Die deutsche Außenwirtschaftspolitik Außenhandel, Handelspolitik in der EU und WTO. - Stand: Februar
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- Susanne Boer
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1 Die deutsche Außenwirtschaftspolitik Außenhandel, Handelspolitik in der EU und WTO - Stand: Februar
2 1. Deutschlands Außenhandel: Motor der Wirtschaft 2. Außenwirtschaftspolitik des BMWi 3. Koordinierung der deutschen Handelspolitik 4. WTO: Institution und Doha-Runde 2
3 Deutschlands Außenhandel: Motor der Wirtschaft 3
4 Bedeutung des Deutschen Außenhandels Deutschland ist zweitgrößter Exporteur der Welt : - Exporte 2009 (Jan-Nov): 735 Mrd. - Fast jeder zweite Euro wird im Ausland verdient - Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Außenhandel ab Export Import Deutschland ist zweitgrößte Importeur der Welt: - Importe 2009 (Jan-Nov): 612 Mrd. - Nutzung der Vorteile weltweiter Arbeitsteilung - Sinkende Preise und steigende Angebotsvielfalt 4
5 Deutschland gehört nicht nur beim Export zur Weltspitze, sondern auch beim Import. Wichtigste Export- und Importnationen (Warenhandel), 2008 in Mrd. USD und % Rang Exporteure Wert Mrd. USD Anteil in % jährl. %- Veränderung Rang Importeure Wert Mrd. USD Anteil in % jährl. %- Veränderung 1. Deutschland , USA , China , Deutschland , USA , China , Japan 782 4, Japan 762 4, Niederlande 634 3, Frankreich 708 4, Frankreich 609 3, Großbritannien 632 3, Italien 540 3, Niederlande 574 3, Belgien 477 3, Italien 556 3, Russische Föderation 472 2, Belgien 470 2, Großbritannien 458 2, Südkorea 435 2, Kanada 456 2, Kanada 418 2, Südkorea 422 2, Spanien 402 2,5 3 insgesamt ,1 insgesamt ,6 Quelle: WTO World Trade Report
6 2009 hat Deutschland den Titel des Exportweltmeisters erstmals an China abgegeben. Warenexporte China und Deutschland, Warenexporte China und Deutschland, ,9 1322,2 1430,7 1465,0 1218,6 1201,7 1122, Mrd. USD ,3 Mrd. USD / / / /09 China Deutschland m1 2006m4 2006m7 2006m m1 2007m4 2007m7 2007m10 China 2008m1 2008m4 Deutschland Quelle: WTO 2008m7 2008m m1 2009m4 2009m7 2009m10 6
7 Struktur des deutschen Außenhandels 63% der deutschen Exporte gehen in EU, 12% nach Asien und 10% nach Amerika. Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen und chemische Erzeugnisse machen 42,8% der deutschen Exporte aus. 7
8 Bedeutendste Exportbranchen im Jahr 2009 waren die Automobilindustrie, der Maschinenbau, chemische Erzeugnisse und Güter der IT mit annähernd gleichen Anteilen. Ausfuhr 2009 in % Kraftwagen und Kraftwagenteile: 15,0 Einfuhr 2009 in % Kraftwagen und Kraftwagenteile: 9,3 Rest: 40,6 Maschinen: 7,4 Maschinen: 15,2 Rest: 55,9 Chemische Erzeugnisse: 12,6 Güter der Informtionstechnologie: 14,1 Chemische Erzeugnisse: 15,1 Güter der Informtionstechnologie: 14,8-7 - Quelle: Deutsche Bundesbank 8
9 Dreiviertel aller deutschen Exporte gehen nach Europa. Über 70 % der Importe stammen aus Europa. südostasiat. Schwellenländer: 3,5 OPEC- restl. Länder: 2,8 Welt:7,4 Exporte in % - OPEC-Länder: 1,2 südostasiat. Schwellenländer: 4,2 restl. Welt: 6,4 Importe in % - VR China: 4,5 Japan: 1,3 USA: 6,7 restl. EWU-Länder: 4,3 Spanien:3,9 Europa ohne Eurozone: 30,5 VR China: 8,3 Japan: 2,7 USA: 6,0 restl. EWU- Länder: 5,3 Europa ohne Eurozone: 31,1 Österreich: 6,0 Spanien: 2,9 Niederlande: 6,7 Belgien und Italien: 6,4 Frankreich: 10,2 Luxemburg: 5,8 Österreich: 4,4 Niederlande: 8,7 Eurozone insgesamt: 43,3 Eurozone insgesamt: 40,2 Italien: 5,9 Frankreich: 8,2 Belgien und Luxemburg: 4,8-8 - Quelle: Statistisches Bundesamt 9
