Erfahrungsbericht. für ein Auslandssemester an der University of New Orleans UNO im WS 2013/14
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- Alke Beckenbauer
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht für ein Auslandssemester an der University of New Orleans UNO im WS 2013/14 Hochschule München Fakultät Betriebswirtschaft 5. Semester
2 Inhaltsverzeichnis 1) Der Bewerbungsprozess...3 2) Kurswahl...4 3) Anreise...5 4) Unterkunft und Campus...5 5) Studieren an der UNO...6 6) Freizeitgestaltung, Kontakte und Erfahrungen...7 7) Fazit...8
3 1) Der Bewerbungsprozess Um zu einem Auslandssemester an der University of New Orleans zugelassen zu werden, muss man sich bei dem fakultätsübergreifenden International Office in der Lothstraße bewerben. Die Hochschule München bietet einige Partneruniversitäten im Ausland und auch in den USA, dabei gehört die University of New Orleans zu dem UAS7 Netzwerk und steht somit für Studenten aller Fakultäten der Hochschule München offen. Verlangt wird ein TOEFL - Test mit mindestens 80 Punkten. Dieser ist zwar nicht ganz billig (ich meine um die 200 Euro zu meiner Zeit), mit etwas Lernaufwand sind die geforderten 80 Punkte aber nicht allzu schwer zu erreichen. Darüber hinaus muss man noch eine Informationsveranstaltung des International Office besuchen und eine Reihe an Bewerbungsunterlagen einreichen wie beispielsweise einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben auf Englisch, ein Transcript of Records (Notenbescheinigung) und Dokumente die eine ausreichende Liquidität für ein Auslandssemester bescheinigen (verlangt wird ein Nachweis, dass pro Monat 1680 Dollar zur Verfügung stehen). Auch eine Vorauswahl der Kurse, die aber im Nachhinein noch verändert werden kann, ist bereits zu diesem Zeitpunkt zutreffen, dementsprechend ist das ganze kein geringer Aufwand und sollte möglichst frühzeitig erledigt werden. Hat man erstmal die Hürde der Annahme übersprungen erhält man ein Willkommenspaket der UNO mit allen wichtigen Informationen und es folgt die nicht wenig zeitintensive Beantragung des Visums. Hierbei muss man diverse sich oft wiederholende Fragen online beantworten, zwei verschiedene Gebühren bezahlen und auch spezielle Passbilder machen. Zusätzlich muss man entweder nach Frankfurt oder München zum amerikanischen Konsulat (Wartezeit ca. 1-3 Stunden). Die Kosten für das Visum belaufen sich mit allem auf ca. 300 Dollar.
4 2) Kurswahl Die Kurswahl ist sehr aufwendig da man alle Kurse verständlicherweise sowohl mit der Hochschule München, als auch mit der UNO absprechen muss. Hierbei kann es oft passieren, dass ein Kurs zwar von der einen Seite anerkannt werden würde, die andere aber nicht zustimmt. Ich als Student der Fakultät 10 musste meine Kurse mit den für das jeweilige Fach zuständigen Professoren und einem Ansprechpartner an der UNO absprechen. Obwohl das ganze sehr zeitintensiv war, waren sowohl die Vertreter der Hochschule München als die der UNO immer sehr freundlich und haben sich Zeit genommen. Ein Problem bei der Kurswahl ist, dass zwar die UNO grundsätzlich viele Kurse anbietet, aber nicht alle im Wintersemester auch gelesen werden. Den Vorlesungsplan durch den man erfährt welche Kurse im Semester gelesen werden, erhält man leider erst ein wenig später, wodurch die Kurswahl noch mal kräftig durcheinander gewürfelt werden kann. Es bietet sich also an ein paar Kurse in Reserve bereitzuhalten. Ich persönlich habe vier Kurse gewählt. Gerne hätte ich fünf gewählt (siehe auch Gliederungspunkt Studieren an der UNO ), was mir aber nicht möglich war, da ich sogar Probleme hatte vier anrechenbare Kurse zu finden. Dies lag auch daran, dass man zu den Kursen mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad an der UNO (4000) schwer zugelassen wird als Student im 3. Jahr. Schlussendlich habe ich die Kurse Auditing (statt Grundlagen der Wirtschaftsprüfung), Cost Accounting I (statt Planungsrechnung), Principles of Macroeconomics (statt Grundlagen der Makroökonomie) und General Psychology (Wahlfach) gewählt.
