeiten, der beruflichen Tätigkeit eine neue Richtung zu geben. So bieten Alters- und Pflegeheime ein breites Angebot an Ausbildungen in Pflege und Betreuung für erwachsene Personen, langfristige berufliche Perspektiven sowie die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. Kurz: Offene, hilfsbereite und zielstrebige Personen mit Freude an der Auseinandersetzung mit Menschen finden im Alters- und Pflegeheim eine neue berufliche Herausforderung. Mit der Bereitschaft, Zeit für den Beruf zu investieren und immer wieder Neues zu erlernen, steht einem ein Berufsfeld mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten und Aufstiegsmöglichkeiten offen. Sie suchen eine neue berufliche Ausrichtung, bei der die Arbeit mit Menschen im Zentrum steht? Sie möchten nun wissen, wie ein Neuanfang zu gestalten ist? Die vorliegende Broschüre gibt Ihnen Auskunft.

3 Pflegehelferin/Pflegehelfer SRK Weiterführende AUSBILDUNGEN Der Lehrgang Pflegehelferin/Pflegehelfer SRK ist ein idealer Einstieg, um die Arbeit rund um Pflege und Betreuung kennenzulernen und sich dafür praktisches und theoretisches Rüstzeug anzueignen. Der Lehrgang umfasst etwa 120 Lektionen Unterricht und beinhaltet ein Pflegepraktikum von mindestens 12 Arbeitstagen. Ihre Tätigkeiten: Im Alters- und Pflegeheim unterstützen Sie betagte Menschen im Alltag, z. B. bei der Körperpflege und im Haushalt. Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales EBA. Fachfrau/Fachmann Gesundheit FaGe und Fachfrau/Fachmann Betreuung FaBe. Wenn Sie über einen eidg. Berufsabschluss mit Fähigkeitszeugnis (EFZ) verfügen, können Sie den Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmanns HF an einer höheren Fachschule erlernen. Wenn Sie über eine gymnasiale, eine Berufs- oder eine Fachmatura verfügen, steht Ihnen der Weg eines Bachelorstudiengangs zum Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmanns FH an einer Fachhochschule offen. «Der Beruf ist dynamisch und fordert mich immer wieder neu. Mich reizt es, herauszudüfteln, wie ich die individuelle Pflege eines alten Menschen verbessern kann. Dazu braucht es Fantasie und Kopfarbeit.» Vincent Laubscher, gelernter Bäcker-Konditor, arbeitet heute als Fachmann Betreuung

4 Dem Berufsleben eine neue Wende geben Für Quereinsteigende in die Alterspflege und -betreuung Mai 2011 Eidg. Höhere Fachprüfung (HFP) Dipl. Institutionsleiter/in Dipl. Fachexperte/in für Infektionsprävention im Gesundheitswesen*** Eidg. Berufsprüfungen (BP) Fachfrau/mann Langzeitpflege und -betreuung FA** Teamleiter/in FA Ausbilder/in FA Höhere Fachschule (HF) Dipl. Pflegefachfrau/mann HF Dipl. Aktivierungsfachfrau/mann HF Fachhochschule (FH) Pflegefachfrau/mann Bachelor/Master Ergotherapeut/in Bachelor/Master Tertiärstufe (BBT Systematik) Eidg. Berufsattest (EBA) Assistent/in Gesundheit und Soziales Mit EFZ* Berufsmaturität Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) Fachfrau/mann Gesundheit Fachfrau/mann Betreuung Praktikum Fach- oder gymnasiale Matura Sekundarstufe II (BBT Systematik) Quereinsteiger/in Ausbildungsbasis (Ausgangsberuf) Mit Matura Verkürzte Ausbildung Validierung oder Art. 32 Prüfung Reguläre Ausbildung Individuelle Anrechnung von Bildungsleistungen Anschlussmöglichkeiten * Branchenfremdes EFZ ** Arbeitstitel (BP ab 2013) *** ab 2012

