AUSBLICK BASISMETALLE 2014
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- Gertrud Sachs
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1 AUSBLICK BASISMETALLE 2014
2 EINLEITUNG Wir freuen uns, Ihnen auch dieses Jahr wieder unseren Ausblick Basismetalle zu präsentieren. Auf den folgenden Seiten möchten wir das ausgehende Jahr 2013 Revue passieren lassen sowie unsere Sicht auf die Entwicklung der Basismetall- Notierungen im Jahr 2014 darlegen, basierend auf unserem momentanen Wissensstand. Wir wünschen Ihnen, verehrter Leser, eine interessante Lektüre. Allgemeine Lage Die Preise für Basismetalle dürften sich auch im Jahr 2014 innerhalb einer relativ engen Bandbreite bewegen, wobei Zinn, Blei und Zink über die kommenden 12 Monate hinweg die deutlichsten Kursgewinne zeigen könnten. China hat sich im Zuge des Ausbaus seiner Infrastruktur zum weltweit grössten Verbraucher vieler Rohstoffe entwickelt. Chinas wirtschaftliche Entwicklung wird auch 2014 wieder die wichtigste Variable für den Basismetall-Markt darstellen. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass sich Chinas Wachstum im Verlaufe des nächsten Jahres verlangsamen wird. Die Regierung versucht, die Treiber des Wachstums nach und nach zu verlagern und möchte tendenziell weg vom Modell massiver staatlicher Investitionen sowie rohstoff-intensiver Massenproduktion hin zu einer Strategie, welche stärker auf regionaler Nachfrage beruht. Natürlich wird dieser Übergang, gekoppelt mit weiteren Reformen, welche die chinesische Regierung durchzuführen plant, einige Zeit in Anspruch nehmen. Diese strukturellen Umwälzungen dürften aber 2014 das wirtschaftliche Wachstum des Landes bremsen und eine reduzierte Nachfrage nach Basismetallen verursachen. Wir glauben daran, dass die USA, Europa und Japan 2014 ein ordentliches Wachstum erreichen werden und damit auch die Nachfrage nach Basismetallen aus diesen Regionen tendenziell zunehmen wird. Allerdings wird dieser Bedarfs-Zuwachs nicht gross genug ausfallen, um den Nachfrage-Rückgang in China zu kompensieren. Auf der Angebotsseite sehen wir im Allgemeinen, dass Produzenten nur sehr langsam auf Überangebote reagieren und ihre Produktion reduzieren bzw. überschüssige Tonnagen vom Markt nehmen. 2
3 KUPFER In den letzten paar Monaten wurden die Kupferpreise bestimmt von geopolitischen Konflikten (Syrien), makroökonomischen Themen wie dem stärkeren US-Dollar und dem Stimulus-Programm der Federal Reserve bzw. der Diskussion um den Zeitpunkt einer Stimulus-Reduzierung, der Euro-Krise oder der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas sowie der damit verbundenen Befürchtungen einer geringeren Nachfrage aus dem Land der Mitte. Dies ist nach wie vor der weltweit grösste Verbraucher mit ca. 40 % allen weltweit produzierten Kupfers). Auch im Jahr 2013 zeigten sich die Kupfernotierungen volatil, allerdings nicht im gleichen Ausmass wie beispielsweise
4 KUPFER Die International Copper Study Group (ICSG) sieht für 2014 einen Überschuss von MT auf dem globalen Kupfermarkt, während verschiedene andere Quellen einen Überschuss von um MT prognostizieren. Im Allgemeinen existiert aber ein Konsens darüber, dass der Kupfermarkt ab nächstem Jahr und bis mindestens Ende 2015 ein Überangebot verzeichnen wird nicht verursacht durch eine geringere Nachfrage, sondern durch eine erhöhte Produktion in bestehenden sowie in neuen Minen und Hüttenbetrieben. Einige neue Minenprojekte mussten im Zuge der Wirtschaftskrise auf Eis gelegt oder verschoben werden wurden nun aber einige