Prüfungsqualität Aktuelle Entwicklungen aus Sicht der Praxis sowie Grenzen der Operationalisierbarkeit
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- Emma Fertig
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1 Thema 1 (Betreuerin: Dr. Nicole Ratzinger-Sakel) Prüfungsqualität Aktuelle Entwicklungen aus Sicht der Praxis sowie Grenzen der Operationalisierbarkeit aus wissenschaftlicher Sicht Am 15. Januar 2013 hat das International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) ein Konsultationspapier mit dem Titel A Framework for Audit Quality veröffentlicht; bis zum 15. Mai 2013 konnten hierzu Stellungnahmen eingereicht werden. Ein wesentlicher Grund für die Veröffentlichung dieses Frameworks liegt darin, dass angesichts der Komplexität von Prüfungsqualität bekannte Definitionen für Prüfungsqualität, wie bspw. von DeAngelo (1981) oder von Seiten des U.S. Government Accountability Office (GAO), weder weit genug greifen, um diese Vielschichtigkeit adäquat abzubilden, noch einen einheitlichen Definitionsansatz verfolgen. Gleichwohl drängen beispielsweise Investoren, Prüfungsgesellschaften und Standardsetter sowie Regulatoren auf einen einheitlichen Ansatz zur Definition von Prüfungsqualität u.a. vor dem Hintergrund eines gleichwertigen Verständnisses von Prüfungsqualität, welches auch als Basis zur Verbesserung der Prüfungsqualität beitragen kann. Ziel der zu erstellenden Seminararbeit ist es, zunächst das Audit Quality Framework des IAASB in seinen Grundzügen darzustellen. In diesem Kontext ist auf vier der diesbezüglich eingegangenen Stellungnahmen einzugehen (American Accounting Association (AAA), Standards Committee of the Auditing Section; Center for Audit Quality (CAQ); Institut der Wirtschaftsprüfer e.v. (IDW); Wirtschaftsprüferkammer (WPK)). Des Weiteren soll aus wissenschaftlicher Sicht dargestellt werden, welche Problematik sowohl die Operationalisierung als auch die Modellierung von Prüfungsqualität in statistischen Modellen mit sich bringt. Abschließend sind die gewonnenen Erkenntnisse kritisch zu würdigen. AAA Standards Committee of the Auditing Section (Hrsg.) (2013): Stellungnahme zum Framework for Audit Quality, abrufbar unter der URL: tions/exposure-drafts/comments/audit%20quality%20framework%20comment%20letter- IAASB%20version.pdf (Stand: 19. Juni 2013). CAQ (Hrsg.) (2013): Stellungnahme zum Framework for Audit Quality, abrufbar unter der URL: (Stand: 19. Juni 2013). DeAngelo, L.E. (1981): Auditor Size and Audit Quality, in: Journal of Accounting and Economics, 1981, Vol. 3, Heft 3, S
2 Francis, J. R. (2011): A framework for understanding and researching audit quality, in: Auditing: A Journal of Practice and Theory, Vol. 30, Heft 2, S U.S. Government Accountability Office (GAO) (2003): Public Accounting Firms: Required Study on the Potential Effects of Mandatory Audit Firm Rotation, GAO Report No , November, Washington, D.C., Government Printing Office. IAASB (Hrsg.) (2013): A Framework for Audit Quality, abrufbar unter der URL: (Stand: 19. Juni 2013). IDW (Hrsg.) (2013): Stellungnahme zum Framework for Audit Quality, abrufbar unter der URL: (Stand: 19. Juni 2013). WPK (Hrsg.) (2013): Stellungnahme zum Framework for Audit Quality, abrufbar unter der URL: (Stand: 19. Juni 2013). Bemerkung: Dieses Thema ist nicht für Studierende wählbar, die im SS 2012 oder im SS 2013 den Accounting and Auditing Research Course besucht haben.
