Gutachten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Firmenansiedlungen in Salina Raurica
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- Heidi Bruhn
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1 Gutachten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Firmenansiedlungen in Salina Raurica 1. Szenarien Zur Simulation der volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer Entwicklung des Raums Salina Raurica (ein Areal von 48 ha mit nach Aussagen der Planer 1 rund 475'000 m2 möglicher Bruttogeschossfläche für die Nutzung durch die Wirtschaft) wurden drei Szenarien bezüglich der möglichen nstrukturen entwickelt und analysiert: Szenario "Schlüsselbranchen" Szenario "Life Science Park" Szenario "Logistik-Hub" 2. Szenario "Schlüsselbranchen" Jede Wirtschaftsregion hat ihren spezifischen nmix, welcher sich aufgrund der individuellen Ausprägung der Standortfaktoren entwickelt hat. So ist die Nordwestschweiz geprägt von den Schlüsselbranchen Life Sciences, Logistik, Finanzdienstleistungen und hoch spezialisierten MEM-Unternehmungen. Daneben verfügt jede Wirtschaftsregion selbstverständlich auch über die auf den regionalen Binnenmarkt ausgerichteten n (Detailhandel, Bauwirtschaft, Dienstleistungen für Unternehmungen und Bevölkerung). Im Szenario Schlüsselbranchen wird vom aktuellen nmix in den Schlüsselbranchen der Region ausgegangen 2. Die übrigen n und die Öffentliche Hand wurden nicht berücksichtigt. Daraus ergibt sich die in Tabelle 1 dargestellte nstruktur. Tabelle 1: nmix im Szenario "Schlüsselbranchen" Energie/Wasser/Bergbau 1 % Nahrungsmittel/Getränke 3 % Chemie/Pharma 21 % MEM-n 11 % Übrige Industrie 4 % Grosshandel/Grossverteiler 13 % Finanzwirtschaft 10 % Verkehr/Logistik 12 % Informatik/Dienstleistungen für Unternehmungen 11 % Übrige Dienstleistungen 14 % 1 Planpartner AG: Salina Raurica Second Opinion Arealentwicklung, Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz 2011/2012
2 Gemäss den Angaben der Planer bezüglich des branchenspezifischen Raumbedarfs lassen sich aufgrund von Vergleichswerten aus ähnlichen Regionen bei diesem Szenario rund 8'000 Arbeitsplätze ansiedeln. 3. Szenario "Life Science Park" Das zweite Szenario geht davon aus, dass die Standortfaktoren in der Agglomeration Basel besonders attraktiv für die Life Sciences n sind, und dass diesen in der Ansiedlungspolitik deswegen ein besonderer Stellenwert zukommt. Zudem befindet sind aktuell ein Teil des Areals im Perimeter bereits im Besitz von Life Sciences Unternehmungen. Eine vollständige Besiedlung des Perimeters mit Unternehmungen aus der Life Sciences dürfte allerdings angesichts der aktuellen Nachfrage auf mittlere Sicht weder möglich, noch wünschbar sein. Zumindest ein Teil der Fläche könnte von Zulieferern und Dienstleistern belegt werden, aber auch von Firmen, welche aufgrund ihrer Wertschöpfungsintensität in dieses Umfeld passen. Daraus ergibt sich die in Tabelle 2 dargestellte nstruktur. Tabelle 2: nmix im Szenario "Life Sciences Park" Chemie/Pharma 50 % MEM-n 10 % Grosshandel 5 % Spedition 10 % Informatik/Dienstleistungen für 10 % Unternehmungen Forschung&Entwicklung 10 % Entsorgung 5 % Gemäss den Erfahrungen aus anderen Projekten in den Life Sciences dürften bei diesem Szenario dank einigen Spitzennutzungen rund 9'000 Arbeitsplätze angesiedelt werden können. 4. Szenario "Logistik-Hub" In den vergangenen Jahren haben sich in der Rheinebene westlich des Perimeters Salina Raurica bereits etliche Unternehmungen angesiedelt. Diese Ansiedlungen erfolgten nicht aufgrund eines bestimmten Konzepts, sondern gemäss den Bedürfnissen des Marktes. Zu einem grossen Teil handelt es sich dabei um flächenintensive Lager- und Umschlagbetriebe, teilweise ergänzt um weitere Logistikfunktionen. Diese natürliche Nachfrage dürfte ohne entsprechende Steuerung auch die Besiedlung des Perimeters Salina Raurica prägen und den in Tabelle 3 dargestellten nmix zur Folge haben.
