Rechnerarchitektur. Sicherheit
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- Elke Huber
- vor 8 Jahren
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1 Rechnerarchitektur Sicherheit Prof. Dr. Hans Jürgen Ohlbach
2 Inhalt Begriffe: Spoofing, Logische Bomben, Hintertüren tü Begriffe: exploit, Denial of Service, Botnetze Trojaner Viren Würmer Passwörter 2
3 Literatur hackerz book Book/dp/ /ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid = &sr=1-22 Anti-Hackerz Book ? 2999 Viren, Würmer und Trojaner /gp/p / / ?v=glance&n= und vieles mehr 3
4 Login Spoofing Begriffe Der Hacker bleibt eingeloggt und lässt ein Pseudologin Programm laufen. Wenn sich jemand anders einlogged, speichert das Pseudologin Programm Name und Passwort beim Hacker, logged den Hacker aus und logged den neuen Benutzer ein. Logische Bomben Ein Programmierer fügt heimlich Code in Firmenprogramme ein, welches regelmäßig eine Bedingung checkt, z.b. ob der Programmierer noch angeheuert ist. Sobald die Bedingung nicht mehr zutrifft, "explodiert" die Bombe. Hintertüren Ein Programmierer baut Einstiegsmöglichkeiten in Kundenprogramme ein, z.b. ein spezieller Login name ohne Passwort in der Login Prozedur. Eigentlicher Zweck: Fernwartung. 4
5 Begriffe Exploit (englisch to exploit - ausnutzen) ist eine Software oder eine Sequenz von Befehlen, die spezifische Schwächen beziehungsweise Fehlfunktionen eines anderen Computerprogramms zur Erlangung von Privilegien oder in Absicht einer DoS-Attacke ausnutzt. Denial of Service (DoS, zu Deutsch etwa: Dienstverweigerung) bezeichnet man einen Angriff auf einen Rechner in einem Datennetz mit dem Ziel, einen oder mehrere seiner Dienste arbeitsunfähig zu machen. In der Regel geschieht dies durch Überlastung. Erfolgt der Angriff koordiniert von einer größeren Anzahl anderer Systeme aus, so spricht man von Verteilter Dienstblockade bzw. DDoS (Distributed Denial of Service). 5
6 Botnet Ein Botnet oder Botnetz ist eine Gruppe von Software-Bots. Die Bots laufen auf vernetzten Rechnern, deren Netzwerkanbindung sowie lokale Ressourcen und Daten ihnen zur Verfügung stehen. Betreiber illegaler Botnetze installieren die Bots ohne Wissen der Inhaber auf Computern und nutzen sie für ihre Zwecke. Die meisten Bots können von einem Botnetz-Operator (auch Botmaster) über einen Kommunikationskanal überwacht werden und Befehle empfangen. Dieser wird in der Fachsprache zutreffend als Command-and-Control- Server bezeichnet; Kurzform: C&C. 6
7 Verbreitung der Bots (Spreading) Spam Das Installations-Programm des Bots wird per an viele Adressen geschickt und der Empfänger wird dazu aufgefordert, das Programm auf seinem Computer auszuführen. Downloads Der Bot wird gebündelt mit einer Applikation, die der Anwender freiwillig herunterlädt und auf seinem Computer ausführt. Häufig handelt es sich dabei um Programme wie Cracks oder andere fragwürdige Software. Exploits Die Installation des Bots erfolgt unter Ausnutzung eines Software- Fehlers im Betriebssystem oder in einer Anwendung auf dem Computer. Bots, die über Exploits installiert werden, verfügen häufig über eine Funktion zur automatischen Weiterverbreitung (Computerwurm). Manche Exploits benötigen die Interaktion eines Anwenders, wie z. B. die Installation des Bots durch Schadcode in einer besuchten Webseite (Drive-By-Infection). Es kommt vor, dass populäre Websites gecrackt und mit Schadcode versehen werden, oder dass der Exploit über ein eingeblendetes Werbebanner von einem anderen Server geladen wird. Manuelle Installation Der Bot wird nach einem Einbruch in einen Computer manuell auf diesem installiert. 7
8 Bekannte Botnetze 8
