Mallorca nach Sardinien

Transkript

1 Mallorca nach Sardinien Unser Flug nach Mallorca mit 4 Gepäckstücken verlief nach anfänglichen Schwierigkeiten sonst gut. Sogar die übergrossen Gepäckstücke haben wir in den brandneuen Peugeot in Mallorca verstauen können. Sehr gespannt waren wir auf das Wiedersehen unserer. Hat sie den Winter gut überstanden? Abgesehen vom Staub, Sand und Vogelsch... ist alles noch vorhanden und unversehrt. Zumindest wird es uns in den nächsten paar Tage nicht langweilig! Was gibt es schöneres als wieder einmal das Schiff gründlich zu reinigen. Auch unser morgendlicher Weckdienst von einem Hahn ist noch vorhanden. Er hat zum Glück die letzte Weihnacht überlebt ohne als Weihnachtsessen auf dem Tisch zu landen. Gesehen haben wir ihn leider nie, den natürlichen und immer pünktlichen Wecker.

2 Was wir im Herbst braun und verdorrt vorgefunden haben, erschien im März bereits in voller Blütenpracht! Mit dem Mietauto waren wir recht viel unterwegs. Haben kleine Dörfer besucht, zu den Naturschutzgebieten gefahren und an einsame Buchten mit klarem Wasser rast gemacht. Das Meer war natürlich zu dieser Jahres Zeit nicht nur für René viel zu kalt, aber die Ansicht war einmalig.

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4 Diese Aufnahmen sind vom gleichen Standort (Punta de sa Torre) an verschiedenen Tagen. Das ist die Einfahrt in unseren Winterhafen, die Marina Cala d Or. An solchen Tagen liegt man am Besten in der Marina. Das Brandungsdonnern war bis zu unserem Steg zu hören und zu spüren. Faszinierend und unheimlich zu gleich! Mobile MMSI Funk Iridium Mail HBY rega@kupu-kupu.ch

5 Logbuch Abschied von Cala d Or... Uns ist die schöne und gepflegte Marina, mit den freundlichen Marineros, fast ans Herz gewachsen. Zum Abschied sind unsere netten Nachbarn früh aufgestanden um Tschüss zu sagen! Herzlichen Dank! Wir bleiben in Kontakt. Es war eine schöne Zeit mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und liebenswerten Bekanntschaften. Ankunft in der Bucht von Alcudia. Unsere erste Ankernacht haben wir hinter diesem hübschen Leuchtturm in türkis blauem Wasser verbracht. Wir werden hier noch einige Nächte verbringen, was wir aber noch nicht wussten.

6 Zum Frühjahrsputz gehört auch ein neuer Unterwasseranstrich und Politur dazu. Dieses Monster mit seinen Säbelzähnen soll unsere aus ihrem Element heben können???? Es war uns schon etwas mulmig im Magen. Wenn wir nicht schon andere Schiffe dieser Grösse an Land gesehen hätten, hätten wir es uns wahrscheinlich anders überlegt. Die Werftarbeiter, alles Profis von seltener Güte zeigten dann Ihr wahres können. Sie hoben unsere Millimeter für Millimeter aus dem Wasser, zirkelten dem Steg entlang zum Trockenplatz.

7 Soviel wächst in einem Jahr an den Propellern! Aber nach der Reinigung sieht es doch viel besser aus. Die Propeller sind leider nicht aus Gold auch wenn diese so glänzen. Es ist erstaunlich, dass der Bewuchs den Umdrehungsfliehkräften und der Wasserströmung standhalten kann die Natur! Mit frischem Unterwasseranstrich geht die zurück in ihr Element. Ganz langsam und sorgfältig bugsiert der Stapler unsere über den Betonplatz.

8 Der Hafen und die Bucht von Pollensa liegt nördlich von Alcudia. Klein und fein und mit den kleinen typischen Fischer- bzw. Freizeit- Schiffchen aus Mallorca.

9 Zwischendurch gehen wir viel wandern und erkunden zu Fuss die Naturschutzgebiete. Die vielen Ziegen haben uns auch beobachtet, doch anscheinend werden sie nicht von Menschen gefüttert, sonst wären wir wahrscheinlich belagert worden.

10 In dieser Woche sind wir nach Soller gesegelt um Patrik und Esther zu besuchen. Patrick lebt seit langer Zeit auf einem Zweimaster mit Gaffel-Segel und feiert seinen Geburtstag in der Bucht von Soller. Die Bucht ist der einzige schützende Platz auf der Nordseite von Mallorca welche reichlich vom Mistral geplagt wird und guten Schutz bietet. Der Mistral der seine Kinderstube im Golf von Lion hat und ungebremst das halbe Mittelmeer tyrannisiert. Er plagt die Balearen, Korsika, Sardinien und runter bis zum über 2000 Meilen entfernten Malta kennt er kein Erbarmen. Am berüchtigtsten für seine raue Natur ist die Strasse von Bonifacio zwischen Korsika und Sardinien. Er ist für die Seefahrer ein ehrlicher Wind, weil er sich durch ein Tiefdruckgebiet welches Richtung Genua wandert und dort parkiert ankündigt. Übrigens handelt es sich um das gleiche Tiefdruck Gebiet, welches den Föhn in der Schweiz verursacht. Der älteste Urner und der gehässige Franzose sind in dem Sinne Geschwister und haben ein gemeinsames Temperament!

