Marktstudie Core Banking Systeme
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- Friedrich Gerhardt
- vor 8 Jahren
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1 Marktstudie Core Banking Systeme Ergebnis aus Sicht der Softwareanbieter und Sichtweise der Softwarenutzer Michael Schmid Matthias Schindler Prof. Franz Nees Prof. Dr. Andrea Wirth
2 Gliederung 1. Zielsetzung der Studie 2. Teilnehmende Softwarehäuser 3. Begriffserklärungen Herstellerbefragung 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser 5. Einzelbetrachtung der teilnehmenden Softwarehäuser 6. Begriffsklärungen Anwenderbefragung 7. Kundeneinschätzungen versus Anbietereinschätzungen der verschiedenen Core Banking Systeme 8. Fazit Hochschule Karlsruhe Seite 2
3 1. Zielsetzung der Markt-Studie Marktstudie zu Core Banking Systemen Erhebung des Status Quo im Core Banking Markt Schaffung von Transparenz im Markt Erstellung von Prognosen über die weitere Marktentwicklung Evaluation derzeitig eingesetzter Produkte Schwerpunkte sind sowohl funktionale Ausprägungen als auch architektonische Strukturen Ermittlung von Stärken und Schwächen der angebotenen Core Banking Softwareprodukte Entscheidungshilfe für die Banken bei der Produktauswahl Hochschule Karlsruhe Seite 3
4 1. Zielsetzung der Markt-Studie Markttransparenz ist für die Banken von hoher Bedeutung Entscheidung für ein Core Banking System ist langfristig und weitreichend Voraussetzung für Transparenz ist eine Quantifizierung der Vollständigkeit und der Qualität der am Markt erhältlichen Core Banking Systeme Die Studie soll Anwendern Orientierung über Alternativen bieten und Herstellern Hinweise auf Handlungsbedarf geben Einige relevante Systemanbieter haben sich nicht beteiligt Mögliche Gründe: Fehlende Reputation der Studie, keine Zeit, kein Interesse an Transparenz Wiederholung der Studie in 2010/11 ist geplant: Vollständige Marktabdeckung für die relevanten Systeme Kundenfeedback für alle beteiligten Systeme Hochschule Karlsruhe Seite 4
5 2. Teilnehmende Softwarehäuser Hochschule Karlsruhe Seite 5
6 2. Teilnehmende Softwarehäuser Softwarehersteller COR Alldata Systems GmbH Produkt MBS Banking Suite B + S Bankensysteme AG Bavaria Banken Software GmbH CSC Solutions AG Konto 3000 EFDIS AG FIDUCIA IT AG KORDOBA GmbH & Co. KG B+S Gesamtbankanwendung IBP - International Banking Package EFDIS.CIFRA agree K-CORE24 Misys International Banking Systems GmbH Pass Financial Solutions GmbH SAP AG MidasPlus Core Banking Suite SAP for Banking Hochschule Karlsruhe Seite 6
7 3. Begriffserklärungen Core Banking System Hochschule Karlsruhe Seite 7 Uneinheitlicher Begriff Core Banking System im Markt Eine Interpretation des Begriffs versteht darunter ein umfassendes Bankensystem, das prinzipiell alle Produkte, Vertriebskanäle sowie die Reporting- und Steuerungsmodule umfasst. Ein anderes Verständnis dieses Begriffs beinhaltet nur den klassischen Produktbereich von Zahlungsverkehr und Aktiv-/Passivgeschäft, sowie die gesetzlichen Reportinganforderungen und eine Basisunterstützung für die Vertriebswege. Die vorliegende Studie orientiert sich insgesamt an der ersten Variante. Insbesondere in der Gesamtbewertung werden die Produkte an einer möglichst vollständigen Abdeckung des Bankgeschäfts gemessen. Für die Adressaten der Studie, die sich an der zweiten Interpretation orientieren wollen, werden für jedes Produkt sowohl die Abdeckungsgrade gemessen an den gesamten Anforderungen wie auch eine zusätzliche Bewertung auf Basis der tatsächlich realisierten Module angegeben.
