22. Internationale St. Wendeler Jazztage 30 Jahre Bigband Urknall. WND Jazz

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1 22. Internationale St. Wendeler Jazztage 30 Jahre Bigband Urknall WND Jazz

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3 Jazz We CaN. Zum 22. Mal wird St. Wendel zum Mekka der Jazzliebhaber: Die St. Wendeler Jazztage stehen für ausgefeilte programme und intime atmosphäre zu moderaten eintrittspreisen. Guter Ton und motivierende Beleuchtung vermitteln die Konzerte europäischer Spitzenensembles in gewohnter Qualität. Neu im programm:»jazz für Kinder«mit einem»krimi-mäusical«für die ganze Familie. Das WND Jazz-Team ist bekannt für engagierte Betreuung der Gastmusiker; viele sind aktiv in der Bigband URKNALL. Nun stehen sie selbst auf der Bühne: Das Ensemble feiert mit einer Gala sein 30-jähriges Jubiläum. Danke an Bürgermeister Klaus Bouillon: Er hat von Beginn an die Jazzinitiative ideell und finanziell unterstützt. Als Schirmherr setzt er ein positives zeichen für die weitere zukunft des Festivals. Danke dem Jazzförderkreis-Team, das ehrenamtlich und beherzt alle anfallenden Auf - gaben betreut. Danke den Sponsoren und den medienpartnern, die für die notwendige Präsenz in den öffentlichen Medien sorgen. Ich wünsche Ihnen anregende, spannende und unterhaltsame Stunden. Ernst Urmetzer, Festivalleiter

4 Im Jazz WIrD VerSCHIeDeNHeIT OFFeN ausgespielt Bühne frei für die Internationalen St. Wendeler Jazztage. Dass dieses Festival nun bereits zum 22. Mal stattfindet, ist ein Beleg für die Qualität und die Atmosphäre dieses Jazzwochenendes. Drei Tage voll gepackt mit Konzerten zeitgenössischer Jazzensembles, die auf höchstem Niveau musizieren. Es ist ein Festival, das unter Jazzfreunden als»geheimtipp«weiterempfohlen wird und mit seinen musikalischen Beiträgen wichtige Impulse in die Jazzszene unserer Stadt trägt. International renommierte Bands aus aller Welt bieten dem Publikum faszinierende, begeisternde Klangerlebnisse und dokumentieren die Viel - seitigkeit St. Wendels als Veranstaltungszentrum für unterschiedlichste Kunstrichtungen. Ich freue mich sehr, dass der Jazzförderkreis St. Wendel e.v. dem zeitgenössischen Jazz mit dieser außergewöhnlichen Veranstaltung seit vielen Jahren ein Forum bietet.

5 Gerade im Jazz wird Verschiedenheit offen ausgespielt, Gegensätze werden produktiv genutzt und führen zu etwas Neuem. Die besondere Fähigkeit der Musiker, aufeinander zu hören, musikalisch zu kommunizieren und die individuelle Improvisationsfähigkeit in den Dienst einer gemeinsamen Sache zu stellen, begeistert mich immer wieder neu. Das anspruchsvolle Programm für Jazzer und alle, die daran gefallen finden, braucht den Vergleich mit großen Events auf keinen Fall zu scheuen. Mit den Jazztagen bieten der Jazzförderkreis und die Stadt St. Wendel im Jahr 2012 wieder einmal ein spannendes kulturelles Highlight. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Ernst Urmetzer, der das Festival gegründet, geprägt und in den vergangenen Jahren engagiert, kompetent und zielgerichtet aufgebaut hat sowie dem ganzen Team, das bei der Planung und Durchführung mithilft. Ernst Urmetzer hat die St. Wendeler Jazztage zu einem markenzeichen und Werbeträger weit über die Grenzen der region hinaus gemacht. Last but not least gratuliere ich herzlich zum 30-jährigen Jubiläum des Projektes»Bigband Urknall«. Dieses Vorzeigeprojekt ist in der Schullandschaft des Saarlandes einmalig und aus dem musikalischen Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. Eine so erfolgreiche Maßnahme verdient unser aller Anerkennung. In diesem Sinne wünsche ich ein spannendes Jazzwochenende, interessante Begegnungen und ein erfolgreiches, fröhlich-klingendes Jubiläumsjahr. Mögen all die vielen Aktivitäten umfassende Aufmerksamkeit, Neugierde und Lust auf Mitmachen wecken, damit viele neue Mitglieder den Weg zu» URKNALL«finden. Klaus Bouillon Bürgermeister der Kreisstadt St. Wendel

