UNTERSCHIEDE ZWISCHEN SERIEN- UND REPARATURLACKIERUNGEN
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- Krista Pfeiffer
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1 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN SERIEN- UND REPARATURLACKIERUNGEN Gründe für Farbtondifferenzen und die Notwendigkeit der Beilackierung Dipl.-Ing. H.-P. Müller Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e. V.
2 Die Mitgliedschaft vollzieht sich in Konsortien: Konsortium Karosserie- und Fahrzeugtechnik ZKF Konsortium Kraftfahrzeuggewerbe ZDK Konsortium deutschsprachige Karosserieverbände Bundesinnung Österreich VSCI Schweiz Konsortium Datenlieferanten Audatex DAT Konsortium Sachverständigenorganisationen VdTÜV TÜV Rheinland BVSK TÜV Süd DEKRA TÜV Thüringen SSH Konsortium Fördermitglieder (nicht stimmberechtigt) Hagelschaden-Centrum Dauteil Eurogarant AG PPG Control xpert Standox VKS 2
3 Zielsetzung: Suche nach den richtigen Reparatur- & Lackierarbeitszeiten Die IFL vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber: Automobilherstellern & Importeuren Datenlieferanten Forschung Politik 3
4 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN SERIEN- UND REPARATURLACKIERUNGEN Gründe für Farbtondifferenzen und die Notwendigkeit der Beilackierung Auto ZUM Salzburg 4
5 Landläufige Meinungen (Theorie) Für jeden Farbton gibt es nur einen Farbtonstandard. Diesen Standard besitzen der Automobilhersteller, die Lieferanten von Anbauteilen, die Lacklieferanten des Serienlackes und die Hersteller des Reparaturlackes. Auf allen Automobilen, die die Werke des Herstellers verlassen, befinden sich dieselben Farbtöne. Die Stabilität gegen UV-Strahlung und chemische Einflüsse ist so hoch, dass sich der Farbton über Jahre nicht verändert. 5
6 Realität: Der einzige Farbton, der nie auf dem Fahrzeug zu finden ist, ist der Farbton des Standards. Der Farbton auf dem Kofferraumdeckel differiert z.b. vom Farbton der Fahrertür. 6
7 Die Menge der Varianten erhöht sich: Je länger ein Farbton am Band eingesetzt wird, je mehr Werke des Automobilherstellers diesen Farbton verwenden, je mehr Zulieferer es für diesen Farbton gibt, je mehr Anbauteile lackiert an das Band geliefert werden, d. h. mit unterschiedlichem Lack, appliziert mit unterschiedlichen Verfahren. 7
8 Unterschiede zwischen den Lackierverfahren: Der einzige Farbton, der nie auf dem Fahrzeug zu finden ist, ist der Farbton des Standards. Die Unterschiede zwischen Werks- und Reparaturlackierung sind so groß, dass sogar bei der Verwendung des Serienlackes als Reparaturlack nicht akzeptable Farbtonunterschiede auftreten. 8
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11 Unterschiede in der Pigmentierung der Farbtöne: Werkslackierung (Serienlackierung) Pigmentierung pro Farbton freie Auswahl der günstigsten Pigmente Farbtongenauigkeit komfortable Toleranz zum OEM- Standard Reparaturlackierung aus begrenzter Anzahl von Mischfarben (<100) werden durch Kombination mehr als Farbtöne und mehr als Nuancen dargestellt Keine Toleranz zur Originallackierung 11
12 Forderung an eine Reparaturlackierung Die Aufgabe des Lackierers besteht darin, nicht nur den technisch richtigen Reparaturweg zu finden, sondern auch optisch ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Weder Farbton noch Effektunterschiede dürfen zu erkennen sein. Die Reparaturlackierung darf optisch nicht schlechter, aber auch nicht besser als die Originallackierung sein. Eine optimale Reparaturlackierung sollte die vollkommene Kopie der Werkslackierung - Unsichtbare Reparatur - sein. 12
13 Bedingungen für Farbtongleichheit: Bei der Reparatur einer Lackierung ist Farbtongleichheit nur dann realisierbar, wenn:. derselbe Beschichtungsstoff auf gleichartigem Untergrund mit derselben Applikationstechnik bei vergleichbaren klimatischen Bedingungen eingesetzt wird. 13