8 3. Begriffserklärungen Herstellerbefragung Terminologie der folgenden Herstellerauswertungen Realisierung: Mit der Realisierung wird die Herstellereinschätzung hinsichtlich des Abdeckungsgrades der Kundenanforderung angegeben und aggregiert. Anpassungsfähigkeit: Die Anpassungsfähigkeit spiegelt das Ergebnis der o.g. Realisierung ergänzt um die angegebenen Erweiterungsmöglichkeiten dar. Vollständigkeit: Die Vollständigkeit gibt an, wie viel Prozent der Kriterien im System realisiert wurden. Nicht beantwortete Fragen des Fragebogens werden als nicht realisiert gewertet. Auswertungsverfahren: Die Auswertung der Antworten wird ohne Berücksichtigung der Vollständigkeit durchgeführt. Dies bedeutet, dass ein Anbieter der wenige Angaben im Fragebogen gemacht hat schlechter abschneidet als ein vergleichbarer Anbieter der alle Fragen beantwortet hat. Hochschule Karlsruhe Seite 8
9 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Gesamtergebnis der Studie Anbieterseite: Die Ergebnisse basieren auf den Einschätzungen und Angaben der Hersteller, die über eine differenzierte Bewertungsmethodik quantifiziert wurden. Es wurden abgefragt: Funktionaler Bereich Z.B.: Kernbankfunktionen, Banksteuerung, Vertriebsunterstützung Technische Beschreibung des Systems Z.B.: Architektur, Programmiersprachen, Datenbanken, Betriebssysteme Allgemeine Eigenschaften des Systems Z.B.: Konfigurierbarkeit, Mehrsprachigkeit, Mandantenfähigkeit, Integration Information / Kommunikation / Service Z.B.: Qualität des Support, Reaktionszeit auf Anforderungen, Systemeinführungsaufwand Z.B.: Aufwand für Installation, Parametrisierung und Anpassungen Forschung und Entwicklung Z.B.: Investitionen für Weiterentwicklung, Schwerpunkt der Investitionen Hochschule Karlsruhe Seite 9
10 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Gesamtergebnis der Studie 1,50 2,00 2,50 1,81 2,24 1,54 1,711,69 2,08 1,42 1,36 1,59 1,50 2,55 1,14 1,32 1,60 1,86 1,83 2,25 3,00 3,50 4,00 4,50 3,33 3,90 3,05 Ergebnis inkl. Anpassungsfähigkeit (Note 1-5) Ergebnis ohne Anpassungen (Note 1-5) 5,00 Hochschule Karlsruhe Seite 10
11 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Vollständigkeit der angebotenen Lösungen 100% 90% 80% 70% 60% 78% 86% 95% 80% 59% 89% 68% 93% 88% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 39% Vollständigkeit (in%) Hochschule Karlsruhe Seite 11
12 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Abdeckung im funktionalen Bereich Die einzelnen Noten ergeben sich aus den folgenden Bereichen: Kernbankfunktionen Z.B.: Stammdatenverwaltung, Kontenverwaltung, Kreditgeschäft, Handel Banksteuerung Z.B.: Controlling, Asset Liability Management, Risikomanagement Meldewesen Filiale / Frontoffice Z.B.: Kassenabwicklung, Devisen / Sorten, Lastschriften, Daueraufträge Vertriebsunterstützung Z.B.: Customer Relationship Management, Geschäftsanbahnung, elektronische Verträge Unternehmensführung Z.B.: MIS, Datawarehouse, Finanzbuchhaltung Hochschule Karlsruhe Seite 12
13 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Abdeckung im funktionalen Bereich 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 55,5 43,2 79,5 74,2 76,0 65,0 81,8 77,3 78,2 68,8 57,0 46,4 90,2 87,5 84,5 86,1 80,4 77,3 75,6 68,8 Realisierung inkl. Anpassungsfähigkeit (in %) 30,0 20,0 Realisierung ohne Anpassungen (in %) 10,0 0,0 Hochschule Karlsruhe Seite 13
14 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Vollständigkeit der Lösungen im funktionalen Bereich 100% 90% 83% 94% 85% 91% 89% 80% 70% 60% 50% 40% 38% 72% 62% 49% 62% Vollständigkeit (in %) 30% 20% 10% 0% Hochschule Karlsruhe Seite 14
15 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Vollständigkeit der Lösungen im funktionalen Bereich In der Langfassung der Studie ist für alle untersuchten Core Banking Systeme im Detail dokumentiert: welche Module zum Produktumfang gehören, welche Funktionen in den Modulen realisiert sind, wie die Abdeckung der Anwenderanforderungen im Standard bewertet ist, wie die Abdeckung der Anwenderanforderungen unter Einbezug verschiedener Anpassungsmaßnahmen zu bewerten ist. Hochschule Karlsruhe Seite 15
