feldmilla. designhotel September 2011 climatepartner.com Athens Eriwan Munich San Francisco Vienna Tokyo feldmilla. designhotel
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- Anna Straub
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1 September 2011 climatepartner.com Athens Eriwan Munich San Francisco Vienna Tokyo Seite 1 von 13
2 Inhalt 1 Einleitung Vorgehensweise & Methodik Reporting Standard Prozessschritte Ziel Definition der Systemgrenzen Datenerfassung Gesamtergebnis Gesamtergebnis pro Gast / Übernachtung Interpretation der Ergebnisse Der Carbon Footprint als Grundlage für Klimaneutralität Fazit und Ausblick Abkürzungsverzeichnis Literaturverzeichnis Impressum Seite 2 von 13
3 1 Einleitung Die ClimatePartner Deutschland GmbH ( ClimatePartner ) hat einen CO 2 - Fußabdruck (Corporate Carbon Footprint) für das ( feldmilla ) für das Kalenderjahr 2010 erstellt. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse des Corporate Carbon Footprints 2010 vor. Die Erfassung der CO 2 -Emissionen bildet die notwendige Voraussetzung für das von feldmilla verfolgte Ziel, ein klimaneutrales Hotel zu werden. Feldmilla plant, seine unvermeidbaren CO 2 - Emissionen künftig durch die Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte vollständig zu kompensieren und dadurch seinen Gästen einen klimaneutralen Aufenthalt anbieten zu können. Zudem unternimmt feldmilla weitere Anstrengungen zur Vermeidung und Reduktion von CO 2 -Emissionen, wo dies sinnvoll erscheint und wirtschaftlich vertretbar ist. In den folgenden Abschnitten wird zunächst die Vorgehensweise und Methodik zur Erstellung des Corporate Carbon Footprints erläutert; anschließend werden die Ergebnisse im Detail vorgestellt. Am Ende des Berichtes folgt eine grundlegende Darstellung des Prinzips der Klimaneutralität sowie der Möglichkeit zur Kompensation von CO 2 -Emissionen durch Emissionsminderungszertifikate. Im Fazit werden die Ergebnisse abschließend zusammengefasst und vereinzelte Handlungsempfehlungen vorgestellt. 2 Vorgehensweise & Methodik 2.1 Reporting Standard Der Corporate Carbon Footprint wurde entsprechend den international anerkannten Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol 1 (GHG Protocol) für die Bilanzierung und Dokumentation von Treibhausgasen für Unternehmen erstellt. Das GHG Protocol ist der derzeit verbreiteteste internationale Standard zur Treibhausgasbilanzierung auf Unternehmensebene. Er definiert für die Erstellung von Corporate Carbon Footprints fünf grundlegende Prinzipien: Relevanz: Das Prinzip der Relevanz schreibt vor, dass alle wesentlichen Emissionsquellen bei der Erstellung eines Carbon Footprints für ein Unternehmen berücksichtigt werden müssen. Vollständigkeit: Das Prinzip der Vollständigkeit besagt, dass alle relevanten Emissionsquellen innerhalb der Systemgrenzen 2 berücksichtigt werden müssen. Konsistenz: Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Zeitverlauf zu ermöglichen, sollen die Bilanzierungsmethoden und Systemgrenzen festgehalten und in den Folgejahren beibehalten werden. Potenzielle Änderungen der Methodik und Systemgrenzen müssen genannt und begründet werden. Genauigkeit: Verzerrungen und Unsicherheiten sollen soweit wie möglich reduziert werden, damit die Ergebnisse eine solide Entscheidungsgrundlage bieten. Transparenz: Die Ergebnisse sollen transparent und eindeutig nachvollziehbar dargestellt werden. 