Udo Rettberg - Publizist / Journalist

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1 Udo Rettberg - Publizist / Journalist Treffen mit Don Bubar. CEO von Avalon Rare Metals Inc Selten ist nicht selten Brennend heißer Wüstensand... Rohstoffsuche in den unendlichen Weiten Nordamerikas. Foto: Udo Rettberg Don Bubar hatte sich bei unseren beiden letzten Treffen 2011 und 2013 skeptisch zu meiner negativen ökonomischen Sicht der Welt geäußert. Damals hatte er mich um eine Einschätzung der globalökonomischen Lage und der Situation der Rohstoffmärkte gebeten. Der geborgte Aufschwung ist nur durch eine weitere Steigerung der staatlichen Schuldenlast aufrecht zu erhalten, war ich seinerzeit überzeugt. Und so äußerte ich mich negativ zur zu erwartenden Preisentwicklung des Rohstoff-Komplex. Ich hatte damals offen davon gesprochen, dass die Schuldenpolitik westlicher Länder ein Ponzi-Scheme also ein Schneeballsystem - ist, durch das sowohl das Geldsystem selbst als auch die gesamte Weltwirtschaft irgendwann kollabieren wür. de. Damals hatte ich bereits auch den Tod der Demokratie und der Marktwirtschaft sowie die noch frühen Pläne von Regierungen zur Abschaffung des Bargelds öffentlich an den Pranger gestellt. Don Bubar erinnert sich heute bei unserem Treffen im Frankfurter Hilton Hotel daran, dass ich auch das Platzen der Blasen am Markt für strategisch wichtige Technologiemetalle (Gallium, Indium, Molybdän, Chrom, Germanium, Tellur, Selen etc) und für Rare Earth Elements - REE) sowie anderer in Mode-Rohstoffe wie Lithium, Graphen, Rutil etc. prognostiziert hatte. Bubar weiß, dass ich mit meinen Prognosen völlig richtig lag und will daher voller Neugierde wissen: Wie siehst Du die Lage heute?

2 REMX-ETF auf Rare Earth Elements und strategische Metalle Gestern war die Welt noch in Ordnung Quelle: Barchart Nun ich bleibe bei meinem negativen globalökonomischen Szenario: Das Geldsystem steht vor dem Zusammenbruch - ich rechne mit dem Schlimmsten, sage ich zu Don. Und ich erkläre meine Ängste vor dem großen Kollaps: Der Ölpreis hat sich mehr als halbiert, der Goldpreis ist um 35 % gefallen und die REE-Preise liegen gaaaaaanz weit von ihren Höchstständen entfernt. All das kündet vom kommenden Kollaps, so meine Aussage. Und dass Aktien von Produzenten strategisch wichtiger und kritischer Rohstoffe in den vergangenen beiden Jahren 85 % und mehr verloren haben, weiß auch Don Bubar. Ein Blick auf die Aktie seines Unternehmens muss ihn wohl selbst erschrecken: Die an den Börsen in Toronto (TSX) und New York (NYSE) notierte Aktie von Avalon Rare Metals Inc (AVL.N 0,22 US- Dollar AVL.TO 0,295 can$) ist heute nur noch einen Bruchteil des seinerzeitigen Kurshochs wert. Denn im Jahr 2011 war der Titel von Kapitalanlegern in New York mit knapp 10 US-Dollar bezahlt worden. Dahinter standen massive Promotion-Aktivitäten von Rohstoff-Gurus aus den USA und Europa. Ich bin überrascht, dass mir von der Avalon betreuenden IR-Gesellschaft ein weiteres Interview mit Don Bubar angeboten worden ist. Denn seitdem ich auf dem Höhepunkt des Rohstoffmarktes im Rahmen einer Konferenz die seinerzeit Anwesenden davor gewarnt hatte, in Rohstoffe und Rohstoffaktien zu investieren, hat man den Kontakt zu mir eher gemieden. Damals habe ich angekündigt, dass bis zu 50 % der meist an der Börse Vancouver notierten kanadischen Explorationsfirmen und Rohstoff-Juniorminen vom Markt verschwinden würden. Und dass ich den Anwesenden seinerzeit offen geraten hatte, den meisten Chefs der Vancouver-Gesellschaften nicht zu trauen, hat mich bei vielen Promotern unbeliebt gemacht. Aber keine Sorge ich konnte und kann weiter sehr gut damit leben. Vielleicht hat ja der eine oder andere Anleger auf mich gehört.

