F Ü R E W I G E Z E I T E N
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- Jacob Baumgartner
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 FÜR ZEITEN EWIGE
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3 die alle nur ein Ziel verfolgen: einfache und schöne Bilder zu entwerfen für das Mysterium Zeit, wie es schon die Astronomischen Uhren im ausgehenden Mittelalter versucht hatten. Ein kleiner Schritt im Kalender - ein großer Sprung für jede Uhr: Der Wechsel vom Februar auf den März ist ein besonderer Tag für Uhrenfreunde, denn ein kleiner Monatsnocken im komplizierten Räderwerk kommt zum Einsatz. Drei Jahre lang ein Sprung über drei Tage, im vierten Jahr kommt dann der 29. Februar verkomplizierend dazu... Eine der ersten Uhren der Welt mit Ewigem Kalender zu Berechnung des Osterzeitpunktes ist die Astronomische Domuhr in Münster. Und unser Hamburger Haus Brahmfeld & Gutruf ist zur gleichen Zeit entstanden, Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, die jüngere Geschichte der Kalender-Uhren in einer Kabinetts-Ausstellung darzustellen. Denn es war im Jahre 1978 eine Ewige Kalender-Uhr von Audemars Piguet, die vermutlich den Anstoss dazu gab, sich zum Höhepunkt der Quarzuhrenzeit wieder auf die großen Potentiale der Mechanik zu besinnen. So begann damals die dritte Revolution der Zeitmessung. Der Ewige Kalender wurde zum Stimulus für viele weitere, große Komplikationen im Uhrenbau, in der es zu den ersten Gründungen von Uhren-Manufakturen in Europa kam. Blancpain 1735, Brahmfeld & Gutruf 1743, Vacheron Constantin Pioniere des bürgerlichen Zeitalters, erfüllt von Entdeckergeist und handwerklichem Wagemut oder, wie wir sagen, traditionell der Zeit voraus. Damals wurden Grundlagen der Uhrmacherkunst geschaffen, die uns bis heute inspirieren.
4 Aus heiterem Himmel: Die Renaissance der Mechanik im Jahre 1978 Als die Quartzuhren den Höhepunkt ihres Siegeszuges erreicht hatten, im Jahre 1978, hat das Familien-Unternehmen Audemars Piguet unter dem Motto Für Ewige Zeiten ein Uhrenpaar vorgestellt, das einer Revolution gleichkam: Die Quantième Perpetuel, eine Armbanduhr und eine Taschenuhr mit Ewigem Kalender - rein mechanisch. Dieses 1978 fast aus heiterem Himmel entwickelte Uhren-Konzept wurde zur Geburtsstunde der Renaissance der Mechanik. Es hatte Folgen, die bis heute kaum überschaubar sind. Beide Uhren zeigen wir in unserer Kabinetts- Ausstellung im Original: Die Taschenuhr trägt die Nr. 111, sie ist ein Zeichen für die 3. Revolution der Zeitmessung geworden - und zugleich die persönliche Uhr von Benjamin Freisfeld, Zeichen für die 3. Generation, die dem Gründer Uhrmachermeister Josef Freisfeld im Beruf als Juwelier folgt.
5 Das magische Caliber 2120 und das Vorbild aus dem Jahre 1925 Die Armbanduhr von AP wurde zur Ikone der Renaissance der Mechanik. Sie birgt unter der Kadratur, dem Ewigen Kalender, dasselbe Grundwerk wie die Royal Oak von 1972, das berühmte Automatikwerk Cal mit außenliegendem, auf Rubinkugeln beweglich angelegtem Rotor. Ein Werk, das Kenner am Klang des Aufzugs blind erkennen. Es wird bis heute gebaut und ist das wohl wertvollste und flachste Automatikwerk der Schweizer Haute Horlogerie. Wie die Royal Oak, so definierte auch die Quantième Perpetuel den Sprung in eine neue Preislage für wertvolle, handgefertigte Uhren. Es ist uns gelungen, genau die Uhr von Audemars Piguet aus dem Jahre 1925, die Vorbild des Ewigen Kalender Paares aus dem Jahre 1978 war, zu finden. Wir zeigen sie im Original: Eine kostbare Rarität aus Weißgold und Rotgold, unvorstellbar flach und in exzellentem Erhaltungszustand.