6 marcin WaSILeWSKI TrIO (pl) CHrISTOpH STIeFeLS ISOrHYTHm OrCHeSTra (CH)

7 Das Marcin Wasilewski Trio spielt Musik von enormer melodischer Schönheit: Lyrisch sind die Stücke, luftig wirken sie, und eine raffiniert versteckte Vertracktheit lässt sie stets organisch daherkommen und dabei doch etwas rätselhaftes in sich tragen. Das sind Klänge, die den Hörer sofort in einen warmen Sog ziehen. Die Polen preschen nicht vorwärts, sie musizieren zart. Weniger ist mehr, ihr minimalismus fasziniert. Solistische Extravaganzen, gar narzisstisches Virtuosentum ist ihnen fremd. Wasilewski setzt am Flügel auf reduzierte Tonfolgen fast schon auf Keith-Jarrett-Niveau, Bassist Slawomir Kurkiewicz intuitiv Kontrapunkte. Michal Miskiewicz, eine Synthese aus Jon Christensen und Jack DeJohnette, erzeugt durch sein spezielles Beckenspiel einen ungeheueren Drive. Auf Augenhöhe, die Hierarchien äußerst flach, spielt die bescheidene Dreierbande um die Mitte 30 schon seit frühester Jugend zusammen. Die Freunde erzählen sich Geschichten, die aus dem tiefsten Inneren kommen und narrative Routiniertheit vieler Jazzproduktionen weit hinter sich lassen. Dieses Trio braucht Vergleiche mit dem Esbjörn Svensson Trio nicht zu scheuen. FreITaG, 20 UHr Christoph Stiefel begeisterte bereits bei WND JAZZ 20 mit seinem Inner Language Trio; dessen hochgradig eigenständige Kammermusik gehört zum Spannendsten, was der piano-jazz zurzeit zu bieten hat. Christoph Stiefel befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit der Verschiebung und Überlagerung rhythmischer muster, inspiriert von einer Kompositionstechnik aus dem Mittelalter, der Isorhythmik, die er seit 1990 in seinem eigenen Trio manifestiert. Es entsteht eine Musik, die gleichzeitig komplex und einfach, intellektuell und emotional, abstrakt und sinnlich ist. Seit Frühling 2012 sind zwei hochbegabte Musiker der jüngeren Generation neu mit dabei im Trio: Arne Huber am Kontrabass und Kevin Chesham am Schlagzeug. Jetzt kommt Stiefel mit der orchestralen erweiterung des Trio-Projektes eine deutsche Erstaufführung in der Besetzung: Sarah Buechi-Gesang, Claus Stoetter-Trompete, Adrian Mears-Posaune, Domenic Landolf- Tenorsaxophon / Bassklarinette, Christoph Stiefel-Piano, Arne Huber- Bass, Kevin Chesham- Schlagzeug. Im September 2012 erscheint die neue CD»Inner Language Trio-live!«.