5 Die Berufe Karrieremöglichkeiten Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales EBA Sie machen eine zweijährige Grundausbildung und schliessen diese Ausbildung mit dem eidg. Berufsattest (EBA) ab. Tätigkeiten: Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner bei der Körperpflege, Begleitung und Förderung im Alltag, Unterstützung bei der Haushaltspflege usw. Weiter führende Berufe: Fachfrau/Fachmann Gesundheit FaGe und Fachfrau/Fachmann Betreuung FaBe Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ (FaGe) In Vollzeit dauert die Ausbildung drei Jahre. Eine verkürzte Ausbildung ist ab dem 22. Lebensjahr möglich. Der Abschluss führt zum Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ. Tätigkeiten: Als Fachperson Gesundheit FaGe arbeiten Sie in der Pflege und Betreuung von betagten Menschen. Sie leisten Unterstützung bei der Körperpflege, beim Waschen, Ankleiden, Mobilisieren und bei den Mahlzeiten. Sie nehmen medizinisch-technische Verrichtungen vor (z. B. Blutdruck und Puls messen), stellen Medikamente bereit, verabreichen Injektionen und Infusionen, pflegen Wunden und legen Verbände an. Sie verrichten auch Arbeiten im hauswirtschaftlichen und ad ministrativen Bereich so z. B. Essen und Material bestellen, diverse Informatik-Systeme bedienen und Führung der Pflegedokumentation. Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ (FaBe) In Vollzeit dauert die Ausbildung drei Jahre. Eine verkürzte Ausbildung ist ab dem 22. Lebensjahr möglich. Der Abschluss führt zum Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ. Tätigkeiten: Als Fachfrau/Fachmann Betreuung begleiten und betreuen Sie betagte Menschen, erkennen deren Ressourcen und fördern sie in ihrer Entwicklung oder im Erhalt ihrer Autonomie. Sie unterstützen die betreuten Personen in den Handlungen des täglichen Lebens, z. B. bei der Körperpflege, beim Ankleiden, Mobilisieren und bei den Mahlzeiten. Sie erhalten und fördern das psychische und physische Wohlbefinden z. B. durch die Anwendung stimulierender Methoden oder medizinisch-technischer Verrichtungen. Sie gestalten den Alltag am Betreuungsort bedürfnisorientiert, führen kreative Aktivitäten und Anlässe durch und beziehen dabei die Möglichkeiten der betreuten Personen mit ein. Sie gestalten die Beziehungen zu den betreuten Personen professionell. Folgende Wege stehen Ihnen nach dem Ausbildungsabschluss EFZ FaGe oder FaBe offen: Via Berufsprüfung Langzeitpflege und -betreuung (ab 2013) berufsbegleitend zur Fachfrau bzw. zum Fachmann Langzeitpflege und -betreuung mit eidg. Fach ausweis. Via Höhere Fachschule HF (verkürzte Ausbildung möglich) zur dipl. Pflegefachfrau bzw. zum dipl. Pflegefachmann, zur dipl. Aktivierungsfachfrau HF bzw. zum dipl. Aktivierungsfachmann HF. Via Berufsmatura und Fachhochschule FH zum Bachelor of Science in Pflege. Über diverse Lehrgänge können Sie sich für neue Aufgaben qualifizieren. So zum Beispiel: Für Führungsaufgaben: Eidgenössischer Fachausweis Teamleitung. Voraussetzung: Abschluss auf Sekundarstufe II, Berufserfahrung Pflege und/oder Betreuung, aktuelle Anstellung mit Führungsaufgaben. Institutionsleiter/in mit eidgenössischem Diplom. Voraussetzung: Abschluss auf Tertiärstufe B, fünf Jahre Berufserfahrung davon drei Jahre in leitender Stellung im Heimbereich. Für Aufgaben in der Berufsbildung: Lehrgang Berufsbildner/in mit Zertifikatsabschluss SVEB 1 Ausbilder/in mit Fachausweis

6 Unterstützungsangebote Die Berufs- und Laufbahnberatung des Wohnkantons berät gerne interessierte Personen: Laufbahnberatung für Mitarbeitende in Altersinstitutionen: Weitere Informationen Informationen zu den Berufen im Heimbereich sowie zu den entsprechenden Aus bildungswegen, Stipendien und Ausbildungsbeiträgen finden Sie auf der Website: Umfassende Informationen bieten Berufsberatungen und Berufsinformations zentren in Ihrer Nähe an: Informationen zur Anrechnung von Bildungsleistungen finden Sie auf: Informationen zu verkürzten Ausbildungswegen erhalten Sie über die Ausbildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe. Eine Liste von Ausbildungszentren finden Sie unter: Informationen zu den laufenden Entwicklungen der Berufe im Gesundheits- und Sozialbereich finden Sie unter: und Impressum Herausgeberin: Bildquelle: Layout/Satz: Druck: CURAVIVA Schweiz Berufsbildung Abendweg 1 Postfach Luzern 6 Telefon bildung@curaviva.ch Satzart AG, Bern Rub Graf-Lehmann AG, Bern

7 April 2012 CURAVIVA Bildung Abendweg 1 Postfach Luzern 6 Telefon Fax bildung@curaviva.ch