Welche Glasfaser-/Leerrohrsysteme für welchen Ausbau? Die verschiedenen Anforderungen/ein systematischer Überblick
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- Busso Bergmann
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1 Welche Glasfaser-/Leerrohrsysteme für welchen Ausbau? Die verschiedenen Anforderungen/ein systematischer Überblick Veranstaltung Glasfaserausbau aber richtig! Orientierungshilfe für kommunale Planungen VATM Glasfaser Workshop Stuttgart, 08. Mai 2012 Kai Seim, Geschäftsführer Seite 1
2 Inhalt seim & partner planen, bauen und betreiben Typisierung passiver Netze Hinweise zur Nutzung von Synergien Übersicht Verlegeverfahren Beispiel Netzbau zu Lande, zu Wasser, in der Luft Leerrohrtypen und Eignung Anforderungen an Leerrohre ganz pragmatisch Seite 2
3 seim & partner: planen, bauen und betreiben Seit 2006 am Markt Wir haben in unserer langjährigen Praxis gelernt: Breitbandprojekte sind mehrdimensional! Fokus: ländlicher Raum Hauptthemen: Breitbandversorgung, Netzplanung und -bau sowie Netzbetrieb für o Gebietskörperschaften o öffentliche Unternehmen (z.b. Stadt- und Gemeindewerke, Eigenbetriebe) o Private Firmen (Netzbetreiber, Diensteanbieter etc.) Seite 3
4 3 Haupttypen für passive Netze - Einschätzung Verteilnetz mit HDPE-Rohren DN 40/50, LWL-Kabel werden eingeblasen oder eingezogen, Anschlussnetz mit Kabelschutzrohren DN 100 oder größer, LWL-Kabel einziehen, Abzweige mittels klassischer Muffen Verteilnetz mit HDPE-Rohren DN 40/50 (s.o.), Anschlussnetz mit HDPE-Leerrohr DN 50 als Montagehilfe, faserreiches Kabel einblasen, Hausanschlussmuffe in Montagegruppe verbauen. Hausanschluss mittels direkt verlegbarem Minirohr, niedrigfasriges LWL-Kabel (4 o. 12 Fasern) wird eingeblasen. Verteilnetz mit HDPE-Rohren inkl. Mikrorohren, Anschlussnetz auf Basis von Mikrorohrsystemen mit Schächten oder Straßenkabinetten, Hausanschluss mittels direkt verlegbarem Minirohr, niedrigfasriges LWL-Kabel (4 o. 12 Fasern) wird vom Schacht aus eingeblasen. Deutschland, vglw. hohe Stückkosten Norddeutschland, niedrige-mittlere Stückkosten Europa, niedrige-mittlere Stückkosten Seite 4
5 Empfehlung zur Nutzung von Synergien Wer den schrittweisen Aufbau eines Leerrohrnetzes (Nutzung von Sanierungsmaßnahmen, Erweiterungen etc.) in Richtung FttB/H plant, soll bitte auf folgende Punkte achten: 1. Machen Sie ein Konzept und stimmen dies übergreifend ab (Stadtwerke, Straßenbauverwaltung, Energieversorger / Konzessionsträger) 2. Zwangspunkte (Technikzentren / Schächte / Kabinette ggf. Querungen) festlegen: auf diese Punkte arbeitet man später hin 3. Leerrohrsystem festlegen UND DURCHHALTEN 4. Leerrohre + Verlegung als Zusatzpositionen ins eigene Standard-LV einpflegen (automatisierte Bestellsysteme, Lagerhaltung) 5. An qualifizierte Fachfirmen vergeben: das macht ggf. den Unterschied aus zwischen einer Einblaslänge von 2.000m oder 20m (= Bruch) NICHT VERGESSEN: Synergien sind NICHT alles, aber erleichtern viel. Seite 5
6 Übersicht Verlegeverfahren (1) Verfahren Anwendungsgebiet Oberflächen Kosten 1 Verlegung im Kanal Bohrverfahren 3 Verlegung im offenen Graben Asphalt, Fels, schwer gängiges Gelände unbefestigt, befestigt unbefestigt, befestigt mittel bis hoch 2 Abkürzung von Wegen, Anbindung von KVz, Vorteile in anspruchsvollem Gelände (Fallleitungen, Felsböden) Wege- und Trassenkreuzungen, Eingriffsminimierung bei Schutzgebieten (Naturschutz) klassische Bauform 1 mittel bis hoch in Abhängigkeit zur Oberfläche Auswirkung Verkehr kaum wenig stark by seim & partner - eine Marke der seim & giger Beratungsgesellschaft mbh Seite 6
7 Übersicht Verlegeverfahren (2) Verfahren Anwendungsgebiet Oberflächen Kosten Microtrenching insbesondere bei gut erhaltenen Asphaltstrecken Pflug Freileitung in Ortslagen anwendbar im Außenbereich zur Überbrückung langer Trassen, ein felsarmer Untergrund muss gegeben sein in dünn besiedelten Gebieten (bspw. Anbindung von Einzelhöfen); bestehende Masten können mit genutzt werden Auswirkung Verkehr mittel bis stark Asphalt niedrig unbefestigt niedrig mittel (auf Feldwegen wenig) unbefestigt, befestigt niedrig wenig by seim & partner - eine Marke der seim & giger Beratungsgesellschaft mbh Seite 7