3 Das Kurs-Dilemma der eigenen Aktie ist Don Bubar deutlich anzumerken. Möglicherweise ist das Stimmungstief am Markt seltener Metalle und REE auch ein Grund dafür, dass der Avalon-CEO sein Unternehmen seit geraumer Zeit anders ausrichtet. Er hat die riskante Abhängigkeit von einem Boommarkt dem Markt für seltene Metalle - erkannt und sein Unternehmen auf eine breitere Basis gestellt. Avalon offeriert Anlegern heute einen diversifizierten Zugang zu einem breiten Spektrum strategischer Metalle und seltener Metalle dazu gehört auch Zinn, sagt er. Er muss meinen fragenden Blick und mein Stirnrunzeln bemerkt haben; denn er legt argumentativ rasch nach. Ja obwohl Zinn seit vielen Jahren an der London Metal Exchange (LME) als Basismetall gehandelt wird, sehe ich Zinn als strategisch wichtiges und auch seltenes Metall, begründet er das zunehmende Engagement von Avalon am Zinnmarkt. Man habe in den Gesprächen mit der Provinz- Regierung von Nova Scotia Fortschritte bei der Wiedereröffnung der East Kemptville-Zinnmine gemacht, sagt Bubar. Dieses Projekt im Übrigen die einzige verbliebene produzierende Zinnmine Nordamerikas - wurde nach 7jähriger Produktion dann im Jahr 1992 wegen der seinerzeit sehr niedrigen Zinnpreise stillgelegt. Dort liegen jedoch noch erhebliche Zinnmengen, zeigt sich der Avalon-CEO zu diesem Projekt ausgesprochen optimistisch. Als positiv wertet er darüber hinaus den Fakt, dass man das Projekt von BHP Billiton für einen Preis von gerade einmal einem Dollar übernehmen könne. METALLE DER SELTENEN ERDEN und ihre Ordnungszahlen Scandium (21) - Yttrium (39) - Lanthan (57), Cer (58) - Praseodym (59) - Neodym (60), Promethium (61) - Samarium (62) - Europium (63), Gadolinium (64) - Terbium (65) - Dysprosium (66), Holmium (67) - Erbium (68) - Thulium (69), Ytterbium (70) - Lutetium (71) Sie zählten in den vergangenen beiden Dekaden zeitweise zu den begehrtesten Rohstoffen der Welt: Seltene Erden bzw. die daraus gewonnen Metalle. Das lag vor allem an technologischen Quantensprüngen, die in den Industrieländern vollzogen wurden. Die im Angelächsischen als Rare Earth Elements (REE) bezeichneten Rohstoffe sind aus modernen Industriegesellschaften nicht mehr wegzudenken; denn ohne sie ist die moderne Welt nicht funktionsfähig. Doch inzwischen ist der Hype um diese Rohstoffe abgeklungen; die Preise sind massiv unter Druck geraten und die Aktienkurse der sich mit REE beschäftigenden Unternehmen haben 85 % und mehr eingebüßt. Der Markt für REE wird derzeit vor allem von der VR China dominiert. Denn die Chinesen kontrollieren und manipulieren disesen Markt, den in den westlichen Inbustrieländern in den vergangenen beiden Dekaden etwas Mystisches umgab. REE gehören zum modernen Leben der heurtigen Zeit wie das Pünktchen auf dem i dies vor allem in der Informations-Technologie. Denn kein Windrad, kein Flachbildschirm, kein PC, kein Mobiltelefon, kein ipod, kein ipad oder iphone, kein Handy und auch kein Hybrid-Fahrzeug ist ohne REE denkbar. Allein in einem Hybridauto sind bis zu 20 Kilogramm seltener Erden eingebaut, sagen Experten deutscher Bergbau-Universiutäten. Bei der auf diese Elemente fokussierten Tradium GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main heißt es etwas hochtrabend: Seltene Erden sind der Treibstoff der Moderne vielleicht sogar das Öl der Zukunft. Was eine solche Aussage