Digitale Transformation in der Energiewirtschaft Kevelaer, September 2015
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- Innozenz Lange
- vor 8 Jahren
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1 Digitale Transformation in der Energiewirtschaft Kevelaer, September
2 Rahmenbedingungen für Versorger ändern sich fundamental Wesentliche Veränderungstreiber Steigerung der Energieeffizienz Dezentrale Erzeugung nimmt zu Erneuerbare Energien mit Zuwachs Restriktivere Regulierungsbedingungen für Netze Wachsende Wettbewerbsintensität und Churn Rates Digitalisierung der Energiewirtschaft Auswirkungen Erosion des Volumenabsatzes und Ertrags Kunden werden Prosumer, zentrale Erzeugung erodiert Verlust an Wertschöpfung, zentrale Erzeugung erodiert Erosion einer stabilen Cash Cow für Versorger Erosion der Kundenbasis Fundamental neue Geschäftsmodelle und neue Wettbewerber Herausforderung und Lösungsoptionen Trotz Volumenrückgang höhere Marge pro Kunde erzielen Angebote, die Versorger weiter an der Wertschöpfung beteiligen Angebote, die Versorger weiter an der Wertschöpfung beteiligen Optimierte Betriebsführung und Asset Mgt. der Netze Neue Ansätze zur Kundenbindung und Bearbeitung Digitalisierung der Netze und der Kunden Digitalisierung ist für Versorger keine Bedrohung oder Risiko, sondern viel mehr ein Lösungshebel und eine Chance um dringend benötigte neue Geschäftsmodelle umzusetzen - 2
3 Die klassische Wertschöpfungskette der Energieversorgung wandelt sich ergänzt durch neue Elemente und weitaus intensivere Interaktion mit Kunden Monodirektionale, traditionelle Elektrizitäts-Wertschöpfungskette Erzeugung Handel Netz Vertrieb Kunde Bidirektionale neue Wertschöpfungskette für Smart Energy mit zusätzlichen Elementen Produktinnovation Vertrieb Produkt & Installation Dienste Betrieb Kunde Produktion Bilanzierung Datenmanagement Kundenbetreuung Prosumer Konstellation Den Kunden in seinem Wandel zum Prosumer zu unterstützen wird zur zentralen Herausforderung für Energieversorger und die Hoheit über die Kundendaten zum essentiellen Erfolgsfaktor 3
4 Im Zuge der Digitalisierung sind eine Vielzahl von Innovationsthemen zu beurteilen und zu prüfen, ob eine Umsetzung Sinn macht oder nicht Strategische Bedeutung Beispiel: Technische Entwicklungen nach Einschätzung von Netzbetreibern mit Einfluss auf das gesamte Geschäftsmodell hoch Infoplatz Marktanbindung Messen im Netz Datenlieferant und Protokolle Security Leitwarte als Service Demand-Side- mittel gering Einspeise- Neue Player Prognosen Virtuelle Kraftwerke Systemdienstleistungen e-cars Cloud-Lösung Entstörungs- Ergonomie Personalbemessung Speicher- Systemintegration Schwarmstrom- kurzfristig mittelfristig langfristig Zeit 4
5 Daten werden auch in der Energiewirtschaft zum Öl der Zukunft zentraler Hebel für bessere Services, neue Angebote und Geschäftsmodelle Neu Gewinnung relevanter Daten Technische Devices mit IT- Schnittstelle: Smart Meter Elektrogeräte Steuerungseinheiten (z.b. Smart Home) Daten von Erzeugungsanlagen Netzdaten (z. B. von Ortsnetzstationen) Klassische Marktforschung Daten aus anderen Quellen (z.b. Wetterdaten, Medien / Internet Nutzung,..) Kooperation mit Partnern bzgl. Datenverknüpfung und Austausch... Datenanalyse Datenselektion nach definierten Kriterien Anonymisierung der Daten Datenverknüpfung Clustering Korrelations-Algorithmen Mittel- und Langfriststatistiken und Trends Echtzeitanalyse Alarmfunktionen... Konvertierung in Services & Angebote Energiemanagement (z.b. Lastmanagement) Demand-Response-Mgt- Lösungen Netzdienstleistungen Asset Blindleistungsmanagement Home Automation Softwarebasierte Energieeffizienzprogramme Vorschläge für Optimierungen Angebote, die über Energie hinaus gehen und die spezifischen Umständen berücksichtigen... Es gilt hier das Highlander-Prinzip : Es kann nur ein Unternehmen mit der Datenhoheit geben der Versorger oder völlig neue Wettbewerber mit IT Hintergrund 5