8 HILDeGarD LerNT FLIeGeN (CH) GILaD atzmon & OrIeNTaL HOUSe ensemble (GB)

9 Hildegard lernt fliegen ist Balsam für mainstream-verstopfte Ohren: Das Berner Sextett schafft das Kunststück, den in Jazzkreisen traditionellerweise mit Skepsis goutierten Humor in packende Musik zu kleiden. Weit ab von musikalischem Einheitsbrei fährt die Musik ein, geht unter die Haut, kitzelt die Knochen und bringt garantiert jeden Saal zum Über kochen. Die große Leidenschaft des Bandleaders Andreas Schaerer ist der instrumentale Einsatz der Stimme. Mal klingt er wie ein ganzes Schlagzeug, imitiert den Klang einer Trompete oder unternimmt eine gesangliche Reise in den fernen Osten. Die Improvisation und vor allem die Interaktion mit den musikern und dem publikum spielen dabei eine zentrale Rolle und 2010 arbeitete er zweimal zusammen mit Bobby McFerrin im Rahmen der improvisierten Oper»Bobble«. Andreas Schaerer-Stimme Matthias Wenger-Alt-, Sopran-Saxophon Benedikt Reising-Bariton-, Alt-Saxophon, Bassklarinette Andreas Tschopp-Posaune, Tuba Marco Müller-Kontrabass Christoph Steiner-Schlagzeug, Percussion, Marimba SamSTaG, 20 UHr Die Musik von Gilad Atzmon und seinem Oriental House Ensemble ist eine Offenbarung. Von Großbritanniens Jazz szene gefeiert, lässt er nun auch verstärkt Deutsch land in den Genuss seiner Kunst kommen. Mit»The Tide Has Changed«begibt sich das Ensemble auf ein Bebop- Terrain voller spannender momente. Multiinstrumentalist Atzmon agiert an diversen Saxophonen, an Klarinette, Sol, Zurna und an Flöten brennt vor energie und verströmt unbändige Spannung. Turbulent! Seine Saxofon-Soli sind von Charlie-Parker-hafter Intensität. Mit seiner Collage aus Bebop und nahöstlichen Klängen versucht der Jazzmusiker und Komponist, die Grenzen sämtlicher Weltanschauungen zu sprengen. Atzmons Agitation geht unter die Haut. Gilad Atzmon kommt mit Frank Harrison-Piano, Yaron Stavi-Bass und Eddie Hick-Schlagzeug.

10 DIe pecorinos (D) mit Dem panamaensemble (D)

11 Krimi-Mäusical»Die Pecorinos«von Franz-David Baumann/Henk Flemming mit dem «Panama-Ensemble«Terzio Verlag München Ein Novum bei WND JAZZ: das sehr erfolgreiche Panama-Ensemble aus München vermittelt Jazzmusik für Kinder in Begleitung von Erwachsenen auf spannende und unterhaltsame Weise im Gewand eines Krimis mit Mäusen. Wanted! Wenn irgendwo, irgendwie und irgendwann Käse gestohlen wird, auf wen fällt dann stets der erste Verdacht? Genau, auf Mäuse! Aber manchmal sind sie unschuldig So unschuldig wie die Pecorinos: fünf Mäuse-Musiker, die Kommissar K. ins Mauseloch gebracht hat. Doch Danny, Dizzy, Charly, Mick und Paul schnappen sich kurzerhand ihre Instrumente und brechen aus. Ihre Flucht führt sie von Hamburg über Liverpool und London nach Paris immer verfolgt von Kommissar K. und seinem Wachtmeister Henry. Mit seinem ersten Mäusical»Inspektor Maus«hat das Panama-Ensemble schon für Spannung gesorgt. Und die Fortsetzung des Krimis aus dem Mäusemilieu wird auch diesmal mit einer Extraportion Jazz garniert! 2011 wurde die Buch/CD-Produktion»Die Pecorinos«mit dem Kinderjurypreis poldi des medienpreises Leopold ausgezeichnet. SONNTaG, 11 UHr In den Konzerten werden dem jungen Publikum auf jeweils verschiedene Arten die Instrumente sowie die Motive erklärt und vorgestellt. Die Kinder werden durch mitsingen und Klatschen in das musikalische Geschehen mit ein bezogen. Kokutekeleza Musebeni, Barbara Mayer, Stefan Noelle-Gesang Henk Flemming-Sprecher, Gesang Franz-David Baumann -Trompete, Gesang Stefan Schreiber-Saxophon, Klarinette Volker Giesek -Klavier Christian Lachotta -Kontrabass Johannes Friebel -Schlagzeug