5 3) Anreise Ich bin auf meinem Hinflug von Frankfurt aus über Atlanta nach New Orleans geflogen. Non- Stopp Flüge sind meiner Erfahrung nach nicht zu bekommen. Das ganze hat mich mit Hin- und Rückflug 850 Euro gekostet. Gebucht habe ich bei Delta-Air Lines. Erstmal in New Orleans angekommen, holt ein Mitarbeiter des dortigen International Office (sofern man den Pick- up Service in Anspruch genommen hat) einen am Flughafen ab, was sehr angenehm ist. Dementsprechend kann ich das nur jedem empfehlen. 4) Unterkunft und Campus So ziemlich alle Internationals einschließlich mir entscheiden sich für den Privateer Place. Das ist eine Wohnanlage am Ende des Campus mit vielen 2 Etagen Häusern, einem Pool, Barbecuestelle und Beachvolleyballfeld. Der Vorteil von Privateer Place gegenüber der zweiten Alternative den Dorms ist, dass er eine Küche hat, die Wohnungen größer sind und man vor allem deutlich freier ist in dem was man tut. Außerdem liegt der Schwerpunkt der Internationals nun mal auf dem Privateer Place, da schlichtweg einfach so ziemlich alle dort wohnen. Ich persönlich hatte trotz Küche einen Mealplan gebucht, was ich auch nicht bereut habe. Ich habe es genossen nicht jeden Tag kochen zu müssen und die Qualität des Essens dort war zwar nicht überragend aber durchaus ausreichend. Ich war aber ehr die Ausnahme, die meisten Internationals haben den Mealplan nicht in Anspruch genommen, sondern ehr gekocht und die Fastfoodketten auf dem Campus besucht. Ich würde im Nachhinein ehr einen etwas abgespeckten Mealplan mit maximal 12 Essen pro Woche oder sogar einen Mealplan mit einer festen Anzahl an Essen im Semester wählen, da eine gewisse Flexibilität hinsichtlich Essenzeiten und Essensauswahl manchmal durchaus angenehm ist.
6 Der Preis für meinen Mealplan betrug 1300 Dollar. Die monatliche Miete für mein 4 Bedroom / 2 Bathroom Appartment betrug 469 Dollar. Ansonsten hat der Campus noch wie erwähnt einige Fastfoodketten und vor allem ein sehr praktisches und kostenloses Fitnesscenter zu bieten. Hier kann man an Geräten trainieren, Schwimmen, Basketball oder Racquetball spielen und vieles mehr. Dazu gibt es natürlich noch eine Bibliothek und viele Gebäude in denen die Vorlesungen stattfinden. Einkaufen kann man auf dem Campus nicht, hier ist es praktisch einen amerikanischen Mitbewohner mit Auto zu haben, mit dem man einkaufen fahren kann, ansonsten muss man zum nächsten Supermarkt ca. 2,5 km laufen / mit dem Fahrrad fahren (soweit vorhanden). 5) Studieren an der UNO Das amerikanische Bildungssystem unterscheidet sich grundlegend von dem deutschen. Alles ist deutlich verschulter, es herrscht Anwesenheitspflicht, die Professoren wollen, dass die Studenten mitarbeiten (in meinen Fächern gab es aber keine Mitarbeitsnoten) und es gibt benotete Hausaufgaben. Der Schwierigkeitsgrad ist aber meine Ansicht nach unter dem deutschen Schwierigkeitsgrad anzusiedeln, weshalb ich auch jedem empfehlen würde ehr mehr als weniger Kurse zu belegen. Zwar muss man während des Semester mehr tun als in Deutschland, da man mehrere Klausuren über das Semester verteilt schreibt, aber es ist bedingt durch viel Multiple Choice und allgemein einfachere Klausuren auch einfach leichter. Mit einem durchschnittlichen Aufwand habe ich drei A (1.0) und ein B (2.0) erreicht und meine Fächer gehörten Erzählungen der anderen Studenten nach ehr zu den schwereren. Komisch dabei ist auch, dass die Durchschnitte in den Klausuren oft nur im schlechten C (3.0) Bereich lagen. Unter den Internationals war es aber ehr die Ausnahme ein C zu schreiben.