9 Zugriff auf lokal gespeicherte Daten: Zugangsdaten verschiedener Anwendung (beispielsweise IE oder ICQ) zuzugreifen. Auf den Diebstahl von Daten spezialisierte Bots verfügen auch über Funktionen, um Daten aus Webformularen zu lesen und können dadurch Informationen ausspionieren, die in SSLgesicherten Webseiten eingegeben wurden, darunter beispielsweise auch Passwörter oder Kreditkartennummern. Viele IRC-Bots können den Netzwerkverkehr des Rechners loggen. Missbrauchsmöglichkeiten Proxies bieten die Möglichkeit, eine Verbindung zu einem dritten Computer über den Zombie herzustellen und können damit die eigentliche Ursprungs-Adresse verbergen. Aus Sicht des Ziel-Computers kommt die Verbindung vom Proxy-Host. Spam-Versand Einige Bots sind auf das Versenden von großen Mengen an programmiert. Sie verfügen über Funktionen zum Laden von Mail-Templates, Senden von s an generierte oder von einem Server abgefragte Adressen und Abfragen von Listings der Zombie-IP Ausführen von DDoS-Attacken Nachladen und Ausführen weiterer Programme beziehungsweise Aktualisierung des Bots Einsatz als Ransomware (Verschlüsselung von Nutzerdaten und Entschlüsselung gegen Bezahlung) Verbreitung von Phishing-Mails il Einsatz von Sniffern und Password-Grabbern Zwischenhost für die Verschleierung weiterer manueller Angriffe auf andere Rechner Speichermedium für die Verbreitung illegalen Contents und vieles weitere 9
10 Trojaner (Trojanische Pferde) Definition anscheinend harmloses Programm, welches gefährlichen Code enthält. Im allgemeinen greift ein Trojaner von innen an, d.h. von einem registrierten Benutzer (/usr/hacker z.b.) Trojaner gelangen irgendwie auf den Rechner, müssen aber von einem Benutzer (bewusst oder unbewusst) ausgeführt werden. Ausführungsmöglichkeit Man kopiert den Trojaner in die PATH directory (dort wo die Standardprogramme liegen) unter einem Namen, welcher als Tippfehler auftreten kann und wartet, bis jemand (am besten root) den Tippfehler macht. 10
11 Andere Ausführungsmöglichkeit Man nennt den Trojaner z.b. 'ls' ' oder 'dir' ' und gewinnt die Aufmerksamkeit des Superusers (wie?). Was macht der Superuser? cd /usr/hacker ls // schon passiert Was kann der Trojaner 'ls' tun? chown root /usr/hacker/bin/sh SETUID bit setzen Das bewirkt, dass die shell des users 'hacker' unter root Rechten läuft. D.h. alle Kommandos, die der Hacker eingibt sind root Kommandos mit allen Rechten des superusers. 11
12 Schadfunktionen Überwachung des Datenverkehrs oder aller Benutzeraktivitäten mit Hilfe von Sniffern. Ausspähen von sensiblen Daten (Passwörter, Kreditkartennummern, Kontonummern und Ähnliches), Dateien kopieren und weiterleiten. Fernsteuerung des Rechners von Unbekannten, u. a. für kriminelle Zwecke, z. B. zum Versenden von Werbe- s Deaktivierung oder Austausch sicherheitsrelevanter Computerdienste (wie z. B. ein Antivirenprogramm oder eine Personal Firewall). Installation von illegalen Dialer-Programmen (heimliche Einwahl auf Telefon-Mehrwertrufnummern), was dem Opfer finanziellen Schaden zufügt. Benutzung der Speicherressourcen zur Ablage von illegalen Dateien Unerwünschte Werbung aus dem Internet einblenden oder den Anwender ungewollt auf bestimmte Webseiten umleiten 12
13 Arten Trojanischer Pferde Zahlreiche Trojanische Pferde entstehen durch den Verbund zweier eigenständiger Programme zu einer einzelnen Programmdatei. Dabei heftet ein Linker das zweite Programm an eine beliebige ausführbare Wirtdatei, ohne dass dieser Vorgang einen Einfluss auf die Funktionalität beider Programme hat. Durch den Start des ersten Programms wird so das zweite Programm, welches im ersten Programm versteckt ist, unbemerkt mitgestartet. Der Autor des Trojanischen Pferdes kann mithilfe eines entsprechenden Dienstprogrammes jede beliebige ausführbare Datei als Wirtprogramm missbrauchen, ohne Programmierkenntnisse besitzen zu müssen. Es gibt Trojanische Pferde, die heimlich eine Installationsroutine starten. Diese Trojanerart wird häufig dafür eingesetzt, um unbemerkt Malware auf ein System zu installieren, sobald das Trojanische Pferd ausgeführt wird. Daher nennt man sie Dropper (vom englischen to drop etwas im System ablegen ). Ein Autostartmechanismus sorgt in der Regel dafür, dass die Malware auch nach einem Neustart des Rechners automatisch geladen wird. Für den Start der Malware ist das Trojanische Pferd auf diesem System nicht mehr erforderlich. 13