3 Thema 2 (Betreuer: StB Dipl.-WiWi Stefan Stein) Die Umsetzung des Authorised OECD Approach (AOA) zur Neuregelung der Einkünfteabgrenzung zwischen Stammhaus und Betriebsstätten in 1 AStG Nach langem Ringen stimmten im Juni 2013 sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat dem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zu zahlreichen Änderungen im Steuerrecht zu. Durch Art. 6 Amtshilferichtlinie-Umsetzungsgesetz (AmtshilfeRLUmsG) erfolgt eine Änderung des 1 AStG, wodurch die grundlegenden Überlegungen der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) zur Einkunftsabgrenzung zwischen Stammhaus und Betriebsstätte in nationales Recht umsetzt werden. Auf der Grundlage einer gesetzlichen Fiktion sind rechtlich unselbstständige Betriebsstätten für Zwecke der Einkunftsabgrenzung wie eigenständige und unabhängige Unternehmen (uneingeschränkte Selbstständigkeitsfiktion) zu behandeln. Infolge dieser uneingeschränkten Selbstständigkeitsfiktion müssen sämtliche wirtschaftliche Vorgänge zwischen Stammhaus und dessen ausländischen Betriebsstätten mit dem Fremdvergleichsgrundsatz i.s.v. 1 Abs. 1 Satz 1 AStG im Einklang stehen. Anderenfalls können den wirtschaftlichen Vorgängen Verrechnungspreise zugrunde gelegt werden, die unter vergleichbaren Bedingungen zwischen voneinander unabhängigen Dritten vereinbart worden wären (Verrechnungspreiskorrektur). Das Ziel der zu erstellenden Seminararbeit ist es, die Neuregelungen des 1 AStG in Bezug auf die Besteuerung von wirtschaftlichen Vorgängen zwischen einem Stammhaus und dessen rechtlich unselbstständigen Betriebsstätten darzustellen und einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Hierzu sind zunächst die Gründe für eine Ausweitung des Fremdvergleichsgrundsatzes auf wirtschaftliche Vorgänge zwischen Stammhaus und Betriebsstätte darzulegen. In einem zweiten Schritt sind die Änderungen des 1 AStG durch das AmtshilfeRLUmsG eingehend zu erläutern. Abschließend sind sowohl Vorteile als auch Problemfelder im Zusammenhang mit der Einkunftsabgrenzung zwischen Stammhaus und Betriebsstätte aufzuzeigen und zu diskutieren. Baldamus, E.-A. (2012): Neues zur Betriebsstättengewinnermittlung, in: Internationales Steuerrecht, Heft 9, S Bundesregierung (Hrsg.) (2013): Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Umsetzung der Amtshilferichtlinie sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Amtshilferichtlinie-Umsetzungsgesetz AmtshilfeRLUmsG) vom 5. Juni 2013, in: BT-
4 Drucksache 17/13722, abrufbar im Internet unter URL: (Stand: 25. Juni 2013). Hemmelrath, A./Kepper, P. (2013): Die Bedeutung des Authorized OECD Approach (AOA) für die deutsche Abkommenspraxis, in: Internationales Steuerrecht, Heft 2, S Schnitger, A. (2012): Änderungen des 1 AStG und Umsetzung des AOA durch das JStG 2013 in: Internationales Steuerrecht, Heft 2, S
5 Thema 3 (Betreuer: Dipl.-WiWi Malte Wessels) Die Bilanzierung und Bewertung des Humankapitals Im Informationszeitalter gewinnt die Verwertung von immateriellem Kapital für die Unternehmen stetig an Bedeutung. So kann die Arbeitsleistung teilweise nicht mehr im klassischen Sinne, also in Produkteinheit je Zeiteinheit, gemessen werden. Vielmehr treten abstrakte Komponenten in den Vordergrund, die u.a. unter dem Begriff Humankapital gesammelt werden können. Die beschriebene Entwicklung wird seitens der Rechnungslegungsstandards durch die Berücksichtigung immaterieller Vermögensgegenstände in den Bilanzen der Unternehmen nachvollzogen. Hinsichtlich einer möglichen Bilanzierung des Humankapitals bzw. humankapitalspezifischer Ausgaben wird deren potentieller Investitionsgutcharakter von den zuständigen deutschen und angelsächsischen Rechnungslegungsgremien jedoch bislang vernachlässigt. Kritisch kann dies u.a. bei der Behandlung von Aufwendungen für Mitarbeiterschulungen gesehen werden. Das Ziel solcher Schulungen ist es, künftig höhere Erträge aus dem sog. Humankapitalstock zu generieren. 252 Abs. 5 HGB sieht die Periodisierung von Erträgen und Aufwendungen vor. Streitbar ist demnach, ob in Hinblick auf das Humankapital an dieser Stelle eine Aktivierung notwendig wäre. Die zu erstellende Seminararbeit soll zunächst die Rechtslage zur Bilanzierung von Humankapital nach HGB und IFRS aufzeigen und dabei die jeweilige Begründung der aktuellen Situation darlegen. Im Anschluss daran sollen verschiedene Modelle zur Bewertung des Humankapitals miteinander verglichen werden. Dabei ist zwischen kosten-, zukunftserfolgs- und marktwertorientierten Verfahren zu unterscheiden. Den Schlussteil der Arbeit stellt eine kritische Würdigung dar. IAS 38 (2009): International Accounting Standard 38 Intangible Assets (1998) (revised 2004), zuletzt geändert durch Improvements to IFRSs, London. IIRC (Hrsg.) (2013): Consultation Draft of the International <IR> Framework, abrufbar im Internet unter URL: (Stand: ). Persch, P.-R. (2003): Die Bewertung von Humankapital eine kritische Analyse, in: Hummel, T. R./Wagner, D./Zander, E. (Hrsg.), Hochschulschriften zum Personalwesen, München, S