neue Minen in Betrieb genommen und weitere Projekte stehen im finalen Stadium, bevor sie 2014 ebenfalls online gehen werden. Die Expansion bestehender sowie die erwähnte Inbetriebnahme neuer Minen wird die weltweite Förderung 2014 laut ICSG auf 18,6 Mio. MT erhöhen wurden im Vergleich 16,7 Mio. MT Kupfererz abgebaut. Diese grössere geförderte Menge dürfte sich im nächsten Jahr hauptsächlich auf die Produktion von Konzentrat auswirken. Die weltweite Produktion von raffiniertem Kupfer könnte laut ICSG im kommenden Jahr um ca. 5,5 % auf 22,1 Mio. MT zunehmen. Der grösste Teil dieser Produktionssteigerung ist Kapazitätserweiterungen in chinesischen Werken zuzuordnen. Die ICSG erwartet für 2014 eine globale Steigerung der Nachfrage nach raffiniertem Kupfer um ca. 4,5 % auf total ca. 21,46 Mio. MT. Langfristig dürfte die Nachfrage nach dem roten Metall relativ stark bleiben, unterstützt durch neue, sich rasch entwickelnde Endverbraucher-Märkte. Auf der Makro-Seite werden im kommenden Jahr voraussichtlich dieselben Faktoren wie 2013 den grössten Einfluss auf die Preisentwicklung ausüben: Chinas Wachstum, die wirtschaftliche Erholung der USA und die Entwicklung in der Eurozone. Die LME Kupfer-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 4
5 ALUMINIUM Aluminium zeigt die volumenmässig grössten Lagerbestände von allen Basismetallen mit momentan zirka 5,4 Mio. MT, die in den LME-registrierten Lagerhäusern liegen. Dieser Lagerbestand könnte über Wochen hinweg den weltweiten Bedarf nach dem Material decken. Die effektiv gelagerte Menge hat auch über das Jahr 2013 hinweg wieder zugenommen. Allerdings sinkt seit 2009 die Anzahl Wochen, während derer der Bedarf mit dem existierenden Lagerbestand gedeckt werden könnte. Dies indiziert ein konstantes Wachstum der Nachfrage. Weltweit kämpfen Aluminiumhütten mit hohen Energiekosten. Diese Kosten, welche in der Aluminiumindustrie den Bärenanteil der gesamten Aufwände ausmachen forderten bereits viele Opfer. Besonders die kleinen Hüttenbetriebe haben Schwierigkeiten, bei relativ tiefen Aluminiumpreisen und gleichzeitig hohen Energiekosten profitabel zu operieren. Die Produktionskapazität dieser kleineren Hersteller ist oft tendenziell zu gering im Verhältnis zu den hohen Kosten. Zudem haben kleinere Betriebe oft nicht die kritische Grösse bzw. das Gewicht, um signifikant tiefere Preise für ihre Energieversorgung aushandeln zu können. 5
6 ALUMINIUM Auch in den nächsten Monaten dürften die Konditionen für Aluminiumhersteller schwierig bleiben. Überkapazität, nur langsam (wenn auch konstant) anziehende Nachfrage, hoher Lagerbestand und tiefe Margen lasten auf dem Aluminiumsektor und den Alu-Notierungen. Langfristig sehen wir aber eine intakte Nachfrage. Verschiedene relevante Indikatoren deuten auf einen weiterhin steigenden Bedarf hin. Höher ausfallende Einkaufsmanager-Indizes, gesteigerte Fahrzeugverkäufe und grössere industrielle Produktion im Allgemeinen bilden die Basis für die längerfristige Aussicht auf tendenziell steigende Aluminiumpreise. China - der weltweit grösste Aluminiumhersteller hat sich zum Ziel gesetzt, seine Aluminiumindustrie zu restrukturieren und ineffiziente Hütten zu schliessen. Das Land will seine Produktionskapazität reduzieren, um das Überangebot zu eliminieren und so das Preisniveau anzuheben. Der Prozess dieser Restrukturierung ist allerdings langsam. Die Massnahmen der chinesischen Regierung beinhalten Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz in der Aluminiumindustrie. Die Schliessung vieler kleinerer Hütten wird eine unvermeidliche Folge dieser Reformation sein. Ebenfalls zu beobachten bleiben die Auswirkungen der neu eingeführten Regeln für LME-Lagerhäuser zur Reduzierung der Warteschlangen. Grundsätzlich bergen diese Massnahmen das Potential für eher tiefere Aluminiumpreise. Die LME Aluminium-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 6