16 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis - Technische Beschreibung In diesem Bereich wird die technische und softwareseitige Infrastruktur nach folgenden Kriterien ausgewertet: Eingesetzte Architektur Modularität der Software Einsetzbare Betriebssysteme, Server Eingesetzte Programmiersprachen Hochschule Karlsruhe Seite 16
17 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis - Technische Beschreibung 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 3,84 1,65 1,14 1,77 1,70 2,14 2,40 3,37 4,00 Note (1-5) 4,50 5,00 Die Vollständigkeit gibt an, wie viel Prozent im Bereich technische Beschreibung des Systems vom jeweiligen Softwareanbieter beantwortet wurden. Eine Anforderung des Fragebogens die nicht beantwortet wurde, wird mit der schlechtesten Note bewertet. 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% 63% 100%100%100%100%100%100%100% 100% 88% Vollständigkeit (0-100%) Hochschule Karlsruhe Seite 17
18 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Allgemeine Eigenschaften des Systems In den allgemeinen Eigenschaften des System werden die folgenden Unterscheidungen vorgenommen: Konfigurierbarkeit und Skalierbarkeit der Software Modularität der Software Daten- und Oberflächenintegration Transaktionsverarbeitung Verfügbarkeit des angebotenen Systems Mandantenfähigkeit Hochschule Karlsruhe Seite 18
19 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Allgemeine Eigenschaften des Systems 1,50 1,27 1,10 1,05 1,44 1,84 2,00 2,50 2,52 3,00 3,50 4,00 3,44 Note (1-5) 4,50 5,00 Die Vollständigkeit betrug in diesem Bereich bei allen Anbietern 100%, Dies bedeutet, dass in diesem Bereich von allen Anbietern vollständig geantwortet wurde. Hochschule Karlsruhe Seite 19
20 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Kommunikation und Service Nach folgenden Kriterien wird dieser Bereich bewertet: Angebot von Informationstagen Qualität des Support Existenz eines institutionalisierten Anwenderkreises Hochschule Karlsruhe Seite 20
21 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Kommunikation und Service 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,00 1,57 1,84 1,56 1,56 1,28 2,13 1,71 1,72 Note (1-5) Die Vollständigkeit gibt an, wie viel Prozent im Bereich Kommunikation und Service vom jeweiligen Softwareanbieter beantwortet wurden. Eine Anforderung des Fragebogens die nicht beantwortet wurde, wird mit der schlechtesten Note bewertet. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 0 100%100%100%100%100%100%100%100%100% Vollständigkeit (0-100%) Hochschule Karlsruhe Seite 21
22 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Einführungsaufwand des Systems Folgende Kriterien werden zur Bewertung herangezogen: Aufwände für Systeminstallation, Parametrisierung und Zusatzmodule Angebot von Schulungen Hochschule Karlsruhe Seite 22
23 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Einführungsaufwand des Systems 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 1,67 2,00 1,83 2,67 2,67 #NV #NV #NV #NV #NV Note (1-5) Die Vollständigkeit gibt an, wie viel Prozent im Bereich Einführungsaufwand des Systems vom jeweiligen Softwareanbieter beantwortet wurden. Anbieter unter 100% werden hier nicht betrachtet, weil fehlende Angaben wegen der geringen Anzahl von Kriterien das Ergebnis zu stark beeinflussen. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% #NV 100%100%100% 50% 100% 100% 83% 83% 33% Vollständigkeit (0-100%) Hochschule Karlsruhe Seite 23
24 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Forschung und Entwicklung Dieser Bereich wird hinsichtlich folgender Kriterien bewertet: Investitionen in Forschung und Entwicklung Funktionaler Investitionsbereich Technologischer Investitionsbereich Investition in bestehende oder in neue Funktionalität Hochschule Karlsruhe Seite 24
25 4. Ergebnisvergleich der Softwarehäuser Ergebnis Forschung und Entwicklung 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 2,25 2,25 2,25 2,50 2,50 #NV #NV #NV #NV #NV Note (1-5) Die Vollständigkeit gibt an, wie viel Prozent im Bereich Forschung und Entwicklung vom jeweiligen Softwareanbieter beantwortet wurden. Anbieter mit einer Vollständigkeit unter 100% werden hier nicht betrachtet, weil fehlende Angaben wegen der geringen Anzahl von Kriterien das Ergebnis zu stark beeinflussen. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 100%100% 100% 100% 100% 67% 67% 67% 33% 0% Vollständigkeit (0-100%) Hochschule Karlsruhe Seite 25