2.2 Prozessschritte Die folgenden Schritte sind für die Erstellung eines Carbon Footprints für ein Unternehmen notwendig: 1 Grundlage ist der Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard, Greenhuse Gas Protocol (2004). 2 Das GHG Protocol unterscheidet zwischen organisatorischen (organisatorische Einheit für den Carbon Footprint) und operativen (berücksichtigte Emissionsquellen innerhalb der organisatorischen Einheit) Systemgrenzen (s.2.2.2). Seite 3 von 13
4 1. Zieldefinition 2. Definition der Systemgrenzen 3. Datenerfassung 4. Berechnung des Carbon Footprints 5. Dokumentation der Ergebnisse In den folgenden Abschnitten werden die Schritte 1-3 dargestellt, die Ergebnisse der Schritte 4-5 werden im nachfolgenden Kapitel vorgestellt Ziel Der Corporate Carbon Footprint stellt eine Ist-Analyse der CO 2 -Emissionen von feldmilla dar. Dies bildet die Grundlage für den Ausweis der CO 2 -Emissionen pro Übernachtung. Hierfür müssen die verschiedenen Emissionsquellen berücksichtigt und auf die einzelnen Übernachtungen umgelegt werden. Ein Ausweis von CO 2 -Emissionen pro Übernachtung berücksichtigt diese Emissionen z.b. Aktivitäten der Verwaltung, Geschäftsreisen oder die Mitarbeiteranfahrt mittels geeigneter Umlagen Definition der Systemgrenzen Die CO 2 -Bilanzierung auf Grundlage des GHG Protocol erfordert eine klare Eingrenzung der Systemgrenzen, auf die sich der Carbon Footprint bezieht. Dies beinhaltet organisatorische Systemgrenzen und operative Systemgrenzen: a) Organisatorische Systemgrenzen Die organisatorischen Systemgrenzen beschreiben die organisatorische Einheit und den Zeitraum, auf die sich der Carbon Footprint bezieht. Die organisatorische Einheit ist im konkreten Fall das in Sand in Taufers/ Südtirol; als Bezugszeitraum wurde das Jahr 2010 gewählt. Die Daten für Lebensmittel und Getränke beruhen auf Verbrauchsangaben des ersten Halbjahres 2011 und wurden unter Berücksichtigung der Auslastungszahlen des Vorjahres auf das Gesamtjahr 2010 hochgerechnet. b) Operative Systemgrenzen Die operativen Systemgrenzen beschreiben die Emissionsquellen, die innerhalb der organisatorischen Grenzen einbezogen werden. Zur Abgrenzung verschiedener Emissionsquellen unterscheidet das GHG Protocol zwischen drei Kategorien ( Scopes ), die die Grundlage für jeden Carbon Footprint bilden: Scope 1: In der Kategorie Scope 1 werden alle CO 2 -Emissionen ausgewiesen, die direkt durch das bilanzierende Unternehmen gesteuert werden können (direkte CO 2 -Emissionen). Hierunter fallen die Verbrennung fossiler Brennstoffe (mobil und stationär), CO 2 -Emissionen aus chemischen und physikalischen Prozessen und die Leckage von Kühlmitteln aus Klimaanlagen. Scope 2: In der Kategorie Scope 2 werden indirekte CO 2 -Emissionen ausgewiesen. Es werden hier alle Emissionen ausgewiesen, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe während der Produktion von Strom, Wärme, Kälte und Dampf in externen Unternehmen verursacht werden. Durch den Ausweis in einer separaten Kategorie wird eine Doppelzählung beim Vergleich von CO 2 -Emissionen diverser Unternehmen vermieden. Scope 3: Alle übrigen CO 2 -Emissionen, die nicht der direkten Kontrolle des Unternehmens unterliegen, werden