angesichts des 70 %igen Verfalls des Rohölpreises wirklich bedeutet und wert ist, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Wichtig ist allerdings, dass die Preis-Talfahrt diesen Markt als hochinteressant erscheinen lässt. Denn die Preiswende für REE dürfte nicht allzu lange auf sich warten lassen. Das Risiko einer solchen optimistischen Prognose liegt darin, dass die Weltwirtschaft angesichts des desolaten monetären und politischen Umfeldes in eine Rezession abrutschen wird. Dieses Risiko

4 halte ist aus meiner Sicht sehr groß. Wenn die US-Notenbank wirklich wie zuletzt angekündigt die Zinsen anheben wird und nach den Geldmarktzinsen dann auch die Kapitalmarktzinsen steigen sollten, erschweren sich Finanzierungen nicht nur für Staaten, sondern gerade auch für Unternehmen und Konsumenten. Und das so hat die Vergangenheit gezeigt resultiert in einer geringeren Investitions- und Konsumneigung. Die Folge wird eine Rezession, möglicherweise sogar Rezession sein. Da moderne Technologien allerdings in der Folge der Katalysator für eine Rückkehr der Weltwirtschaft aus dem Rezessionstal sein dürften, ist REE und seltenen Metallen vor anderen Rohstoffmärkten die Preiswende zuzutrauen. Befragt man Fachleute der Industrie und der Materialforschung nach der Bedeutung seltener Erden im Industriezeitalter, dann werden zuerst Neodym, Yttrium, Lanthan, Cer, Praseodym, Samarium, Europium und Gadolinium genannt. Seltene Erden werden aufwändig gewonnen. Das Gefährliche: Sie kommen zu etwa 95 % aus der VR China. Die größten Vorkommen seltener Erden stammen aus einer einzigen Lagerstätte: nämlich der chinesischen Mine Bayan Obo in der Inneren Mongolei. So ist auch zu erklären, dass die Märkte allen sich mit REE bechäftigenden Meldungen aus der VR China größte Aufmerksamkeit widmen. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass seltene Erden gar nicht so selten sind, wie der Name vermuten lässt. Die Politiker in Peking haben es sehr gut verstanden, einen Hype zu kreieren und die Angst vor Engpässen von REE zu schüren. Mit den Worten: Die Länder des Nahen Ostens setzen auf Rohöl, wir dagegen auf seltene Erden, soll Deng Xiaoping den Westen vor einigen Jahren aufgeweckt haben. Einige Rohstoff- Analysten und Börsenbrief-Autoren entwickelten daraus einen Hype und trieben Kapitalanleger rücksichtslos in diesen Bereich. Bereits vor mehr als fünf Jahren habe ich zutreffend auf die Gefahr eines Hypes und der Herausbildung einer Blase hingewiesen sehr zum Missfallen einiger heißer Promoter aus Kanada und Deutschland. Die Preise für REE sind seither um mehr als 80 % eingebrochen und so mancher Aktienkurs von REE-Produzenten hat mehr als 90 % seines Wertes verloren. Inzwischen bin ich jedoch positiver eingestellt zur Zukunfe der seltenen Erden. Ursachen des Preiseinbruchs Die wichtige Rolle der VR China Dass seltene Erden diesen Namen eigentlich gar nicht wirklich verdienen, habe ich an dieser Stelle bereits mehrere Male zum Ausdruckk gebracht. Weltweit gibt es zahlreiche Vorkommen dieser besonderen Rohstoffe. Die Krux: Diese Vorkommen weisen meist nur sehr geringe Gehalte an seltenen Erden auf, so dass sich ihr Abbau ökonomisch meist nicht lohnt. Nachdem die Preise für REE bis zum Jahr 2011 über fast eine Dekade hinweg kräftig gestiegen waren, kam es anschließend zum Absturz. Bis sich Anfang 2015 eine