Energieholzlogistik in Nord-Ost-Brandenburg. Mareike Schultze, Forschungsgruppe Verkehrslogistik
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- Jan Albrecht
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1 Energieholzlogistik in Nord-Ost-Brandenburg Mareike Schultze, Forschungsgruppe Verkehrslogistik
2 Holz als Wachstumsmotor im ländlichen Raum Verteilung der Arbeitsplätze der Wertschöpfungskette Forst und Holz nach Raumtypen Wertschöpfungskette gesamt Forstwirtschaft Rundholztransport Energieerzeugung 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% Kernstädte Verdichtetes Umland Ländliches Umland Ländlicher Raum Quelle: Steffens, H.; Bombosch, F. (2007) Holzwirtschaft Jobmotor im ländlichen Raum, Holz-Zentralblatt 134, Nr. 27 S. 757 und 758
3 Herausforderung: Wertschöpfung in der Region halten! Entwicklung des Umsatzes und der Beschäftigung der Forstwirtschaft in BB Anzahl Beschäft igt e Was brauchen wir? - Dezentrale Nutzung Umsat z 80 [Mio ] Quelle: Hagemann, Wirtschaftlich tragfähige Unternehmensnetzwerke im ländlichen Raum
4 + Hochschulübergreifende Forschungsgruppe Regionale Energieholzlogistik Prof. Dr.-Ing. Herbert Sonntag ; Prof. Dr. Hans-Peter Piorr 02/ / 2011 Entwickeln und Test von Konzepten für Logistikkooperationen von KMU im Energieholzsektor für eine verstärkte Mobilisierung und dezentralen Nutzung von Energieholz. Investition in Ihre Zukunft! Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg
5 Die Untersuchungsregion 4 Ämter für Forstwirtschaft Potenzial im Jahr 2016 Dendromasse gesamt 550 tsd. t p.a. 16 % Energieholz, 58 % Industrieholz ca Privatwaldbesitzer mit ø 4-5 ha In der Region: 22 mittlere und große Abnehmer Bedarf > t p.a. > 70 Forstliche Zusammenschlüsse Einfluss auf die Region: 18 mittlere und große Abnehmer Bedarf > t p.a. Transportgewerbe Initiativen und Netzwerke Forstliche Dienstleister Landwirtschaftliche Dienstleister Landschaftspflege Abbildung: Holzabnehmer stofflich und energetisch mit Einfluss auf die Untersuchungsregion
6 Nord-Ost-Brandenburg Waldholzpotenziale Öffentlicher Wald Privatwald 50 % : 50% Modellierungsergebnisse aus dem Projekt DENDROM Referenzszenario für das Jahr 2016, Muchin, Bilke, Böge 2008
7 Nord-Ost-Brandenburg Alternative Quellen Straßenbegleitgrün Agrarholz t atro/a
8 Wachstumsmarkt Energieholz in Nord-Ost-Brandenburg? - Kleinmengen aus Wald und Landschaft - Zukunftsmarkt Agrarholz? - Mobilisierung abhängig von Akteuren vor Ort Dienstleister = Puffer zwischen Produktion und Nutzung Versorgungssicherheit Mengenbündelung Qualitätssicherheit Wirtschaftlichkeit (tragfähige Kosten, faire Preise).
9 Dienstleister Wo besteht Handlungsbedarf? SWOT-Analyse Dienstleistungen für die stoffliche Dendromassenutzung SWOT-Analyse Dienstleistungen für die energetische Dendromassenutzung Quelle: Hagemann, 2008 Stärken Know-how regionale Kompetenz Starkholzeinschlag eigene Weiterverarbeitung Chancen sinkend durch Konkurrenzdruck stabile regionale Geschäftsgrundlage fachlich qualifizierte Arbeit Stärken Preis und Mengenabkopplung vom stofflichen Markt Chancen wachsender Markt Schwächen begrenzte Kapazitäten Konkurrenzverhalten der großen Werke Kapitalausstattung Organisationsaufwand Risiken unkalkulierbarer Markt Kapitalbindung Kostendruck Wegfall von Fördermitteln Schwächen kaum Flächenpotenzial und Logistik für einen gezielten Dendromasseanbau Risiken Trägt sich das Prinzip auf Dauer?
