Kirche im Kleinen. Erstkommunion
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- Jacob Pfeiffer
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Kirche im Kleinen Erstkommunion
2 Inhalt Jesus hält Mahl. 3 Jesus feiert Abendmahl. 4 Jesus zeigt Gottes Liebe. 5 Jesus sagt: Haltet mein Gedächtnis! 6 Jesus sagt uns: Tut auch ihr so! 7 Jesus begegnet uns im Brot. 8 Jesus begegnet uns im Wein. 9 Wir feiern Weißen Sonntag. 10 Wir feiern Sein Fest. 11 Jesus ist der Freund der Kinder. 13 Das Lamm weist auf Jesus. 14 Der Fisch ist ein Zeichen für Jesus. 16 Wir beten vor der Kommunion. 18 Wir beten nach der Kommunion. 19 Jesus ist in der Hostie. 20 Der Fluss kommt von der Quelle. 22 Die Eucharistie ist wie eine Quelle. 23 Impressum. 24 2
3 Jesus hält Mahl. Sie ist eine der schönsten biblischen Geschichten: Zwei Jünger gehen traurig weg von Jerusalem und wollen die Stadt und die Geschichte der letzten Monate schnell hinter sich lassen. Jesus ist am Kreuz gestorben. Sie sind voller Trauer, sodass sie Jesus nicht erkennen,der mit ihnen geht. Erst, als beim gemeinsamen Essen Jesus das Brot bricht, gehen ihnen die Augen auf. Jetzt kehren sie mutig und voller Hoffnung zurück nach Jerusalem. Es ist schon erstaunlich: Am Brotbrechen erkannten sie ihn. Das gemeinsame Mahl ist das Kennzeichen Jesu: Er hält Mahl mit den Sündern, wie Zachäus, er speist in der Einsamkeit die hungrigen 5000, er erfreut die Hochzeitsgesellschaft zu Kana, er isst mit den Jüngern nach Ostern am See. In keinem anderen Zeichen erkennen wir, wie Gott für uns Menschen ist: lebensnotwendig! 3
4 Jesus feiert Abendmahl. 14 Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch. 15 Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt den Wein und verteilt ihn untereinander! 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird (Lk 22,14-20). 4
5 Jesus zeigt Gottes Liebe. Das Abendmahl ist ein typisch jüdisches Mahl, das Jesus zuerst in der Familie und dann jährlich mit seinen Freunden feiert. Dieses Sedermahl am Pascha-Abend erinnert an den Auszug aus Ägypten, die Befreiung von der Knechtschaft und die Rettung vor den Feinden. Es ist ein Fest, bei dem ein Lamm mit Kräutern gegessen und Wein getrunken, getanzt, gelacht und gebetet wird. Jesus bezieht dieses Mahl auf sich. Er ist das Lamm Gottes, das die Schuld der Welt hinwegnimmt. Jesus selbst wird für uns zu Brot und Wein nicht nur Erinnerung! 5
6 Jesus sagt: Haltet mein Gedächtnis! Die ersten Christen haben nach Ostern gemeinsam Mahl gehalten. Sie gehen täglich in den Tempel, und in ihren Häusern teilen sie miteinander Brot, Fisch und Wein. Sie erinnern sich an den Tod und die Auferstehung Jesu, sie legen ihr eigenes Leben und ihre Hoffnungen in die Hand Gottes. Dieses Vertrauen haben sie von Jesus gelernt: Das Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird, trägt hundertfach Frucht. Jesus hat es ihnen versprochen: Alle werden an der Tafel des Vaters erneut von der Frucht des Weinstocks trinken. 6
7 Jesus sagt auch uns: Tut auch ihr so! Im Glauben bekennen und erleben wir Christen: Jesus Christus ist mitten unter uns. Er macht unsere Beziehung zu Gott lebendig und lässt uns diese Gemeinschaft erleben. Für dieses Geschehen können wir alle dankbar sein. Deshalb sprechen wir hier auch von der Feier der Eucharistie. Eu heißt im Griechischen gut, charis ist das Geschenk oder in altdeutsch die Gunst. Die wörtliche Übersetzung von eucharistein bedeutet: sich reich beschenkt und dankend verhalten. Wir danken dafür, dass Gott uns so annimmt, wie wir sind, dass wir ihm begegnen können. Dann werden uns die Augen und Herzen aufgehen wie schon den Jüngern in Emmaus. 7
