Bundesfortbildungsverordnung Forstmaschinenführer/in hop oder top?
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- Lioba Steinmann
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1 Forstwirtschaft 19. Juli 2006 Brancheninfo Forstwirtschaft Berufliche Bildung Bundesfortbildungsverordnung Forstmaschinenführer/in hop oder top? Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, auch Waldbesitzer erkennen im Wandel der deutschen Forstwirtschaft zunehmend die Notwendigkeit, dem steigenden Bewusstsein in der Gesellschaft an der ökologischen Bedeutung des Waldes Rechnung zu tragen. Das Ökosystem Wald wird längst nicht mehr nur als Erholungsstätte gesehen, die Waldfunktionen Wasserspeicher, Erosionsschutz, Luftfilter und Lärmschutz haben an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen. Die Verbraucher von Forstprodukten wären bereit zur Sicherung und Förderung der Funktionen und zum Erhalt eines intakten Ökosystems Wald für die Produkte mehr zu bezahlen. Die deutsche Forstwirtschaft befindet sich unter dem Druck der Globalisierung im Umbruch. Die Preisentwicklung auf dem weltweiten Holzmarkt und die angespannte Haushaltssituation bei den öffentlichen Waldbesitzern führen dazu, dass die Waldbesitzer zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Forsterzeugnisse weiter verstärkt auf Rationalisierung setzen. Dabei spielt die Technisierung der Prozessabläufe eine wesentliche Rolle. Prozessoptimierung durch Nutzung hochmechanisierter Holzernte mit Vollerntemaschinen bei geringerem Personalbedarf soll die Holzernte wirtschaftlicher machen. Dabei wird sich immer stärker dem ständig steigenden Angebot forstwirtschaftlicher Dienstleistungsunternehmen bedient.
2 Bis heute sind ca. 70 % der deutschen Waldflächen zertifiziert. Die Waldbesitzer haben sich freiwillig im Rahmen der jeweiligen Zertifizierungssysteme verpflichtet, den Wald ökonomisch unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu bewirtschaften. Dies zeugt von hoher Verantwortung gegenüber dem Ökosystem Wald. Zertifizierung fordert, dass gerade im Zuge hochmechanisierter Holzernte von den Waldbesitzern und den in der Forstwirtschaft Beschäftigten eine immer höhere ökologische und soziale Kompetenz verlangt wird. Beispielsweise wurde bei PEFC im Bereich der sozialen Kriterien die erforderliche forstliche Qualifikation für das eigene Fachpersonal als auch für eingesetzte Dienstleistungs-, Lohnunternehmer und gewerbliche Selbstwerber konkretisiert. Bei vergleichbaren Leistungsangeboten sollen nur noch zertifizierte Forstunternehmer (z. B. RAL-Gütezeichen o. Deutsches Forst-Service-Zertifikat) eingesetzt werden. Diesen Schritt unterstützt die IG Bauen- Agrar-Umwelt (IG BAU). Der Bedarf an forstlich qualifiziertem Fachpersonal steigt also folgerichtig kontinuierlich an. Gerade in der hochmechanisierten Holzernte mit dem Einsatz teurer und technisch anspruchsvoller Forstmaschinen will die IG BAU und auch die Forstwirtschaft auf den gestiegenen Bedarf an Spezialisten, wie z.b. Forstmaschinenführern reagieren, um für die Vorgaben der Zertifizierungssysteme wie auch für den zukünftigen Arbeitsmarkt gerüstet zu sein. Seit Beginn der 90er Jahre bieten zahlreiche Waldarbeitsschulen wie beispielsweise Weilburg, Münchehof, Neheim-Hüsten, Magdeburgerforth, Morgenröthe-Rautenkranz oder Kunsterspring Lehrgänge im Rahmen der Aus- und Weiterbildung für Forstmaschinenführer an. Die Lehrgänge unterscheiden sich im Wesentlichen durch den mehr oder minderen Praxisanteil, was letztendlich auf den regionalen Bedarf zurückzuführen war wirkte die IG BAU im Zuge der Fortentwicklung der Bundesausbildungsverordnung Forstwirt/in maßgeblich darauf hin, dass die Forsttechnikkomponente in
