DGFF-Kongress 2013, Augsburg
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- Cornelius Falk
- vor 8 Jahren
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1 DGFF-Kongress 2013, Augsburg Kolloquium 2: Fokus auf Lernende Programm Mittwoch, Nachwuchstagung Kolloquium mit dem Fokus auf Lernende ( ) 14:30 14:55 Monika Guttack Ich glaube nicht, dass die anderen das auch so gemacht haben Zur Bedeutung individueller Strategien beim Erwerb interkultureller Kompetenz im Rahmen von Schülerpraktika in Spanien 14:55 15:20 Lesya Skintey (Zweit-)sprachliche Interaktionen im Kindergarten 15:20 15:45 Kerstin Theinert WELL done!? Wechselseitiges Lehren und Lernen als spezielle Form kooperativen Lernens zur Förderung kommunikativer Kompetenz im Englischunterricht? 15:45 16:10 Dr. Jutta Wörle Die Entwicklung von kommunikativer Fremdsprachenkompetenz beim Französischlernen (FLE) anhand der kommunikationsstrategischen und sprachbewussten Verhaltensweisen junger Lernender 16:10 16:15 Annina Lenz Abschluss
2 Abstracts Guttack, Monika: Ich glaube nicht, dass die anderen das auch so gemacht haben Zur Bedeutung individueller Strategien beim Erwerb interkultureller Kompetenz im Rahmen von Schülerpraktika in Spanien Bei diesem Forschungsvorhaben handelt es sich um einen Beitrag zur empirischen Bildungsforschung im Bereich der Spanischdidaktik. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Spanischschüler der Sekundarstufe II bei einem Betriebspraktikum in Spanien interkulturelle Kompetenz erworben haben. Das zugrunde liegende Schulprojekt wurde von an einem norddeutschen Gymnasium durchgeführt. Es wurden sechszehn qualitative problemzentrierte Interviews mit den Teilnehmern durchgeführt, dokumentiert und ausgewertet. Ziel der Untersuchung ist es, die Ergebnisse mit vorhandenen Modellen zum Erwerb interkultureller Kompetenz zu vergleichen und diese möglicherweise zu modifizieren. Entsprechend dem außerunterrichtlichen Setting nutzt die Studie die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler durch die individuelle Erfahrung im Auslandspraktikum andere Möglichkeiten erhalten als beim Fremdsprachenunterricht im Klassenverband. Autonom gesteuerte und individuelle Lernwege stehen deshalb im Zentrum des Interesses dieser Untersuchung. Die Ergebnisse sollen auch dazu beitragen zu verstehen, warum interkulturellen Kompetenz so schwer skalierbar und evaluierbar ist und wendet sich damit einem aktuellen Forschungsdesiderat zu. Die Reflexion der Lerner ihres eigenen Lernverhaltens in diesem außerunterrichtlichen Lernparcours vor Ort bietet eine seltene Perspektive auf den komplexen Gegenstand der interkulturellen Kompetenz. Die Einblicke, wie sich interkulturelle Kompetenz individuell konstituiert, lassen vor dem Hintergrund eines für alle Lerner einheitlichen Lernsettings, das im Rahmen dieses Schulprojektes gegeben war, Rückschlüsse darauf zu, welche Bedeutung Autonomie und Individualisierung für das Erlernen interkultureller Kompetenz haben können.
