Basellandschaftliche GebäudeVersicherung BRANDVERHÜTUNG UND BRANDBEKÄMPFUNG
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- Christel Schmitz
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1 BRANDVERHÜTUNG UND BRANDBEKÄMPFUNG
2 Seite 2 von 16 SCHWEIZERISCHE VORSCHRIFTEN (VKF) Brandschutz-Vorschriften zu erlassen und zu vollziehen ist, als Teil des Polizeirechtes, eine hoheitliche Aufgabe der Kantone. Es existiert kein Bundesgesetz über den Brandschutz. In 19 Kantonen ist der Vollzug (Brandschutznorm, Art. 74) der Brandschutzvorschriften an die Gebäudeversicherung delegiert; in den übrigen Kantonen nimmt eine kantonale Dienststelle diese Aufgabe wahr. Auf Grund der Einführung des Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnissen (THG), dem Bundesgesetz über Bauprodukte (BauPG) und der Verordnung über Bauprodukte (BauPV) mussten die bestehenden Brandschutzvorschriften überarbeitet und die neuen Schweizerischen Brandschutzvorschriften (VKF) durch die Interkantonale Vereinbarung zum Abbau von technischen Handelshemmnissen (IVTH) für alle Kantone als verbindlich erklärt werden. Mit diesen Vorgaben hat die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), als Dachorganisation der kantonalen Gebäudeversicherungen, in Zusammenarbeit mit den Kantonen ohne öffentlich-rechtliche Versicherung die geltenden Vorschriften aus dem Jahre 1993 überarbeitet und bezüglich der Bauprodukte an die EU-Vorschriften angepasst. Die per 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF teilen sich auf in: 1 Brandschutznorm (2003) welche den Rahmen für den allgemeinen, baulichen, technischen und betrieblichen sowie den damit verbundenen abwehrenden Brandschutz. Sie bestimmt die geltenden Sicherheitsstandards. 20 Brandschutzrichtlinien (2003) welche die in der Brandschutznorm gesetzten Vorgaben mit detaillierten Anforderungen und Massnahmen ergänzen. 14 Brandschutzerläuterungen (2003) mit Detailregelungen zu einzelnen Bereichen aus den Brandschutzrichtlinien. 7 Brandschutzarbeitshilfen (2003) als nutzungsbezogener Zusammenzug der Brandschutzvorschriften. Dem betrieblichen Brandschutz, welchem mit all seinen organisatorischen Massnahmen insbesondere im Bereich der Personensicherheit eine grosse Bedeutung zukommt, sind in der Brandschutznorm folgende Artikel gewidmet: Art. 69 Zweck Art. 70 Sicherheitsbeauftragte Art. 71 Brandschutz- und Feuerwehreinsatzpläne Art. 72 Sicherheit auf Baustellen Art. 73 Dekorationen
3 Seite 3 von 16 PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN DER BRANDENTSTEHUNG Bevor wir uns mit Brandverhütungsmassnahmen und dem richtigen Verhalten im Brandfall auseinandersetzen, befassen wir uns erst einmal mit der Entstehung eines Feuers und den dazu notwendigen Voraussetzungen Für die Entstehung eines Brandes braucht es einen Brennstoff, wie: feste, glutbildende Stoffe, z.b. Holz, Papier, Textilien oder brennbare Flüssigkeiten, z.b. Benzin, Verdünner, Öle, Fette, Bitumen, Parafin oder gasförmige Stoffe, z.b. Propan, Butan, Erdgas Als zweites braucht es für einen Brand Sauerstoff, welcher in der Atemluft mit einem Anteil von ca. 21 % vorhanden ist
4 Seite 4 von 16 Als drittes ist für die Entstehung eines Brandes die Zündenergie notwendig. Diese kann unter anderem auch durch Unachtsamkeit mit offenem Feuer, weggeworfenen Zigarettenstummeln etc. zugeführt werden. Jetzt, wo das Feuerdreieck komplett ist, beginnt es zu brennen. Daraus folgt: Wenn wir ein Feuer löschen wollen, so müssen wir eine Seite des Feuerdreiecks "entfernen". oder: BRANDVERHÜTUNGSMASSNAHMEN BEDEUTEN: DAS DRITTE ELEMENT, DIE ZÜNDQUELLE, ZU VERHINDERN!