3 der neuen Berufsausbildung deutlich erweitert wurde. Im Vordergrund stand die Kompetenzentwicklung durch ein frühes Heranführen an die Grundlagen der Forsttechnik. Im September 2000 trat in Brandenburg, vorwiegend aus arbeitsmarktpolitischen Gründen, eine Prüfungsverordnung für die Durchführung der Fortbildungsprüfung zur/zum Geprüften Forstmaschinenführerin/Forstmaschinenführer des Landes Brandenburg in Kraft. Erst fünf Jahre später folgte Niedersachsen mit dem Erlass einer besonderen Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung zur Forstmaschinenführerin/zum Forstmaschinenführer. Hatten bisher Prüfungsverordnungen in den anderen Bundesländern keine Rolle gespielt, führten die Entwicklungen in der Forstwirtschaft zu einer Wende. Hessen und Nordrhein-Westfalen nahmen gemeinsam die Arbeit zu einer Länderverordnung auf griff man in Baden-Württemberg das Thema auf. Diese Entwicklungen, wie auch die Forderungen vieler in der Forstwirtschaft Beschäftigter, veranlassten die IG BAU gemeinsam mit ihren Experten die Situation zu bewerten und Position zu beziehen. Nach ausgiebiger innerorganisatorischer Diskussion beschlossen unsere forstwirtschaftlichen Experten aus dem Bundesfachgruppenvorstand und der Berufsbildung Mitte 2005, eine Bundesverordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfte/r Forstmaschinenführer/in auf den Weg zu bringen. Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungsanforderungen, fachliche Inhalte sowie die Anrechnung bestimmter Prüfungselemente des Forstmaschinenführers auf die Forstwirtschaftsmeisterprüfung sollen unter Berücksichtigung der aktuellen Erfordernisse eine einheitliche, bundesweit gültige, staatlich anerkannte Fortbildungsmöglichkeit schaffen. Der Abschluss dieser Fortbildung soll sowohl der technischen wie auch der wirtschaftlichen Entwicklung entsprechen und auch auf dem Arbeitsmarkt entsprechend honoriert werden. Die Inhalte der neuen Fortbildung müssen im Sinne einer qualifizierten, perspektivisch orientierten beruflichen Qualifikation einzelbetrieblich unabhängig sein und über einen regional eingegrenzten Bedarf im Sinne der immer stärker geforderten Mobilität und Einsatzbereitschaft der einzelnen ArbeitnehmerInnen hinausgehen.
4 Ende 2005 wurde der Fortbildungsentwurf zum/zur Geprüften Forstmaschinenführer/in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), dem Deutschen Forstunternehmerverband (DFU) sowie dem Gesamtverband der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) vorgelegt. Im Verordnungsentwurf sind sowohl der gestiegene Bedarf an technisch versierten Fachkräften, die Vorgaben der Zertifizierung als auch die zu erwartenden weiteren Entwicklungen in der Forstwirtschaft, insbesondere dem weiter steigenden Einsatz von forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen aufgegriffen. Der Entwurf knüpft zielstrebig an die heute in der Forsttechnik etwas zu kurz greifende Forstwirtausbildung an. Die IG BAU sieht sich in ihren Bestrebungen bestätigt, mit diesem Verordnungsentwurf die Entwicklung einer weiteren zukunftsfähigen Fortbildung im Grünen Bereich auf den richtigen Weg gebracht zu haben. Bei einvernehmlich erklärtem Willen aller beteiligten Sozialpartner, einschließlich des verordnungsgebenden Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, setzt sich die IG BAU auch weiterhin für ein zeitnahes Inkrafttreten der Bundesverordnung ein. Mit freundlichen Grüßen gez. Michael Schmitt Referat Tarifpolitik Forstwirtschaft gez. Kerstin Zimmer Abteilung Handwerk und Berufliche Bildung
5 Tarifverträge nützen Tarifverträge schützen!!! Wenn alle mitmachen und sich gemeinsam mit uns, der IG BAU, für die Rechte der Beschäftigten in der Forstwirtschaft einsetzen, werden wir die Stärke haben die wir brauchen um Eure Interessen wirkungsvoll vertreten zu können. (Für die Forstwirtschaft zuständiger Stellv. Bundesvorsitzender Hans-Joachim Wilms) Zur IG BAU als Interessenvertretung in der Forstwirtschaft gibt es keine Alternative Darum: Mitmachen und Mitglied werden Brancheninfo Forstwirtschaft oder Themen Berufliche Qualifikation
2.1 An welchen Weiterbildungsmaßnahmen haben Sie bisher teilgenommen? Beurteilen Sie bitte rückblickend deren Relevanz für Ihr Tätigkeitsfeld?
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