10 Nach kräftigen Einbrüchen in Folge der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise hat sich der Welthandel zuletzt stabilisiert. Quarterly world merchandise export developments, (2005Q1=100, in current US dollars) Prognosespektrum Welthandel, Veränderung in % ggü. Vorjahr OECD (12/09) -12,5 % 6,0 % 7,7 % IWF (01/10) -12,3 % 5,8 % 6,3 % WTO (3/10) -12,2 % 9,5 % k.a. OECD, WTO: nur Warenhandel IWF: Waren und Dienstleistungen -4 - Quelle: WTO, OECD, IWF 10
11 Deutscher Außenhandel erwirtschaftet Überschuß von 178,3 Mrd. EUR (2008) 11
12 Auch der deutsche Außenhandel hat sich zuletzt wieder belebt. Export- und Importentwicklung, Juli Januar Exporte (linke Skala) Importe (linke Skala) Saldo (rechte Skala) 5 0 Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan Jahre Quelle: Deutsche Bundesbank 12 Mrd.
13 Rund 90 % des deutschen Außenhandelsüberschusses ergeben sich aus dem Handel innerhalb von Europa. 250 Außenhandelsbilanz (Warenexporte - Warenimporte), Rest: 12,8 OPEC-Länder: 12,3 Mrd Eurozone: 104,5 Europa ohne Eurozone: 61,5 93,1 % des Saldos Rest: 14,0 südost. Schwellenländer: 0,6 OPEC-Länder: 14,4 Eurozone: 79,7 Europa ohne Eurozone: 37,9 87,6 % des Saldos USA: 25,0 USA: 13,9 China: -26,8 China: -19,0 Japan: -10,4 Japan: -7,3 südost. Schwellenländer: -0, Saldo: 178,3 Saldo: 134,2 13 Quelle: Statistisches Bundesamt
14 Nur 15 % des deutschen Leistungsbilanzüberschusses entfallen auf nicht-europäische Länder. Leistungsbilanz, Eurozone: 117,6 Eurozone: 97,4 150 Mrd Europa ohne Eurozone: 50,5 87,9 % des Saldos Europa ohne Eurozone: 42,5 USA: 33,1 USA: 27,2 Kanada: 3,7 Kanada: 3,2 Zentralamerika: 5,5 Zentralamerika: 5,7 Naher u. Mittlerer Osten: 17,2 Naher u. Mittlerer Osten: 19,9 Ozeanien u. Polarregion: 4,6 Ozeanien u. Polarregion: 5,3 südostas. Schw ellenländer: -0,4 China: -24,4 Japan: -11,6 China: -22,8 Japan: -10,5 südostas. Schw ellenländer: -3,8 Rest: -1,1 Rest: -3,1 84,6 % des Saldos Saldo: 191,3 Saldo: 165,4 Quelle: Deutsche Bundesbank 14
15 Von Ende 2006 bis Ende 2007 erhöhte sich das grenzüberschreitende Engagement deutscher Investoren erneut beträchtlich. Unmittelbare und mittelbare Direktinvestitionen, Stand am Jahresende - Deutsche Direktinvestitionen im Ausland Ausländische Direktinvestionen in Deutschland Mrd Mrd EU-Länder Nicht-EU-Länder EU-Länder Nicht-EU-Länder 15 Quelle: Deutsche Bundesbank
16 Weltweiter Rückgang der grenzüberschreitenden Direktinvestitionsströme im Jahr 2008 wirkte sich auch auf Direktinvestitionen mit deutscher Beteiligung aus. Ausländische Direktinvestitionen mit deutscher Beteiligung, Mrd Deutsche Auslandsinvestitionen Ausländische Direktinvestitionen in Deutschland 16 Quelle: UNCTAD, Deutsche Bundesbank
17 Der Außenwert des Euro, gemessen am Wechselkurs zum US-Dollar, ist bis Herbst 2009 deutlich gestiegen. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter verschlechterte sich dagegen nur geringfügig. Seither ist der Außenwert rückläufig, die preisliche Wettbewerbsfähigkeit hat sich verbessert. 17 Quelle: Deutsche Bundesbank
18 Außenhandel in der Finanz- und Wirtschaftskrise Weltweit starker Einbruch des Außenhandels: - 12,3 % in 2009 Deutschland besonders betroffen, da starke Exportausrichtung (Exporte/BIP: D: 47,0%, OECD-Durchschnitt: 22,3%) Deutschland hat im ersten Halbjahr 2009 um 23,5% weniger exportiert als im ersten Halbjahr Nur in Japan ( 42,1 %) und Italien ( 26,6%) gingen die Ausfuhren noch stärker zurück als in Deutschland. Eine Erholung der Wirtschaft ist aber in Sicht: Zuletzt nahmen die Auftragseingänge aus dem Ausland deutlich zu und führten zu steigenden Produktionszahlen in Deutschland. Seit Juni 2009 ist zaghafte Belebung des Welthandels festzustellen. Aussichten für 2010: + 5,8 % (Prognose IWF) 18