8 Beispiel: Netzbau zu Lande, zu Wasser, in der Luft kompletter Neubau, schwierige Topographie alternative Techniken eingesetzt: - ca. 4 km durch Mitnutzung des Kanalleitungsnetzes - ca. 6 km durch Freileitungen, auch Hausanschlüsse - ca. 5 km durch Mitnutzung vorhandener Leerrohrinfrastrukturen, Gemeindebesitz / Privatbesitz - ca. 3 km durch Mitverlegung bei Neubau einer Wasserleitung - ca. 3,5 km durch Privatinitiative - ca. 22 km klassischer Tiefbau Gesamtlänge der Glasfaserkabel umfasst ca. 165 km & partner - eine Marke der s&g Beratungs- und Planungsgesellschaft mbh 2012 by seim Seite 8
9 Leerrohrtypen und Eignung PVC 100 oder 110 oder 120 in Stangenware HDPE 50 oder HDPE 40 endlos Multirohre als Endlosware nicht sonderlich geeignet für Glasfaserkabel, da geeignet für GlasfaserFernkabel verfügbar von 7x14/10 bis 24x7/4 Schächte alle 150 bis 200 m Verbindung von Orten und Ortsteilen und Quartieren direkt verlegbar in Boden Abzweige möglich Hausanbindung KVz-Verbindung für 2 bis 96 (144) Faserkabel o o o o kein Einblasen sondern nur Einziehen möglich Streckenlänge größer 1.000m bis 100 km vor Nutzung Subduct einziehen allenfalls geeignet in Innenstädten möglichst 2 bis 3 Rohre parallel verlegen Mehrfachnutzung möglich durch Microrohre (3 bis 6) Seite 9
10 Anforderungen an Leerrohre ganz pragmatisch Leerrohre müssen dem Druck der Erdmassen standhalten Einsanden nicht vergessen Beblasbarkeit sicherstellen (Einblasen von Microkabeln mittels Druckluft als Installationsmethode) und bei Abnahme dokumentieren lassen (bis zu 10 Bar Druck) Molchdichtigkeit sicherstellen (Einziehen mittels Molch / Ziehstrumpf als Methode zur Installation größerer Kabel) und bei Abnahme dokumentieren lassen Ungenutzte Leerrohre schmutz-, gas- und wasserdicht verschließen Überlängen einplanen für Leerrohre wie GF-Kabel (Ablagemöglichkeiten vorsehen) Mindest-Durchmesser abhängig von der geplanten Kabeldicke dimensionieren: 1,5fach Biegeradien abh. vom Durchmesser und Steifigkeit planen (man kommt nicht um die Ecke, nur um die Kurve) Schächte und / oder Verzweigerschränke nicht vergessen Dokumentation: Trassen einmessen und dokumentieren (ich habe schon Leerrohre gesucht!) Farbige Minirohre vorsehen (Grundlage der späteren Faserdokumentation) Trassenband nicht vergessen (10 20 cm über dem Leerrohr) Mindesttiefen einplanen: 30 cm im grünen Bereich und unter Fußwegen - 60 cm im Straßenbereich Temperaturbereich f. Verlegung: -5 bis +40 C (Rohre schrumpfen! Rohre werden länger!) Begehung einplanen: vor Planung, vor Verlegung, nach Verlegung Seite 10
11 Vielen Dank für Ihr Interesse! Kai Seim Geschäftsführer seim & partner Aarstr Taunusstein Deutschland /69 fon mobil skype: kai.seim Seite 11
12 Breitbandprojekte: Inhalte und Ablauf Seite 12
13 Referenzprojekte: Konzept, Planung, Förderung seim & partner haben BREITBAND-KONZEPTE für folgende Kreise und Gemeinden erarbeitet bzw. arbeiten derzeit daran: Baden-Württemberg Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Gemeinde Sasbachwalden 1, 2, 5, 6 Landkreis Harburg 1, 2 Kreis Coesfeld 1 Gemeinde Sasbach 1, 2 Landkreis Diepholz 1, 4 Kreis Warendorf 1 Gemeinde Brigachtal 1, 2 Landkreis Rotenburg 1, 2, 3, 5 Stadtwerke Nettetal 1 Gemeinde Straubenhardt 1, 2, 5 Bayern sowie weitere Landkreise, Gemeinden und Stadtwerke Landkreis Forchheim 1 1: Machbarkeitsstudie, Bedarfsanalyse, Breitbandkonzept, Netzplanung, Business Case 2: Ausschreibungen Fördermittel 3: Begleitung EU-Notifizierungsverfahren für kreiseigene Breitbandbeihilfe 4: individuelle Unterstützung von Gemeinden 5: Begleitung von Interessenbekundungsverfahren, Ausschreibungen 6: Begleitung beim Aufbau von Gesellschaften Seite 13
14 Referenzprojekte: Realisierung und Bau Für nachstehende Gemeinden haben seim & partner bereits BREITBAND-PROJEKTE geplant und realisiert bzw. die Bauarbeiten werden gerade umgesetzt: Gemeinde Sasbachwalden Planung, Ausschreibungsbegleitung und Bauleitung für ein gemeindeweites Glasfasernetz (FttB) Modellprojekt des Landes Baden-Württemberg (Bauphase und Realisierung bis 2/2011) sowie Aufbau des Betreibers Gemeinde Brigachtal Planung, Ausschreibungsbegleitung und Bauleitung für ein Glasfasernetz (FttB) für Gewerbegebiet Gemeinde Straubenhardt Ausschreibungsbegleitung und Bauleitung Glasfasernetz für Gewerbegebiet Telkos GmbH Planung, Ausschreibungsbegleitung und Bauleitung für ein Glasfasernetz (FttC) für das Kreisgebiet Osnabrück sowie weitere Landkreise, Gemeinden und Stadtwerke Seite 14
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