7 ZINK Die LME-Zinknotierung hatte 2013 einen Jahreshöchststand von USD / MT am 12. Februar erreicht. Ab der zweiten Märzwoche bewegte sich dann der Kurs, mit Ausnahme von nur einem Tag, immer unter der Marke von USD / MT. Entwicklungen im Bausektor und in der Automobilindustrie sind die wichtigsten Indikatoren für die Veränderung des globalen Zink-Bedarfs. Über alle geografischen Regionen hinweg zeigten diese beiden Industrien deutlich Anzeichen von Wachstum. Obwohl viele Staaten aufgrund ihres Sparprogramms gezwungen waren, Investitionen in ihre Infrastruktur zu reduzieren, konnte in diesen beiden Sektoren in den letzten Monaten ein Aufschwung festgestellt werden. Diese erhöhte Marktaktivität resultierte allerdings nicht in höheren Zinkpreisen. Der Konflikt in Syrien sowie Verunsicherungen in Bezug auf die Wirtschaftspolitik verschiedener Länder sorgten über längere Zeit mehrheitlich für eine Seitwärtsbewegung der Londoner Zinknotierung. 7
8 ZINK Vor allem in den USA und in China konnten die Bereiche Infrastruktur/Bau und Automobilbau 2013 zulegen. In diesen Industrien wird viel verzinkter Stahl eingesetzt. Ca. 50 % allen weltweit verbrauchen Zinks wird für die Beschichtung von Stahl verwendet (Korrosionsschutz). Diese erhöhten Aktivitäten werden somit 2014 tendenziell eine grössere Zink-Nachfrage mit sich bringen. Allerdings bleibt noch abzuwarten, inwiefern sich Chinas Restrukturierungsprogramm, welches geringere, direkte Staatsinvestitionen in die Infrastruktur vorsieht, auf den Zinkbedarf auswirken wird. Viele Analysten glauben aber trotz dieser Programme an erhöhte Wachstumsraten für die Bau- und die Automobilindustrie in China. Letztere verzeichnete eine um 13,6 % gesteigerte Produktion von September 2012 bis September In derselben Zeitperiode konnte der Absatz von Automobilen um 21,1 % gesteigert werden. Es wird erwartet, dass der globale Zinkbedarf im kommenden Jahr wenn auch langsam weiter steigen wird. Der makroökonomische Ausblick für die USA, China sowie für Europa ist für 2014 und 2015 positiv. Eine rasche Erholung in Europa scheint unwahrscheinlich, doch zeigen bereits wieder einige Indikatoren tendenziell positive Entwicklungen. Andererseits dürften weiterhin eher hohe Lagerbestände trotz der deutlichen Abnahme von ca. 24 % seit Anfang des Jahres bis Mitte Dezember grössere Kursgewinne verhindern. Bis Ende 2015 dürften die Zinkproduktion um ca. 8 % und der globale Zinkbedarf um ca. 9 % zulegen. Sollten sich diese Schätzungen als korrekt herausstellen, dürfte der Überschuss auf dem Markt über die kommenden Jahre kontinuierlich sinken. Die LME Zink-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 8
9 BLEI Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) sieht den globalen Bleimarkt 2014 in einem Angebots-Defizit von ca MT. Seit 2009 verzeichnete der Bleimarkt kein Defizit mehr. Andere Analysten glauben eher an einen ausgeglichenen Markt im kommenden Jahr. Einigkeit herrscht zumindest darüber, dass 2014 kein Überangebot auf dem Bleimarkt zu verzeichnen sein wird. Das Unternehmen Antaike (Analyst) sieht für China ein lokales Defizit von ca MT in China bliebe somit ein Netto-Importeur von Blei. Wie bereits im Zusammenhang mit dem Ausblick für Zink erwähnt, zieht 9