technische Erholung der Preise einstellte. Aber in den vergangenen Tagen kam diese Erholung zu Stillstand die Preise brachen wiederum stark ein. Und dies vor allem wegen der Ereignisse in der VR China. Die Regierung in Peking hatte bereits vor einigen Monaten erklärt, dass sie einem WTO-Urteil Folge leisten wolle und die von ihr eingeführte Exportsteuer - zwischen 15 und 25 % je nach REE - auf seltene Erden streichen würde. Dies ist mit Wirkung vom 1. Mai auch geschehen. Doch welche Regierung verzichtet schon gerne auf Steuereinahmen und so hat Peking nach der Annullierung der Exportsteuer eine neue Ressourcen-Steuer eingeführt. Doch diese Steuer greift noch nicht so recht, weil sie auf Erden und Erze erhoben wird, die noch nicht aufgearbeitet worden sind. Weder auf bereits produzierte Metalle, noch auf Oxide müssen Export- oder Ressourcen-Steuer entrichtet werden. Aber: Eine Preiswende bei REE ist aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit. Da moderne Technologien die treibenden Kräfte der Weltwirtschaft weiter überdurchschnittlich wachsen dürften, ist über kurz oder lang mit wieder steigenden Preisen zu rechnen. Grund: in den Lagerhäusern in China gibt es noch immer hohe Bestände an REE.

5 Im Gespräch mit Don Bubar Die Rohstoff-Wende kommt Mining in den unendlichen Weiten Nordamerika aus der faszinierenden Vogelperspektive. Foto: Udo Rettberg Frage Udo Rettberg: Was steckt hinter der Schwäche der Rohstoffmärkte? Antwort Don Bubar: Vor allem das generelle Abflauen der Weltwirtschaft ist die Ursache. Und zuallererst dabei auch die Abflachung des Wachstums in der VR China. Buntmetall-Märkte leiden zudem unter einer generellen Überversorgung, die aus den in den vergangenen 10 Jahren aufgebauten Überschusskapazitäten entstanden ist. UR - Hätten Sie in den vergangenen Jahren jemals erwartet, dass der Ölpreis innerhalb von wenigen Wochen von 100 $ je Barrel auf 44 $ fallen würde? DB - Ich verfolge den Rohölmarkt nicht wirklich mit großer Aufmerksamkeit. Aber für mich steht fest, dass sich die Ölpreise seit der Geburt der Opec in den 70er Jahren nicht wirklich an der globalen Situation von Angebot und Nachfrage orientiert haben. Seit der Ölpreis losgelöst von ökonomischen Fakten wie den Produktionskosten über viele Jahre hinweg auf künstlich sehr hohem Niveau hielt, bestand aus meiner Sicht immer die Möglichkeit, dass der Preis durch die Politik der Opec oder durch dominierende Produzenten wie Saudi Arabien künstlich nach unten manipuliert werden würde. Das ist auch geschehen. UR - Wann ist aus Ihrer Sicht mit einer generellen Wende bei Rohstoffen zu rechnen - bereits 2015 oder erst 2016? Was werden die treibende Kräfte der anstehenden Preiswende sein? DB - Ich denke wir sehen derzeit bereits den Beginn der Preiserholung von Rohstoffen. Dies betrifft or allem spezielle Metalle und Mineralien wie Lithium, wo auf der einen Seite neue Nachfrage-Impulse entstehen, jedoch auf der anderen Seite kein neues Angebot existiert. Ich denke, dass wir neben der aktuellen Erholung der Weltwirtschaft auch massive Nachfrage-Impulse durch ein Land wie Indien erwarten können. In Indien sehe ich eine ähnlich positive Entwicklung wie in China vor 10 Jahren. Ich glaube dass technologische Fort- schritte in den Sektoren Clean Tech und Clean Energy in speziellen Rohstoffen eine starke Nachfrage auslösen werden.