26 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser Die Softwareprodukte in der Einzeldarstellung Es werden folgende Fragen beantwortet: Wie ist das Anwendungsprofil im Überblick? Wie groß ist die funktionale Abdeckung? Was leistet die Software in den realisierten Modulen? Für welches Kundenprofil ist das Produkt geeignet? Hochschule Karlsruhe Seite 26
27 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser COR Alldata Systems GmbH MBS Banking Suite 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 Hochschule Karlsruhe Seite 27 2,67 1,38 1,65 1,57 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen Die COR Alldata Systems GmbH bietet mit der MBS Banking Suite ein System an, dass viele Funktionen anbietet, jedoch kein Komplettsystem darstellt. Die im System implementierten Funktionalitäten sind sehr gut umgesetzt. Dies kann man am deutlichen Unterschied im funktionalen Bereich zwischen der Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen nachvollziehen. Im Bereich Unternehmensführung bietet die MBS Banking Suite nur einen geringen Funktionsumfang. Bei den Bankprodukten bestehen Lücken in den Bereichen Wertpapierhandel und abwicklung und Depot A + B Funktionen. Anwender, die auf diese Funktionalitäten verzichten können, bzw. diese Bereiche durch andere Softwareprodukte ab-decken, finden hier eine gute Lösung, was durch das Anwendervotum bestätigt wird.
28 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser B+S Bankensysteme AG B+S Gesamtbankanwendung 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 Hochschule Karlsruhe Seite 28 3,90 1,58 1,44 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen Die B+S Gesamtbankanwendung stellt eine Lösung dar, die sich auf Kernfunktionalitäten konzentriert. Viele Funktionalitäten z.b. in den Bereichen Filiale/Frontoffice, Vertriebsunterstützung und Unternehmensführung sind im System nicht umgesetzt. Dies schlägt sich in der Bewertung des funktionalen Bereichs deutlich nieder, wenn das Produkt an den Maßstäben einer Gesamtbanklösung gemessen wird. Bei der Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen werden nicht umgesetzte Funktionen nicht betrachtet. In dieser Sichtweise schneidet das Produkt erheblich besser ab. Auch bei den nichtfunktionalen Bereichen werden sehr positive Ergebnisse erzielt. In der Praxis wird die Software in Kombination mit anderen Komponenten eingesetzt, mit denen die Kunden dann auch funktional zufrieden sind, was sich auch in der Anwenderbefragung widerspiegelt.
29 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser Bavaria Bankensoftware GmbH International Banking Package 1,11 1,14 1,27 1,50 2,00 1,94 1,84 2,50 3,00 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen 3,50 4,00 Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 Das International Banking Package ist eine Gesamtbanklösung. Der Unterschied im funktionalen Bereich zwischen der Betrachtung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen, ist im Vergleich zu vielen anderen Anbietern sehr gering. Dies liegt an der Tatsache, dass sehr viele Funktionalitäten im System umgesetzt sind. Ignoriert man die wenigen Funktionalitäten, die nicht im System implementiert sind so kann man erkennen, dass noch einmal eine Steigerung der Bewertung erreicht wird. Die Lösung eignet sich für Anwender, die eine Gesamtlösung aus einer Hand suchen. Ein Anwendervotum liegt nicht vor. Hochschule Karlsruhe Seite 29
30 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser CSC Solutions AG Konto ,13 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,12 3,84 3,44 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 5,00 Konto 3000 ist kein vollständiges Kernbankensystem sondern ein Framework mit dessen Unterstützung unter Einbezug weiterer Softwareprodukte eine Gesamtbanklösung aufgebaut werden kann. Das Produkt konzentriert sich auf wenige Kernbereiche, die sehr gut abgedeckt werden. In den nicht funktionalen Bereichen wurden sehr viele Angaben nicht gemacht, was natürlich zu einer schlechten Bewertung führt. Die Lösung eignet sich für Banken, die daran interessiert sind, aus Standardkomponenten eine individuelle Lösung in eige-ner Regie zusammenzubauen. Anwender, die diesen Weg gehen, sind mit dem Produkt sehr zufrieden. Hochschule Karlsruhe Seite 30