6 Zwischen Himmel und Erde: Vacherons Skelettuhr von 2009 Es ist wohl mehr als ein Zufall, dass das gleiche Grundwerk der Uhr von 1978, das berühmte Cal. 2120, auch in einer Uhr zu finden ist, die seit 2009 Leitbild der besten Ewigen Kalender-Uhren der Welt ist: die skelettierte Quantième Perpetuel aus der Linie Patrimony Traditionelle von Vacheron Constantin. Audemars Piguet stellt traditionell das Grundwerk dem Hause Vacheron Constantin zur Verfügung, die Kadratur ist aus eigener Fertigung der Genfer, ebenso die meisterhafte Skelettierung und die Dekoration nach den Regeln der Genfer Punze. Deutlich wird in dieser Uhr die Nähe zum Zeitentwurf der Uhrmacher von 1540 in der berühmten Domuhr aus Münster: die Verbindung von Himmel und Skelett in einem Gesamtbild - Sinnbild für die Vergänglichkeit und die Schönheit der Zeit in einem. Die Zeit des Menschen - ein großer Moment zwischen Himmel und Erde...
7 Blancpain. Mondsüchtig seit Und mit Mut zur großen Komplikation. Seit 1981 griff Blancpain auf, was Audemars Piguet 1978 angestossen hatte: Die Idee der Sechs Meisterstücke von Jean-Claude Biver gab der Renaissance der Mechanik das geistige und uhrmachertechnische Gerüst. Diese Uhren leiteten die dritte Revolution der Zeitmessung programmatisch ein: Befreit von dem Zwang zur genauen Zeit entwickelten sich Konzepte autonomer, von Fremdenergie unabhängiger Zeitmessung, die neue Möglichkeiten der Miniaturisierung nutzten und Entwürfe für eine lange Zukunft wurden. Blancpain ließ sich vom Mond zur weiteren Komplikationen verführen: Ein Ewiger Kalender mit Répétition minutes und der erste in der Welt je gebaute automatische Schleppzeiger-Chronograph mit Ewigem Kalender - ewig und blitzschnell in einem - waren stolze Eigenentwicklungen. Museale Teile, die Wendepunkte der Zeit markieren. Und heute ist es Blancpain gelungen, in einer Uhr den chinesischen und den gregorianischen Kalender zu vereinen.
8 Ewig und kein Ende: Die Äquation und der Charme des Einfachen. Aus der aktuellen Arbeit von Blancpain sind Uhren zu nennen, die weitere Meilensteine des Ewigen Kalenders markieren: Im Jahre 2004 schuf Blancpain mit der Équation Marchante in der Linie Le Brassus eine Kombination von Ewigem Kalender und Zeitgleichung (Äquation), die als siebtes Meisterstück bezeichnet werden kann. Sie berücksichtigt für den programmierten Ort die Abweichung der realen Sonnenzeit von der Zeitmessung. In der Linie Villeret gelang drei Jahre später ebenfalls eine kleine Sensation: Der Ewige Kalender läßt sich über einfachen Druck auf Tasten unter den Hörnern nachstellen. Die Komplexität des Inneren ist auf das Gehäuse übertragen worden, mit verblüffend einfachem Effekt. Zum Jubiläum 275 Jahre entstand mit der gleichen Technik eine Mondphasen-Kalenderuhr mit 8-Tage-Werk, die ebenfalls Zeitgeschichte schrieb: Sie kann rund um die Uhr in jede Richtung verstellt und korrigiert werden - die benutzerfreundlichste Uhr der Gegenwart.
9 Der Mond über Deutschland: A. Lange und Söhne geht Jahr für Jahr neue Wege... Die große Geschichte der Uhrmacherkunst wurde auch im Süden von Dresden geschrieben: Die Uhrmacher von A. Lange & Söhne in Glashütte sind das deutsche Exzellenzcluster in der Haute Horlogerie. Dem Mond über Deutschland widmet die Manufaktur einige außergewöhnliche Werke: Dem ersten Ewigen Kalender der Welt mit Großdatum in der Langematik-Perpetual folgte die Entwicklung des Jahreskalenders in der Saxonia, der alle vier Jahre am 29. Februar nachgestellt werden muss - eine Uhr von wundervoller Ausgewogenheit. Bei A. Lange & Söhne geht man Jahr für Jahr neue Wege: Eine kleine Sensation war 2012 das Lange 1 Tourbillon, das den Ewigen Kalender sozusagen an den Rand gedrängt hat. Statt auf einem Hilfszifferblatt werden die Monate auf einem außen liegenden Ring angezeigt, so dass keine Anzeige sich mit der anderen überschneidet. So wurde das berühmte Gesicht der Lange 1 bei aller Komplexität gewahrt.