12 UrKNaLL UrKNÄLLCHeN KNaLLBONBONS

13 Die Bigband URKNALL wurde 1982 durch den Musiklehrer Ernst Urmetzer gegründet und über die Jahre zu einem vorbildlichen Bigband-projekt ausgebaut: Junge Musiker erlernen die Sprache des Jazz altersgemäß auf drei verschiedenen Niveaus: von Jahren in der Bigband»Knallbonbons«, von Jahren in der Bigband»Urknällchen«und darüber für Ehemalige und Fortgeschrittene in der Bigband»URKNALL«, zurzeit im Alter von Jahren. Jazzprofis aus ganz Deutschland vermitteln in regelmäßigen Workshops grundsolide Kenntnisse am Instrument und in der Improvisation. Die drei Bands präsentieren Bigband-Literatur satt quer durch alle epochen, von Swing bis zu modernen Arrangements. Gesangssolistinnen, Lindy-Hop-Tänzer und ehemalige Mitglieder, inzwischen Profi- und semiprofessionelle Musiker, treten als Gäste auf. Bigband Urknall Trompeten: Stefan Butterbach, Florian Dörr, Jens Hinsberger, Georg Wagner, Ralf Baureis, Andreas Schmitt Posaunen: Andreas Hoffmann, Rainer Rigol, Jörg Schwarze, Werner Specht Saxophone: Arno Frey, Jochen Röhrig, Christoph Goergen, Volker Jung, Ralf Linnebach, Kerstin Besch, Leo Baureis Gitarre: Paul Baureis Piano: Arnd Maldener, Joshua Fuchs Bass: Charlie Davis, Michael Eulenstein Schlagzeug: Hendrik Schneider, Roberto Bartone Gesang: Isabel Mlitz SONNTaG, 18 UHr Bigband Urknällchen Trompeten: Florian Dörr, Florian Scherer, Iva Eckert Flöten: Laura Sens, Jennifer Philippi Posaunen: Oliver Strack, Benedikt Wagner Klarinette: Florian Eisenhut Saxophone: as: Christina Kessler, Anna-Marie Zorndorf, Katharina Freude, Anke Scherer, Theresa Mai, Paulina Willms, Carolin Dillinger, ts: Olaf Theis, Lena Brill, Johanna Birkenbach, bars: Leo Baureis Piano: Tobias Alt Gitarren: Paul Baureis, Johannes Bund, Robin Scheid Bass: Noémie McKenzie, Jan Willms Schlagzeug: Simon Willms, Sebastian Ost Gesang: Carmen Mangiardi Bigband Knallbonbons Saxophone: Theresa Mai, Anke Scherer, Johanna Birkenbach Klarinette: Franziska Mai Trompeten: Jérome Ahr, Iva Eckert Piano: Lea Bergerhoff, Bernhard Zosel, Tobias Bleymehl Bass: Tobias Bleymehl, Bernhard Zosel Schlagzeug: Felix Bauer, Jakob Bund, Tim Korycki UND GÄSTe