in Scope 3 ausgewiesen (andere indirekte CO 2 - Emissionen). Hierunter fallen alle CO 2 - Emissionen, die mit Produkten und Dienstleistungen verbunden sind, die durch das bilanzierende Unternehmen in Anspruch genommen oder verarbeitet werden. Hinzu kommen die CO 2 - Emissionen, die mit der Nutzung der verkauften Produkte und Dienstleistungen verbunden sind, wenn dabei direkte CO 2 - Emissionen verursacht werden. Entsprechend den Vorgaben des GHG Protocol ist der Ausweis der CO 2 - Emissionen in den Kategorien Scope 1 Seite 4 von 13
5 und Scope 2 obligatorisch. Der Ausweis der CO 2 -Emissionen in der Kategorie Scope 3 ist bislang optional, entspricht jedoch der gängigen Praxis. Im konkreten Fall wurden alle wesentlichen Emissionsquellen (inkl. Scope 3 Emissionen) mit einbezogen und entsprechend den Vorgaben des GHG Protocol kategorisiert. Für die Berechnung des vorliegenden Corporate Carbon Footprints wurden alle relevanten Treibhausgase einbezogen, für die vom Weltklimarat (IPCC) 3 ein Koeffizient für das Treibhauspotenzial definiert wurde. 4 Die Umrechnung in CO 2 -Äquivalente erfolgt mithilfe des jeweiligen Treibhauspotenzials (Global Warming Potential), welches die Schädigungswirkung eines Treibhausgases in CO 2 -Äquivalenten ausdrückt. Zur Vereinfachung werden im vorliegenden Bericht alle Treibhausgasemissionen als CO 2 -Emissionen ausgewiesen. Tabelle 1 gibt einen Überblick der Emissionsquellen des feldmillas und ihrer Zuordnung zu den einzelnen Scopes Datenerfassung Als Datengrundlage für die Berechnung des Corporate Carbon Footprints des feldmillas dienten sowohl Primärdaten, die direkt vom feldmilla zur Verfügung gestellt wurden, als auch Sekundärdaten aus externen Quellen, die eine Zuordnung der Primärdaten zu Emissionsfaktoren erlauben. Die Erfassung der Primärdaten erfolgte in Abstimmung zwischen feldmilla und ClimatePartner. Sie umfassen im Wesentlichen die Verbrauchsdaten (Energie, Wasser, Getränke etc.) für das Jahr Lebensmittel & Getränke wurden entsprechend der Verbrauchswerte für das erste Halbjahr 2011 erfasst und gemäß Tabelle 1: Systemgrenzen Kategorie Scope 1 Scope 2 Scope 3 Emissionsquelle Fuhrpark Strom der Auslastung des Jahres 2010 auf das Gesamtjahr hochgerechnet. Die zur Berechnung der CO 2 Emissionen notwendigen Sekundärdaten wurden unabhängigen wissenschaftlichen Datenbanken wie ecoinvent, GEMIS oder IZU entnommen. 5 Diese Daten basieren auf wissenschaftlichen Studien, Branchendaten und regionalen Durchschnittswerten. 3 Corporate Carbon Footprint Gesamtergebnis Heizung (Fernwärme) Geschäftsreisen Anfahrt Mitarbeiter Externe Dienstleister Büropapier Druckerzeugnisse Wasser Reinigungsmittel Lebensmittel & Getränke Auf Grundlage der vorab vorgestellten Methodik hat ClimatePartner den Corporate Carbon Footprint von feldmilla ermittelt. Unter Berücksichtigung der genannten Systemgrenzen betrug die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen kg CO 2. Diese Emissionen verteilen sich wie folgt auf die drei verschiedenen Kategorien (Scopes) des GHG Protocol (siehe auch Tabelle 2): Scope 1: Die Höhe der direkten CO 2 - Emissionen (Scope 1) betrug kg CO 2, was knapp fünf Prozent der Gesamtemissionen entspricht. Diese Emissionsmenge geht ausschließlich auf den Betrieb der hoteleigenen Fahrzeuge zurück. 3 Intergovernmental Panel on Climate Change. 4 Diese umfassen neben CO 2 auch CH 4, N 2O, SF 6 FKWs und PFCs. 5 ecoinvent Centre (2010), IZU (2009), Öko-Institut e.v. (2008). Seite 5 von 13
