Investitionsfinanzierung heute und morgen. Dr. Matthias Gruhl, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
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- Fanny Fischer
- vor 8 Jahren
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1 Investitionsfinanzierung heute und morgen Dr. Matthias Gruhl, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
2 Fakten:
3 Ja.. Absolut sind sie in etwa gleich geblieben Die Krankenhausinvestitionen der Länder sind in den letzten Jahren relativ zum Umsatz der Krankenhäuser gesunken Die Wartezeit auf eine Realisierung von notwendigen oder ökonomisch sinnvollen Baumaßnahmen ist z.t. zu lang Mit Ausrichtung auf die Schuldenbremse wird die Situation nicht besser werden
4 Mythen, Märchen und Methoden: 1. Die Krankenhäuser haben einen Investitionsstau von 50 Milliarden! 2. Die Investitionsquoten sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen i zu gering! 3. Pro Haus kommt zu wenig an! 4. Die Krankenhäuser sind durch die fehlenden Investitionen gezwungen, Leistungsausweitung zu betreiben! 5. Private Krankenhäuser können mehr investieren! 6. Monistik ist die Lösung!
5 zu 1: Investitionsstau!???? DKG: 50 Mrd. bisher nicht berücksichtige Investitionsanmeldungen (Quelle: aufaddierte Anmeldungen) RWI für Wirtschaftsförderung: 30 Mrd.(RWI 2011) Prof. Neubauer/München: 38 Mrd. (volkswirtschaftl. Brutto-Investitionsquote)
6 Ist im Himmel Jahrmarkt? Anmelden schadet ja nicht! Je mehr, desto bessere Chancen auf Förderung! Ruhigstellung von internen Konflikten! Wenn schon, denn auch richtig i gut! Gekürzt wird sowieso! Höhe des Investitionsstaus????
7 Zu 2: Investitionsquote Umsatz der deutschen Krankenhäuser 75 Mrd. /anno, davon ca. 61 Mrd. Betriebskosten GKV Investitionsmittel der Länder 2,7 Mrd. /anno plus 0,7 Mrd. Investitionsförderung der Hochschulmedizin plus 08Md 0,8 Mrd. Instandhaltungskosten t durch GKV (1,1 1 % des Umsatzes) Unbekannte Größe Eigenmittel für Investitionen
8 Investitionsquote = Prozentsatz der Investitionsausgaben am Umsatz pro Jahr Zur Zeit (nur Landesmittel!): 3,4 Mrd. von 75 Mrd. = ca. 4,5 %/anno (DKG: KHG-Fördermittel/bereinigten Krankenhauskosten: k 41%) 4,1
9 Wie viel Investitionsmittel werden benötigt? DKG: Angesichts von über 70 Milliarden Euro Gesamtvolumen der Krankenhäuser ist die Investitionsmittelbereitstellungsquote der Länder von ca. 4 Prozent absolut unzureichend. ih dfür die deutsche Gesamtwirtschaft liegt die für Fortschritt, Wachstum und Beschäftigung notwendige Investitionsquote bei 17 Prozent. Baum /DKG 2012
10 Wie viel Investitionsmittel werden benötigt? DKG: 17-18,2 % Investitionsquote (2007 waren es noch 25% -nach Abbau des Staus 12 %) RWI 2009/2011: 10 % Senatsverwaltung Berlin : 10 % Bruckenberger 2001: 20 %
11 Chemie, Autozulieferer, Maschinenbau Die Unternehmen der deutschen chemischen Industrie investieren jährlich über sechs Milliarden Euro in ihre Produktionsanlagen. Das entspricht einer Investitionsquote von über drei Prozent, gemessen am Umsatz. chemie/werte schaffen/#.ukinan9dr0c Zudem dokumentieren die im industriellen Vergleich überdurchschnittlichen Investitionsquoten (5,1 % in 2010 und 6,5 % in 2011), dass die Zulieferer ihre Fertigungskapazitäten umfassend modernisiert und erweitert haben Automobilzulieferer_Dezember2012.pdf Die Renditen im Maschinenbau haben sich nach dem Einbruch steil erholt. hl Ob bdas derzeitige ii Niveau gehalten hl werden kann, ist jedoch jd fraglich, stellt der VDMA fest (Zum Vergrößern auf die Grafik klicken. Quelle: VDMA) Die Investitionsquote t stieg von 1,3% auf 1,7% maerkte/maschinenbau/maschinenbauer steigern rendite auf 69/
12 Verarbeitendes Gewerbe:
13 Wie viel darf es denn sein??
14 Zu 3: Pro Haus kommt zu wenig an! Bei niederländischen Verhältnissen würden die Investitionen sich pro Haus verdreifachen
15 1,1 Mio. vermeidbare Krankenhauseinweisungen pro Jahr A.Rosana, P.Peschel u.a. - Preventable hospitalization and the role of primary care: a comparisaon betwen Italy and Germany JPH (2013) 21:445ff
16 Zu 4: Leistungsausweitung
17 Vergleich Fallzahlentwicklung DE-BE-HH Jahr Deutschland Berlin Hamburg Fälle je 1000 Bev. Fälle je 1000 Bev. Fälle je 1000 Bev ,8 183,9 211, ,9 206,3 229, ,9 234,3 270,4 Differenz 1990/ ,1 50,4 59,3 K i Z h i h Höh d Kein Zusammenhang zwischen Höhe der Investmittel und Leistungsausweitung
18 Zu 5: Private können mehr investieren müssen aber auch mehr Gewinn machen: Quelle: Augurzky, Bedeutung der Krankenhäuser in privater Trägerschaft RWI 2012
19 Ergebnisse der Patientenbefragung von AOK und BEK für Hamburg
20 Zu 6.:Probleme einer bundesweiten Einführung der Monistik Unterschiedliche rel. Investitionshöhe zwischen den Ländern Ablehnung von Quersubventionierung i durch reiche Länder Unterschiedliche Sanierungsgrade der Häuser (z. b. Ost-Förderung) Keine Einigungsperspektive über Veränderung der Finanzierungsverantwortung
21 Zu 6: Lösung Monistik? Umlage des Investitionsbedarfes auf DRGs Hoher Investitionsanteil für komplexe, hoch technische DRGs nicht medizinisch begründbaren Zunahme dieser DRGS ist bereits zu beobachten Durch die Monistik besteht die Gefahr, dass dieser Trend sich verstärkt Steuerungswirkung von Monistik wird zunehmend advers eingeschätzt
22 Wie weiter? Was steuert unseren Krankenhaussektor? Brauchen wir wirklich immer mehr? Haben wir zu viel? Wer gibt den wahren Bedarf vor? Was jede Krankenhausleistung gleich gut?? Wie bekommen wir die Unwuchten des DRG-Systems in den Griff? Müssen wir nicht ambulant a und stationär zusammen betrachten? - Bedarf es einer abgestimmten Planung? Brauchen wir neben Geld für den Ausbau auch Geld für den Umbau der Versorgungslandschaften?
23 Fazit: Mehr Geld schadet nie nur: wofür?! Nebelkerzen helfen in der Diskussion nicht! Wie viel genug ist, bleibt unklar! Umbau statt Wachstum! Qualität, nicht Quantität zum Maßstab machen
24 Ausblick in die nächste Legislaturperiode:
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