11 Dann haben wir es noch mit Golfspielen versucht... Jürg (Gaby s Bruder) und Jeannette mit ihren Freunden waren zur selben Zeit in den Ferien auf Mallorca und haben uns sehr freundlich zum Golfspiel-Grundkurs eingeladen. Herzlichen Dank an Jürg, Jeannette und ihre Freunde! Bei René ist zu erkennen, dass er mit Holzhacken Erfahrung hat - Golf ist kein Kraftsport! Bei Gaby sieht das eher nach Minigolf aus. Die Schuhe hat sie für das Foto wieder angezogen. (Der Rasen war ja so verlockend)

12 Am wollten wir nach Menorca segeln. Um hat der Wetterbericht leichten Regen über der Bucht von Alcudia gemeldet. Also machten wir uns auf den Weg. Nach gut einem Drittel der Strecke von Mallorca nach Menorca hat uns der leichte Regen eingeholt. Der leichte Regen war eine gigantische Gewitterzelle welche als Sturm über uns hinein brach und die kleine wurde regelrecht verdroschen. Wir entschlossen uns zur Umkehr, hatten die Segel schon vorsorglich geborgen und kämpften uns unter voller Maschinenleistung mit 2-3 kn Fahrt gegen die stürmische See zurück in die schützende Bucht von Alcudia. Wir ankerten vor der kleinen Insel mit dem Leuchturm. Anker ab, Regen aus, Sonne an war da soeben ein Sturm? Der zweite Abschied von Mallorca glückte dann mit der Ankunft in Menorca. Menorca heisst auf katalanisch die Kleinere. Der Hafen Ciutadella ist direkt in der Stadt und als Seefahrer sind wir in wenigen Schritten an schönen Plätzen mit Restaurants, Café s und Sehenswürdigkeiten. Der Hafen ist berüchtigt für eine Rissaga. Das heisst eine Tsunami ähnliche Riesenwelle, die zuerst das Wasser aus der grossen Bucht saugt und kehrt dann als Riesenwelle zurück. Letztmals am 15. Juni 2006 hatte eine Rissaga 30 Boote versenkt und über 100 weitere beschädigt.

13 In den folgenden Tagen vorschoben wir uns gegen Süden der Insel. Mahon ist seit dem 18. Jahrhundert die Hauptstadt von Menorca, zuvor war es Ciutadella. Die Grösse ist beeindruckend und er gilt als der grösste Naturhafen im Mittelmeer und der zweitgrösste der Welt! Seine Länge beträgt 5,5 km und hat eine Breite von 1,2 km. Trotzdem passt so ein Big Schiff nur knapp an den Steg! Beim Drehen war kein Durchkommen mehr im Hafen. Nach dem Ablegen dieses Riesenpassagier- Schiffes war die Stadt Mahon wie leergefegt. Die Verkaufsstände am Hafen wurden abgeräumt und alles wurde wieder ruhig und menschenleer.

14 Nach der langen Stadtbesichtigung war ein kleiner Drink nötig und bei dieser grossen Auswahl, war die Wahl eine Qual.... Wir haben uns für eine kleine Bar am Pier entschieden. Es war ein umgebauter Fischerkeller mit viel Charme.

15 3. Juni 2014 Aufbruchstimmung! Alle lauern auf ein gutes Wetterfenster für den grossen Schlag. Die geplante 40 stündige Überfahrt nach Sardinien steht bevor. Die Schiffe sind startklar und lauern in der gut geschützten Bucht bei Mahon vor Anker. Morgenfrüh geht s los! Wir verlassen bei Büchsenlicht die Bucht. So wie es scheint, sind wir die einzigen oder die ersten, welche die Überfahrt nach Sardinien in Angriff nehmen. Haben wir richtig geplant? Haben andere einen bessern Wetterbericht?

16 Bei herrlichem Segelwetter und mit Vollsegel sind wir Richtung Sardinien unterwegs. In ca. 40 Std. werden wir in Sardinien ankommen. Einen schönen Sonnenuntergang krönt diesen Segeltag und eine kalte, stockfinstere und dunstige Nacht stand uns bevor. Mit Vollmontur im Oelzeug, dass wir nicht frieren mussten, haben wir abwechslungsweise Wache geschoben und sind die Nacht durchgefahren. Am nächsten Tag war Fahnenwechsel angesagt und der Spanier geht in die Wäsche. Der Italiener mit Sardinien Flagge wird frisch ausgepackt und aufgehängt. Dabei stellte sich die Frage, soll die Sarden Flagge über oder unter der Italiener Flagge stehen. Wie wir Seefahrer wissen, sind die Sarden ein stolzes Völklein und damit wussten wir welche Flagge oben sein muss.

17 5. Juni 2014 Ankunft in Sardinien. Die erste Bucht wo wir uns zwei Tage ausruhen und vor allem den Geburtstag von René in aller Ruhe und Frieden feiern, bzw. im Nachhinein geniessen konnten. Das Wetterfenster lässt sich nicht von einem Geburtstag abhalten. Neptun und Rasmussen haben mir zum Geburtstag tolles Wetter, viele Delphine und vier mal Begegnungen mit Schildkröten auf Wanderschaft geschenkt. Es war das erste mal, dass wir auf offener hoher See Schildkröten getroffen hatten. Sie haben uns bestaunt und wir haben sie bestaunt! Das sind kleine Dinosaurier die mutig und voller Zuversicht durch die weiten der Meere paddeln und dabei tausende von Kilometern zurück legen. In vielen teilen der Welt sind Sie vom Menschen bedroht (Fischernetze oder landen im Teller, usw.). Wir wünschen einen guätä und müssen jetzt essen, sonst wird es kalt! Herzliche Grüsse Gaby und René