19 Zwar stimmt es, dass Deutschland als stark in die Weltwirtschaft integrierte Nation vom weltweiten Abschwung besonders getroffen wurde. Es ist aber zu erwarten, dass die Exportnation Deutschland von einem wieder erstarkenden weltweiten Wirtschaftswachstum und zunehmendem Handelsvolumen in Zukunft auch in besonderem Maße profitieren wird Wachstum von Weltwirtschaft und Welthandel 1996 bis 2010 (Prognose) in Prozent Weltwirtschaft Welthandel Zahlen: IWF
20 Beim Abbau globaler Ungleichgewichte kommt den USA und China eine Schlüsselrolle zu die Leistungsbilanz der Eurozone ist nahezu ausgeglichen. Quelle: IWF 20
21 Außenwirtschaftspolitik im BMWi 21
22 Konzeption der deutschen Außenwirtschaftspolitik Die deutsche Außenwirtschaftspolitik (AWP) sorgt für die politische Begleitung der stark in die Weltwirtschaft eingebundenen deutschen Wirtschaft. Ziel der deutschen AWP ist es, weltweiten Handel und freien Wettbewerb als Grundlagen für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zu fördern. Rahmenbedingungen zu schaffen, die es deutschen Unternehmen erleichtern, auf den Weltmärkten präsent und wettbewerbsfähig zu sein. einen für ausländische Investoren auch in Zukunft attraktiven Standort Deutschland zu gewährleisten. Konzentration auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen. 22
23 Handlungsfelder der Abteilung V des BMWi Handelspolitik Außenwirtschaftsförderung Handlungsfelder der Abteilung V Standortmarketing Exportkontrolle Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen 23
24 Konzeption der deutschen Handelspolitik Das BMWi ist innerhalb der Bundesregierung federführend für die Handelspolitik und vertritt deutsche Positionen auf europäischer und auf internationaler Ebene. deutsche Position in der Handelspolitik Offene Märkte und freier Marktzugang durch Abbau von Handelshemmnissen und Verhinderung von Protektionismus Vorrang des Multilateralismus: Transparenz und Erleichterung des globalen Handels durch einheitliche multilaterale Regeln (WTO) Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in Wachstumsmärkten (bilaterale Freihandelsabkommen der EU) Das BMWi steht dabei in konstruktivem Dialog mit Verbänden und Zivilgesellschaft. 24
25 Weitere Felder der deutschen Außenwirtschaftspolitik: - Außenwirtschaftsförderung Die Bundesregierung flankiert Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen in jeder Phase durch Institutionen und Instrumente der deutschen AWF. Informationen über Auslandsmärkte Internationale Geschäftskontakte Finanzierung von Auslandsgeschäften Direktinvestitionen im Ausland Institutionen und Instrumente der AWF Politische Flankierung Germany Trade & Invest : Informationen zur Erschließung der Märkte Auslandshandelskammern: Betreuung, Beratung und Unterstützung deutscher Unternehmen beim Einstieg in Auslandsmärkte vor Ort staatlichen Exportkreditgarantien (sog. Hermesdeckungen): Schutz deutscher Exporteure vor dem Risiko eines Forderungsausfalls bei Ausfuhrgeschäften in risikoreichen Märkten 25 Bilaterale Investitionsförderungs- und Schutzverträge: Garantien bieten stabilen, umfassenden Rechtsschutz für Investitionen.
