Leitfaden für Patinnen und Paten (Fassung Mai 2015)
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- Gerhardt Buchholz
- vor 8 Jahren
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1 Leita Lernen im Tandem e.v. Neckarsulmer Straße Tübingen Leitfaden für Patinnen und Paten (Fassung Mai 2015) Präambel der Geschäftsordnung des LeiTa Lernen im Tandem e.v. Im Rahmen des Patenprojektes LeiTa sollen Schülerinnen und Schüler gefördert werden mit dem Ziel, dass sie die ihrer Begabung, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechende Schulart besuchen, die schulische Laufbahn mit Erfolg meistern, eine gute Ausbildung absolvieren und somit zu einer gesicherten Existenz finden können. Sie werden in diesem Rahmen von erwachsenen ehrenamtlichen Patinnen und Paten begleitet, die ihnen auch den Zugang zu kulturellen Werten eröffnen und die jungen Menschen zu einem gesunden Selbstbewusstsein ermutigen. Wesentliche Grundhaltung von LeiTa -Paten und -Patinnen ist, dass Kultur und Weltanschauung eines jeden Kindes und Jugendlichen geachtet werden. Symbol Symbol des Projektes ist ein Tandem, bei dem der/die zu Fördernde vorne sitzt und die Lenkung übernimmt, weil es auf seine/ihre Initiative ankommt. Der Erwachsene fungiert als Sozius, ausgestattet mit viel Nützlichem; er stellt vor allem Zeit und Wissen zur Verfügung. LeiTa Lernen im Tandem e. V. kann außerdem finanziell unterstützen, wenn Lernmittel, Literatur, kulturelle Veranstaltungen, Kurse oder Freizeitaktivitäten ermöglicht werden sollen. Grundüberlegung bei Kindern und Jugendlichen: LeiTa-Patinnen und -Paten haben es mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die Defizite haben oder erleben. Sie entstammen in der Regel nicht dem Bildungsbürgertum. Freizeitaktivitäten entfallen zum großen Teil. Obwohl LeiTa diesen Kindern die Freude vermitteln will, die aus diesen Faktoren zu gewinnen ist, ist es ratsam, die Argumentation gegenüber der Familie doch anders aufzubauen. Wenn die Familien zur Bildung kaum Zugang haben, keinen Sinn für Spielen und Freizeitgestaltung haben, wird dies auch nicht als Wert erkannt. Eine Patenschaft unter dieser Prämisse erschiene den Eltern möglicherweise unnötig. Wir sollten auf den schulischen Nutzen abheben: Sprachförderung, Unterstützung beim Lernen und Üben des schulischen Stoffes, Erkunden des Lebensraumes zur Erweiterung der Allgemeinbildung. Die Paten und Patinnen bringen die Erfahrung mit, dass über den spielerischen Zugang Interesse geweckt, Hemmungen abgebaut und die Konzentration gefördert werden kann. Ein Vertrauensverhältnis wächst mit der Zeit, Selbstvertrauen kann aufgebaut werden. Damit nimmt die Angst ab, die die Ursache von Aggression ist. Das Sozialverhalten des Kindes und Jugendlichen ändert sich zum Positiven. Herausforderungen werden mutig angepackt und die sich einstellenden kleinen Erfolge motivieren weiter. 1
2 Leitfaden für Tandems 1. Paten/Patinnen und Vorstand des Vereins LeiTa Lernen im Tandem e. V. Personen, die sich für das Patenamt im Rahmen des LeiTa-Projektes interessieren, werden nach einem persönlichen Gespräch von einem Vorstandsmitglied oder von einer vom Vorstand beauftragten Person in das Patenamt eingeführt. Ein Tandem kommt zustande, wenn die Paten/Patinnen die Zielsetzung von LeiTa akzeptieren und ein Schüler/eine Schülerin unter Zustimmung der Eltern an diesem Projekt teilnehmen will. Das Tandem ist für einen längeren Zeitraum, mindestens für ein Jahr vorgesehen. 2. Selbstverpflichtung der Patinnen und Paten Die Patin/der Pate unterzeichnet einen Patenfragebogen in dem die Patin/der Pate ausdrücklich folgende Selbstverpflichtung eingeht: Als LeiTa-Patin /-Pate verpflichte ich mich, beim Umgang mit einem Patenkind folgende Regeln einzuhalten: Ich begegne dem Kind oder dem Jugendlichen immer mit Respekt und achte seine Persönlichkeit. Bei mir selbst achte ich auf angemessene Kleidung. Meinen Schützling werde ich nur berühren, wenn erkennbar ist, dass er nichts dagegen hat (z.b. Hand geben bei der Begrüßung). Lässt das Kind oder der Jugendliche auch nur im Geringsten erkennen, dass er den Körperkontakt ablehnt, werde ich mich künftig daran halten. Die Grenze bestimmt immer das Patenkind. Fotos oder Filme von den jungen Menschen fertige ich nur an, wenn die Eltern vorher ihr Einverständnis erklärt haben. 