5 Seite 5 von 16 RAUCHERWAREN In der Schweiz werden jährlich zwischen 400 und 500 Brände, mit einer Schadensumme von etwa 15 Millionen Franken, durch den fahrlässigen Umgang mit Raucherwaren verursacht. Gerade bei diesen Bränden sind erfahrungsgemäss immer wieder Todesopfer zu beklagen. Nur sorgfältig ausgedrückte Raucherwaren können nicht mehr weiterbrennen. Verwenden Sie nur feuersichere Aschenbecher und leeren Sie diese niemals in einen Papierkorb oder in einen Abfallsack. Rauchen im Bett ist lebensgefährlich und hat schon vielen Menschen das Leben gekostet. Rauchen in explosionsgefährlicher Umgebung (brennbare Flüssigkeiten, Gas, Leim, Sprays etc.) ist verboten. Rauchverbote sind zu beachten. Bewahren Sie Raucherwaren, Zündhölzer und Feuerzeuge so auf, dass kleine Kinder dazu keinen Zugriff haben. Denken Sie daran, dass Asche noch nach vielen Stunden einen Brand entfachen kann.
6 Seite 6 von 16 BRANDMELDEANLAGE Begriff: Einrichtung, die jederzeit und ohne menschliches Zutun das Auftreten von Bränden im Anfangsstadium erkennt und die Einsatzkräfte alarmiert. Bedeutung: Die Brandmeldeanlage entspricht mehreren Gliedern in einer Kette von Vorgängen: Brandentstehung - Brandentdeckung - Brandmeldung - Alarmierung - Anmarsch der Feuerwehr und Löscheinsatz ALARMIERUNGSZEIT ANMARSCHZEIT Brandherd Brandmelder Brandmeldezentrale mit Alarmübermittlung Feuermeldestelle Alarmierung Löschkräfte Anfahrt Löschkräfte und Vorbereitung Löscheinsatz Brandentdeckung Alarmierung / Interventions-Einleitung Anmarsch Der Schutzwert hängt also auch von der Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Wirksamkeit der übrigen Glieder ab. Aufbau: Brandmelder Brandmelder- Zentrale Brandfallsteuerung Anwesenheitsverzögerung Alarmierung
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8 Seite 8 von 16 SPRINKLERANLAGEN Begriff: Sprinkleranlagen sind ortsfeste, automatische Löscheinrichtungen, die im Brandfall Wasser / Löschmittel auf den Brandherd abgeben. Die einzelnen Sprinkler öffnen sich durch die Brandhitze lediglich im Bereich des Brandherdes. Aufbau: Hauptzuleitung Sprinklerstation mit Alarmventil Rohrleitungsnetz Sprinkler (Funktion, Öffnungstemperatur: z.b. 70 C) Installation: Wasserleistung abhängig von den gelagerten Waren und Stoffen - Unterteilung in leichte, normale und hohe Gefährdung (z.b. Hochregallager) Wirkflächen einer Sprinkleranlage von 50 bis 300 m 2 (also nur Teilflächen), ergeben Wasserleistungen bis zu 6'000 Liter pro Minute im geschützten Bereich
9 Seite 9 von 16 DIE BRANDKLASSEN Wir unterscheiden 5 Brandklassen: A, B, C, D und F A FESTE, GLUTBILDENDE STOFFE (NICHT SCHMELZEND) Klasse A gilt für Brände fester, glutbildender, nicht schmelzender Stoffe wie Holz, Papier, Kohle, Stroh B Klasse B C FLÜSSIGE STOFFE FESTE, SCHMELZENDE STOFFE sind Brände von Flüssigkeiten z.b. Benzin, Verdünner, Oel oder aber von festen, schmelzenden Stoffen wie Wachse, Teer und gewisse Kunststoffe GASE Klasse C steht für Gasbrände mit Propan, Butan, Erdgas, Bio-Gas, Wasserstoff usw. D METALLE Klasse D symbolisiert brennende Metalle, z.b. Aluminium, Magnesium, Lithium, Natrium etc. F Klasse F SPEISEFETTE UND SPEISEOELE steht für brennende Speisefette und -öle in Frittiergeräten und anderen Kücheneinrichtungen.
10 Seite 10 von 16 RICHTIGES VERHALTEN VOR DER BRANDBEKÄMPFUNG Richtiges Verhalten bei einem Brandausbruch ist entscheidend für den Schutz von Menschen und Sachwerten. Meist wird die Feuerwehr erst nach misslungenen Löschversuchen alarmiert. Damit gehen kostbare Minuten für die Brandbekämpfung verloren. Deshalb gilt bei Brandausbruch immer der Grundsatz: A L A R M I E R E N Zuerst Feuerwehr alarmieren: Tel. Nr. 112 (Ort, Strasse und Ereignis sowie Name und Adresse des Anrufers angeben). Gefährdete Personen und Hauszentrale sofort benachrichtigen. R E T T E N Menschen und Tiere retten (Personen mit brennenden Kleidern in Decken oder Mäntel hüllen und auf dem Boden wälzen). Fenster und Türen schliessen (Vermeiden der Brandausbreitung) Brandstelle über Fluchtwege (Ausgänge, Treppen, Notausstiege) verlassen, keine Aufzüge benützen. Bei verrauchten Treppenhäusern und Korridoren im Zimmer bleiben, Türen abdichten und auf die Feuerwehr warten (sich am geschlossenen Fenster bemerkbar machen). L Ö S C H E N Brand mit den vorhandenen Mitteln (Handfeuerlöscher, Wasserlöschposten) bekämpfen. Brände von Oel oder Fett mit Löschdecke ersticken. Bei brennenden elektrischen Geräten sofort Stecker ausziehen oder abschalten. Eintreffende Feuerwehr einweisen. Es soll ruhig und überlegt vorgegangen werden, Panik ist zu vermeiden. Überlegen Sie schon heute, wie Sie sich im Brandfall verhalten müssten - noch besser ist es aber, Brände zu verhüten!