6 Scope 2: Da feldmilla Strom und Fernwärme aus regenerativen Energiequellen bezieht, sind im Bereich der indirekten CO 2 -Emissionen für das Jahr 2010 keine CO 2 -Emissionen auszuweisen. Scope 3: Mit kg CO 2 sind die anderen indirekten Emissionen für mehr als 95 Prozent der Gesamtemissionen des Jahres 2010 verantwortlich. Der größte Anteil ( kg CO 2 ) fiel hierbei auf Lebensmittel und Getränke. 3.2 Gesamtergebnis pro Gast / Übernachtung Um die CO 2 Emissionen von Hotels vergleichbar zu machen, sind neben den Gesamtemissionen die Emissionen pro Gast bzw. pro Übernachtung entscheidend. Berücksichtigt man die Gesamtzahl der Übernachtungen im Jahr 2010, ergeben sich für feldmilla Emissionen von insgesamt 12,86 kg CO 2 pro Übernachtung. Durch die Verwendung regenerativer Energiequellen geht der mit Abstand größte Anteil auf die Verpflegung der Gäste (Lebensmittel & Getränke) zurück. Ohne Berücksichtigung der Verpflegung liegen die Emissionen pro Übernachtung bei ca. 2,79 kg CO 2 pro Übernachtung. 3.3 Interpretation der Ergebnisse Abbildung 1: Emissionen pro Übernachtung Emissionen pro Übernachtungsgast (kg CO 2 ) 14,00 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 2,00 0,00 12,86 Übernachtung & Verpflegung 2,79 Übernachtung Tabelle 2: Corporate Carbon Footprint Emissionsquelle Scope 1 Emissionen (kg CO 2 ) Anteil (%) Fuhrpark ,82 Scope ,82 Scope 2 Strom 0 0,00 Heizung (Fernwärme) 0 0,00 Scope 2 0 0,00 Scope 3 Anfahrt Mitarbeiter ,85 Externe Dienstleister ,29 Geschäftsreisen 800 0,60 Wasser ,87 Büropapier & Drucksachen 58 0,04 Fleisch & Fisch ,88 Milch & Eier ,16 Obst & Gemüse ,01 Weitere Lebensmittel ,96 Getränke ,25 Reinigungsmittel & Kosmetika ,25 Scope ,18 Gesamtsumme ,00 Wertet man die Ergebnisse über die einzelnen Scopes hinweg nach verschiedenen sachlichen Kategorien aus, lassen sich folgende Emissionstreiber identifizieren: Strom und Wärme: Die Kategorie Strom und Wärme umfasst alle CO 2 - Emissionen, die im Zusammenhang mit der Erzeugung von Energie im Unternehmen (Scope 1) oder bei Versorgungsunternehmen (Scope 2) angefallen sind. Im konkreten Fall sind durch die Verwendung regenerativer Energiequellen keine CO 2 -Emissionen für den Bereich Strom und Wärme zu verzeichnen. Mobilität: Unter die Kategorie Mobilität fallen sämtliche Emissionen, die im Jahr 2010 durch den Betrieb der hoteleigenen Fahrzeuge (Bilanzposten Fuhrpark), durch Fahrten in Mietfahrzeugen (Bilanz- Seite 6 von 13
7 Abbildung 2: Emissionsquellen 2010 Emissionsn (in kg CO 2 ) posten Geschäftsreisen) sowie durch die tägliche Anfahrt der Mitarbeiter zum Arbeitsplatz angefallen sind. Für die Berechnung der Fahrzeugemissionen lagen ClimatePartner Informationen zur Fahrzeugkategorie und den zurückgelegten Gesamtkilometern vor. Für die Berechnung der mit der Mitarbeiteranfahrt verbundenen Emissionen lagen detaillierte Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter und den jeweils für die tägliche Anfahrt zur Arbeit genutzten Verkehrsmitteln zugrunde. Die Gesamthöhe der mobilitätsbedingten Emissionen beläuft sich im Jahr 2010 auf kg CO 2, was einem Anteil von etwa knapp 11 Prozent an den Gesamtemissionen