7 Am Anfang muss man sich für die Kurse noch mit vielen Büchern eindecken, die Kosten dafür sind leider unverschämt hoch, ich habe locker 500 Dollar am Anfang des Semesters dafür ausgeben müssen. Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass man mit den Vorlesungen auf Englisch im Normalfall keine großen Probleme hat als Deutscher mit einem halbwegs guten Englisch. Ich selbst war nie sonderlich gut in Englisch, habe mich aber trotzdem schnell daran gewöhnt. 6) Freizeitgestaltung, Kontakte und Erfahrungen Die UNO ist relativ gut besucht von Austauschstudenten aus vielen Ländern, unter anderem kommen auch viele Austauschstudenten aus Innsbruck (in meinem Fall tatsächlich um die 30-40). Dies ist zwar an sich ganz angenehm am Anfang, da man dann gleich viele Freunde findet, aber es hemmt natürlich ein wenig die Kontaktaufnahme mit englischsprachigen Studenten. Hierbei ist es dann aber sehr von Vorteil, wenn man in einer WG mit mindestens einem Amerikaner lebt und dadurch gezwungen ist zumindest in der WG immer Englisch zu reden. Außerdem kann ein Amerikanischer Freund einem natürlich viel von New Orleans zeigen und hat meistens auch ein Auto was in Amerika sehr praktisch ist. Freizeit hat man während eines solchen Auslandssemester genug und New Orleans bietet einige Möglichkeiten diese auszunutzen. Die Stadt hat mir ihrer Brass- Kultur und den vielen besonderen Ecken einen ganz besonderen Flair. Außerdem ist New Orleans USA weit als Partystadt bekannt und das nicht zu Unrecht. Zu den Stationen die wahrscheinlich jeder Austauschstudent anläuft gehören ein Spiel der Saints (Football) im Mercedes-Benz Superdome, eine Swamp - Tour oder auch ein Basketballspiel der Pelicans. Außerdem bietet sich natürlich an während des Semesters zu reisen, zum Beispiel im Rahmen eines Roadtrips nach Texas, Miami oder einem Flug Richtung Las Vegas oder New York.
8 Ansonsten sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass man keine große Angst vor Hurrikans oder der örtlich hohen Kriminalität haben muss. Während meines Auslandssemester war es dieses Jahr hurrikantechnisch sehr ruhig und wir mussten nicht einmal evakuiert werden. Aber selbst wenn der Fall eintreten sollte, dass man evakuiert werden muss, habe ich aus Erzählungen gehört, dass die Stadt aus Hurrikan Katrina gelernt hat und alles geordnet und gut organisiert abläuft. Zur hohen Kriminalität in New Orleans kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass man einfach einige unwichtige Viertel meiden sollte. In den Vierteln in denen man normalerweise unterwegs ist, ist die Gefahr das etwas passiert meiner Ansicht nach nicht größer als in München und auch auf dem Campus ist nie etwas Schlimmes passiert. 7) Fazit Ein Auslandssemester an der UNO ist definitiv eine lohnenswerte Sache. Man macht viele neue Erfahrungen, trifft viele neue Freunde und lernt mal einen etwas anderen Teil der Welt kennen. Kulturell unterscheidet sich der Süden der USA meiner Ansicht nach durchaus von Deutschland. Alles wird etwas lockerer genommen und auch das Bildungssystem ist nicht für jedermann. Es ist einfach mehr oder weniger eine weiterführende Schule mit wenig Eigenverantwortung für den Studenten selbst. New Orleans als Stadt ist sicher eine gute Stadt für ein Auslandssemester, da sie wie weiter oben schon erwähnt wirklich viele Möglichkeiten bietet. Der Kostenpunkt für ein solches Auslandssemester liegt wenn man alles zusammenrechnet bei mindestens Euro, auch wenn zu erwähnen ist, dass man als Austauschstudent der Hochschule München von den horrenden Studiengebühren verschont bleibt. Beispielsweise die Austauschstudenten aus Innsbruck mussten meine ich rund 3000 Dollar Studiengebühren zahlen. Zumindest aber der zu meiner Zeit starke Euro hat die Kosten gedrückt.
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