Beteiligungsqualifizierung für Leiharbeitnehmer/-innen
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- Gotthilf Becker
- vor 8 Jahren
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1 Beteiligungsqualifizierung für Leiharbeitnehmer/-innen... nachhaltige Wertschöpfung durch Einbettung in betriebliche Verantwortungsstrukturen Inhalt: Einführung Stoff- und Zeitplan Präsentationsfolien (Workshop) Das folgende Dokument beinhaltet eine Schulung (Präsentation), entsprechende Anleitungen für den Moderator/die Moderatorin sowie unterstützende Arbeitsblätter für die Teilnehmer/ - innen. Benötigtes Zeitfenster: ca. 2 bis 4 Zeitstunden, je nach betrieblichen Aufgaben und Funktionen für Leiharbeiter/-innen. 1 / Tool:
2 Einführung Einbettung von Leiharbeitnehmern und Leiharbeitnehmerinnen Der Stoff- und Zeitplan der Schulung zur Nutzung der betrieblichen Werkzeuge für eine wertschätzende Eingliederung von Leiharbeitnehmern und Leiharbeitnehmerinnen in betriebliche Beteiligungsstrukturen beinhaltet folgende Inhalte: Einführung in das Thema: Beteiligung von Leiharbeitnehmern an betrieblichen Verantwortungsbereichen- Integrationskonzept und Beteiligungsmöglichkeiten Betriebliche Aufgaben und Funktionen: Grundsätze der Arbeitsgestaltung Verschwendungspotenziale Information und Kommunikation Ideenmanagement Konfliktmanagement Der Beteiligungsprozess: Übernahme von Rollen und Aufgaben Einarbeitung und Einweisungen Einbettung in betriebliche Strukturen Das Ziel der Beteiligungsqualifizierung der Leiharbeitnehmer/-innen ist eine schnelle Eingliederung in Funktionen der betrieblichen Strukturen, wie sie auch die neben ihnen arbei - tenden Stammbeschäftigten ausüben. Damit sollen die Leiharbeitnehmer/-innen schnell alle wesentlichen betrieblichen Zusammenhänge verstehen, ihre betrieblichen Anforderungen und Chancen erkennen und so schnell wie möglich effizient und effektiv zum betrieblichen Ergebnis beisteuern können. Dazu gehören neben den normalen Arbeitnehmerrechten insbesondere solche Aufgaben und Funktionen, wie sie z. B. durch Gruppenarbeit zur Erhöhung der Selbstverantwortung eingeführt worden sind: Verantwortungsbereiche für Ordnung und Sauberkeit, Gesundheit und Arbeitssicherheit, Verbesserungswesen, Anlernen und Qualifizierung usw.; dieses be deutet, dass einer aus der Arbeitsgruppe, sei es ein Stammbeschäftigter oder ein/e Leihar beitnehmer/- in, für dieses Themenfeld in der Arbeitsgruppe Verantwortung übernimmt und für sich und die anderen auf Einhaltung der betrieblichen Vorgaben achtet. 2 / Tool:
3 Das Schulungskonzept Die Durchführung dieser Beteiligungsqualifizierung erfordert einen Zeitraum von 2 bis 4 Stunden, je nach Intensität und der Anzahl der betrieblichen Verantwortungsbereiche und sollte nach den ersten 4 bis 6 Wochen durchgeführt werden. Die Zielgruppe ist die Arbeitsgruppe, Leiharbeitnehmer/-innen und Stammbeschäftigte, da die Verteilung von Verantwortlichkeiten ein Abstimmungsprozess in der ganzen Arbeitsgruppe beinhaltet. Der direkte Vorgesetzte sollte in der Regel an der Schulung teilnehmen. Die Materialien sind so aufbereitet, dass sie von einem betrieblichen Experten, der sich mit Qualifizierung beschäftigt, angewandt und angepasst werden können. Eine inhaltliche Erweiterung der Materialien ist deshalb nötig, da nur solche Aufgaben und Funktionen, also Verantwortungsbereiche angesprochen werden können, die betrieblich existieren und zu denen entsprechende spezifische betriebliche Arbeitsanweisungen und Dokumentationen vorliegen. Deshalb sind die hier zur Verfügung gestellten Unterlagen nur beispielhaft zu ver - stehen. Der Stoff- und Zeitplan ist daher an den entsprechenden Stellen mit den betrieblichen Arbeitsanweisungen oder Dokumenten zu versehen, nicht existierende Inhalte sind zu strei - chen, weitergehende Inhalte zu ergänzen. In folgenden Schritten ist betriebsspezifisch vorzugehen: 1. Auswahl und Festlegung der hier angebotenen Werkzeuge und Dokumente für den jeweiligen Betrieb, 2. Anpassung der hier dargestellten Werkzeuge an die betrieblichen Bedingungen, wenn notwendig, wie z. B. die Unternehmensmappe oder das betriebliche Ideenund Konfliktmanagement, 3. Durchführung der Schulung durch einen betrieblichen Experten, der über Lehr - und Lernerfahrungen verfügt, 2 bis 4 Stunden, 4. Dokumentation aller vereinbarten betrieblichen Einbettungsmaßnahmen im Aufgabenübertragungsblatt. 3 / Tool:
4 Stoff- und Zeitplan Beteiligungsqualifizierung für Leiharbeitnehmer/-innen (LAN) Die Schulung kann den betrieblichen Modalitäten entsprechend inhaltlich/zeitlich angepasst werden. Hinweis zur zeitlichen Planung: Die Schulung ist für 2-4 Zeitstunden konzipiert, je nach betrieblichen Beteiligungsstrukturen. Hinweis zur inhaltlichen Planung: Mit F1 bis F8 sind die beispielhaften einzusetzenden Materialien nummeriert, die im Regelfall durch die betriebsspezifisc hen Dokumente zu ersetzen sind. Zeit Was (Inhalte) Wozu (Ziele) Womit (Methoden, Werkzeuge) 08:00 Begrüßung, Organisatorisches, Auftrag an die Schulung, Erwartungen 08:15 Einführung in das Thema: Beteiligung von Leiharbeitnehmer/-innen an Betrieblichen Verantwortungsbereichen - Zeiten, Verpflegung, Fotoprotokoll, Ablauf der Schulung - Ziele der Schulung, Auftrag durch den Vorgesetzten - Erwartungsklärung - Sensibilisierung, Rolle der Leiharbeitnehmer/-innen im Unternehmen - Arbeitsaufgaben, fachlich und überfachlich und Verantwortlichkeiten - Arbeitsstrukturen, z. B. Gruppenarbeit - Betriebliche Anforderungen Folienpräsentation F1: Integrationskonzept Mitschrift auf Karten Folienpräsentation F2: Beteiligung von Leiharbeitnehmer/-innen 4 / Tool:
5 Zeit Was (Inhalte) Wozu (Ziele) Womit (Methoden, Werkzeuge) 08:45 Betriebliche Aufgaben und Funktionen: - Grundsätze der Arbeitsgestaltung - Verschwendungspotenziale - Information und Kommunikation - Verschwendungsanalyse - Ideenmanagement - Konfliktmanagement 10:00 10:15 Kaffeepause 10:15 Der Beteiligungsprozess: - Übernahme von Rollen und Aufgaben - Einarbeitung und Einweisungen - Einbettung in betriebliche Strukturen - Klärung aller betrieblichen Werkzeuge zur aktiven Beteiligungsrolle der Leiharbeitnehmer/-innen - Kennenlernen dieser Werkzeuge - Erarbeiten aktueller Handlungsbedarfe, Optimierung der Prozesse - Jede/r Leiharbeitnehmer/-in übernimmt in zeitnaher Perspektive eine verantwortliche Rolle - Vereinbarung zum Vorgehen, um diese verantwortliche Rolle und Aufgaben übernehmen zu können - Erarbeiten aktueller Handlungsbedarfe, Optimierung der Prozesse Folienpräsentation Dokumentationen: F3: Grundsätze der Arbeitsgestaltung F4: Verschwendungspotenziale F5: Info- und Kommunikationsregeln F6: Ideenmanagement, KVP und BVW F7: Konfliktmanagement In Absprache mit der Arbeitsgruppe, dem Arbeitsbereich F8: Aufgabenübertragungsblatt 11:45 bis 12:00 Abschluss Seminarfeedback Stimmungsbarometer, mündliche Abfrage 5 / Tool:
6 Beteiligungsqualifizierung für Leiharbeitnehmer/-innen... nachhaltige Wertschöpfung durch Einbettung in betriebliche Verantwortungsstrukturen
7 F1 Integrationskonzept Leiharbeitnehmer und Leiharbeitnehmerinnen (LAN) LAN sind uns willkommen, sie helfen uns, saisonale Schwankungen und unerwartete Auftragsspitzen zu beherrschen Eine systematische Einführung der LAN ist uns wichtig Unsere Vorgesetzten haben den Auftrag, LAN in die betrieblichen Strukturen einzubetten LAN werden gerne von uns in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen, wenn es die betrieblichen Bedingungen erlauben
8 F2 Beteiligung von Leiharbeitnehmer/-innen (LAN) LAN sind es gewohnt, sich häufig auf neue Aufgaben und Situationen einzustellen LAN haben andersartige Erfahrung, die wir nutzen möchten LAN haben noch nicht die betrieblichen Scheuklappen LAN stellen Fragen, die uns zu neuen Antworten und Sichtweisen führen LAN erfordern eine stetige Auseinandersetzung mit Lernen im Prozess der Arbeit LAN fördern solidarisches Verhalten in unserer Belegschaft