14 Viren Viren sind Programme oder Programmstücke, die Teil eines anderen Programms sind. Virentypen Companion Viren Parasitenviren Speicherresidente esidente Viren Bootsektor Viren Device Treiber Viren Source Code Viren 14
15 Companion Viren sind gewöhnliche Programme, die anstelle eines anderen Programms ausgeführt werden, Beispiel: MS-Dos, Windows, run: Angenommen, man tippt 'prog' ein. 1. Versuch: prog.com 2. Versuch: prog.exe Der Virus wird als prog.com installiert, welcher am Ende prog.exe ausführt. Der Benutzer merkt daher zunächst nichts. Endungen ausführbarer Datein -.scr (für gewöhnlich Bildschirmschoner für Windows -.pif (normalerweise DOS-Datei-Verknüpfungen), -.vbs (Visual-Basic-Script-Dateien) -.bat (DOS-Batch-Dateien). 15
16 Tarnung durch doppelte Dateinamenserweiterung Ausführbare Schadprogramme werden mit doppelter Dateinamenserweiterung versehen, wobei darauf gebaut wird, dass beim Empfänger die Anzeige der Dateinamenerweiterung ausgeblendet wird (Windows-Standardeinstellung). So wird beispielsweise das ausführbare Wurmprogramm music.mp3.exe mp3 exe unter Windows nur als music.mp3 mp3 angezeigt und erscheint dem Opfer somit als harmlose Musikdatei. Das Öffnen dieser Datei verursacht allerdings nicht das erwartete Abspielen, sondern die unkontrollierte Ausführung des Schadprogramms. Auch ein Name music.mp3.exemp3 kann verschleiern, dass es eine.exe Datei ist. 16
17 Parasitenviren Parasitenviren i sind Teil eines anderen Programms. Das Virus ändert die Startadresse und hängt sich an das Programm an. Da sich die Länge des Files ändert wird u.u. auch der Eintrag in der Directory vom Hacker geändert. 17
18 Speicherresidente Viren stecken permanent im Hauptspeicher. Bei jeder Ausführung des Programms wird das Virus ausgeführt. 18
19 Bootsektor Viren Bootsektor Viren kopieren sich in den Boot Sektor einer Platte Beim Booten - lädt sich der Virus in den Hauptspeicher - überschreibt eine Interruptroutine - kriegt Kontrolle bei jedem Interrupt. 19
20 Andere Virentypen Device Treiber Viren parasitäre Viren in den device Treibern. Wird immer im Betriebssystemmodus t ausgeführt. Macro Viren hängen sich als Makros z.b. in MS-Word Dokumente an. Sie sind leicht per zu verschicken. Source Code Viren verändern Sourcecode, um Virenprogramme aufzurufen. 20
21 Die Probleme des Hackers wie kriegt man einen Virus in die Zielmaschine? wie verteilt man Viren möglichst schnell? wie kriegt man Viren zur Ausführung, ohne dass es bemerkt wird, und möglichst unter root Rechten. 21
22 Verbreitung von Viren Makroviren per . Bootsektorviren per Boot CD im Internet t per remote Login und Passwort knacken k als Attachment (.exe e Files) als interessantes Programm in Software Bibliotheken. 22
23 Ein Einfallstor: Buffer Overflow Schwachpunkt h in C: Arraygrenzen werden nicht überprüft. Die Funktion 'gets(stdin,&c)' liest von der Standardeingabe in das Array 'c' ohne Arraygrenzen zu überprüfen. typischer Programmierfehler char c[155]; gets(stdin,&c); um, z.b. einen Filenamen eizulesen. 23
24 Wie kann man das ausnutzen? Die eingelesene Bitfolge enthält ausführbaren Virencode und überschreibt die return Adresse. Sobald das Unterprogramm verlassen werden soll, springt es an die veränderte return Adresse, und damit an den Anfang des Virencodes. 24
