Schulleitungshandeln in eigenverantwortlichen/selbstständigen Schulen
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- Babette Steinmann
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1 Internationales Schulleitungssymposium 2009 Schulleitungshandeln in eigenverantwortlichen/selbstständigen Schulen Dipl.-Päd. Tobias Feldhoff Prof. (em.) Dr. Hans Günter Rolff Zug, den 04. September
2 Gliederung Modellvorhaben Selbstständige Schule NRW Theoretisches Rahmenkonzept zum Verständnis von Selbstständigkeit Schulleitungshandeln im Rahmen von Organisationalem Lernen Erweiterte Kompetenzen der Schulleitung im Modellvorhaben Design und Stichprobe der Begleitforschung zum Modellvorhaben Deskriptive Ergebnisse zum Schulleitungshandeln in erweiterter Verantwortung Zusammenhangsanalysen zum Schulleitungshandeln in erweiterter Verantwortung Fazit/Ausblick 2
3 Modellvorhaben Selbstständige Schule NRW Qualitätssicherung und Rechenschaftslegung Beratung- und Unterstützungsstruktur Mitwirkung und Partizipation Verbesserung des schulinternen Managements Verbesserung des Unterrichts Unterrichtsorganisation Ressourcenbewirtschaftung in der regionalen Bildungslandschaft Personalentwicklung Qualitätssicherung und Rechenschaftslegung 3
4 Verständnis von Selbstständigkeit Verständnis von Selbstständigkeit als Dialektik von Gewährung und Nutzung der im Modellvorhaben gewährten Handlungsspielräume. Gewährung ergibt sich aus den Freiräumen im Projekt in den Bereichen - Unterrichtsorganisation und -gestaltung - Schulmitwirkung - Dienstvorgesetztenfunktion der Schulleitung - Rolle des Lehrerrats - Bewirtschaftung von Personal- und Sachmitteln Nutzung wird in diesem Zusammenhang verstanden als praktizierte Gestaltungsautonomie der einzelnen Schule. 4
5 Gewährung und Nutzung schulischer Freiräume 5
6 Konzept der Gestaltungsautonomie Gestaltungsautonomie kann als die pädagogische Ausgestaltung eines erweiterten Rahmens von Schulentwicklung verstanden werden (Rolff 1995, S. 31). Warum benötigen Schulen Gestaltungsautonomie? Begrenztheit von zentralistischen Strategien auf Gesamtsystemebene Begrenzte Technologisierbarkeit von Erziehungsprozessen Schulen, verstanden als eher lose gekoppelte Systeme, sind effizienter durch stetige Veränderungen auf lokaler Ebene zu steuern (vgl. Weick 1976/1982) als durch zentralistische Strategien auf Gesamtsystemebene. Doch für diese Veränderung benötigen Schulen die Fähigkeit der Selbststeuerung im Sinne Organisationalen Lernens. 6
7 Schulleitung und Organisationales Lernen Schulleitungshandeln hat für Organisationales Lernen in Bezug auf Führung und Management eine zentrale Bedeutung Entwicklung und Verfolgung gemeinsamer Ziele und Visionen Beteiligung und Partizipation des Kollegiums bei wichtigen Entscheidungen Management der Schule in Form der Beschaffung und Nutzung von Ressourcen und in Form der Organisation des Schulbetriebs Fokus auch auf die Bedeutung und Belange des Unterrichts 7
8 Erweiterte Kompetenzen der Schulleitung im MV I Obligatorische Dienstvorgesetztenfunktion Auswahl für und Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe (Einstellung) Anstellung, Verlängerung und Verkürzung u. Beendigung der laufbahnrechtlichen Probezeit Verleihung der Eigenschaft einer Beamtin oder eines Beamten auf Lebenszeit Entlassung auf eigenen Antrag Auswahl für und Einstellung in das Angestelltenverhältnis Beendigung des Angestelltenverhältnisses durch Kündigung durch die Angestellte oder den Angestellten, Auflösungsvertrag Anordnung, Genehmigung und Ablehnung von Dienstreisen Erteilung von einfachen Dienstzeugnissen gemäß 104 Abs. 2 Satz 1 Landesbeamtengesetz über die Tätigkeit an der Schule (VOSS, 2001, 4 ) (spätestens zum Schuljahr 2005/2006) 8
9 Erweiterte Kompetenzen der Schulleitung im MV II fakultative Dienstvorgesetztenfunktion die Wahrnehmung von Disziplinarbefugnissen und Sanktionierungen, das Erteilen von Abmahnungen bei angestellten Lehrkräften, das Beenden des Dienstverhältnisses in der Probezeit (bei nichtverbeamteten Lehrkräften auch des Angestelltenverhältnisses), Verfügung und Genehmigung von Mehrarbeit, Bewilligung und Ablehnung von Sonderurlaub und Arbeitsbefreiung (vgl. ebd.). 9