26 Weitere Felder der deutschen Außenwirtschaftspolitik: - Standortmarketing Ausländische Direktinvestitionen tragen wesentlich zu Wachstum und Beschäftigung in Deutschland bei. Standortmarketing ist daher eine wichtige wirtschaftspolitische Aufgabe. Vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden weltweiten Wettbewerbs um Investoren wird das Marketing für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland weiter verstärkt. Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes und verfolgt das Ziel, das Image des Standortes Deutschland im Ausland zu verbessern. Die GTAI ist erster Ansprechpartner für potentielle Investoren, um Fragen zu einem Engagement in Deutschland zu beantworten. Dazu zählen rechtliche Rahmenbedingungen, steuerliche Aspekte, Einreise- und Aufenthaltsgenehmigungen und Fördermaßnahmen. 26
27 Weitere Felder der deutschen Außenwirtschaftspolitik: - Exportkontrolle Aufgaben der Exportkontrolle der Bundesregierung: Überwachung der Ausfuhr von Kriegswaffen, sonstigen Rüstungsgütern und sogenannten Dual-Use-Gütern Umsetzung von Sanktionen der UN und der EU (Embargos) BMWi ist federführend bei der Exportkontrolle, bei der Umsetzung von Warenund Dienstleistungsverboten sowie bei Finanzsanktionen. Daneben ist BMWi auch für die Genehmigung kommerzieller Kriegswaffenausfuhren zuständig. Die Exportkontrollpolitik dient der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen sowie der Vorbeugung einer Anhäufung von konventionellen Rüstungsgütern in Krisengebieten Der Erwerb bestimmter Unternehmen der Rüstungs- und Kryptoindustrie durch ausländische Investoren wird kontrolliert. Darüber hinaus besteht sektorunabhängig eine Prüfungsmöglichkeit beim Erwerb gebietsansässiger Unternehmen durch ausländische Investoren. 27
28 Weitere Felder der deutschen Außenwirtschaftspolitik: - Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen In einem länderbezogenen Ansatz werden die Wirtschaftsregionen der Welt (z.b. Nordamerika, Südamerika, Nah-Mittel-Ost, Südasien, Ostasien, etc.) flächendeckend beobachtet. Konkrete Aufgaben sind: Pflege bilateraler Wirtschaftsbeziehungen: Kontakte zu Botschaften, zur Wirtschaft, zu Vertretern anderer Regierungen, Delegationsreisen, Wirtschaftskommissionen und Kooperationsräten, Vertretung deutscher Interessen in EU-Gremien Laufende Sammlung und Aufbereitung länderspezifischer Wirtschaftsinformationen, die z.b. als Grundlage für bilaterale Gespräche und Reisen der Leitung dienen können Länderbezogene Beratung 28
29 V A Außenwirtschaftspolitik, Handelspolitik, Wirtschaftliche Zusammenarbeit Amerika, Afrika Abteilung V Außenwirtschaftspolitik V B Außenwirtschaftsrecht, Außenwirtschaftskontrollen, Wirtschaftliche Zusammenarbeit Nordafrika, Mittlerer Osten, Asien u. Australien V C Außenwirtschaftsförderung; Messepolitik/EXPO-Beteiligungen; Entwicklungspolitik; Wirtschaftliche Zusammenarbeit GUS- Länder V A 1 Grundsatzfr. d. Außenwirtwirtschaft, G8/G20, OECD, Polit. Flankierung, Nordamerika (NAFTA); V B 2 Außenwirtschaftsrecht; Seerechtsübereinkommen;C-Waffen- Übereinkommen V C 1 Außenwirtschaftsförderung, Standortmarketing, Investorenanwerbung; AHK, GTAI V A 3 Allgemeine Fragen der Handelspolitik (EU/WTO); Dienstleistungen; Geistiges Eigentum VA5 Spezielle Fragen der Handelspolitik, Zollpolitik, Antidumping, Subventionen V A 6 Agrarpolitik; spezielle