3 Skintey, Lesya: (Zweit-)sprachliche Interaktionen im Kindergarten Die Erforschung der sprachlichen Entwicklungsprozesse bei Kindern im Elementarbereich erfreut sich in der letzten Zeit eines großen Interesses. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Kindern, die die deutsche Sprache sukzessiv (meistens mit dem Kindergarteneintritt) erwerben (vgl. Ahrenholz 2012). Da der natürlichen Umgebung im Zweitspracherwerb eine wichtige Rolle zukommt, sind Interaktionen mit pädagogischen Fachkräften, aber auch mit anderen deutsch- und mehrsprachigen Kindern von entscheidender Bedeutung für den Erwerb einer zweitsprachlichen Kompetenz (vgl. Albers 2009). Der Beitrag präsentiert das laufende Dissertationsprojekt und setzt sich mit Interaktionen in der Zweitsprache im Kita-Alltag auseinander. Im Fokus steht dabei die Frage, wie Kinder mit (noch) geringen Deutschkenntnissen ihr (zweit-)sprachliches Wissen einsetzen, um an den alltäglichen Kommunikations- und Interaktionsprozessen im Kindergarten erfolgreich teilzunehmen. Des Weiteren ist auch die Frage von Interesse, wodurch sich die Situationen auszeichnen, in denen die Kinder mit DaZ sprachlich besonders aktiv sind. Als Datenbasis dienen dabei die im Rahmen einer ethnographischen Feldforschung im Kindergarten erhobenen authentischen Spontansprachdaten. Den theoretischen Bezugsrahmen der Studie bilden die soziokulturellen Ansätze. Im Beitrag soll insbesondere das Auswertungsverfahren vorgestellt und diskutiert werden. Literatur Ahrenholz, Bernt. (2012): Methodische Verfahren der Zweitspracherwerbsforschung - zur Einführung. In: Ahrenholz, B. (Hrsg.): Einblicke in die Zweitspracherwerbsforschung und ihre methodischen Verfahren. Berlin [u.a.]: de Gruyter, Albers, Timm (2009): Sprache und Interaktion im Kindergarten. Eine quantitativ-qualitative Analyse der sprachlichen und kommunikativen Kompetenzen von drei- bis sechsjährigen Kindern. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
4 Theinert, Kerstin: WELL done!? Wechselseitiges Lehren und Lernen als spezielle Form kooperativen Lernens zur Förderung kommunikativer Kompetenz im Englischunterricht? Obwohl es das zentrale Anliegen des modernen Fremdsprachenunterrichts ist, kommunikative Kompetenzen im mündlichen Bereich zu vermitteln, gibt es eine Diskrepanz zwischen diesem Anspruch und der Realität: Es werden Anforderungen z. B. seitens des GeR (vgl. Europarat, 2001) des Bildungsplans (vgl. MKJS BW, 2004) oder der Fachdidaktik (vgl. z. B. Zydatiß; Haß; Kieweg) an den Englischunterricht gestellt; die Wirklichkeit, die sich beispielsweise in Studien zeigt (vgl. DESI- Studie, 2008), zeichnet ein anderes Bild: So ist beispielsweise von Sprachlosigkeit im Englischunterricht (Taubenböck, 2007: 3) die Rede. Aufgrund überwiegend positiver Ergebnisse internationaler und nationaler Studien, (vgl. z. B. Slavin, 1995; Johnson, Johnson & Stanne, 2000; Huber, 2007) und eine im Vorfeld durchgeführte Pilotstudie (vgl. Theinert, 2008) wurde vermutet, dass kooperative Lernformen (speziell WELL-Methoden) zur Förderung der Mündlichkeit im Englischunterricht beitragen können. In einem Englischunterricht nach WELL-Prinzipien werden die Lernenden für einen Teil des Lernstoffs Experten und vermitteln sich wechselseitig Kenntnisse und Fertigkeiten (Wahl, 2006; Huber, 2007). Um die Wirksamkeit dieses Konzepts begründen zu können, wurden einige theoretische Ansätze herangezogen wie z. B. der kognitiv-elaborierende Ansatz (vgl. Slavin, 1993, 1996); oder der Ansatz der Selbstwirksamkeit (Flammer 1990) bzw. der Self- Efficacy (Bandura, 1997). Im Mittelpunkt der Interventionsstudie (Pre-Post-Kontrollgruppendesign, Stichprobengröße: N= 300 Schüler; Dauer: 1 Schuljahr) stand die zentrale Forschungsfrage: Ist Englischunterricht in der Sekundarstufe I mit WELL-Methoden in Hinblick auf die kommunikative Kompetenz im mündlichen Bereich effektiver als ohne WELL-Prinzipien? Darüber hinaus wurden psychologische Konstrukte wie Motivation, Kompetenzerleben etc. erhoben sowie die Auswirkungen auf die schriftlichen Leistungen der Lerngruppen. Es wurden Hypothesen abgeleitet und überprüft. Leitfadengestützte Experteninterviews ergänzten die mehrperspektivisch angelegte Studie. Zentral waren dabei videographierte Sprachstandserhebungen in Form von gesteuerten Interviews, Fragebögen sowie mündliche Befragungen. Interessante Ergebnisse dieser Studie liegen bereits vor. Diese sollen präsentiert und diskutiert werden.