entspricht. Lebensmittel: Die Kategorie Lebensmittel umfasst alle Emissionen, die durch den Bezug von Lebensmitteln angefallen sind. 6 Zur Berechnung der CO 2 - Emissionen wurde die Produktkategorie (z.b. Fisch, Milchprodukte, etc.) und der Herkunftsort (lokal, regional, national, Übersee) erfasst. Auf dieser Grundlage wurden die CO 2 Emissionen für die Her- 0 stellung des Produkts und den Transportweg zum feldmilla berücksichtigt. Daraus ergaben sich für die Kategorie Lebensmittel Gesamtemissionen in Höhe von kg CO 2 ; das entspricht einem Anteil von ca. 66 Prozent der Gesamtemissionen. Die Emissionen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Kategorien: o Milchprodukte & Eier: Mit kg CO 2 sind Milchprodukte & Eier für den größten Teil der Gesamtemissionen im Bereich Lebensmittel verantwortlich. Als wichtigste Emissionsquellen sind Butter (34 %), Käse (26 %), Sahne (17 %) und Eier (10 %) zu nennen. o Fleisch & Fisch: Mit insgesamt kg CO 2 sind die Emissionen für Fleischprodukte und Fisch der zweitgrößte Posten im Bereich Lebensmittel. Knapp 61 Prozent davon entfällt auf Rindfleisch, was sowohl durch die konsumierte Menge als auch durch die im Vergleich mit anderen Fleischsorten sehr hohen Emissionen erklären lässt. 7 Andere Fleischsorten (Schwein, Geflügel, Lamm, Wild) sind für knapp 27 Prozent der CO 2 - Emissionen in dieser Kategorie verantwortlich; Fisch (Salzwasser & Süßwasser) für ca. 12 Prozent. o Obst & Gemüse: Auf Obst und Gemüse entfiel im Jahr 2010 eine Emissionsmenge von kg CO 2. Davon entfiel der größte Anteil auf Frischobst (49 Prozent), etwa 28 Prozent entfiel auf Tiefkühlobst und Konserven; 23 Prozent entfiel auf Gemüse. o Sonstige Lebensmittel: Die Kategorie sonstige Lebensmittel umfasst weitere Lebensmittel oder Rohstoffe, die keiner der obigen Kategorien zuzu- 6 Zur Berechnung lagen Angaben über die Gesamtmenge der bezogenen Lebensmittel für das erste Halbjahr 2011 vor. Diese Angaben wurden auf das Gesamtjahr 2010 hochgerechnet. 7 Die Produktion von Rindfleisch verursacht ca. die vierfache Menge an CO 2 Emissionen als die Herstellung von Schweinefleisch oder Geflügel. Seite 7 von 13
8 ordnen sind. 8 Insgesamt ist diese Kategorie im Jahr 2010 mit Gesamtemissionen von kg CO 2 zu berücksichtigen. Mit ca. 38 % entfiel der größte Anteil auf Mehl, gefolgt von Backwaren (23 %), Zucker (17 %) und Nudeln (10 %). Getränke: Auf die Kategorie Getränke entfallen Emissionen von kg CO 2, was einem Anteil von ca. 12 Prozent der Gesamtemissionen entspricht. Berücksichtigt wurden bei verschiedenen Getränkekategorien jeweils die mit der Herstellung und dem Transport verbundenen Emissionen. Sonstiges: Die Kategorie Sonstiges umfasst alle Emissionen, die keine der anderen Kategorien zuzuordnen sind. Im konkreten Fall werden die Bilanzposten Externe Dienstleister, Wasser, Büropapier und Drucksachen sowie Reinigungsmittel und Kosmetika berücksichtigt. Diese waren für insgesamt ca. 10 Prozent der Gesamtemissionen ( kg CO 2 ) verantwortlich. Diese Emissionen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Unterkategorien: o o Externe Dienstleister: In die Kategorie externe Dienstleister sind Wäschereidienstleistungen sowie Reparaturen eingeflossen; berücksichtigt wurde jeweils die Anfahrt der externen Dienstleister zum feldmilla. Insgesamt