14 kong/photocase.com/montage

15 TaLeNTe entdeckt UND GeFÖrDerT. JazzLIeBHaBer BeGeISTerT. LeIDeNSCHaFT WeITerGeGeBeN. Kunst im Allgemeinen und Musikkunst im Besonderen sind ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur. Musik verbindet, überwindet Grenzen, kennt keine Sprachbarrieren, ist Sinnbild der Ästhetik des Lebens und eine besonders starke Ausdrucksform. ein Leben ohne musik ist kaum vorstellbar, ohne Musik wäre unsere Kultur um Vieles ärmer. Musik bringt uns anderen Menschen näher und lässt uns Teil großer Gruppen werden, die ein gemeinsames musikalisches Interesse teilen. Musizieren ist einfacher, anregender und inspirierender, wenn man es gemeinsam mit anderen Menschen tut. Eingebunden in eine Gruppe Gleichgesinnter spornt man sich immer wieder zu neuen Höchstleistungen an und erzielt ergebnisse, die man alleine vielleicht nicht erreicht hätte. Das Big-Band-Projekt Urknall des Cusanus-Gymnasiums St. Wendel fördert seit 30 Jahren das gemeinsame Musizieren musikbegeisterter Menschen von Musiklehrer Ernst Urmetzer gegründet, erhalten junge Jazzmusiker in diesem Projekt die möglichkeit, ihre musikalische Begabung unter Beweis zu stellen und weiter auszubauen. Die Bigband Urknall hat in den 30 Jahren ihres Bestehens viele Talente entdeckt und gezielt gefördert. Darüber hinaus hat sie Jazzliebhaber mit ihrem Können und ihrer Spielfreude begeistert und ihre Leidenschaft für den Jazz an andere Personen weitergegeben. Aus dieser Begeisterung entstand in St. Wendel eine lebendige Jazzszene mit regelmäßigen Konzerten und einem internationalen Jazzfestival. Ich freue mich über die großen Erfolge der Bigband Urknall und gratuliere ganz herzlich zum 30-jährigen Jubiläum. Dem Jubiläumskonzert wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf und den Musikerinnen und Musikern weiterhin viel Freude am Jazz. Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes

16 30 JaHre BIGBaND UrKNaLL das saarländische Vorzeige-Projekt am Cusanus-Gymnasium St. Wendel, begeht am 16. September 2012 sein 30-jähriges Jubiläum. Der Name ist Programm und er sagt einiges über Umfeld und Entstehung des Orchesters aus: Wie ein»urknall«platzte anno 1982 die Schüler- Bigband in damals noch karge Kulturlandschaft der Jazzprovinz St. Wendel. Erst bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass ein so elementares Ereignis keineswegs aus dem Nichts entstehen kann: Am Anfang waren eine Schule, ein engagierter pädagoge und viele, viele Bläser. Ernst Urmetzer, seines Zeichens Musiklehrer am Cusanus-Gymnasium St. Wendel, wollte eigentlich ein klassisches Schulorchester gründen. Mangels Streichern gründete er mit den vielen Bläsern eine Bigband, arbeitete sich in die Materie ein. Drei Jahre dauerte es, bis die Band die Abiturfeier- Untermalung hinter sich hatte. Es folgten erste auftritte bei Schul- und Stadtfesten, Teilnahme bei den Landes- und Bundesbegegnungen»Schulen musizieren«, schließlich Kooperation und austauschkonzerte mit Jazzorchestern im Bundesgebiet. Um neben der notwendigen Satzarbeit auch solistische Kreativität zu fördern, bediente sich Urmetzer schon sehr früh mehrtägiger Workshops mit professionellen Jazz-Dozenten, die seitdem

