Führerschein für s Internet?
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- Rudolf Müller
- vor 8 Jahren
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1 Führerschein für s Internet? 15. DEAL TALK im studio dumont in Köln / Deutschland braucht mehr Medienkompetenz / Urheberrecht muss reformiert werden / Google ist zu mächtig Köln. Das Internet ist eine Riesenchance, wir müssen aber lernen damit richtig umzugehen. In diesem Punkt waren sich die vier Podiumsgäste des 15. DEAL TALK am Mittwochabend im studio dumont völlig einig. Wie dieser richtige Umgang denn nun aussehen soll, darüber gingen die Meinungen jedoch auseinander. Der Live-Talk, der mehrmals pro Jahr durch die Kommunikationsagentur ANNÉ SCHWARZKOPF COMMUNICATIONS durchgeführt wird, befasste sich in seiner 15. Ausgabe mit dem Thema Mensch Wie wir das Internet nutzen und wie es uns (be)nutzt. Initiatorin Anné Schwarzkopf moderierte die Runde zusammen mit dem Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, Peter Pauls. Partner des 15. DEAL TALK war der Verlag M. DuMont Schauberg. Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden, zitierte Prof. Dr. Rolf Schwartmann, Leiter der Kölner Forschungsstelle Medienrecht an der Fachhochschule Köln, den Universalgelehrten Albert Einstein. Und schränkte sofort ein: Das gilt aber nicht für das Internet. Das müsse man erst in seinen Grundzügen verstehen, bevor man sich darin so zurechtfinden könne. Die Risiken seien versteckt, weil man weder Grenzen noch Barrieren sehe. Der Jurist ist Experte für Datenschutz und Urheberrecht im Internet. In der Diskussion thematisierte er besonders die Sorglosigkeit vieler User im Umgang mit der Technologie: 47 von 101 Apps, die sich Menschen 1/5
2 bedenkenlos auf ihre Handys laden, verraten den Aufenthaltsort. Das wissen nur die wenigsten, erklärte Schwartmann. Kaum jemand wüsste zudem, dass alles, was man über Google sucht, 15 Monate gespeichert bleibt, nannte der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) ein weiteres Beispiel. Jarzombek ist im Deutschen Bundestag Mitglied des Unterausschusses Neue Medien sowie der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft. Verhältnismäßigkeit sei nun gefordert, so der Politiker, der sich für eine Modernisierung des Urheberrechts einsetzt. Wir müssen die Freiheit im Netz schützen, aber Freiheit erfordert auch Verantwortung." Ein Urheber müsse von den Erträgen seines geistigen Eigentums leben können. Eine Legalisierung von Tauschbörsen lehnt er daher vehement ab. Auch geistiges Eigentum ist Eigentum Entgegen des Bildes in der Öffentlichkeit sei Alles umsonst auch nicht das Ziel der Piratenpartei, entgegnete Dr. Joachim Paul, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion im Landtag von Nordrhein- Westfalen. Wir wollen aber, dass die Künstler selbst entscheiden können, ob sie etwas kostenpflichtig oder kostenfrei ins Netz stellen, so Paul. Das Schlagwort seiner Partei sei freier Marktzugang. Der ist nicht mehr gewährt, wenn ich als Künstler keine andere Wahl habe, als der Gema beizutreten. Der Kölner Filmkomponist, Matthias Hornschuh, der als Experte mit im Publikum saß, verteidigte hingegen die Gema als Institution, die seine Rechte als Urheber wahre. Wenn jemand meine Musik auf YouTube stellt, ohne meinen Namen zu nennen, verdiene ich daran nichts, so Hornschuh. Aber es verdient immer jemand, in diesem Falle wäre es dann der Mutterkonzern Google. 2/5