8 Jesus begegnet uns im Brot. Vor etwa 4000 Jahren entdecken die Alten Ägypter, dass sich Getreidebrei in Sauerteig verwandelt, wenn er gärt. Dieser Teig lässt sich backen. Kein Wunder, dass das Brot fortan als Geschenk der Götter gilt. Bald ist es das wichtigste Grundnahrungsmittel. Die Menschen sorgen sich um ihr tägliches Brot. Im Vaterunser beten wir: Unser täglich Brot gib uns heute. Wer kein Brot hat, leidet Hunger. Bis heute ist für viele Menschen das ständige Erleben von Hunger eine traurige Wirklichkeit. Ursprünglich bringen die Christen Alltagsbrot mit zur Mahlfeier. Später wird es in besonderen Formen gebacken und mit einem Kreuz verziert. Seit dem Mittelalter ist das Brot eine Oblate, damit keine Krümel wie Brot beim Austeilen verloren gehen. Sie besteht aus Weizenmehl und Wasser und erinnert an das ungesäuerte Mazzenbrot, das in der Woche vor und beim jüdischen Sedermahl gegessen wird. 8
9 Jesus begegnet uns im Wein. Schon vor 8000 Jahren bauen die Alten Georgier und Perser Wein an. Sehr schnell ist er ein wichtiges Produkt für das tägliche Leben. Auch in der Bibel spielt der Wein eine große Rolle. Er ist Zeichen für die Lebensfreude. Auch die Ärzte verwenden ihn als Arznei. Jesus spricht von sich als dem Weinstock und von seinen Jüngern als den Reben. Er gibt den Jüngern Kraft und Mut. Wir Menschen spüren die Herrlichkeit der Schöpfung und die befreiende Kraft Gottes. Beim jüdischen Sederabend trinken die Erwachsenen vier Becher Wein, um an die Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens zu erinnern. Kein Wunder, dass auch Jesus für die Befreiung aus Tod und Sünde den Wein als Symbol für sein Blut, sein Leben, wählt. Der Wein für die Messe muss naturrein und echt sein. 9
10 Wir feiern Weißen Sonntag. Kinder freuen sich, dieses Sakrament einige Jahre nach ihrer Taufe zu empfangen. Deshalb entzünden sie zur Erinnerung an die Taufe am Erstkommuniontag ihre Taufkerzen erneut. Andere gestalten ihre eigene Kerzen. In den meisten Ländern feiern Kinder im Alter zwischen 8 und 11 Jahren, bei uns im 3. Schuljahrgang. In vielen Gemeinden gibt es einen festen Termin. Der seit den ersten Gemeinden am weitesten verbreitete ist der Weiße Sonntag, der erste Sonntag nach Ostern. In Rom ziehen an diesem Tag die, die zu Ostern getauft worden sind, in weißen Kleidern zur Kirche. Der Termin ist nicht verbindlich: In manchen Gegenden ist am Himmelfahrtstag die Erstkommunion. Noch vor 100 Jahren feiern katholische Mädchen und Jungen ihr Fest am Ende der Schulzeit, so wie heute noch die evangelischen Christen die Konfirmation. 10
11 Wir feiern sein Fest. Die Mädchen tragen an diesem Tag weiße Kleider wie einst die Getauften. Die Jungen ziehen dunkle Anzüge an. Oft kommt dazu ein Myrthekränzchen. Aber es kommt nicht auf die Kleidung an. Darum wird es immer populärer, an die Kinder einheitliche Alben auszuleihen. Damit kommen die Familien wieder zu einer stärkeren Orientierung auf den Empfang von Brot und Wein. Die Kinder lernen, dass sie an diesem Tag Jesus, ihren Freund, im Leib Christi empfangen. Sie feiern mit ihrer Familie und ihren Freunden ein großes Fest, denn Jesus kommt zu ihnen als Gast. Am nächsten Tag feiern sie eine Dankmesse und geben eine Gabe für die Kommunion kinder in der Diaspora, denen es wegen der weiten Wege und der kleinen Zahl der Gläubigen nicht so leicht geht wie ihnen. 11