9 F2 Beteiligung von LAN - Verantwortungsbereiche Ordnung und Sauberkeit ( 5 S ) Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) Arbeitssicherheit (ASI) Qualität (QS) Anlagen- und Maschinenverfügbarkeit (TPM) Materialverfügbarkeit (Kanban) Qualifizierung und Anlernen Werkzeuge Dokumentation
10 F3 Grundsätze der Arbeitsgestaltung in unserem Unternehmen Alle Ideen und Anregungen zur Verbesserung von Prozessen und Abläufen müssen folgende Grundsätze unserer Arbeitsgestaltung berücksichtigen: Die Just in Time Regeln (die 5R) am Beispiel von einem Boxenstopp in der Formel 1 Just in Time - 5R Das richtige Teil In der richtigen Qualität Zum richtigen Zeitpunkt In der richtigen Menge Am richtigen Ort Reifen neu und vorgewärmt wenn das Auto einfährt 4 Stück am Haltepunkt
11 F3 Grundsätze der Arbeitsgestaltung in unserem Unternehmen Die Grundprinzipien der effizienten Arbeitsgestaltung: - Standardisierung - Visualisierung - Ergonomie - Konsequenz - Nachhaltigkeit
12 F3 Grundsätze der Arbeitsgestaltung in unserem Unternehmen Das 0-Fehler-Prinzip steht für die ständige Verbesserung und Stabilisierung der Prozesse Realisierung der Fließfertigung durch Kopplung und Ausrichtung der Prozesse Das Erreichen eines Rhythmus durch Austakten der Arbeitsinhalte Der nachgelagerte Prozess holt sich nur die Teile die er benötigt Verbesserung und Stabilisierung aller Prozesse im Unternehmen
13 F3 Grundsätze der Arbeitsgestaltung in unserem Unternehmen Stabile Prozesse erfordern hohe Teilequalität und hohe Anlagenverfügbarkeit
14 F4 Verschwendungspotenziale Arten der Verschwendung im Herstellungsprozess: 1. Überproduktion 2. Bestände 3. Transport 4. Wartezeiten 5. Fläche 6. Ausschuss/Nacharbeit 7. Bewegung 8. Gesundheitsrisiken 9. Doppelprüfungen 10. Energieverbrauch Das Erkennen von Verschwendung ist der erste Schritt zum Erfolg.
15 F4 Verschwendungsarten in unserem Unternehmen Die einzig wirksame Methode zur Reduktion von Verschwendung ist die Wegnahme der scheinbaren Sicherheit Probleme werden verdeckt Beispiele: Maschinenausfälle Fehlendes Material Engpässe in der Fertigung Qualitätsmängel Probleme werden transparent Einfache Identifizierung Zwang zur schnellen Problemlösung Beseitigung der Ursachen Die Lösung von Problemen ermöglicht eine Produktion mit niedrigen Beständen.
16 F5 Informations- und Kommunikationsregeln Jeder ist verpflichtet, Informationen zu geben und zu holen Bei Informationen wählen wir in der Regel die Schriftform Wir halten uns an die betrieblichen Gesprächsregeln Wir suchen nach Lösungen, nicht nach Schuldigen Bei Nichtverstehen fragen wir nach Wir reden miteinander und nicht übereinander Vereinbarungen und Zusagen halten wir ein
17 F6 Ideenmanagement, KVP und BVW KVP - Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Liegt im eigenen Arbeits- und Aufgabenbereich der Gruppe und des Einzelnen. Der Arbeitsauftrag ist durch die Gruppenarbeit gegeben und dient der Reduzierung von Verschwendung am Arbeitsplatz. BVW - Betriebliches Vorschlagswesen: Gehört nicht zum eigenen Arbeits- und Aufgabenbereich des Einreichers. Die Ideenentwicklung erfolgt ohne Arbeitsauftrag eines Vorgesetzten.
18 F7 Konfliktmanagement Bei Uneinigkeit suchen wir nach einer einvernehmlichen Lösung in der Arbeitsgruppe. Gelingt uns das nicht, entscheiden wir mit der einfachen Mehrheit der Gruppenmitglieder. Jeder hat sich an diese Entscheidung zu halten und trägt diese mit. Bei einer Abweichung von dieser Vereinbarung gibt es eine Erinnerung durch den Gruppensprecher. Nach der einmaligen Erinnerung folgt ein 4-Augengespräch mit dem Gruppensprecher. Hat dieses keinen Erfolg, führen wir ein 6-Augengespräch mit einem Vermittler. Führt dieses nicht zum Erfolg, muss der Vorgesetzte informiert werden.
19 F8 Aufgabenübertragungsblatt
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