10 Lösungsansatz Kooperation in regionalen Unternehmensnetzwerken mit unternehmensübergreifenden Logistikprozessen Kleine Unternehmen -Lokale Netzwerke - Direkte Kontakt zu Waldbesitz und Abnehmern - Flexibilität - Persönliche Qualitätssicherung Mittelgroße Organisationseinheit - Bündelung von Mengen und Dienstleistungsangeboten -Skaleneffekte - mehr Optionen bei Logistikorganisation guter Zugang zu Kleinmengen geringer Verwaltungs- und Kommunikationsaufwand hohe Versorgungssicherheit große, kundenorientierte Produktpalette geringe Distanzen Wirkungsbereich regional gute Auslastung von Kapazitäten bessere Rentabilität von Investitionen
11 Möglichkeiten der Logistikkooperation im Energieholzsektor Betriebsübergreifende Nutzung von Ressourcen: Technik (Ernte, Aufbereitung, Trocknung, Transport) Infrastruktur (z.b. Regionale Lager- und Aufbereitungsplätze Betriebsübergreifende Informationsflüsse - virtuelle Marktplätze - webbasierte Auftragsvergabe Betriebsübergreifende Planungsprozesse - Ernte, Aufbereitung, Transport Betriebsübergreifende Logistiksteuerung - z. B. Lieferabruf, Tourenoptimierung Betriebsübergreifendes Leistungsangebot z.b. Bildung von Versorgungsnetzwerken
12 Logistikkooperation - Kooperatives Logistik- und Versorgungsnetzwerk Prinzip: Ein Wirtschaftsraum wird mit einer betriebsübergreifenden Planung versorgt Minimale Transportdistanzen Optimal dimensionierte Terminals Einsparpotenzial: 20 40% gegenüber der unkoordinierten Versorgung Fazit zum Aufbau von Terminals (Hubs): - essentiell bei knappem Angebot - ganz ohne Hubs geht es nicht - Industrielle Hubs sind nur günstig, wenn diese in Synergie mit der Holzindustrie betrieben werden Quelle: Rauch, P.; Gronalt, M., Häuslemayer, H. (2007) BioLog 1 Überregionales Logistik und Versorgungsnetzwerk für Holz-Biomasse, Wien
13 Logistikkooperation Betriebsübergreifende Tourenplanung Projekt: Optimierung des Rundholztransportes durch betriebsübergreifende Tourenplanung Raum Augsburg, 10 Speditionen, 39 Lkw, Auswertung von > Touren Einsparpotenzial bei zentralisierter Tourenplanung mittels Dispositionssoftware gegenüber unkoordinierter Planung (Ist) Kooperationsmodelle -(zentral verfügbare Informationen) -geschlossene Tauschbörse -Generalunternehmer -externer Logistikdienstleister 0 Lastfahrt Leerfahrt Anfahrt Gesamt Quelle: Korten, S. (2008), Weniger Leerfahrten durch betriebsübergreifende Tourenplanung, Vortrag im Rahmen des 13. Forstlichen Unternehmertag, 19. März 2009 in Freising
14 Ziele und Maßnahmen des Projekts Best Practice in die Region holen - Informationen Best Practice der Energieholzlogistik auf - Veranstaltungen und Workshops mit Experten aus anderen Regionen Best Practice in der Region schaffen - Analyse der Voraussetzungen und des Handlungsbedarfs - Konzepte für eine unternehmensübergreifende Steuerung von Logistikprozessen - Initiierung von Pilot- und Demonstrationsvorhaben.Grundlagen für Clustermanagement Energieholz in NOB erarbeiten - Bestandsaufnahme Energieholz in Nord-Ost-Brandenburg, Dateninventar - Handlungsoptionen für Energieholzstrategien - Empfehlungen für Einzelmaßnahmen (z. B. Informations- und Verkehrsinfrastruktur) Stärken der Kompetenzregion - Wissenstransfer und vernetzun - Aus- und Weiterbildung, Forschung
15 Vorgehensweise Region Rahmenbedingungen Potenziale Ressourcen Infrastruktur Politik u. Verwaltung: Förderung, Investitionen Regionalplanung, Entwicklungsprogramme Teilregion Anbieter- und Abnehmerstrukturen Interessenslagen Handlungsempfehlungen Wissenstransfer und -vernetzung Handlungsbedarf Logistikkette Handlungsoptionen Anforderungen Konzepte Pilot-Projekte Akteure: Logistikkonzepte, Prozess- und Informationsflussgestaltung, Kooperationsmodelle, Investitionen
16 Wer profitiert? Cluster Energieholz Forstwirtschaft Waldbesitzer Forstbetriebe Forstliche Dienstleistungsunternehmen Landwirtschaft Landwirtschaftsbetriebe Landwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen Sonstige Dienstleister Holzhandel Holztransport Holz bearbeitende Industrie Sägeindustrie Holzwerkstoffindustrie Papier und Pappe-Industrie Zell- und Holzstofferzeugung Energiewirtschaft Planer und Dienstleister für Holzenergieanlagen Betreiber von Holzenergieanlagen Brennstoffhandel Sonstige Zulieferer Politik und Verwaltung Verbände, Netzwerke, Initiativen Bildung und Forschung Quelle: verändert nach Hagemann 2006, verändert nach Mrosek et al. 2005; Wald Zentrum Uni Münster
17 TFH Wildau, Forschungsgruppe Verkehrslogistik Bahnhofstraße, Wildau Mareike Schultze Eberswalde Stefan Siegemund FH Eberswalde, Arbeitsgruppe Bioenergie Friedrich-Ebert-Str. 28, Eberswalde Wildau Marco Hahs
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