6 Scholz, C./Müller, S. (2013): Bewertung von Humankapital anhand der Saarbrücker Formel, in: Stock-Homburg, R. (Hrsg.): Handbuch Strategisches Personalmanagement, Wiesbaden, S
7 Thema 4 (Betreuerin: M.Sc. Sarina Sterk) Die Bilanzierung anteilsbasierter Vergütungsformen gemäß IFRS 2 Die Finanzmarktkrise hat die Vergütung durch anteilsbasierte Vergütungsformen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Kritisiert wurden hierbei hauptsächlich die als unverhältnismäßig wahrgenommene Gehaltsentwicklung und die auf einen sehr kurzen Zeitraum ausgelegte Anreizwirkung. Die bilanziellen Regelungen zu den anteilsbasierten Vergütungsformen werden im Rechnungslegungsstandard IFRS 2 behandelt. Es wird den Unternehmen vorgeschrieben, die Auswirkungen von anteilsbasierten Vergütungsformen im Ergebnis und in der Vermögensund Finanzlage darzustellen. Ziel der Arbeit ist es, die Bilanzierung anteilsbasierter Vergütungsformen zu erläutern. Hierbei sind zuerst der Anwendungsbereich und die terminologischen Grundlagen des IFRS 2 zu beschreiben. Im Weiteren ist die Bilanzierung der Vergütung durch echte Eigenkapitalinstrumente und durch virtuelle Eigenkapitalinstrumente aufzuzeigen. Abschließend sind die Regelungen kritisch zu würdigen. Heckeler, U. (2013): 24 Anteilsbasierte Vergütung (Aktienoptionsprogramme) in: Bohl, W./Riese, J./Schlüter, J. (Hrsg.): Beck sches IFRS-Handbuch, 4. Aufl., München. Konold, D./Sommer, U. (2012): Auswirkungen der Änderung erwarteter Volatilität auf die Bewertung anteilsbasierter Vergütung nach IFRS 2, in: Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft 4, S Wagner, S. (2011): Die Bilanzierung anteilsbasierter Vergütungsformen gemäß IFRS 2, Düsseldorf. Zwirner, C./Froschhammer, M. (2010): Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungsformen: Eine Fallstudie zur Anwendung des IFRS 2, in: Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, Heft 10, S Bemerkung: Dieses Thema ist nicht für Studierende wählbar, die im SS 2013 das Thema Die Bilanzierung von Mitarbeiter-Aktienoptionen im handelsrechtlichen Jahresabschluss bearbeitet haben.
8 Thema 5 (Betreuer: Dipl.-WiWi Benedikt Müller) Neuregelung der Leasingbilanzierung nach IFRS gemäß dem Standardentwurf ED/2013/6 Bereits im Jahr 2006 nahm das International Accounting Standards Board (IASB) das Projekt Leases auf seine Agenda. Ziel des Projekts ist die Veröffentlichung eines Rechnungslegungsstandards, welcher die bisher in IAS 17 kodifizierten Regelungen zur Leasingbilanzierung ablösen soll. Gemäß IAS 17 ist ein Leasingverhältnis entweder als operating lease oder als finance lease zu klassifizieren. Während der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Vermögenswert im Falle eines operating lease in der Bilanz des Leasinggebers, nicht aber des Leasingnehmers, darzustellen ist, muss er im Falle eines finance lease in der Bilanz des Leasingnehmers, nicht aber des Leasinggebers erfasst werden. Diese Klassifizierung soll im Zuge des Projekts Leases zugunsten einer einheitlichen Abbildung von Leasingverhältnissen entfallen. Die entsprechenden Vorschläge einer Neuregelung der Leasingbilanzierung waren in ihrem Kern bereits in einem Diskussionspapier (DP/2009/1) sowie einem ersten Standardentwurf (ED/2010/9) enthalten. Aktuell liegt ein zweiter Standardentwurf (ED/2013/6) vor, welcher durch die Öffentlichkeit bis zum 13. September 2013 kommentiert werden kann. Im Rahmen der zu erstellenden Seminararbeit ist zunächst die in ED/2013/6 vorgeschlagene Normierung der Leasingbilanzierung sowohl auf Leasingnehmer- als auch auf Leasinggeberseite zu beschreiben. Die angedachten Neuregelungen sind im weiteren Verlauf kritisch zu würdigen. Hierbei ist einerseits auf die Konformität mit den Grundsätzen des den IFRS zugrunde liegenden Conceptual Framework sowie andererseits auf den Nutzen für Abschlussadressaten einzugehen. Fischer, D. T. (2013): Zweiter Standardentwurf zur Leasingbilanzierung (ED/2013/6), in: Praxis der internationalen Rechnungslegung 2013, Heft 6, S Jung, M./Ruthardt, F./Hermens, A.-S. (2011): Scheitert das IASB an einer tragfähigen Reform der Leasingbilanzierung?, in: Zeitschrift für internationale Rechnungslegung 2011, Heft 4, S Der ED/2013/6 ist im Internet abrufbar unter der URL: jects/iasb-projects/leases/exposure-draft-may-2013/documents/ed-leases-standard- May-2013.pdf
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