25 Virus Scanner Virus Scanner suchen typische Muster in Files. Gegenmaßnahmen der Viren Viruscode verschlüsseln, nur Entschlüsselungscode unverschlüsselt. funktional identische Varianten des Viruscodes herstellen (polymorphe Viren). 25
26 Würmer Internet t Würmer sind Viren, die sich selbst über Netzwerke verbreiten und damit ganz viele Rechner infizieren können. Im Gegensatz zu Viren warten sie nicht passiv darauf, dass sie mit infizierten Dateien weitergegeben werden. Sie versuchen auf unterschiedliche Art aktiv via Netzwerk weitere Computer zu infizieren. Aber auch ein Wurm kann wie ein Virus in vertrauenswürdigen Dateien getarnt integriert sein. 26
27 Instant Messaging-Würmer Instant-Messaging-Programme t sind so genannte Chat- Programme wie zum Beispiel ICQ oder MSN Messenger. Ein Wurm dieser Art verbreitet sich, indem er allen Kontakten einen Link zu einer Seite schickt, welche den Wurm enthält. Klickt der Benutzer auf den Link, wird der Wurm auf dem Computer installiert und ausgeführt. Nun sendet der Wurm auch von diesem Computer den Link an alle eingetragenen Kontakte weiter. 27
28 Handywürmer Handywürmer sind die neueste Art von Würmern. Zuerst aufgetreten sind sie im Juni Die derzeitigen Würmer verbreiten sich meist über Bluetooth, eine kabellose Verbindung zwischen Handys, Drucker, Scanner oder sogar Bordcomputern von Autos mit einer Reichweite von ungefähr zehn Metern. Handywürmer greifen das Betriebssystem Symbian OS an und versuchen, sich selbst mit Bluetooth an alle erreichbaren Bluetooth-Empfänger zu schicken. Gleich wie im Computersektor so vermuten Antivirenhersteller werden im Handybereich immer mehr Viren und Würmer auftreten. Seit dem Jahr 2005 ist es auch möglich, dass sich Handywürmer durch MMS verbreiten. 28
29 Schutz Genereller Schutz vor Schadprogrammen ist unmöglich Man muss die Mechanismen verstehen und Einzelmaßnahmen treffen Virenscanner einsetzen Personal-Firewalls einsetzen (nur eingeschränkte Zugriffe auf Dienste des Rechners erlauben) Paketfilter (überwachen die Pakete im Internet und suchen Schadmuster) Rechtetrennung (Nutzer nicht mit Administrator!) Verschlüsselte Verbindungen benutzen Keine unbekannten Programme downloaden und ausführen Vorsicht bei Attachments Computer ausschalten 29
30 Passwörter Die Verbreitung von Viren wird deutlich erleichtert, t wenn Passwörter geknackt werden können. Passwörter werden i.a. verschlüsselt abgelegt. Ein eingelesenes Passwort wird dann verschlüsselt und mit dem verschlüsselt hinterlegten Passwort verglichen. Passwortdateien mit verschlüsselten Passwörten nutzen zunächst nichts. Man braucht das Originalpasswort. BIOS Passwörter BIOS Passwörter schützen einen Rechner beim Booten. Viele BIOS Systeme haben eingebaute Backdoor Passwörter 30
31 Gefahren für Passwörter Zu leichte Passwörter Passwörter knacken bedeutet meist, Passwörter erraten, verschlüsseln und vergleichen. Zu leichte Passwörter (Name, Straßennamen, Nummernschilder usw.) lassen sich automatisch knacken. Packet Sniffer Diese Programme beobachten den Netzverkehr in einem Rechnernetz und erkennen unverschlüsselte Passwörter (wie z.b. mit telnet). Gegenmaßnahmen - Passwort + Zufallszahl - One-Time Passwörter - TAN Listen. 31
32 Zusammenfassung Heutige Software ist so kompliziert, dass Programmierfehler unvermeidlich sind Programmierfehler sind die Basis für exploits Malware Programmier sind oft die fähigsten und kreativsten t Programmierer Malware ist inzwischen so ein lukratives Geschäft, dass der Aufwand kaum noch eine Rolle spielt. Vollständiger Schutz ist unmöglich Die Naivität und Unvorsichtigkeit von Benutzern ist oft kaum zu überbieten Nur Verständnis der Mechanismen und Vorsicht hilft (eingeschränkt) 32
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