17 ein- bis zweimal im Jahr die Grundlagen der Improvisation vermitteln. In diesem außerordentlich kreativen Klima konnten sich die talentierten Nachwuchsmusiker zu einem ernst zu nehmenden Bigband-Ensemble entwickeln, das über die Landesgrenzen hinweg einen guten ruf genießt. Im dreißigsten Jahr des Bestehens hat sich seit Gründerzeit so manches geändert: Aus dem großen Interesse am Mitjazzen und der Notwendigkeit systematischer Basisarbeit in der Schule erwuchsen zwei Band-ableger, die mittlerweile ebenfalls stattliche»big«-größe erreicht haben:»knallbonbons«heißt die Juniorgruppe (Klasse 5-8); im»urknällchen«versucht die mittlere Generation (Klasse 8-12), sich den Weg zu den Pulten der Fortgeschrittenen zu erschließen. Und die müssen nach ihrem Ausscheiden aus der Schule nicht um ihren Platz im knallenden Kollektiv bangen, denn aus der reinen Schulband ist ein amateur- Orchester von gehobenem Niveau geworden, in dem auch die»ehemaligen«weiterhin den Ton an geben dürfen. Konzerte im In-, Ausland und die Verleihung diverser Förderpreise belegen eindrucksvoll eine äußerst erfolgreiche Entwicklung. Eine weitere Folge: 1989 wurde durch den Kultusminister Breitenbach nach dem Vorbild Urknall das Landesprojekt Jazz TraIN, die Landes- Schüler-Bigband, ins Leben gerufen: Hier können seitdem Schüler aus dem gesamten Saarland die Sprache des Jazz erlernen. Um die Belange des Jazz vor Ort in St. Wendel voranzutreiben, hat sich 1987 aus den Reihen von Urknall der Jazzförderkreis St. Wendel e.v. gegründet. Unter der Leitung des Vorsitzenden Ernst Urmetzer organisiert dieser gemeinnützige Verein regelmäßig Konzerte und das Festival WND Jazz. Ein junges 10-köpfiges Team setzt die Ideen mit viel Herzblut um. Beim Festival wächst die ehrenamtliche Helferriege auf über 30 junge Enthusiasten an. Die Gastmusiker fühlen sich in St. Wendel immer bestens aufgehoben. Nicht selten durften die Jazzfans sogenannte Sternstunden erleben, ein Kompliment für den Verein. Klaus Bouillon, Bürgermeister der Stadt St. Wendel, hat die Impulse dieses Umfeldes aufgegriffen und die St. Wendeler Jazztage als festen Bestandteil des städtischen Kulturangebotes festgeschrieben. Damit hat die schulische Basisarbeit eine Krönung erfahren: Die Jazzinitiative an der Schule beeinflusst das Musikleben einer ganzen Stadt. In Abwandlung des Werbeslogans der Stadt:»In St. Wendel tut sich was«heißt es seitdem bei den Urknallern:»In St. Wendel tuut s!«bleibt zu hoffen, dass es noch lange und oft»tuut«. Markus Frey