10 La Grande Maison Jaeger-LeCoultre: Gipfelstürmer der Uhrmacherkunst In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts ist es Jaeger-LeCoultre gelungen, die wohl wichtigsten Entwicklungen der Uhrmacherkunst in Uhren von außergewöhnlicher Komplexität umzusetzen. Ein Highlight der Uhren-Ingenieure aus der Grande Maison in Le Sentier im Vallé de Joux ist das Grande Tradition Tourbillon, das einen Ewigen Kalender kombiniert mit dem wohl präzisesten Tourbillon der Welt - ein großes Meisterwerk. Zu den gesuchten Raritäten der Uhrensammler zählt aber auch der einzige Ewige Kalender, der je in der Reverso gebaut wurde: Es ist gelungen, die Anzeige der Daten und des Mondes auf die Rückseite der Uhr aus dem Jahre 2000 zu verlegen - mit retrograder Datumsanzeige. Die Linie der Meisterwerke im Reverso-Gehäuse ist eine Hommage an Blancpains Meisterstücke in den 80er Jahren - ein weiterer Gipfelsturm der Schweizer. Jaeger-LeCoultres Innovationen gelten im Moment als Maßstab des Möglichen in der Uhrmacherkunst.
11 Kurt Klaus und die Da Vinci von IWC Aus der jüngeren Geschichte der Ewigen Kalender ist ein Name nicht wegzudenken: Meisteruhrmacher Kurt Klaus hat für IWC Mitte der 80er Jahre die Da Vinci konzipiert - und manuell, ohne jede Computerhilfe, errechnet. Er nahm ein schlichtes Chronographen-Grundwerk von Valjoux mit hoher Energieausbeute und baute den Ewigen Kalender mit neuer Technik oben auf, verstellt wurde sie nur noch über die Krone. Diese Uhr mit einem sehr fairen Preis war einer der Schlüssel für die weltweite Verbreitung der komplizierten Uhr, sie gehört mit ihren vielen Varianten zu den Klassikerns der Renaissance mechanischer Uhren. Daneben eine Sensation aus dem Jahre 2009: Der Ewige Kalender mit digitalem Datum und dem eigenen IWC-Chronographenwerk, das Stunden und Minuten analog anzeigt. In Platin in limitierter Edition. Ein etwas anderes Gefühl für die Ewigkeit: Jenseits einer Mond-Anzeige...
12 Ein Jahres-Kalender, der Zukunft anzeigt: Die Sky-Dweller von Rolex. Wer weiter denkt, entwirft neue Zeit-Bilder: Die Sky-Dweller von Rolex ist ein Meilenstein im Weiterdenken. Sie vereint die Vorzüge eines Jahres-Kalenders, der alle unterschiedlich langen Monate berücksichtigt und nur im Februar eine Korrektur verlangt, mit dem Komfort einer zweiten Zeit-Zonen-Anzeige. Und sie geht dabei fast revolutionär neue Wege, die von 14 Patenten geschützt sind: Das Kaliber 9001 mit 380 Einzelteilen, mit der Parachrom-Spirale und vier Microstella-Muttern zur Feinreglage ist ein hochkomplexes Manufakturwerk, das in der Anzeige von Zeit, Datum und zweiter Zeitzone bestechend schlicht bleibt. Dezente Sichtfenster am Außenrand zeigen die zwölf Monate an, die 24-Stunden-Anzeige für die gewählte Referenzzeit läßt sich über die Lünette einstellen. Und das Datum straht wie üblich bei Rolex unter der Zykloplupe auf der 3-Uhr-Position. Ein Tag mit dieser Uhr ist eine Entdeckungsreise in die Zukunft der Zeit...
13 Traditionell der Zeit voraus. MÜNSTER MÖNCHENGLADBACH HAMBURG: BRAHMFELD & GUTRUF
F Ü R E W I G E Z E I T E N
FÜR ZEITEN EWIGE Astronomische Uhr im Dom zu Münster, ca. 1540. Ursprünge aus 1408. Eine der ersten Darstellungen des Ewigen Kalenders und Osterkalenders. Ewiger Kalender skelettiert von Vacheron Constantin,
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