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13 Jesus ist der Freund der Kinder. Dr. Franz-Josef Bode, der Bischof von Osnabrück, wünscht den Kindern zu ihrem Fest: dass sie einen Tag der Erstkommunion erleben, der ihnen immer in guter Erinnerung bleibt, weil sie Jesus begegnet sind, ihrem besten Freund. Und dass sie Menschen um sich haben, an denen sie erkennen: Auf diesen Jesus kann ich mich verlassen, dass ich an seiner Seite kann froh auf das große Abenteuer Leben zugehen kann, weil er mich liebt und weil er auch dann noch etwas kann, wenn kein anderer mehr weiter weiß. 13
14 Das Lamm weist auf Jesus. Der Kelch mit dem Wein und das Brot erinnern an das Letzte Abendmahl. Weizenkorn und Ähre sowie Weinstock und Rebe stellen dar, wie die Früchte der Erde wachsen und zu Brot und Wein bearbeitet werden. Sie sind Geschenke der Schöpfung. Der Regenbogen verbindet Gott und Mensch. In ihm schließt Gott mit Noah einen Bund, den Jesus mit seinem Leben erneuert. Das Kreuz verbindet in der Senkrechten Himmel und Erde und in der Waagerechten Jesus mit den Menschen. Es zeigt den leidenden bzw. den aufer standenen Sieger über Leben und Tod. Alpha und Omega auf der Kerze stehen für Anfang und Ende, für Gott, der alles umfasst und damit Beginn und Ziel der Schöpfung ist. 14
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16 Der Fisch ist ein Zeichen für Jesus. Seit der Zeit der ersten Christen wird dieses Zeichen verwendet. Legendär ist die Geschichte, wie die ersten Christen dieses Erkennungszeichnen nutzen: Ein Christ zeichnet den ersten Bogen in den Sand, vollendet sein Gegenüber, das Bild, ist beiden klar: Wir sind Brüder oder Schwestern in Christus. Fisch heißt auf Altgriechisch ICHTYS, die Abkürzung für Iesous Christos: Iēsous Jesus / Christóus Christus / Theoú Gottes / Hyiós Sohn / Sōtér Retter bzw. Erlöser Fisch heißt auf Deutsch: Freund Jesus Sucht Christen Heute. 16
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18 Wir beten vor der Kommunion: Jesus Christus, komm zu mir, für uns Menschen bist du hier. Staunend denke ich daran, was du schon für mich getan. Gerne möchte ich dich sehn, deine Botschaft ganz verstehn. Doch in Zeichen Brot und Wein hüllst du dich, Sohn Gottes, ein. Jesus, Herr der Herrlichkeit, sieh, ich bin für dich bereit. Ich lade dich voll Freude ein. Lass mich immer bei dir sein. 18
19 Wir beten nach der Kommunion: Jesus, du bist jetzt bei mir. Herr und Gott, ich danke dir. Du bist Christus, der mich liebt. Es ist schön, dass es dich gibt. Breite deine Liebe aus unter uns in diesem Haus. Wehre allem Hass und Streit! Schenke Frieden weit und breit! Bleibe bei uns, starker Herr, denn wir brauchen dich so sehr! Deine Wege lass uns gehen, deine Herrlichkeit einst sehn. 19