14 Hilfen, die der Reparaturlackhersteller anbietet: Farbtondokumentation: Unter klinischen Bedingungen mit Robotern lackierte Paspeln oder Bleche 1 Standardfarbton und Varianten (1-5) 14
15 Hilfen, die der Reparaturlackhersteller anbietet: Farbtonmessgeräte: Elektronische Farbtondokumentation mit einer Vielzahl von Varianten Rezepturen müssen messtechnisch hinterlegt sein Größe und Struktur von Effektpigmenten müssen geschätzt werden Kein Hinweis auf Dreischichtlackierung oder eingefärbte Klarlacke Bei nichtdeckend lackierten Farbtönen wird der Farbton des Füllers mitgemessen 15
16 Probleme bei der Farbtonangleichung: Beilackierung, Definition in der VDI-Richtlinie 3456 Mitlackieren der an die Reparaturstelle angrenzenden Teilflächen, um einen Farbtonunterschied für den Betrachter unsichtbar zu machen. Wird vorwiegend bei Metallic- und Effektfarbtönen angewendet. (siehe AZT-Merkblatt für Ausbesserung von Uni- und Effektlackierungen) 16
17 Probleme bei der Farbtonangleichung: Beurteilung von Farbtonmessgeräten in der VDI-Richtlinie 3456: die Genauigkeit dieser Bestimmung vor Ort erlaubt noch nicht, dass man auf ein Mitlackieren von angrenzenden Teilen (Beilackieren) und ein Nachnuancieren verzichten kann 17
18 Beilackierung: Probleme bei der Farbtonangleichung: Merkblatt für Ausbesserung von Uni- und Effektlackierungen (1993 / 2003) AZT, BFL, HUK, VDL, ZDK und ZKF Der Lackierfachmann muss die Entscheidung treffen, ob das Verfahren angewendet wird. Soweit zumutbar, ist dies mit dem Sachverständigen oder der Versicherung abzusprechen. Beilackieren hat angesichts neuer und komplizierter Farbtöne und Produktionstechniken an Bedeutung gewonnen. Beilackieren ist in vielen Fällen insbesondere bei der Neuteilelackierung unumgänglich. 18
19 Trägheit des menschlichen Auges 19
20 Trägheit des menschlichen Auges 20
21 Was sagen Juristen zu diesem Thema? LG München am : Mit dem Reparaturverfahren (n. d. Stand der Technik) soll ein Ist-Zustand hergestellt werden, der dem Sollzustand ( Zustand vor der Reparatur) entspricht. Abweichungen hierzu bedürfen einer vertraglichen Regelung (Kaskoversicherung). 21
22 Probleme bei der Farbtonangleichung Die Entscheidung über die Erforderlichkeit einer Beilackierung muss der ausführende Lackierer anhand des Musterbleches treffen, der Sachverständige hat Beraterfunktion. Die Vorwegnahme der Entscheidung wäre Kaffeesatzleserei. Dr. Christoph Lauterwasser Leiter des Allianz Zentrum für Technik (Juli 2014)
23 Probleme bei der Farbtonangleichung: Zusammenfassung: Bei aktuellen Fahrzeugen ist in 80-90% der Fälle eine Farbtonangleichung erforderlich. Die Beilackierung gehört zum technischen Standard der Reparaturlackierung. Die Endscheidung über die Beilackierung ist in erster Linie ein technisches Problem. Ein Sachverständiger ohne qualifizierte Kenntnisse zum Thema Lack, Farbtondifferenz und Farbtonangleichung kann nicht vor Beginn der Reparatur über die Notwendigkeit der Beilackierung entscheiden. Die Endscheidung trifft in der Praxis der technisch Verantwortliche, d. h. der Lackierer unter dem Aspekt der Kundenzufriedenheit. (Er trägt auch das Risiko, wenn er sich gegen das Beilackieren entscheidet und eine Zweitreparatur notwendig wird) 23
24 Probleme bei der Farbtonangleichung: Zur Vermeidung unnötiger Diskussionen zwischen Werkstätten, Kfz- Sachverständigen und Versicherungen würde folgender Satz im Gutachten sehr hilfreich sein: Es ist nicht auszuschließen, dass angrenzende Teile beilackiert werden müssen. 24
25 Probleme bei der Farbtonangleichung: Bezüglich der Beilackierung ist noch kein Konsens über die Erforderlichkeit zwischen den Werkstätten, Sachverständigen und Versicherungen zu beobachten. Hier besteht erheblicher Gesprächs- und Handlungsbedarf. 25
26 Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e.v. (IFL) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Auto ZUM Salzburg
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