6 Der Aktienkurs von Avalon Rare Metals Steile und lange Talfahrt Aktienkurs in US-Dollar an der New York Stock Exchange. UR - Was ist der Grund für Ihre unternehmens-strategische Veränderung von einer bisher stark auf Rare Earth Elements (REE) - seltene Erden und seltene strategisch wichtige Metalle ausgerichteten Gesellschaft hin zur diversifizierten Minengesellschaft mit Interessen in Zinn, Zirconium, Niob, Lithium und Tantal? DB - Nun es ist nicht wirklich eine nachhaltige Veränderung; denn wir sind seit 10 Jahren eine diversifizierte Gesellschaft für REE und strategische Metalle. Klar, in 2008 und 2009 haben wir uns wegen der Marktnachfrage auf seltene Erden fokussiert, aber das Interesse an strategischen Metallen wie Zinn, Niob, Tantal und Lithium nie verloren. Der REE-Markt war seinerzeit heiß, so dass wir den anderen Projekten damals eine geringere Priorität zugewiesen haben. Hinzu kommt: die Projekte Separation Rapids und East Kemptville sind länger in unserem Portfolio als das Nechalao-Projekt. Quelle: Barchart UR - Werden Sie in der Zukunft an der Börse und bei Kapitalanlegern eher als REE-Gesellschaft oder als auf strategische Metalle fokussiertes Unternehnehmen gesehen? DB - Ich hoffe, der Markt wird uns in Zukunft als eine diversifizierte Metall- und Minen-Gesellschaft mit einem stark ausgeprägten Fokus auf strategische und kritische Rohstoffe wahrnehmen. In diesem Kontext ist wichtig, dass alle unsere Metalle einen nachhaltigen Bezug zu neuen Technologien haben. UR - Welches Metall und / oder welches Projekt wird zur treibenden Kraft für ihre unmittelbare künftige geschäftliche Entwicklung? DB - Stand heute sieht es so aus, als würden das Lithium-Vorkommen in Separation Rapids und das Zinn-Vorkommen in East-Kemptville die besten Chancen haben, schon bald in Produktion zu gehen und dann für uns

7 entsprechenden Cash-Flow zu erwirtschaften. Grund: Die Nachfrage nach diesen beiden Rohstoffen ist derzeit enorm. UR - Wie sehen Ihre nächsten Schritte und Planungen bei den einzelnen Projekten aus? Tests des Petalite-Konzentrat vornehmen, um das Potential von Lithium im stark wachsenden Batteriemarkt zu erkunden. East Kemptville: Wir wollen die Rechte an diesem Projekt sichern, so dass wir dann alle Arbeiten im Hinblick auf den Abschluss der Machbarkeitsstudie fortführen können. UR Wo sehen Sie neben der Entwicklung in der VR China die Ursache für den starken Rückgang der Preise für Rare Earth Elements (REE)? DB In den Jahren 2010 und 2011 waren die Preise künstlich durch die Aktionen der Chinesen in Höhen getrieben worden, die auf Dauer nicht zu halten waren. China hat die Exporte von REE begrenzt, so dass einige Endkunden - vor allem in Japan - Angst vor Versorgungslücken und möglichen Engpässen hatten. Als China dann die Export-Beschränkungen von REE vor geraumer Zeit gelockert hat, kamen die Preise massiv unter Druck. Produzenten haben das von ihnen benötigte Material aus den global auf gebauten Vorräten bezogen. Don Bubar, CEO Avalon Rare Metals. Foto: Avalon DB - Nechalaco: Hier gilt es für uns, den Genehmigungs-Prozess voranzutreiben und die Machbarkeits-Studie durch höhere Effizienzen im Extraktions-Prozess Verbesserung zu optimieren. Zudem wollen wir sicherstellen, dass wir mit Endkunden Abnahmeverträge abschließen können. Idealerweise sollten wir im Rahmen dieses Prozesses auch einen strategischen Finanzpartner finden. Separation Rapids: Wir werden weitere Proben des Erzkörpers