3. LeiTa und Schule Der Vorstand pflegt den Kontakt zu den Schulen. Diese schlagen dem mit der Geschäftsführung betrauten Vorstandsmitglied die Schüler/innen vor, die an einer Förderung interessiert sind. Ebenso können sich Eltern und Schüler/innen direkt an LeiTa e. V. wenden. Nun werden die Tandems gebildet, indem Bedürfnisse der Schüler/innen und Möglichkeiten der Paten/innen aufeinander abgestimmt werden. Die Paten/Patinnen pflegen Kontakt zu den Klassenlehrer/innen; dadurch soll gewährleistet sein, dass die Unterstützung nahe an den schulischen Themen erfolgt und das Befinden der Schüler/innen im schulischen Umfeld angesprochen werden kann. 4. Paten/Patinnen und Schüler/Schülerinnen Die Paten/Patinnen stellen sich den Eltern der Schüler/innen vor und vereinbaren Zeitpunkt und Ort für die Treffen der beiden. Nach einer Kennenlernphase (nach ca. drei Treffen) unterzeichnen Pate/Patin, Eltern und Schüler/in eine Vereinbarung, die dem Vorstand des LeiTa - Lernen im Tandem e. V. einzureichen ist. Sollte die Vereinbarung drei Monate nach dem dritten Treffen nicht vorgelegt werden, behält sich LeiTa vor, die Patenschaft zu beenden. 2
3 Die Paten/Patinnen verpflichten sich, alle Informationen über Schüler und deren Familien vertraulich zu behandeln und diese grundsätzlich nur mit dem Einverständnis der Betroffenen weiterzugeben. 5. Durchführung Die Paten/Patinnen erklären sich bereit, sich mit ihrem Tandempartner, dem Schüler oder der Schülerin, in der Regel einmal pro Woche für ca. 1 ½ Stunden zu treffen. Diese Treffen sollen so gestaltet werden, dass die Schülerinnen und Schüler sowohl in ihren schulischen Belangen als auch in ihrer Persönlichkeitsbildung unterstützt und gefördert werden. Inhalte der Tandemtreffen können sein: - nach dem Ergehen fragen, - aktuelle Anliegen der Schüler, - bei schulischen Themen unterstützen, üben, erklären, - Recherchen in Literatur und Medien, - Erkundungen in Natur und Stadt/Gemeinde, - lesen, diskutieren, - spielen. Bei älteren Schüler/innen zusätzlich: - die mögliche berufliche Neigung der Jugendlichen erkunden, - bei der Suche nach Praktikumsplätzen unterstützen, - bei Bewerbungen unterstützen, - Vorstellungsgespräche üben. Als Treffpunkte können gewählt werden: - neutrale Orte (Bücherei, Volkshochschule, Schule usw.) - die Wohnung des Paten /der Patin, sofern die Eltern zustimmen - die Wohnung des Schülers/der Schülerin, wenn dort eine ruhige Arbeitsatmosphäre gegeben ist. Mit zunehmender Selbstständigkeit der älteren Schülerinnen und Schüler kann von den regelmäßigen wöchentlichen Treffen zu sporadischen Treffen übergegangen werden. Die Schülerinnen und Schüler können sich bei Bedarf an ihre Patinnen und Paten wenden, die Patinnen und Paten ihrerseits erkundigen sich nach dem Ergehen und helfen punktuell. Ziel soll bleiben, dass die Ausbildung gelingt und nicht abgebrochen wird. 6. Schulwechsel und Ausbildung Wechselt ein Schüler/eine Schülerin in eine andere Schule oder Schulart oder in ein Ausbildungsverhältnis, so begleiten die Paten/Patinnen die Schüler/innen nach Möglichkeit und auf deren Wunsch weiterhin, damit diese Hürde bewältigt wird. Der Wechsel in eine andere Schule oder in eine Ausbildung ist der Geschäftsstelle zu melden. 7. Beenden eines Tandems Das Tandem kann beendet werden, wenn kein Förderbedarf mehr besteht oder wenn ein Pate/eine Patin dieses Engagement nicht mehr erbringen kann oder wenn die jungen Menschen oder deren Eltern dies wünschen. Die Geschäftsstelle von LeiTa ist darüber zu informieren. Patinnen und Paten können über die Dauer eines Tandems hinaus weiterhin persönlichen oder telefonischen Kontakt beibehalten. 3
