Prolog: Vernetzte Versorgung. Bild: eyeami - Fotolia.com
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- Edith Schmitt
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1 Prolog: Vernetzte Versorgung Bild: eyeami - Fotolia.com
2 Kernelemente regionaler integrierter Vollversorgung (RIVV) Sektorenübergreifendes Versorgungsmanagement (qualitätsgesicherte Optimierung von Behandlungsprozessen, Vermeidung von Doppeluntersuchungen) Zusammenführung einer ausreichenden Zahl niedergelassener Ärzte, enge Vernetzung mit weiteren regionalen Leistungsanbietern insbesondere aus dem stationären, aber auch aus dem pflegerischen Bereich Erfolgsorientierte Vergütung Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention, Gesundheitsprogramme, Zusammenarbeit mit Vereinen und dem sozialen Bereich Es entsteht ein wirtschaftliches Eigeninteresse am Gesundheitsnutzen der Bevölkerung Übernahme einer Budgetmitverantwortung über 140a SBG V Etablierung einer ärztlich dominierten Wirtschaftsgesellschaft Morbiditätsorientierte Evaluation, um die künftige Versorgung zu optimieren Definierte Aufteilung des Erfolgs zwischen regionalem Versorgungsnetz und Krankenkassen Quelle: SVR-Gutachten 2009
3 Kernelemente regional vernetzter Gesundheitsversorgung Übernahme der Versorgungsverantwortung für die regionale Population Für die Verbesserung des Gesundheitsnutzens der Menschen erhalten die Ärzte einen Teil der erwirtschafteten Deckungsbeitragsdifferenzen Ausbalancierte Mischung aus leistungs- und erfolgsbezogener Vergütung Erhöhung der sogenannten Gesundheitseffizienz Arztnetze sind prädestiniert für die RIVV
4 Praxisnetze als Initiator und Träger regional integrierter Versorgungsstrukturen FA HA FA HA KH PT Professionelle Gesundheitsnetze als humane Alternative Optimale regionale Adaptation/ Patientennähe + Qualität der Leistungserbringung = Erfolgsfaktoren, die zum Erhalt der Freiberuflichkeit beitragen
5 Warum Praxisnetze? Aus Gründen der Zukunftssicherung um Schritt zu halten mit den Entwicklungen Wegen des intensiveren Austauschs mit Kollegen Um in Verträge (IV, Rahmenangebote eingebunden zu sein Um die Versorgungsqualität für die Patienten zu erhöhen Um gemeinsame Services des Netzwerks nutzen zu können Um mehr gesundheitspolitische Einflussnahme zu ermöglichen Um Wettbewerbsvorteile ggü. nicht im Netz organisierten Kollegen zu haben Um eine größere berufliche Zufriedenheit zu erlangen Mit welchen Zielsetzungen sind Sie dem Netz beigetreten? Aus monetären Gründen, zur Verbesserung oder Sicherung des Einkommens Um für meine Patienten schneller einen Termin bei meinen Kollegen 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Ich stimme voll und ganz zu Ich stimme weitgehend zu Ich stimme weder zu, noch stimme ich nicht zu Ich stimme weitgehend nicht zu Ich stimme überhaupt nicht zu Quelle: QuE-Mitgliederbefragung 2010, N = 65
6 Vielfalt von Praxisnetztypen Netzetypologie nach Ziel und Professionalität Quelle: Matuschke, K: Praxisnetztypen. Expertenworkshop Praxisnetze, Berlin, , Unveröffentlichtes Manuskript.