6 Integration zur Realisierung von Synergiepotentialen: Verzahnung einer hochauflösenden Datenbasis in Vertrieb, Metering, Netz und Erzeugung Smart Generation Smart Grid Smart Metering Smart Home HS MS NS Energieversorger oder Prosumer Mit 1 Sek.-Daten genaues Abbild der IST-Situation in der Erzeugung möglich Verzahnung der dezentralen Erzeugungseinheiten zu einem virtuellen Kraftwerk mit optimiertem Lastmanagement Netzbetreiber Mit 1 Sek. Daten genaues Abbild der IST-Situation im Verteilnetz möglich Damit z. B. Senkung der Netzausbaukosten im NS Netz auf Grund real gemessener Daten Messstellenbetreiber Datenerfassung für Abrechnung und Netzbetrieb in der Regel nur 15 Min.-Werte Upgrade der Smart Meter liefert 1 Sek. Daten und ermöglicht damit Mehrwerte in Vertrieb und Netz Energievertrieb Statt Submetering Disaggregation der 1 Sek.-Daten Rund 80 % bis 90 % des gesamten Stromver-brauchs lässt sich automatisch den Energieverbrauchern des Kunden zuordnen Erst die übergreifende Datenintegration eröffnet das volle Potential zur Betriebs- und Leistungsoptimierung 6
7 Gleichzeitig gibt es auch wichtige neue gesetzliche Vorgaben, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden müssen Die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben resultiert im Worst Case ausschließlich in Kosten Neue EU Grid Codes KRITIS Smart Metering Energieeffizienz Neue EU-Verordnungen für den Betrieb der Netze, notwendig wegen des wachsenden Anteils der dezentralen Erzeugung Erfordert z. B. ein Blindleistungsmanagement für alle Netzebenen Die meisten Codes sind bereits im EU Komitologieverfahren und gelten sofort nach der Verabschiedung n jedem EU-Land Neues deutsches Gesetz für den Schutz der kritischen Infrastruktur, soll ab 2016 gelten Aufbau eines Informationssicherheitssystems erforderlich ISO Zertifizierung BSI als neue, nationale Meldestelle für Cyber-Attacken Grundzüge der neuen Verordnung sehen einen gestuften Rollout von Smart Metern ab dem Jahr 2017 vor Einführung des BSI Schutzprofil erfordert den Aufbau einer PKI Infrastruktur Aufwendige, für die gesamte Branche neue IT Security-Kompetenzen erforderlich Hohe Technologierisiken, da in Europa einzigartiger Ansatz EU Richtlinie für Energieeffizienz, um Energieziele der EU zu erreichen Teilumsetzung der Richtlinie in deutsches Recht mit dem EDL-G im April 2015 Für alle Nicht-KMU Unternehmen sowie die kommunalen Eigenbetriebe ein Energieaudit gemäß EN bis zum erforderlich 7
8 Beispiel neue EU Grid Codes, Engpassmanagement: Neue Prozesse sind schon in der Entwicklung DSOs werden sich in Zukunft an den Prozessen der TSOs anpassen, um ihre Aufgaben regional zu erfüllen 8
9 Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben stellt jedoch eine große Herausforderung für Energieversorger dar und birgt z.t. erhebliche Projektrisiken Beispiel: Projektorganisation Smart Metering Rollout Lenkungsausschuß Projektorganisation Hohe finanzielle und technologische Risiken für ein Projekt mit zwei- bis dreistelligen Millionen-Beträgen Beanspruchung der gesamten Organisation Hohe Aufmerksamkeit der s notwendig Koordination der gesamten Organisation sehr aufwendig Projektleitung und Projektassistenz von dem Tagesgeschäft komplett befreit Zugriff Linienorganisation Vertrieb Marketing Kundenbetreuung IT-Bereich: Eigene Teil-Projektorganisation notwendig Installation der Smart Meter externer Dienstleister Einkauf Risikomanagement Es gibt derzeit wenig Erfahrung in der Energiewirtschaft bei der Umsetzung einer größeren PKI- Infrastruktur eine gute Planung unter Einbindung von Kompetenzpartnern ist erfolgskritisch 9