10 BLEI die globale Automobilindustrie wieder an. Dies dürfte auch 2014 so bleiben, denn praktisch alle Märkte (Eurozone noch mit Vorbehalt) zeigen nachhaltige Anzeichen von Wachstum. Für 2014 prognostiziert die ILZSG eine gegenüber 2013 um 4,6 % höhere weltweite Nachfrage von total 11,51 Mio. MT. In China sieht die ILZSG 2014 einen um 7,4 % höheren Blei- Bedarf als Chinas Nachfrage dürfte weiterhin hauptsächlich durch die stetig steigende Produktion von Automobilen, Elektrobikes und anderen Fahrzeugen vorangetrieben werden. Ein weiterer Treiber ist die ambitionierte Expansion des Mobilfunknetzes inklusive des weltgrössten 4G Netzwerks. Auch in den USA und in Europa wird der Aufwind in der Automobilindustrie weiterhin für einen wachsenden Blei- Bedarf, insbesondere für Batterien, sorgen. Die ILZSG sieht für nächstes Jahr in den USA einen Anstieg um 1,5 % und in der Eurozone einen Anstieg von 2,3 % gegenüber Auf der Angebotsseite wird für 2014 eine um 4,2 % gesteigerte Förderung von Erz gegenüber 2013 und eine parallel wachsende Produktion von raffiniertem Blei erwartet. Die gesamte Produktion von raffiniertem Blei dürfte 2014 ca. 11,48 Mio. MT betragen. Obwohl kontinuierlich ältere, weniger effiziente Werke geschlossen werden wie etwa per Ende Dezember Doe Run s MT p.a. Hütte in Herculaneum, Missouri, USA wird die weltweite Produktion gesteigert werden können. China wird weiterhin seinen Teil dazu beitragen, doch auch Glencore Xstrata s neues Werk in Porto Vesme, Sardinien (ab Februar), der gesteigerte Output in Ivernia s Paroo Station, Australien (seit März 2013) sowie in Hüttenbetrieben in Belgien, Indien, Kasachstan und Peru, dürften zur gesamthaften Produktionssteigerung beitragen. Die LME Blei-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 10
11 NICKEL 2013 war ein turbulentes Jahr für Nickelpreise. Die Londoner Notierung erreichte am 4. Februar ihren Jahreshöchststand von USD / MT (3M) und fiel am 27. November auf ihren tiefsten Stand mit USD / MT (3M). Diese Spanne entspricht einem Preiszerfall von 29 %. Die Notierung konnte seit Ende November zwar wieder etwas an Wert zulegen, dennoch ist der Abwärtstrend seit 21. Februar 2011 bis heute sehr deutlich. Einer der Gründe für diesen Preiszerfall und für 11
12 NICKEL das gegenwärtige, relativ tiefe Preisniveau ist die zunehmende Substitution des reineren Nickels durch Roheisen (Nickel pig iron) in der Edelstahl-Industrie. Zwischen dem zweiten Quartal 2011 und dem dritten Quartal 2013 stieg die Nickelproduktion überproportional zum Nickelbedarf an. In der Folge haben mehr und mehr Unternehmen in der Industrie, wie Minen, Hütten und Raffinerien, Schwierigkeiten, profitabel zu arbeiten. Asien und natürlich insbesondere China wird auch 2014 weiterhin die gewichtigste Variable bezüglich Bedarf darstellen. Chinas Import von raffiniertem Nickel sank von September 2012 bis September 2013 um 13 %, während in der gleichen Zeitperiode 10 % mehr Nickelerz in das Land eingeführt wurden. China steigerte gleichzeitig den Output von Nickelprodukten um 34 %. Der Aufwärts-Trend der LME-Nickel-Lagerbestände ist offensichtlich. Seit Ende 2009 haben sich die Lagerbestände mehr als verdoppelt und steigen stetig weiter an. Zu viele Hersteller produzieren zu grosse Mengen an Nickel, während das Nachfrage-Niveau weiterhin zu tief bleibt, um die produzierten Mengen aufzufangen. Das Resultat ist ein grosser Angebotsüberschuss auf dem globalen Markt. Allerdings gibt es in