18 KeINe atempause, GeSCHICHTe WIrD GemaCHT 1981 Aufbau eines Blechbläserensembles durch Musiklehrer Ernst Urmetzer 1982 Gründung der Bigband URKNALL ab 1983 Auftritte im Saarland und Rheinland-Pfalz Teilnahme an allen Landesbegegnungen»Schulen musizieren«,»tagen der Schulmusik«in Saarbrücken, Saarlouis, Neun kirchen und Merzig, der 4. Bundesbegegnung»Schulen musizieren«in Gütersloh, der 10. Bundesbegegnung»Schulen musizieren«in Ingolstadt ab 1986 Konzertreisen: Bayreuth, Gütersloh, Bremen, Hamburg, Dortmund, Soltau, Verden, Schneverdingen, Ingolstadt, Besançon, Osna brück, Idstein, Bingen, Lübeck u.a. Austausch-Begegnungen mit Schul- Bigbands aus Idar-Oberstein, Hamburg, Bremen, Soltau, Saarbrücken, Lübeck 1987 Erster Workshop mit Jazzprofis, in Folge alljährlich Gründung des Jazzförderkreises St. Wendel e.v. Große Jubiläumskonzerte alle 5 Jahre Anschaffung von Verstärkern, PA-Anlage und Leihinstrumenten: Saxophone, Trompeten, Posaunen, Kontrabass 1989 Organisation»1. Internationale St. Wendeler Jazztage«Festivals: Urknall 1990 bei»2. St. Wendeler Jazztage«mit Oslo 13 aus Norwegen, 1991 beim Saarbrücker Jazzfest, 2002 bei»12. St. Wendeler Jazztage«, 2010 beim Idsteiner Jazzfestival ausbau des projektes: 1987 Erweiterung um Bigband 2»Urknällchen«1990 Erweiterung um Bigband 1, der Nachwuchsband»Rambazotti«Leitung: Matthias Ernst 1994 Übernahme von»rambazotti«und Umbenennung in»knallbonbons«durch Musiklehrer Ernst Urmetzer 1997 Produktion der CD»Bigband Urknällchen«beim SR, Studio 2 preise: 1992 Saarländischer Förderpreis Musik des Sparkassenverbandes Saar 2002 Förderpreis der Landesakademie für musischkulturelle Bildung in Ottweiler 2002 Marching-Brassband-Projekt zusammen mit der Schulband»Blue Date«des Gymnasiums am Schloss in Saarbrücken, Leitung Matthias Ernst 2004 Auszeichnung des Projektes beim Kongress «Kinder zum Olymp! Wege zur Kultur für Kinder und Jugendliche«der Kulturstiftung der Länder in Leipzig Wettbewerbe: 2007 Landessieger beim Saarländischen Orchesterwettbewerb Platz beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Osnabrück 2009 Landessieger beim Saarländischen Wettbewerb Jugendjazzorchester Platz beim Bundeswettbewerb Jugendjazz orchester in Bingen 2012 Weiter geht s!

19 Klaviere & Flügel Holz- & Blechblasinstrumente Noten Musikfachliteratur CDs - Klassik & Jazz Sämtliches Zubehör Musikschule Meisterwerkstätten SR-Shop: Tickets Bücher CDs MUSIKHAUS ARTHUR KNOPP Das große Musik- und Pianohaus an der Saar Futterstraße Saarbrücken Telefon: (0681) info@musikhaus-knopp.de

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22 UrKNÄLLCHeN ist eine Schulband, die ganz schön losgeht: Chaotisch im besten Sinne, wo immer es möglich ist vom Stadtfest bis zum Gottesdienst und diszipliniert, engagiert und konzentriert, wo immer es nötig ist. Als Band ist Urknällchen insbesondere auch eines: eine echte Gruppe. Hier kann sich jeder auf jeden verlassen. O-Ton Bandleader:»Zu jedem Auftritt fahre ich mit einem guten Gefühl. Da brennt nichts an.«27 Musiker 14 Mädchen und 13 Jungs zwischen 15 und 20 Jahren spielen ihre Musik: Jazzrock, Funk, Rock, Latin, Swing und Pop. Noémie:»Hier kann ich die Musik spielen, die mir Spaß macht. In der Region St. Wendel die beste Möglichkeit.«Iva:»Mir gefällt vor allem die Art, wie wir arbeiten: in bester Teamarbeit.«Paul:»In St. Wendel stimmt das Umfeld in Sachen Jazz: Viele Gastkonzerte und das Festival WND JAZZ.«Der Kern der Band spielt schon seit vier Jahren zusammen. Mal wird eine Session vom Zaum gebrochen, mal in 30 Minuten eine Combo für eine Privatfeier organisiert. Bis zu 10 Auftritte spielt Urknällchen im Jahr: in Schulen, Konzertsälen, bei Stadtfesten, Empfängen, Gottesdiensten, Preisverleihungen oder beim Rundfunk: Die Band kommt an.

