ERFAHRUNGSBERICHT. Wintersemester 2007/08 an Universidad Politécnica de Valencia (Universitat Politècnica de València)
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- Erica Irmela Dittmar
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1 ERFAHRUNGSBERICHT Wintersemester 2007/08 an Universidad Politécnica de Valencia (Universitat Politècnica de València) Vorbereitung Zuerst sollte man sich über die Liste des International Offices die möglichen Universitäten der eigenen Fächerkombination heraussuchen. Es ist es sehr schwierig, sich auf den Homepages der Universitäten zu Recht zu finden und so wirklich helfen kann einem leider keiner. Man sollte aber nicht verzagen und einfach weitermachen, irgendwie klappt das schon. Anzumerken sei, dass ich die spanische Sprache bereits konnte und trotzdem bei der Suche einige Komplikationen hatte, aber es gibt die Homepages auch in englischer Sprache. Als Studentin der Hispanistik im Hauptfach und Wirtschaftswissenschaften im Nebenfach war die Auswahl meiner Fächerkombination für eine passende spanische Partneruniversität sehr gering. Letztendlich kamen nur zwei für mich in Frage und ich entschied mich für die Universidad Politécnica de Valencia (UPV), so dass ich keine großen Tipps bezüglich des persönlichen Auswahlverfahrens geben kann. Später stellte sich allerdings heraus, dass ich die UPV für ein reines Spanischstudium nicht empfehlen kann! Mein Ratschlag ist es, sich einige Monate vor dem Antritt des Auslandssemesters mit der Planung zu beschäftigen. Gleich nach der Annahmebestätigung muss man sich unbedingt bei der Uni über interne Bewerbungsfristen erkundigen, da die meisten Unterlagen sowohl per als auch per Post ins Ausland geschickt werden müssen. Man selbst erhält auch eine Begrüßungsmappe mit allen wichtigen Informationen und einer Kontaktadresse eines Tutors, mit dem man sich für Fragen in Verbindung setzen kann. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule Die Universidad Politécnica de Valencia liegt im nord-östlichen Teil der Stadt. Das Gelände ist sehr gut mit der Tranvía Nr. 4 sowie Bussen und zu Fuß erreichbar. Der Campus ist weitläufig, sehr schön grün angelegt, jede Fakultät ist unterschiedlich gestaltet, es gibt mehrere Cafeterias, einen Kiosk, ein Schreibwarengeschäft, einen Geldautomaten und sogar einen Friseur sowie einen Blumenladen. Hinzukommt ein großer Sportplatz, eine Turnhalle, Tennisplätze, ein Schwimmbad und ein diverses Angebot an kostenlosen Sportkursen. Mittags gibt es in den vier verschieden Mensen ein Menu, bestehend aus einer Vorspeise, einem Hauptgericht und einem Nachtisch sowie einem Getränk für 3,75-4,25. Aber natürlich kann man sich auch einzelne Bocadillos 1
2 kaufen, die zwischen 0,95 und 2,95 liegen, ein Kaffee kostet auf dem Unigelände z.b. nur 0,65. Jede Fakultät durch ein anderes Erscheinungsbild geprägt und hat ihren PC-Raum mit Internetanschluss, den man mit den Zugangsdaten des vorläufigen Studentenausweises nutzen kann. Bis man allerdings die richtige Studentenausweiskarte erhält, kann es wie in meinem Fall auch Dezember werden. Weitere Computer stehen im Casa de Alumno oder in der Bibliothek. Das Casa de Alumno ist ein dreistöckiges Gebäude, in dem man seine Freistunden gut verbringen kann. Es gibt einen großen PC-Raum, Arbeitsräume, WLAN, Couchen, einen großen Fernseher, Tischfußball, Mikrowellen, Getränkeautomaten und vieles mehr. Bei gutem Wetter, das in Spanien ja bekanntlich keine Mangelware ist, spielt sich das Leben aber eher auf den unzähligen Grünflächen ab. Akademisches Leben Wenn man noch kein Spanisch kann, sollte man sich noch zu Hause um den von der UPV in Gandía angebotenen Sprachkurs kümmern, der zwei Wochen vor Semesterbeginn stattfindet. Weitere