11 Seite 11 von 16 DER FEUERLÖSCHER UND SEINE BEDIENUNG Damit wir rasch wissen, wofür ein Löscher geeignet ist, sind die Brandklassen deutlich auf der Etikette ersichtlich. Klassen für die der Löscher nicht geeignet ist, sind durchgestrichen oder fehlen. Ebenfalls deutlich aufgedruckt ist die Gebrauchsanleitung. Um ein unbeabsichtigtes Auslösen zu verhindern, sind die Geräte auf verschiedene Arten gesichert und plombiert. Löscher, bei denen die Sicherung oder die Plombe fehlt, müssen durch den Fachmann kontrolliert und wieder gesichert werden. Sie gelten als nicht einsatzbereit.
12 Seite 12 von 16 VORGEHEN IN DER BRANDBEKÄMPFUNG WENN WIR EIN FEUER LÖSCHEN WOLLEN, MÜSSEN WIR EIN ELEMENT DES FEUERDREIECKS "ENTFERNEN"! Wir entfernen entweder: - den Sauerstoff - die Zündquelle - oder den Brennstoff Wie so vieles fängt ein Feuer meistens klein und harmlos an. In dieser Phase kann es noch mit einfachen Mitteln erfolgreich gelöscht werden. Nach einer gewissen Zeit wird die Sicht bereits schlechter, die Umgebungstemperatur steigt merklich an. Aber mit einem richtig eingesetzten Kleinlöschgerät kann ein solcher Entstehungsbrand immer noch gut gemeistert werden. Lässt man weitere Zeit verstreichen, kann nur noch die Feuerwehr mit ihren schweren Mitteln helfen. Feuersprung Kommt es einmal zum "Feuersprung" oder flash-over - das ist die Phase im Brandverlauf, wo die Wärme die Umgebung so weit aufgeheizt hat, dass plötzlich der ganze Bereich schlagartig in Flammen steht kann nur noch die Feuerwehr mit einem qualifizierten Innenangriff das Feuer bekämpfen oder sie muss sich sogar auf das Halten der angrenzenden Abschnitte beschränken. Damit es aber nicht so weit kommt, hängt viel davon ab, dass wir uns richtig verhalten, wenn es einmal brennt.
13 Seite 13 von 16 VERHALTENSREGELN FÜR DIE ARBEIT MIT FEUERLÖSCHERN Brand wenn möglich in Windrichtung angreifen Achten Sie immer auf einen freien Rückzug. Eigene Sicherheit beachten. Gehen Sie gebückt, und vorsichtig an den Brandherd heran. Oberflächenbrand von vorne nach hinten ablöschen Denken Sie an den begrenzten Inhalt des Löschers geben Sie nur Löschmittel ab, wenn Sie Feuer sehen. Feuer von unten nach oben bekämpfen, nicht sinnlos in die Flammen spritzen Genügend Löscher gemeinsam einsetzen nicht nacheinander Überdecken Sie das ganze Brandobjekt mit Löschmittel decken Sie es vollständig ab. Überwachen Vorsicht vor Wiederentzündung Achten Sie auf eine Wiederentzündung bis die Feuerwehr eintrifft! Eingesetzte Löscher immer sofort neu füllen lassen Feuerlöscher, die benutzt oder auch nur aktiviert wurden auf keinen Fall einfach wieder wegstellen, sonder sofort wieder einsatzbereit machen lassen. Führt Ihr erster Löschversuch zu keinem Erfolg, verlassen Sie sofort den Raum und schliessen Sie die Türe hinter sich. Leichtsinn sollte nicht mit Mut verwechselt werden!.
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15 Seite 15 von 16 WICHTIGE TELEFONNUMMERN NOTRUF 112 REGA 1414 Tox-Zentrum, Zürich 145
16 Überreicht durch: Basellandschaftliche Gebäude Versicherung Gräubernstrasse Liestal Tel Fax BGV/BSI ( ) G:\BSI\BSIKURSE\Dokumentation\BROSCHUERE--DOKU_2010.doc
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