5 Literaturangaben: Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The Exercise of Control. New York: Freeman. DESI-Konsortium (Hrsg.) (2008). Unterricht und Kompetenzerwerb in Deutsch und Englisch: Ergebnisse der DESI-Studie. Weinheim: Beltz. Europarat (2001). Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Berlin: Langenscheidt. Flammer, A. (1990). Erfahrungen der eigenen Wirksamkeit: Einführung in die Psychologie der Kontrollmeinung. Bern: Huber. Haß, F. (Hrsg.) (2006). Fachdidaktik Englisch: Tradition, Innovation, Praxis. Stuttgart: Klett. Huber, A. A. (2007). Wechselseitiges Lehren und Lernen (WELL) als spezielle Form kooperativen Lernens. Berlin: Logos. Johnson, D. W., Johnson, R. T. & Stanne, M. B. (2000). Cooperative learning methods: A meta-analysis. Verfügbar unter [ ] Kieweg, W. (2000). Zur Mündlichkeit im Englischunterricht. Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, 47, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004). Bildungsplan für die Realschule. Villingen-Schwenningen: Neckar. Slavin, R. E. (1993). Kooperatives Lernen und Leistung: Eine empirisch fundierte Theorie. In G. L. Huber, Neue Perspektiven der Kooperation (S ). Baltmannsweiler: Schneider. Slavin, R. E. (1995). Cooperative Learning. Theory, Research and Practice. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall. Taubenböck, A. (2007). Sprache kommt von sprechen: Ein Plädoyer für mehr Mündlichkeit im Englischunterricht. Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch, 90, 2-7. Theinert, K. (2008). Wechselseitiges Lehren und Lernen im Englischunterricht der Realschule eine Möglichkeit zur Förderung der Entwicklung kommunikativer Kompetenz? Nicht veröffentlichte Studienabschlussarbeit, Pädagogische Hochschule Weingarten, Weingarten. Wahl, D. (2006). Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Zydatiß, W. (2002). Leistungsentwicklung und Sprachstandserhebungen im Englischunterricht. Frankfurt am Main: Lang.
6 Dr. Wörle, Jutta: Die Entwicklung von kommunikativer Fremdsprachenkompetenz beim Französischlernen (FLE) anhand der kommunikationsstrategischen und sprachbewussten Verhaltensweisen junger Lernender Wie erwerben Lernende eine zweite Sprache? Welche kommunikativen Kompetenzen entwickeln sie? Welche Funktion haben dabei kommunikationsstrategisches und sprachbewusstes Verhalten? Diesen Fragen geht die vorliegende Untersuchung nach. Für den Europarat sind Sprachenlernen und Mehrsprachigkeit ausdrückliche Bildungsziele. Die Kommission der europäischen Gemeinschaften fordert: Fremdsprachenunterricht in mindestens zwei Sprachen vom jüngsten Kindesalter an (2003, S. 8). Die Deutsch- Französische Agenda 2020 gibt als Ziel vor, dass bis 2020 mindestens 200 zweisprachige deutsch-französische Kindertagesstätten eingerichtet werden (Zugriff am Verfügbar unter < 2020_vom_4._ Februar_2010.pdf> S.8). Die vorliegende Longitudinalstudie untersucht zwischen die kommunikative Fremdsprachenkompetenz von 70 Französischlernenden (51 Kindergarten- und 19 Grundschulkinder). Sie beschreibt und analysiert wie die Lernenden im leitfadengestützten Interview zielsprachlich interagieren und dabei auch ihre Sprachkompetenz erweitern. So werden Typen von Kommunikationsstrategien und Indikatoren für Sprachbewusstheit erkennbar und ihre funktionale Bedeutung zum Erwerb der Sprache sowie dem Überwinden von Kommunikationshindernissen aufgezeigt. Sie werden quantitativ und qualitativ ausgewertet. Die Daten einzelner Kinder werden vergleichend untersucht und ihre longitudinale Sprachentwicklung aufgezeigt.
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