Fragen der Handelspolitik, Afrika südlich der Sahara V B 3 Rüstungsexportpolitik; außenwirtschaftsrechtliche Prüfung d. Erwerbs von Unternehmen V B 4 Ausfuhrkontrolle; Dual-use-Güter für konventionelle Rüstung V B 5 Japan, Süd- u. Südostasien; Australien, Neuseeland V A 9 Lateinamerika V B 7 Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten V C 2 Exportfinanzierung, Exportkreditversicherung V C 3 Auslandsinvestitionen; Umschuldungen; Weltbank, Regionale Entwicklungsbanken V C 4 Internationale/nationale Messepolitik, EXPOBeteiligungen V B 6 China, Taiwan,Mongolei, Nord-Korea, Republik Korea V C 5 Russland, Ukraine, Weißrussland; Zentralasien, Kaukasus V B 8 Internationale Ausfuhrkontrollregime; Kriegswaffenkontrolle V C 6 Entwicklungspolitik, Vereinte Nationen, UNCTAD 29
30 Koordinierung der deutschen Handelspolitik 30
31 Koordinierung der Handelspolitik im Ministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in der Bundesregierung in der EU 31 31
32 Koordinierung handelspolitischer Positionen: Deutschland, EU, WTO Multilateral EU Europäische Kommission WTO andere EU Staaten andere internationale Organisationen Deutschland Bundesländer Bundestag WTO-Vertretung Genf Andere Ministerien (Landwirtschaft, Finanz, Arbeit, Verkehr ) BMWi Wirtschaftsverbände NGOs Gewerkschaften 32 32
33 EU Handelspolitik Gemeinsame Handelspolitik der EU (Artikel 207 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union): Art.207 (1): Die gemeinsame Handelspolitik wird nach einheitlichen Grundsätzen gestaltet; dies gilt insbesondere für die Änderung von Zollsätzen, für den Abschluss von Zoll- und Handelsabkommen, die den Handel mit Waren und Dienstleistungen betreffen, und für die Handelsaspekte des geistigen Eigentums, die ausländischen Direktinvestitionen, die Vereinheitlichung der Liberalisierungsmaßnahmen, die Ausfuhrpolitik sowie die handelspolitischen Schutzmaßnahmen, zum Beispiel im Fall von Dumping und Subventionen. ( ) Handelspolitischer Ausschuss zur Koordinierung der EU-Position zwischen 27 EU-Mitgliedsstaaten Art. 207 (3): Die Kommission führt diese Verhandlungen im Benehmen mit einem zu ihrer Unterstützung vom Rat bestellten Sonderausschuss und nach Maßgabe der Richtlinien, die ihr der Rat erteilen kann. Die Kommission erstattet dem Sonderausschuss sowie dem Europäischen Parlament regelmäßig Bericht über den Stand der Verhandlungen. Externe Vertretung durch Europäische Kommission (DG Trade); EU-Verhandler: neuer Handelskommissar Karel de Gucht 33
34 EU Organe der Handelspolitik Europäische Kommission Handelspolitischer Ausschuss Ministerrat Europäisches Parlament Ausschüsse Mitgliedsstaaten 34
35 Prinzipien der EU Handelspolitik Wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft in einem offenen Handelssystem basierend auf mulitlateralen Regeln Sicherstellen, dass die europäische Wirtschaft offen und wettbewerbsfähig für globale Märkte ist. Unterstützung des multilateralen Handelssystems als firstbest Lösung Realen Marktzugang im Ausland sicherstellen Förderung europäischer Werte Demokratie, Rechtssystem, Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung, soziale Rechte 35
36 Trade Policy: dimensions Handlungsfelder der Handelspolitik multilateral Verhandlungen im Rahmen der WTO Doha-Runde Handels- politik bilateral Verhandlungen von bilateralen Freihandelsabkommen unilateral Präferenzsystem für Entwicklungsländer, Anitdumping- Maßnahmen, Marktzugangsstrategie plurilateral Abkommen gegen Produktpiraterie, WTO-Abkommen zu öffentlichem Auftragswesen 36