waren externe Dienstleistungen im Jahr 2010 für kg CO 2 -Emissionen verantwortlich. Wasser: Die Kategorie Wasser umfasst CO 2 Emissionen, die auf die Zurverfügungstellung von Trinkwasser durch das lokale Versorgungsunternehmen zurückgehen. Für das Jahr 2010 wurde Wasser mit insgesamt kg berücksichtigt, was einem o o Anteil von knapp drei Prozent an den Gesamtemissionen entspricht. Büropapier & Drucksachen: Da feldmilla designhotel im Jahr 2010 ausschließlich klimaneutrale Drucksachen in Auftrag gegeben hat, sind keine CO 2 -Emissionen im Zusammenhang mit Drucksachen auszuweisen. Büropapier ist mit etwa 58 kg CO 2 Emissionen zu berücksichtigen. Kosmetika & Reinigungsmittel: Die Kategorie Kosmetika und Reinigungsmittel umfasst die mit der Herstellung und dem Transport der verwendeten Reinigungsmittel und Kosmetikprodukte verbundene Emissionen. Diese wurden im Jahr 2010 mit insgesamt kg CO 2 berücksichtigt. 4 Der Carbon Footprint als Grundlage für Klimaneutralität Jeder Carbon Footprint bildet die Grundlage für die Entwicklung einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie. Ziel jeder Klimaschutzstrategie eines Unternehmens oder einer Organisation ist es, die CO 2 -Emissionen kontinuierlich zu reduzieren und wo möglich gänzlich zu vermeiden soweit wie es wirtschaftlich möglich und sinnvoll ist. Dennoch lassen sich nicht alle CO 2 -Emissionen vermeiden. Durch die Kompensation dieser unvermeidbaren Emissionen kann das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden. Eine große Anzahl von Unternehmen und Organisationen hat in der Vergangenheit auf die Herausforderung des Klimawandels reagiert und sich dem Ziel der Klimaneutralität verschrieben. Als klimaneutral bezeichnet man Unternehmen, Prozesse oder Produkte, deren unvermeidbaren CO 2 -Emissionen berechnet und durch den Ankauf von Emissions- 8 Es wurden Zucker, Mehl, Öl, Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln und Tiefkühl-Backwaren in der Bilanz berücksichtigt. Seite 8 von 13
9 minderungszertifikaten kompensiert werden. 9 Da sich Treibhausgase gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen, ist es möglich, lokale Emissionen durch zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen an einem anderen Punkt der Erde rechnerisch auszugleichen. Dieser Ausgleich erfolgt durch zertifizierte Klimaschutzprojekte (siehe Box 1), die Emissionsminderungszertifikate generieren. Diese Zertifikate können die Verursacher von CO 2 -Emissionen erwerben und sich die dort stattfindenden Emissionseinsparungen anrechnen lassen. Um die positive Wirkung der Projekte auf das Klima sicherzustellen, müssen Klimaschutzprojekte für die CO 2 - Kompensation international anerkannte Kriterien und Standards erfüllen und entsprechend zertifiziert werden. Die wichtigsten Kriterien sind: Zusätzlichkeit: Es muss sichergestellt sein, dass ein Projekt nur deshalb umgesetzt wird, weil es eine zusätzliche Finanzierung durch den Emissionshandel erhält. Das bedeutet, dass das Projekt auf die Erlöse aus dem Emissionshandel zur Deckung des Finanzierungsbedarfs angewiesen sein muss. Ausschluss von Doppelzählungen: Es muss sichergestellt werden, dass die eingesparten CO 2 -Emissionen nur einmalig (beim Eigentümer der Zertifikate) angerechnet werden. Das bedeutet insbesondere, dass Zertifikate nur einmal verkauft werden dürfen und anschließend stillgelegt werden müssen. 