7 Barrieren der Kommunikation Barrieren der Kommunikation Hoher Investitionsaufwand Mangelndes Engagement der Netzteilnehmer Fehlende EDV-Unterstützung bei AuV Schwierige Konsensfindung in Gremien Einschränkungen des Gesetzgebers Fehlende Rechtssicherheit in der elektronischen Kommunikation/Archivierung Netzarzt Netzmanager Mangelhafte durchgehende Kommunikation und Dokumentation Fehlender netzweiter Zugriff auf Behandlungsdaten Lange Dauer bis zur Entscheidungsumsetzung Unzureichende Anreize, fehlende Sanktionen Hoher Organisationsaufwand 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Quelle: Purucker, J. et al.: Praxisnetz-Studie 2009, Nürnberg, 2009, S. 28
8 Trends für Vernetzungsstrukturen Branchentrends für Vernetzungsstrukturen Vernetzung wird weiter zunehmen Bedarf an EDV-Unterstützung nimmt zu Nichtärztliche Leistungen werden integriert Vernetzung hat zugenommen Controlling gewinnt an Bedeutung Medizinfremde Leistungen werden integriert Optimierungspotenzial von Behandlungsprozessen Internationalisierung nimmt zu Fördermittel als wichtiger Einnahmenbestandteil Deutschland Schweden Schweiz MVZ setzen sich gegenüber Praxisnetzen durch 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Prozent der (vollkommen) zustimmenden Befragten Quelle: Purucker, J. et al.: Praxisnetz-Studie 2009, Nürnberg, 2009, S. 28
9 Netzreifegrad bestimmt Erfolg Die Ergebnisse der Praxisnetzstudie 2009 zeigen, dass Praxisnetze bzw. Ärzteverbünde in der Lage sind, die Potenziale und Chancen zu nutzen, die sich ihnen im rasch verändernden Gesundheitsmarkt bieten. Der Netzreifegrad bestimmt dabei den Erfolg. Er ist vor allem abhängig von: Professionalität Hoher Verbindlichkeit Finanziellen und personellen Ressourcen/Engagement
10 Entwicklung vernetzter Strukturen Integration der Leistungssektoren IuK-Technologien Zertifizierung und Professionalität I Generation Modellvorhaben hohe Unverbindlichkeit mangelnde Zielorientierung kein Netzmanagement II Generation Integrierte Versorgung Budgetübernahme Qualitätsmanagement Controlling höhere Regelverbindlichkeit III Generation Gesundheitsfonds regionaler Vollversorger umfassende Patientenorientierung P4P/Erfolgsorientierte Vergütung integrierte IuK/PVS- Systeme elektronische Patientenakten GKV-VStG??? GMG VÄndG/WSG AMNOG/GKV-FinG Ärzteverbünde benötigen professionelle Unterstützung auf Ihrem Weg zu regionalen Gesundheitsunternehmen
11 Reifegrad deutscher Praxisnetze 100 Reifegrad der Vernetzung Schweiz Deutschland Schweden Netzmanagementsystem & Prozesse Informations- und Kommunikationssysteme Quelle: Purucker, J. et al.: Praxisnetz-Studie 2009, Nürnberg, 2009, S. 41
12 Exkurs: Erfolgreiche Arztnetze I Die monetäre Erfolgsmessung innerhalb eines Arztnetzes erfolgt bisher durch einen Vergleich der Morbi-RSA-Zuweisungen mit den tatsächlichen Gesamtausgaben für die eingeschriebenen Versicherten 1. Normerlöse nach Morbi-RSA vs. Gesamtausgaben eingeschriebene Versicherte 2. Delta Ausgaben Region vs. Delta Gesamtausgaben eingeschriebene Versicherte Definition einzubeziehender Leistungssektoren (z.b. KH, Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittel, Fahrtkosten) Kappungsgrenze für Hochkostenfälle Glättung Morbiditätsausgleich Risikopool
13 Exkurs: Erfolgreiche Arztnetze II Bereits im ersten Jahr können Einsparungen je Patient bis 100 Euro erreicht werden: Es werden Kosteneinsparungen im zweistelligen Prozentbereich erreicht: Quelle: Durchschnittsergebnisse der Netze: Gesundes Kinzigtal, QuE, UGOM, MainArzt
14 Effekte eines Roll-outs Deutschlandweit könnten kurzfristig ca. 50 und mittelfristig ca. 200 Arztnetze analoge Versorgungsstrukturen zu QuE etablieren. Bei einer solchen Ausdehnung der regional vernetzten Gesundheitssysteme auf 200 Netze deutschlandweit würden ca. 4 % der Bevölkerung Deutschlands/6,5 % der GKV-Mitglieder von Arztnetzen betreut werden könnten ca. 500 Mio. Euro jährlich eingespart werden, bei gleichzeitiger Steigerung der Versorgungsqualität
15 Problem fehlende Interessenvertretung Probleme der Netze bislang Fehlen einer politischen Vertretung in Berlin Fehlen einer gemeinsamen Weiterentwicklung Fehlen eines gemeinsamen Auftritts Lösung Agentur deutscher Arztnetze e.v.