20 Jesus ist in der Hostie. Wie ist es möglich, dass aus Brot und Wein das Fleisch und Blut Christi werden? Wenn schon dein Körper die Nahrung, die du zu dir nimmst, in Fleisch und Blut umsetzen verwandeln kann. Warum soll Gott nicht auch das andere können? Wie kann in einer so kleinen Hostie der ganze Christus sein? Eine Landschaft, die vor dir liegt, ist so groß und dein Auge doch so klein. Dennoch ist das Bild der großen Landschaft in deinem Auge. Warum soll es nicht möglich sein, dass in der kleinen Brotsgestalt der ganze Christus zugegen ist? Wie kann derselbe Christus gleichzeitig in allen Kirchen sein? Schau dir diesen Spiegel an. Wenn ich ihn zu Boden werfe, kannst du in jeder einzelnen Scherbe dein Bild gleichzeitig sehen. 20
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22 Der Fluss kommt von der Quelle. Wer die Elbquelle besucht, muss sich ganz schön anstrengen. Ein langer Aufstieg! Nicht weit vom Gipfel entfernt entspringt auf dem Kamm des Riesengebirges der Fluss, der Deutschland ganz durchfließt, um dann in die Nordsee zu gelangen. Am Beginn ihrer Reise ist die Elbe noch sehr klein. Es ist überhaupt kein Problem, drüber zu hopsen. Doch wer dem Weg von der kleinen Quelle hinunter ins Tal bis zum Meer folgt, kommt aus dem Staunen nicht hinaus: Da können Boote auf dem Flüsschen schwimmen, bald sind es Schiffe, und zum Schluss befahren sogar Ozeanriesen und Supertanker die Elbe. In Cuxhaven versucht keiner mehr, einfach mal über die Elbe zu springen. Da ist sie riesig breit. Kaum einer kann noch hinüber schauen. Keiner, der an der Quelle steht, käme auf die Idee, sie allein für den Fluss zu halten. 22
23 Die Eucharistie ist wie eine Quelle. Das 2. Vatikanische Konzil beschreibt mit einem sehr schönen Bild die Eucharistie als Gipfel und Quelle des Lebens. Aus dieser Gipfelquelle sprudelt das Wasser des Lebens und will in das Leben hinunterfließen. Und hier, an dieser entscheidenden Stelle unseres Glaubens und Lebens, besteht für uns Christen die Herausforderung, nicht an der Quelle zu verharren, sondern hinunter ins Tal zu gehen. Dorthin fließt ja das Leben spendende Wasser. Die Eucharistie ist die Vergewisserung und das Einswerden mit Gott, der immer wieder zu uns kommt. Aber danach gilt es anderen Gutes zu tun. Das Leben spendende Wasser will die Ebene, ja die Wüste zum Blühen bringen. Es will das Leben durchspülen und scheut sich nicht davor, schmutzig und benutzt zu werden. Aus der Quelle der Eucharistie dürfen wir Kraft schöpfen, weil Gott bei uns ist ein ganzes Leben lang! 23
24 Keiner soll alleine glauben. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken fördert die Weitergabe des Glaubens, Orte der Begegnung und der Gemeinschaft sowie die pasto rale Begleitung von katholischen Christen, die in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben. Als Hilfswerk für den Glauben unterstützt das Bonifatiuswerk Katholiken in Deutschland, Nordeuropa und im Baltikum. Unterstützen Sie katholische Christen in der Minderheit und ermutigen Sie Menschen im Glauben durch das Bonifatiuswerk. Herausgegeben von: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, Generalsekretär Msgr. Georg Austen Verantwortlich: Verena Schäfers Autor: Guido Erbrich Redaktion: Josef Bilstein Konzeption / Design: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken Kamp Paderborn Spendenkonto BLZ IBAN DE BIC GENODEM1BKC Bank für Kirche und Caritas Paderborn eg Gern senden wir Ihnen weitere Hefte»Kirche im Kleinen«zu. Bestellung unter Tel.: / , bestellungen@bonifatiuswerk.de oder unter
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