nehmen, eine Pilot-Anlage errichten und dann Versuchsmengen des Lithium-Mineral (Petalite) für die Kunden in der Glas- und Keramik-Industrie produzieren. Das ist notwendig, um mit Endabnehmern Lieferverträge abzuschließen. Darüber hinaus werden wir UR Werden schwere REE eine mögliche Wende am Markt für seltene Erden anführen oder erwarten Sie eine generelle Trendwende aller Rare Earth Elements (REE) im Gleichschritt? DB- Die Nachfrage wird wohl von jenen REE bestimmt, die in Magneten eingesetzt warden: Neodym, Praseodym, Terbium und Dysprosium. Es ist also nicht einfach eine Frage von schweren und leichten REE. Wir erkennen derzeit bereits einen Aufwärtstrend an den Märkten für diese vier genannten REE. Bei anderen REE ist dagegen wegen des Überangebots ein Preisrückgang zu erkennen. UR - Ist das vor allem in Permanent-Magneten eingesetzte Dysprosium Ihr persönlicheer Favorit unter den REE? DB - Ja klar - Dy ist wegen seiner speziellen Charakteristika nicht zuletzt wegen des Hitze-Widerstands - in der Anwendung am Markt für Magnete

8 ein ganz spezielles Element. Bei der Erfoschung neuer technologischer Trends haben Ingenieure versucht herauszufinden, wie der Einsatz an Dysprosium reduziert werden kann. Bisher war das nur bei Inkaufnahme einer geringeren Effizienz möglich. UR - Geben Sie uns auf Basis Ihrer jüngsten Erfahrungen Ihre Einschätzung: Wie schwer ist die Kapitalbeschaffung für Explorations-Gesellschaften im aktuell extrem schwierigen ökonomischen und finanziellen Umfeld? DB Nach Abschluss unserer Finanzierung (4 Mio. $) rechnen wir mit einer Barposition von 7 bis 8 Mio $. Das reicht für die Finanzierung der Projekt-Entwicklung über die kommenden 12 Monate hinweg. Über die jetzt abgeschlossene Aktien-Finanzierung hinaus haben wir derzeit keine weiteren Finanzierungs-Pläne. UR. Gibt es mit Blick auf die Entwicklung der drei Projekte aktuelle Gespräche mit den big guys der Rohstoffbranche über Koooerationen oder Übernahmen? DB Derzeit gibt es keine Gespräche mit einem der führenden Minengesellschaften in der Welt. Man muss berücksichtigen, dass unser REE-Geschäft zu klein ist, um das Interesse der big guys zu wecken. Wir schauen daher auch auf Endabnehmer als mögliche strategische Partner. Prüfende Blicke. Foto: Udo Rettberg DB Das Ganze stellt eine riesige Herausforderung dar, wenngleich es nicht unmöglich ist, für fortgeschrittene Projekte Kapital einzusammeln. Unser eigenes spezielles Problem ist die niedrige Bewertung der Avalon-Aktie. Kapitalerhöhungen sind eine starke Verwässerung des Aktienbesitzes. Das betrifft vor allem Altaktionäre - also in diesem Fall auch mich persönlich. UR Über welche Barreserven verfügt Ihre Firma heute? Wie hoch ist die Burn- Rate, also der für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapitalbetrag pro Jahr? UR Welche Kursentwicklung Ihrer Aktie können Anleger auf Basis der prognostizierten Entwicklung erwarten? DB Ich gehe davon aus, dass unser Aktienkurs auf kurze Sicht wegen der Spekulation bei REE-Preisen und strategischen Metalle volatil bleibt. Generell ist festzustellen, dass sich der Aktienkurs wegen der generellen Erholung am Rohstoffmarkt bereits vom Tief nach oben abgesetzt hat. UR Ihre Aktie wird an der TSE in Toronto und der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt. Besteht das Risiko, dass Sie die Anforderungen, die an ein Listing an diesen Märkten bestehen, nicht länger erfüllen werden? DB Das ist derzeit nicht zu sehen.