studienbegleitende Sprachkurse werden auf den UPV-Campus angeboten. Die Einstufung erfolgt nach dem Ergebnis des Online-Tests, den man bei der Online-Bewerbung absolvieren musste. Vor Ort ist der erste Schritt ein Besuch der Begrüßungsveranstaltung des International Offices. Danach steht einem das Oficina de Programas Internacionales de Intercambio der eigenen Fakultät zu Verfügung, welches über das Kursangebot informiert. Ich selbst war an der FADE (Facultad de Administación y Dirección de Empresas). Des Weiteren kann/sollte man sich mit seinem Tutor treffen, der einem einen ersten Überblick über das Gelände verschafft. Außerdem gibt es eine weitere Begrüßung aller Erasmusstudenten mit der Vorstellung aller zur Uni gehörenden Institutionen (Unieigene Arztpraxis, kulturelles Angebot, etc.). Es wurde nach einiger Zeit auch eine Sightseeingtour für die Erasmusstudenten angeboten. Als kleines Highlight wurde zurzeit meines Aufenthaltes das 20-jährige Jubiläum der Erasmusstudenten an der Universidad Politécnica de Valencia gefeiert. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, war es dann jedoch so, dass ich, wie oben bereits kurz erwähnt, keinen Spanischkurs belegen konnte. Diese finden nämlich in dem rund eine Stunde mit dem Zug entfernten Gandía, wo sich ein weiterer Campus der Uni befindet, statt, so dass ich letztendlich nur Wirtschaftswissenschaften studieren konnte. Allerdings ist auch hierbei anzumerken, dass ich in den meisten Kursen, die ich belegen wollte nicht teilnehmen konnte, da hierfür ein ganzjähriger Aufenthalt nötig gewesen wäre. Zum Schluss hatte ich dann einen freiwilligen Wirtschaftskurs, einen Spanisch-Sprachkurs von der Uni aus und weitere drei Kurse für die Generals Studies. An der UPV finden die Kurse immer zweimal pro Woche mindestens 90 2
3 Minuten lang statt, manchmal gibt es auch zusätzliche Praktika. Hinzukommen in einigen Fächern gute Ausflüge, die kostenlos organisiert werden. Viele Kurse werden in castellano, valenciano und englisch angeboten, so dass für jeden etwas dabei ist. Es gibt eine Probezeit, in der man die Kurse noch austesten und wechseln kann, danach muss man sich über das Internetportal, über welches die Internetbewerbung läuft, fest einschreiben. Weitere Informationen, Lehrmaterialien, Hausaufgaben und Übungen findet man dann über die Hauptseite in dem man sich über das Intranet bei PoliformaT, welches vergleichbar ist mit StudIP, einloggt. Unterkunft Wenn man es sich leisten kann, kann ich nur empfehlen, einmal im Voraus die Stadt zu erkunden, um sich einen Eindruck über das Leben vor Ort verschaffen zu können. Mir hat es sehr geholfen, zu wissen, wo ich das nächste Semester verbringen würde und nicht ins Unbekannte reisen zu müssen, was für einige vielleicht gerade ein besonderer Nervenkitzel ist. Teilweise habe ich unvorstellbar schreckliche Wohnungen gesehen und war froh, über Bekannte eine Wohnungsvermittlungsagentur empfohlen bekommen zu haben, die ich auch als besten Tipp weitergeben kann Dadurch habe ich eine absolut neu renovierte, schöne Wohnung bekommen. Bei erfolgreicher Wohnungsvermittlung wird eine Gebühr von 165 (Stand 09/07) erhoben, die ich aber gerne gezahlt habe, um mir den wochenlangen Stress der Wohnungssuche zu ersparen. Bei der Agentur gibt es einen offiziellen Mietvertrag, die anderen Zimmer werden sehr locker vermietet. Man muss sich aber auch darauf einstellen, dass die Behausungen teilweise sehr alt und dreckig sind. Die Hostals sind zu dieser Zeit alle überfüllt, man rennt wochenlang durch die Stadt und sucht zusammen mit unzähligen Studenten eine Wohnung, kennt sich in der Stadt noch nicht einmal aus und hat horrende Handykosten. Ansonsten findet man Zimmerangebote unter oder an Laternenpfeilern und