Auslandssemester an der National Chung Hsing University (NCHU) Literaturempfehlung: Lonely Planet Taiwan (ca. 19 Euro) Taichung, den

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1 Auslandssemester an der National Chung Hsing University (NCHU) Literaturempfehlung: Lonely Planet Taiwan (ca. 19 Euro) Taichung, den Inhalt: Bewerbung auf einen Studienplatz an der NCHU Organisatorisches für die Reise Die ersten Tage Wohnen im Wohnheim Studieren Reisen in Taiwan Bewerbung auf einen Studienplatz an der NCHU: Hat man sich dafür entschieden an der NCHU zu studieren, gibt es einiges Organisatorisches zu klären. Legt euch einen Kalender an, in dem ihr alle Deadlines markiert es gibt sehr viele! Zuerst muss man sich beim Internationalen Universitätszentrum (IUZ) bewerben. Hierbei gilt es, alle Unterlagen fristgerecht einzureichen. Die beiden englischsprachigen Empfehlungsschreiben von zwei Professoren stellen dabei wahrscheinlich den aufwändigsten Teil dar. Hiermit sollte man nicht zu spät zu beginnen, da man sonst in Zeitnot geraten kann. Des Weiteren braucht ihr einen Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben in Englisch, sowie eine übersetzte Version eurer Studienleistungsübersicht. Diese müsst ihr erst im Sprachzentrum beglaubigen lassen und anschließend noch im Studentenbüro bei der zuständigen Sachbearbeiterin. Was bei meiner Bewerbung etwas unklar war, was ich hier aber vor Ort herausgefunden habe, ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze für die TU Bergakademie Freiberg. Es gibt entweder zwei Plätze für jeweils ein Semester oder einen Platz für zwei Semester. Sobald ihr als Kandidat vom IUZ bestimmt wurdet, werdet ihr dem OIA (Office of International Affairs) der NCHU vorgeschlagen. Hier gibt es eine zweite Bewerbungsphase, in der ihr unter anderem eure Institute? und möglichen Fächer an der NCHU bestimmen müsst. Achtung: Das Institut das ihr wählt ist bindend, und kann vor Ort nicht mehr geändert werden. In diesem müsst Ihr dann mindestens zwei Fächer belegen. Eine Anmerkung zur Fächerwahl: Nicht alles, was in Englisch angeboten wird, wird dann auch tatsächlich in Englisch unterrichtet. Die Realität vor Ort sieht anders aus. Viele der taiwanesischen Studenten sprechen nur marginal Englisch, und so werden viele englischsprachige Kurse auf Chinesisch gehalten. Wenn ihr an der NCHU ankommt, habt ihr

2 zwei Wochen Zeit alles auszuprobieren.. Für die dritte Bewerbungsstufe müsst ihr euch noch online beim Office of International Affairs (OIA) registrieren. Da die Online-Seite nicht besonders ausgefeilt ist, sollte man hier etwas Geduld mitbringen! Organisatorisches für die Reise: Sobald die Auswahlphase an der NCHU abgeschlossen ist, bekommt ihr eine Bestätigung. Nun könnt ihr euch um all die anderen organisatorischen Angelegenheiten kümmern. Das wichtigste ist die Beantragung des Visums. Die zuständige Vertretung Taiwans hat einen Sitz in München und Berlin. Bevor ihr euch auf ein Visum bewerbt, müsst ihr eine grundlegende Entscheidung treffen, die vor allem von der Länge eures Aufenthalts abhängt: Visitor- oder Resident-Visum? Weil es wirklich aufwändig war, dazu gute Informationen zu finden, fasse ich alles Wichtige in der folgenden Tabelle zusammen. Typ Visitor-Visum Resident-Visum Aufenthaltsdauer? 90 Tage + einmalige 1 Jahr Verlängerung um 90 Tage vor Ort (reicht also für ein Semester) Wann beantragen? Nur 1 Semester an der NCHU 2 Semester oder andere Aufenthalte in Taiwan Aufwand Gering Hoch Umwandlung Kann an der NCHU noch in - ein Resident-Visum umgewandelt werden Unterlagen Passfotos Passfotos Bestätigung NCHU Reisepass (muss über die Dauer des Visums 6 Monate gültig sein) Bestätigung NCHU Reisepass (muss über die Dauer des Visums 6 Monate gültig sein) Gesundheitszeugnis Finanzierungsnachweis Bezüglich der benötigten Unterlagen schaut auf jeden Fall noch mal auf die Webseite des taiwanesischen Konsulats. Ich empfehle Euch, dort anzurufen und euch alles erklären zu lassen. Anmerkung zum Gesundheitszeugnis: Falls ihr ein Resident-Visum braucht, könnt ihr erst ein Visitorvisum in Deutschland beantragen und es dann nachträglich in Taiwan in ein Residentvisum umwandeln. Der Gesundheitstest wird dann vor Ort durchgeführt, Dieser ist etwas preiswerter in Taiwan (ca. 90 Euro) als in Deutschland (ca. 120 Euro), aber auch wesentlich stressiger. Ich würde empfehlen, das Gesundheitszeugnis schon in Deutschland

