Treffen der Bandwacht auf der HAM-Radio Friedrichshafen 2012
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- Bernt Hofer
- vor 8 Jahren
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1 Treffen der Bandwacht auf der HAM-Radio Friedrichshafen 2012 Zum diesjährigen Treffen der Bandwacht waren etwa siebzig Gäste gekommen, dabei so illustre Personen wie Tim, VE6SH, Präsident der IARU; Hans, PB2T, Präsident der IARU Region 1: Colin, G3PSM, vom Exekutivkomitee der IARU und die Bandwacht-Koordinatoren Laszlo, HA7PL, und Peter, HB9CET. Von der Bundesnetzagentur waren anwesend Regierungsdirektor Erich Peters, Leiter der BNetzA-Außenstelle Z-Bereich Köln und Dipl. Ing. Edmund Grim von der BNetzA- Außenstelle Konstanz. OM Wolf Hadel, DK2OM, hatte sich wegen Krankheit entschuldigt. Kurzbericht des Leiters der Bandwacht OM Ulrich Bihlmayer DJ9KR OM Uli Bihlmayer, DJ9KR, berichtete zunächst über die Arbeit der Bandwacht, über aktuelle Bandeindringlinge wie Rundfunksender und Überhorizontradare und die Vorgehensweise beim Aufspüren und Identifizieren derselben. Hier ist ein Auszug aus dem Manuskript des Vortrags: Wenn wir einen Intruder, d.h. einen Bandeindringling, finden, dann müssen wir ihn zuerst lokalisieren, bevor wir weitere Schritte unternehmen können. In Deutschland hilft uns dabei die Bundesnetzagentur. Wolf Hadel, DK2OM, und ich arbeiten sehr eng und erfolgreich mit der Außenstelle Konstanz der Bundesnetzagentur zusammen. Ein Intruder muss, wenn er auftaucht, sofort gepeilt werden. Es ist sinnlos, Mails zu versenden, wenn der Standort des Intruders nicht bekannt ist oder dieser bereits nicht mehr gehört werden kann. In England unterstützt OFCOM den nationalen Koordinator, in der Schweiz ist es das BAKOM. Wenn Standort oder Identität eines Intruders bekannt sind, informieren wir in der Regel den zuständigen ausländischen Bandwacht- Koordinator. Falls in dem betreffenden Land keine nationale Bandwacht besteht, schreiben wir den nationalen Verband direkt an. Bei Störungen durch Rundfunksender gehen wir üblicherweise so vor: Wir informieren zuerst die Bundesnetzagentur über den Störer, und diese sendet, nach Überprüfung des Sachverhaltes, eine offizielle Internationale Beschwerde an die Fernmeldeverwaltung des betreffenden Senders. Natürlich gibt es auch Rundfunksender, die nicht auf solche Beschwerden reagieren, z.b. Radio Äthiopien, Radio Eritrea oder Radio Myanmar. Wenn der Sender nach geraumer Zeit immer noch da ist, folgt die Alternative: Einer unserer Mitarbeiter ist ein bekannter BCL und Rundfunkexperte. Er kontaktiert den Rundfunksender direkt und bittet um Abhilfe. Ob diese Bitte dann etwas bewirkt, steht auf einem anderen Blatt. Auch ich habe schon häufig Rundfunksender per Fax, Brief oder angeschrieben und sie um Frequenzwechsel, wenn sie z.b. im 40-m-Band sendeten, oder um das Abstellen von Sender-Intermodulationen gebeten. Solche direkte Beschwerden direkt beim Sender waren schon häufig erfolgreich, so bei Radio Moskau, Radio Jordanien, All-India-Radio, der Stimme der Türkei oder Radio Kuwait. Die Kontakte innerhalb des Monitoring Systems sind sehr gut. Die Koordinatoren sind stets unsere ersten Ansprechpartner. Wir erreichen sie natürlich am schnellsten über das Internet: Mit den Systemen Intruder Logger und Intruder Alert informieren und alarmieren wir in Sekundenschnelle im Internet alle Mitarbeiter weltweit. Früher, vor dem Internet-Zeitalter, waren Briefe oder Telefonate nötig. Die Newsletter in englischer Sprache und die Monatsberichte ( Berichte 2012 ) in deutscher Sprache auf der Homepage der Bandwacht sind stets aktuell und gründlich recherchiert. Sie stammen von Wolf und mir. Sysop der Homepage ist Wolf, DK2OM. Die Startseite der Homepage der Bandwacht Der Sysop ist Wolf, DK2OM. Dipl. Ing E.Grim, BNetzA Konstanz (links) mit Wolf Hadel, DK2OM vor der Funkkontroll-Messstelle Konstanz
2 Erläuterung: 40 m: BC : vor allem Rundfunksender im Bereich khz; JAM = Störsender durch Weißes Rauschen, äthiopische Regierung gegen Radio Eritrea 20 m: MUX = Multiplex: mehrkanalige Systeme; F1B = militärisches und Botschafts-Funkfernschreiben
3 Erläuterung: 15 m + 10 m: Radar /OTH-R: Überhorizontradare, Britische Streitkräfte Zypern, Türkei Illicit: CB-Funk-ähnlicher Funkverkehr, Fischer, Lastwagenfahrer, in AM, FM und SSB; Taxi: Funktaxis aus Russland und den GUS-Staaten, Sprechfunk F3E (FM)