4 Auf Wunsch kann die ehrenamtliche Tätigkeit einer Patin oder eines Paten durch die Geschäftsstelle schriftlich z.b. im Qualipass des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg bestätigt werden. Ist der Verlauf eines Tandems eher als Scheitern zu interpretieren, so soll ein Gespräch zwischen Schüler/in, Pate/Patin, Klassenlehrer/in und evtl. Eltern angestrebt werden, um die Gründe zu klären. Es ist zu prüfen, ob besondere Probleme vorliegen, eine andere Konstellation vorteilhaft wäre, die Methode der Unterstützung zu ändern wäre oder ob die Kinder oder Jugendlichen neu zu motivieren sind. Eventuell ist das Einschalten eines Vorstandsmitgliedes angesagt. 8. Patengruppentreffen und Fortbildung Patengruppentreffen: Zweimal pro Jahr finden Patengruppentreffen statt. Diese Gruppen sind an die jeweilige Schulart der betreuten Kinder gebunden. Die Patinnen und Paten verpflichten sich, möglichst an beiden, aber mindestens einmal im Jahr an den Patengruppentreffen teilzunehmen. Sollte die Teilnahme an einem der beiden Termine nicht möglich sein, ist ein schriftlicher Bericht über die vergangene Etappe und die momentane Situation des Tandems abzugeben. Der Vorstand behält sich vor, ein Tandem aufzulösen, wenn sich ein Pate / eine Patin mehrfach nicht an den Patentreffen beteiligen. Vorstand und Gruppenleiter achten darauf, dass die schriftlichen Berichte zeitnah nach den versäumten Gruppentreffen eingehen. (Gegebenenfalls sind Aktennotizen zu fertigen, womit aus Haftungsgründen der Sorgfaltspflicht gegenüber Schüler/innen und Paten/Patinnen Genüge getan werden soll). Die Patengruppentreffen finden an einem Ort statt, an dem Verschwiegenheit gewährleistet ist. Alles, was dort gesprochen wird, wird vertraulich behandelt und darf die Gruppe nicht verlassen. Zu den Treffen wird schriftlich oder auf elektronischem Weg mindestens zwei Wochen vorher eingeladen. Es wird ein Protokoll mit Anwesenheitsliste geführt; eine Kopie wird an den Vorstand weitergeleitet. Jeweils mindestens ein Vorstandsmitglied nimmt daran teil. Der Vorstand bemüht sich um die Lösung eventuell entstehender Probleme oder Fragen. Fortbildung Für alle Paten/Patinnen wird in der Regel viermal jährlich eine Fortbildungsveranstaltung angeboten, zu denen jeweils zu einem bestimmten Thema ein Referent/eine Referentin eingeladen wird. Diese Veranstaltungen können zugleich ein Forum sein, bei dem ein Erfahrungsaustausch zwischen Patinnen und Paten über Altersstufen und Schulart hinweg stattfinden kann. 9. Versicherungen LeiTa hat für alle Tandems eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, die für die Treffen der Tandems und für die von LeiTa initiierten Feste (z.b. Sommerfest) Gültigkeit hat. 4
5 10. Finanzielle Unterstützung der Tandems Soweit es das Vereinsvermögen erlaubt, werden die Tandems finanziell gefördert: - Bis zu einem Betrag von 40,00 /Jahr können die Patinnen und Paten über die Verwendung allein entscheiden. - Anträge über 40,00 sind vom Vorstand zu entscheiden. Finanziell unterstützt werden: Lehr- und Übungsmaterial Lexika, Atlanten, Literatur Eintritte für kulturelle und sportliche Veranstaltungen (anteilige) Kursgebühren (anteilige) Vereinsbeiträge (anteilige) Kosten für Freizeiten (anteilige) Fahrtkosten Allgemeine Notfälle Zur Erstattung der Kosten sind das Formular Kostenerstattung sowie die Originalquittungen bis zum Jahresende bei LeiTa einzureichen. 11. Schlussbestimmung Die Paten/Patinnen bestätigen in der nach Ziff. 3 zu schließenden Vereinbarung die Aushändigung dieses Leitfadens und erlangen somit Kenntnis vonn Zielsetzung, Organisation und erwünschter Praxis von LeiTa Lernen im Tandem e. V. Tübingen, den gez. Erich Fritz Vorstandsvorsitzender gez. Dr. Manfred Gränzer Stellvertretender Vorsitzender LeiTa Lernen im Tandem e.v. Geschäftsstelle Bankverbindung Vorstand: Karola Schramm Erich Fritz (Vorsitzender) Neckarsulmer Straße 10 Konto Nr A. Gaiser, M. Gränzer, info@leita-online.de Tübingen Kreissparkasse Tübingen M. Messner, K. Schramm (BLZ ) S. Stepper, A. v. Bose 5
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