3 abzulegen und dann dort auch gleich das Residentvisum zu beantragen. Das Formular für das Gesundheitszeugnis kann euch das taiwanesische Konsulat auf Anfrage zu schicken. Hier wird einiges gefordert: eine grundlegende körperliche Untersuchung, diverse Bluttests, Impfungen und ein Tuberkulose-Test, etc. Dafür müsst ihr euch u.a. auch Röntgen lassen. Besprecht das am besten alles mit dem Arzt eures Vertrauens und plant auch dafür genügend Zeit ein. Wenn ihr die Flüge bucht, würde ich empfehlen gegen Ende August nach Taiwan einzureisen. Dann könnt ihr euch ein paar Tage akklimatisieren und Anfang September ins Wohnheim einziehen. Am besten fliegt man entweder von Frankfurt oder Wien direkt nach Taipei. Das dauert 13 Stunden und wird von AirChina angeboten. Die ersten Tage: Ich bin morgens früh um 6 am internationalen Taoyuan Flughafen in Taipei angekommen. Eine wichtige Information hierzu: Kauft euch die taiwanesische SIM-Karte für euer Mobiltelefon gleich am Flughafen. Es wird schwierig, diese in der Stadt zu bekommen, wenn ihr niemanden kennt, der für euch bürgen kann. Am Flughafen ist das nicht nötig. Die ersten Tage in Taipei sind interessant. Übernachtet unbedingt in einem Hostel, dort trefft Ihr viele andere ankommende Austauschstudenten aus der ganzen Welt. So kann man gemeinsam die ersten Tage verbringen, was alles doch deutlich erleichtert. Nachtmärkte, MRT, Taipei101 es gibt viel zu sehen und sehr viel Interessantes zu essen. Wenn ihr in Taipei das erste Mal mit dem MRT unterwegs seid, kauft euch am besten eine EasyCard. Damit fahrt ihr etwas preiswerter, man braucht keine Unsummen an Münzen mit sich herum schleppen und man kann sie in ganz Taiwan zu allen möglichen Dingen benutzen. Nach Taichung fahrt ihr am schnellsten mit dem High Speed Rail HSR (50 min, ca. 700 TWD) und am günstigsten mit dem Bus (U-BUS ca. 2:30 Stunden, ca. 230 TWD). In Taichung ist das Wetter wesentlich trockener als in Taipei und es regnet eigentlich nie. Ich habe hier die ersten Nächte in einem Hostel verbracht und bin dann ins Wohnheim eingezogen. Taichung hat eine aufstrebende Neustadt, die wirklich sehr schön ist, hier lässt es sich gut leben. Der Süden der Stadt ist älter, hier kann man auf Spurensuche gehen und eine bunte Mischung von Tradition und unaufhaltsamer Industrialisierung entdecken. Wohnen im Wohnheim:

4 Das Wohnheim der NCHU ist das älteste in ganz Taiwan und hat (bis jetzt) jedes Erdbeben überstanden (das ist einerseits beruhigend, hat aber hinsichtlich des Komforts mittlerweile Nachteile). Man wohnt mit drei anderen internationalen Studenten zusammen in einem Raum. In den Zimmern gibt es jeweils zwei Stockbetten, einen Schreibtisch und einen Schrank für jeden. Die Betten sind relativ kurz und wer größer als 1,80 m ist kann sich nicht wirklich ausstrecken ohne die Füße über den Rand hinaus zu hängen. Das Badezimmer teilt man sich mit allen die noch auf dem Flur wohnen (so um die 120 Leute). Alles ist sehr schlicht und abgewohnt, aber ich denke es ist eine Erfahrung wert: Frauen- und Männerwohnheime sind strikt getrennt. Falls das Wohnheim nichts für einen ist, kann man sich auch noch später eine eigene Wohnung suchen. Studieren: Die NCHU ist im Vergleich zur TUBAF eine sehr große Universität. Sie ist eine von drei Universitäten in Taichung. Die NCHU liegt im Süd-District Taichungs. Das Universitätsgelände ist groß, aber kompakt. Der Campus ist von einem Zaun umgeben (das scheint so üblich zu sein in Taiwan) und klar vom Rest der Stadt abgegrenzt. Innerhalb des Campus befinden sich verschiedene Institute, die Bücherei, die Sportstätten (Schwimmbad, Turnhalle, Fitnesscenter, Kletterturm, Wasserpolo, Basketball, Fußball, Baseball, Laufbahn, Tennis, Badminton, Tischtennis, etc.) und viele große Grünflächen sowie ein eigener Universitätsteich. Ich war im Civil Engineering Institut eingeschrieben. Man bekommt vom Vorsitzenden des Departments, sobald man sich dort vorgestellt hat, einen Advisor zugeteilt. Dieser hilft einem bei der Kurswahl und der Nutzung des E-Campus Systems. Dieses ist äquivalent zu OPAL mit dem kleinen Haken, dass es ausschließlich auf Chinesisch angeboten wird. Nachdem ich verschiedene Kurse ausgewählt hatte, bestand die erste Woche darin, sich alles einmal anzuschauen und dann letztendlich die finale Entscheidung bzgl. der Kurswahl zu treffen. In bestimmten Fällen kann man auch an Kursen teilnehmen, die auf Chinesisch sind. Zum Beispiel habe ich ein Fach besucht, welches verschiedene Softwareanwendungen für Ingenieure vorstellt. Da diese Programme in englischer Sprache sind und die taiwanesischen Studenten sehr hilfsbereit, konnte ich gut folgen (das war sogar mein Lieblingskurs). Der chinesische Sprachkurs ist immer montags und mittwochs relativ spät abends, jeweils für 2 Stunden. Es gibt verschiedene Einstiegslevel und man arbeitet mit einem Kursbuch. Die Gruppengröße liegt bei ungefähr 10 Teilnehmern (auch PAX Studenten). Das Chinesischlernen hat viel Spaß gemacht! Den größten Fortschritt macht man beim dem

5 Versuch, das Erlernte im täglichen Leben anzuwenden. Ansonsten habe ich viele unterschiedliche AGs besucht: chinesische Kalligraphie, chinesisches Zeichen, Sport und andere. Diese AGs machen einen großen Teil des Studentenlebens aus und sind für die taiwanesischen Studenten eine wichtige Größe in der für viele doch recht begrenzten Freizeitgestaltung. Reisen in Taiwan Taiwan hat eine atemberaubende Landschaft. Außer Wüste gibt es eigentlich alles und das auf einer Fläche die so groß ist wie Baden-Württemberg. Ob man bis auf 3800 m in die Berge hoch steigt, durch den dichtesten Dschungel wandert, sich Flüsse entlang kämpft oder Surft, alles ist möglich. Die Ostküste ist atemberaubend und teilweiße kommt man sich vor, als wäre man mehrere Tagesreisen von jeglicher Zivilisation entfernt. Wer gerne wandert ist in Taiwan genau richtig. Am besten tritt man der Hiking-AG der NCHU bei und wandert mit vielen anderen Gleichgesinnten in höheren Regionen. Der Vorteil der AG ist, dass sie das nötige Equipment, wie Zelt, Schlafsack, Gaskocher, etc. stellt und alles Organisatorische regelt. Dann gibt es da noch Taipei. Eine wahre Metropole und sowohl für Großstädter als auch Nicht-Großstädter eine Erfahrung. Es gibt viel zu sehen, viel zu erleben und noch viel mehr zu schmecken bzw. zu riechen (Stinky Tofu ist hierbei eine Erfahrung der besonderen Art). Egal ob man nun auf den Nachtmarkt geht oder in 380 m Höhe im 88. Stock die Aussicht aus dem Taipei 101 auf die Stadt genießt Taipei hat so einiges zu bieten. Tainan dagegen liegt im Süden von Taiwan und ist unbedingt eine Reise wert. Hier gibt es sehr viele Tempel und alte Festungsanlagen der holländischen Besatzung.