9 Das Prinzip der CO 2-Kompensation entstammt den sogenannten flexiblen Mechanismen des Kyoto- Protokolls Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI). Diese Mechanismen bieten den Industrienationen ein gewisses Maß an Flexibilität bei der Erreichung der nationalen Reduktionsziele. Für die Schwellen und Entwicklungsländer sind diese Mechanismen wesentliche Treiber für den Transfer sauberer Technologien und eine damit verbundene nachhaltig ausgerichtete wirtschaftliche Entwicklung. Praxisbeispiel für ein Klimaschutzprojekt Bei der Entwicklung eines Klimaschutzprojektes wird die CO 2 -Einsparung mithilfe eines sogenannten Baseline- Szenarios ermittelt. Dabei werden die aktuellen Gegebenheiten vor Ort zugrunde gelegt. Soll beispielsweise ein Windpark in Neukaledonien gebaut werden, errechnet sich die CO 2 -Einsparung über den durchschnittlichen Emissionsfaktor für die Stromerzeugung in Neukaledonien (z.b. 900 Kilogramm CO 2 je MWh) und die erwartete jährliche Stromerzeugung des Windparks (z.b MWh). Aus der erwarteten Stromerzeugung und dem durchschnittlichen Emissionsfaktor ergibt sich in dem Beispiel eine jährliche Einsparung von etwa Tonnen CO 2. Die Laufzeit eines Klimaschutzprojekts gibt an, über welchen Zeitraum Emissionszertifikate generiert werden. Die Laufzeit liegt in der Regel zwischen 7 und 10 Jahren, wobei die erwartete Betriebsdauer der Anlagen in der Regel darüber hinaus geht. Bei einer Laufzeit von 7 Jahren ergibt sich im Beispiel eine CO 2 - Einsparung von insgesamt Tonnen CO 2, die als Emissionsminderungszertifikate gehandelt werden können. Dauerhaftigkeit: Die Emissionseinsparungen müssen dauerhaft erfolgen, z.b. muss die Bindung von CO 2 in Wäldern langfristig erfolgen. Eine Aufforstung, die nach wenigen Jahren durch Brandrodung wieder in eine Viehweide verwandelt wird, darf nicht als Klimaschutzprojekt Emissionsminderungszertifikate ausgeben. Regelmäßige Überprüfung durch unabhängige Dritte: Klimaschutzprojekte müssen in allen genannten Kriterien in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Dritte überprüft werden. Bei dieser Überprüfung wird die tatsächlich Seite 9 von 13
10 eingesparte CO 2 -Menge rückwirkend festgestellt. Die Kompensation von CO 2 -Emissionen stellt für eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie einen wichtigen Baustein dar, der vor allem durch die Nutzung erneuerbarer Energieträger und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und energiesparende Verhaltensweisen ergänzt wird. 5 Fazit und Ausblick Der vorliegende Emissionsbericht stellt den Corporate Carbon Footprint von feldmilla für das Jahr 2010 transparent dar. Die Daten zu Lebensmitteln und Getränken sind insgesamt mit einer gewissen Unsicherheit belastet, da eine Hochrechnung auf Basis der verfügbaren Daten stattgefunden hat. Gegebenenfalls schränkt dies eine Vergleichbarkeit der CO2-Emissionen durch diese Bilanzposten in den Folgejahren ein. Die Kompensation von CO2-Emissionen stellt für eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie einen wichtigen Baustein dar. Das Ziel des feldmilla ist es, zukünftig als klimaneutrales Hotel zu agieren. Alle CO2-Emissionen, die auf Unterkunft und Versorgung der Gäste zurückgehen, werden