37 Neue Generation bilateraler Abkommen der EU WTO-Plus-Ansatz: ganze Bandbreite des Handels (Investitionen, Dienstleistungen, Wettbewerbspolitik, Zugang zu Beschaffungsmärkten und Schutz geistigen Eigentums) Beitrag zur Stärkung des multilateralen Handelssystems Kriterien: Marktpotential, bestehende Hemmnisse und Situation der Wettbewerber Verbesserung des Marktzugangs in Wachstumsmärkten => Verhandlungen über Abkommen mit u.a. Indien, Südkorea, ASEAN- Staaten, Ukraine, Kanada 37
38 WTO: Institution und Doha-Runde 38
39 WTO mulitlaterales Handelssystem Fakten zur WTO gegründet 1995 (Nachfolger des GATT von 1948) 153 Mitglieder Aufgaben der WTO Sicherstellen eines freien und fairen Welthandels auf Basis multilateraler Regeln Forum für multilaterale Handelspolitik, Liberalisierung in Handelsrunden Beilegung von Handelsstreitigkeiten Monitoring nationaler Handelspolitiken, protektionistischer Maßnahmen Technische Hilfe für Entwicklungsländer zentrale Regelungsbereiche: GATT: Öffnung der weltweiten Agrar- und Industriegütermärkte GATS: Weltweite Liberalisierung des Dienstleistungssektors TRIPS: Weltweiter Schutz geistigen Eigentums 39
40 Grundprinzipen der WTO Grundprinzipen: Prinzip der offenen Märkte Nichtdiskriminierung Meistbegünstigung (GATT Art. 1): Allen WTO-Mitgliedern müssen die gleichen Vorteile und Vergünstigungen eingeräumt werden. Inländerbehandlung (GATT Art. 3): Inländische und ausländische Anbieter müssen gleich behandelt werden. Ausnahmen vom Nicht-Diskriminierungsprinzip: Schutzmassnahmen Antidumping Regionalabkommen Sonderregeln für Entwicklungsländer 40
41 Zollabbau in Welthandelsrunden: Eine Erfolgsstory Jahr und Name der GATT Runde Mitglieder des GATT Durchschnittliches Zollniveau Durchschnittliche Zollreduktion % 35 % 1949 Annecy-Round % 2 % Torquay-Round % 3 % 1956 Geneva-Round % 2 % 1961/62 Dillon-Round % 7 % Kennedy-Round % 35 % Tokyo-Round 102 6,40 % 34 % Uruguay-Round % 40 % 41
42 WTO Doha-Handelsrunde Doha Development Agenda aktuelle Handelsrunde (wird seit 2001 verhandelt) Ein ausgewogener, erfolgreicher und zügiger Abschluss der Doha Runde ist zentrales handelspolitisches Ziel der Bundesregierung. Verhandlungsbereiche: Erweiterter Marktzugang: Zollsenkungen und Subventionskürzungen bei Agrargütern, Abbau der Zölle und nicht-tarifären Handelshemmnisse bei Industriegütern, Liberalisierungen bei Dienstleistungen Verbesserte Integration der Entwicklungsländer in den Welthandel (special and differential treatment, Aid for trade) Stärkung der WTO-Regeln (u.a. Antidumping, Freihandelsabkommen) Handelserleichterung (Entbürokratisierung der Zollverfahren) Berücksichtigung von Umweltaspekten (u.a. Vermeidung von Konflikten zwischen Handels- und Umweltvorschriften, Zollbefreiung für umweltfreundliche Güter) 42
43 Ein erfolgreicher Abschluss der Doha-Runde kann Zölle deutlich reduzieren. Handelsverzerrungen abbauen. Entwicklungsländer in Weltwirtschaft integrieren. multilaterales Handeslsystem / WTO stärken. durch Abbau von Verzerrungen Nahrungsmittelkrise abschwächen. positiven Beitrag für Umweltschutz leisten. Weltwirtschaft einen Wachstumsimplus geben. 43
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