10 Design der Begleitforschung Design der wissenschaftlichen Begleitforschung Längsschnitt 5.Kl. Längsschnitt 7. Kl. Längsschnitt 9. Kl. Eingangserhebung Leistungstests Grunddaten Rückmeldungen Rückmeldungen Leistungs- - tests Leistungs - tests Längsschnittanalyse Zielklärung Bestandsaufnahme Kontext Prozessberatung Fallstudien Zwischen - bilanz Prozessberatung Fallstudien Abschluss - bilanz Wissenstransfer Endbericht Kontext Projektbeginn SJ 2002/ / / / / /2008 Datenquellen: Befragung der Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen, Steuergruppen und regionalen Steuergruppen Leistungstests, schulische und regionale Fallstudien 10
11 Stichproben und Fallzahlen der Befragungen 278 bzw. 277 Schulen insgesamt Jahr Schüler Klasse 4 810* 817* 779* Schüler Klasse * 3953 Schüler Klasse * 4256 Schüler Klasse * 4360* Berufsschüler * Leistungs- und KFT-Daten für Stichprobe 1 vorhanden Lehrer Schulleitung Steuergruppen Alle Schulen mit Schulleitungs- und Steuergruppenbefragung; 48 Schulen mit Eltern- (2005), Lehrer-, Schülerbefragung und Leistungstests; zusätzlich 36 Schulen mit Lehrer- und Schülerbefragung 11
12 Leitungshandeln in eigenverantwortlichen Schulen Skalentitel Beispielitems Quelle Items MW SD n α Leitungskompetenz in eigenverantwortlichen Schulen IFS, LFB 5 3,11, Partizipationskompetenz der Schulleitung Der Schulleiter/die Schulleiterin hat die Kompetenz, Teams zu bilden und für intensive Kooperation im Kollegium zu sorgen. IFS, LFB 3 3,11, Kompetenz der Schulleitung in der Organisation des Schulbetriebs Der Schulleiter/die Schulleiterin versteht es, kritische Situationen und Probleme zu antizipieren und durch sachgerechte Entscheidungen zu entschärfen. Fend, LFB 6 3,22, Managementkompetenz der Schulleitung Der Schulleiter/die Schulleiterin engagiert sich für effektive Organisation und Weiterentwicklung der Schule. IFS, LFB 3 3,50, unterrichtsbezogene Führung Der Schulleiter/die Schulleiterin spricht mit den Lehrkräften häufig über die Qualität des Unterrichtes. Fend, LFB 3 2,67, Zielbezogene Führung Der Schulleiter/die Schulleiterin spricht in Konferenzen mit den Lehrerinnen und Lehrern über die pädagogischen Ziele der Schule IFS; LFB 7 3,32, Lehrerbefragung 2007 aggregiert auf Schulebene Antwortkategorien: (1) trifft nicht zu (2) trifft eher nicht zu (3) trifft eher zu (4) trifft zu 12
13 Selbstverständnis der Schulleitungen Items Erhebung MW SD N Kollegin bzw. Kollege der Lehrkräfte ,13 2,98 2,87 0,828 0,835 0, ,41 0, Vorgesetzte/r ,49 0, ,63 0, Schulmanager ,60 3,72 0,629 0, ,75 0, Antwortkategorien der verwendeten Skalen: trifft nicht zu (1) bis trifft zu (4) Selbstverständnis der SL deutet auf eine stärkere Übernahme der Leitungs- und Managementrolle in Schulen hin 13
14 Dienstvorgesetzteneigenschaften der Schulleitung aus Sicht der Lehrkräfte Skalentitel Beispielitems Quelle Items MW SD n α Bewertung der Schulleitung als Dienstvorgesetzter 1 Die Schulleitung ist für mich als Lehrkraft in Personalangelegenheiten (z.b. Förderung, Laufbahnplanung) ein kompetenter Ansprechpartner. IFS, LFB 4 2,90, Seit die Schulleitung die Dienstvorgesetzteneigenschaften übernommen hat, hat sich das Verhältnis zum Kollegium 2 IFS, LFB 1 1,95, Lehrerbefragung 2007 aggregiert auf Schulebene 1 Antwortkategorien: (1) trifft nicht zu, (2) trifft eher nicht zu, (3) trifft eher zu, (4) trifft zu 2 Antwortkategorien der verwendeten Skalen: hat sich verschlechtert (1), ist gleichgeblieben (2), hat sich verbessert (3) positiver Zusammenhang zwischen Bewertung der DV-Eigenschaften und Verhältnis zwischen LK und SL positiver Zusammenhang zwischen Bewertung der DV-Eigenschaften und LESK 14
15 Einfluss von Schulleitungs- und Steuergruppenhandeln auf Personalentwicklung (CFI= 0,963, TLI= 0,955, RSMEA = 0,076, Chi²/DF = 1,38) (Feldhoff, Rolff, 2008) 15
16 Einfluss von Schulleitungs- und Steuergruppenhandeln auf Unterrichtsgeschehen in Deutsch.323 (CFI= 0,951, TLI= 0,943, RSMEA = 0,074, Chi²/DF = 1,38, n=70) (Feldhoff, Rolff, 2008) 16
17 Fazit Organisationales Lernen als Basis für Gestaltungsautonomie Schulleitungshandeln kann Organisationales Lernen fördern SL im MV übernehmen stärker die Leitungs- und Managementrolle Neue DV-Eigenschaften der SL werden von LK als positiv erlebt SL hat Einfluss auf den Stellenwert von PE SL haben in Verbindung mit Elementen des Organisationalen Lernens einen positiven Einfluss auf die Merkmale des Unterrichts 17
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 18
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