3 Zur Rolle von Google äußerte sich vor allem auch Oliver Eckert, Geschäftsführer der TOMORROW FOCUS Media GmbH (u. a. FOCUS Online) sowie des Börsenportals Finanzen100.de, die beide zum Burda-Konzern gehören. Google sei für viele Unternehmen ein wichtiger Kooperationspartner, aber gleichzeitig auch ein großer Gegner: ein Frenemy. Wir brauchen Google, um von Kunden schnell gefunden zu werden, erklärte er. Auf der anderen Seite bestehe der Verdacht, dass Google seine Monopolstellung ausnutze, indem es eigene Angebote auf der Liste der Suchergebnisse nach oben platziere. Wir leisten, Google verdient. Das geht nicht, so Eckert. Bildung ist der Schlüssel Die Aufklärung der Nutzer fängt bei der Bildung an, darüber herrschte unter den Podiumsgästen Konsens: Es muss viel mehr Medienkompetenz in die Schulen, betonte Thomas Jarzombek und erntete Zustimmung von Dr. Joachim Paul, der als Medienpädagoge des Landschaftsverbands Rheinland viele Jahre Bildungseinrichtungen beraten hat: Es geht darum, das Medium Internet besser in den Schulalltag zu integrieren, betonte er. Durch Aufklärung in den Schulen erhofft sich die Politik besonders das Problem Cyber Mobbing in den Griff zu bekommen. Im Schnitt wird jeder dritte Schüler Opfer übler Nachrede im Internet. Das kann schlimme Folgen haben, die auch schon Politiker und ihre Ehefrauen, Beispiel Bettina Wulff, zu spüren bekamen. Diskutiert wurde im studio dumont in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Medien. Einige würden mit dem Sittenverfall online ihr eigenes Verhalten offline legitimieren, betonte Prof. Dr. Rolf Schwartmann und verwies dabei auf die jüngste Ausgabe der Sun, 3/5
4 die Nacktfotos von Prinz Harry mit You ve already seen it on the internet übertitelt hatte. Weniger pessimistisch beurteilte Oliver Eckert die Qualität des Journalismus im Internetzeitalter. Es gibt weiterhin journalistische Marken, die für Qualität bürgen, so der ehemalige Journalist, der unter anderem für das Nachrichtenportal Focus Online verantwortlich ist. Natürlich sei durch das Internet alles viel schneller, viel hektischer geworden, jedoch werde trotzdem weiterhin vernünftig recherchiert. Kurzer Clip zum 15. DEAL TALK : 01&bclid= &bctid= Weitere Infos und Fotos unter: Bildmaterial: Pressefoto 15. DEAL TALK Podium Bildunterschrift: Diskutierten beim 15. DEAL TALK zum Thema Internet und Userverhalten (v.l.n.r.): Peter Pauls (Chefredakteur des Kölner Stadt- Anzeigers), Oliver Eckert (Geschäftsführer der Finanzen100 GmbH sowie der TOMORROW FOCUS Media GmbH), Thomas Jarzombek, MdB (Mitglied der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft und des Unterausschusses Neue Medien im Deutschen Bundestag), Dr. Joachim Paul, MdL (Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen), Anné Schwarzkopf (Initiatorin des DEAL TALK und Geschäftsführerin der ANNÉ SCHWARZKOPF COMMUNICATIONS ) und 4/5
5 Prof. Dr. Rolf Schwartmann (Leiter der Kölner Forschungsstelle Medienrecht an der Fachhochschule Köln). Foto: GMBH & CO. KG Abdruck honorarfrei. Bitte senden Sie uns ein Belegexemplar! * * *, die ehemalige Kommunikationssparte der Unternehmensberatung Pálffy + Thöne, bietet Unternehmen, Verbänden, Organisationen und Kommunen im Inund Ausland maßgeschneiderte Kommunikationsleistungen: von der Strategieentwicklung über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Eventmanagement bis hin zu Public Affairs. Die Kommunikationsberatung mit Sitz in Köln vereint über 14 Jahre Erfahrung, Kompetenz, Innovationskraft und Zuverlässigkeit unter einem Dach. Beste Kontakte zu Politik, Verwaltung, Unternehmen und Zivilgesellschaft bringen Menschen zusammen und öffnen neue Räume. 5/5
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