3 Tabelle 3: nmix im Szenario "Logistik-Hub" Grosshandel 10 % Spedition 20 % Lager/Umschlag 30 % Strassenverkehr 30 % Dienstleistungen für Unternehmen 5 % Entsorgung 5 % Gemäss den Angaben der Planer bezüglich des branchenspezifischen Raumbedarfs lassen sich aufgrund von Vergleichswerten aus ähnlichen Regionen bei diesem Szenario rund 2'300 Arbeitsplätze ansiedeln. 5. Jährliche Wertschöpfung bei Vollbetrieb im Perimeter Salina Raurica Auf der Basis des in den drei Szenarien beschriebenen nmix und der dabei möglichen Zahl der Arbeitsplätze lässt sich die im Perimeter Salina Raurica generierbare Wertschöpfung errechnen. Dabei wird von der branchentypischen (Netto-)Wertschöpfung pro Vollarbeitsplatz in der Nordwestschweiz ausgegangen, welche von der Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz erhoben und jährlich publiziert wird 3. Für die drei Szenarien ergeben sich die in Tabelle 4 ausgewiesenen Werte. Tabelle 4: Mögliche jährliche Wertschöpfung in Salina Raurica (Basis: 2011) Szenario Arbeitsplätze (FTE) Wertschöpfung (Mio. CHF) Schlüsselbranchen 8'000 1'700 Life Sciences Park 9'000 2'200 Logistik Hub 2' Zum Vergleich einige Eckdaten für Beschäftigung und Wertschöpfung in der Nordwestschweiz 4 : Tabelle 5: Beschäftigung und Wertschöpfung in der NWCH (Basis: 2011) FTE Wertschöpfung (Mio. CHF) Chemie/Pharma NWCH 30'000 9'900 Verkehrswirtschaft NWCH 14'000 2'100 Landwirtschaft NWCH 3' Teilregion Thierstein/Dorneck 7' Teilregion Fricktal 26'600 4'300 3 Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz 2011/ Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz 2011/2012
4 6. Direkte Wertschöpfung der Investitionsphase Die Erschliessung und Überbauung von Salina Raurica generiert darüber hinaus eine einmalige Wertschöpfung in der Bau- und Einrichtungsphase. Aufgrund von Erfahrungswerten an ähnlichen Standorten, von grösseren Projekten der vergangenen Jahre in der Region und des branchentypischen Investitionsmix in der Nordwestschweiz kann je nach Szenario mit Investitionen zwischen 850 und 2'400 Mio. CHF gerechnet werden (Tabelle 6). Tabelle 6: Geschätztes Investitionsvolumen in Salina Raurica, in Mio. CHF Szenario Bauten Anlagen TOTAL Schlüsselbranchen 1' '200 Life Sciences Park 1'300 1'100 2'400 Logistik Hub Ein Teil dieses Investitionsvolumens fliesst aus der Region ab (Vergabe von Aufträgen an ausserregionale Firmen, Zulieferungen von Baumaterial, Maschinen und Anlagen von ausserhalb der Region). Aufgrund früherer Erhebungen 5 ist davon auszugehen, dass rund zwei Drittel des Bauvolumens und knapp ein Drittel der Anlageinvestitionen in der Nordwestschweiz verbleiben. Daraus lässt sich eine in der Region einmalig anfallende direkte Wertschöpfung von zwischen 300 Mio. CHF (im Szenario Logistik Hub) und 750 Mio. CHF (im Szenario Life Science Park) ermitteln. 7. Indirekt anfallende Wertschöpfung Sowohl in der Bauphase als auch in der Betriebsphase wird im Perimeter Salina Raurica von den beteiligten Unternehmungen die in den Kapiteln 5 und 6 ermittelte direkte Wertschöpfung erwirtschaftet. Über Zulieferungen an die im Perimeter angesiedelten Unternehmungen und die Konsumausgaben der dort Beschäftigten werden aber auch in vielen anderen Unternehmungen der Nordwestschweiz Geschäftsaktivitäten ausgelöst, welche sonst nicht (oder nicht in dieser Region) anfallen würden. Auch aus diesen Geschäftsaktivitäten entsteht Wertschöpfung in der Nordwestschweiz. Diese indirekt anfallende Wertschöpfung wurde im Rahmen des vorliegenden Gutachtens nicht berechnet. Frühere Studien mit einer ähnlichen Fragestellung kamen zum Ergebnis, dass diese indirekten Auswirkungen einer Ansiedlung (neuer oder von ausserhalb der Region zugezogener Unternehmungen) eine ähnliche Grössenordnung erreichen können wie die im Perimeter Salina Raurica direkt erarbeitete Wertschöpfung. Pratteln, im Dezember Z.B. Bausparen im Kanton Baselland, 2005; Gewerbestudie Baselland, 2011
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