23 WOrKSHOp-arBeIT mit JazzprOFIS»Jazz ist ein musikalisches modell, das unserer demokratischen Gesellschaftsstruktur entspricht ideal für eine ganzheitliche musikerziehung.«ernst Urmetzer Viele Jazzprofis aus ganz Deutschland pflegen zum Projekt Urknall eine feste Zusammenarbeit durch ihre Dozententätigkeit bei den Workshops, allen voran die Jazzer aus der Region: Saxofon: Peter Decker, Heinz- Dieter Sauerborn (Frankfurt), Johannes Müller, Peter Weniger (Berlin), Trompete: Ralf Himmler alias»mosch«, Ingolf Burkardt (Hamburg), Jörg Engels (Köln), Stefan Zimmermann (Mannheim), Matthias Knoop (Köln) posaune: Paul Schütt (Mainz), Andreas Schickentanz (Köln), Christof Thewes, Felix Fromm (Mannheim), piano: Mike Schömehl (Mainz), Hubert Nuss (Köln), Gitarre: Susan Weinert, Jo Ambros (Berlin), Bass: Martin Weinert, Schlagzeug: Elmar Federkeil, Stephan Brandt, Thomas Alkier (Hamburg), Torsten Krill (Stuttgart), Gesang: Anne Czichowsky (Stuttgart).

24 ImpreSSUm WND Jazz ist eine Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins Jazzförderkreis St. Wendel e.v. und der Kreisstadt St. Wendel in Zusammenarbeit mit dem Cusanus Gymnasium St. Wendel Jazzförderkreis St.Wendel e.v. Brückwiesstraße 20, St.Wendel, mit Unterstützung durch Kreisstadt St. Wendel zimmer. büro für ehrliche werbung, Saarbrücken Minister für Bildung und Kultur Saarland Sporttoto GmbH Saarländischer Landesverband Jazz e.v. Landkreis St.Wendel Kreissparkasse St.Wendel und Sparkassenverband Saar Hughes & Kettner Förderverein des Cusanus Gymnasiums Festivalleitung Ernst Urmetzer Design zimmer.büro für ehrliche Werbung Website Lorenz Tandetzki

25 F oto: Josef Bonenberger Licht- und Tontechnik TRIACS Veranstaltungsort Saalbau St. Wendel, Balduinstraße 45 Tickets Freitag oder Samstag: 22/16 C VVK 24/18 C Abendkasse Sonntag Die Pecorinos, Familienticket: 1 0C VVK 12 C Tageskasse So Uhr Bigband Urknall: 12/8 C VVK 14/9 C Abendkasse Festivalpass (alle Veranstaltungen): 49/39 C VVK 53/43 C Abendkasse e rmäßigung Schüler, Studenten, Schwerbehinderte (mit Ausweis) JFK-m itglieder2c weniger als im Vorverkauf (per Mail oder Abendkasse) Vorverkauf St. Wendel: Buch und Papier Klein, Marios Musikladen, Vorverkauf Saarbrücken: SR-Shop im Musikhaus Knopp, Tickets per e - m ail: wndjazz.de/tickets Unterkünfte , touristinfo@sankt-wendel.de Städtischer Wohnmobil-Platz: Stets aktuelle Infos unter: contact@wndjazz.de

26 OHNe euch Wȧ. re WND Jazz NIe zu Dem GeWOrDeN, WaS es HeUTe IST. DaNKe SpONSOreN. zimmer. büro für ehrliche werbung Der Saarländische Rundfunk, SR 2 KulturRadio, wird die Konzerte aufzeichnen und zeitversetzt senden. DaNKe HeLFer. Tobias Alt, Paul und Leo Baureis, Johanna Birkenbach, Christoph und Tina Cerovsek, Alfred Diehl, Iva Eckert, Michael Eulenstein, Christoph Goergen, Jens Hinsberger, Volker Jung, Heinz W. Kuhn, Maike Puhl, Noémie McKenzie, Daniel Neumann, Christina Scheer, Laura Sens, Christiane Sikora, Oliver Strack, Werner Strass, Esther & Lorenz Tandetzki, Raimund Wilhelm, Jan & Simon Willms, Anna-Marie Zorndorf u.a.

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28 Sound made in St. Wendel Tower of Power