4 Hier einige Beispiele für erfolgreiche Aktionen der Bandwacht des DARC: Bereich khz: Starke Störungen durch All-India-Radio, Grundfrequenz 7410 khz. Nach kombinierter Aktion DK2OM, DJ9KR, HB9CET und PA2GRU mit Beschwerden beim Sender sind die Störungen weg und khz: Die Stimme der Türkei mit starkem IM-Produkt (S9+20dB) auf gleich zwei Frequenzen. Der Rundfunksender wurde von Wolf DK2OM erstmals entdeckt. An der IM beteiligt waren die Frequenzen 9460, 9785 und khz. Die Störungen wurden durch Kontakte der Bandwacht des DARC mit TA1E, OP Aziz Sasa, von der türkischen Amateurfunkvereinigung TRAC beseitigt. Aziz hatte sich direkt beim Sender beschwert. Bereich khz: Küstenradar, Standort Lagune vor Venedig. Nach Intervention von BNetzA und OFCOM ist es wieder weg. Beteiligt an der Identifizierung: DK2OM, G4BOH und 9A5W. 144,300 MHz: Störungsmeldung von DO3MIB, Michael aus Worms. Er hört eine starke Harmonische von REF/RL aus Lampertheim, die Grundfrequenz ist khz. Durch Meldung an die BNetzA Konstanz und deren Intervention beim Sender wurde die Harmonische am TX-er besser unterdrückt. Die Frequenz 14,300 MHz ist frei. 2 White-Noise-Jammer ( Rausch-Störsender ) auf 7165 und 7185 khz. Zwei Sender von Radio Eritrea werden absichtlich von der äthiopischen Regierung gestört. Bei 7165 khz ist der Träger des BC als rote Linie sichtbar. Grafik mit Perseus von DK2OM Am Schluss seiner Ausführungen appellierte OM Bihlmayer an die Solidarität der Funkamateure, bei der Arbeit der Bandwacht mitzumachen, da sich bei der Bandwacht nur wenige Personen engagierten. Verleihung der Medaille der IARU Region 1 an OM Bihlmayer, DJ9KR Nach dem Vortrag von OM Bihlmayer fand dessen Ehrung mit der Medaille der IARU Region 1 durch Hans, PB2T, statt. Der Präsident der IARU Region 1 lobte Engagement, Findigkeit, Einsatz von viel Freizeit und die Erfolge von OM Bihlmayer für die Bandwacht des DARC seit 1975, davon 25 Jahre als ihr Leiter. Er würdigte auch dessen Einsatz beim weltweiten IARU MONITORING SYSTEM als Vize-Koordinator aller 24 Bandwachten der IARU Region 1 seit dem Jahr 2005 und schloss in sein Lob auch OM Wolf Hadel DK2OM ein: Zusammen seien beide ein unschlagbares Paar. Das Certificate of Merit der IARU-R1 Hans, PB2T (rechts), überreicht Uli, DJ9KR, das Diplom Der Text der Urkunde lautet In appreciation of his meritorious service, his valued contribution to and support of Amateur Radio as a member of the IARU Region 1 Monitoring Service since (frei
5 übersetzt: In Anerkennung seiner verdienstvollen Arbeit und seines wertvollen Beitrages zur Unterstützung des Amateurfunks als ein Mitglied des IARU Monitoring Service seit dem Jahr 1975 ). Der Laudatio von Hans, PB2T, schloss sich Herr Regierungsdirektor Erich Peters von der Bundesnetzagentur Köln an: Er führte aus, dass seine Behörde die präzisen Berichte von OM Bihlmayer und seinem Stellvertreter OM Wolf Hadel und deren Professionalität als sehr wertvoll und hilfreich für die Arbeit seiner Behörde erachte. Die Störungsmeldungen der Bandwacht seien eine wertvolle Grundlage für Internationale Meldungen gegen Bandeindringlinge, welche die Bundesnetzagentur nach Störungsmeldungen der Bandwacht an Fernmeldeverwaltungen weltweit versende. OM Bihlmayer bedankte sich für die Auszeichnung und fügte hinzu, dass die Überwachung der exklusiven Bänder einfach notwendig sei. Er habe dieses Amt nur so lange habe ausführen können, weil er in Wolf Hadel DK2OM einen überaus aktiven und engagierten Stellvertreter bei der DARC- Bandwacht habe. Bericht des Leiters der Bandwacht der USKA, OM Peter Jost HB9CET An die Verleihung der Medaille der IARU Region 1 schloss sich der interessante Vortrag von OM Peter Jost, HB9CET, von der Bandwacht der USKA an. Peter berichtete zunächst kurz über den Aufbau der Bandwacht weltweit und gab dann Einblicke in seine Arbeit als Koordinator der USKA- Bandwacht, wie er mit Hilfe geeigneter Software digitale Signale von Eindringlingen in unseren Bändern entschlüsselt und zum Beispiel der Anzahl der Kanäle, deren Abstände zueinander und deren Baudrate bestimmt. Dies kann mit Freeware, aber auch mit professioneller Hightech-Software geschehen. Er zeigte Wavecom-, Perseus- und Multi-PSK Screenshots und deren Auswertung. Diese führen häufig zur Identifizierung des Urhebers und seines Ursprungslandes. Sonagramm eines Überhorizontradars CIS-36 (36 verschiedene Töne), Sonagramm und FFT Spectran-2 Multi-PSK alle 4 Grafiken: DK2OM Antworten ausländischer Fernmeldeverwaltungen an OM Ulrich Bihlmayer, DJ9KR
6 Antwort der Russischen Fernmeldeverwaltung betreffend Radio Voice of Russia auf 7200 khz (siehe Grafik unten!) Antwort der Türkischen Fernmeldeverwaltung betreffend TRT Radio Ankara auf und khz Die Stimme Russlands (Voice of Russia) auf 7200 khz. Man beachte die Splatter! Grafik HB9CET mit Perseus Ulrich Bihlmayer DJ9KR, Leiter der Bandwacht des DARC
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