16 Agentur deutscher Arztnetze e.v.
17 Konstituierungsphase Initiative NAV-Virchow-Bund, als Verband, der seit jeher Kooperationen fördert und für den Erhalt der Freiberuflichkeit steht Primat Bottom-up-Entwicklung und Gleichberechtigung, also Einbeziehung aller Beteiligten ohne Sonderstellung einzelner Mitglieder Umsetzung Konzeption und Informationen an mögliche Mitgliedsnetze ab Januar 2011, Tag der Netze im April 2011 in Berlin mit Konsensfindung, Gründungsbeirat konstituiert sich, Arbeitstreffen des Gründungsbeirats und Festlegung von Zielen und Struktur einer Agentur im Mai 2011
18 Konstituierungsphase Tag der Netze in Berlin 8./9. April 2011 Dr. Veit Wambach, Thomas Ballast, Daniel Bahr Helmut Hildebrandt Dr. Albrecht Kloepfer, Daniel Bahr, Dr. Veit Wambach, Thomas Ballast Bilder: S. Pietschmann, NAV-Virchow-Bund
19 Agentur-Gründung Gründung im Juli Gründungsmitglieder, darunter einige der größten und professionellsten Ärztenetze und Gesundheitsverbünde Netzagentur agiert in enger Zusammenarbeit und gemeinsam mit dem NAV-Virchow-Bund
20 Zweck der Agentur Netzagentur ist politischer Interessenvertreter für über 400 Arztnetze in Deutschland Verband unterstützt seine Mitglieder bei der Professionalisierung Netzagentur tritt als Dienstleister bei Vertrags- und Versorgungskonzepten auf
21 Vorstandsmitglieder Stellvertretender Vorsitzender Dr. Carsten Jäger Ärztenetz Südbrandenburg Elsterwerda Vorsitzender Dr. Veit Wambach Qualität & Effizienz eg Nürnberg Beisitzer Dr. Hans-Jürgen Beckmann Ärztenetz Medizin und Mehr Bünde Beisitzer Dr. Olaf Boettcher NAV-Virchow-Bund Herrischried Bilder: S. Pietschmann, NAV-Virchow-Bund, eigene
22 Politische Kernforderungen Ärztenetze müssen als Leistungserbringer im SGB V anerkannt werden Krankenkassen sollen Anreize erhalten, Verträge mit Netzen abzuschließen Netze sollen einen regionalen Teilsicherstellungsauftrag übernehmen können
23 Übergreifende Ziele Etablierung als zentraler Ansprechpartner für die deutschen Ärztenetze Lobbyarbeit für Netzverbünde und -organisationen gegenüber Politik, Krankenkassen, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und weiteren Verbänden Bündelung von Know-how, Informationsvermittlung und Wissenstransfer Entwicklung von neuen Dienstleistungs- und Serviceangeboten für Mitgliedsnetze
24 Erste Ergebnisse Auf Initiative der Netzagentur Änderungsantrag der CDU/CSU- Fraktion zum GKV-VStG: professionelle Ärztenetze sollen eigenes Honorarbudget erhalten ( 87b SGB V) Netzagentur erarbeitet Richtlinien-Katalog zur Förderung von Netzen Aufbau einer strategischen Partnerschaft mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)
25 Kommende Veranstaltungen Dezember 2011 Workshop: Wie misst man Erfolg? mit Referenten der AOK Bayern, AOK Nordost und Optimedis AG Februar 2012 KBV Messe Versorgungsinnovation, gemeinsame Ausrichtung durch KBV und Netzagentur
26 Mitgliederliste Ordentliche Mitglieder Ärztenetz Medizin und Mehr (MuM) Ärztenetz Südbrandenburg, ANSB Consult GmbH Bundesverband der Netzmanager Deutschlands e.v./ Med-QN Bochum e.v. Gesundheitsnetz Dreiländereck Südbaden GmbH & Co. KG Gesundheitsnetz Köln-Süd e.v. GMZ GmbH MEDI-Verbund Berlin NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.v. Optimedis AG Praxisnetz Herzogtum Lauenburg e.v. Praxisnetz Nürnberg Süd e.v. Qualität & Effizienz eg, Praxisnetz Nürnberg Nord Regensburger Ärztenetz e.v. UGOM Unternehmen Gesundheit Oberpfalz Mitte GmbH & Co. KG Stand: 11/2011
27 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Impressum Agentur deutscher Arztnetze e.v. c/o NAV-Virchow-Bund Chausseestraße 119b Berlin Fon: Fax:
Agentur deutscher Arztnetze e.v.
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