ausgeglichen, damit bietet das feldmilla seinen Gästen einen lobenswerten Zusatzservice, der sich entsprechend kommunizieren lässt, was zu einer Positionierung des Hotels beiträgt und gleichzeitig den Gästen des Hotels das Thema freiwilligen Klimaschutz näherbringt. Deutlich wird, dass durch bereits stattgefundene Maßnahmen eine große Menge an CO2-Emissionen von vorneherein vermieden wurde. Sowohl der Bezug von Strom als auch die Versorgung mit Wärme geschieht auf eine Weise, die CO2- Emissionen vermeiden. Der wesentliche Emissionstreiber liegt in den Lebensmitteln und Getränken, die den Gästen des Hotels serviert werden. Auch in diesem Bereich ergeben sich Möglichkeiten der Emissionsvermeidung. So erfolgt ausschließlich der Bezug von Käse von lokalen Herstellern. Auch bei der Versorgung mit weiteren Lebensmitteln ist zu überprüfen, inwiefern der lokale Bezug verstärkt werden kann. Die Verwendung von Fleisch ist aus Perspektive des Klimaschutzes sehr emissionsintensiv. Gleichzeitig ist es ein sehr beliebtes Lebensmittel, durch einen bewussten Konsum kann hier auf ein Gleichgewicht von Genuss und Klimaschutz abgezielt werden. Seite 10 von 13
11 Abkürzungsverzeichnis CCF CH 4 CO 2 FKW IPCC km N 2 O PCF PFC SF 6 Corporate Carbon Footprint (CO 2 -Fußabdruck eines Unternehmens) Methan Kohlenstoffdioxid Fluorkohlenwasserstoff Intergovernmental Panel on Climate Change (Weltklimarat) Kilometer Distickstoffmonoxid (Lachgas) Product Carbon Footprint (CO 2 -Fußabdruck eines Produktes) Perfluorcarbone Schwefelhexafluorid Seite 11 von 13
12 Literaturverzeichnis ecoinvent Centre (2010) FKW (2000) Greenhouse Gas Protocol (2004) Greenhouse Gas Protocol (2005) IZU (2007) Öko-Institut e.v. (2008) ecoinvent data v2.2, ecoinvent reports No. 1-25, Swiss Centre for Life Cycle Inventories, Dübendorf, 2010, Ersatz des Kältemittels R22 in bestehenden Kälte- und Klimaanlagen: Aktueller Stand, Forschungszentrum für Kältetechnik und Wärmepumpen GmbH im Auftrag des Umweltbundesamtes, Hannover, The Greenhouse Gas Protocol: A Corporate Accounting and Reporting Standard, World Resources Institute and World Business Council for Sustainable Development, Washington, Calculating HFC and PFC Emissions from the Manufacturing, Installation, Operation and Disposal of Refrigeration & Air-conditioning Equipment (Version 1.0): Guide to calculation worksheets, World Resources Institute and World Business Council for Sustainable Development, Washington, Tool zur Berechnung der CO 2 -Emissionen, Infozentrum UmweltWirtschaft des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand , über Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme (GE- MIS), Version 4.5, Öko-Institut e.v., Darmstadt, 2008, Seite 12 von 13
13 Impressum Herausgeber Feldmilla. designhotel Familie Leimegger Schlossweg Sand in Taufers Südtirol Italien Tel Fax info@feldmilla.com Auftragnehmer ClimatePartner GmbH Ainmillerstr München Deutschland Telefon +49 (0) 89 / Telefax +49 (0) 89 / info@climatepartner.com Version September 2011 Copyright Das Copyright liegt bei den Verfassern und beim. Die vollständige oder teilweise Vervielfältigung dieses Berichts in jeder anderen Form ist ausschließlich mit schriftlicher Zustimmung der Urheberrechtsinhaber zulässig. Seite 13 von 13
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