verschiedenen Regionen weltweit durchaus Anzeichen für ein Ansteigen des Bedarfs, wie positive Einkaufsmanager- Indizes, eine gesteigerte Nachfrage nach Verbrauchsgütern und die generell grössere industrielle Produktion. Indonesien plant die Einführung einer Ausfuhrsperre für Nickelerz Anfang 2014, um Investitionen in die inländische Nickelindustrie zu stimulieren. Indonesien ist der grösste Exporteur von Nickelerz (Laterit) und liefert ca. 50 % seines geförderten Nickelerzes nach China. China verwendet dieses importierte Erz zur Herstellung von Roheisen (Nickel pig iron). Sollte diese Ausfuhrsperre tatsächlich eingeführt werden, scheint es wahrscheinlich, dass Nickelpreise langfristig anziehen werden. Aufgrund der gegenwärtig hohen LME- Lagerbestände dürften diese erzwungenen Produktionskürzungen allerdings erst gegen Ende 2014 spürbar werden. In welcher Form diese Restriktionen aber tatsächlich ausfallen werden (und wie lange diese aufrechterhalten werden können), bleibt noch abzuwarten. Die LME Nickel-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 12
13 ZINN Aus der Sicht der Anleger zeigte Zinn über das Jahr 2013 hinweg die beste Performance aller an der LME gehandelten Basismetalle und viele Analysten sind der Meinung, dass sich dies auch 2014 nicht ändern wird. Die globale Nachfrage übersteigt das Angebot und die LME-registrierten Lagerbestände sanken über das Jahr 2013 hinweg stark. Eine Nachfragezunahme, insbesondere nach bleifreiem Lötzinn, ist aus der Elektronikindustrie zu verzeichnen. China kann seinen Bedarf inzwischen nicht mehr aus eigener Produktion decken und wurde 2013 zu einem Netto-Importeur von Zinn. Diese Entwicklung dürfte sich 2014 weiter beschleunigen, da die chinesischen Zinnerz-Reserven allmählich erschöpft zu sein scheinen. 13
14 ZINN Indonesiens Ausfuhrbeschränkungen für raffiniertes Zinn verschärfen das globale Angebotsdefizit weiter. Das Land ist der weltgrösste Exporteur des Metalls. Seit dem 30. August 2013 darf raffiniertes Zinn aus Indonesien nur noch über lokale Börsen gehandelt werden ein Versuch der indonesischen Regierung, die Bedeutung der LME im Zinnhandel zu unterwandern und den indonesischen Handelsplatz, bzw. die Indonesia Commodity and Derivates Exchange (ICDX) als Benchmark zu etablieren. In der Folge sanken, wie oben bereits erwähnt, die LME-registrierten Lagerbestände rapide von MT (29. August) auf MT (17. Dezember). Dies entspricht einer Abnahme von ca. 33 % in 3 ½ Monaten. Die Entwicklung des indonesisschen ICDX wird von vielen Marktteilnehmern aufmerksam beobachtet. Seit der Einführung der indonesischen Restriktionen haben sich angeblich einige signifikante Käufer sowie eine Handvoll LME-registrierter Broker an der ICDX angemeldet. Dies scheint plausibel, denn die Exportrate steigt inzwischen wieder an und dürfte im Verlauf des ersten Quartals 2014 ein ähnliches Niveau wie vor Einführung der Restriktionen erreichen. Nach einer Schätzung von Morgan Stanley könnte der weltweite Zinnmarkt 2014 daher ein Angebotsdefizit von lediglich ca. 100 MT zeigen. Das International Tin Research Institute (ITRI) sieht den Markt nächstes Jahr hingegen in einem Defizit von MT und glaubt an einen Jahresdurchschnittspreis von USD MT. Wir glauben eher, dass auf einem hohen Preisniveau eine massive Substitution des Zinns einsetzen würde und halten einen tieferen Durchschnittspreis 2014 für realistischer. Die LME Zinn-Notierung dürfte 2014 einen Durchschnittspreis von USD / MT erreichen. 14
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