Halstestellen. Die meisten Studentenwohnheime bieten nur Zimmer für einen Mindestaufenthalt von 9 Monaten an. Zu einem normalen Zimmer gehört ein Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank. Die meisten Wohnungen haben 4 Zimmer und sind somit WG s. Die Kosten liegen zwischen 180 und 230 pro Zimmer, die Nebenkosten betragen ca. 30. Eine Kaution in Höhe einer Monatsmiete wird überall verlangt. Die meisten Studenten wohnen in der 8-spurigen, mit Hochhäuserblöcken versehenen Blasco Ibañez. Benimaclet ist ein etwas wohnlicheres Viertel, sehr nahe zur UPV gelegen, was mir sehr gut gefallen hat. Öffentliche Verkehrsmittel 3
4 Für die öffentlichen Verkehrsmittel gibt es ein Monatsticket für 26,70, das die Benutzung von Metro, Tranvía und Bussen erlaubt. Für dieses Monatsticket benötigt man allerdings erst ein Carnet Joven, welches im IVAM erstellt wird, danach geht man zu einer der 3 Haupt- Metrostationen, um einen Ausweis zu beantragen und erhält dort aber sofort sein Ticket. Wenn man nicht so häufig fährt, lohnen sich auch schon die Bono-Tickets, d.h 5,45 für 10 Busfahrten, erhältlich in den Tabacos oder 5,85 für 10 Metrofahrten, die an jeder Metrohaltestelle am Automaten gezogen werden können. Einzeltickets sind natürlich teurer. Für eine Fahrt zum Flughafen benötigt man ein Ticket für 2 Zonen, dieses kostet für eine Einzelfahrt 1,80. Ansonsten sind Taxifahrten aber auch relativ billig, allerdings kommen diese nur, wenn man eine spanische Telefonnummer für evtl. Rückfragen angibt. Formalitäten Für fast alle Formalitäten wird ein Personalausweis benötigt und ohne spanisches Handy kommt man nicht weit. Als Mobilfunkanbieter kann ich HappyMovil empfehlen. Sie bieten eine Prepaidkarte, die man im PhoneHouse kaufen kann, an, manchmal sogar in Verbindung mit einem billigen Handy. Für mein Handy habe ich 20 ausgegeben, unter der Bedingung einmalig 50 aufzuladen und dafür habe ich dann zusätzlich 10 Gesprächsguthaben geschenkt bekommen. Die Gespräche innerhalb Spaniens und nach Hause sind somit relativ günstig. Außerdem gibt es so genannte Locutorios (Call shops), von denen man ins Ausland telefonieren kann. Wer gesundheitliche Probleme hat, kann entweder zum ansässigen Arzt auf dem Unigelände gehen oder wendet sich an das nächstgelegene centro de salud. Dort muss man sich eine trajeta sanitaria ausfüllen lassen, die man nach dem Vorzeigen des Personalausweises und einer europäischen Krankenkarte erhält. Daraufhin wird im Empfangsbereich ein Termin vereinbart und es sollten keine weitern Probleme entstehen. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass man einen deutschen Arzt aufsucht, diesen aber privat bezahlen muss. Ein Bankkonto habe ich mir vor Ort nicht eröffnet, dafür aber vorher ein kostenloses Konto bei der Deutschen Bank. Die Abhebungen an den ca. 8 Deutsche Bank-Automaten in Valencia sind somit kostenlos, der Zentralste ist am Plaza de Ayuntamiento. Studentenjobs In unserem Sprachkurs wurde nach freiwilligen Nachhilfelehrern gesucht. Des Weiteren sieht man viele Anzeigen, dass Kellner gesucht werden, jedoch habe ich keine Erfahrungen mit Studentenjobs vor Ort. 4
5 Nach der Rückkehr Dadurch, dass ich keinen relevanten Kurs für das Hispanitikstudium belegen konnte, kann mir in diesem Bereich nichts anerkannt werden. Es gibt zwar die Selbststudieneinheiten, diese sind in meinen Augen jedoch zu umfangreich bei so vielen neuen, spannenden Eindrücken während des Auslandssemesters, um sie nebenbei zu erledigen. Auch der Wirtschaftskurs hat mir nicht weitergeholfen, da in Bremen nur ganze Module angerechnet werden. Jedoch habe ich Credit Points für die Gerneral Studies gesammelt und eine aufregende Zeit gehabt 5
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