10 Voraussetzungen für Netz 4.0 : Detaillierte Jahresplanung über mindestens eine Regulierungsperiode IT- Strategische Projektplanung, IT Masterplan IT / TK Controlling Vertragsmanagement Fachbereichs- & Gremienarbeit Projektmanagement u. -controlling Krisen-/ Sicherheitsmanagement Innovations- & Projekt Anwender betreuung CIT PIT Schnittstellenmanagement Comliance Service für Dritte Applikationen HW/ SW Netzwerk Infrastruktur Gliederung der IT nach Energiewirtschaftliche Prozesse Betrieb:Netzführung Betrieb: Netzmanagement Server Hardware, CIT Betriebssystem PIT e, Datenbanken Sicherheits- Infrastruktur Unternehmensfunktionen Kommunikationssystem und -dienste Umspannwerk Trafo Endkunde Legende: intern extern CIT PIT Beratung/ Konzeption Customer Care SAP Reporting Realisierung Betrieb Wartung Services Netz Leitsystem), PSI, Siemens, ABB andere PM, Asset, Netzplanung, GIS, Engineering HP PSI, Siemens, ABB andere TSY oder andere 3 rd Level Support 3 rd Level Support 3 rd Level Support 3 rd Level Support 3 rd Level Support Modems DWDM, SDH Übertra.Netze Richtfunk- Bündelfunk Ethernet- und IP WIMAX Netze Telekom. Dienste incl. Schwarzfallfestigkeit Automatisierungs-, Schutz- und Leittechnik Sender für die Rundsteuerung (TRA) Automatisierungs-, Schutz- und Leittechnik Ferrariszähler Rundsteuergeräte Auftragsmanagement Berechtigungsmanagement Help Desk (1st 2nd Level Support) 10
11 Voraussetzungen für Vertrieb 4.0 : Agilität und Tempo (1) Klassische Wasserfall-Methode Anforderungen Analyse Spezifikation (2) Prototyping und agile Entwicklung Codierung Tests Release Das der teilweise unterschiedlichen Erfolgsfaktoren in Vertrieb und Netz ist eine der wesentlichen Herausforderungen der digitalen Transformation 11
12 Digitalisierungsfahrplan für die nächsten Jahre notwendig, um essentielle strategische Fragen für Energieversorger zu adressieren und zu beantworten Strategie Ressourcen Nationale Gesetzgebung Wettbewerbs- und Marktumfeld Disruptive Technologien (z. B. Big Data) Personal Kapital Kerngeschäftsfelder und Kernkompetenzen identifizieren: Wo wollen wir die Marktführerschaft erreichen? Wettbewerbslandschaft analysieren: Welche neuen Wettbewerber sind durch die Digitalisierung zu erwarten? Evaluation des eigenen Mitarbeiterpotentials: Können wir mit unseren heutigen Mitarbeitern die strategischen Ziele überhaupt erreichen? Potentiale der Digitalisierung: Erlaubt unsere IT-Strategie, die Chancen der Digitalisierung wahrzunehmen? Belastung für die Organisation vermeiden: Können wir nicht strategische Geschäftsfelder outsourcen oder in Kooperation mit anderen Energieversorgern umsetzen? Digitalisierungsstrategie muss alle wesentlichen Geschäftstreiber mit einander verzahnen und offen sein für radikale Veränderungen 12
13 Strategische Zielplanung für Vertrieb, Metering, Netz und Erzeugung systematisch ableiten und als dynamischen Prozess verstehen EU Gesetzesvorhaben Aufbau von Kernkompetenzen Portfoliobereinigung Innovationsprojekte Eigene Projektumsetzung Identifikation der Wachstumsfelder des Unternehmens Growth Potential 1 Hebung Synergiepotentiale Kooperation, Outsourcing Prozesse Überprüfung der Wertschöpfungskette Realisierung Skaleneffekte Kompleme n-täre Partnerschaften Die Chancen der Digitalisierung der Energiewirtschaft müssen in Einklang mit den neuen Gesetzesvorgaben wahrgenommen werden 13
14 KONTAKT Data-Consulting GmbH Rainer M. Bachmann, Geschäftsführer E: Dr. Michael Krumpholz, Partner E: Dr. Stefan Herz, Partner E: 14
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