31 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser EFDIS AG EFDIS.CIFRA 1,01 1,50 2,00 2,50 2,43 2,13 3,00 3,37 3,50 4,00 4,50 5,00 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen EFDIS.CIFRA stellt keine Gesamtbanklösung dar, sondern versteht sich als Kernbank-System im engeren Sinn. Es ist aber trotzdem ein System, das viele Funktionalitäten anbietet. Insgesamt wird etwa 2/3 der Gesamtfunktionalität geliefert. Lücken gibt es in den Bereichen Handel und Handelsabwicklung sowie Banksteuerung. Das Produkt eignet sich für Anwender, die keine Handelsgeschäfte betreiben oder diesen Bereich durch andere Softwareprodukte abdecken. Die im System umgesetzten Funktionalitäten wurden sehr gut implementiert. Ein Anwendervotum liegt nicht vor. Hochschule Karlsruhe Seite 31
32 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser Fiducia IT AG agree 1,50 1,27 1,70 1,84 1,71 2,00 2,50 3,00 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen 3,50 4,00 Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 Der geringe Unterschied im funktionalen Bereich zwischen der Betrachtung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Betrachtung auf Basis der realisierten Anforderungen zeigt, dass agree eine Gesamtbanklösung ist. Es gibt nur wenige Funktionalitäten, die im System nicht implementiert sind. Die realisierten Module sind sehr gut in agree umgesetzt. Das Produkt richtet sich an Anwender, die eine umfassende Gesamtlösung aus der Hand eines großen Anbieters suchen. Ein positives Kundenvotum zeigt, dass die Fiducia mit agree diesem Anspruch gerecht wird. Hochschule Karlsruhe Seite 32
33 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser KORDOBA GmbH & Co. KG K-CORE 24 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 1,96 1,32 2,14 1,72 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen K-Core 24 der KORDOBA GmbH & Co. KG bietet, mit Ausnahme des Bereichs der Unternehmensführung, sehr viele Funktionalitäten an, die eine Bankenanwendung ausmachen. Daraus resultiert ein geringer Unterschied im funktionalen Bereich zwischen der Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen. Das System bietet also eine Gesamtlösung an, das von den Anwendern punktuell komplettiert wird. Die vom System angebotenen Funktionen sind sehr gut implementiert. Es konnte nur das Votum eines Referenzkunden eingeholt werden, was mit Vorbehalt zu sehen ist. Hochschule Karlsruhe Seite 33
34 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser Misys International Banking Systems GmbH MidasPlus 1,50 1,01 1,77 1,10 1,56 2,00 2,50 3,00 2,43 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen 3,50 4,00 Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 Midas Plus bietet viele Funktionalitäten an. In den Bereichen Banksteuerung, Vertriebsunterstützung und Unternehmensführung sind einige Funktionen jedoch nur in geringem Umfang oder gar nicht implementiert. Am gravierendsten ist die Lücke im Bereich der Banksteuerung, wo nur knapp die Hälfte der abgefragten Funktionen durch das Produkt abgedeckt wird. Dies erklärt den deutlichen Unterschied in der Bewertung zwischen der Betrachtung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Betrachtung auf Basis der realisierten Anforderungen. Die realisierten Module sind sehr gut im System umgesetzt. Anwender, die auf die nicht angebotenen Funktionalitäten verzichten können, bzw. diese Bereiche durch andere Softwareprodukte abdecken, finden hier eine gute Lösung. Ein Anwendervotum liegt nicht vor. Hochschule Karlsruhe Seite 34
35 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser PASS Financial Solution GmbH Core Banking Suite 1,50 1,38 1,28 2,00 2,50 3,00 2,40 2,52 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen 3,50 4,00 Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 Die Core Bankig Suite der PASS Financial Solution GmbH bietet nahezu alle Kernbankfunktionen an und ist demnach den Komplettlösungen zuzuordnen. Die insgesamt schon sehr gute Bewertung im funktionalen Bereich kann noch gesteigert werden, wenn nur die realisierten Funktionen bewertet werden. Das System eignet sich für Anwender, die eine umfassende Komplettlösung aus einer Hand suchen. Die sehr gute funktionale Bewertung wird auch durch das Votum der Kunden bestätigt. Hochschule Karlsruhe Seite 35
36 5. Einzelbetrachtung der Softwarehäuser SAP AG SAP for Banking 1,50 1,29 1,78 1,56 2,00 2,50 3,00 Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen 3,50 4,00 Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen 4,50 5,00 SAP for Banking bietet sehr viele Kernbankfunktionen an und ist demnach den Komplettlösungen zuzuordnen. Die geringe Differenz im funktionalen Bereich zwischen der Bewertung auf Basis der gesamten Anforderungen und der Bewertung auf Basis der realisierten Anforderungen spiegelt diese Tatsache wider. Werden nur letztere bewertet, kann das Ergebnis noch weiter gesteigert werden. Auch in den nicht funktionalen Bereichen ergibt sich ein positives Bild. Das Produkt richtet sich an Anwender, die eine punktuell zu ergänzende Gesamtlösung aus der Hand eines großen Anbieters suchen. Ein Anwendervotum liegt nicht vor. Hochschule Karlsruhe Seite 36
37 6. Begriffsklärungen - Anwenderbefragung Terminologie der folgenden Anwenderauswertungen Mittelwertbildung: Alle Kennzahlen der Softwarenutzer sind durchschnittliche Werte, die aus den Angaben aller Nutzer eines Core Banking Systems errechnet werden. Gewichtung: Bei der Auswertung der Softwarenutzer wird dieselbe Gewichtung genutzt wie bei den Softwareanbietern. Dies ermöglicht eine Gegenüberstellung der beiden Sichten. Hochschule Karlsruhe Seite 37
38 7. Kunden- versus Anbietereinschätzungen 100,00 90,00 80,00 70,00 60,00 Anforderungs- 50,00 Abdeckung im Standard nach der 40,00 Einschätzung des Softwareanbieters 30,00 Anforderungs- 20,00 Abdeckung im Standard nach den Aussagen 10,00 der Softwarenutzer 0,00 Für die Produkte der Hersteller Bavaria Banken Software, EFDIS, Misys International Banking Systems und SAP wurden uns leider keine Referenzkunden genannt Hochschule Karlsruhe Seite 38
39 8. Fazit Es existieren zwei verschiedene Kundentypen Echte Standardsoftwarenutzer suchen Komplettlösung aus einer Hand Sie wollen einen Ansprechpartner, der die volle Verantwortung trägt Sie nehmen im Zweifelsfall gewisse Schwachpunkte in Kauf, wenn das Gesamtpaket stimmt Diese Schwachpunkte müssen im Lauf der Zeit aufgearbeitet werden, wenn sie relevant sind Gesucht wird die insgesamt beste Lösung Komponentennutzer stellen sich eine Lösung aus verschiedenen Bausteinen zusammen Sie tragen bewusst die Verantwortung für die Softwaregesamtlösung Sie setzen Komponenten ein, von denen sie völlig überzeugt sind Kompromisse werden nicht gemacht Gesucht wird für alle Bereiche das jeweils beste Modul Hochschule Karlsruhe Seite 39 Folgerichtig stehen sich auf der Herstellerseite Universalspezialisten und Modulspezialisten gegenüber
40 8. Fazit Technologischer Wandel ist im Gang Moderne Lösungen nutzen aktuelle Plattformen Es stehen sich UNIX-Lösungen und Windows-Lösungen gegenüber Relationale Datenbanken sind Standard, oft hat der Anwender Wahlmöglichkeiten im Hinblick auf den Datenbankanbieter Java ist der aktuelle Gewinner bei den Sprachen Neue Technologien erhöhen die Modularität der Systeme Das Zusammenstellen einer Lösung aus verschiedenen Bausteinen wird einfacher Anspruch an die Universalspezialisten wird steigen Hersteller, die den technologischen Wandel nicht vollziehen, drohen vom Markt zu verschwinden Mit alten Technologien können allenfalls Bestandskunden gehalten werden Userinterface, Skalierbarkeit und Offenheit sind die wichtigen Merkmale moderner Core Banking Systeme Hochschule Karlsruhe Seite 40
41 8. Fazit Zum Schluss Wir danken allen teilnehmenden Softwareanbietern und Banken und haben die folgende Ziele erreicht: Erste quantitative funktionale und architektonische Gegenüberstellung von Core Banking Systemen Systematischer Vergleich von Softwareanbietern mit den Anforderungen der der Banken als Anwender In diesem Zusammenhang gilt besonderer Dank den Herstellern, die eine Befragung von Referenzkunden ermöglichten Differenzierter Stärken- und Schwächenüberblick Wir sind gespannt auf die Weiterentwicklung der Produkte bei der nächsten Studie Hochschule Karlsruhe Seite 41
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